Ponyclub Seestern (Band 2) – Kätzchen suchen ein Zuhause - Kelly McKain - E-Book

Ponyclub Seestern (Band 2) – Kätzchen suchen ein Zuhause E-Book

Kelly McKain

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Beschreibung

Ein Fall für den Ponyclub Seestern! Amy, Lea und ihr Pony Filou erleben spannende Abenteuer und sind immer zur Stelle, wenn Tiere in Not geraten. Amy und Lea erkunden mit ihrem Pony Filou ein verfallenes Herrenhaus in der Seesternbucht. Angeblich soll es dort spuken! Doch statt eines Geistes finden die Mädchen süße kleine Kätzchen, die dringend ihre Hilfe brauchen. Und das alte Haus birgt noch mehr Geheimnisse ... Spannende Abenteuer, süße Tiere und Freundinnen, die fest zusammenhalten! Die Kinderbuch-Reihe über die Tierretterinnen Amy, Lea und ihr Pony Filou mit liebevollen Illustrationen für Mädchen ab 8 Jahren.

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Für Eva mit Liebe – KM

Törtchen und Geschichten

Voll beladen mit ihren Schlafsachen stolperte Amy ins Haus ihrer Freundin Lea.

„Willst du eine ganze Woche bleiben?“, scherzte Leas Mutter Rosie, als Amy alles auf dem Boden abstellte.

„Hallo, Amy!“, rief Lea. Sie kam vom Hof gerannt und zog ihre schmutzigen Stiefel aus. „Mann, so viele Pullis!“

Amy betrachtete grinsend den Stapel auf dem Boden. „Mama hat darauf bestanden. Sie meinte, heute Nacht wird es in der Scheune richtig kalt.“

„Da hat sie recht“, meinte Rosie. „Wollt ihr nicht doch lieber im Haus schlafen?“

„Auf keinen Fall!“, rief Lea. „In der Scheune zu übernachten macht viel mehr Spaß. Oh, was ist denn da drin?“

Amy machte die große Dose auf, die sie im Arm hielt. Ein Dutzend mit Zuckersternchen verzierte Törtchen lag darin.

„Mhmmm!“, machte Lea.

„Die sehen köstlich aus“, sagte Rosie.

In diesem Moment kam Leas kleiner Bruder Adam die Treppe herunter. „Sind die für mich?“, fragte er, ohne Hallo zu sagen.

Schon ging er mit ausgestrecktem Arm auf die Dose zu, doch Lea stieß seine Hand zur Seite. „Pfoten weg, du Vielfraß! Die sind für uns!“

„Ich stelle sie in die Küche“, sagte Rosie zu Amy. „Bevor es Törtchen gibt, hat Lea nämlich noch Stallarbeiten zu erledigen.“

„Ich komme mit und helfe dir“, bot Amy an.

Zusammen gingen sie über den Hof zu den Ställen. Als Leas Hund Rufus sie sah, rannte er freudig auf sie zu. Er sprang an Amy hoch und sie wuschelte ihm durch sein zotteliges Fell.

„Rufus, aus!“, befahl Lea streng. Aber Rufus beachtete sie nicht. „Wie läuft es mit deinem Ich-will-einen-Hund-Projekt?“, fragte sie Amy.

Amy zuckte mit den Schultern. „Ich habe es einige Male erwähnt, aber Mama kann im Moment an nichts anderes als die Renovierungen denken. Und wenn das Gästehaus dann perfekt hergerichtet ist, wird sie erst recht keinen Hund mehr im Haus haben wollen …“

„Hm, schwieriger Fall“, sagte Lea. Sie griff nach der Schubkarre, die an der Wand in der Sattelkammer lehnte, und legte zwei Mistgabeln hinein. Dann gingen Amy und sie zu Filou und Flicka in den Stall.

Amy streichelte Flicka, führte das Pony aus der Box und band es in der Stallgasse fest. Flicka stupste mit der Schnauze sanft gegen Amys Schulter. Bei ihrer letzten Reitstunde war Amy auf Flicka geritten und hatte das graue Pony auf Anhieb sehr gemocht. Lea und sie misteten die Boxen aus und Amy hatte das Gefühl, als wäre die sanftmütige Flicka ihr eigenes Pony.

„Ich kann es kaum erwarten, mit dir zusammen auszureiten“, erzählte sie Lea. „Traben kann ich schon und ich hoffe, dass ich bald Galopp ausprobieren darf.“

„Du machst es wirklich gut“, lobte Lea. „Mama meint, du bist ein Naturtalent.“

Amy wurde rot und musste grinsen. „Danke. Ich habe mein ganzes Leben lang vom Reiten geträumt. Es ist so toll, dass ich es endlich lernen darf. Ehrlich, du hast so ein Riesenglück, dass du auf einem Pferdehof wohnst.“

„Genau, weil ich dann den ganzen Tag das hier machen kann“, sagte Lea und hielt grinsend eine Gabel voll stinkendem Mist hoch.

Leas Vater Dan und ihr großer Bruder Ben kamen in den Stall und halfen ihnen bei den letzten Arbeiten. Als alles fertig war, liefen die Mädchen zurück ins Haus, um ihre Schlafsachen zu holen.

„Wie wäre es, wenn wir gleich eins von den leckeren Törtchen essen?“, fragte Lea, als sie in die Küche gingen. „Das haben wir uns nach dem Ausmisten echt verdient.“

„Allerdings“, stimmte Amy zu und öffnete den Deckel der Dose. „He, da fehlen zwei!“

„Adam! Ich hätte wissen müssen, dass er die Finger nicht von den Törtchen lassen kann!“, rief Lea. „Na warte, wenn ich den erwische! Nein, halt …“, sagte sie und grinste frech. „Ich habe eine bessere Idee.“

Amy kicherte, als Lea den Pfeffer vom Gewürzregal angelte. „Das gefällt mir!“

Mit einem Messer hebelte Lea ganz vorsichtig die Zuckerglasur von einem Törtchen hoch. Dann streute sie etwas Pfeffer darunter und drückte die Glasur wieder fest. Das Törtchen ließ sie auf dem Tisch liegen.

Die Mädchen machten sich eine Kanne heißen Kakao und durchsuchten die Küchenschränke nach Knabberzeug, als Rosie hereinkam und den Wasserkocher anstellte. „Oh, Amy, ich habe ganz vergessen zu fragen“, sagte sie, während sie eine Tasse von der Spüle nahm. „Wie war dein Osterwochenende?“

„Toll, danke“, antwortete Amy. „Ich war bei Papa. Es war schön, vier Tage am Stück mit ihm zusammen zu sein. Wir haben uns eine neue Kunstausstellung im Museum angeschaut. Papa liebt Kunst so sehr wie ich.“

„Da bist du in der Seesternbucht in bester Gesellschaft“, erzählte Rosie. Sie deutete auf ein gerahmtes Poster an der Wand. „Samuel Trevelyan lebte hier. Das ist ein Bild von unserem Strand.“

Amy betrachtete das Bild ausgiebig. „Das ist mein Lieblingsplatz, um zu zeichnen“, erkannte sie und deutete darauf. „Guck mal, Lea, ist das nicht die Stelle, wo wir Jester von der Klippe gerettet haben?“

Lea besah sich das Poster. „Ja, stimmt. Ich habe mir das Bild noch nie richtig angeschaut.“

„Ich habe schon mal von Samuel Trevelyan gehört“, sagte Amy zu Rosie. „Papa und ich haben letztes Jahr eine Ausstellung besucht, wo nur Bilder vom Meer gezeigt wurden. Ich glaube, da habe ich auch ein Gemälde von ihm gesehen.“

Adam kam in die Küche gestiefelt und Rosie bat ihn, sich fürs Bett fertig zu machen. Schmollend machte er sich auf den Weg nach oben und stibitzte dabei das Pfeffer-Törtchen. Die Mädchen taten so, als hätten sie es nicht bemerkt.

Dan und Ben kamen vom Hof herein und begannen ebenfalls, die Schränke nach etwas Essbarem zu durchsuchen.

„He, die Kekse sind für uns!“, rief Lea und nahm Ben die Packung weg.

„Macht nichts“, meinte Dan und gab ihm eine Tafel Schokolade. „Wir nehmen die hier.“

„Wir haben doch gerade erst zu Abend gegessen“, seufzte Rosie. Da hörten sie plötzlich von oben einen erschrockenen Aufschrei. Lea und Amy prusteten vor Lachen. „Was ist los?“, fragte Rosie misstrauisch.

„Frag Adam“, antwortete Lea. „Komm, Amy, lass uns gehen und es uns in der Scheune gemütlich machen.“

Kurze Zeit später hatten sich die Freundinnen in ihre Schlafsäcke eingekuschelt – beide hatten drei Pullis übereinander an. Tiger, der alte Kater, lag schnurrend neben ihnen. Während die Mädchen schwatzten, aßen sie die Kekse und Törtchen auf und schon bald war es stockdunkel. Nur die Lampen vom Hof warfen ein schwaches Licht herein. Gegen elf Uhr kam Dan, um nach ihnen zu sehen, bevor Rosie und er ins Bett gingen.

„Ich hoffe, ihr schlaft heute Nacht auch ein bisschen …“, begann er.

„Natürlich“, unterbrach ihn Lea. „Ein bisschen. Mindestens ein paar Minuten!“

Dan hob die Augenbrauen. „Na dann, gute Nacht, ihr zwei“, sagte er.

Die Mädchen grinsten und wünschten ebenfalls gute Nacht.

Dan ging ins Haus zurück und Lea lehnte sich zu Amy hinüber. „Willst du eine Geistergeschichte hören?“

Amy zuckte nur mit den Schultern, denn ihr Herz klopfte bereits schneller. Sie gruselte sich leicht und hier draußen, mitten in der Nacht …

Aber Lea hatte schon angefangen und war nicht mehr zu bremsen. „Auf einem Hügel hoch über der Bucht steht ein altes Herrenhaus“, begann sie. Langsam erzählte sie die Geschichte von einer Dame aus vergangenen Zeiten, die alle Leute schlecht behandelt hatte – ihre Bediensteten, ihre Haustiere, sogar ihre eigenen Kinder.

„Sie ist die Treppe hinuntergestürzt und gestorben. Aber mit dem letzten Atemzug schwor sie, dass nie wieder jemand in dem Haus glücklich sein würde. Und seitdem spukt sie durch das alte Gemäuer“, flüsterte Lea. „Eine Familie ist eingezogen, die Mallorys. Sie blieben ein paar Jahre, aber das Pech verfolgte sie auf Schritt und Tritt. Die Tochter ist nach Australien gezogen, um möglichst weit weg von dem Haus zu sein, und der Vater ist auf geheimnisvolle Weise gestorben. Die Mutter wurde von dem Geist vertrieben, der jede Nacht neben ihrem Bett auftauchte, um sie zu Tode zu erschrecken. Heute ist das Herrenhaus eine Ruine.“

Amy schauderte. „Oh, das ist furchtbar!“

„Ja, wirklich gruselig“, wisperte Lea, ihre Stimme bebte vor Aufregung. „Wäre es nicht fantastisch, wenn jemand beweisen würde, dass die Geschichte wahr ist?“

Amys Magen zog sich zusammen. „Oh nein, Lea –“, begann sie.

Aber Lea sprach schon begeistert von der Jagd nach dem Geist. „Wir könnten ein neues Geheimnis aufdecken!“, rief sie. „Das wird ein tolles Abenteuer für den Ponyclub Seestern!“

„Hm“, machte Amy. Für sie klang es eher nach dem Gegenteil.