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Königs Erläuterungen - Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart Zeit bei der Vorbereitung! Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download . sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. - Das Stichwortregister ermöglicht dir schnelles Finden wichtiger Textstellen. . und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. . mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN
Band 451
Textanalyse und Interpretation zu
Heinrich von Kleist
PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG
Dirk Jürgens
Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen
Zitierte Ausgaben: Um mit verschiedenen Ausgaben arbeiten zu können, wird nach Versen zitiert, die in der Regel bei allen Homburg-Ausgaben ausgewiesen sind. Textgrundlage dieser Erläuterung sind der Band des Hamburger Lesehefte Verlags und der Band des Reclam Verlags, in dem das Widmungsgedicht enthalten ist: Heinrich von Kleist: Prinz Friedrich von Homburg. Ein Schauspiel. Husum/Nordsee. Hamburger Lesehefte Verlag: 2010 (Hamburger Leseheft Nr. 41, Heftbearbeitung: F. Bruckner und K. Sternelle). Heinrich von Kleist: Prinz Friedrich von Homburg. Ein Schauspiel. Anmerkungen von Bernd Hamacher. Stuttgart: Reclam, durchgesehene Ausgabe 2001 (RUB 178).
Über den Autor dieser Erläuterung: Dr. Dirk Jürgens studierte Germanistik und Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und promovierte 2003 mit einer Dissertation über Hermann Hesses Roman Das Glasperlenspiel. Neben einer Monografie über die Theaterstücke Thomas Bernhards veröffentlichte er außerdem Aufsätze zu Kleist, Platen, Heine, Thomas Mann, Martin Walser und Franz Fühmann. Seit 2010 unterrichtet er Deutsch und Geschichte an einem Gymnasium in Köln.
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Die öffentliche Zugänglichmachung eines für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werkes ist stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig.
2. Auflage 2013
ISBN 978-3-8044-6957-0
© 2009, 2011 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: Bruno Ganz als Prinz von Homburg in dem Theaterstück Prinz Friedrich von Homburg von Heinrich von Kleist, 1972 © ullstein bild – Heuer
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INHALT
1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Heinrich von Kleist: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
3. Textanalyse und -interpretation
3.1 Entstehung und Quellen
Entstehung und Veröffentlichung
Quellen zur Schlacht von Fehrbellin
Historisch-philosophische Quellen
Literarische Quellen
3.2 Inhaltsangabe
Erster Akt
Zweiter Akt
Dritter Akt
Vierter Akt
Fünfter Akt
3.3 Aufbau
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
Prinz Friedrich Arthur von Homburg
Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg
Prinzessin Natalie von Oranien
Obrist Kottwitz
Graf Hohenzollern
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
3.7 Interpretationsansätze
4. Rezeptionsgeschichte
5. Materialien
6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen
Aufgabe 1 *
Aufgabe 2 **
Aufgabe 3 ***
Aufgabe 4 ***
Literatur
Zitierte Ausgabe
Primärliteratur
Lernhilfen und Kommentare für Schülerinnen und Schüler
Sekundärliteratur
Sonstige Literatur
Damit sich jeder Leser in unserem Band rasch zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, hier eine Übersicht.
Im zweiten Kapitel beschreiben wir Kleists Leben und stellen den zeitgeschichtlichen Hintergrund dar:
Heinrich von Kleist wurde 1777 in Preußen geboren, führte meist ein unstetes Leben und beging 1811 Selbstmord.
Die Zeit ist geprägt von den Ideen der Aufklärung und der Französischen Revolution sowie von den napoleonischen Kriegen. Preußen führt nach der Niederlage von 1806 Reformen durch, und im Kampf gegen Napoleon entsteht ein deutsches Nationalbewusstsein.
Prinz Friedrich von Homburg ist Kleists letztes Drama, das noch einmal die zentralen Themen und Motive seines Gesamtwerks aufgreift, wie etwa die Frage nach individueller Schuld und den Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft.
Im 3. Kapitel bieten wir eine Textanalyse und -interpretation:
Prinz Friedrich von Homburg – Entstehung und Quellen:
Prinz Friedrich von Homburg entstand ab 1809 und wurde spätestens im Sommer 1811 fertiggestellt, aber erst 1821 veröffentlicht und uraufgeführt. Angeregt wurde Kleist durch die Beschäftigung mit der brandenburgischen Geschichte und durch die staatsphilosophischen Ideen Adam Müllers und Johann Gottlieb Fichtes. Zahlreiche Anspielungen auf Werke zeitgenössischer Dichter, vor allem Goethes und Schillers, prägen das Schauspiel.
Inhalt:
Den historischen Hintergrund des Dramas bildet die Schlacht von Fehrbellin im Jahr 1675. Prinz Friedrich von Homburg hat einen großen Anteil am Sieg der Brandenburger unter Kurfürst Friedrich Wilhelm. Doch weil er entgegen dem ausdrücklichen Befehl des Kurfürsten zu früh in die Schlacht eingegriffen hat, lässt dieser ihn verhaften und zum Tode verurteilen. Verzweifelt vor Todesangst lässt Homburg seine Geliebte Natalie, die Nichte des Fürsten, bei diesem um Gnade bitten. Doch der Kurfürst will den Prinzen nur unter der Bedingung begnadigen, wenn dieser das Urteil für ungerecht erklärt. Homburg erkennt daraufhin das Urteil als gerecht an und will sterben. In der sicheren Erwartung, hingerichtet zu werden, wird der Prinz in den Schlossgarten geführt, wo ihm der Kurfürst jedoch das Leben und die Hand Natalies schenkt.
Chronologie und Schauplätze:
Das Stück nimmt Bezug auf die Schlacht von Fehrbellin (ca. 60 km nordwestlich von Berlin gelegen) im Jahr 1675 zwischen Brandenburg und Schweden.
Aufbau:
Äußerlich handelt es sich bei Prinz Friedrich von Homburg um ein klassisches Schauspiel in fünf Akten, das jedoch auch tragische bzw. tragikomische Elemente enthält. Konterkariert wird die Harmonie im Aufbau durch zahlreiche innere Disharmonien und Widersprüche sowie durch den ambivalent gestalteten Schluss.
Personen:
Die Hauptpersonen sind
Prinz Friedrich Arthur von Homburg:
ein jugendlicher Draufgänger und Träumer,
charakterlich schwankend und seiner Identität unsicher,
einerseits selbstbezogen, ehrgeizig und aggressiv,
andererseits einsam und verzweifelt,
Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg:
Repräsentant der staatlichen Ordnung,
selbstherrlich und aggressiv,
verfolgt machtpolitische Ziele,
Prinzessin Natalie von Oranien:
Spielball in den Händen des Kurfürsten und des Prinzen,
ergreift vorübergehend die Initiative,
Obrist Kottwitz:
Kontrast- und Komplementärfigur zu Homburg,
trotz Widersprüchen dem Kurfürsten treu ergeben,
Graf Hohenzollern:
Homburgs Freund und Vertrauter,
verhält sich widersprüchlich.
Wir stellen diese Hauptpersonen und ihre Beziehungen untereinander ausführlich vor.
Stil und Sprache Kleists:
Prinz Friedrich von Homburg ist in Blankversen abgefasst, verwendet also den Vers eines Dramas im Stil der Weimarer Klassik. Konterkariert wird dies an einigen Stellen dadurch, dass der Sinn des Blankverses parodistisch vorgeführt wird, indem die Figuren unfähig sind, einen Dialog zu führen, aneinander vorbeireden, sich missverstehen und Scheindiskussionen führen. ‚Wahrhaftigkeit‘ kommt eher durch eine zerrissene, weniger glatte Sprache zum Ausdruck.
Interpretationsansätze:
Wir bieten einen Überblick über die Forschungsdiskussion seit den 1930er Jahren, wobei folgende Themenschwerpunkte im Zentrum stehen:
der Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft
Erziehung oder Unterwerfung des Prinzen?
die Rolle des Kurfürsten
Verherrlichung Preußens oder Kritik am Untertanengeist?
eine Darstellung isolierten Künstlertums?
Vor allem der Schluss des Dramas wird kontrovers gedeutet.
Heinrich von Kleist (1777–1811) © Wikipedia
JAHR
ORT
EREIGNIS
ALTER
1777
Frankfurt/Oder
18. Oktober: Geburt von Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist als ältestem Sohn des Stabskapitäns Joachim Friedrich von Kleist und dessen zweiter Frau Juliane Ulrike, geb. von Pannwitz. Kleist hat sechs Geschwister, darunter die beiden älteren Halbschwestern Wilhelmine und Ulrike, von denen Ulrike ihm später besonders eng verbunden ist.
1788
Frankfurt/Oder
Berlin
18. Juni: Tod des Vaters.
Kleist wird nach Berlin in eine Privatschule gegeben.
10
1792
Potsdam
20. Juni: Konfirmation. Danach Eintritt als Gefreiterkorporal ins Garderegiment.
14
1793
Frankfurt/Oder
Frankfurt/Main
Mainz
3. Februar: Tod der Mutter.
März: Kleist reist zu seinem Regiment nach Frankfurt am Main. Von April bis Juli nimmt er an der Belagerung der Stadt Mainz teil (Erster Koalitionskrieg gegen Frankreich). Er liest Werke Christoph Martin Wielands und schreibt sein erstes Gedicht Der höhere Frieden.
15
1795
Osnabrück
März: Verlegung des Garderegiments nach Osnabrück.
17
1798
Potsdam
Mai bis Juni: Rückmarsch in die Potsdamer Garnison.
Kleist widmet sich verstärkt seinen geistigen und musischen Interessen.
Aufsatz, den sichern Weg des Glücks zu finden (erschienen 1799).
20
1799
Potsdam
Kleist erbittet und erhält den Abschied vom Militär.
21
1800
Frankfurt/Oder
Kleist beginnt ein Studium an der Universität Frankfurt an der Oder (Physik, Mathematik, Kulturgeschichte, Naturrecht und Latein).
Verlobung mit Wilhemine von Zenge, einer Tochter des Frankfurter Garnisonschefs.
22
Berlin
Im Sommer Abbruch des Studiums. Aufenthalt in Berlin.
Würzburg
September und Oktober: Reise nach Würzburg.
1801
Berlin
Anfang des Jahres: existenzielle Krise, ausgelöst durch philosophische Studien („Kant-Krise“).
Entschluss, mit der Halbschwester Ulrike für ein Jahr nach Frankreich zu gehen.
23
Dresden
Unterwegs Aufenthalt in Dresden.
Paris
Dort und in Paris (Juli bis November) wendet sich Kleist endgültig der Kunst zu.
24
Bern
Ohne Ulrike reist Kleist weiter in die Schweiz und trifft Ende des Jahres in Bern ein.
1802
Thuner See
Kleist unternimmt den Versuch, am Thuner See als Landwirt zu leben. Er schreibt sein erstes Drama DieFamilie Ghonorez (späterer Titel: DieFamilie Schroffenstein), arbeitet an dem Drama Robert Guiskard (Fragment) und entwickelt den Plan zum Lustspiel Der zerbrochne Krug.
Mai: Auflösung der Verlobung mit Wilhelmine von Zenge.
24
Bern
Kleist will die Schweiz verlassen. Ulrike holt ihn ab.
Oßmannstedt bei Weimar
Gemeinsame Reise mit Ludwig Wieland, dem Sohn des berühmten Schriftstellers, nach Weimar. Kleist verbringt den Rest des Jahres bei Wieland.
25
1803
Oßmannstedt
Wieland bestärkt Kleist in seinen schriftstellerischen Ambitionen.
25
Bern
DieFamilie Schroffenstein erscheint anonym in der Schweiz.
Dresden
Von April bis Juli ist Kleist wieder in Dresden. Dort beginnt er mit der Arbeit am Drama Amphitryon und schreibt weiter am Zerbrochnen Krug und an Robert Guiskard. Anschließend bricht er zu einer weiteren längeren Reise ins Ausland (Schweiz, Italien, Frankreich) auf.
