Rainald Goetz' Inszenierung in Klagenfurt als Grundlage für sein weiteres Schaffen? - Jenny Tippelt - E-Book

Rainald Goetz' Inszenierung in Klagenfurt als Grundlage für sein weiteres Schaffen? E-Book

Jenny Tippelt

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Germanistik ), Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Im Rahmen der jährlichen Austragung des Ingeborg-Bachmann-Literatur-wettbewerbs trat am 25. Juni 1983 ein gewisser Rainald Goetz mit einem selbstprovozierten Skandal in die deutschsprachige Literaturwelt ein. Medienwirksam wurde Goetz' Auftritt vor allem deshalb, weil das Thema 'Grenzüber-schreitungen' nicht nur im Mittelpunkt seiner Lesung stand, sondern gleichsam vom Autor in unkonventionell-schockierender Weise als theatralisches Stilmittel eingesetzt wurde.1 Die Reaktion folgte auf den Fuß – augenblicklich war Goetz in aller Munde und ist es bis heute geblieben. Allerdings soll in dieser Arbeit aufgezeigt werden, dass Goetz' Auftritt – wie auch sein späteres Werk – von einer Reihe von Ambivalenzen gekennzeichnet ist, die nur schwer und stark verkürzt unter der Kategorie 'mediale Selbstinszenierung' abgelegt werden können. In seinen Botschaften finden sich zahlreiche Widersprüche und Umkehrungen, deren Bedeutungen erst im Rahmen einer vertiefenderen Auseinandersetzung verständlich werden und somit weniger dem Ziel einer spontanen und kurzfristigen Provokation dienen können. Sein Klagenfurter Debütauftritt ist damit zugleich Ausgangspunkt und Ziel bzw. Inhalt und Ausdruck seiner literarischen Botschaft und hätte in einer anderen als der gewählten Form nicht stattfinden können. Zur Veranschaulichung dieser Hypothese werde ich zunächst kurz auf Form und Ablauf des Ingeborg-Bachmann-Literaturwettbewerbs eingehen. Die anschließenden Ausführungen konzentrieren sich auf Goetz' Auftritt am 25. Juni 1983. [...] Da es sich bei dem vorgelesenen Text um sein erstes literarisches Werk handelt, kommt dem Goetzschen Verständnis von Literatur und literarischem Schaffen ein gesondertes Kapitel zu. [...] In einer abschließenden Betrachtung über sein weiteres literarisches Schaffen soll versucht werden, aufzuzeigen ob und in welcher Weise die in Klagenfurt formulierten Grundsätze Anwendung gefunden haben. Hierzu werden einige ausgewählte Beispiele herangezogen werden.

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Veröffentlichungsjahr: 2012

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung.
2. Forschungsstand.
2.1 Goetz' Inszenierung in Klagenfurt.
2.1.1 Die Inszenierung.
2.1.2 Der Text
2.1.3 Die Goetzschen Maximen.
2.2 Goetz' weiteres Wirken.
3. Fazit.
Bibliografie

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1. Einleitung

Im Rahmen der jährlichen Austragung des Ingeborg-Bachmann-Literatur-wettbewerbs trat am 25. Juni 1983 ein gewisser Rainald Goetz mit einem selbstprovozierten Skandal in die deutschsprachige Literaturwelt ein. Medien-wirksam wurde Goetz' Auftritt vor allem deshalb, weil das Thema 'Grenzüber-schreitungen' nicht nur im Mittelpunkt seiner Lesung stand, sondern gleichsam vom Autor in unkonventionell-schockierender Weise als theatralisches Stilmittel eingesetzt wurde.1Die Reaktion folgte auf den Fuß - augenblicklich war Goetz in aller Munde und ist es bis heute geblieben. Allerdings soll in dieser Arbeit aufgezeigt werden, dass Goetz' Auftritt - wie auch sein späteres Werk - von einer Reihe von Ambivalenzen gekennzeichnet ist, die nur schwer und stark verkürzt unter der Kategorie 'mediale Selbstinszenierung' abgelegt werden können. In seinen Botschaften finden sich zahlreiche Widersprüche und Umkehrungen, deren Bedeutungen erst im Rahmen einer vertiefenderen Auseinandersetzung verständlich werden und somit weniger dem Ziel einer spontanen und kurzfristigen Provokation dienen können. Sein Klagenfurter Debütauftritt ist damit zugleich Ausgangspunkt und Ziel bzw. Inhalt und Ausdruck seiner literarischen Botschaft und hätte in einer anderen als der gewählten Form nicht stattfinden können.

Zur Veranschaulichung dieser Hypothese werde ich zunächst kurz auf Form und Ablauf des Ingeborg-Bachmann-Literaturwettbewerbs eingehen. Die anschließenden Ausführungen konzentrieren sich auf Goetz' Auftritt am 25. Juni 1983. Die Betrachtungen werden hierbei einer Dreiteilung unterzogen, um den Umgang mit einer Vielzahl von Stilelementen und -ebenen durch eine erste Systematisierung zu erleichtern. Zunächst werden die außertextlichen Elemente betrachtet werden, um sie in der darauffolgenden Textanalyse in einem Deu-1Unter anderem schnitt sich Goetz mit einer Rasierklinge in die Stirn und ließ das herausströmende Blut auf das Manuskritpt tropfen, während er weiterlas; vgl. detaillierter Kap. 2.1.1.