Perpetuum mobile -  - E-Book

Perpetuum mobile E-Book

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die großen Erfolge, welche vorzüglich die Mechanik zu Ausgang des Mittelalters in dem Licht, das von dem Morgenrot der auftauchenden Sonne naturwissenschaftlicher Erkenntnis ausging, erreichte, berauschte die Gemüter über alles. Warum sollte es nicht auch möglich sein, durch Federn und Getriebe geheimnisvolle Kräftequellen zu benützen, von denen man sich überall umgeben glaubte?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 19

Veröffentlichungsjahr: 2022

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Zeitreisen

– Beiträge zur Kultur- und Technikgeschichte –

Perpetuum mobile

Herausgegeben von Ronald Hoppeedition.epilog.de

Für diese Ausgabe wurden die Originaltexte in die aktuelle Rechtschreibung umgesetzt und behutsam redigiert. Längenangaben und andere Maße wurden gegebenenfalls in das metrische System umgerechnet.

Das Perpetuum mobile

Die Gartenlaube • 1859

Die großen Erfolge, welche vorzüglich die Mechanik zu Ausgang des Mittelalters in dem Licht, das von dem Morgenrot der auftauchenden Sonne naturwissenschaftlicher Erkenntnis ausging, erreichte, berauschte die Gemüter über alles. Warum sollte es, da man in den Wirkungen des Schießpulvers so kolossale Kräfteäußerungen erblickte, von denen man sich nicht erklären konnte, wo sie herkamen, nicht auch möglich sein, durch Federn und Getriebe geheimnisvolle Kräftequellen zu benützen, von denen man sich überall umgeben glaubte? Brachte doch die Natur in den Menschen und Tieren Mechanismen (so dachte man sich damals) hervor, welche eine Zeit lang Arbeit verrichten, dann hingehen zu sterben, aber Alles aus sich selbst produzierend. Das neugeborene Kind hatte doch die Kraft nicht wie ein ausgewachsener Mann. Es musste also der Mensch in Folge einer gewissen inneren Konstruktion Kräfte aus sich heraus zu entwickeln im Stande sein, denn er brauchte nicht wie eine Uhr aufgezogen zu werden, und konnte doch immer ein gewisses Quantum Arbeit leisten. Es schien also der Weisheit des Menschen nur aufgegeben zu sein, aus einem dauerhafteren Stoff, als es Fleisch und Blut ist, eine ähnliche Maschine herzustellen. Darin lag dann der Born materieller Glückseligkeit, die unversiegbare Quelle der Kraft und verkäuflicher Arbeit.

Mit der Erfindung des Perpetuum mobile wäre das Problem gelöst gewesen, deshalb haben sich Tausende von denkenden Köpfen an die Enträtselung dieser Aufgabe gemacht. Die Klarsten darunter, die mit den Gesetzen der Mechanik am meisten vertraut waren, kamen auf die eitle Darstellung menschen- und tierähnlicher Gebilde, die – durch einen inneren Mechanismus getrieben – Bewegungen machten ähnlich denen freiwillig handelnder Wesen. Die Menge mitunter höchst scharfsinnig und geistreich erfundener Automaten sind auf dem Wege nach dem Perpetuum mobile entstanden. Johannes Müller (Regiomontanus)