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Etwa 5% aller Deutschen leiden unter einer ausgeprägten, schweren oder chronischen Form des nicht erholsamen Schlafs, welche durch Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen entsteht. Die Neuauflage des Ratgebers wendet sich an alle Menschen, die unter vorübergehender oder chronischer Schlaflosigkeit leiden und mit Hilfe des Ratgebers versuchen können, gegen ihre Schlafstörung erfolgreich anzugehen. Der Ratgeber stellt wirkungsvolle verhaltenstherapeutisch orientierte Maßnahmen zur Reduktion von Schwierigkeiten mit dem Ein- und Durchschlafen dar. Dazu gehören Entspannungstechniken, die Aufklärung über Schlaf und Schlafhygiene, Regeln zur Schlaf-Wach-Rhythmusstrukturierung sowie kognitive Techniken, um nächtliches Grübeln zu vermeiden. Neben spezifischen Techniken zur Behandlung der Schlaflosigkeit bietet dieser Ratgeber auch einen Überblick über die Physiologie und Psychologie des Schlafes sowie über andere Schlafstörungen, wie etwa die ruhelosen Beine und das Schlaf-Apnoe-Syndrom. Die aufgezeigten Methoden sind vielfach wissenschaftlich überprüft und in ihrer Effektivität gut belegt.
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Dieter Riemann
Ratgeber Schlafstörungen
Informationen für Betroffene und Angehörige
2., aktualisierte Auflage
Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie
Band 2
Ratgeber Schlafstörungen
von Prof. Dr. Dieter Riemann
Herausgeber der Reihe:
Prof. Dr. Kurt Hahlweg, Prof. Dr. Martin Hautzinger,
Prof. Dr. Jürgen Margraf, Prof. Dr. Winfried Rief
Begründer der Reihe:
Dietmar Schulte, Klaus Grawe, Kurt Hahlweg, Dieter Vaitl
Prof. Dr. rer. soc. Dieter Riemann, geb. 1958. 1979 –1985 Studium der Psychologie in München. 1985 –1986 Forschungsstipendiat der Max-Planck-Gesellschaft am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. 1986 –1993 Wissenschaftlicher Assistent an der Psychiatrischen Klinik des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim, Ausbildung zum klinischen Psychologen und Psychotherapeuten und Leiter des Schlaf-EEG-Labors. 1988 Promotion. 1992 Habilitation. Seit 1993 Professor an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinik Freiburg und Leiter der Abteilung Klinische Psychologie und Psychophysiologie/Schlafmedizin.
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Umschlagabbildung: © andresr – istock.com by Getty Images
Satz: Matthias Lenke, Weimar
Format: EPUB
2., aktualisierte Auflage 2016
© 2004, 2016 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-2745-4; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-2745-5)
ISBN 978-3-8017-2745-1
http://doi.org/10.1026/02745-000
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Vorwort
1 Was sind Schlafstörungen?
1.1 Was ist eine Hypersomnie?
1.2 Was sind Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen?
1.3 Was sind Parasomnien?
1.4 Was sind Insomnien?
2 Wie entstehen Schlafstörungen und welche Ursachen und aufrechterhaltende Faktoren gibt es dafür?
2.1 Organische Ursachen
2.2 Medikamentös bedingte Schlafstörungen
2.3 Psychische Störungen
2.4 Die Insomnische Störung
3 Was kann man gegen Schlafstörungen unternehmen?
3.1 Wissen über den Schlaf
3.2 Das Schlaftagebuch
3.3 Entspannungstechniken
3.4 Ruhebild und Fantasiereisen
3.5 Achtsamkeit
3.6 Regeln für einen gesunden Schlaf
3.7 Stimuluskontrolle
3.8 Schlafrestriktion
3.9 Schlaf-Wach-Rhythmusstrukturierung
3.10 Kognitive Techniken
3.11 Akzeptanz und Commitment (ACT)
3.12 Der Umgang mit Schlafmitteln
Wie ist generell der Umgang mit Schlafmitteln bzw. schlafinduzierenden Substanzen zu werten?
Sollte man Schlafmittel oder schlafinduzierende Substanzen regelmäßig oder nur bei Bedarf einsetzen?
Anhang
Literatur
Zitierte Literatur
Einführungen in die Thematik Schlaf
Schlafstörungen – Umfassende Werke
Insomnien
Web-Adresse
Arbeitsblatt
Dieser Ratgeber wendet sich an Menschen, die unter Schlafstörungen im Sinne einer Insomnie leiden. Darunter werden Probleme des Einschlafens, Unterbrechungen des Durchschlafens, oder frühmorgendliches Erwachen verstanden. Eine Schlafstörung in dieser Art ist dann von Krankheitswert, wenn sie seit mindestens vier Wochen besteht, die Betroffenen darunter leiden und tagsüber die Schlaflosigkeit negative Auswirkungen hat. Es entstehen Einbußen in Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, erhöhte Gereiztheit, Ängstlichkeit und Niedergeschlagenheit sowie Müdigkeit, die die Leistungsfähigkeit tagsüber stark einschränken.
Bis vor einigen Jahren galt die Verordnung und Einnahme von Schlafmitteln als Mittel der ersten Wahl bei derart lang andauernden Schlafstörungen. Die meisten Schlafmittel sind jedoch, wie in diesem Ratgeber ausgeführt wird, mit Risiken verbunden, wie etwa Problemen der Abhängigkeit und des Wirkverlustes bei längerfristiger Einnahme. Deshalb hat man sich in letzter Zeit intensiv damit befasst, welche nicht medikamentösen, psychotherapeutischen Methoden bei Schlaflosigkeit wirksam sind. Am besten untersucht sind hier die so genannten kognitiv-verhaltenstherapeutischen Methoden, wie etwa Entspannungstechniken, Achtsamkeitsübungen, Aufklärung über Schlaf und Schlafhygiene, Methoden zur besseren Strukturierung des Schlaf-Wachrhythmus und psychologische Techniken zur Reduktion nächtlicher Grübeleien. In zwischen gelten diese Maßnahmen, belegt durch viele wissenschaftliche Untersuchungen, als hoch wirksam bei der Behandlung chronischer Schlafstörungen.
Dieser Ratgeber stellt Methoden so dar, dass Sie diese in Eigenregie einsetzen können. Bei chronischen und schweren Schlafstörungen ist es jedoch besser einen ausgebildeten psychologischen oder ärztlichen Psychotherapeuten zu konsultieren, um gemeinsam die Behandlung zu planen und umzusetzen.
In vielen Fällen wird es möglich sein, mit den dargestellten Methoden zu einer Linderung, wenn nicht sogar zu einer deutlichen bis vollständigen Heilung der Beschwerden zu kommen.
Freiburg, im Herbst 2015
D. Riemann
(Fast) jeder Mensch musste schon einmal im Leben die Erfahrung machen, dass es in einer belastenden Situation, z. B. bei beruflicher oder privater Anspannung (etwa in einer Trennungssituation oder bei Prüfungsvorbereitungen), zu einer Verschlechterung des Nachtschlafs kam. Probleme und Sorgen werden dann im Bett gewälzt und führen dazu, dass man am nächsten Tag übermüdet und nicht konzentrationsfähig ist. Eine solche vorübergehende Schlaflosigkeit hat jeder einmal erlebt und ist per se kein Anlass zur Sorge. Schlafstörungen jedoch, die über einen Zeitraum von Wochen, Monaten oder sogar Jahren anhalten, werden für die Betroffenen sehr belastend. Störungen des Schlafes können die verschiedensten Ursachen haben und je nach Diagnose erfolgt die Wahl der Behandlung.
In der Zwischenzeit wissen wir aus vielen wissenschaftlichen Studien, die in der Allgemeinbevölkerung und in Hausarztpraxen durchgeführt wurden, dass in den westlichen Industrieländern fast jeder fünfte Erwachsene an ausgeprägten und chronischen Schlafstörungen leidet. Diese hohe Zahl an schlafgestörten Menschen findet ihren Widerhall darin, dass die Schlafmittel (Fachbegriff: Hypnotika) zu den am meisten verordneten Medikamenten gehören. Wir wissen aber auch, dass die chronische Einnahme von Schlafmitteln selbst ein gesundheitliches Risiko darstellt, da viele Schlafmittel nicht nur psychisch, sondern auch körperlich abhängig machen können. Zudem führt insbesondere bei älteren Menschen die durch diese Medikamente herbeigeführte Schwächung der Muskelspannung dazu, dass es nachts zu Stürzen, etwa Brüchen des Oberschenkelhalses, mit weitreichenden Komplikationen kommen kann.
Die meisten Laien verstehen unter dem Begriff Schlafstörung die Schwierigkeit, ein- und/oder durchzuschlafen bzw. häufiges nächtliches Erwachen oder auch zu frühes Erwachen am Morgen, ohne danach wieder Schlaf zu finden. Die Schlafmedizin (= das Fach, das sich mit den Schlafstörungen beschäftigt) hat inzwischen große Fortschritte gemacht. Es ist jetzt bekannt, dass es viele verschiedene Formen des gestörten Schlafs gibt. Dazu gehören die Insomnien (= zu wenig Schlaf), die Hypersomnien (= zu viel Schlaf |9|bzw. ausgeprägte Tagesmüdigkeit und -schläfrigkeit), die Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen (= Schlafstörung als Folge von Schichtarbeit oder Zeitzonenflügen) sowie die sogenannten Parasomnien (= Schlafwandeln, nächtliches Hochschrecken, Alpträume etc.).