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Gesa Lüß

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,7, Universität Leipzig (Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Systemtheorie und Organisationskommunikation, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Prozess des politischen Entscheidens. Dieser wird vor allem anhand zweier Modelle dargestellt: dem „Muddling Through“ von Charles Lindblom und dem „Policy Window“ von John W. Kingdon, einer Übertragung des „Garbage Can Model of Organizational Choice“ von Michael D. Cohen, James G. March und Johan P. Olsen auf den politischen Bereich. In den englischsprachigen Originaltexten wird dieser Prozess auch als „Policy- Making“ bezeichnet. Es wird also auf die in der Politikwissenschaft übliche Unterteilung des Politikbegriffs in die drei Dimensionen „Polity“, „Politics“ und „Policy“ zurückgegriffen. Polity umfasst dabei die für die Politik relevanten Normen und Institutionen und bildet somit den formalen Ordnungsrahmen für politisches Handeln. Mit Politics wird der Prozess der politischen Willensbildung bezeichnet, in dem Konflikte ausgetragen werden. Policy schließlich meint „die Inhalte gesamtstaatlicher oder bereichsspezifischer verbindlicher Entscheidungen“ und bildet damit die Dimension, die in dieser Arbeit genauer untersucht werden soll. Policy-Making und politisches Entscheiden werden daher im Folgenden synonym gebraucht. Zur näheren Erläuterung der beiden Entscheidungsmodelle werden auch allgemeinere Konzepte der Organisations-, Entscheidungs- und Systemtheorie herangezogen. Diese Seminararbeit ist vor allem eine literaturanalytische Arbeit und will die Entwicklung der wissenschaftlichen Modellbildung politischer Entscheidungsprozesse von den späten 1950er Jahren bis Mitte der 1990er Jahre anhand zweier prominenter Beispiele umreißen. Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit dem Muddling Through Modell. Der Ansatz wird vorgestellt (Kapitel 2.1.), seine soziologischen Grundlagen erläutert (Kapitel 2.2.) und einige Kritikpunkte aufgezeigt (Kapitel 2.3.). Im zweiten Teil geht es um das Policy Window Modell. Dafür ist zunächst ein kleiner Exkurs zur Systemtheorie in der Politikwissenschaft nötig (Kapitel 3.1.). Daraufhin wird das Garbage Can Model Of Organizational Choice in aller Kürze dargestellt (Kapitel 3.2.), das die Grundlage für das Policy Window Modell bildet, das in Kapitel 3.3. ausführlicher beschrieben wird. In Kapitel 3.4. erfolgt ein Rückbezug auf das Muddling Through, indem aufgezeigt wird, welche Kritik Kingdon an Lindbloms Ansatz übt und was das Neue im Policy Window Modell ausmacht. Dies wird durch eine zusammenfassende Gegenüberstellung und Beurteilung beider Theorien abgeschlossen (Kapitel 4).

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Veröffentlichungsjahr: 2008

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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung und Begriffsdefinition
2 Teil A: Muddling Through
2.1 Root- vs. Branch-Methode: Lindbloms Modell politischen
2.2 Soziologische Grundlagen für Lindbloms Theorie
2.3 Kritik an der Kritik: Für und wider Rational Choice
3 Teil B: Policy Window
3.1 Policy-Making: Ein linearer oder zyklischer Prozess?
3.2 A Garbage Can Model of Organizational Choice
3.3 Das Policy Window Modell
3.4 Kritik am Muddling Through Modell
4 Fazit: Vergleich der beiden Ansätze

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Universität Leipzig

Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Lehrstuhl Öffentlichkeitsarbeit/Public Relations

Seminar

Systemtheorie und Organisationskommunikation Sommersemester 2005

Politisches Entscheiden: Zwei Modelle

Gesa Lüß

Kommunikations- und Medienwissenschaft (Magister, Hauptfach)

9. Studiensemester

8. Fachsemester KMW

Abgabe: 28. November 2005

Page 1

1 Einleitung und Begriffsdefinition

Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Prozess des politischen Entscheidens. Dieser wird vor allem anhand zweier Modelle dargestellt: dem „Muddling Through“ von Charles Lindblom und dem „Policy Window“ von John W. Kingdon, einer Übertragung des „Garbage Can Model of Organizational Choice“ von Michael D. Cohen, James G. March und Johan P. Olsen auf den politischen Bereich.

In den englischsprachigen Originaltexten wird dieser Prozess auch als „Policy-Making“ bezeichnet. Es wird also auf die in der Politikwissenschaft übliche Unterteilung des Politikbegriffs in die drei Dimensionen „Polity“, „Politics“ und „Policy“ zurückgegriffen.

Polity umfasst dabei die für die Politik relevanten Normen und Institutionen und bildet somit den formalen Ordnungsrahmen für politisches Handeln. Mit Politics wird der Prozess der politischen Willensbildung bezeichnet, in dem Konflikte ausgetragen werden. Policy schließlich meint „die Inhalte gesamtstaatlicher oder bereichsspezifischer verbindlicher Entscheidungen“1und bildet damit die Dimension, die in dieser Arbeit genauer untersucht werden soll. Policy-Making und politisches Entscheiden werden daher im Folgenden synonym gebraucht.

Zur näheren Erläuterung der beiden Entscheidungsmodelle werden auch allgemeinere Konzepte der Organisations-, Entscheidungs- und System-theorie herangezogen.

Diese Seminararbeit ist vor allem eine literaturanalytische Arbeit und will die Entwicklung der wissenschaftlichen Modellbildung politischer

Entscheidungsprozesse von den späten 1950er Jahren bis Mitte der 1990er Jahre anhand zweier prominenter Beispiele umreißen. Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit dem Muddling Through Modell. Der Ansatz wird vorgestellt (Kapitel 2.1.), seine soziologischen Grundlagen erläutert (Kapitel 2.2.) und einige Kritikpunkte aufgezeigt (Kapitel 2.3.). Im zweiten Teil geht es um das Policy Window Modell. Dafür ist zunächst ein kleiner Exkurs zur Systemtheorie in der Politikwissenschaft nötig (Kapitel 3.1.). Daraufhin wird das Garbage Can Model Of Organizational Choice in aller Kürze dargestellt (Kapitel 3.2.), das die Grundlage für das Policy Window Modell bildet, das in Kapitel 3.3. ausführlicher beschrieben wird. In Kapitel 3.4. erfolgt ein Rückbezug auf das Muddling Through, indem aufgezeigt wird,

1Naßmacher 1991, S.15