Ponyhof Liliengrün - Mein Sommer mit Traumpony - Kelly McKain - E-Book

Ponyhof Liliengrün - Mein Sommer mit Traumpony E-Book

Kelly McKain

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Beschreibung

Die erfolgreiche Kinderbuch-Reihe von Kelly McKain jetzt als Sammelband zum Schnäppchenpreis! Die liebevoll erzählten Geschichten um Freundschaft, spannende Turniere und süße Ponys begeistern Mädchen ab 8 Jahren und vermitteln nebenbei Wissenswertes über das Reiten. Ferien auf dem Ponyhof Liliengrün sind etwas ganz Besonderes. Gelingt es Marie, das temperamentvolle Pony Merlin zu bändigen? Wird Paula mit der Hilfe von Prinz ihre Angst vor dem Reiten überwinden? Und werden Clara und Camillo das Springturnier meistern? Drei Ponyabenteuer in einem Band! Dieser Ponyhof Liliengrün-Sammelband enthält die Einzelbände: "Sophie und Sternchen" (Bd. 4) "Kim und Karuso" (Bd. 5) "Emma und Engelchen" (Bd. 6)

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Seitenzahl: 156

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Inhalt

Sophie und Sternchen

Endlich da!

Prima gemacht!

Merkwürdige Dinge passieren

Mein Verdacht

Die Kutschfahrt

Der Plan

Unglaublich!

Falscher Verdacht

Alles kommt raus

Vorbereitungen

Die Reiterspiele

Kim und Karuso

Der erste Tag

Sattelzeug und Reitunterricht

Unzufrieden!

Unglaublich!

Millie, die Gute!

Große Aufregung

Der Geländeritt

Am Strand

Ein schöner Traum

Das Turnier

Emma und Engelchen

Endlich wieder reiten

Ein toller Anfang

Die erste Reitstunde mit Engelchen

Freunde für Engelchen?

Endlich da!

Es ist mein erster Tag auf dem Ponyhof und es gefällt mir jetzt schon ganz ausgezeichnet hier. Heute Vormittag hatten wir unsere erste Reitstunde und ich habe das beste Pony von allen bekommen. Es heißt Sternchen und ist einfach klasse!

Wir sind ziemlich spät angekommen, weil Albie nicht in den Kindersitz wollte und nur geschrien hat. Mami musste außerdem seinen ganzen Kram einpacken, seine Fläschchen und  Windeln und den Kinderwagen, und obwohl ich ihr geholfen habe, hat es eine Ewigkeit gedauert. Mein kleiner Bruder braucht für eine einzige Autofahrt genauso viel Zeug wie ich für eine ganze Woche!

Als wir dann endlich ankamen, hatten alle anderen schon ausgepackt und warteten auf dem Hof. Josie, die Besitzerin des Ponyhofs, hat mich in mein Zimmer gebracht, damit ich schnell meine Sachen abladen konnte. Ich habe das obere Bett genommen, weil auf dem unteren schon das Handtuch und die Schlafsachen von jemand anderem lagen. Am Fenster stand noch ein Bett, das ungemacht und voll mit Plüschponys war. Josie hat mir erzählt, dass dort ihre Tochter Millie schläft.

Ich beeilte mich, wieder nach unten zu kommen. Sally, die Reitlehrerin, hieß uns alle willkommen und stellte uns die Pferdepflegerinnen vor. Dann hat Josie uns erklärt, wann es Essen gibt, wann Schlafenszeit ist und wie der Tagesplan sein wird. Wenn wir Probleme oder Fragen haben, sollen wir zu ihr kommen. Josie ist wirklich nett, und obwohl sie Millies Mutter ist, wird sie auch für uns da sein, solange wir hier sind.

Dann hat Sally vorgeschlagen, dass wir uns selbst einander vorstellen. Das Mädchen, das im unteren Bett in meinem Zimmer schläft, heißt Betty. Sie ist in meinem Alter, aber etwas kleiner als ich und sie hat tolles gewelltes Haar. Ich versuche ständig, meines auch so hinzubekommen, aber es klappt nie! Betty sah ein bisschen nervös aus und fragte mich, ob ich schon lange reite.

Ich reite zwar schon seit ein paar Jahren, aber in letzter Zeit kaum noch, weil Mami und Papi so viel mit Albie zu tun haben. „Ich bin schon viel Dressur geritten und auch ein paarmal gesprungen, aber das meiste habe ich bestimmt schon wieder vergessen“, sagte ich. „Deswegen freue ich mich besonders darauf, eine ganze Woche lang reiten zu können!“ Dann geriet ich plötzlich etwas in Panik und dachte, was ist, wenn Betty und Millie wirklich, wirklich gut reiten, aber Betty sagte: „Ich habe viel weniger Erfahrung als du. Ich habe erst vor ein paar Monaten angefangen, als ich mit meinem Papa umgezogen bin.“

Gleichzeitig drehten wir uns zu Millie um und riefen wie aus einem Mund: „Du reitest bestimmt fantastisch!“ Das war so lustig, dass wir alle drei einen Kicheranfall bekamen. Als wir uns wieder beruhigt hatten, sagte Millie: „Ich reite zwar schon lange, aber wenn es mir gelingt, mein Pony dazu zu bringen, das zu tun, was ich will, grenzt es an ein Wunder.“

Ihr Pony heißt Tally und sie sagt, sein Lieblingshobby ist es, auf Ausritten durchzugehen und sie quer durchs Gestrüpp zu schleifen.

Die anderen Mädchen sind auch sehr nett. Janina mag ich besonders gern. Sie lächelt so freundlich und sie hat meine neue schwarze Cordreithose bewundert. Ich habe eine neue bekommen, denn als ich letzte Woche meine Reitsachen hervorholte und anprobierte, war mir alles viel zu klein. Janina ist bisher kaum geritten. Trotzdem liebt sie Ponys so sehr, dass sie ihr ganzes Taschengeld für einen Kasten mit Putzzeug ausgegeben hat, das sie diese Woche benutzen will. Sie hat einen süßen Schecken bekommen, der Prinz heißt. Sie liebt ihn schon jetzt über alles.

Die drei älteren Mädchen sind richtig cool. Aniela hat lange, unglaublich glänzende Haare und Issy hat einen tollen weinroten Überzug auf ihrem Reithelm, den sie extra für diese Reiterferien gekauft hat. Conni trägt Schminke, und als ich sagte, wie gut mir ihr Lidschatten gefällt, hat sie angeboten, mich an einem der Abende zu schminken. Ihre Mutter hat einen Schönheitssalon und deshalb weiß Conni alles über Haarkuren, Gesichtsmasken und solche Sachen. Wen habe ich vergessen? Ach ja, da sind noch die beiden Jüngsten, Dana und Dora. Sie sind Zwillinge und tragen dieselben Reitsachen – wie sollen wir die beiden bloß auseinanderhalten?

Nach einer kurzen Stallführung wurden die Ponys eingeteilt. Ich war so gespannt, welches ich bekommen würde. Sally las unsere Namen von einer Liste ab und Lydia brachte ein Pony nach dem anderen nach draußen. Als ich Sternchen sah, klopfte mein Herz schneller und ich war überglücklich, sie für diese Woche zu bekommen.

Lydia hatte die Ponys für uns gesattelt, aber ab jetzt dürfen wir das immer selbst tun. Es ist einfach toll, dass wir hier nicht nur reiten, sondern auch unsere Ponys versorgen können. Das ist fast so, als hätte man ein eigenes Pony. Ich frage meine Eltern immer wieder, ob ich ein Pony bekommen kann, aber sie sagen jedes Mal Nein. Es ist mein größter Wunsch und ich stelle mir oft vor, wie es wohl wäre, ein eigenes Pony zu haben.

Sternchen ist genau so ein Pony, wie ich es mir immer erträumt habe. Sie ist braun, einfach süß und ganz lieb. Mit einem Stockmaß von 1Meter35 hat sie auch genau die richtige Größe für mich. Ihr Fell glänzt in der Sonne und für die Reiterspiele am Freitag werde ich sie richtig herausputzen.

Ich habe meine Digitalkamera dabei und habe schon Bilder von allen Reiterinnen und ihren Ponys gemacht. Aber da ich die Bilder hier nicht ausdrucken kann, mache ich eine Zeichnung von uns allen.

Als jede ihr Pony hatte, gingen wir zum Aufsteigehocker und saßen auf. Um die Steigbügelriemen in die richtige Länge zu bringen, musste ich Sternchen aus dem Gedränge führen. An ihrem Schweifwedeln und dem unruhigen Hin-und-her-Treten habe ich gemerkt, dass sie es anscheinend nicht mag, so dicht bei den anderen Ponys zu stehen.

Zuerst fühlte es sich komisch an, wieder auf einem Pony zu sitzen, aber in der ersten Stunde sind wir zunächst eine ganze Weile nur im Schritt geritten. So konnte ich auf meinen Sitz achten und mich an Sternchen gewöhnen. Wir hielten oft an und ritten viele Zirkel und Handwechsel, damit die Ponys lernten, auf uns zu hören. Ich muss gestehen, dass es eine Weile gedauert hat, bis mir wieder einfiel, dass man immer in die Richtung schauen muss, in die man reiten will. Im Trab ist Sternchen sehr flott, ich konnte prima leichttraben, ohne sie dauernd antreiben zu müssen.

Zum Angaloppieren habe ich mein äußeres Bein nach hinten gelegt und Sternchen hat sofort reagiert. Ich hatte ganz vergessen, wie schnell Galopp ist  und wie viel Spaß das macht! Sally forderte mich auf, mich tiefer in den Sattel zu setzen und mich nicht an den Zügeln festzuhalten. Aber das fand ich nicht so schlimm, weil sie auch die anderen ständig verbessert hat. Janina ist noch nie galoppiert und durfte stattdessen traben, aber Sally meinte, dass sie in dieser Woche das Galoppieren bestimmt lernt. Es ist toll, dass ich mich schon wieder an so vieles erinnere. Sternchen hilft mir sehr, denn sie ist wirklich ein ganz besonderes Pony.

Wir sattelten die Ponys ab, und als wir fertig waren, versammelten wir uns wieder auf dem Hof. Gleich würden wir erfahren, wer in welcher Gruppe ist. Sally sagte zu mir, dass ich ein Grenzfall sei. Deshalb teilte sie mich erst einmal in die Gruppe A ein, das sind die Anfänger. So habe ich die Möglichkeit, mich wieder zurechtzufinden und mich an alles zu erinnern, was ich einmal wusste. Wenn ich es gut mache, darf ich vielleicht in die Gruppe B wechseln. Ich muss zugeben, dass ich ziemlich enttäuscht war, in der Anfängergruppe gelandet zu sein. Insgeheim denke ich, wenn Mami und Paps nicht dauernd mit Albie beschäftigt wären … Aber zumindest ist der Wechsel zu den Fortgeschrittenen etwas, auf das ich hinarbeiten kann.

Nach der Einteilung erzählte uns Lydia etwas über die Sicherheit im Stall und zeigte uns, wo alles ist und wie es weggeräumt wird. Es war lustig, denn sie hat so getan, als würde sie gefährliche Sachen machen, wie etwa aufzusteigen, ohne vorher den Kinnriemen des Helms zu schließen, oder ein Pony mit einem Doppelknoten anzubinden. Wir mussten dann immer schnell „Nein!“ schreien und ihr sagen, was falsch war.

Beim Mittagessen hat Aniela den Reitlehrer nachgemacht, bei dem sie zu Hause reitet. Er ist superhochnäsig und es hörte sich sehr lustig an, wir konnten uns vor Lachen kaum halten. Aniela ist echt witzig.

Gerade haben wir unsere Reitsachen untereinander getauscht. Millies blauer Pulli stand Janina richtig gut und Issys weinroter Helmüberzug sah auf Connis Reitkappe echt schick aus.

„Ich wünschte, meine Eltern hätten mir auch so einen tollen Helmüberzug gekauft“, sagte Conni und seufzte sehnsüchtig.

Dann wollte Dora unbedingt Anielas Reithose anprobieren, aber die war ihr natürlich einen Kilometer zu lang. Ich weiß jetzt schon, dass ich mit diesen Mädchen eine traumhafte Woche verbringen werde!

Alle sind schon schrecklich aufgeregt wegen der Kutschfahrt, die wir machen werden. Issy ist die Einzige, die schon einmal in einer Kutsche gefahren ist, als sie Blumenmädchen bei der Hochzeit ihrer Cousine war. Für uns andere ist es etwas ganz Neues.

Gleich geht es mit dem Unterricht über Ponypflege weiter – heute geht es ums richtige Satteln und Auftrensen. Ich habe mir vorgenommen, gut aufzupassen, denn wenn Mami und Paps merken, wie viel ich gelernt habe, begreifen sie vielleicht, wie ernst es mir mit einem eigenen Pony ist.

Prima gemacht!

Lydia hat uns das Satteln und Auftrensen an Anielas Pony Karuso vorgeführt. Sie hat ihn ausgesucht, weil er so artig still steht. Alle haben gelacht, als Millie sagte, dass wir mit ihrem Tally nur eines hätten üben können – wie man hinter einem durchgegangenen Pony herjagt!

Dann durften wir zum ersten Mal versuchen, unsere Ponys selbst zu satteln. Millie kann das natürlich schon, deshalb hat sie den jüngeren Mädchen geholfen. Wir anderen haben immer zu zweit gesattelt, weil es dann leichter ist. Betty hat mir geholfen, das Mundstück einzulegen. Ich habe das erst ein einziges Mal gemacht und wollte Sternchen die Trense auf keinen Fall gegen die Zähne schlagen. Als ich Betty dann bei Miro geholfen habe, haben wir so getan, als würden wir unsere eigenen Ponys auf ein großes Turnier vorbereiten. Das war toll! Als Lydia nachsehen kam, ob wir alles richtig gemacht hatten, musste sie nur noch Sternchens Sattelgurt ein Loch fester ziehen. Wir konnten also mit unserer Arbeit zufrieden sein.

Auch die Reitstunde am Nachmittag war super. Josie wollte, dass wir uns entspannen und unsere Ponys besser kennenlernen. Deshalb sind wir viele Übergänge und Handwechsel geritten und dann Schlangenlinien um ein paar Kegel. Es war sehr lustig, als Camillo plötzlich entschied, dass es zu mühsam war, um die Kegel herumzugehen, und stattdessen mit Dora ans hintere Ende des Platzes marschierte!

Sternchen scheut leicht. Heute Nachmittag war es sehr windig. Während der Reitstunde knallte plötzlich das Scheunentor zu und sie raste in die Mitte des Reitplatzes. Ich bin furchtbar erschrocken und mir schlug das Herz bis zum Hals, aber ich konnte sie zurücklenken. Danach war Sternchen sehr unruhig. Josie meinte, dass ich jetzt streng mit ihr sein muss, damit sie sich nicht noch mehr aufregt. Ich war ziemlich nervös, habe es mir aber nicht anmerken lassen und nach einer Weile war Sternchen wieder ganz ruhig. Josie rief mir zu: „Du bist vielleicht eine Weile nicht mehr geritten, Sophie, aber du hast offensichtlich ein Händchen für Ponys. Das hast du prima gemacht!“

Wenn das so weitergeht, komme ich vielleicht doch noch in die Fortgeschrittenengruppe!

Nach dem Reiten ist etwas Merkwürdiges passiert. Wir alle hatten unsere Reitkappen auf die Bank in der Sattelkammer gelegt, denn für die Stallarbeit brauchen wir sie ja nicht. Ich hatte mich freiwillig gemeldet, den Hof zu fegen, damit ich Sternchen sehen konnte, die dort ihre Box hat. Als alles fertig war und Sally uns zum Abendessen rief, holten wir unsere Kappen. Auf dem Weg ins Haus hat Issy alle gefragt, ob jemand ihren dunkelroten Helmüberzug gesehen hat. Er war noch auf ihrem Reithelm, als sie ihn in die Sattelkammer gelegt hatte, aber als sie nach der Stallarbeit wiederkam, war der Überzug verschwunden.

„Mach dir keine Sorgen, er ist sicher nur heruntergefallen und taucht bestimmt wieder auf“, sagte Millie.

Ich dagegen fand das Ganze sehr merkwürdig. Wie sollte Issys Überzug ganz von selbst abgegangen sein? Sehr seltsam!

Ich liebe Rätsel und so grübelte ich darüber nach, was passiert sein könnte. Vielleicht ist ein Sattelgurt am Helmüberzug hängen geblieben, als jemand seinen Sattel weggeräumt hat, und dadurch ist der Überzug abgestreift worden. Ich weiß, das klingt unwahrscheinlich, aber etwas Besseres fällt mir nicht ein.

Das Schwimmen nach dem Abendessen war toll! Millies Vater Jan hat Wettrennen und Spiele mit uns gemacht, danach durften wir einfach im Wasser herumtoben. Millie, Betty und ich haben so getan, als wären wir Synchronschwimmerinnen, und jede von uns hat genau dasselbe gemacht wie die anderen beiden.

Nachdem wir geduscht hatten und wieder trocken waren, gab es für alle heißen Kakao in der Küche. Diese Reiterferien sind wirklich ein absoluter Traum!

Millie, Betty und ich haben im Bett noch lange miteinander geflüstert. Betty hat uns erzählt, dass sie ihre Mutter nur selten sieht. Sie hat keine Geschwister, es gibt nur sie und ihren Papa. Sie sagt zwar, dass sie das nicht stört, aber trotzdem tut sie mir leid. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, ohne meine Mami zu leben, auch wenn sie zurzeit fast immer nur mit Albie beschäftigt ist. Plötzlich vermisste ich sie ganz schrecklich.

Merkwürdige Dinge passieren

Ich hatte heute Vormittag sehr viel Spaß mit Sternchen, Josies Reitstunde war einfach toll. Sie ist sogar dann noch nett, wenn sie einem sagt, was man falsch macht. So wie heute Morgen, als ich im Galopp nicht tief genug im Sattel saß. Da hat sie gerufen: „Sophie, wenn du nicht aufhörst, dich an den Zügeln festzuhalten, nehme ich sie dir weg!“ Worauf alle lachen mussten.

Die Gruppe B reitet auf dem Reitplatz nebenan und Sally schreit öfter mal. Nicht böse oder so, aber ziemlich laut. „Bein, Bein, Bein!“, ist einer ihrer Lieblingsausrufe. Bei ihr geht es viel strenger zu als bei uns. Trotzdem hoffe ich immer noch, dass ich in ihre Gruppe komme.

Janina ist heute galoppiert! Beim ersten Versuch hat sie sich zwar noch am Sattel festgehalten, aber dann hat sie es auch ohne Festhalten gewagt. Als Prinz dann wieder anhielt, hat sie übers ganze Gesicht gestrahlt und ihn gelobt, dass er so brav gewesen ist.

Auch das Ende der Stunde war heute besonders schön, denn Josie hat uns „Weltreise“ machen lassen. Dabei dreht man sich so im Sattel, dass erst beide Beine auf einer Seite hängen, man dann mit dem Gesicht nach hinten sitzt, dann die Beine auf der anderen Seite hat und schließlich wieder richtig herum sitzt. Betty war die Schnellste. Wir haben gestaunt, wie schnell ihre Beine herumwirbelten, und das, obwohl sie erst ein paar Monate reitet. Aber sie hat erklärt, dass sie in ihrer alten Schule zur Turnmannschaft gehört hat, und da hat es uns nicht mehr gewundert. Danach haben wir noch versucht, mit seitlich ausgestreckten Armen zu reiten. Camillo ist quer über den Platz gewandert, obwohl Dora wirklich alles getan hat, um ihn mit den Beinen zu lenken. Das war sehr lustig und sie musste selbst kichern.

Nach dem Reiten hatten wir wieder Unterricht. Diesmal ging es ums richtige Putzen. Dana holte die Bänder, die sie extra gekauft hat, um sie für die Reiterspiele in Taminos Schweif einzuflechten. Sie bat Lydia, uns zu zeigen, wie man einen Ponyschweif einflicht, damit wir alle es bei unseren Ponys nachmachen können.

Die Bänder sahen in Taminos Schweif sehr schön aus, Lydia ist wirklich eine Meisterin im Flechten. Jetzt wollen wir natürlich alle, dass unsere Ponys bei den Reiterspielen genauso aussehen. Lydia gab uns noch wichtige Putztipps und lieh sich dafür das nagelneue Putzzeug von Janina. Als wir dann unsere Ponys sauber machten, wollten natürlich alle ebenfalls die wundervollen Bürsten benutzen. Nachdem wir alle Ponys auf Hochglanz geputzt hatten, haben wir wie wild geflochten. Schweifflechten ist viel schwieriger, als es aussieht. Mein Versuch geriet irgendwie komisch, aber Conni half mir, den Zopf in Form zu bringen. Sie kann es wirklich perfekt, ihre Finger sausten nur so hin und her, und der Zopf wurde immer länger. Ich musste sie sogar bitten, es langsamer zu machen, damit ich genau zusehen konnte. Nur gut, dass ich noch bis Freitag Zeit zum Üben habe!

Es ist wieder etwas Merkwürdiges passiert. Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll.

Nach dem Mittagessen, es gab Würstchen und Kartoffelbrei, hat Josie uns alles über das sichere Reiten auf der Straße und Erste Hilfe erzählt. Dann haben wir tatsächlich einen Ausritt gemacht! Millie, Betty und ich haben die ganze Zeit geschwatzt. Nur als es bergauf ging, mussten wir uns konzentrieren. Und als wir durch den Bach geritten sind, mussten wir aufpassen, dass wir nicht patschnass werden. Ich wünschte, Betty und Millie würden in meiner Nähe wohnen, dann könnten wir die ganze Zeit zusammen sein. Und ich wünschte, Sternchen wäre mein eigenes Pony!

Als wir zurückkamen, passierte diese merkwürdige Sache. Wir haben die Ponys abgesattelt und dann im Stall geholfen. Als ich Sternchens Sattelzeug wegräumen wollte, durchsuchte Dana mit Dora und Janina aufgeregt ihren Putzkasten. Taminos bunte Bänder waren verschwunden. Dana sah ziemlich verzweifelt aus, deshalb habe ich sie ganz fest gedrückt und sie getröstet: „Keine Angst, die finden wir.“