Perry Rhodan Neo 87: Rückkehr der Fantan - Michelle Stern - E-Book + Hörbuch

Perry Rhodan Neo 87: Rückkehr der Fantan E-Book und Hörbuch

Michelle Stern

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Beschreibung

Im Juni 2036 stößt der Astronaut Perry Rhodan auf dem Mond auf ein havariertes Raumschiff der Arkoniden. Damit verändert er die Weltgeschichte. Die Erkenntnis, dass die Menschheit nur eine von unzähligen intelligenten Spezies ist, schafft ein neues Bewusstsein. Mit der Gründung der Terranischen Union beendet Rhodan die Zeit der Nationen, ferne Welten rücken in greifbare Nähe. Eine beispiellose Ära des Friedens und des Wohlstands scheint bevorzustehen. Doch sie kommt zu einem jähen Ende, als das Große Imperium das irdische Sonnensystem besetzt. Die Erde wird zu einem Protektorat Arkons. Die Terranische Union beugt sich zum Schein den neuen Herrschern, während die globale Untergrundorganisation Free Earth den Kampf gegen die Besatzer aufnimmt. Doch dieser Kampf wird Jahre dauern. Und mit jedem Tag steigt die Gefahr, dass der arkonidische Kommandeur Chetzkel gegen die Menschen losschlägt. Free Earth bleibt schließlich keine Wahl: Chetzkel muss ausgeschaltet werden - ganz gleich, wie hoch das Risiko ist ...

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Sprecher:Hanno Dinger

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Band 87

Rückkehr der Fantan

von Michelle Stern

Im Juni 2036 stößt der Astronaut Perry Rhodan auf dem Mond auf ein havariertes Raumschiff der Arkoniden. Damit verändert er die Weltgeschichte.

Die Erkenntnis, dass die Menschheit nur eine von unzähligen intelligenten Spezies ist, schafft ein neues Bewusstsein. Mit der Gründung der Terranischen Union beendet Rhodan die Zeit der Nationen, ferne Welten rücken in greifbare Nähe. Eine beispiellose Ära des Friedens und des Wohlstands scheint bevorzustehen.

Doch sie kommt zu einem jähen Ende, als das Große Imperium das irdische Sonnensystem besetzt. Die Erde wird zu einem Protektorat Arkons. Die Terranische Union beugt sich zum Schein den neuen Herrschern, während die globale Untergrundorganisation Free Earth den Kampf gegen die Besatzer aufnimmt.

Doch dieser Kampf wird Jahre dauern. Und mit jedem Tag steigt die Gefahr, dass der arkonidische Kommandeur Chetzkel gegen die Menschen losschlägt. Free Earth bleibt schließlich keine Wahl: Chetzkel muss ausgeschaltet werden – ganz gleich, wie hoch das Risiko ist ...

1.

Heimkehr

Bak Kien, NETER-KELP, 27. Dezember 2037

»Ich höre mir diesen Unsinn nicht länger an.« Bak Kien lehnte sich vor, starrte auf das Panoramaholo, das sich in der Zentrale der NETER-KELP ausbreitete, und umklammerte das metallblaue Kästchen in seiner Hand. Er spürte ein Zittern in den Fingern. Sein Gedächtnis zeigte ihm das Bild seines Großvaters, ein verhutzelt wirkender Mann mit weißem Haar und rot besprühter Gehhilfe, kaum attraktiver als die Wesen, mit denen Bak seit über einem Jahr zusammenlebte.

Set-Yandar bewegte den Leib, der wie ein gigantischer, fein geschuppter Zylinder mit abgerundeten Enden geformt war. Er verlagerte sein Gewicht von einem Flussfuß auf den anderen, wobei die Gliedmaßen nach unten hin breiter wurden. Aus seinem oberen Leib ragten vier weitere Extremitäten, die er sacht hin- und herschwang. Ein wenig erinnerte er Bak an einen überdimensionierten, zum Leben erweckten Monopoly-Hut mit zwei Füßen und vier Armen.

Eine der dunklen Sinnflächen auf der Oberfläche des Fantan vergrößerte sich. »Was sagst du, mein Besun?«

»Nichts. Nur eine Erinnerung. Etwas, das ich vor langer Zeit gesagt habe und das mir in diesem Moment wieder einfiel. Vergib mir, wenn ich das Haru des Augenblicks störe.«

»Es gibt nichts zu vergeben. Dein Bei-mir-Sein ist Haru.«

»Danke.« Bak lächelte. Es war schön, der einzige Mensch auf der NETER-KELP zu sein. Er hatte sich längst an den leicht ranzigen Geruch nach altem Öl gewöhnt, den die Fantan verströmten. Dazu kam der Duft zahlreicher ölartiger Substanzen, mit denen die Außerirdischen ihre Haut bestrichen und sie geschmeidig hielten. Auch die leise, an abgerissene Gongschläge erinnernde Musik war vertraut geworden, als hätte Bak sie schon im Mutterleib gehört.

Er schaute auf die Werte, die deutlich sanken. Nachdem es in den Normalraum eingetreten war, bremste das Schiff rasant ab.

Bak schloss die Augen und blendete die zahlreichen Fantan an den Konsolen der Zentrale aus, die zwischen Farnen und wuchernden Sterntänzerwedeln saßen.

Er würde seine Leute wiedersehen. Lim und Ri. Die Spieler im Starcruiser. Und vor allem würde er seinen Großvater treffen können. Das musste sein, ehe er Set-Yandars Auftrag erfüllte. Ohne seinen Großvater würde es Bak nicht mehr geben. Er schuldete dem alten Herrn einen anständigen Abschied.

Blinzelnd konzentrierte sich Bak auf die Gegenwart.

Set-Yandar beobachtete ihn aus den dunklen Öffnungen, die momentan seine Augen waren. Ein feuchter Schimmer in der oberen Höhlung verriet Bak, dass Set-Yandar im Jagdfieber war. Er hoffte auf Besun. »Wie fühlt es sich für dich an, nach Hause zu kommen? Ist es ein erhabener Moment?«

Bak betrachtete den Mars, der auf dem Holobild als rote Halbkugel aufleuchtete, während der restliche Teil im Schatten lag. Sein Blick suchte weiter, fand die blaue Murmel mit den weißen Schlieren, der sie sich näherten. Er hatte so viel mehr entdeckt, war weiter geflogen als die meisten Menschen. Allein auf MYRANAR hatte er Wunder erlebt wie kein Zweiter. »Es ist etwas Besonderes, zu dem Planeten zurückzukehren, auf dem ich geboren wurde. Aber mein Zuhause ist bei dir.«

Der Fantan produzierte ein leises Schmatzen. Bak wusste, dass es Zufriedenheit signalisierte. Er umklammerte das Kästchen in seiner Hand. Bald würde er das Kleinod einsetzen und tun, worum Set-Yandar ihn gebeten hatte. Es war ein echter Auftrag, der größte bisher. Er führte Bak auf die Erde.

2.

Besunfieber

Set-Yandar, NETER-KELP, 27. Dezember 2037

»Musik verstärken! Mehr Haru!« Set-Yandar war in bester Laune. Er drehte sich ein Stück, wiegte sich in dem feinen Sprühnebel aus Öl und Hanka-Duft, der zur Verbesserung der Stimmung aus den Wanddüsen wehte.

Er war auf der Jagd, und das Besun rückte näher. Mit einer Greifextremität strich er über den Griff der Waffe, die er in einem Holster am Gürtel trug, den er wegen der fehlenden Hüfte mit Haftgel bestrichen hatte. Er mochte den arkonidischen Gürtel und die Waffe, die er optisch geringfügig verändert hatte. Wenn je herauskam, dass er »Imperators Gerechtigkeit« an sich gebracht hatte, würden die weißhaarigen Viergliedler sehr böse auf ihn sein.

Sie waren überhaupt rätselhaft, die Viergliedler mit ihren abstrusen Vorstellungen von Besitz und Glück, welches sie meist an Macht knüpften und Unmengen an wertvoller Lebenszeit in Ränke und Intrigen verschwendeten.

»Die Arkoniden funken uns an«, meldete Tat-Jendir von einer der Konsolen. Er trug eine targelonische Pelzmütze mit roten Quasten, die sein erstes Besun überhaupt gewesen war. Da seine Oberseite breiter war als ein Kopf, hatte Tat-Jendir sie an vier Stellen seitlich aufgeschlitzt und balancierte sie in der Mitte.

»Annehmen! Ohne Sichtkontakt. Mal hören, ob sie dann höflicher sind.«

Das Panoramaholo schrumpfte und veränderte sich. Kurz blinkte das Emblem des Großen Imperiums im Zentrum, dann tauchte das Gesicht eines Arkoniden in mittleren Jahren auf. Der Fellbesatz am Kopf war anders als bei Arkoniden üblich. Nicht weiß und auch nicht schwarz, wie bei einigen alten Exemplaren, sondern ungewohnt golden.

Je weiter man vom Zentrum wegkam, desto größer und individueller waren die Unterschiede der Arkoniden. Im Zentrum dagegen ähnelten sie einander wie ein Rohableger dem anderen, besonders wenn sie Uniformen trugen. Set-Yandar mochte die abgelegenen Welten lieber. Dort gab es mehr Vielfalt.

»Hier ist das Schlachtschiff AGEDEN. Ich bin Ver'ark Ranik Fertesen. Sie befinden sich auf dem Gebiet des Großen Imperiums. Identifizieren Sie sich, oder wir betrachten Sie als feindliches Objekt und eröffnen das Feuer. Dies ist unsere erste Warnung.«

»Die erste Warnung? Aber, aber ...« Set-Yandar hatte sich lang und intensiv mit den Arkoniden und ihren sprachlichen Unarten auseinandergesetzt, um sie imitieren zu können. »Das ist kein Robotschiff, oder?«

»Nein. Wie ich schon sagte: Dies ist die AGEDEN. Identifizieren Sie sich oder ...«

»Hier ist die NETER-KELP«, unterbrach Set-Yandar mit aller gebotenen Würde. »Ein Stolz und eine Zierde, die ihresgleichen sucht. Ein wahrer Lichtblick im Sternenmeer von hier bis Hela Ariela.«

»Tatsächlich?« Die Stimme des Funkers klang verdutzt. »Wir messen einen ausgedienten Frachtraumer des Imperiums an, Elonium-Klasse. Alter: zweitausend Arkonjahre, mehr Flickwerk als Originalteile. Keine Bewaffnung.«

»Wenn Sie das anmessen, Ver'ark, warum behandeln Sie uns dann, als wären wir Methans?«

»Wer spricht da?«

»Kommandant Set-Yandar.«

»Ein ungewöhnlicher Name. Was seid ihr? Mehandor?«

Set-Yandar gab Tat-Jendir einen Wink. Der Ankunftsspezialist schaltete die Sicht zum Ton.

»Nein. Wir sind Fantan.«

Das Gesicht des Viergliedlers verzog sich. »Fantan? Ihr habt doch bereits diese Welt heimgesucht.«

»Wir möchten auch kein Besun mitnehmen. Dürfen wir landen?«

»Das werde nicht ich entscheiden, sondern der Reekha. Bleib mit deinem fliegenden Schrottplatz, wo du bist, Aasfresser. Ich verbinde dich weiter.«

Das Holo zeigte Dunkelheit.

Bak Kien regte sich im Hintergrund. »Arrogantes Pack! Sie können die Landung nicht verweigern.«

Set-Yandar wackelte mit einer der hinteren Extremitäten. »Sie sind, wie sie sind. Sonnenkinder. Geh ruhig, mein Besun. Bereite dich vor.«

»Ja, mein Jerkum.«

Das Holo blieb tot, die Zeit verstrich. Set-Yandar machte Rik-Laute, die er der Musik anpasste. Egal was kam und womit die Arkoniden meinten, ihn demütigen zu müssen, er behielt seine Hochstimmung. Erneut berührte Set-Yandar »Imperators Gerechtigkeit«, die Waffe, die ihm wie ein Leitfaden den Weg gewiesen hatte. Zuerst hatte er es geliebt, dieses wohl großartigste Besun aller Zeiten, dann hatte er es verabscheut, weil er keinen Sinn mehr im Sein erkannt hatte. Das beeindruckendste Besun seines Lebens hatte er errungen: die Waffe mit dem höchsten aller Werte für das Große Imperium. Kein anderer Fantan konnte die Schönheit dieses Besun abstreiten.

Doch was tun, wenn man das Höchste erreicht hat? Set-Yandar war in eine bodenlose Tiefe gestürzt, bis er begriffen hatte, worum es wirklich ging und wohin der Lauf des klugen Schatzes ihn wies.

Auf dem Schirm regte sich etwas. Licht flammte auf und zeigte einen Viergliedler in Uniform, der anders war als alle Arkoniden, die Set-Yandar je gesehen hatte. Die dürren, drahtigen Glieder hätten keine Verwunderung hervorgerufen. Auch der große Körperbau war akzeptabel und innerhalb der arkonidischen Norm. Doch die Haut des Mannes war geschuppt wie die einer Schlange, die Nase ungewöhnlich flach und die Zähne im geöffneten Mund spitz, nach hinten gebogen, als wolle er damit Beute festhalten.

Aufgrund des vagen Hintergrunds, den Set-Yandar ausmachte, hielt sich der Viergliedler offensichtlich nicht in der Zentrale auf, sondern in einem Privatraum.

Set-Yandar tat erstaunt. »Welcher Spezies gehören Sie an, Reekha?«

Der Viergliedler verschränkte die Arme vor der Brust. Er war ganz geballter Zorn. Set-Yandar badete in der Emotion, auf die er gehofft hatte. Sie passte zu seiner Stimmung. Was war das Recht zu landen wert, wenn es keinen verbalen Kampf darum gab? Außerdem – Set-Yandar musste sich eingestehen, dass er die eigentliche Suche hinauszögerte. Er wollte jeden einzelnen Moment auf der Jagd nach diesem besonderen Besun zelebrieren und einfangen. Warum also nicht das Wissen nutzen, das er ohnehin in Händen hielt, um die Angelegenheit delikater zu gestalten?

»Was denkst du wohl, Fantan? Ich bin ein Arkonide.«

»Schwer zu erkennen.«

Sein Gegenüber kniff die roten Augen zusammen. »Nur für ein Wesen, dessen Hirn kleiner ist als seine Exkremente.«

»Oh, das muss ein Missverständnis aufgrund von Unwissenheit sein. Wir Fantan produzieren keine Exkremente. Wir diffundieren Nährstoffe und ...«

Der Schlangenarkonide streckte ihm eine gespaltene Zunge entgegen und zog sie sofort in den Mund zurück wie ein witterndes Tier. »Hör auf, meine Zeit mit deinem Geplapper zu vergeuden. Was willst du auf meinem Planeten?«

»Ich möchte mein Schiff darauf abstellen. Wenn es nicht zu viele Umstände macht.«

»Aus welchem Grund, Leichenfledderer?«

»Es gibt Leichen zu fleddern? Herrscht auf Larsaf III eine Seuche?«

»Noch nicht, aber vielleicht, wenn du landest. Was soll die dumme Frage?«

»Sie haben Hoffnungen geweckt, Reekha. Seuchenzeiten sind gute Zeiten für uns.«

Der Zorn des Schlangenarkoniden steigerte sich. Er verzog das Gesicht, dass die Schuppen knisterten. Wundervoll. Wichtig war natürlich, höflich zu bleiben – sich eben so zu verhalten, wie es Arkoniden als angemessen verstanden. Die Grenzlinie war ein schmaler Grat.

»Hoffnungen? Dann bist du gekommen, um zu plündern?«

»Aber nein. Ich möchte Handel treiben und den Herrscher der Erde sprechen. Ich bringe ein Geschenk für die Menschen.«

»Ein Fantan, der Geschenke bringt? Sind alle Sonnen im All erloschen?«

»Ich denke nicht. Das Zentralgestirn dieses Planeten hat laut meinen Messungen noch Brennmaterial für mindestens sieben Milliarden interne Planetenjahre. Darf ich fragen, wie Sie heißen, Reekha?«

»Du darfst fragen. Aber ich habe keine Lust zu antworten.«

Aus dem Hintergrund erklang eine zweite Stimme. »Warum bist du so hart zu ihm?«

Set-Yandar erhaschte einen Blick auf eine junge Menschenfrau, die ebenso ungewöhnlich aussah wie der Reekha. Sie erinnerte an ein einheimisches Tier, von denen sie einige als Besun mitgenommen hatten. Katzen. Sie vermehrten sich gut auf MYRANAR und galten mittlerweile als beliebtes Mitbringsel bei Treffen mit Ablegern.

Er spreizte die vier oberen Glieder ab, um seine Begeisterung zu zeigen. »Obwohl ich nicht wegen Besun gekommen bin, wäre ich jederzeit bereit, Ihre entzückende Begleiterin auf meine NETER-KELP zu nehmen, Reekha.« Es war eine Floskel, ein Kompliment, doch der Reekha konnte mit Komplimenten offensichtlich nicht umgehen.

»Mia, geh aus der Optik!« Der Schlangenarkonide trat näher an die Erfassung und versperrte damit den Ausblick auf die ungewöhnliche Frau. Schade.

»Hör gut zu, du aufgetürmter Schleimhaufen: Ich würde überhaupt nicht mit dir sprechen, wenn ich nicht Fragen an dich hätte. Du redest, und danach kannst du landen.«

»Natürlich, Reekha. Womit kann ich dienen?« Als ob er das nicht wüsste. Es machte Spaß, Chetzkel hinzuhalten. Auch wenn der Schlangengesichtige seinen Namen verschwieg, Set-Yandar kannte ihn.

»Wie ist die Lage im Großen Imperium?«

»Es liegt – oder besser schwebt – wie immer. Jeder Planet, Mond und Stern ist an seinem angestammten Platz. Also kreist Arkon samt dem Kristallpalast auf der vertrauten Bahn.«

»Du weißt, was ich meine! Übertreib es nicht, oder die AGEDEN hat womöglich eine Waffenfehlfunktion und zerbläst deinen fliegenden Schrotthaufen in seine Atome!«

Set-Yandar fühlte, wie sich die Feuchtigkeit in seinem Geschmacksaushub vergrößerte. Das war eine beunruhigende Vorstellung. Vor allem, weil dann »Imperators Gerechtigkeit« zerstört werden würde und seine Suche nach dem größten Besun aller Welten ein vorschnelles Ende finden könnte. »Nun ... Das Imperium besteht noch. Keine Spur von Methans. Darf ich jetzt landen?«

»Leider kann ich es dir nicht verbieten. Im Imperium herrscht Freizügigkeit. Aber wenn du mir einen Grund lieferst, werde ich deine ganze kleine Ablegerschaft einsammeln und sie ohne Hyperfunksender über ein Transitgefängnis auf den roten Planeten da drüben verfrachten. Verstanden?«

»Verstanden.«

Reekha Chetzkel beendete die Verbindung. Verwirrt bemerkte Set-Yandar, dass seine Laune ein wenig schlechter geworden war. Das musste er ändern. »Mehr Sprühnebel!«

Seine Begleiter regten sich und wiegten sich in den wohligen Wellen, die durch den Raum wehten. Ja, die gute Stimmung kam zurück.

Set-Yandar ordnete die Landung an. Ehe sie aufsetzten, lösten sich mehrere Dutzend Dohons vom Mutterschiff und schwärmten in den azurblauen Himmel aus. Die zehn bis fünfzig Meter durchmessenden Plattformen, die bei Bedarf von Energieschirmen geschützt wurden, würden mehrere Tage lang unterwegs sein, ohne Schaden anzurichten, und Bak Kien als Ablenkungsmanöver dienen, damit er sich frei bewegen konnte.

»Der Fürsorger meldet sich bei dir«, teilte Tat-Jendir mit.

Ein warmes Aufwallen durchströmte Set-Yandars Körper. Die Jagd ging weiter. Jedes Gespräch brachte ihn näher an sein Ziel.

»Verbinden!« Er betrachtete das Gesicht und den uniformierten Oberkörper des Fürsorgers. Noch so eine Ausnahmegestalt. Sie erinnerte entfernt an einen Ma'pek, mit dem rotbraunen Fell, das kurz und glänzend war wie fein gewebter Stoff.

Es gab nichts Besseres als imperiale Randwelten. Das reinste Panoptikum. Am liebsten hätte Set-Yandar das gesamte arkonidische Protektorat in den Frachtraum gepackt. Am faszinierendsten fand er die riesigen, braunen Scheibenaugen seines Gegenübers, die in tiefen Orbitaltrichtern lagen. Was für ein fantastisches Besun sie wären! Viel besser als ein menschlicher Schneidezahn. Doch Körperteile von Arkoniden einzufordern, brachte meistens Probleme ein, und die brauchte Set-Yandar momentan nicht. Später vielleicht. Hindernisse hatten ihren Reiz und erhöhten das Haru.

»Ich bin Fürsorger Satrak. Du willst den Herrscher der Erde sprechen, Fantan?«

»Ja. Aber bei allem Respekt, Fürsorger. Sie sind nicht derjenige, den ich suche.«

In der Stimme Satraks lag etwas, das der Translator als Verwirrung übersetzte. »Wen suchst du dann?«

3.

Zweckgemeinschaft

Mia Weiß, AGEDEN, 27. Dezember 2037

In Chetzkels Kabine herrschte mattes Halbdunkel. Die dünne Gleittür sperrte jedes Geräusch vom Zentralkorridor aus.

Mia roch Chetzkel. Sie tat es auf eine Weise, von der sie nie geglaubt hatte, dass sie möglich wäre. Ihre letzte Augmentation hatte damit nur bedingt zu tun. Behutsam berührte sie mit geschlossenen Augen ihre katzenhafte Nase. Äußerlich hatte sie sich nicht verändert, aber der Geruchssinn war durch eine Operation in Baikonur deutlich verfeinert worden. Arkonidische Ärzte hatten ihr einen autonomen bionischen Molekülfilter im Bereich der Riechschleimhaut eingesetzt, dessen Messwerte in ihrem künstlichen linken Auge visuell auftauchten. Ihre Nase vermochte nun Duftstoffe aus der Luft zu filtern und zu interpretieren, die sie vorher gar nicht wahrgenommen hatte.

Trotzdem – mit dem, was sie in diesem Moment wahrnahm, hatte das wenig zu tun.

Es war nicht die Operation an sich, die dazu führte, doch seit dem Eingriff hatte sich ihr Geruchssinn verändert. Mia fühlte sich mehr und mehr wie eine Katze, und dieses Gefühl, verbunden mit dem Wunsch, tatsächlich eine zu sein, hatte ihre Fähigkeiten gesteigert, als hätte sie wieder das Augenlicht verloren.

Auch damals, als sie nahezu blind gewesen war, hatte Mia intensiver riechen können. Genossen hatte sie es wegen der Schmerzen und des fehlenden Augenlichts nicht. Nun dagegen erfreute sie sich an ihren Sinnen wie selten zuvor. Die Welt war an die Sehenden verschwendet. Erst wenn man das wertvolle Gut weggenommen bekam, wusste man es voll und ganz zu würdigen.

Mia liebte es, jede noch so winzige Form zu betrachten, sich von leuchtenden Farben blenden zu lassen und jedes Detail in sich einzusaugen. Durch ihre erste Augmentation war sie nachtsichtig und in der Lage, zu jeder Zeit die Wunder um sich her zu betrachten. Wenn Mia allein war, verlor sie sich manchmal in diesen Momenten, und das, obwohl unendlich viel passiert war und sie kaum Zeit fand, wirklich zu verstehen, was sich seit Pauls Tod in Berlin alles verändert hatte.

Paul. Mia hielt den Atem an, strich über die Schuppen auf Chetzkels Unterarm, die sich viel weicher und nachgiebiger anfühlten, als es den Anschein hatte. Sie wollte nicht an Paul denken, während sie in Chetzkels Kabine auf dem schmalen Bett lag, ganz dicht bei ihm, und zusah wie die Brustplatte des Reekha sich hob und senkte.

In seiner Nacktheit wirkte Chetzkel verletzlich und gleichzeitig gefährlicher denn je. Wie ein in die Enge getriebenes Tier, das mit verzweifelter Wut um sich beißen würde, wenn sich ihm jemand näherte. Sie wusste, dass er sie jederzeit töten konnte, wenn er ihrer überdrüssig wurde oder in ihr eine Gefahr zu erkennen glaubte.

Ehe Chetzkel ihr die Augmentation ihrer Nase spendiert und sie den Mutanten Ras Tschubai in Mumbai aufgespürt hatte, war Mia seinen sexuellen Avancen ausgewichen. Doch in der Zeit danach hatten sie sich angenähert, obwohl er sie im Dunkeln darüber gelassen hatte, wohin er mit ihrer gemeinsamen Beute Ras Tschubai aufgebrochen war. Eine Folge der neuen Vertrautheit war, dass Chetzkel Mia wieder mit auf die AGEDEN genommen hatte, trotz der Ablehnung anderer Arkoniden gegenüber seinem Verhalten. Gerade Chetzkel sollte als Reekha mit gutem Beispiel vorangehen und sich an das Fraternisierungsverbot halten. Dass er sich offen gegen die Vorschriften stellte, war ein Affront, der vor allem deshalb geduldet wurde, weil die meisten schlicht Angst vor ihm hatten.

Für Mia war es nach wie vor ein Rätsel, warum Chetzkel sie damals in Berlin mitgenommen hatte. Sicher, er mochte ihren veränderten Körper, der einer Katze glich, und fühlte sich ihr womöglich sogar verwandt, da auch er durch Operationen verändert worden war, aber das erklärte nicht, weshalb er das Risiko einging, seine Stellung ihretwegen zu verlieren. Denn obwohl Chetzkel selbstbewusst war, war er weder übermäßig arrogant noch dumm. Der Reekha wusste, was er tat.

An Liebe glaubte Mia nicht. Was genau war es, das ihn derart an ihr faszinierte und das ihr in gewisser Weise Macht über ihn gab?

Der Kunststoff des Bettes passte sich Mia an, als sie sich weiter auf die Seite rollte, damit sie Chetzkel in die Augen sehen konnte. Manchmal fürchtete sie diese Augen, die rot und klein waren wie glühende Metallsplitter. Im Moment jedoch entdeckte sie darin etwas Neues, so fremd wie der Eindruck von Verletzlichkeit: Schmerz. Als ob Chetzkel etwas vor anderen verbarg, vielleicht sogar vor sich selbst. Ein Geheimnis, das mit einer schweren seelischen Verletzung verbunden war. Der Ausdruck rührte Mia und erinnerte sie an sich selbst, an die schwere Zeit nach Pauls Tod.

Hatte auch Chetzkel jemanden verloren? Irgendwie glaubte Mia das nicht. Chetzkel vermisste keinen anderen Arkoniden, sondern etwas, das Teil von ihm gewesen war. Oder interpretierte sie Gefühle in ihn, die sie sich einbildete?

»Was ist los?«, fragte sie.

Chetzkel griff nach Mias Schulter und drehte sie auf den Rücken. »Nichts ist los. Wir sollten endlich tun, wozu ich dich vierhundert Millionen Kilometer ins Weltall mitgenommen habe.«

»Die Sterne betrachten?« Mia hielt seinem bohrenden Blick stand. Sie war schon oft von Chetzkel beleidigt oder zurückgewiesen worden. An diesem Tag spürte sie hinter seiner Schroffheit einen unsicheren Kern.

Chetzkels gespaltene Zunge fuhr vor, glitt schnell über die Lippen und verschwand wieder hinter spitzen, nach hinten gebogenen Zähnen. »Stell dich nicht dumm!«

»Dann spiel du nicht den Despoten! Ich weiß, dass ich dir mehr bedeute, als du zugeben willst.« Das war gewagt. Vielleicht zu gewagt. Trotzdem hatte es aus Mia herausgewollt. Wenn sie sich Chetzkel hingab und ihm die Möglichkeit einräumte, an Pauls Stelle zu treten, wollte sie wissen, woran sie war. Noch gab es vielleicht die Option, sich abzusetzen und sich irgendwo auf der Erde vor ihm zu verstecken. Wenn Chetzkel sie suchte und fand, würde Mia es bitter bereuen – vielleicht sogar mit dem Leben bezahlen.

Gewalttätig war er, wenn auch in Ausführung seines Amts als Reekha. Erst vor einigen Tagen, kurz vor Weihnachten, hatte Chetzkel nach Unruhen im Transitgefängnis in Terrania mehrere Aufständische hinrichten lassen. Mias Mitgefühl für die Aufrührer hielt sich in Grenzen. Die Arkoniden brachten der Erde beispiellose Errungenschaften in Wissenschaft und Technik. Sich gegen sie zu stellen war Irrsinn. Trotzdem erschreckte sie die Brutalität, mit der Chetzkel seine Feinde gerichtet hatte, ohne Satrak eine Gelegenheit zum Eingreifen zu geben.

Chetzkel streckte die Hand aus. Er berührte die Spitze ihrer augmentierten Nase. Die Geste war überraschend zärtlich. »Vielleicht, Kätzchen. Womöglich tue ich gern so, als wärst du mein Besitz, obwohl ich weiß, dass es eine Lüge ist.«

Die Antwort überraschte Mia. Chetzkel war kein Mann, der anderen Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt gewährte. »Du bist anders, Chetzkel. Als wir das letzte Mal miteinander geschlafen haben ... Ich will nichts beanstanden, aber etwas beschäftigt dich. Warum springst du nicht über deinen Schatten und redest mit mir? Wem sollte ich es verraten? Ich bin deine Vertraute und wäre gern für dich da.«

Mia sagte es, weil es der Wahrheit entsprach. Chetzkel hatte sie durch die zweite Augmentation zu mehr gemacht, als sie sich je zu träumen gewagt hatte. Darüber hinaus stellte er ihr arkonidische Maskentechnik zur Verfügung, dünne Tasthaare, die Mia über Muskelbewegungen im Gesicht abspreizen konnte. Ihr Traum, ganz und gar eine Katze zu werden, rückte immer näher an die Wirklichkeit.

Langsam senkte sich Chetzkels Hand. Er drehte sich fort, legte sich auf den Rücken und blickte an die schlichte graue Decke der Kabine. »Eine Vertraute. Das klingt gut. Aber machen wir uns nichts vor. Ich kann niemandem vertrauen. Schon gar keiner Wilden von einem Hinterwäldlerplaneten. Wie solltest du meine Probleme verstehen können?«

»Gib mir eine Chance. Ist es wegen Satrak? Weil ihr anderer Ansicht seid?«

Chetzkels Lippen öffneten und schlossen sich wieder. Als er antwortete, klang er überrascht. »Du kennst mich besser, als ich dachte.«

Mia rollte sich halb auf ihn. »Dich stört, wie Satrak sein Amt ausübt. Du hältst ihn für einen schlechten Fürsorger. Das merke ich, wenn du mit anderen über ihn sprichst.«

»Er geht viel zu lasch mit den Menschen um. Und jetzt dieses Desaster, dass die Menschheit den Bürgerstatus beantragen möchte! Das ist eine Frechheit von Adams! Fortgesetzter Widerstand auf politischer Ebene! Ich stecke in einer Sackgasse.«

Schweigend wartete Mia, ob er weiterreden wollte. Sie hatte Angst, dass jede Nachfrage die Vertrautheit zwischen ihnen zerstören könnte. Sie stand auf sehr dünnem Eis.

Chetzkel berührte ihre Wange, strich über die seidigen Härchen, die den Schnurrhaaren einer Katze glichen. »Die Imperatrice wird nicht amüsiert sein, da bin ich sicher. Sie hat uns vor die Grenzen des Imperiums geschickt, um die Erde für Arkon zu sichern.«

»Weshalb?« Die Frage war heraus, ehe Mia sich auf die Zunge gebissen hatte.

Sie fürchtete, Chetzkel würde sie wie früher von sich stoßen, doch er fuhr fort, über ihr Gesicht zu streicheln. In den kleinen, roten Augen lag ein nachdenklicher Ausdruck. »Wenn ich das wüsste. Ihr seid Wilde, uninteressant für das Imperium. Aber die Imperatrice muss in euch und eurer Welt etwas Besonderes sehen. Kannst du mir sagen, was es ist?«

Stumm schüttelte Mia den Kopf.

Chetzkel zupfte an einem der längeren Haare. Es kitzelte auf Mias Haut. »Ich dachte, es könnten die Mutanten sein. Wie der Kerl, den ich mit deiner Hilfe gestellt habe. Ras Tschubai. Eine wertvolle Beute. Schade, dass er bei der Explosion der fremden Station in den Außenbereichen eures Systems draufgegangen ist.«

Der Reekha dachte einen Augenblick nach. »Aber angenommen, die Imperatrice wollte, dass wir diese Mutanten für das Imperium sichern. Wieso hat sie uns nicht einfach den Befehl dazu gegeben? Und woher hätte sie von ihrer Existenz gewusst? Woher wusste sie überhaupt von der Erde?«

»Nun ...« Mia war unsicher, wie weit sie gehen durfte. »Kannst du die Imperatrice nicht fragen?«

»Nein. Ich kann so wenig nachfragen, wie ich mich über unseren geschätzten Fürsorger beschweren kann. Außerdem habe ich mich schon früher über Satrak beschwert. Ergebnislos. Niemanden auf Arkon interessieren die Zwistigkeiten auf einer Randwelt.«

»Das ist ungerecht. Satrak hat Perry Rhodan, Reginald Bull und Thora da Zoltral in geheimer Gefangenschaft gehalten. Er wollte sie für sich, sie dem Imperium vorenthalten.«

Mia selbst war im Auftrag Chetzkels vor einigen Tagen in den Palast des Fürsorgers eingedrungen, um die Gefangenen aufzuspüren. Doch sie war ins Leere gelaufen. Rhodan, Bull und Thora waren bereits aus den Privatgemächern Satraks geflohen, in denen der Fürsorger sie versteckt hatte. Die beiden Menschen und die Arkonidin hatten es bis an das Ufer des Goshun-Sees geschafft, wo ihre Flucht nach menschlichem Ermessen eigentlich zu Ende hätte sein sollen. Doch die drei waren entkommen. Rhodan und Bull waren von einem kleinen Raumschiff unbekannter Herkunft gerettet worden, das die Ortung der Arkoniden unterlaufen hatte. Thora von zwei Männern, die Mutanten sein mussten.

Gemeinsam war sowohl Rhodan und Bull wie Thora, dass sie seitdem wie vom Erdboden verschwunden waren – trotz der massiven Anstrengungen des Protektorats, sie aufzuspüren.

»Ja. Das ist unverzeihlich. Aber im Augenblick wird das ohne Konsequenzen für ihn bleiben.«

»Wieso? Jemand auf Arkon muss doch auf dich hören ...«

»Niemand hört uns auf Arkon. Die Hyperfunkverbindung ist abgebrochen.«

Mia stemmte sich von seiner Brust, richtete sich ein Stück auf. Davon hörte sie zum ersten Mal. Die Nachricht elektrisierte sie. »Wie ... wie kann das sein?«

»Es gibt viele Gründe. Arkon ist weit weg, viel weiter, als Hyperfunksender reichen. Eine Relaiskette verbindet uns, und die kann jederzeit reißen.«

»Ein Defekt?«

»Möglich. Es könnte auch ein Angriff sein. Die Methans, die doch keine Erfindung des Regenten waren und ihren Sturm begonnen haben, die Topsider oder irgendeine andere Zivilisation, die sich an Arkon reibt, der kümmerliche Haufen von Schiffen, der vor uns Reißaus genommen hat und sich Terranische Flotte nennt. Die Möglichkeiten sind vielfältig.«

»Ihr habt nachgesehen?«

»Wir sind dabei. Jemmico ist mit dem Schweren Kreuzer KESTAI zur Mehandorstation KE-MATLON aufgebrochen. Er wird von dort aus Kontakt mit dem Oberkommando der Flotte herstellen.«

»Das heißt, ihr Arko... ich meine, wir sind auf uns allein gestellt?«

»Fürs Erste ja. Aber mach dir keine Sorgen, Kätzchen. Selbst eine Korvette der AGEDEN würde genügen, die Erde in eine radioaktiv glühende Wüste zu verwandeln, wenn es nötig wäre.«

Mia schauderte. Chetzkel spürte es, und eine Weile schauten sie einander unverwandt an. Würde er es tun? Im Grunde ihres Herzens zweifelte Mia nicht daran, dass Chetzkel die Erde vernichten würde, wenn sich ihm ein Grund dafür bot. Er war neugierig, ja, aber eben gefährlich und brennend in seinem Zorn. Oft gab es für Chetzkel nur Schwarz und Weiß, keine Farbtöne dazwischen, und wenn er auch intelligent war, war er ungeduldig und leicht zu provozieren. Sein schlimmster Makel war sein Stolz, der so typisch arkonidisch war, dass er sein abweichendes Äußeres Lügen strafte. Chetzkel wollte sich nicht von ein paar Wilden auf der Nase herumtanzen lassen. Eher würden ganze Kontinente verdampfen.