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Beschreibung

Plastikmüll, der sich zu Millionen Tonnen in der Umwelt anreichert, gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Dabei ist gesundheitsschädliches oder kurzlebiges Plastik fast immer leicht vermeidbar! Alle wichtigen Fakten rund um Plastik und die Probleme, die es verursacht, haben wir im Plastiksparbuch zusammengestellt, zusammen mit über 300 Anleitungen und Ideen für sinnvolles Plastiksparen im Alltag.

Plastiksparen ist gut für die Umwelt: Im Gegensatz zu erdölbasierten Kunststoffen, die jahrhundertelang in der Umwelt verbleiben und Tieren, Pflanzen und Menschen schaden, sind alternative Materialien vergleichsweise harmlos oder sogar vollständig biologisch abbaubar.

Plastiksparen ist gut für die Gesundheit: Während gängige Plastiksorten Tausende unsichtbare Additive enthalten, die unsere Gesundheit und die Umwelt belasten, sind Naturmaterialien sowie Glas, Stahl & Co. in der Regel vollkommen unbedenklich.

Plastiksparen macht Spaß und inspiriert zum Umdenken: Werde Teil der stetig wachsenden Bewegung von Menschen, denen Plastik nicht egal ist, und die tagtäglich durch bewusste Konsumentscheidungen ein Zeichen für Umweltschutz und für unseren Planeten setzen.

Wir fördern den Verein Küste gegen Plastik e. V. und die Entwicklung der App ReplacePlastic: Ein Teil der Erlöse kommt direkt der Arbeit des Vereins und der Weiterentwicklung der App ReplacePlastic zugute.

Das alles ist im Buch enthalten

Mit 288 Seiten und über 200 Abbildungen ist das Plastiksparbuch das bisher umfangreichste und informativste aller smarticular-Bücher.

In der Einleitung:

  • Umfangreiche Einführung in das Thema Plastik, Plastikmüll sowie die Folgen für Umwelt und Gesundheit
  • Darstellung der am häufigsten anzutreffenden Plastikarten und ihrer Eigenschaften sowie der häufigsten Additive
  • Lösungsansätze für das Plastikproblem
  • Geschichte der Kunststoffe
  • Plastikmatrix und Plastiktagebuch: Unsere Herangehensweise, mit der das Plastikproblem greifbar und lösbar wird

Im Hauptteil:

  • Über 300 Anleitungen und Ideen für sinnvolle Plastikvermeidung im Alltag
  • Unterteilt in die Bereiche Wocheneinkauf, Küche, Ernährung, Körperpflege, Haushalt, Wäsche, Kinder, Unterwegs und auf Reisen und “Noch mehr Plastik sparen”

In das Buch sind zudem über 100 Lesertipps aus der smarticular-Community eingeflossen, die das Buch in allen Kapiteln um wertvolle persönliche Erfahrungen und Erfolge bereichern.

Hinweis: Viele der enthaltenen Ideen sind auch als Beiträge auf unserer Website smarticular.net online kostenlos verfügbar. Falls du unsicher bist, ob das Buch etwas für dich ist, kannst du dich auch zunächst dort informieren und dir ein Bild machen. Das Buch fasst die besten smarticular-Ideen rund ums Plastiksparen in einer kompletten Sammlung zusammen. Darüber hinaus enthält es zahlreiche weitere Ideen und umfangreiche Zusatzinformationen rund um das Thema Plastik, seine Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit, Lösungsansätze für das Plastikproblem sowie unsere Empfehlungen für eine Herangehensweise, mit der das übermächtig erscheinende Problem greifbar und lösbar wird.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 248

Veröffentlichungsjahr: 2019

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PLASTIK

SPARBUCH

Mehr als 300 nachhaltige Alternativen und Ideen,mit denen wir der Plastikflut entkommen

Herausgegeben von smarticular.net

Das Ideenportal für ein einfaches und nachhaltiges Leben

Mit dem Kauf dieses Buches unterstützt du den Verein Küste gegen Plastik e. V. und die Entwicklung der App ReplacePlastic.

Herausgeber: smarticular Verlag 2019

Happy Minimalist GmbH

Marktplatz 4, 85567 Grafing bei München

ISBN Softcover: 978-3-946658-33-7

ISBN E-Book mobi: 978-3-946658-34-4

ISBN E-Book epub: 978-3-946658-35-1

1903

Urheberrecht

Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Haftungsausschluss

Alle Rezepte und Tipps in diesem Buch wurden nach bestem Wissen erstellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Rezepte, Anleitungen und Tipps kann jedoch keine Haftung übernommen werden. Des Weiteren wird keine Haftung übernommen für fehlerhafte Zubereitung und Anwendung, auch nicht für Gesundheitsschäden durch unsachgemäße Handhabung. Die Anwendungen und Rezepte in diesem Buch bieten keinen Ersatz für eine therapeutische oder medizinische Behandlung. Im Zweifelsfall sollte ein Arzt zurate gezogen werden.

Inhalt

Einleitung

Einleitung●Küste gegen Plastik und die App ReplacePlastic●Warum ist Plastik ein Problem?●Ist Plastik grundsätzlich schlecht?●Geschichte der Kunststoffe●Arten von Plastik●Lösungen für das Plastikproblem●Benutzungshinweise fürs Buch●Abkürzungen

Wocheneinkauf

Küche

Ernährung

Körperpflege

Haushalt

Wäsche waschen

Kinder

Unterwegs

Noch mehr Plastik sparen

Auf zum Plastiksparen!

 

Einleitung

Bis zu 2 000 Jahre braucht Plastik,um sich in der Umwelt vollständig abzubauen.1

176 Kilogramm Plastik verbraucht jeder von uns pro Jahr. Weltweit werden jährlich über 340 Millionen Tonnen Kunststoff produziert. Plastik – ein vielseitiges Material, das Fortschritt und Wohlstand ermöglicht. Elektrischer Strom, Computertechnik, Transportwesen und viele andere Innovationen wären in ihrer heutigen Form ohne Kunststoffe undenkbar.

Der Erfolg der Kunststoffe ist nicht verwunderlich, bringen sie doch wesentliche Vorteile gegenüber früher verwendeten Materialien: Sie sind einfach in beliebiger Weise formbar, können mit den unterschiedlichsten Eigenschaften ausgestattet werden, sind langlebig und vergleichsweise preiswert herzustellen.

Gleichzeitig ist Plastikmüll eine der größten Gefahren für den Planeten, weil er sich zu Millionen Tonnen in der Umwelt ansammelt. Auf den Weltmeeren schwimmen Teppiche aus Plastikmüll, die die Größe von Kontinenten erreichen. Während der Müll in immer kleinere Teile zerfällt, reichert er sich in der Nahrungskette an und gelangt schließlich auch auf unsere Teller.

Vor allem Wegwerfartikel und kurzlebige Verpackungen sind problematisch. Sie haben die moderne Wegwerfgesellschaft erst möglich gemacht. Dabei sind sie fast immer leicht vermeidbar! Zwar mag das Plastikproblem auf den ersten Blick überwältigend erscheinen und den Eindruck vermitteln: Ich als einzelner Mensch kann doch sowieso nichts ändern! Doch jeder noch so kleine Schritt in die richtige Richtung hilft, und jede kleine Veränderung ist wichtig. Gemeinsam können wir umso mehr erreichen, wie zahllose Initiativen engagierter Menschen zeigen.

Wir vom Ideenportal smarticular.net arbeiten täglich daran, neue Lösungen und Ideen zu finden, die das Leben ein bisschen einfacher und nachhaltiger machen. Unsere besten Alternativen zu kurzlebigen Plastikprodukten stellen wir in diesem Buch vor, zeigen Strategien zur Plastikvermeidung und Wege zum nachhaltigen Umgang mit dem wertvollen Rohstoff Plastik.

Küste gegen Plastik und die App ReplacePlastic

Vielen Dank an Jennifer und Frank Timrott vom Verein Küste gegen Plastik e. V., die uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben! Ein Teil der Erlöse aus jedem Buchverkauf wird für die Vereinsarbeit und die Weiterentwicklung der App ReplacePlastic gespendet.

Küste gegen Plastik e. V. ist ein kleiner Verein, der im Jahr 2014 in Sankt Peter-Ording von Küstenmenschen gegründet wurde, die es nicht mehr ertragen haben, nach jedem Sturm den Plastikmüll aus dem Meer vor die Füße geworfen zu bekommen. Es war deutlich sichtbar höchste Zeit, etwas zu tun. Dabei war schnell klar, dass es nicht damit getan ist, den Müll nur aufzusammeln. Wir müssen vielmehr aufhören, ihn zu produzieren. Früh entwickelte sich die Idee, an die Erzeuger, Anbieter, Hersteller und Händler heranzutreten, anstatt nur den Verbrauchern Vorwürfe zu machen. Es ist sehr wichtig, dass wir als Kunden verantwortungsvoll handeln und einkaufen. Doch wir werden das Ruder nicht allein herumreißen können, wenn in den Regalen der Geschäfte gar keine Alternativen erhältlich sind. Denn die Supermarktregale sind erschreckend leer, wenn man sich alle Produkte mit Plastikverpackung für einen Augenblick wegdenkt.

Viele Leute meinen, dass wir in Deutschland nicht viel zur Vermüllung der Meere beitrügen und dass das Problem erst einmal in Asien gelöst werden müsste, bevor wir hier etwas unternehmen müssten. Doch unser Verhalten wirkt sich ebenfalls schwerwiegend auf die globale Vermüllung aus. Das beweist uns jeder Sturm erneut, der uns große Mengen von Plastikteilen vor die Füße spült, die aus Deutschland und den Nachbarländern stammen.

Jeder Einzelne kann eine Menge tun, um Plastikmüll zu vermeiden. Wir sind begeistert von der smarticular-Plattform, weil sie hierbei lebensnahe Hilfestellung gibt. Pragmatisch, ohne erhobenen Zeigefinger und Anspruch auf Perfektion findet hier jeder Angebote, in seinem Leben etwas zu verändern und nachhaltige Alternativen ohne Plastik selbst herzustellen.

Wie weit man dabei gehen möchte, kann und soll jeder nach seinen Möglichkeiten entscheiden. Wir stoßen auch beim Selbermachen immer wieder an unsere Grenzen, etwa wenn wir die Zutaten für unsere selbst gemachten Produkte auch wieder in Plastikverpackungen kaufen müssen. Wir versuchen deshalb, Anbieter von in Plastik verpackten Produkten mit unserer Smartphone-App ReplacePlastic in die Pflicht zu nehmen. Sie gibt dem Kunden, der sich Sorgen um die Plastikproblematik macht, ein Werkzeug an die Hand, dem Anbieter schnell und einfach die Botschaft zu übermitteln: Wir finden, hier sollte sich bei der Verpackung etwas ändern!

Wir möchten erreichen, dass man auch im Supermarkt eine Wahl hat. Wir wünschen uns Mehrwegverpackungen, Unverpackt-Abteilungen, plastikfreie Sortimente im ganz normalen Supermarkt, und wir sind überzeugt, dass das gelingen kann. Die Menschen, denen die Plastikflut gegen den Strich geht, sind bereits sehr viele.

▶ReplacePlastic: App für mehr plastikfreie Alternativen

Mit der ReplacePlastic-App kann jeder den Anbietern von Produkten schnell und einfach mitteilen, dass er sich Verpackungen ohne Plastik wünscht. Wir sind davon überzeugt, dass es extrem wichtig ist, dass wir als Kunden den Herstellern und Anbietern unsere Wünsche übermitteln. Fast immer, wenn wir Herstellern wegen ihrer Plastikverpackungen geschrieben haben, hieß es in der Antwort sinngemäß: Unser Unternehmen engagiert sich ja auch sehr für Umweltschutz und Nachhaltigkeit, aber wir können nicht anders, denn der Kunde will es so. Unsere Erfahrung ist aber, dass sich viele Kunden Alternativen wünschen, die sie im Supermarkt nicht finden. Diese Stimmen sollen bei den Herstellern ankommen, damit sie ernsthaft in Forschung und Entwicklung zu umweltfreundlichen Materialien investieren und sich endlich etwas ändert.

Mit der App kann man einen Strichcode von einem Produkt scannen und damit eine Nachricht an den Hersteller erzeugen, dass man sich das Produkt in einer Verpackung ohne Plastik oder mit weniger Plastik wünscht. Die E-Mail an den Anbieter senden wir, sobald 20 Stimmen für ein Produkt zusammengekommen sind oder wenn nach dem ersten Scan vier Wochen vergangen sind.

Oft erhalten wir zunächst Standardantworten, obwohl auch schon einige Unternehmen im ersten Schritt signalisieren, dass ihnen der Handlungsbedarf bewusst ist. Die Standardantworten beantworten wir persönlich und versuchen, mit unseren Argumenten die „guten Gründe“ für die Plastikverpackungen ins Verhältnis zu setzen zu den krassen und langfristigen Umweltschäden, die wir tagtäglich an der Küste beobachten. Wir laden die Unternehmen ein, mit uns Müllsammelaktionen am Strand durchzuführen, um sich selbst davon zu überzeugen, wie drängend das Thema ist. Viele Unternehmen freuen sich über unseren Ansatz, weil er ihnen bessere Argumente für die interne Diskussion liefert. Und erste Erfolge aufgrund unserer E-Mails sind bei den Verpackungen bereits sichtbar.

Jennifer Timrott von Küste gegen Plastik e. V.

Warum ist Plastik ein Problem?

Die Probleme im Zusammenhang mit Plastik lassen sich im Wesentlichen in drei Kategorien einteilen: Umweltauswirkungen, gesundheitliche Auswirkungen und Ressourcenverbrauch. Jedoch könnte allein die Behandlung der Probleme, die Plastik verursacht, ganze Bücher füllen, weshalb wir uns in der Einleitung dieses Buches auf die unserer Meinung nach wichtigsten Faktoren beschränken mussten.

▶Umweltauswirkungen

Der größte Vorteil von Plastik ist gleichzeitig sein größter Nachteil: Aufgrund seiner langen Haltbarkeit braucht Plastik sehr lange, um in der Natur abgebaut zu werden, viel länger als die meisten anderen Werkstoffe.

Das wohl offensichtlichste Problem sind deshalb die enormen Mengen an Kunststoffabfällen, die weltweit anfallen und zu einem Großteil in der Umwelt landen. Die Bilder vermüllter Strände, durch Plastikmüll verendeter Tiere oder von Mikroplastik in Meereslebewesen erlangen große mediale Aufmerksamkeit. Sie zeigen jedoch nur die Spitze des Eisbergs, denn Überreste von Plastik lassen sich heutzutage praktisch überall nachweisen.

Kunststoffe sind in der Regel nicht direkt biologisch abbaubar. Stattdessen zerfallen Plastikerzeugnisse in immer kleinere Stücke, die sich bestenfalls nach mehreren Hundert Jahren vollständig in ihre organischen Bestandteile zersetzen. Während dieser Zeit werden fortwährend Zusätze wie Weichmacher, Färbungsmittel und andere Additive freigesetzt und gelangen in den Boden, in Gewässer und das Meer. Doch nicht nur Verpackungen und andere Abfälle verschmutzen die Umwelt. Zu den größten Verursachern für Mikroplastik, die im Alltag kaum wahrgenommen werden, gehören zum Beispiel der Autoreifen-Abrieb, der weltweit entsteht und über die Luft, durch Wind und durch Regen in die Umwelt getragen wird, sowie Kunststofffasern, die beim Waschen synthetischer Textilien im Abwasser landen.

Ausgewählte Strandfunde an der Nordsee aus 2018

Sonnenmilch LSF 4 aus den 1970ern

Kunststoffverpackung mit Mindesthaltbarkeitsdatum 1978

Bonbonverpackung vom offiziellen Lieferanten des DFB 1983/84

▶Gesundheitliche Auswirkungen

Weniger offensichtlich sind die Einflüsse, die Kunststoffe auf unseren Körper haben. In ihrer Reinform gelten viele Kunststoffe als gesundheitlich unbedenklich, zum Beispiel Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyamid (PA). Da die Eigenschaften der reinen Polymere jedoch selten für den jeweiligen Einsatzzweck ausreichen, werden fast alle Kunststoffe mit den unterschiedlichsten Zusätzen „veredelt“. Gerade diese langsam entweichenden Zusätze wie Weichmacher, Färbemittel, Stabilisatoren, Verstärkungsmittel, Füllstoffe und Flammschutzmittel gelten als problematisch und werden über die Atmung, die Haut und die Nahrung aufgenommen.

Weithin bekannt ist der Zusatzstoff Bisphenol A (BPA) aus der Gruppe der Phenole, der sowohl Ausgangsstoff für diverse Plastiksorten ist als auch als Zusatzstoff dient, um bestimmte Eigenschaften zu erreichen. Es gilt als erwiesen, dass BPA schon in kleinsten Mengen Krankheiten wie Diabetes mellitus, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Unfruchtbarkeit und Fehlentwicklungen begünstigt.2 Ohne es zu wissen, kommen die meisten von uns täglich mit dem Stoff in Kontakt, der über die Haut ins Blut aufgenommen wird. Beispielsweise sorgt BPA als Beschichtung auf vielen Thermopapier-Kassenzetteln dafür, dass sie sich bei Hitze dunkel verfärben.3

Dank dieser Erkenntnisse werden heutzutage zahlreiche Produkte ohne BPA hergestellt, das Label BPA-frei gilt als Qualitätsmerkmal. Deshalb sind die Produkte jedoch nicht automatisch unbedenklich, denn längst haben andere Plastikzusätze die Rolle des BPA übernommen, zum Beispiel die eng verwandten Substanzen Bisphenol F (BPF) und Bisphenol S (BPS).4, 5 Die Liste der möglichen Zusätze ist lang. Eine Kennzeichnungspflicht der damit versetzten Produkte besteht in den meisten Fällen nicht, genaue Zusammensetzungen werden als Geschäftsgeheimnis geschützt.

Der chinesische Milchskandal

Einen traurigen Höhepunkt erreichte die Problematik mit dem „chinesischen Milchskandal“ im Jahr 2008. Um einen höheren Proteinanteil vorzutäuschen, wurden in großem Stil Melamine (Kunststoffharze) minderwertigen Milchprodukten beigemischt, die auch in Säuglingsnahrung Verwendung fanden. Über längere Zeit aufgenommen, verursacht Melamin Nierensteine und führt zu Nierenversagen. So kam es, dass in China mehrere Säuglinge starben und mehrere Zehntausend an Nierenleiden erkrankten.6 Verunreinigte Produkte wurden auch in Deutschland und vielen anderen Ländern entdeckt.

▶Verbrauch endlicher Ressourcen

Die relativ geringe Plastik-Recyclingquote führt dazu, dass heute etwa sechs Prozent des weltweiten Erdölverbrauchs für Kunststofferzeugnisse benötigt werden. Es wird prognostiziert, dass dieser Anteil bis 2050 auf über 20 Prozent steigen könnte. Allein in der Verpackungsindustrie werden über 98 Prozent aller Kunststoffe direkt aus Erdölerzeugnissen und nicht aus recycelten Materialien gewonnen.7 Ein hoher Kunststoffverbrauch und damit verbunden hoher Erdölverbrauch haben jedoch weitreichende Konsequenzen. Sie führen zu mehr Abhängigkeit von den Erdöl-Förderländern, Umweltzerstörung durch Erdölförderung (u. a. durch Fracking, Offshore-Förderung) und Erdölverarbeitung sowie zu geopolitischen Konflikten, Korruption, Ausbeutung und Unterdrückung durch autoritäre Regierungen.

Ist Plastik grundsätzlich schlecht?

Ohne Kunststoffe wäre unsere moderne Gesellschaft in ihrer heutigen Form undenkbar. In fast allen Lebensbereichen übernehmen diese Materialien wichtige Aufgaben und machen Errungenschaften wie zum Beispiel elektrischen Strom, gesundheitliche Standards, globale Kommunikation und Verkehr überhaupt erst möglich. Darum würde eine Forderung nach einem generellen Plastikverbot komplett an der gesellschaftlichen Realität vorbeigehen.

So gibt es viele Argumente, die für Plastik sprechen. Im medizinischen Bereich tragen Plastikerzeugnisse wie etwa Einwegspritzen zu einer erheblichen Verbesserung der Hygiene bei, während es früher immer wieder zu Infektionen durch unzureichend sterilisierte Mehrwegspritzen kam. Tödliche elektrische Schläge gehören weitgehend der Vergangenheit an, seit Isolationsmaterial aus Kunststoff im Bereich der Elektroinstallation Einzug gehalten hat.

Die Probleme beginnen dort, wo Plastik massenhaft aus Gründen der Bequemlichkeit verwendet wird, obwohl sinnvolle Alternativen längst verfügbar sind, oder wo es aufgrund seines geringen Preises hochwertigere, weniger schädliche Materialien verdrängt hat. Wegwerfbesteck und -geschirr, Strohhalme, Tüten mit einer Gebrauchsdauer von durchschnittlich unter 20 Minuten, Mikroplastik oder auch flüssige Kunststoffe in Pflegeprodukten – sie alle sind Symbole dafür, wie achtlos wir mit dem eigentlich wertvollen Rohstoff umgehen und ihn nach kurzer Gebrauchsdauer wegwerfen oder den Abfluss hinunterspülen.

Dazu kommt, dass manchmal gar nicht sofort erkennbar ist, ob ein Produkt Plastik enthält. Beispielsweise besteht die Kaumasse im Kaugummi heute üblicherweise aus Kunststoffen, zum Beispiel aus Polyvinylether oder Butylkautschuk8, die aus Erdöl gewonnen werden, ohne dass dies auf der Verpackung erkennbar wäre.

Aufgrund der vielfältigen Probleme im Zusammenhang mit Plastik sowie der Tatsache, dass es in praktisch allen Lebensbereichen zu finden ist, stellen sich viele Menschen die Fragen: Ist das Plastikproblem überhaupt beherrschbar? Kann ich als einzelne Person etwas daran ändern? Und was konkret können wir tun, um zurück zu einem sinnvollen Umgang mit diesem Material zu gelangen?

▶Unsere Herangehensweise: die Plastikmatrix

Wir haben unsere ganz eigene Philosophie entwickelt, auf der dieses Buch aufbaut und der die in diesem Buch zu findenden Anleitungen und Tipps zugrunde liegen. Wenn Plastik gar nicht erst entsteht, werden auch alle nachteiligen Auswirkungen des Materials vermieden. Darum geht es in diesem Buch: Plastik sparen! Doch wo soll man anfangen, in welchen Bereichen lohnt es sich ganz besonders, Plastik einzusparen, und ist es vielleicht sogar sinnvoll, Plastik um jeden Preis aus dem Weg zu gehen?

Die folgende Methodik, die wir die Plastikmatrix nennen, ermöglicht es, diejenigen Handlungsfelder zu identifizieren, in denen sich das Plastiksparen am meisten lohnt. Dafür betrachten wir vor allem zwei wesentliche Kriterien:

Schadpotenzial: Je größer das Schadpotenzial einer bestimmten Plastikanwendung ist, desto mehr lohnt es sich, Energie zu investieren, um eine plastikfreie Alternative zu finden. Dabei spielen negative Auswirkungen für die Umwelt genauso eine Rolle wie jene Nachteile, die für die Gesundheit bestehen. So bergen belastete Babywindeln ein hohes Schadpotenzial, weil sie teilweise drei Jahre und länger nahezu rund um die Uhr mit der Kindeshaut in engem Kontakt stehen und so fortwährend Kunststoffzusätze an die Haut abgeben können. Auch Tüten verursachen großen Schaden, wenn sie massenhaft in der Umwelt landen und so zur Gefahr für Tiere, Pflanzen und das Grundwasser werden. Ein weiterer Aspekt ist die Gebrauchsdauer, wobei eine kürzere Gebrauchsdauer zu einem höheren Schadpotenzial führt. Beispielsweise sind Strohhalme oder Einwegbesteck nur kurzzeitig in Benutzung und haben entsprechend nur einen geringen Nutzwert, bevor sie massenhaft als Müll anfallen. Demgegenüber hat die Isolation von Stromkabeln oder auch ein Staubsauger-Gehäuse eine vergleichsweise lange Gebrauchsdauer, ihr Nutzwert ist sehr hoch und das Schadpotenzial entsprechend geringer.

Verfügbarkeit von Alternativen: Wir glauben, dass am meisten erreicht werden kann, wenn wir uns zuallererst auf die Plastikanwendungen konzentrieren, für die sich am ehesten sinnvolle plastikfreie Alternativen finden lassen. Gerade weil es so einfach ist, wurden Plastiktüten vielerorts bereits aus den Geschäften verbannt. Sinnvolle Alternativen zu Synthetikkleidung zu finden, ist auch noch relativ einfach, sofern es nicht gerade um Hightechfasern etwa für den Outdoorsport geht. Eine wirtschaftliche, plastikfreie Alternative zu Stromkabel-Ummantelungen, Elektronikkomponenten und medizinischen Hilfsmitteln zu finden, ist dagegen schwierig bis nahezu unmöglich, zumal die Alternativen auch noch für über sieben Milliarden Menschen verfügbar sein müssten. Zudem bringt manche Plastikalternative ihrerseits diverse Nachteile mit sich, wie etwa Glas (insbesondere Einwegglas), für dessen Herstellung ein Vielfaches an Energie benötigt wird.

Die Beurteilung, wie hoch das Schadpotenzial ist und wie leicht im Einzelfall Alternativen verfügbar sind, kann nicht pauschal getroffen werden. Vielmehr ist es sinnvoll, die eigenen Prioritäten und Bedürfnisse in die Entscheidungen einfließen zu lassen und sich dann den Handlungsfeldern zu widmen, in denen besonders viel in kurzer Zeit erreicht werden kann. Die Abbildung oben zeigt, wie eine solche Plastikmatrix aussehen könnte. Der rot umkreiste Bereich enthält die besonders lohnenden Fälle, von denen viele auch im praktischen Teil dieses Buches behandelt werden.

Wie du im Rahmen eines Plastiktagebuchs deine eigene Matrix aufstellen und zum Plastiksparen verwenden kannst, erfährst du hier.

▶Schlüsselbereiche – hier lohnt sich Plastiksparen ganz besonders

Selbst wenn ein Kunststoff an sich als unbedenklich gilt wie etwa Polyethylen oder Polypropylen, kann selten davon ausgegangen werden, dass keine bedenklichen Zusatzstoffe enthalten seien. Deshalb empfiehlt es sich, in einigen besonders kritischen Bereichen nach Möglichkeit komplett auf Plastik zu verzichten und auf unbedenkliche Alternativen auszuweichen.

Im Lebensmittelbereich: Durch länger andauernden Kontakt mit Lebensmitteln, insbesondere mit Flüssigkeiten, Fetten und Säuren, können sich vermehrt Zusätze lösen und in die Speisen übergehen. Beispielsweise wurde in fast allen Mineralwassersorten, die in PET-Flaschen verkauft werden, Mikroplastik sowie Acetaldehyd nachgewiesen.9

Bei Hitze oder UV-Strahlung: Hohe Temperaturen und UV-Strahlung tragen dazu bei, dass sich die Absonderung von Zusatzstoffen aus dem Material stark beschleunigt. Das ist etwa bei Wasserkochern aus Plastik der Fall, und man kann die Materialveränderung sogar sehen, zum Beispiel wenn ein Füllstandsanzeige-Fenster mit der Zeit milchig-trüb wird. Zudem ist es meistens unmöglich, den sicheren Temperaturbereich etwa für Mikrowellengeschirr oder Pfannenwender aus Plastik einzuhalten, weil an einzelnen Stellen weitaus höhere Temperaturen erreicht werden können und das Material auflösen. Einzelne Fetttropfen in Mikrowellengerichten erreichen Temperaturen weit über 100 °C, ebenso der Kochtopfboden, wenn ein Plastik-Kochlöffel während des Garens im Topf stehen gelassen wird. Im Sommer werden im Innenraum eines Pkws leicht 70 °C überschritten, weshalb Trinkflaschen, Spielzeuge usw. lieber im kühleren Kofferraum oder außerhalb des Fahrzeugs aufbewahrt werden sollten.

Für Babys und Kleinkinder: Kinderhaut ist dünner und deshalb besonders durchlässig für Schadstoffe. Gleichzeitig sind die gesundheitlichen Gefahren, die von Kunstoffen und ihren Zusätzen ausgehen, für Kinder ungleich größer als für Erwachsene.

Beim Sport: Während körperlicher Aktivität wird schneller und tiefer eingeatmet, wodurch Ausdünstungen aus der Yogamatte oder anderen Sportutensilien in größeren Mengen aufgenommen werden. Auch die geöffneten Poren und ein enger Kontakt zu Sportkleidung oder der Turnunterlage verstärken diesen Effekt.

Im Garten: Das beste selbst angebaute Gemüse ist nicht sonderlich gesund, wenn es unter einer Unkrautfolie wächst, die den ganzen Tag Sonne, Wind und Wetter ausgesetzt ist. Nach der Gartensaison kann man der brüchig gewordenen Folie förmlich ansehen, wie viel des Materials in Boden, Wasser und so auch in die Pflanzen übergegangen ist. Deshalb empfiehlt es sich, auf Plastik im Garten möglichst zu verzichten und stattdessen Pflanzschilder, Kübel, Beetbegrenzungen usw. aus natürlichen Materialen zu verwenden.

Wegwerfartikel: Die meisten Wegwerfartikel wie Strohhalme, Ohrenstäbchen und Einwegverpackungen kommen zwar nur kurze Zeit zum Einsatz und können so verhältnismäßig wenig Schadstoffe abgeben. Der Schaden für die Umwelt und die Ressourcenverschwendung sind dafür umso größer, weil in kurzer Zeit große Mengen des Abfalls entstehen. Auf Mehrweg-Alternativen umzusteigen, ist deshalb ganz besonders lohnenswert.

Geschichte der Kunststoffe

Plastik wurde ursprünglich mit dem Ziel entwickelt, Elfenbein, Schildpatt, Korallen und andere Naturmaterialien zu ersetzen, aus denen Knöpfe, Kämme, Billardkugeln und viele andere gewöhnliche Alltagsgegenstände hergestellt wurden. So hat die Erfindung des Plastiks möglicherweise das Aussterben einiger bedrohter Tierarten wie Meeresschildkröten und Elefanten verhindert – nur um ihnen in der heutigen Zeit durch massive Plastik-Umweltverschmutzung zum Verhängnis zu werden.

Die Vorläufer der modernen Kunststoffe entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts. Um diese Zeit versuchten Chemiker Alternativen für Naturmaterialien zu entwickeln, um der durch wachsenden Wohlstand stetig gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Am bekanntesten ist das von Alexander Parkes in Birmingham entwickelte Parkesin, das später als Zelluloid bekannt wurde und bis in die 1950er-Jahre stark verbreitet war.

Während Zelluloid noch aus Naturfasern gewonnen wurde, folgte 1907 der erste vollkommen synthetische Kunststoff Bakelit. Die weitere Entwicklung verlief rasant, und immer mehr Plastiksorten wurden entwickelt für immer neue Anwendungsfälle. Die Rohstoffe waren meist Nebenprodukte der Erdölindustrie und deshalb äußerst preiswert.

Diese Entwicklungen haben die Gesellschaft revolutioniert. Gegenstände, die vormals als Luxusgüter gegolten hatten und mühsam und unter Einsatz teurer Materialien hergestellt worden waren, konnten nun schnell und billig maschinell in Formen gepresst werden und standen so der breiten Masse zur Verfügung – mit dem Ergebnis, dass heute über 340 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr produziert werden.10Das Material findet sich praktisch überall: in Haushaltsgegenständen, Technik, Kleidung, Verpackungen, Möbeln, Bodenbelägen, Gebäude-Installationen, Fahrzeugen und noch vielem mehr. Heutzutage wird mehr Kleidung aus Kunstfasern wie Polyester hergestellt als aus Naturfasern. Mancherorts werden Orangen und Bananen geschält, um sie in Plastikschalen oder Folie zu verkaufen.

Die riesige Plastikindustrie dahinter hat einen enormen Einfluss auf Hersteller, Händler und Politik. Im Jahr 2017 beschäftigte die Kunststoffindustrie allein in Deutschland über 280 000 Menschen (über 40 000 davon im Bereich Verpackungsmittel)11 und setzte über 50 Milliarden Euro um.

Laut einer amerikanischen Studie zur Herstellung und Verwendung von Plastik12 wurden zwischen 1950 und 2015 weltweit 8,3 Milliarden Tonnen Plastik hergestellt. Davon befinden sich schätzungsweise noch etwa 30 Prozent im Einsatz – neun Prozent wurden recycelt (weniger als ein Prozent mehrfach recycelt), 12 Prozent wurden verbrannt. Der Rest, also fast fünf Milliarden Tonnen, landete entweder auf Deponien oder in der Umwelt.

Bei der enormen Vielzahl verwendeter Materialien, Zusatzstoffe und Herstellungsverfahren ist es gar nicht so einfach, sich ein Bild davon zu machen, was Plastik eigentlich ist und wie es auf die Umwelt und den Menschen wirkt. Der folgende Abschnitt gibt einen Überblick über die Materialien, ihre Eigenschaften und Wirkungen.

Arten von Plastik

Die Worte Plastik und Kunststoff werden im Alltag meist gleichgesetzt und spiegeln sowohl den künstlichen, synthetischen Ursprung dieser Werkstoffe wider als auch die Eigenschaft der Formbarkeit, denn das Wort Plastik kommt aus dem Griechischen, wo es formende Künste beschreibt.

Synthetische Kunststoffe werden hauptsächlich aus Erdöl gewonnen, in manchen Fällen auch aus Kohle oder Erdgas. In den am meisten angewendeten Prozessen wird Öl durch sogenanntes Cracken aufgespalten und in weiteren chemischen Reaktionen wie Polymerisation und Polyaddition auf molekularer Ebene umgeformt. Das Ziel ist es, lange kettenförmige oder netzartige Moleküle zu erstellen. Sie werden in Form kleiner Plastikpellets produziert, die dann je nach Anforderung an das Endprodukt mit unterschiedlichsten Additiven wie Weichmachern, Stabilisatoren, Färbemitteln, Verstärkungsmitteln, Flammschutzmitteln und Füllstoffen angereichert werden.13

Die meisten Kunststoffarten, die uns im Alltag begegnen, lassen sich in bestimmte Materialkategorien einteilen und sind zu diesem Zweck mit einem Dreieck aus Pfeilen und einer Nummer markiert. Dies soll zum einen helfen, die Arten von Plastik zu unterscheiden und die Mülltrennung zu erleichtern. Die Kennzeichnung suggeriert aber auch, dass Kunststoffe weit öfter recycelt würden, als es tatsächlich der Fall ist.

Eine umfassende Darstellung sämtlicher Kunststoffe und Kunststoffzusätze würde ganze Bücher füllen14, weshalb die folgende Übersicht nur einen kleinen Ausschnitt der wichtigsten Vertreter zeigen kann.

Was hier noch relativ übersichtlich wirkt, wird der Vielzahl der Kunststoffarten und -variationen bei Weitem nicht gerecht. Hinter jedem Code verbirgt sich eine ganze Reihe verschiedenster Verarbeitungsformen mit Hunderten verschiedener Additive für alle möglichen Materialeigenschaften.

Kunststoffart

Typische Anwendungen

Eigenschaften

Polyethylenterephthalat

(PET oder PETE, Recyclingcode 1)

Ein- und Mehrwegflaschen, Schalen für Gemüse und Obst, Folien, Fleecekleidung, Einwegwindeln

Dieses Material gibt bei längerem Kontakt Acetaldehyd ab; in üblichen Zusammensetzungen ist es beständig gegen Öle, Fette und Alkohol, unbeständig gegen heißes Wasser und Alkalien. Es weist eine geringe Durchlässigkeit für Sauerstoff und Kohlendioxid auf und ist transparent.

Polyethylen High-Density

(PE-HD oder HDPE, Recyclingcode 2)

Flaschen, Geschirr, Container, Rohrleitungen u. a. für Wasser, Kunstholz

Es gilt im Allgemeinen als gesundheitlich unbedenklich; ist kälteschlagfest, isolierend, aber nur bedingt witterungsbeständig.

Polyvinylchlorid

(PVC, Recyclingcode 3)

Hart-PVC in Fensterrahmen und Rohren, Weich-PVC in Spielzeugen, Bodenbelägen, Schläuchen, Dichtungen

Weich-PVC gilt als sehr bedenklich aufgrund der großen Menge enthaltener Weichmacher (bis zu 50%), insbesondere bei Spielzeug. Die Eigenschaften sind variabel abhängig von der Menge verwendeter Zusätze; Hart-PVC ist meist sehr beständig gegen Säuren, Laugen, Öle, Alkohol, Licht und Witterung. Auch glasklare Varianten sind möglich.

Polyethylen Low-Density

(PE-LD oder LDPE, Recyclingcode 4)

Taschen, Tuben, Folien

Dieser Stoff gilt im Allgemeinen als gesundheitlich unbedenklich; abhängig von Zusatzstoffen hohe Dehnbarkeit, trotzdem stabil, nur bedingt witterungsbeständig

Polypropylen

(PP, Recyclingcode 5)

Lebensmittelverpackungen, Flaschenverschlüsse, Trinkhalme, Mikrowellengeschirr, Plastiktüten, Gartenmöbel, Haushaltsgeräte

Dieser Stoff gilt im Allgemeinen als gesundheitlich unbedenklich. Je nach verwendeten Zusatzstoffen sind meist eine hohe Festigkeit und Temperaturbeständigkeit gegeben, es ist jedoch nicht witterungsbeständig.

Polystyrol

(PS oder ESP, Recyclingcode 6)

Markenname: Styropor (Schaum-Polystyrol)

Spielzeug, Einweggeschirr und -besteck, Isolierverpackungen, Verpackungen für Gebäck und Süßwaren, Lichtschalter, Gehäuse von Elektrogeräten

Es setzt bei Erhitzung sowie bei Kontakt mit Fetten vermehrt krebserregendes Styrol frei und sollte deshalb nicht für Lebensmittel verwendet werden; abhängig von Zusätzen weist es meist eine hohe Durchlässigkeit für Wasserdampf und Licht auf, ist geruchs- und geschmacksneutral, nicht beständig gegen Fette und Öle, nicht witterungsbeständig.

Polyamid

(PA, Recyclingcode 7)

Handelsname: Nylon

Textilien, Angelschnüre, Tennisschläger, Musikinstrumente, Lebensmittelfolien, auch als Mehrschichtfolien in Kombination mit anderen Kunststoffen, Feinstrumpfhosen, Zahnbürsten-Borsten

Dieses Material gilt im Allgemeinen als unbedenklich, wird jedoch häufig mit anderen Kunststoffen kombiniert. Es weist eine hohe Festigkeit auf, ist zäh bis steif, beständig gegen Fette, Alkohol und schwache Laugen.

Polycarbonat

(PC, Recyclingcode 7)

Trinkflaschen, Mikrowellengeschirr und Lebensmittelverpackungen, CDs und DVDs sowie optische Teile wie Linsen und Brillengläser

Es gilt als bedenklich, da es in der Regel Bisphenol A (BPA) oder andere schädliche Additive enthält, weshalb z. B. Babyflaschen aus Polycarbonat gemieden werden sollten. Das Material besitzt eine hohe Festigkeit, Steifheit und Härte. Es isoliert gut gegen elektrischen Strom und ist ohne Färbungsmittel transparent und farblos.

Polyurethane

(PUR oder PU)

Markennamen u. a. Elasthan, Lycra, Spandex

als Faser in Kleidung (Elasthan/Lycra/Spandex), als Schaumstoff u. a. in Küchenschwämmen, Matratzen, Bauschaum/ Montageschaum, Dämmstoffen und in Polstermaterial, als Rostschutzmittel für Autokarosserien, in Farben und Klebstoffen

Sie enthalten vor allem in aufgeschäumter Form teilweise allergieauslösende Stoffe und stehen im Verdacht, Krebs auszulösen; auch können sie u. U. schädliche flüchtige Bestandteile abgeben. Je nach verwendeten Zusätzen können sie harten (für Dämmstoffe) oder weichen Schaum (u. a. für Polster) ergeben. Wegen ihrer Hafteigenschaften sind sie auch in Lacken und anderen Beschichtungen enthalten.

Polyacrylate

(Acryl)

enthalten als Bindemittel in Klebstoffen, Farben (u. a. Malfarben) und Lacken wie etwa Nagellack, als Dichtungsmittel und für Beschichtungen

Sie riechen stechend, sind als Gefahrstoffe gekennzeichnet und können Augen, Schleimhäute und die Haut reizen. Polyacrylate sind teilweise wasserlöslich und in der Umwelt relativ leicht biologisch abbaubar; nach dem Trocknen (z. B. in Farben) sind sie elastisch, wasserfest und meist UV-beständig.

Polymethylmethacrylat

(PMMA)

Acrylglas, Markenname: u. a. Plexiglas

Acrylglas, Brillengläser

Dieser Stoff gilt im Allgemeinen als gesundheitlich unbedenklich. Er ist transparent, weist eine gute Witterungsbeständigkeit auf, ist bei über 100 °C gut plastisch verformbar, und er ist noch lichtdurchlässiger als Glas.

Melaminharze

(MF)

Geschirr, Beschläge von Kochgeschirr, als Bindemittel in Bambusgeschirr, als Teil von Möbelbeschichtungen

Sie gelten als bedenklich, da bei unsachgemäßer Handhabung gesundheitsschädliches Melamin und Formaldehyd austreten können. Je nach Zusätzen sind sie gut witterungs- und lichtbeständig, hart und kratzfest, neigen bei höheren Temperaturen zu Rissbildung, daher sind sie meist nicht mikrowellenfest und problematisch im Zusammenhang mit heißen oder sauren Lebensmitteln.

Epoxidharze

(EP)

für Versiegelungen, z.B. als Innenbeschichtung von Konservendosen, Reparaturmassen, Zweikomponentenklebstoff, Spezialklebstoff, Gießharz

Diese gelten in unverarbeiteter Form als gesundheits- und umweltschädlicher Gefahrstoff, unter anderem, weil sie aus Bisphenol A oder anderen Phenolen hergestellt werden, die in größeren Mengen abgegeben werden. Die daraus erzeugten Polymere sind bei korrekter Verarbeitung sehr stabil und gut beständig gegen Temperatureinflüsse und Chemikalien. Die Innenbeschichtung von Konservendosen mit Epoxidharzen wird kritisch gesehen.

Polytetrafluorethylen

(PTFE)

Handelsname: Teflon

Antihaftbeschichtung von Pfannen, Gore-Tex-Membranen, Schmierstoffe, Gleitbeschichtung auf Rasierklingen sowie die Gleitfüßchen von Computermäusen

Dieser Stoff ist chemisch sehr stabil und reaktionsträge, stabil in einem weiteren Temperaturbereich von –270 bis +260 °C. Bei deutlich höheren Temperaturen werden jedoch Giftstoffe frei, etwa wenn eine Pfanne ohne Inhalt auf dem Herd überhitzt; ab einer Temperatur von 360 °C, die bei einer nicht komplett gefüllten Pfanne auf dem Herd schnell erreicht ist, verändert sich die Beschichtung in gefährlicher Weise und lässt giftige Dämpfe entstehen.

Silikone

in Form flüssiger Silikonöle in Konfitüren, Bratfett und Kaugummi sowie in Shampoos, Salben, Kosmetika, Gleitmitteln, als elektrische Isolierstoffe; als Silikongummi/Silikonkautschuk z. B. für Backformen, Eiswürfelschalen, Schnuller und Menstruationstassen; als flexibles Fugenmaterial im Sanitärbereich

Sie gelten allgemein als unbedenklich, vor allem Silikon-Gummi (SIR) gilt sie als sehr sicher und gesundheitlich unbedenklich (vor allem medizinisches Silikon). Jedoch werden die in manchen Produkten enthaltenen Siloxane teilweise als gesundheitsschädlich eingestuft, weshalb es empfehlenswert ist, sie vor der Verwendung insbesondere für Babys auszukochen. In der Haarpflege gelten sie als problematisch, da sie zwar das Aussehen verbessern, aber Probleme nur überdecken und die Aufnahme von Nährstoffen behindern und so das Haar längerfristig schädigen.

Synthetischer Kautschuk

Autoreifen (insbesondere Styrol-Butadien-Kautschuk), Gummihandschuhe, Kondome, Luftballons

Die Eigenschaften variieren stark je nach Material; im körpernahen Bereich gelten sie im Allgemeinen als unbedenklich. Sie weisen eine hohe Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse auf. Die schlechte biologische Abbaubarkeit ist vor allem vor dem Hintergrund problematisch, dass ein Großteil der Mikroplastik-Emissionen durch Autoreifen-Abrieb verursacht wird.

▶Zusatzstoffe in Plastik

Weil die meisten Plastikarten in ihrer Reinform kaum für die vielfältigen Einsatzzwecke zu gebrauchen sind, werden sie mit den unterschiedlichsten Zusätzen angereichert, um ihnen bestimmte Eigenschaften zu verleihen. Die Bandbreite der möglichen Zusätze ist enorm. Sie sorgen dafür, dass das Material beständig gegen Hitze oder nicht spröde wird, wenn es gefriert. Sie machen es weich, elastisch oder auch starr, bruchfest, UV-beständig, säureresistent oder einfach bunt.

Viele der Zusatzstoffe sind mehr oder minder löslich und werden mit der Zeit wieder aus den Materialien abgegeben, sowohl über die Luft als auch beim Kontakt mit Lebensmitteln, Wasser oder der Haut. Oft sind die damit verbundenen Materialveränderungen offensichtlich: Ausgeblichene oder vergilbte Plastikteile, trüb gewordene Fenster oder Gläser aus Kunststoff oder spröde, brüchige Gummis, Bodenbeläge und andere flexible Teile sind ein deutlich sichtbares Anzeichen, dass sich ein Teil der farb-, form oder konsistenzgebenden Inhaltsstoffe verflüchtigt hat. Durch Hitzeeinwirkung (z. B. in der Mikrowelle, im aufgeheizten Auto, bei ungünstiger Lagerung von Lebensmitteln) steigert sich die Schadstoffabsonderung um ein Vielfaches, ebenso bei physischen Schäden wie zerkratztem Polycarbonat-Geschirr.

Neben gesundheitlichen Auswirkungen schädigen Zusätze in Plastik auch die Umwelt, wo sie sich in der Nahrungskette anreichern und so früher oder später den Weg auf unsere Teller und in unsere Körper finden.