Prinzessin Sardine, Band 01 - Kate Willis-Crowley - E-Book

Prinzessin Sardine, Band 01 E-Book

Kate Willis-Crowley

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Beschreibung

Platsch! - Was ist denn da in Lottis Badewanne gelandet? Eine Katze? Das wäre ja zu schön, um wahr zu sein, denn Lotti wünscht sich schon so lange ein Haustier. Nur leider ihre Eltern nicht … Doch Prinzessin Sardine, die völlig durchnässt aus der Wanne krabbelt, ist keine normale Katze, wie Lotti ziemlich schnell feststellt. Sie kann sprechen, und sie weiß ganz genau, was sie will: nämlich mit Lotti das schreckliche Monster verjagen, das sich bei ihr zu Hause eingenistet hat. Lotti ist begeistert, aber die Aktion erweist sich als ziemlich kompliziert: Sie muss die Katze nicht nur vor ihrer Mutter geheim halten, sondern wird von Prinzessin Sardine auch ganz schön eingespannt …

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Seitenzahl: 57

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Für Alfie und seine katzenverrückten Freunde!

Eine nasse Katze

 

Ich liebe Katzen. Aber ich darf kein Haustier haben. Mama sagt, es ist schon genug Arbeit, für uns zwei zu sorgen – da braucht sie nicht noch was mit Fell oder Federn im Haus.

Einmal, als ich noch klein war, hat sie mir einen Fisch geschenkt. Aber ich hatte ihn nur einen Tag lang. Ich habe ihn mit in die Badewanne genommen, und er ist so komisch herumgeschwommen. Und dann war er auf einmal tot. Danach wollte ich keinen Fisch mehr haben. Und ich wollte auch nicht mehr baden. Mama sagt, ich muss alle zwei Tage baden, auch wenn ich gar nicht schmutzig bin. Das ist nun mal die Regel. Und deshalb sitze ich jetzt in der Wanne. Schon wieder.

Ich mache mir einen großen Bart aus Schaum. Er sieht ziemlich gut aus:

Dann macht es plötzlich

und ich sehe so aus:

 

Eine dicke, getigerte Katze ist durch das offene Fenster zu mir in die Wanne gesprungen. Sie ist mit einem Riesenplatscher im Wasser gelandet. Und sie klettert, so schnell sie kann, wieder heraus.

Ich schreie vor Schreck. Aber es tut mir sofort leid, weil ich fast meinen ganzen Schaumbart dabei verschlucke. Und weil die Katze anscheinend noch mehr Angst hat als ich.

 

Sie guckt mich bibbernd an und faucht leise: „Hilf mir!“

Nanu?

Ich bin so überrascht, dass ich zuerst kein Wort herauskriege. Ich meine . . . Wahnsinn! Eine sprechende Katze! Dann stammele ich verdattert: „W-w-wassasdugesagt?“

„Bitte! Bitte hilf mir!“, sagt sie.

Es ist unglaublich.

„Aber . . . Katzen können doch gar nicht sprechen!“, krächze ich.

„Du anscheinend auch nicht“, sagt die Katze. Sie mustert mich un­sicher und schaut nach oben zum Fenster. Als würde sie über­legen, ob sie womöglich einen Fehler gemacht hat.

„Du bist doch Lotti Wiese, oder?“, fragt sie.

Ich nicke.

„Dann hilf mir bitte! Du musst mir helfen! Ich habe von dir gehört. Du bist lieb zu Katzen. Er hat das gesagt!“

„Wer?“, frage ich.

„Ist doch egal. Sag einfach, dass du mir hilfst!“, antwortet sie.

Ich nicke noch mal. „Okay“, flüstere ich ihr zu. Obwohl ich gar nicht weiß, was sie genau von mir will.

„Danke. Vielen Dank, das ist wirklich nett von dir“, flüstert die Katze zurück.

Ich schnappe mir ein paar Handtücher und steige aus der Wanne.

Als ich die Katze abtrockne, erkenne ich sie ­wieder.

„Du gehörst den Trotts, nicht wahr?“, frage ich.

Herr und Frau Trott sind vor drei Wochen in ein Haus auf der anderen Straßenseite eingezogen. Herr Trott ist ein großer brummiger Mann, der nur herumknurrt und nicht viel redet.

Frau Trott ist immer sehr nett und adrett und redet wie ein Wasserfall. Ich habe diese Katze mal in ihrem Fenster sitzen sehen. Und ich habe Frau Trott schon öfter rufen gehört:

Ich streiche der Katze über ihr feuchtes Fell. Sie sieht ein wenig beleidigt aus – habe ich vielleicht was Falsches gesagt?

„Du bist Sardine, oder?“

„Ich bin Prinzessin Sardine. Jedenfalls war ich ­früher Prinzessin, in meinem alten Zuhause. Er sagt, ich bin bald die Prinzessin von der Heringstraße und der Tintenfisch-straße und von dem Weg gleich um die Ecke . . .“

„Dem Krabbenweg?“

„Ja, genau“, sagt sie. „Die Prinzessin von dem ­Ganzen hier.“

Ich weiß immer noch nicht, wer er ist. Und ich würde gern nachfragen, aber sie ist noch nicht fertig.

„Und eine Prinzessin gehört niemandem! Ich wohne bei den Trotts. Sie dienen mir.“ Sie spricht sehr langsam. Als würde sie mit jemandem reden, der etwas lahm im Kopf ist. „Aber . . .“, sagt sie und legt die Ohren an. Katzen tun das, wenn sie in Gefahr sind.

„Aber?“, frage ich gespannt.

„Aber sie sind auf einmal verrückt geworden!“, faucht sie. „Sie lassen ein Monster in unserem schönen neuen Haus wohnen!“

Wie bitte? Ein Monster in der Heringstraße? Das kann doch nicht wahr sein!

„Was für ein Monster?“, frage ich, obwohl ich ein bisschen Bammel vor der Antwort habe.

Prinzessin Sardine sieht mich mit großen Augen an.

„Ein ganz schreckliches Monster . . .

Ein ha..ssliches bissiges . . .

knurrendes murrendes . . .

jaulendes maulendes . . .

garstiges borstiges . . .

ruppiges struppiges . . .

schniefendes

schnaufendes . . .

ru..lpsendes

stinkendes . . .

Und was am schlimmsten ist:

Es klaut mir mein Essen!

 

Arme Prinzessin Sardine! Ihre Ohren zittern, und sie fängt jämmerlich an zu miauen.

„Oh . . . Oh je“, sage ich. „Bitte reg dich nicht so auf, Prinzessin Sar. . .“

„Majestät“, schnieft sie. „Nenn mich Majestät!“

Ich unterdrücke ein Kichern. „Äh . . . na gut. Wenn du meinst. Was willst du denn jetzt machen, Majestät?“

Prinzessin Sardine reibt sich an meinen Beinen. „Tja, nach Hause kann ich ja wohl kaum zurück. Du wirst ab heute für mich ­sorgen. Ich weiß, dass du dich gut um mich kümmern wirst“, schnurrt sie.

Schluck. Ich glaube nicht, dass Mama eine Katze will. Aber Prinzessin Sardine hat anscheinend einen festen Plan.

„Pass auf“, sagt sie, „ich brauche einen warmen, gemütlichen Platz zum Schlafen und –“

„Das wird Mama niemals –“, beginne ich. Aber sie lässt mich nicht ausreden.

„Unterbrich mich nicht!“, sagt sie. „Ich wollte dir gerade erklären, wie du mich ­füttern musst. Ich bekomme zwei Mahlzeiten am Tag und zwischendurch eine Menge Leckerchen. Hast du das verstanden, kleines Menschlein?“

„Ich heiße Lotti. Und –“

Sie macht einfach weiter.

„Fisch mag ich am liebsten, aber Hühnchen geht auch. Oh, und du musst daran denken, das Badezimmerfenster immer offen zu lassen. Damit ich . . . äh . . . damit ich mein Geschäft erledigen kann . . . wenn du weißt, was ich meine.“

Ich weiß genau, was sie meint.

Und das, was sie geplant hat, gefällt mir überhaupt nicht.

„Ich glaube, Mama wird nicht –“

„Ach, am besten erzählst du deiner Mama erst mal gar nichts von mir“, sagt Prinzessin Sardine. „Sie würde mich bestimmt nicht so gut verstehen wie du. Meinst du nicht auch?“

„Wahrscheinlich nicht“, sage ich.

„Dann sind wir uns also einig. Ich werde von nun an hier bei dir wohnen. Klasse! Und jetzt könnte ich ein ordentliches Frühstück gebrauchen“, schnurrt sie. „Irgendwas mit Fisch wäre toll.“

Was? Ich habe ihr doch gar nicht erlaubt, bei uns einzuziehen! Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Aber wie ich sehe, braucht Prinzessin Sardine wirklich meine Hilfe. Und es könnte die Gelegenheit für mich sein, ein Haustier zu bekommen . . .

Okay. Eins nach dem anderen. Zuerst muss ich Prinzessin Sardine heimlich in mein ­Zimmer bringen.