Poli Geschichten Band 1 - Peter Kubesch - E-Book

Poli Geschichten Band 1 E-Book

Peter Kubesch

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Beschreibung

Du denkst, Polizisten verteilen nur Strafzettel oder müssen bei Demonstrationen für Ordnung sorgen? Da kennst Du unseren Polizisten, den Held "Poli", noch nicht. Er erlebt die wildesten Verfolgungsjagden, obwohl er eigentlich mit seiner Familie im Urlaub ist. Bei einem ganz langweiligen Weiterbildungsseminar wird er von Schwerverbrechern überfallen. Beim Skifahren muss er, anstatt gemütlich in der Skihütte zu sitzen, Gangster auf den Skiern im Wald verfolgen. Tauch ein in die wilde Welt des Polis!

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Seitenzahl: 93

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhaltsverzeichnis

Der Poli und die Gondelbahn

Der Poli und die Drogen

Der Poli im Kino

Der Poli in Paris

Der Poli in Hollywood

Der Poli im Restaurant

Der Poli wieder in Paris

Der Poli am Eislaufplatz in Wien

Der Poli in Amerika

Der Poli im Theater

Der Poli in einem Spezialeinsatzkommando

Der Poli und sein bester Freund auf Oldtimerjagd

(by Mimi Kubesch)

Der Poli feiert Geburtstag

Der Poli in Mexiko

Der Poli muss Halloween feiern

Der Poli in Tirol

Aus eins mach zwei

Der Poli am Meidlinger Markt

Der Poli wird entführt

Der Poli in den Bergen

Der Poli und der Psychologe

Der Poli und das Kind im Krankenhaus

„Papi, gibt es heute eine Poli?“.

Diese Frage ereilte mich über mehr als eine Dekade – und ereilt mich noch immer.

Es begann 2008, als meine älteste Tochter im zarten Alter von drei Jahren täglich eine kurze Gute-Nacht-Geschichte einforderte.

Mit dem größten Nachdruck einforderte!

Irgendwie, warum genau ist meinen schon etwas reiferen Gehirnwindungen entfleucht, kam ich auf Polizisten-Geschichten, kurz „Poli“ genannt. Wobei, anarchistische Leserinnen und Leser seien beruhigt, ich meine Kinder nicht dazu erziehen will, dass nur das staatliche Gewaltmonopol Probleme lösen kann, wenngleich die Polizei eine unzweifelhaft wichtige Institution ist.

Der Ablauf der abendlichen Erzählminuten gestaltete sich immer sehr ähnlich: Die Kinder werfen ein Stichwort in das mit minimaler Beleuchtung erhellte Schlafzimmer, dieses Stichwort hatte ich aufzuschnappen und daraus in Sekundenbruchteilen eine kurze Geschichte zu entwickeln. Jede Poli musste immer mit einer Belohnung für den „Poli“ enden, was mir als leidenschaftlichen Befürworter einer Leistungsgesellschaft sehr zustatten kam, der Realität eines Beamtenlebens wohl aber eher nicht entspricht. Naturgemäß.

Das erwähnte Stichwort steckt immer in der Überschrift der jeweiligen nun zu lesenden Poli-Geschichte.

Weitere kriminalistische Details:

Der Poli ist knapp über 40 Jahre alt,

gut trainiert,

leicht grau meliertes Haar,

Kriminalkommissar,

er lebt in Wien.

Eine Leidenschaft des Poli:

Gut Essen gehen.

Vier Kinder im Alter von

fünf, sieben, neun und dreizehn Jahren

bereichern das Familienleben,

des Polis Gemahlin ist eine

sehr erfolgreiche Psychotherapeutin. Es

gibt ein Haus,

einen Hund der Rasse Gordon Setter

und zahlreiche Freunde

aus allen sozialen Schichten,

verteilt in ganz Österreich, Europa

und darüber hinaus.

Nun aber genug der Vorgeschichte.

Starten wir mit den „Polis“.

Der Poli und die Gondelbahn

Der Poli begab sich an einem kalten Dezemberwochenende mit seiner Familie von Wien nach Kitzbühel, um Ski zu fahren. Diese Skifahrwoche unternahm die Familie jedes Jahr, und jedes Jahr fuhr die gleiche befreundete Familie mit, auch aus Wien kommend, auch vier Kinder im ähnlichen Alter wie die Kinder des Polis. Beide Familien wohnten in einem netten, günstigen Hotel, Schwimmbad dennoch inklusive, sonst wäre nicht einmal mehr der Fünfjährige mitgefahren. Das Wetter war herrlich, immerhin bis zum fünften Skitag.

An diesem fünften Skitag wollten beide Familien besonders früh starten, da das Wetter wieder traumhaft werden sollte. Das frühe Aufstehen brachte aber Ärger mit den Kindern. Je älter die Kinder desto größer war der Grant - dieser Umstand dürfte wohl ein Naturgesetz sein. Nun gut, es standen doch alle zeitig auf, frühstückten eilig, um als Erster in der Gondelbahn und in weiterer Folge ganz oben am Kitzbüheler Horn anzukommen. Die 12 Personen teilten sich auf zwei Gondeln auf, da zwei Kinder ihre Skier nicht rechtzeitig in die Gondel verfrachten konnten. Somit fuhren der Poli und der befreundete Vater in der zweiten Gondel. In diese stiegen aber auch noch eine Frau und drei Männer ein. Die Frau und einer der drei Männer waren offenbar ein Paar, unterhielten sie sich doch unmittelbar nach dem Einsteigen über das am Vorabend eingenommene, köstliche Essen im nahe Kitzbühel gelegenen, erstklassigen Restaurant.

Nach drei Minuten Fahrt sprangen die beiden ebenfalls mit eingestiegenen Männer auf, zunächst ohne ersichtlichen Grund. Doch im nächsten Moment holte jeder eine Pistole aus der Jackentasche und brüllten den Restaurant-Besucher an, er solle sofort sein Handy, seine Geldtasche und das Handy seiner Frau hergeben. Zuerst dachte das Paar an einen üblen Hochgebirgsscherz. Nach einem Schlag auf den Kopf verflog der Gedanke des üblen Scherzes. Es war bitterer Ernst.

Nachdem die Übergabe der geforderten Dinge erfolgt war, brüllte der kleinere der beiden Verbrecher, dass dies eine Entführung sei. Im selben Moment begann die Frau bitterlich zu weinen, was der größere der beiden Verbrecher mit einem erneuten Schlag auf den Kopf ihres Mannes belohnte.

Es folgte beängstigende Ruhe. Unser Poli und sein Freund verhielten sich durchgehend sehr ruhig, war doch die Situation tatsächlich äußerst angespannt. Was hätten die beiden in der Gondel auch unternehmen sollen.

Nach zwei Minuten erreichte die Gondel die Bergstation. Im Moment des Türöffnens versteckten die Entführer ihre Pistolen in deren Skijacken, zwangen das Ehepaar zum Ausgang, dort mussten die Skier montieren werden und das Paar wurde in die Zwickmühle genommen. Ein Entführer fuhr vorne, in der Mitte das Ehepaar, hinten der zweite Entführer.

Nach einigen hundert Metern befahl der größere der beiden Bö sewichte dem Ehepaar in freies Gelände abzubiegen. Alle vier fuhren dann über eine Kuppe einen Hang hinab. Von der präparierten Skipiste war nichts mehr zu sehen. Am Ende dieses nicht einsichtigen Hanges stand ein kleiner, schon startklarer Hubschrauber, in dem gerade so drei Personen Platz hatten. Es ging in weiterer Folge alles sehr schnell. Das Ehepaar musste die Skier abnehmen, es wurde unsanft in den Hubschrauber geschoben, denn dieser wollte offenbar demnächst abheben.

Was die Entführer aber nicht registrierten war, dass unser Poli denselben, nicht einsichtigen, wunderbaren Pulverschneehang hinunter wedelte, um die Verbrecher zu verfolgen. Im letzten Moment näherte sich der Poli von hinten dem Hubschrauber, genau als die Entführer das Ehepaar in diesen stießen und dann ihre Pistolen in die jeweilige Jackentasche steckten.

Der Poli wusste sofort was zu tun ist. Er ließ sich in den Pulverschnee fallen, somit war er praktisch unsichtbar. Vorsichtig hob er dann den Kopf, um die Entführer zu beobachten. Ihrer verbrecherischen Sache waren sie ziemlich sicher, lehnten sie doch sehr lässig am Hubschrauber. Einer der beiden Bösewichte holte eine kleine Schnapsflasche heraus und sie stießen auf die gelungene Entführung an. Ein Fehler. Im Moment des zweiten Schluckes schwang sich unser Poli blitzschnell auf die Skier und raste auf die beiden zu. Jeder der Entführer wurde punktgenau mit dem Skistock des Polis niedergestreckt. Ein sofortiges K.O. der Entführer war die Folge. Der Poli schnallte sofort die Skier ab, lief zu den Niedergestreckten, fesselte sie mit ihren eigenen Schals.

Als nächstes nahm er ihnen das Funkgerät ab, welches einer der beiden in der Hand hielt, um zu hören, ob wohl jemand mit den Gefesselten reden wolle. Die Entführung und die Frequenz des Entführer-Funkgerätes meldete er seinen Kitzbüheler Polizeikollegen. Sofort machten sich vier Kollegen aus der Polizeistation Kitzbühel auf den Weg, mit einem Skibob und mit einem vierradgetriebenen, geländegängigen Polizeiauto.

Die Kitzbüheler Polizisten stellten die gleiche Frequenz, die ihnen der Poli mitteilte, ein und konnten daher mithören wer am anderen Ende des Funkgerätes redete. Dummerweise sagte die Stimme „Hallo, Uwe, ich warte wie besprochen auf der Wiese hinter der Goinger Kirche“. Mit diesem Tipp rasten zwei weitere Polizeiautos nach Going und konnten dort den Komplizen der Entführer gerade noch stoppen, bevor er seine schon begonnene Flucht, ausgelöst durch das laute Tatütata der Polizei, fortsetzen konnte.

In Summe gab es drei Verhaftungen, zwei Personen wurden befreit, dank der schnellen Reaktion unseres Polis. Dass das entführte Ehepaar ein schwer reiches Industriellenpaar aus Deutschland war, wussten die beiden Entführer gar nicht. Pech für sie.

Der Poli und seine Kitzbüheler Kollegen wurden aus großer Dankbarkeit vom deutschen Ehepaar, nachdem sich wieder alles beruhigte hatte, in das schon erwähnte edle Lokal eingeladen, samt Familie. Der Gaumenschmaus für alle war ein wahrlich schönes Geschenk. Selbst die Kinder waren zufrieden, gab es doch Pommes und Ketchup – all you can eat!

Der Poli und die Drogen

Der Poli fuhr an einem angenehm warmen Freitagabend im Mai mit seinem Bruder in der U-Bahn zum Stephansplatz, um gemeinsam durch die Innenstadt zu spazieren. Den Graben entlang schlendernd sahen sie vor sich einen jungen Mann, etwas nervös hin und her blickend. Sensibel wie unser Poli nun einmal ist, beobachtete er den jungen Mann genauer.

Ein paar Momente später sah er, wie dieser Mann einem vor ihm gehenden elegant gekleideten Herrn in die äußere Jackentasche griff. Dem eleganten Herrn fiel dies aber nicht auf, was den Poli etwas verwunderte. Der Poli dachte sofort an Diebstahl, begann zu laufen, um den jungen Mann zur Rede zu stellen. Der Jüngling nahm aber die für ihn wenig erfreuliche Situation wahr und rannte wie ein Olympionike in eine Seitengasse. Nichts anderes blieb dem Poli übrig, als die Verfolgungsjagd umgehend wieder zu beenden, der junge Mann war einfach zu schnell. Sofort rief er aber seine Kollegen an und bat um polizeiliche Unterstützung.

Der Poli gab eine kurzgefasste Täter- und Fluchtwegbeschreibung ab. Dann begann er selbst wieder die Verfolgung aufzunehmen, indem er eine andere Seitengasse hinauflief, annehmend, dass der Flüchtige wohl eher über ruhige Seitengassen zum Karlsplatz laufen werde als direkt die stark frequentierte Ringstraße entlang. Diese Vermutung war richtig, denn kurze Zeit später sah der Poli den vermeintlichen Dieb, etwas erschöpft und daher langsamer, zum genannten Karlsplatz rennen.

Sirenengeheul informierte alle Beteiligten, dass die angeforderte Verstärkung im Anmarsch war. Dumm für den Dieb, schön für den Poli, denn der listige Räuber drehte um, hoffend, dass er der Polizeibrigade entkommen könnte. So lief dieser dem Poli direkt in die Arme, wurde von unserem Freund niedergeworfen und erhielt Handschellen. Der Poli griff in die Diebesjackentasche. Was fand er: ein Päckchen mit pulvriger Substanz. Zu fragen, was diese Substanz wohl sein würde, ersparte sich der Poli, kannte er doch Kokain bereits aus anderen Verhaftungen.

Kleine Fische sind aber nicht das Metier unseres Polis, daher ergriff er als nächstes das Handy des Diebes, brüllte diesen an den Handycode einzugeben und wählte die letzten drei Nummern. Jackpot.

Neben einer Apothekerin und einem Postbeamten hob als dritter Angerufener ein „Joe“ ab, der unmittelbar ins Telefon brüllte: „Was willst du noch, du Idiot, deinen Stoff hast du dir doch gerade aus der Jackentasche geholt“.

Sekunden später schickte der Poli diese eben gewählte Telefonnummer an die Polizeizentrale, um eine Handyortung durchzuführen. Zwei Minuten danach war das Handy geortet, vier Streifenwagen mit Cobra-Sondereinheiten unterwegs. Nach 30 Minuten wurde der offenbar von nicht unbändiger Intelligenz gezeichnete Drogenhändler, der elegant gekleidete Herr von eben, verhaftet und acht Kilo reinstes Kokain in seiner Wohnung sichergestellt. Ein seit Jahren vermuteter Drogenring konnte somit von unserem Poli ausgehoben werden.

Als Belohnung gab es einen Empfang beim Wiener Bürgermeister, was dem Poli eher egal war, er dies aber aus Pflichtgefühl annahm. Immerhin, das Essen war wirklich sehr gut und es gab eine spannende Privatführung durch das Rathaus.

Der Poli im Kino