Produktion und Rezeption der Flugblätter der Kommune I am Beispiel des Flugblattes Nr. 7 - Anna Rauch - E-Book

Produktion und Rezeption der Flugblätter der Kommune I am Beispiel des Flugblattes Nr. 7 E-Book

Anna Rauch

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Germanistik), Veranstaltung: Seminar "1968", Sprache: Deutsch, Abstract: „Solidarität, das ist eine Droge, die high macht, andererseits auch abhängig.“ (Fritz Teufel, Kommune I)1 Der Einsatz für gemeinsame Werte und Ziele war das Hauptanliegen der ‚Kommune I', eine der zentralen Gruppierungen der Achtundsechziger und Beteiligte an den Studentenrevolten in der BRD, deren Protestformen heute noch als charakteristisch für diese Zeit gelten. Als Kommune I bezeichnete sich eine Gruppierung von Studenten sowie arbeitslosen Ex-Studenten, die sich in Berlin zusammengeschlossen haben und als politisch engagierte Wohngemeinschaft zusammenlebten. Ihre Mitglieder versuchten, sich mit aller Macht gegen die bestehenden Gesellschaftsnormen zu wehren und ihren Lebensstil als radikales Gegenmodell zu präsentieren.2 Seit 1967 bildete die Kommune I den Vorstand der Berliner SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund), wurde aber im Mai 1967 wegen diverser Störaktionen, wie zum Beispiel das „Pudding-Attentat“, vom Verband ausgeschlossen. Die Kommune beschloss ihre Aktivitäten trotzdem fortzusetzen. Am 24. Mai 1967 verteilten sie vor der Freien Universität Berlin eine Flugblattreihe. Jene Flugblätter, nummeriert mit Nr. 6 bis Nr. 9, bezogen sich auf einen Kaufhausbrand in Brüssel. Nach der Veröffentlichung der Protestflugblätter wurde die Kommune I wegen Anstiftung zur schweren Brandstiftung angezeigt.3 Die nachfolgende Arbeit befasst sich mit der Produktion und Rezeption dieser Flugblätter und stellt den Vergleich zwischen der Intention der Produzenten und der Interpretation der Rezipienten in den Mittelpunkt. Im Laufe der Recherche wurde immer wieder deutlich, dass der Inhalt der Flugblätter durch Mitwirken der Presse deutlich verzerrt wurde: Wegen der ambivalenten Formulierungen wurde das ursprünglich Gemeinte oftmals verkannt. Deshalb stellt sich in erster Linie die Frage, welche unterschiedlichen Interpretationsansätze im Genauen auf die Flugblätter angewandt werden können und welche Auswirkungen dieselben auf die Produzenten und deren Intentionen haben. Eingeleitet wird die Seminararbeit mit einer kurzen Definition des Flugblattes als Medium und die Nutzung desselben als Mittel des Protests. Anschließend wird der Grundgedanke der Flugblattreihe beispielhaft am Flugblatt Nr. 7 aufgearbeitet. Durch genauere Analyse soll es dem Leser möglich sein, die Intentionen der Kommune I genauer nachvollziehen zu können sowie einen Einblick in die verschiedensten Interpretationsansätze zu erhalten, welche im zweiten Teil der Arbeit aufgearbeitet werden. Um einen gezielten Vergleich anstellen zu können, wird die Reaktion der Medien der Analyse der Gutachter, die am Prozess gegen die KI beteiligt waren, gegenübergestellt. Entscheidende Fragen, die in dieser Arbeit beantwortet werden sollen, sind zum einen, inwieweit sich die Intention der Flugblätter von der Interpretation derselben unterscheidet und zum anderen, inwieweit die Ambiguität der Flugblätter und die unterschiedlichen Reaktionen der Rezipientengruppen protestfördernd wirkten. 1 Carini, Marco: Fritz Teufel. Wenn’s der Wahrheitsfindung dient. Eine Biographie. S. 70. 2 Vgl. Taubes, Jacob: Surrealistische Provokation: Ein Gutachten zur Anklageschrift im Prozess Langhans-Teufel über die Flugblätter der ‚Kommune I‘. In: Merkur 236. S. 1069. 3 Vgl. Bentz, Ralf (u.a.): Protest! Literatur um 1968. S. 164 ff.

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