Petronella Apfelmus - Zauberei und Eulenschrei (Band 12) - Sabine Städing - E-Book

Petronella Apfelmus - Zauberei und Eulenschrei (Band 12) E-Book

Sabine Städing

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Beschreibung

Petronella Apfelmus - die magische Kinderbuch-Reihe zum Vorlesen und Selberlesen für Kinder zwischen 4 und 9 Jahren

Entdecke die zauberhaften Geschichten mit der beliebten Apfelhexe - voller Magie, Freundschaft und kleiner Abenteuer in der Natur

• Band 12 der beliebten Kinderbuch-Reihe rund um Apfelhexe Petronella Apfelmus

• Lustige und spannende Vorlesegeschichten über Freundschaft, Mut und kleine Hexenabenteuer

• Liebevoll illustriert - mit wunderschönen Bildern zum Entdecken von SaBine Büchner

• Ideal als Geschenk für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter - zum Vorlesen oder Selberlesen

Ein befreundeter Zauberer bittet Petronella, einen seiner Schüler für ein paar Tage bei sich aufzunehmen. Petronella sagt zu, obwohl im Haspelwald die Glühnasenkrankheit grassiert und sie alle Hände voll zu tun hat. Wie befürchtet sorgt der Zauberlehrling, der sich »der große Mumpitz« nennt, umgehend für ein großes Durcheinander. Da kommt Leas Bitte, einem verletzten Uhu zu helfen, der in einer Tierauffangstation wartet, ziemlich ungelegen. Petronella vertröstet die Kinder auf später. Doch darauf möchte Lea nicht warten. Und als der Mumpitz seine Hilfe anbietet, machen sich die Kinder mit dem Zauberlehrling auf eigene Faust auf den Weg ...

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EPUB
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Seitenzahl: 139

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhalt

Cover

Über das Buch

Weitere Titel der Autorin

Titel

Impressum

Unverhofft kommt oft

Düstere Worte

Eine aufregende Entdeckung

Wohin mit ihm?

Der Mumpitz ist weg!

Frau Tolle und das Einmaldreizehn

Luis zaubert, Petronella hext

Glühende Kohlen

Der Mumpitz hat einen Plan

Auf der Pirsch

Der stinkfurzige Nasentrost

Ein Unfall mit Folgen

Ein schwerer Gang

Petronella mischt sich ein

Der Mumpitz kann helfen

Im dunklen Tannenwald

Gefangen

Erwischt

Mutiger Mumpitz

Auch das noch!

Ende gut, alles gut

Über die Autorin

Über die Illustratorin

Über das Buch

Petronella staunt nicht schlecht, als ein Zauberer vor ihrer Tür steht. Er bittet die Apfelhexe, einen seiner Schüler für einige Tage bei sich aufzunehmen. Die kleine Hexe sagt zu – ohne zu ahnen, für welchen Wirbel der Zauberlehrling im Apfelgarten sorgt. Zudem ist im Haspelwald die Glühnasenkrankheit ausgebrochen, und Petronella hat alle Hände voll zu tun. Da kommt Leas Bitte, dem verletzten Uhu einer Tierauffangstation zu helfen, mehr als ungelegen. Doch als der Zauberschüler seine Hilfe anbietet, machen sich die Kinder auf eigene Faust auf den Weg. Ob das gut gehen kann? Liebevoll illustriert von SaBine Büchner

Weitere Titel der Autorin

Petronella Apfelmus – Verhext und festgeklebt

Petronella Apfelmus – Zauberschlaf und Knallfroschchaos

Petronella Apfelmus – Schneeballschlacht und Wichtelstreiche

Petronella Apfelmus – Zauberhut und Bienenstich

Petronella Apfelmus – Hexenbuch und Schnüffelnase

Petronella Apfelmus – Schnattergans und Hexenhaus

Petronella Apfelmus – Hexenfest und Waldgeflüster

Petronella Apfelmus – Zaubertricks und Maulwurfshügel

Petronella Apfelmus – Eismagie und wilde Wichte

Petronella Apfelmus – 24 weihnachtliche Geschichten aus dem Apfelhaus

Petronella Apfelmus – Burggespenst und Hexensümpfe

Petronella Apfelmus – Überraschungsfest für Lucius (Erstleser)

Petronella Apfelmus – Wer schleicht denn da durchs Erdbeerbeet? (Erstleser)

Petronella Apfelmus – Krawall im Hühnerstall (Erstleser)

Petronella Apfelmus – Spargelzahn zieht um (Erstleser)

Petronella Apfelmus – Oh weh, oh Schreck, der Strumpf ist weg! (Bilderbuch)

Petronella Apfelmus – Mein weihnachtliches Back- und Bastelbuch

Petronella Apfelmus – Das Adventskalenderbuch

Basteln & Spielen mit Petronella Apfelmus – 99 zauberhafte Ideen für Frühling und Sommer

Basteln & Spielen mit Petronella Apfelmus – 99 zauberhafte Ideen für Herbst und Winter

Petronella Apfelmus – Meine Schulfreunde

Petronella Apfelmus – Zauberspaß und Hexenlogik. Das große Rätselbuch

Sabine Städing

Petronella Apfelmus

Zauberei und Eulenschrei

Mit Illustrationen von SaBine Büchner

Originalausgabe

Copyright © 2024 by Bastei Lübbe AG, Schanzenstraße 6 – 20, 51063 Köln

Vervielfältigungen dieses Werkes für das Text- und Data-Mining bleiben vorbehalten.

Umschlaggestaltung: Kirstin Osenau unter Verwendung einer Illustration von © SaBine Büchner

eBook-Erstellung: Jilzov Digital Publishing, Düsseldorf

ISBN 978-3-7517-7343-0

Noch mehr tolle Bücher, viele Videos und Ideen zum Basteln,Rätseln, Backen, Zeichnen und Spielen gibt’s hier:baumhausbande.com.

luebbe.de

lesejury.de

Unverhofft kommt oft

Petronella Apfelmus stand am Fenster ihres Apfelhauses und sah durch das Piratenfernrohr in den tropfnassen Garten. Soeben war ein kräftiges Gewitter darüber hinweggezogen. Die Gewitterhexen hatten es ordentlich krachen lassen. Der Regenschauer war so kräftig gewesen, dass die ersten Regenwürmer besorgt die Köpfe aus der Erde reckten.

»Na, haben deine polternden Freundinnen wieder alles kurz und klein geschlagen?«, brummte Lucius. Der Hirschkäfer stieg aus seinem Körbchen, in das er sich beim ersten Donnergrollen verkrochen hatte.

»Nein, es scheint alles in Ordnung zu sein«, beruhigte ihn Petronella. Sie wollte ihren Platz am Fenster gerade verlassen, als sie ein funkensprühendes Etwas bemerkte, das in schnellem Tempo direkt auf sie zukam. Hastig nahm sie das Fernrohr wieder ans Auge und staunte nicht schlecht. Denn das, was da so funkelnd heranflog, war ein halbgeöffneter Reisekoffer, aus dem die Spitze eines Zauberhutes lugte. Kurz darauf ertönte ein dumpfes Poltern, dann wurde auch schon an der Klingelschnur gezogen, die von Petronellas Apfelbaum baumelte.

»Erwarten wir Besuch?«, wunderte sich die Apfelhexe.

»Nicht dass ich wüsste«, summte Lucius.

Da klopfte es auch schon an der Tür. Petronella öffnete, und davor stand ein hochgewachsener Zauberer. Er hatte einen langen Bart, trug einen silbergrauen Mantel und einen spitzen Hut, der über und über mit Sternen bedeckt war.

»Guten Tag, bitte entschuldigt die Störung und erlaubt mir, dass ich mich vorstelle«, sagte er höflich. »Ich bin Talibus Album. Zweiter Vorsitzender der Zauberer-Innung und Meister eines jungen Zauberlehrlings.« Der fremde Zauberer kramte in seiner großen Manteltasche und zog einen etwas zerknitterten Umschlag heraus.

»Mein alter Freund Enno Sternison hat mir diesen Brief für Euch mitgegeben …«

»Ist Enno in Schwierigkeiten?«, fragte Petronella sofort.

»Oh nein«, antwortete der fremde Zauberer. »Ich bin es, der Eure Hilfe braucht. Aber lest selbst …« Talibus Album reichte der kleinen Hexe den Brief, stellte den Kragen seines Mantels auf und zog sich den Hut tiefer über die Ohren, denn der Regen tropfte noch immer von den Blättern.

»Kommt herein«, forderte Petronella ihn auf und führte den unerwarteten Gast in ihre gemütliche Wohnstube.

»Nehmt Platz«, sagte sie freundlich, während sie den Brief öffnete, den ihr alter Freund und Sternengucker Enno für sie mitgegeben hatte.

Meine hochverehrte und liebe Freundin,

wenn du diesen Brief liest, hast du Talibus Album bereits kennengelernt. Er ist ein guter Freund von mir und ein ganz hervorragender Zauberer, weshalb ihm die Zauberer-Innung immer wieder die begabtesten Zauberlehrlinge zuteilt. Bisher hat er es immer geschafft, ihre Begabung zu fördern und aus ihnen ganz großartige Zauberer zu machen. Meine einzige Bitte an dich, höre dir an, was Talibus zu sagen hat, und entscheide dann frei nach deinem Gefühl.

Es grüßt dich, wie immer sehr herzlich,dein Freund und Himmelsforscher, Enno.

Petronella faltete den Brief zusammen und sah den fremden Zauberer freundlich an. »Ich bin gespannt, wie ich Euch helfen kann.«

Talibus Album räusperte sich. »Wie Ihr dem Brief vielleicht entnommen habt, unterrichte ich gerade einen jungen Zauberlehrling. Sein Name ist Magnus. Er selbst nennt sich allerdings der große Mumpitz.« Der Zauberer schüttelte missbilligend den Kopf. »Er ist etwas undiszi… Äh, ich meine, er ist ein guter Junge. Nun erreichte mich vor ein paar Tagen ein Hilferuf aus Grönland. Die Eiswichtel berichten von einem vorwitzigen Yeti, der ihnen das Leben schwer macht. Er hat sich auf der Insel niedergelassen und streift durch die Dörfer, sobald er hungrig ist. Ich werde mich seiner annehmen müssen. Euer Garten liegt direkt auf dem Weg … Deshalb meine Bitte, wäre es wohl möglich, dass Ihr ein Auge auf meinen Lehrling habt? – Nur für ein paar Tage, solange ich fort bin«, fügte der Zauberer rasch hinzu.

Forschend sah Petronella Talibus Album an. »Nur für ein paar Tage … und er ist ein guter Junge, sagt Ihr?«

Der Zauberer rutschte ungemütlich auf dem Sofa hin und her. »Ein fast guter Junge …«, gestand er dann. »Es fehlt ihm ein wenig an Disziplin.«

Lucius warf seiner Freundin einen warnenden Blick zu und schüttelte den Kopf. Doch die kleine Hexe schien es nicht zu bemerken. Stattdessen nickte sie. »Einverstanden, ich werde den großen Mumpitz in meinem Apfelgarten aufnehmen.«

Erleichtert sah Meister Album sie an. »Ihr habt mir eine große Last von den Schultern genommen! Habt tausend Dank. Der Junge wird sich tadellos benehmen, dafür bürge ich.«

»Wann dürfen wir ihn erwarten?«, fragte Petronella.

»In zwei bis drei Tagen. Er wartet in Kuckucksheim auf meine Rückkehr.«

»Gut. Dann freue ich mich auf seinen Besuch«, lächelte die Apfelhexe. »Darf ich Euch noch eine Tasse Tee oder einen Schluck Schlehenlikör anbieten, bevor Ihr Euch auf den Weg macht?«

Meister Album schüttelte den Kopf. Er nahm seinen Koffer und ging zur Tür. »Ihr seid sehr freundlich, Verehrteste. Solltet Ihr selbst einmal Unterstützung brauchen, werde ich für Euch da sein.«

»Ich werde es mir merken«, versprach Petronella und hielt ihrem Gast die Haustür auf.

Der Zauberer nahm seinen Koffer und trat hinaus. Prüfend warf er einen Blick in den Himmel. »Perfekt. Es hat aufgehört zu regnen. Ich kann auf meinem Koffer reiten und muss mich nicht mehr in seinem Innern verkriechen.« Und damit kletterte er die magische Strickleiter hinunter, setzte sich rittlings auf seinen Reisekoffer und düste funkensprühend davon.

Nicht nur Petronella und Lucius sahen ihm staunend nach. Auch Hexobine Höckerbein, die sich gerade auf einem Spionageflug über Petronellas Apfelgarten befand, sah dem Zauberer verblüfft hinterher. »Schade, dass ich nicht fünf Minuten früher vorbeigekommen bin«, brabbelte sie vor sich hin. »Ich möchte zu gerne wissen, was der Magier von der Apfelhexe wollte. Aber das werde ich noch herauskriegen.«

Petronella hatte Hexobine nicht bemerkt, denn sie war mit ihren Gedanken ganz woanders. »Fliegst du mich zu den Apfelmännchen?«, fragte sie Lucius. »Ich möchte Gurkenhut bitten, die Hütte neben dem großen Holzstoß für unseren Besuch herzurichten.«

»Natürlich fliege ich dich hin, aber musstest du unbedingt einen Zauberlehrling zu uns einladen?«, schimpfte der Hirschkäfer.

»Wird schon gut gehen«, erwiderte Petronella. Sie setzte den schwarzen Hexenhut auf und düste auf Lucius’ Rücken in Richtung Obstbaumwiese davon.

Die Apfelmännchen waren wie immer sehr beschäftigt. Gleich nachdem das Gewitter vorbeigezogen war, hatten sie ihre Arbeit wieder aufgenommen. Gerade im Herbst gab es jede Menge zu tun. Petronellas Besuch war trotzdem ein willkommener Grund, um eine Pause einzulegen.

»Wie schön, euch zu sehen«, grüßte Spargelzahn Hexe und Hirschkäfer, als sie neben ihm auf einer Sonnenblume landeten. Petronella sprang von Lucius’ Rücken und schüttelte die silbernen Apfelkerne in ihrer Jackentasche. Sofort wuchs sie wieder auf ihre normale Apfelhexengröße heran. »Hallo, alle zusammen!«, rief sie vergnügt.

»Hallo, Petronella, was verschafft uns die Ehre?«, erkundigte sich Gurkenhut. Der Chef der Apfelmännchen stellte die Schubkarre mit den gelben Mirabellen neben sich ab und sah die kleine Hexe erwartungsvoll an.

»Wir bekommen Besuch«, erklärte Petronella.

»Und was für einen …«, brummte Lucius grimmig.

Inzwischen hatten auch die anderen Apfelmännchen die Arbeit unterbrochen und kamen neugierig heran.

»Wer ist es denn?«, fragte Rübenbach, dem Lucius’ finsteres Gesicht nicht entgangen war.

»Ein junger Zauberlehrling«, antwortete Petronella.

»Ein Zauberlehrling?!«, riefen die anderen im Chor.

Gurkenhut zwirbelte seinen Schnurrbart. »Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist? Zauberlehrlinge sind gefürchtet. Jeder weiß, dass sie nichts als Unfug anstellen, wenn man ihnen nicht ständig auf die Finger schaut.«

»So ist es!«, summte Lucius.

»Ach was«, wischte Petronella alle Bedenken zur Seite. »Er wird sich schon zu benehmen wissen. Außerdem sind wir viele, und wenn jeder von uns ein Auge auf ihn hat, kann er keine großen Dummheiten machen.«

»Wenn du dich nur nicht täuschst«, murmelte Gurkenhut. Doch dann krempelte er die Ärmel auf. »Wo soll der junge Magier denn wohnen? Doch nicht in deinem Apfelhaus?«

»Um Himmels willen, nein!«, rief Lucius erschrocken.

Petronella schüttelte entschieden den Kopf. »Natürlich nicht. Aber könntet ihr vielleicht die alte Hütte neben dem Holzstoß wohnlich herrichten? Dort kann er gut für ein paar Tage unterkommen.«

Die Apfelmännchen steckten die Köpfe zusammen. »In Ordnung, wir kümmern uns darum. Aber erwarte nicht, dass aus der Hütte ein Fünfsternehotel wird.«

Petronella lächelte. »Wetterfest und ein bisschen gemütlich reicht.«

Und während Lucius davonschwirrte, um einen alten Freund zu besuchen, fingen Petronella und die Apfelmännchen an, den alten Schuppen auszuräumen. Werkzeuge, Stroh und alte Geräte mussten raus. Dann wurde die Hütte gefegt, und die Fenster wurden geputzt, bis Gurkenhut den Besen in die Ecke stellte und »Feierabend für heute!« rief. »Um die Möbel und alles Übrige kümmern wir uns morgen.« Und so wurde es gemacht.

Düstere Worte

Am nächsten Morgen trafen sich Petronella und die Apfelmännchen erneut vor der Hütte am großen Holzstoß, um sie wohnlich einzurichten.

»Ich kümmere mich um die Möbel«, erklärte Petronella. »Sorgt ihr dafür, dass der Ofen richtig zieht und die Fenster gut schließen.«

»Machen wir«, grinste Karottenwams und klopfte auf eine große Dose Polarbärenrotz. Denn nichts dichtet zugige Fenster besser ab als dieses Mittel.

»Sehr gut«, nickte Petronella. »Und jetzt tretet bitte zur Seite. Ich will ein paar Möbel herbeihexen.«

Sie zog ihren Zauberstab hervor und sprach:

»Eene meene Zwirbelbein,wohnlich soll die Hütte sein.Drum wünsche ich mir Tisch und Bett,auch Schrank und Teppich wären nett.Hokuspokus Zauberei,eilt euch, Möbel, fliegt herbei!Hex Höx!«

Ein Sausen und Brausen fuhr in die Bäume. Blätter segelten zu Boden, Vögel flogen erschrocken auf und zarte Blumen wurden vom Wind ins Gras gedrückt.

»Vorsicht!«, rief Petronella. Da landeten die bestellten Möbel auch schon, holterdiepolter, vor der Hütte. Ein bunter Flickenteppich segelte genau auf Bohnenhals zu, und nur ein beherzter Sprung zur Seite rettete den Apfelmann davor, darunter begraben zu werden.

»Verflixt!!!«, schimpften die Apfelmännchen. Und: »Musstest du die Möbel ausgerechnet auf unsere Köpfe regnen lassen?«

»Das wollte ich nicht!«, rief Petronella. »Ich wusste nicht, dass die Möbel so einfach vom Himmel fallen. Ist jemand verletzt?!«

»Nein, es ist gerade noch mal gut gegangen«, schnaubte Gurkenhut. »Du solltest wirklich nur Zaubersprüche benutzen, von denen du auch weißt, wie sie funktionieren.«

»Es tut mir leid«, sagte Petronella kleinlaut. »Nächstes Mal mache ich es besser.«

»Das will ich hoffen«, brummte der Chef der Apfelmännchen. »Packt an, Männer! Schafft die Möbel in die Hütte.«

»Na, was ist denn hier schiefgegangen?«, krächzte da eine Stimme über Petronella im Baum. »Das sah aus, als wolltest du die armen Apfelmännchen erschlagen.«

Die kleine Hexe sah auf und entdeckte eine schwarze Krähe, die geradewegs auf sie herabschaute.

»Guten Morgen, Hexobine«, seufzte sie. »Was tust du denn hier?«

»Ich beobachte die seltsamen Dinge, die hier vor sich gehen«, krächzte die Krähe. Sie segelte von ihrem Ast und verwandelte sich bei der Landung in Hexobine Höckerbein. »Erwartest du Besuch?«, fragte sie neugierig.

Petronella nickte. »Ich werde für ein paar Tage einen Zauberlehrling in meinem Garten aufnehmen.«

»Einen Zauberlehrling?! Das wollte der spitzhütige Zausel also bei dir.«

Petronella sah Hexobine an. »Spionierst du mir nach?«

Die Rabenhexe antwortete nicht. Neugierig betrat sie die kleine Hütte und sah sich darin um. »Na ja, das ist ja recht ordentlich geworden. Nur die fünf mageren Holzstäbchen stören«, giftete sie in Richtung der Apfelmännchen.

»Unverschämtheit!«, schimpfte Gurkenhut. »Wir gehen, Männer!«

»Sehr richtig, Chef!«, grollte Spargelzahn. »Wir haben es nicht nötig, uns von einem gerupften Huhn verspotten zu lassen.«

»Wie hast du mich genannt?!«, brauste Hexobine auf. »Dafür werde ich dich …«

»Gar nichts wirst du!«, fiel Petronella ihr ins Wort. »Für Zank und Streit ist in meinem Garten kein Platz.«

»Schon gut«, murrte Hexobine. »Aber da du es gerade ansprichst … Du weißt doch sicher, dass Hexen und Zauberer sich nicht ausstehen können. Sie sind zerstritten bis aufs Blut …«

»Wirklich? Das habe ich noch gar nicht bemerkt«, erwiderte Petronella munter. »Stell dir vor, ich habe sogar ein paar sehr gute Freunde unter den Zauberern.«

Hexobine sah sie mitleidig an. »Schätzchen, ich kenne niemanden, der so gutgläubig ist wie du. Hexen und Zauberer können nicht miteinander befreundet sein. Das liegt in der Natur der Sache. Du wirst schon sehen.«

Petronella hielt Hexobine die Hüttentür auf. »Auf Wiedersehen«, sagte sie knapp.

»Wie du willst«, grollte Hexobine. »Aber, wie heißt es so schön? Wer nicht hören will, muss fühlen …« Und mit diesen Worten marschierte sie hocherhobenen Hauptes hinaus.

Lea und Luis Kuchenbrand waren erst am späten Nachmittag nach Hause gekommen. Sie hatten mit ihrer Lehrerin Frau Tolle einen Klassenausflug zu einer Tierauffangstation gemacht. Dort kümmerte man sich um verletzte Wildtiere, pflegte sie gesund und entließ sie schließlich wieder in die Freiheit.

Um dorthin zu kommen, mussten sie mit dem Zug fahren und kilometerweit durch den Wald laufen. Aber der Aufwand hatte sich gelohnt, denn sie hatten nicht nur eine Führung bekommen, sondern durften sogar verwaiste Eichhörnchen-Babys mit einer winzigen Flasche füttern und mit den jungen Ottern Ball spielen. Und sie waren sogar dabei gewesen, als ein Mäusebussard wieder in die Freiheit entlassen wurde. Das war ein wirklich schöner Moment gewesen, fand Lea. Am besten hatte ihr jedoch ein alter Uhu gefallen. Er war schon lange bei den Tierrettern, denn sein Flügel war so schwer verletzt, dass er nie wieder fliegen konnte. Trotzdem sah er so klug und würdevoll aus, dass Lea sich vorstellte, alle Tiere würden zu ihm kommen, um ihn um Rat zu fragen. Sie hatte lange vor dem alten Uhu gestanden und in seine klugen Augen geschaut. »Petronella könnte sich mit dir unterhalten«, hatte sie geflüstert. Und der Uhu hatte ihr zugeblinzelt.

»Das hast du dir bloß eingebildet«, erklärte Luis, als Lea beim Abendbrot im Müllerhaus davon erzählte. Doch seine Zwillingsschwester wusste genau, was sie gesehen hatte.

»Eulen sind sehr kluge Tiere«, lächelte ihre Mutter. »Und wer weiß, vielleicht hattet ihr ja eine Verbindung zueinander.«

»Mir hat der Biber am besten gefallen«, sagte Luis. »Hast du gesehen, wie schnell er den Baumstamm zerlegt hat?«

Lea nickte. »Der war cool. Aber es war auch nur ein ganz dünner Baumstamm. Eher ein Stängel.«

Herr Kuchenbrand lachte. »Ja, so ein Biber hat was auf dem Kasten, seine Burgen sind wahre Meisterwerke, aber sie sind auch gefürchtet. Ich möchte keine Biberburg in unserem Mühlteich haben.«

»Warum denn nicht?«, fragte Lea.

»Weil sich durch einen Biberbau das Wasser staut. Stell dir vor, er würde die Haspel verstopfen. Das Wasser würde ganz schnell über das Ufer treten, und wir würden alle nasse Füße bekommen«, erklärte ihr Vater.