Onkelchens Traum - Fjodor M Dostojewski - E-Book

Onkelchens Traum E-Book

Fjodor M. Dostojewski

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Beschreibung

Intrigen, Anträge, Tod und andere Katastrophen: Márja Moskálewa ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Stadt Mordássoff. Als eines Tages ein reicher, etwas seniler Fürst bei ihr unterkommt, sieht sich Márja am Ziel. Nun muss sie nur noch an das Geld des Alten kommen. Um dies zu erreichen, will sie ihre ledige Tochter mit Fürst K. verheiraten. So verführt sie auf intrigante Weise den alten Mann dazu, um Sinas Hand anzuhalten. Alles scheint perfekt, wenn da nicht das Onkelchen wäre, ein Verwandter des Fürsten, der selbst Sina zur Braut haben will. Als sich dann noch Pawel Alexandrowitsch Mosgljakoff einmischt, ist das Chaos perfekt.-

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Fjodor M Dostojewski

Onkelchens Traum

Übersezt von Hella Dietz-Unterberger

Saga

Onkelchens Traum

 

Übersezt von Hella Dietz-Unterberger

 

Titel der Originalausgabe: Djaduškin son

 

Originalsprache: Russischen

Coverbild/Illustration: Shutterstock

Copyright © 1859, 2021 SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726981407

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

 

www.sagaegmont.com

Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

I.

Marja Alexandrowna Moskalewa ist natürlich die erste Dame in Mordassoff, daran kann kein Zweifel sein. Sie tritt so auf, als ob sie niemanden nötig hätte und, im Gegenteil, alle von ihr abhängig wären. Es ist wahr, sie wird von niemandem geliebt, und viele hassen sie sogar von Herzen. Aber dafür wird sie von allen gefürchtet, und das will sie gerade haben. Ein solches Bedürfnis ist gewiß ein Zeichen hoher politischer Begabung. Wie kommt es zum Beispiel, daß Marja Alexandrowna, welche den Klatsch über alles liebt und abends nicht einschlafen kann, wenn sie tagsüber nichts Neues erfahren hat – wie kommt es, daß sie es versteht sich so zu benehmen, daß es bei ihrem Anblick keinem einfallen würde, in dieser würdigen Dame die erste Klatschbase der Welt oder mindestens von Mordassoff zu sehen? Im Gegenteil, man hat den Eindruck, als ob jeder Klatsch in ihrer Gegenwart verstummen müßte, jeder Hinterbringer, wie ein Schüler vor dem Herrn Lehrer, erröten und zittern würde, und das Gespräch sich nur um hohe und edle Dinge drehen könnte. Sie weiß zum Beispiel von einigen Bewohnern Mordassoffs solche kapitale und skandalöse Dinge, daß, wenn sie sie bei Gelegenheit erzählen und sie dazu noch beweisen wollte, wie nur sie so etwas beweisen kann – in Mordassoff ein Erdbeben, gleich dem in Lissabon, entstehen würde. Indessen ist sie sehr verschwiegen und erzählt solche Dinge höchstens ihren allernächsten Freundinnen. Sie wird den betreffenden Herrn oder die Dame nur ein wenig erschrecken, andeuten, daß sie etwas weiß, und sie auf diese Weise in ständiger Angst erhalten – jedoch es ängstlich vermeiden, sie endgültig zu vernichten. Das nennt man Klugheit, das ist Taktik! – Marja Alexandrowna zeichnete sich immer unter uns durch ihr tadelloses Benehmen aus, das allen zum Vorbild diente. In betreff des »comme il faut« hatte sie keine Konkurrentinnen in Mordassoff. Sie verstand es, eine Nebenbuhlerin durch ein einziges Wort zu töten, zu zerfetzen, zu vernichten und dabei eine so unschuldige Miene zur Schau zu tragen, als wüßte sie gar nicht, daß ihr ein so böses Wort entschlüpft sei. Und es ist doch allgemein bekannt, daß diese Art Taktik nur in der höchsten Gesellschaft geübt wird. Überhaupt könnte sie mit ihren Tricks sogar Pinetti selbst in die Tasche stecken. Sie hat enorme Verbindungen. Viele Besucher von Mordassoff fuhren entzückt von ihrem Empfange fort und korrespondierten nachträglich mit ihr. Jemand hatte sogar ein Gedicht auf sie verfaßt, und Marja Alexandrowna zeigte es allen voller Stolz. Ein durchreisender Schriftsteller widmete ihr eine seiner Novellen und trug sie bei ihr während einer Abendgesellschaft vor, was einen außerordentlichen Eindruck hervorrief. Ein deutscher Gelehrter aus Karlsruhe, der extra zu dem Zwecke zu uns angereist kam, um eine besondere Würmerart mit Hörnchen, die in unserem Gouvernement zu finden ist, zu erforschen, und der über dieses Würmchen nachträglich vier Bände in Quarto geschrieben hat – war so entzückt von der Aufnahme und Liebenswürdigkeit von Marja Alexandrowna, daß er bis auf den heutigen Tag mit ihr eine ehrerbietige und moralische Korrespondenz führt. Marja Alexandrowna wurde sogar in gewisser Beziehung mit Napoleon verglichen. Natürlich taten das nur ihre Feinde, und mehr um des Spottes als der Wahrheit willen. Aber wenn ich auch durchaus das Sonderbare eines solchen Vergleiches einsehe, so will ich mir doch die unschuldige Frage gestatten: Können Sie es mir sagen, warum Napoleon zuletzt doch vom Schwindel ergriffen wurde, als er zu hoch gestiegen war? Die Verteidiger des Ancien régime schrieben es dem Umstände zu, daß Napoleon nicht nur nicht aus königlichem Hause stammte, sondern nicht einmal ein gentilhomme aus gutem Geschlecht zu nennen war; deshalb erschrak er zum Schluß vor der von ihm erreichten Höhe, die im Vergleich zu seiner niederen Herkunft wirklich schwindelerregend wirkte. Doch abgesehen von der geistreichen Lösung dieses Rätsels, die an die Glanzzeiten des alten französischen Hofes gemahnt – will ich mir doch meinerseits gestatten zu fragen: warum wird Marja Alexandrowna niemals vom Schwindel ergriffen werden und weshalb wird sie immer die erste Dame von Mordassoff bleiben? Es sind zum Beispiel Fälle vorgekommen, wo alle sich fragten: »Wie wird Marja Alexandrowna unter so schwierigen Verhältnissen handeln?« Aber die schwierigen Verhältnisse trafen ein, gingen vorüber und nichts geschah! Alles blieb beim Alten, und schien fast noch besser. Alle können sich zum Beispiel noch daran erinnern, wie Afanassij Matwejewitsch, ihr Gatte, seine Stelle verlor, indem er durch seine Unfähigkeit und seinen Schwachsinn den Zorn des angereisten Revisors erregt hatte. Alle erwarteten nun, daß Marja Alexandrowna niedergedrückt sein würde, sich demütigen, sich herablassen würde zu bitten und zu betteln; mit einem Wort, ihre Flügel hängen lassen. Aber nichts dergleichen geschah. Marja Alexandrowna begriff sofort, daß in der Sache nichts mehr zu machen sei und verstand es so einzurichten, daß sie nichts von ihrem Einfluß auf die Gesellschaft einbüßte und ihr Haus nach wie vor für das erste Haus in Mordassoff galt. Die Frau des Staatsanwaltes, Anna Nikolajewna Antipowa, die geschworene Feindin von Marja Alexandrowna (wenn auch äußerlich ihre beste Freundin), stieß schon in das Siegerhorn. Aber als es klar wurde, wie schwer es war, Marja Alexandrowna in Verlegenheit zu setzen, da erriet man, daß sie schon viel tiefer in der Gesellschaft Wurzel gefaßt hatte, als man es sich je hätte träumen lassen. A propos, da wir Afanassij Matwejewitsch, den Gatten von Marja Alexandrowna, bereits erwähnt haben, wollen wir noch ein paar Worte über ihn sagen. Erstens ist er seinem Äußeren nach eine sehr repräsentable Erscheinung und hat auch ein gutes Benehmen; aber bei kritischen Gelegenheiten wird er unsicher und gleicht einem Schaf, das die neue Stalltür nicht erkennt. Er wirkt sehr würdig in seinem weißen Halstuch, besonders bei großen Festessen. Aber seine ganze Würde und Stattlichkeit währt nur bis zu dem Augenblick, wo er den Mund auftut. Sie müssen verzeihen, aber dann kann man nichts Besseres tun als sich die Ohren zuhalten. Er ist wirklich nicht würdig, Marja Alexandrowna anzugehören, das ist die allgemeine Meinung. Nur dank der Genialität seiner Gattin hat er sich auf seiner Stelle halten können. Meiner Meinung nach gehörte er schon längst als Vogelscheuche in einen Gemüsegarten. Dort, aber auch nur dort allein, könnte er seinen Landsleuten einen wirklichen Nutzen bringen. Und deshalb handelte Marja Alexandrowna sehr klug, als sie Afanassij Matwejewitsch in ein von Mordassoff drei Werst entferntes Dorf schickte, wo sie hundertzwanzig Leibeigene besitzt. Nebenbei gesagt, ist das auch alles was sie besitzt, und aus den Erträgnissen dieses Besitzes bestreitet sie alle Ausgaben für ihren so vornehm geführten Haushalt. Alle begriffen es, daß sie Afanassij Matwejewitsch nur deshalb bei sich geduldet hatte, weil er einen Posten innehatte und ein Einkommen bezog ... und auch wegen seiner Nebeneinkünfte. Als er aber sein Einkommen und seine Einkünfte verlor, wurde er sofort entfernt, im Hinblick auf seine Untauglichkeit und vollkommene Nutzlosigkeit. Und alle lobten Marja Alexandrowna für die Klarheit ihres Urteils und die Entschlossenheit ihres Charakters. Afanassij Matwejewitsch lebt nun auf dem Lande kummer- und sorgenlos. Ich war einmal bei ihm und verbrachte eine ganz angenehme Stunde bei ihm. Er probiert seine weißen Halstücher an und putzt eigenhändig seine Stiefel; nicht aus Not, sondern einzig aus Liebe zur Kunst, da er es gern hat, wenn seine Stiefel schön glänzen. Er trinkt dreimal am Tage seinen Tee, liebt es sehr in die Badstube zu gehen und – ist zufrieden. – Können Sie sich noch dessen entsinnen, was man sich für eine häßliche Geschichte (vor anderthalb Jahren ungefähr) von Sinaida Afanassiewna, der einzigen Tochter von Marja Alexandrowna und Afanassij Matwejewitsch erzählte? Sinaida ist zweifellos eine Schönheit und ausgezeichnet erzogen, aber obwohl schon dreiundzwanzig Jahre alt, ist sie bis jetzt noch unverheiratet. Unter den Gründen, die dafür genannt werden, scheint mir der stichhältigste derjenige zu sein, der Gewicht auf jene dunklen Gerüchte legt, die gewisse Beziehungen Sinas zu einem Kreisschullehrer betreffen. Diese Gerüchte wollten auch bis heute nicht verstummen. Heute noch spricht man von einem Liebesbrief Sinas, der in Mordassoff von Hand zu Hand gegangen sein soll; aber, wer hat denn schließlich diesen Liebesbrief gesehen? Wenn er schon von Hand zu Hand ging, wo ist er dann endlich geblieben? Alle haben von ihm gehört, aber keiner hat ihn gesehen. Jedenfalls habe ich noch niemanden getroffen, der diesen Zettel mit eigenen Augen gesehen hätte. Wenn Sie hievon etwas Marja Alexandrowna gegenüber erwähnen würden, würde sie Sie einfach nicht verstehen.

Nehmen Sie nun an, daß etwas Wahres daran ist und daß Sina wirklich diesen Brief geschrieben hat (ich speziell glaube bestimmt, daß es sich so verhält); wie muß man dann Marja Alexandrownas Geschicklichkeit bewundern! Wie gewandt hat sie diese ganze unangenehme, skandalöse Sache vertuscht! Marja Alexandrowna achtet jetzt überhaupt nicht mehr auf diesen niedrigen Klatsch; und wer kann es sagen, ob sie nicht hat schwer arbeiten müssen, um die unantastbare Ehre ihrer einzigen Tochter zu retten? Und daß Sina unverheiratet geblieben, ist kein Wunder: was hätte sie denn auch hier für Bewerber? Für Sina wäre nur ein regierender Fürst gut genug. Haben Sie je eine solche Schönheit gesehen? Es ist wahr, sie ist stolz, zu stolz. Man munkelt, daß Mosgljakoff sich um sie bewirbt; aber ich glaube kaum, daß es zur Hochzeit kommen wird. Was ist denn auch schon Mosgljakoff? Allerdings, man kann es nicht leugnen: er ist jung, hübsch, ein Fant, besitzt hundertundfünfzig Leibeigene, ist schuldenfrei, ist Petersburger. Aber erstens ist es mit ihm nicht weit her, er ist ein Leichtfuß, ein Schwätzer, mit eigenartigen, modernen Ideen. Und was sind denn auch schon hundertundfünfzig Seelen, noch dazu in Verbindung mit diesen modernen Ideen? Nein, zu dieser Heirat kommt es bestimmt nicht. – – – – – – – – – – – – – – – – – –

*

Alles, was der geneigte Leser bisher gelesen hat, habe ich vor ungefähr fünf Monaten niedergeschrieben, lediglich aus Begeisterung. Ich gebe es ohneweiters zu, daß ich Marja Alexandrowna gegenüber nicht objektiv urteilen kann. Eigentlich war es meine Absicht, eine Art Lobgesang auf diese herrliche Frau zu schreiben und diesen Lobgesang in die Form eines scherzhaften Briefes an einen Freund zu kleiden, in der Art, wie es in der alten, goldenen, aber, Gott sei Dank, unwiederbringlich entschwundenen Zeit in der »Nordischen Biene« und ähnlichen Zeitschriften üblich war. Aber da ich gar keinen Freund besitze und außerdem eine gewisse literarische Bescheidenheit nicht überwinden kann, so ist der genannte Aufsatz in meiner Tischlade liegen geblieben, als Zeichen eines schriftstellerischen Versuches und zur Erinnerung an eine friedliche Zerstreuung in heiteren und müßigen Stunden.

Seitdem sind, wie gesagt, fünf Monate vergangen, und plötzlich wurde Mordassoff der Schauplatz eines staunenerregenden Ereignisses: früh morgens langte der Fürst K. in der Stadt an und stieg bei Marja Alexandrowna ab. Die Folgen dieses Ereignisses waren unübersehbar. Der Fürst hielt sich nur drei Tage in Mordassoff auf, aber diese drei Tage hinterließen in uns allen einen nachhaltigen, unauslöschlichen Eindruck. Ich muß sogar sagen, der Fürst bewirkte eine Art Umsturz in unserer Stadt. Der Bericht über dieses erschütternde Ereignis nimmt selbstverständlich den wichtigsten Platz in der Mordassower Chronik ein. Ich habe mich nun nach einigem Zögern entschlossen, das genannte Ereignis literarisch zu bearbeiten und dem Gutachten des geschätzten Publikums vorzulegen. Meine Erzählung umfaßt die ganze bemerkenswerte Geschichte der Erhöhung, des Ruhmes und des feierlichen Sturzes von Marja Alexandrowna und ihres ganzen Hauses in Mordassoff: ein Thema, das eines Schriftstellers würdig ist. Selbstverständlich muß vor allem erklärt werden, was denn Erstaunliches daran war, daß der Fürst K. in die Stadt kam und bei Marja Alexandrowna abstieg; deshalb muß man natürlich auch ein paar Worte über den Fürsten K. selbst sagen. Das werde ich auch tun. Außerdem ist die Biographie dieser Persönlichkeit unentbehrlich für den ganzen weiteren Verlauf unserer Erzählung. Nun denn, ich beginne.

II.

Vor allem muß ich sagen, daß Fürst K. noch nicht weiß Gott was für ein Greis war; doch wenn man ihn ansah, kam einem trotzdem der Gedanke, daß er jeden Augenblick zerfallen könne: so verlebt und, ich möchte sagen, so verbraucht war der Eindruck, den er hervorrief. In Mordassoff wurden von diesem Fürsten schon immer die sonderbarsten Geschichten erzählt, von direkt phantastischem Inhalt. Man munkelte sogar, daß der alte Mann gestört sei. Besonders eigenartig erschien es allen, daß ein so reicher Gutsbesitzer, der viertausend Leibeigene besaß, dazu noch eine illustre Verwandtschaft, daß so ein Mann als absoluter Einsiedler auf seinem prachtvollen Gute hauste, obwohl er, wenn er es nur gewollt hätte, den größten Einfluß im Gouvernement hätte ausüben können. Viele kannten den Fürsten noch von früher her, sechs oder sieben Jahre zurück, während er sich in Mordassoff aufhielt und sie behaupteten, daß er zu jener Zeit die Einsamkeit haßte und absolut keine Neigung zum Einsiedlertum gezeigt hätte.

Folgendes jedoch ist das einzig Authentische, was ich über ihn habe erfahren können:

Einstmals, in seinen jungen Jahren (was übrigens schon recht lange her sein mußte) trat der Fürst glänzend ins Leben ein, frönte dem Spiel und der Liebe, ruinierte sich mehrmals im Auslande, sang Romanzen, machte Kalauer und zeichnete sich nie durch besonders glänzende Geistesgaben aus. Selbstverständlich brachte er auf diese Weise sein ganzes Vermögen durch, so daß er im Alter kaum noch einen Kopeken besaß. Jemand riet ihm, auf sein Gut zurückzukehren, das man bereits zu versteigern begonnen hatte. Er machte sich also auf und langte in Mordassoff an, wo er sich ganze sechs Monate aufhielt. Das Provinzleben gefiel ihm außerordentlich gut, und in diesen sechs Monaten brachte er noch den letzten Rest seines Vermögens durch, indem er seine Zeit teils am Spieltisch verbrachte, teils sie dazu verwandte, um mit den ansässigen Damen intime Beziehungen anzuknüpfen. Im übrigen war er ein durchaus gutmütiger Kerl, abgesehen natürlich von einigen fürstlichen Eigenarten, Welche jedoch in Mordassoff als Gepflogenheiten der großen Welt angesehen wurden und deshalb, anstatt Ärger zu erwecken, eher einen günstigen Eindruck erzielten. Besonders waren es die Damen, die ständig von ihrem lieben Gast entzückt waren. Viele interessante Erinnerungen blieben im Ort erhalten. Es wurde unter anderem erzählt, daß der Fürst über die Hälfte des Tages bei seiner Toilette verbringe und daß er scheinbar aus den verschiedensten kleinen Teilen zusammengesetzt sei. Keiner wußte zu sagen, wo und wann es ihm gelungen war, sich so in seine Bestandteile aufzulösen. Er trug eine Perücke, einen Schnurr- und Backenbart und sogar einen spanischen Knebelbart, und alles dieses war bis aufs letzte wunderbar schwarzgefärbte Härchen unecht; er puderte und schminkte sich täglich. Es wurde sogar behauptet, daß er durch Klammern, die in seinem Haar versteckt waren, die Runzeln in seinem Gesicht glättete. Man sagte auch, er trüge ein Mieder, weil ihm eine Rippe fehle, die er bei einem Liebesabenteuer in Italien, durch einen ungeschickten Sprung aus dem Fenster eingebüßt hätte. Er hinkte auf dem linken Fuß; auch von diesem sagte man, daß er künstlich sei, und daß man ihm den richtigen bei einem anderen Abenteuer in Paris gebrochen hätte; der gebrochene Fuß sei alsdann durch einen ganz besonderen, neuen, korkartigen ersetzt worden. Aber schließlich, was wird nicht alles erzählt? Unbestreitbar wahr jedoch blieb es, daß sein rechtes Auge ein Glasauge, wenn auch ein sehr geschickt nachgemachtes, war. Die Zähne bestanden auch aus irgendeiner Art Masse. Ganze Tage lang wusch er sich mit verschiedenen patentierten Mitteln, parfümierte und pomadisierte sich. Man erinnerte sich jedoch daran, daß der Fürst schon zu jener Zeit anfing, auffällig zu altern und unausstehlich geschwätzig zu werden. Alles deutete darauf hin, daß seine Karriere beendigt war. Alle wußten es, daß er keinen Kopeken mehr besaß. Und plötzlich, gerade zu jener Zeit, starb ganz unerwartet eine seiner nächsten Verwandten, eine außerordentlich alte Frau, welche in Paris lebte, und von der er auf keine Weise eine Erbschaft hatte erwarten können. Einen Monat vor ihrem Tode hatte sie ihren rechtmäßigen Erben beerdigt. Auf diese Weise erbte der Fürst völlig unerwartet ihr ganzes Vermögen: Viertausend Leibeigene samt einem prachtvollen Gut, genau sechzig Werst von Mordassoff entfernt. Er fuhr daraufhin sofort nach Petersburg, um seine Angelegenheiten zu ordnen. Zu seinem Abschied veranstalteten unsere Damen gemeinsam ein glänzendes Diner. Man entsann sich, daß der Fürst bei diesem letzten Festessen in der liebenswürdigsten Laune war, Kalauer machte, alle zum Lachen brachte, die ungewöhnlichsten Anekdoten erzählte und allen versprach, in kürzester Zeit nach Duchanowo (seinem neuerworbenen Gut) zu ziehen; er versicherte, daß nach seiner Rückkehr bei ihm ununterbrochen Feste, Picknicks, Bälle und Feuerwerke veranstaltet werden würden. Durch ein ganzes Jahr nach seiner Abreise redeten die Damen von diesen ihnen versprochenen Festen und erwarteten ihren lieben Greis mit ungeheurer Ungeduld. Inzwischen jedoch wurden Ausflüge nach Duchanowo veranstaltet, wo sich ein altertümliches Gutshaus befand, ein Garten mit zu Löwen zurechtgestutzten Akazien, mit aufgeworfenen Hügeln, mit Teichen, auf denen Boote schaukelten, mit aus Holz geschnitzten Türken, die auf Schalmeien bliesen, mit Lauben und Pavillons, mit Monplaisirs und anderen Scherzen.

Endlich kehrte der Fürst zurück, jedoch zum größten Erstaunen und zur tiefsten Enttäuschung aller, berührte er Mordassoff nicht einmal auf seiner Durchreise, sondern vergrub sich sofort in Duchanowo als absoluter Einsiedler. Es tauchten die sonderbarsten Gerüchte auf, und überhaupt begann seit dem die Lebensgeschichte des Fürsten ganz schleierhaft und phantastisch zu werden. Erstens wurde behauptet, daß in Petersburg nicht alles nach Wunsch gegangen sei, daß einige seiner Verwandten (die zukünftigen Erben) den Fürsten wegen seines Schwachsinns unter Kuratell setzen wollten, wahrscheinlich aus Furcht, er möchte auch das Ererbte wieder alles durchbringen. Nicht genug mit dem: einige fügten sogar hinzu, daß man ihn in ein Irrenhaus hatte stecken wollen, daß jedoch einer seiner Verwandten, ein sehr vornehmer Herr, sich für ihn eingesetzt hätte und allen übrigen deutlich genug bewiesen habe, daß der arme Fürst, der doch schon zu einer Hälfte tot und zur anderen künstlich sei, aller Wahrscheinlichkeit nach sowieso bald sterben würde, und daß dann das Gut ihnen ohnehin zufiele, auch ohne Irrenhaus. Doch ich wiederhole nochmals: was wird nicht alles erzählt, besonders bei uns in Mordassoff? Alles dieses, behauptete man, hätte den Fürsten so sehr erschreckt, daß er sich von Grund aus verändert hätte und ein absoluter Einsiedler geworden sei. Einige Einwohner von Mordassoff fuhren doch noch aus Neugierde nach Duchanowo, um dem Fürsten zu gratulieren; sie wurden jedoch entweder gar nicht empfangen oder auf sehr sonderbare Weise. Der Fürst erkannte nicht einmal seine früheren Bekannten. Man behauptete allerdings, er wolle sie nicht erkennen. Auch der Gouverneur fuhr hin. Er kehrte jedoch mit der Nachricht zurück, daß der Fürst, seiner Meinung nach, wirklich etwas gestört sei und machte nachher immer ein verdrießliches Gesicht, wenn er sich an seinen Besuch in Duchanowo erinnerte.

Die Damen waren tief empört. Endlich brachte man eine außerordentlich wichtige Sache in Erfahrung, und zwar: der Fürst sei ganz in die Fänge einer ganz unbekannten Frauensperson, namens Stepanida Matwejewna, geraten, die mit ihm aus Petersburg gekommen sei; sie war dick und ältlich, trug Kattunkleider und verwaltete das gesamte Eigentum des Fürsten. Der Fürst folgte ihr in allem wie ein Kind und wagte keinen Schritt mehr ohne ihre Erlaubnis zu tun. Man behauptete, daß sie ihn sogar eigenhändig wasche, ihn verwöhne und hätschele wie ein kleines Kind. Sie sei es auch, die ihn von allen Besuchen fernhalte, im besonderen von den Verwandten, welche es allmählich versucht hätten, Erkundigungsfahrten nach Duchanowo zu unternehmen. In Mordassoff wurde viel von diesem Verhältnis geredet, besonders seitens der Damen. Zu dem allen wurde noch erzählt, daß Stepanida Matwejewna unumschränkt und eigenmächtig das ganze Gut des Fürsten verwalte, die Verwalter, Angestellten und das ganze Personal anstelle und entlasse und die Einkünfte in Empfang nehme; jedoch sei ihr Regiment ein gutes, so daß die Bauern ihr Schicksal segneten. Was den Fürsten selbst anbeträfe, so hatte man in Erfahrung gebracht, daß er seine Tage nur bei der Toilette verbringe, Perücken und Fräcke anprobiere; die restliche Zeit brächte er mit Stepanida Matwejewna hin, spiele mit ihr Karten, lege Patiencen aus, und reite von Zeit zu Zeit auf einer frommen englischen Stute, wobei ihn Stepanida Matwejewna stets in einem geschlossenen Wagen begleite, für jeden Fall, denn der Fürst ritt mehr aus Eitelkeit, obwohl er sich kaum noch im Sattel halten konnte. Man hatte ihn auch dazwischen zu Fuß ausgehen sehen, in einen Mantel gehüllt und mit einem breitkrämpigen Strohhut auf dem Kopf, um den Hals ein rosafarbenes Damenhalstuch und im Auge ein Monokel; er trug ein geflochtenes Körbchen am Arm, um Pilze, Blumen und Kornblümchen zu sammeln; Stepanida Matwejewna begleitete ihn auch dabei ständig, und zwei Lakaien folgten ihnen, sowie (für jeden Fall) ein Wagen. Wenn ihm aber ein Bauer begegnete und, zur Seite tretend, seine Mütze zog und tief mit den Worten grüßte: »Guten Tag, Väterchen Fürst; guten Tag, Euer Gnaden, unser Sonnenscheinchen« – so richtete der Fürst sofort seine Lorgnette auf ihn, huldvoll nickend und dabei freundlich wiederholend: »Bonjour, mon ami, bonjour!« Viele solche Gerüchte kreisten in Mordassoff; es wollte nicht gelingen, den Fürsten zu vergessen, denn er lebte doch in so naher Nachbarschaft.

Wie war nun das Erstaunen groß, als eines schönen Tages sich die Mähr verbreitete, daß der Fürst, dieser Sonderling und Einsiedler, wahr und wahrhaftig in eigener Person nach Mordassoff gekommen und bei Marja Alexandrowna abgestiegen sei. Alles geriet nun in die größte Aufregung, alle erwarteten eine Erklärung, alle fragten einander: ›Was hat das zu bedeuten?‹ Manche rüsteten sich schon zu einem Besuch bei Marja Alexandrowna. Für alle war die Ankunft des Fürsten ein reines Wunder. Die Damen tauschten Briefchen aus, beabsichtigten Besuche zu machen, schickten ihre Dienstmädchen und Gatten auf Erkundigungen aus. Besonders verwunderlich erschien es allen, warum der Fürst ausgerechnet bei Marja Alexandrowna abgestiegen sei und nicht ebensogut bei jemandem anderen? Besonders gekränkt war Anna Nikolajewna Antipowa, die auf irgendeine Weise mit dem Fürsten ganz entfernt verwandt war.

Aber um alle diese Fragen beantworten zu können, muß man Marja Alexandrowna selbst aufsuchen, und wir bitten nun auch den geneigten Leser, uns dahin zu folgen. Denn obwohl es erst zehn Uhr früh ist, bin ich doch überzeugt, daß sie sich nicht weigern wird, ihre guten Bekannten zu empfangen. Auf jeden Fall wird sie uns bestimmt nicht die Türe weisen.

III.

Es ist zehn Uhr morgens. Wir befinden uns im Hause von Marja Alexandrowna, das an der Hauptstraße liegt, in jenem Zimmer, welches die Wirtin bei feierlichen Gelegenheiten ihren Salon nennt. Marja Alexandrowna hat auch ein Boudoir. Die Fußböden im Salon sind gut gestrichen und die Wände annehmbar tapeziert. Die ziemlich schweren Möbel sind meist in roter Farbe gehalten. Das Zimmer hat auch einen Kamin, über dem Kamin hängt ein Spiegel, vor dem Spiegel steht eine bronzene Stutzuhr, die von einem sehr geschmacklosen Amor verziert ist. Zwischen den Fenstern hängen zwei Spiegel, von denen man bereits die Überzüge entfernt hat. Auf den Spiegeltischchen befinden sich wiederum Uhren. An der Rückwand steht ein ausgezeichnetes Klavier, das man für Sina verschrieben hat; Sina ist sehr musikalisch. Vor dem angeheizten Kamin stehen in malerischer Unordnung ein paar tiefe Sessel und zwischen ihnen ein kleiner Tisch. Am anderen Ende des Zimmers steht ein anderer Tisch, der mit einem blendend weißen Tischtuch bedeckt ist; darauf summt ein silberner Ssamowar neben einem niedlichen Teeservice. Das Servieren des Tees besorgt eine bei Marja Alexandrowna lebende entfernte Verwandte, Nastassja Petrowna Sjablowa. Nur zwei Worte über diese Dame. Sie ist Witwe, zirka dreißig Jahre alt, brünett, mit einem schönen Teint und lebhaften dunkelbraunen Augen. Sie ist durchaus nicht häßlich. Sie ist heiterer Gemütsart, sehr lachlustig, ziemlich schlau, selbstverständlich verklatscht und versteht es, ihre kleinen Geschäfte zu machen. Sie hat zwei Kinder, die irgendwo eine Schule besuchen. Sie würde außerordentlich gerne noch einmal heiraten. Sie benimmt sich ziemlich unbefangen. Ihr Mann war Offizier.

Marja Alexandrowna selbst sitzt am Kamin, in ausgezeichneter Stimmung und hat ein hellgrünes Kleid an, das ihr gut steht. Sie ist entzückt über die Ankunft des Fürsten, welcher eben noch oben bei seiner Toilette ist. Sie ist so froh, daß sie sich nicht einmal bemüht, ihre Freude zu verbergen. Vor ihr steht ein junger Mann, der ihr irgend etwas sehr animiert erzählt. Man kann es seinen Augen ansehen, daß er sich bemüht, seinen Zuhörerinnen zu gefallen. Er ist fünfundzwanzig Jahre alt. Sein Benehmen wäre nicht schlecht, wenn er nicht so oft in Begeisterung geriete und dazu noch mit dem Anspruch, für humorvoll und witzig gehalten zu werden. Er ist ausgezeichnet gekleidet, blond und sieht im großen und ganzen gut aus. Wir haben ihn übrigens schon früher einmal erwähnt: es ist Herr Mosgljakoff, der zu großen Hoffnungen berechtigt. Marja Alexandrowna findet allerdings, daß es ihm an Verstand mangelt, empfängt ihn jedoch mit großer Liebenswürdigkeit. Er bewirbt sich um Sina, in die er, seinen eigenen Worten nach zu urteilen, rasend verliebt ist. Er wendet sich jeden Augenblick an Sina und bemüht sich sichtlich, ihren Lippen ein Lächeln zu entlocken, als Zeichen der Anerkennung für seine Witze und seine Heiterkeit. Sie aber behandelt ihn offensichtlich sehr kühl und nichtachtend. In diesem Augenblick steht sie am Klavier und blättert mit ihren Fingerchen in einem Kalender. Sie ist eine von den Frauen, die bei ihrem Erscheinen in der Gesellschaft allgemeines entzücktes Erstaunen hervorrufen. Sie ist ganz ungewöhnlich schön; von hohem Wuchs, brünett, mit wunderbaren fast ganz schwarzen Augen, schlank, mit einer hohen prachtvollen Büste. Ihre Schultern und Hände sind von antiker Schönheit, das Füßchen verführerisch, der Gang königlich. Sie ist heute ein wenig blaß; wenn Sie jedoch auch nur einen einzigen Blick auf ihre vollen, roten, wunderbar gezeichneten Lippen geworfen haben, zwischen denen die kleinen regelmäßigen Zähne wie Perlen blitzen – so werden Sie drei Nächte davon träumen. Ihr Ausdruck ist ernst und streng. Es scheint, als fürchte sich Herr Mosgljakoff vor ihrem festen Blick; jedenfalls fühlt er sich immer ein wenig verwirrt, wenn er es einmal wagt, sie anzusehen. Ihre Bewegungen sind von hoheitsvoller Nachlässigkeit. Sie trägt ein einfaches weißes Musselinkleid. Weiß steht ihr besonders gut; übrigens steht ihr ja alles. An ihrem Finger hat sie einen aus Haar geflochtenen Ring; der Farbe nach zu urteilen, sind es nicht Mamachens Haare; Mosgljakoff hat es nie gewagt, sie danach zu fragen, aus wessen Haaren der Ring geflochten sei.

An diesem Morgen ist Sina besonders schweigsam und wirkt sogar etwas traurig; irgend etwas scheint sie zu bedrücken. Dagegen redet Marja Alexandrowna fast ohne Pause, obwohl auch sie von Zeit zu Zeit ihre Tochter mit einem besonderen, ich möchte sagen, mißtrauischen Blick streift, sie tut es jedoch ganz verstohlen, so, als ob auch sie sich vor ihr fürchte.

»Ich bin so froh, so froh, Pawel Alexandrowitsch,« zwitschert sie, »daß ich imstande wäre, es allen vom Fenster aus laut zu verkünden. Ich rede schon gar nicht von der reizenden Überraschung, die Sie mir und Sina bereitet haben, indem Sie zwei Wochen früher als vorgesehen gekommen sind! Das versteht sich ja von selbst! Ich freue mich so sehr darüber, daß Sie den lieben Fürsten mitgebracht haben! Sie können sich ja gar nicht vorstellen, wie ich diesen reizenden alten Mann liebe! Nein, nein, nein! Sie können mich nicht verstehen! Ihr jungen Leute könnt meine Begeisterung nicht begreifen, wenn ich Sie auch noch so davon zu überzeugen suchte! Wissen Sie denn überhaupt, was er mir in früheren Zeiten war, damals vor sechs Jahren? Entsinnst du dich noch dessen, Sina? Übrigens, ich hatte es eben vergessen, du warst ja damals bei einer Tante zu Besuch ... Sie werden es kaum glauben, Pawel Alexandrowitsch: ich war seine Beraterin, seine Schwester und Mutter! Er folgte mir wie ein Kind. In unseren Beziehungen war etwas Naives, Zärtliches, Edles; ich war ihm fast eine Art Seelenhirt, möchte ich sagen ... Ich kann es wirklich nicht erklären. Deshalb entsinnt er sich mit Dankbarkeit jetzt auch nur noch meines Hauses, ce pauvre prince! Wissen Sie auch, Pawel Alexandrowitsch, daß Sie ihn vielleicht dadurch gerettet haben, daß Sie ihn zu mir brachten? Ich konnte all diese sechs Jahre nur mit schwerem Herzen an ihn denken. Sie werden es kaum glauben: sogar im Traume habe ich ihn so und so oft gesehen. Man sagt, daß jene abscheuliche Frau ihn ganz behext und zugrunde gerichtet habe! Aber nun haben Sie ihn ihren Krallen entrissen! Nein, man muß diese Gelegenheit beim Schopfe packen und ihn endgültig retten! Aber erzählen Sie noch einmal, wie Ihnen das alles gelungen ist! Bitte, beschreiben Sie mir genau Ihr ganzes Zusammentreffen. Vorhin war ich so verwirrt, daß ich nur die Hauptsache erfassen konnte, und doch sind es gerade die Details, die der Sache die richtige Färbung geben. Und ich liebe grade die Details; sogar bei den wichtigsten Angelegenheiten achte ich vor allem auf die Details ... und ... während er noch mit seiner Toilette beschäftigt ist ...«