Pacos erste Seefahrt - Kurt Leodolter - E-Book

Pacos erste Seefahrt E-Book

Kurt Leodolter

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Beschreibung

Pacos erste Seefahrt ist eine Geschichte für Kinder. Die Geschichte spielt im frühen 18. Jahrhundert. Paco erzählt die Abenteuer seiner ersten Atlantiküberquerung als Schiffsjunge auf einer spanischen Galeone. Er erlebt mannigfaltige Abenteuer und gewinnt am Schluss Mimi, den Papagei einer Piratin als Freundin.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 37

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Inhaltverzeichnis

Eine kurze Vorbemerkung

Anheuern und Anfreunden

Land in Sicht

Ein Sturm zieht auf

Die Rettung

Auf der Insel

Wir werden aufgebracht

An Bord der Red Eagle

Zurück auf der Insel

1. Eine kurze Vorbemerkung

Ich bin eine kleine Nebenfigur in der großen Geschichte. Zur Beruhigung an alle: wir alle sind kleine Nebenfiguren in der großen Geschichte. Auf den Abstand zur Geschichte kommt es an.

Mein Name ist Francisco Portillo, und ich stamme aus der Stadt Cádiz. Ich kam im Jahre des Herrn 1708 am Tage des Heiligen Francisco auf die Welt. Mein Geburtstag und mein Namenstag. Da brauchte niemand lange nachdenken.

Meine Eltern, Geschwister und Freunde haben mich immer Paco gerufen, und dieser Name hat mich mein ganzes Leben lang begleitet.

Als Matrose auf den großen Galeonen der spanischen Krone kreuzte ich unzählige Male den atlantischen Ozean zwischen Cádiz in Spanien und Vera Cruz im Vizekönigreich Mexiko. Meine erste Fahrt hätte ich beinahe nicht überlebt. Beinahe, sage ich. Das Schöne am Überleben ist unter anderem, dass man von den Abenteuern erzählen kann. Und ein Abenteuer war diese erste Reise wahrlich für mich.

2. Anheuern und Anfreunden

Als Ältester von 5 Kindern in einer Familie, in der das Essen immer knapp bemessen war, konnte ich es kaum erwarten, dem Brauch meiner Familie zu folgen und mit 12 Jahren als Schiffsjunge auf einem der Schiffe der spanischen Flotte anzuheuern. Mein Onkel Pedro war Matrose auf der Galeone „Nuestra Señora de Barrio“, die bereit zum Auslaufen im Hafen von Cádiz lag. Er hatte für mich einen Platz auf dem Schiff besorgt. Als Schiffsjunge sollte ich Gehilfe des Schiffskochs sein, aber auch einfache Matrosendienste leisten, wenn Not am Manne war. Laut meinem Onkel Pedro war der Koch Alonso ein gemütlicher Mann, der mich gleich nachdem ich an Bord gekommen war unter seine Fittiche nahm. Er zeigte mir den Platz für meine Hängematte und meinen Seesack und wies mich mit den Worten ein:

„Paco, ich weiß, du wirst deine Sache gut machen. Du bist ein tüchtigerer Junge, der weder seinen Eltern noch seinem Onkel eine Schande machen wird!

Merk dir gleich die Regel Nummer eins auf einem Schiff: Du hast zu gehorchen und den Befehlen Folge zu leisten ohne sie zu hinterfragen. Oder gar zurückzureden.

Regel Nummer zwei: Du sprichst von dir aus niemanden an.

Dein Wortschatz sollte nicht über zwei kurze Sätze hinausgehen: Auf eine Frage will ich ein Si, Señor (Spanisch für Ja, Herr) hören und auf einen Befehl ein „Aye, aye, Señor. Hast du das verstanden?“ „Ja“, antwortete ich. Er entgegnete: „In deiner Antwort fehlt ein wichtiges Wort, Paco.“

„Ja, Señor!“

Diesmal war er zufrieden. „Wenn du diese Regeln befolgst, wird es dir gut gehen an Bord! Und jetzt ab in die Kombüse und Kartoffeln geschält!“

„Aye, aye, Señor!“

Ganz so hatte ich mir mein Leben zwar nicht vorgestellt – aber es gibt schlechtere Plätze auf einem Schiff als in der Küche, besonders für einen hungrigen zwölfjährigen Jungen.

Vom Deck konnte ich die Schritte der Matrosen und die Kommandorufe der Offiziere hören und schon begannen die Kartoffeln hin und her zu rollen – ein untrügliches Zeichen, dass wir mit der Flut auszulaufen begannen.

Nach ersten Schwierigkeiten – und da meine ich nicht nur die hin- und her rollenden Kartoffeln, hatte ich mich schon gut eingefunden in meine Rolle.

„Seekrank sein ist normal“, meinte Alonso, „da wirst du bald drüber hinweg sein“ – und so war es dann auch. Das Schwanken des Schiffs war mir nach zwei Tagen angenehm geworden, besonders wenn ich in meiner Hängematte sanft schaukelnd an meine Eltern und meine Geschwister dachte und nach einem kurzen Abendgebet einschlief, mehr vom Schnarchen Alonsos gestört als durch das rhythmische Klatschen des Meeres am Schiffsrumpf oder das Ächzen der Wanten, wenn der Wind die Segel blähte. Ich hatte keine Angst, denn von meinem Onkel Pedro wusste ich, dass das offene Meer ein Freund des Schiffes ist und vertraute gänzlich auf die Fähigkeiten unserer Seeleute.