Redewendungen: Episoden 2000 - Carsten Both - E-Book

Redewendungen: Episoden 2000 E-Book

Carsten Both

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Beschreibung

Behandelte Redewendungen: – Vitamin B – Eine Hand wäscht die andere – (nur) die Spitze des Eisbergs – (nicht) das Ende der Fahnenstange (erreichen) – Dreck am Stecken haben – (eine) Leiche(n) im Keller (haben) – Unschuldslamm – Sündenbock – das Schwarze Schaf (sein) – die Schafe von den Böcken scheiden/trennen – sein Schäfchen ins Trockene bringen/im Trockenen haben – Spießrutenlauf(en) – Gang nach Canossa – ins Fettnäpfchen/in den Fettnapf treten – keinen Fettnapf/kein Fettnäpfchen auslassen – von einem Fettnäpfchen ins andere treten – zur Minna machen – einen Kotau machen – zu Kreuze kriechen – es ist ein Kreuz mit jemandem – Das ist ein Kreuz ... – drei Kreuze hinter etwas/jemandem machen – Das sollst du am Kreuze bereuen! – jemanden aufs Kreuz legen – aufs Kreuz fallen – jemandem das Kreuz aushängen – sich/jemandem das Kreuz brechen – etwas hat jemandem das Kreuz gebrochen – im/ins Kreuzfeuer stehen/geraten – sich Asche aufs Haupt streuen – sein Haupt mit Asche bestreuen – in Sack und Asche gehen – (sich) wie (ein) Phönix aus der Asche (erheben) – (sich) den Staub von den Füßen schütteln – sich aus dem Staub machen – Staub aufwirbeln

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Carsten Both

Redewendungen: Episoden 2000

Redewendungen – Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 20 bis 24 (Politiker, Schaf, Ungemach, Kreuze, Staubasche)

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Episode 20: Aus gegebenem Anlass

Episode 21: Schafe

Episode 22: Unangenehmes

Episode 23: Kreuz(igungen)

Episode 24: Asche und Staub

Episode 25

Impressum neobooks

Episode 20: Aus gegebenem Anlass

Obwohl realistische Bürger eigentlich wussten oder zumindest schon immer geahnt hatten, dass wir nur auf dem Papier und in Politikerreden in einer echten Demokratie leben, in der rechtsstaatliche Grundsätze für alle gelten, ist man doch immer wieder erstaunt, wenn gewisse Aktivitäten unserer selbsternannten „Willensvertreter“ außerhalb der Plenarsäle ans Tageslicht kommen. Die Kreativität, die manche dieser Figuren bei Sicherung und Ausbau der kleinsten Privilegien und Vergünstigungen an den Tag legen, lässt doch eigentlich hoffen, wenn sie diese mal für ihren (Haupt-)Job einsetzen würden. Selbstverständlich nur, falls die durch Vitamin B erlangten lukrativen (Neben-)Jobs solch ein Engagement noch zeitlich zulassen! Aber eigentlich ist es ja nicht verwunderlich, wenn sich in einer Parteiendiktatur die herrschende Kaste ihre ganz eigenen Werte und Gesetze auferlegt, deren nicht zu leugnenden Vorzüge nur Parteibuchinhabern in den oberen Führungsgremien vorbehalten bleiben. Denn nur dort wurde das Motto „Eine Hand wäscht die andere“ perfektioniert. Und so müssen wir auch davon ausgehen, dass das Aufgedeckte nur die Spitze des Eisbergs ist; das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht! Folglich könnte man die Vermutung äußern, dass da noch mehrere „Persönlichkeiten“ Dreck am Stecken haben bzw. die Parteizentralen noch so manche Leiche im Keller liegen haben.

Das „B“ bei der Wendung Vitamin B steht für Beziehung(en). Der Ausdruck insgesamt meint auch dieselbigen, die sich in vielen Situationen als äußerst nützlich erweisen können. Vitamine stehen generell für etwas Gesundes, hier also für ein gesundes Vorankommen im Rahmen der persönlichen Karriereplanung, da man mehr oder weniger zufällig die richtigen Leute kennt. Dieses Vitamin B ist natürlich besonders gesund bzw. relevant, wenn die eigenen Fähigkeiten keinen Raum für ein Vorankommen auf dem traditionellen Wege zulassen; bei Leuten mit Parteibuch ist daher diese Art der Karriereförderung besonders verbreitet.

Die Redewendung „Eine Hand wäscht die andere“ drückt die angenommene Gegenseitigkeit von Gefälligkeiten aus. Man hat jemandem einen Gefallen erwiesen und erwartet so als Gegenleistung auch einen Gefallen („Bei dem/der habe ich noch was gut!“), oder jemand fühlt sich verpflichtet, jemandem, der einem mal einen Gefallen erwiesen hat, in gleicher Weise dienlich zu werden, wenn es sich anbietet („Der/die hat noch was bei mir gut!“). Alleine kann die eine Hand sich nämlich nicht waschen, sie braucht die andere hierzu und umgekehrt.

Schon in der „Verkürbissung des Claudius“ des römischen Dichters, Philosophen und Politikers Seneca (um 4 v.Chr. - 65 n.Chr.) ist diese Redewendung zu finden. Dort heißt es: „deinde tu si quid volueris, in vicem faciam: manus manum lavat.“ – „Dann, wenn du etwas willst, werde ich umgekehrt handeln: eine Hand wäscht die (andere) Hand.“ Gleichfalls beschrieb sein Zeitgenosse Titus Petronius Arbiter (um 14 - 66) in der Satire „Satyricon“ das gegenseitige Auf- und Anrechnen: „et ego tibi plodo. computa, et tibi plus do quam accepi. manus manum lavat.“ – „Und ich habe dir geklatscht. Wir wollen ausrechnen, ob ich dir nicht mehr gegeben habe, als ich empfangen habe. Eine Hand wäscht die (andere) Hand.“