Petronella Apfelmus - Burggespenst und Hexensümpfe (Band 11) - Sabine Städing - E-Book

Petronella Apfelmus - Burggespenst und Hexensümpfe (Band 11) E-Book

Sabine Städing

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Beschreibung

Der Herbst ist gekommen - doch dieses Jahr hat Petronella keine Zeit, bei der Apfelernte mit anzupacken. Sie fliegt in die Hexensümpfe, um an einem großen Treffen teilzunehmen. Eingeladen sind alle Hexen, die mit dem goldenen Hexenzopf ausgezeichnet wurden. Was für eine Ehre! Auch Lea und Luis verreisen - für sie geht es auf Klassenfahrt. Schon bald wird klar, dass es auf der Burg, in der sie wohnen, spukt! Als ein paar gar nicht nette Geister die Zwillinge und ihre Freunde in einen Hinterhalt locken, wird es brenzlig. Doch zum Glück ist es von den Hexensümpfen nicht weit bis zur Spukburg. Und so kann Petronella gerade noch rechtzeitig zu Hilfe eilen ...

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Seitenzahl: 150

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Inhalt

Cover

Weitere Titel der Autorin

Über das Buch

Über die Autorin

Über die Illustratorin

Titel

Impressum

Reisepläne

Der Wunschzauber

Lucius zieht um

Anreise mit Hindernissen

Unverhofft kommt oft

Ein kleiner Trick

Burg Giebelstein

Auf Schnitzeljagd

Gelegenheit macht Diebe

Was für eine Uberraschung

Ein eiskaltes Erlebnis

Gespenstertanz

Ein unschöner Vorfall

Kniffelige Aufgaben

Wettlauf mit Einhörnern

Fünf Geisterjäger

Ein Spaziergang im Mondschein

Der schreckliche Eugen

Hilferuf in den Abendstunden

Drei glorreiche Hexen

Endlich zu Hause

Weitere Titel der Autorin

Petronella Apfelmus – Verhext und festgeklebt

Petronella Apfelmus – Zauberschlaf und Knallfroschchaos

Petronella Apfelmus – Schneeballschlacht und Wichtelstreiche

Petronella Apfelmus – Zauberhut und Bienenstich

Petronella Apfelmus – Hexenbuch und Schnüffelnase

Petronella Apfelmus – Schnattergans und Hexenhaus

Petronella Apfelmus – Hexenfest und Waldgeflüster

Petronella Apfelmus – Zaubertricks und Maulwurfshügel

Petronella Apfelmus – Eismagie und wilde Wichte

Petronella Apfelmus – 24 weihnachtliche Geschichten aus dem Apfelhaus

Petronella Apfelmus – Überraschungsfest für Lucius (Erstleser)

Petronella Apfelmus – Wer schleicht denn da durchs Erdbeerbeet? (Erstleser)

Petronella Apfelmus – Krawall im Hühnerstall (Erstleser)

Petronella Apfelmus – Mein weihnachtliches Back- und Bastelbuch

Petronella Apfelmus – Das Adventskalenderbuch

Basteln & Spielen mit Petronella Apfelmus – 99 zauberhafte Ideen für Frühling und Sommer

Über das Buch

Der Herbst ist gekommen – doch dieses Jahr hat Petronella keine Zeit, bei der Apfelernte mit anzupacken. Sie fliegt in die Hexensümpfe, um an einem großen Treffen teilzunehmen. Eingeladen sind alle Hexen, die mit dem goldenen Hexenzopf ausgezeichnet wurden. Was für eine Ehre! Auch Lea und Luis verreisen – für sie geht es auf Klassenfahrt. Schon bald wird klar, dass es auf der Burg, in der sie wohnen, spukt! Als ein paar gar nicht nette Geister die Zwillinge und ihre Freunde in einen Hinterhalt locken, wird es brenzlig. Doch zum Glück ist es von den Hexensümpfen nicht weit bis zur Spukburg. Und so kann Petronella gerade noch rechtzeitig zu Hilfe eilen …

Über die Autorin

Sabine Städing hat sich schon als Kind gerne Geschichten ausgedacht. Mit der Apfelhexe Petronella hat sie eine Figur erschaffen, die zahlreiche kleine wie große Fans hat. Die Bücher tauchen regelmäßig in der Bestsellerliste auf und die Verkaufszahlen haben längst die Marke von 1 Million Exemplare geknackt.

Über die Illustratorin

SaBine Büchner studierte Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration in Wuppertal und Animation an der HFF in Babelsberg. Mit ihren Bildern hat sie Petronella und ihrer Welt vom ersten Band an einen ganz eigenen Zauber verschafft.

Sabine Städing

Petronella Apfelmus

Burggespenst und Hexensümpfe

Mit Illustrationen von SaBine Büchner

Vollständige eBook-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Boje in der Bastei Lübbe AG

Originalausgabe

Copyright © 2023 by Bastei Lübbe AG, Schanzenstraße 6 – 20, 51063 Köln

Umschlaggestaltung: Kirstin Osenau unter Verwendung einer Illustration von © SaBine Büchner

Satz: PER MEDIEN & MARKETING GmbH, Braunschweig

eBook-Erstellung: Jilzov Digital Publishing, Düsseldorf

ISBN 978-3-7517-4829-2

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Reisepläne

Petronella Apfelmus stand im Wohnzimmer ihres Apfelhauses und ging noch einmal all die Dinge durch, die sie zur Hexenkonferenz mitnehmen wollte. Das Wichtigste war natürlich der Zauberstab, dann die goldene Hexenzopf-Brosche sowie die passende Kleidung. Außerdem durfte sie ihr Apfelhaus nicht vergessen, denn das sollte diesmal ebenfalls mitkommen. Das bevorstehende Hexentreffen fand nämlich zum ersten Mal in den Hexensümpfen statt. Und Petronella wollte unter keinen Umständen auf Tante Müffels Leberwurst-Couch oder im Hotel »Fliegenbein« übernachten.

»Warum muss diese verflixte Versammlung auch in den Hexensümpfen stattfinden«, schimpfte die kleine Hexe leise vor sich hin. »Es gibt so viel schönere Orte, an denen man Versammlungen abhalten könnte. Die Ingwerinseln zum Beispiel. Da ist die Luft so klar und frisch wie das Wasser eines Gebirgsbaches. Die Inseln sind übrigens ureigenstes Hexengebiet, wusstest du das?« Fragend sah sie Lucius an. Der Hirschkäfer schüttelte den Kopf. Auch er war alles andere als begeistert, dass Petronella samt Häuschen auf Reisen gehen wollte.

»Nein, das wusste ich nicht«, brummte er, während er ebenfalls seine Reisetasche packte. »Aber ich weiß, dass ich tausendmal lieber in unserem Apfelhaus auf deine Rückkehr gewartet hätte, als Spargelzahns Gästezimmer mit seinen Regenwürmern zu teilen. Du weißt doch, wie unruhig sie sind, besonders wenn Regen in der Luft liegt.«

»Ich weiß«, seufzte Petronella. »Es tut mir auch schrecklich leid, aber du musst zugeben, dass es viel schlimmer ist, bei Tante Müffel zu übernachten, als in Spargelzahns Gästezimmer. Niemand kann von mir verlangen, dass ich über Kuhfladenteppiche trippele oder zuerst einen Vorhang aus Froschlaich-Schnüren zurückschiebe, um in mein Bett zu kommen …«

»Ich möchte nicht tauschen«, meinte Lucius.

Da klopfte es an der Haustür, und im nächsten Moment stand Gurkenhut im Zimmer. »Was höre ich da? Du verreist, mitten in der Apfelernte?!«, fragte der Chef der Apfelmännchen streng. »Wie sollen wir ohne deinen Pflückmich-Zauber zurechtkommen? Wir sind nur fünf Apfelmännchen. Auch unser Tag hat nur vierundzwanzig Stunden.«

»Fünf Apfelmännchen und ein stattlicher Hirschkäfer«, ergänzte Lucius. »Ich werde euch natürlich nach Kräften unterstützen.«

»Das ist sehr freundlich«, murmelte Gurkenhut. »Wir können jede Hand gebrauchen. Doch am nötigsten wäre die Unterstützung der zuständigen Apfelhexe!«, funkelte er in Petronellas Richtung.

Die sah ihn bekümmert an. »Ich weiß, Gurkenhütchen. Es tut mir sehr leid, dass ich euch bei einer so schweren Arbeit im Stich lasse. Aber eine Einladung der Oberhexe zur Hexenkonferenz kann man nicht einfach absagen. Zumal sich die Einladung nur an diejenigen Hexen richtet, die mit dem goldenen Hexenzopf ausgezeichnet wurden.«

»Also an die wichtigen Hexen«, stellte der Chef der Apfelmännchen fest und schmunzelte.

»Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte Petronella ebenfalls schmunzelnd. »Diesmal findet der Kongress in den nebeligen Sümpfen statt, und das ist nun wirklich Strafe genug. Du kannst mir glauben, dass ich lieber bei der Apfelernte helfen würde, als mit Tante Müffel zu frühstücken.« Die Apfelhexe rieb sich das Kinn und schnippte plötzlich mit den Fingern. »Aber mir kommt gerade eine Idee. Es gibt da einen Zauberspruch … Wie heißt er doch gleich …?«

Petronella schnappte sich die kleine Trittleiter, schob sie vors Regal und zog das Hexenbuch vom obersten Brett. Mit einem Wumms landete es auf dem Tisch, und sie fing an, darin zu blättern. »Wo steht er denn?«, murmelte sie. »Aha! Der Drei-Wünsche-Zauber, das ist er!« Triumphierend sah sie ihre Freunde an. »Immer wenn euch die Arbeit zu schwer wird oder zu viel Zeit in Anspruch nimmt, könnt ihr einen der drei Wünsche aussprechen. Was hältst du davon?«

»Hm, das würde uns die Arbeit wohl erleichtern«, erwiderte Gurkenhut.

»Dann ist es abgemacht«, lachte Petronella. »Ich werde euch den Drei-Wünsche-Zauber überlassen. Aber jetzt muss ich meinen festlichen Hexenumhang unbedingt nach Wimmerding in die Schneiderei bringen. Als ich ihn das letzte Mal getragen habe, bin ich in einen Schwarm Feuerwürmchen geraten. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie er jetzt aussieht.«

Im Müllerhaus war die Stimmung weitaus fröhlicher. Lea und Luis konnten es kaum abwarten, endlich in die Schule zu kommen. Denn Frau Tolle wollte mit ihnen die letzten Einzelheiten der Klassenfahrt besprechen.

»Wo soll es denn hingehen?«, erkundigte sich Herr Kuchenbrand, während er in eine gebutterte Laugenstange biss.

»Ach Papa, das weißt du doch längst«, sagte Luis. »Wir fahren nach Burg Giebelstein.«

»Burg Giebelstein, stimmt … Habe ich euch eigentlich schon von meiner Klassenfahrt nach Pellworm erzählt?«

»Schon oft, Papa!«, lachte Lea. »Aber Burg Giebelstein ist eine echte Ritterburg, und das ist ein bisschen toller als eine Wattwanderung in der Nordsee.«

»Findest du?«

»Ja, im Internet steht, dass es dort sogar ein Burggespenst geben soll«, erzählte Luis eifrig.

»Aber wir haben keine Angst«, lachte Lea. »Das sind sowieso nur Märchen.«

»Oh, da wäre ich nicht so sicher. In solchen Erzählungen steckt immer ein Körnchen Wahrheit.« Ihr Vater zwinkerte ihnen vergnügt zu.

»Jag den Kindern keinen Schrecken ein, sonst wollen sie womöglich hierbleiben«, sagte Frau Kuchenbrand lachend. »Die Klassenfahrt ist schon bezahlt.«

»Wir haben keine Angst, Mama. Wenn wir einen Geist treffen, mache ich ein Foto von ihm und schicke es euch«, griente Lea.

Herr Kuchenbrand sah auf die Uhr. »Höchste Zeit. Ihr müsst los, sonst verpasst ihr womöglich das Wichtigste. Frau Tolle wird euch sicher noch einiges über die Klassenfahrt und das Burggespenst erzählen.«

»Das hoffe ich«, sagte Lea und trank schnell ihren Kakao aus. Die Zwillinge schnappten sich ihre Ranzen, und schon ging es los.

Weil die Zeit knapp war, fuhr Paul Kuchenbrand seine Kinder bis direkt vor die Schule, was eigentlich überhaupt nicht nötig gewesen wäre, denn vor Frau Tolle hatten sie erst mal Mathe bei Herrn Abakus. Er sollte als männliche Begleitperson mit auf Klassenfahrt kommen, was sehr bedauerlich war. Denn Herr Abakus war Mathematiker durch und durch und hatte sich schon einen Haufen kniffeliger Matheaufgaben für die Reise ausgedacht.

Umso schöner war es, als Frau Tolle dann in der nächsten Stunde ins Klassenzimmer kam. »Wie versprochen habe ich euch ein paar Infos über Burg Giebelstein zusammengestellt«, sagte sie lächelnd. »Luis, würdest du die Blätter bitte verteilen?«

Der Junge nickte und reichte die Infobögen blitzschnell an seine Klassenkameraden weiter. Währenddessen erzählte Frau Tolle ein wenig von der Burggeschichte. »Burg Giebelstein wurde 1246 erstmals urkundlich erwähnt. Ihre Grundmauern werden sogar auf das 10. Jahrhundert datiert, was bedeutet, dass sie weit älter ist als das, was wir heute von ihr sehen.«

Lea und Ann-Kathrin warfen einen Blick in den Prospekt. Darin war eine stattliche Ritterburg in sonniger Landschaft zu sehen.

»Sie sieht überhaupt nicht aus wie eine Burg, in der es spukt«, fand Ann-Kathrin.

»Tut es auch nicht«, erklärte Frau Tolle. »Burg Giebelstein ist ein Schullandheim, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendeinen Geist gibt, der auf Dauer so viele lärmende Kinder verkraftet. Ich wäre jedenfalls längst ausgezogen.«

»Aber auf der Webseite der Burg steht: »Auch unser Burggespenst heißt euch herzlich willkommen …«, sagte Lea.

Frau Tolle schmunzelte. »Wirklich? Na, dann lassen wir uns mal überraschen, oder?«

Die ganze Klasse nickte begeistert.

Der Wunschzauber

Petronella hatte einen angenehmen Vormittag in Wimmerding verbracht und war gerade dabei, den Drei-Wünsche-Zauber vorzubereiten, als es an ihrer Haustür klingelte.

Die Kuchenbrand-Zwillinge standen aufgeregt davor. »Wir müssen dir unbedingt etwas erzählen!«, riefen sie und marschierten gleich durch bis ins Wohnzimmer. »Was ist denn hier los?«, wunderte sich Lea.

Eine prall gefüllte Reisetasche stand mitten im Raum, und in einem Reagenzglas auf dem Tisch brodelte eine glitzernde goldene Masse.

»Du willst verreisen?«, fragte Luis verblüfft. »Warum hast du uns nichts davon erzählt?«

»Das habe ich«, lächelte die kleine Hexe. »Aber eine olle Hexenkonferenz ist für euch Kröten offenbar nicht so spannend wie eine Klassenreise.«

»Die Hexenkonferenz!«, rief Lea und schlug sich die Hand vor die Stirn. »Wie konnten wir das vergessen! Sie findet in den Hexensümpfen statt, oder?«

»So ist es«, seufzte Petronella.

»Prima, dann kannst du bei deiner Tante Müffel wohnen!«, rief Luis.

Die Apfelhexe hob abwehrend die Hände. »Oh nein … Ich werde nicht bei Tante Müffel wohnen! Ihre Vorstellung von Gemütlichkeit ist so … ganz anders als meine. Deshalb nehme ich mein Apfelhaus mit.«

»Dein Apfelhaus? Und was wird aus Lucius?«, wollte Lea wissen.

»Der zieht so lange zu Spargelzahn. Es sind ja nur ein paar Tage.« Freundlich sah die kleine Hexe die Kinder an. »Aber nun zu euch. Was gibt es Neues von der Klassenfahrt? Wenn ich mich richtig erinnere, hattet ihr die Wahl zwischen einem Schullandheim auf Amrum und einer Burg, stimmt’s?«

»Stimmt«, lachte Lea. »Wir haben abgestimmt, und es ist die Ritterburg geworden.«

»Eine echte Ritterburg! Das klingt spannend«, schmunzelte Petronella.

»Ist es auch. Es soll dort sogar ein richtiges Burggespenst geben«, erklärte Lea eifrig.

Petronella horchte auf. »Ein Burggespenst, soso.«

»Ja, und schon in zwei Tagen geht es los«, ergänzte Luis.

Die kleine Hexe nickte. »Prima, dann sind wir ja alle drei auf Reisen. Ich fliege bereits morgen Nachmittag. Mögt ihr noch einmal vorbeikommen, damit wir uns voneinander verabschieden können?«

»Na klar kommen wir!«, versprachen die Kinder.

Da fiel Petronella noch etwas ein. »Wie heißt die Burg eigentlich, zu der ihr fahrt?«

»Sie heißt Burg Giebelstein«, sagte Lea. »Du musst dir keine Sorgen machen. Wenn wir das Gespenst sehen, machen wir ein Foto und schicken es dir.«

Die Apfelhexe lachte. »Dann wünsche ich euch viel Erfolg. Gespenster lassen sich nämlich nur sehr ungern fotografieren.«

Nachdem die Kinder gegangen waren, galt Petronellas Aufmerksamkeit wieder dem Drei-Wünsche-Zauber. Die Wunschpaste musste genau die richtige Konsistenz haben. Sie durfte nicht zu dick- und nicht zu dünnflüssig sein, denn sie sollte wie Superturbokleber auf drei Haselnüssen haften.

»Fertig«, murmelte die kleine Hexe schließlich zufrieden und ließ die bestrichenen Haselnüsse in einem kleinen Wirbelwind trocknen. Anschließend legte sie die Nüsse in einen Beutel und wollte sich gerade auf den Weg zu den Apfelmännchen machen, als ihr noch etwas Wichtiges einfiel. Sie nahm ihre magische Kristallkugel aus dem Regal und stellte sie vor sich auf den Tisch. Das Burggespenst, das die Kinder erwähnt hatten, ging ihr nicht aus dem Kopf. Die kleine Hexe nahm Platz und ließ ihre Hände über der Kugel kreisen. Sofort füllte sich die Glaskugel mit weißem Rauch.

»Abrakadabra, dreimal schwarzer Kater«, murmelte Petronella, während ihre Hände weiter über der Kugel kreisten.

»Zauberkugel, Hexenstrümpfe,zeig, was ich zu sehen wünsche.Burg Giebelstein, weit fort von hier.Zauberkugel, zeig sie mir!Hex Höx!«

Die Rauchschwaden in der Kugel fingen an zu kreisen. Schneller und immer schneller drehten sie sich und lösten sich schließlich auf. Zu sehen war eine Burg mit Türmen, efeuberankten Mauern und einem Schlossgraben drum herum. Stolz stand sie auf einem Hügel, umgeben von einem Wald und … Die Apfelhexe stutzte. Die Landschaft kam ihr irgendwie bekannt vor. Gleich hinter dem Wald schloss sich eine dunkle Moorlandschaft an. Mit Röhricht, dunklen Tümpeln und ausgetretenen Pfaden. An ihrem Rand wuchsen Spottnuss, Feuerdorn und Spießtannen, die wie Lanzen in den Himmel stachen.

»Der Eingang zu den Hexensümpfen«, murmelte Petronella. Sie dachte einen Moment nach und ließ das Bild dann mit einem Wisch verschwinden. Die Hexenkonferenz würde also in der Nähe der Burg stattfinden. Glücklicherweise war der Weg in die Sümpfe noch immer viel zu weit, als dass sich ein Kind dorthin verirren würde. In dieser Hinsicht bestand also keine Gefahr.

»Jetzt schauen wir mal, wie es im Innern der Burg aussieht«, murmelte Petronella, und die Zauberkugel ließ sie sogleich einen Blick in die Räume der Ritterburg werfen. Sie schaute hierhin und dorthin und stutzte. Denn auf der Burg gab es tatsächlich ein Gespenst. Es hing an einem großen Kronleuchter in der Eingangshalle und war aus Tüll und Pappmaché. Die kleine Hexe schmunzelte. Es schien alles in Ordnung zu sein.

Beruhigt griff sie nach dem Beutel mit den »Drei Wünschen« und machte sich auf die Suche nach den Apfelmännchen.

Es war ein herrlicher Herbsttag. Die Sonne blitzte durch die Blätter der Bäume und ließ Äpfel und Birnen leuchten. Mit schnellen Schritten ging die Apfelhexe zur großen Streuobstwiese, auf der die meisten Apfelbäume standen. Sie grüßte ein paar Eichhörnchen und einen Siebenschläfer, der auf der Suche nach einem Winterquartier war, und hatte die Wiese bald erreicht.

Gurkenhut und seine Männer waren bereits tüchtig bei der Arbeit. Sie sammelten das Fallobst auf, das der Wind in der Nacht von den Bäumen geschüttelt hatte, und luden es auf einen kleinen Leiterwagen. Anschließend zogen Rübenbach und Karottenwams den schweren Wagen bis zu einem Schuppen am Ende des Gartens. Hier befand sich die Mosterei, in der das Obst zu Apfelsaft verarbeitet wurde. Die Flaschen konnte Petronella später auf dem Wochenmarkt verkaufen. Bis es allerdings so weit war, gab es noch eine Menge zu tun. Entsprechend freudig wurde die kleine Hexe begrüßt.

»Du kommst gerade zur rechten Zeit!«, rief Gurkenhut. Da prasselten auch schon lauter reife, rotbäckige Äpfel auf sie herab.

»Achtung da unten!«, rief eine freche Stimme. Petronella und Gurkenhut sprangen erschrocken zur Seite.

»Spargelzahn, was soll der Unsinn?!«, schnauzte Gurkenhut seinen Kollegen an. »Willst du uns mit den Äpfeln k. o. schlagen?«

»Nein, ich möchte endlich fertig werden. Tut mir leid, Petronella!« Der Apfelmann saß hoch oben im Baum und rüttelte weiter kräftig an den Zweigen.

»Petronella! Schön, dich zu sehen. Kommst du, um zu helfen?«, grüßten Bohnenhals und Rübenbach.

Die Apfelhexe nickte. »Solange ich noch hier bin, helfe ich euch natürlich. Aber ich habe noch etwas anderes mitgebracht.« Sie zog den kleinen Beutel mit den Wunschnüssen aus der Jackentasche und reichte ihn Gurkenhut. »Hier sind die drei verzauberten Nüsse, die ich dir versprochen habe«, sagte sie. »Sie werden euch die Apfelernte erleichtern, während ich fort bin.«

»Das ist fein«, dankte ihr Gurkenhut.

»Kann man sich damit auch etwas anderes wünschen?«, fragte Spargelzahn listig.

»Nein, das kann man nicht!«, wies Gurkenhut ihn zurecht.

»Schade«, murmelte Spargelzahn.

Petronella krempelte die Ärmel auf und lachte. »So, und jetzt lasst mich euch helfen. Was soll ich tun?«

»Wie wäre es, wenn du für mich die Äpfel von den Bäumen schüttelst?«, fragte Spargelzahn. »Ich spüre meine Arme kaum noch.«

»Könntest du nicht auch den Wagen für uns ziehen?«, erkundigte sich Karottenwams.

»Oh ja, und die Birnen sind auch schon reif!«, rief Bohnenhals.

»Genug!«, unterbrach Gurkenhut seine Männer. »Ein bisschen was schaffen wir auch allein.«

Die Apfelhexe lächelte. »Ach was, ich helfe gerne. Das mache ich doch immer.« Sie zückte ihren Zauberstab und murmelte:

»Hokuspokus Zauberei,Herbstwind, eile schnell herbei.Wirf die Äpfel runter, färb die Blätter bunter.Schnirkelschneck und Kröterich,Apfelbäumchen, schüttle dich.Hex Höx!«

Petronella drehte sich mit ihrem Zauberstab einmal im Kreis, und ein Wind fuhr in die Apfelbäume, die um sie herumstanden. Wie Hagelkörner prasselten die reifen Äpfel ins Gras und mussten nur noch aufgehoben werden. Die Apfelhexe half tüchtig mit, und schon bald hatten sie den Leiterwagen bis zum Rand gefüllt.

Karottenwams und Rübenbach packten die Deichsel und legten sich tüchtig ins Zeug. Langsam setzte sich der schwere Wagen in Bewegung.

»Hau ruck, hau ruck!«, keckerten zwei freche Eichhörnchen über ihnen im Apfelbaum und bewarfen die ächzenden Apfelmännchen mit Eicheln, die sie gesammelt hatten. »Hähähä, geht das nicht schneller? Ihr seid langsam wie die Schnecken!«, spotteten sie. »Mir schlafen schon beim Zuschauen die Füße ein!« Es waren Eddie und Freddie, zwei Eichhornjungen, die im Baum saßen und sich die Bäuche hielten vor lauter Lachen.