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Der elfjährige Reinhard Schneider lebt in dem kleinen Ort Wolkersdorf in der Nähe von Nürnberg und führt ein völlig normales Leben, bis er eines Tages erfährt, dass er magische Kräfte besitzt und im Wolkersdorfer Wasserschloss zum Magier ausgebildet werden soll. Diese Ausbildung entwickelt sich zu einem großen Abenteuer, das Reinhard nur mit Hilfe seiner Freunde und seiner Lehrer bestehen kann und bei dem er ein großes Geheimnis über sich selbst erfährt.
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Seitenzahl: 269
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Wer wünschte nicht, er könnte ein Zauberer sein
Text und Gestaltung: Copyright by Daniel Perl
Verlag:
Daniel Perl
c/o Gustav Perl
Wannisweg 4
94029 Regen
Druck: epubli - ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Gibt es Magier wirklich? S. 1 Die Magie ist erloschen S. 17 Ein Blick in die Vergangenheit S. 35 Der erste Schultag S. 42 Was verheimlicht der Professor? S. 60 Ist er etwa noch am Leben? S. 71 Der Angriff S. 83 Eine unangenehme Aufgabe S. 93 Endlich ist es so weit! S. 99 Das fehlende Sternenbild S. 110 Der Verdacht S. 124
Der Plan S. 153 Der Tag nach dem großen Kampf S. 176
Das Ritual S. 191
Reinhard Schneider und das Erwachen der Magie
Daniel Perl
In einem kleinen Ort namens Wolkersdorf wohnt ein ganz gewöhnlicher Junge. Wie so oft sitzt er im Wald neben einer Treppe, die sich direkt im Wald befindet, ohne irgendeinen Nutzen zu erfüllen. Sie führt einfach nur einen kleinen Hang im Wald hoch und es scheint, als würde sie sich dort bereits seit Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten befinden. Es scheint sogar, als ob nicht die Treppe in den Wald gebaut wurde, sondern der Wald sich um die Treppe entwickelte. Die Treppe hat sogar ein Geländer, das aber sehr niedrig ist. Wahrscheinlich ist die Treppe im Laufe der Zeit einfach etwas abgesunken, denn ansonsten müsste man ja annehmen, dass diese Treppe für Zwerge gebaut wurde, was ja Blödsinn wäre. Der Junge, dessen Name Reinhard lautet, betrachtet den Wald und lässt dabei die Seele baumeln. Hier, direkt neben dieser Treppe ist sein Lieblingsort. Oft holt er sich ein Buch aus der Gondel, einer aussortierten Seilbahngondel, die direkt neben dem Wald im Zentrum von Wolkersdorf steht und aus der man kostenlos Bücher entnehmen kann und vergisst die Welt um sich herum, wenn er eines dieser Bücher liest.
Unzählige Bücher hat er schon neben der Treppe gelesen und er freut sich immer wieder aufs Neue, wenn er in der Gondel ein neues, spannendes Buch entdeckt. Er weiß selbst nicht warum, aber diese Treppe hat etwas Magisches an sich. Obwohl es so etwas wie Magie natürlich nicht gibt, das weiß ja schließlich jeder von uns. Auch heute war wieder ein sehr spannendes Buch in der Gondel, das von Elfen und Drachen und Zwergen handelt.
Voller Begeisterung schlägt er das Buch auf und liest, oder besser gesagt verschlingt das Buch Seite für Seite und vergisst dabei die Welt um sich herum völlig. Nach zwei Stunden beschließt er eine Pause zu machen und klappt das Buch zu. Dann fällt ihm etwas am Boden auf. Es ist unter Blättern begraben und glänzt zwischen ihnen hindurch.
>> Was ist das? Etwa ein Edelstein? << wundert sich Reinhard und wischt die Blätter aufgeregt zur Seite.
Tatsächlich ist es etwas, das wie ein Edelstein aussieht. Zwar hat es eine längliche, sechseckige Form mit einem flachen und einem spitzen Ende und sieht auf den ersten Blick nicht wie ein typischer Edelstein aus, doch Reinhard ist sich sicher, dass es sich um einen Edelstein handelt, auch wenn er auf den ersten Blick nicht weiß, um welchen Edelstein es sich genau handelt. Er hält ihn gegen das Sonnenlicht und ist ganz begeistert, wie schön der Edelstein im Licht der Sonne glänzt. Sein Glanz ist eine sehr seltsame, aber absolut faszinierende Mischung aus Blau- und Grüntönen. Auch der Edelstein selbst hat eine blaugrüne Farbe, die Reinhard noch nie bei einem Edelstein gesehen hat.
>> Das ist ganz sicher ein Edelstein, hundertprozentig! << ist er sich jetzt noch sicherer und ballt die Faust, in der er ihn hält.
Was ihn allerdings ziemlich verwundert ist, dass ausgerechnet er diesen Edelstein findet. Natürlich hält er sich sehr oft an diesem Ort auf, aber es laufen so viele Menschen jeden Tag an dem Ort, an dem er den Stein gefunden hat, vorbei, sodass es schon ein sehr glücklicher Zufall ist, dass ausgerechnet er diesen Edelstein findet.
>> Naja, warum sollte nicht ich auch einmal Glück haben, schließlich findet auch ein blindes Huhn ab und zu ein Korn. << denkt er sich und steckt den Edelstein in seine Hosentasche, denn er will sein Buch weiter lesen.
>> Hallo Reinhard! Wie immer am Lesen, so kenne ich dich! << begrüßt ihn ein Mädchen mit langen blonden Haaren und einem freundlichen Grinsen, das direkt an der Gondel vorbeilief und dabei Reinhard entdeckt hat, der wieder in sein Buch vertieft ist.
>> Oh Hallo Gwendolin. Natürlich, ich habe wieder ein neues, super spannendes Buch entdeckt! << erklärt Reinhard seiner Freundin Gwendolin.
Gwendolin ist das netteste Mädchen, das Reinhard kennt und sie sind seit ihrem ersten Schultag Freunde. Er versteht sich mit ihr sogar viel besser als mit den anderen Jungen in der Klasse, weswegen die ihn manchmal ärgern, dass er in Gwendolin verliebt sei und noch anderen Blödsinn, aber das interessiert Reinhard herzlich wenig. Das Einzige, dass ihn interessiert sind seine Bücher und seine Freundschaft zu Gwendolin.
>> Aber ich habe noch etwas gefunden außer einem guten Buch! Schau dir das einmal an! << teilt Reinhard seiner Freundin mit und holt seinen Edelstein aus der Hosentasche.
>> Wahnsinn, der ist ja wunderschön. Wo hast du den gefunden? << will Gwendolin wissen, die von dem Glanz des Edelsteins ebenso fasziniert ist wie Reinhard.
>> Er lag einfach hier unter den Blättern. Unglaublich, dass ausgerechnet ich ihn gefunden habe. << freut sich Reinhard.
>> Ja, das ist wirklich unglaublich, aber ich freue mich für dich! << sagt Gwendolin und betrachtet weiter fasziniert den Edelstein.
>> Soll ich dir etwas sagen Reinhard? << fragt sie.
>> Was denn? << fragt Reinhard nach.
>> Aber du darfst mich nicht auslachen! << bittet sie Reinhard.
>> Natürlich nicht! << verspricht er.
>> Ich habe immer wieder einen Traum aus meiner frühesten Kindheit, man könnte fast sagen aus meiner Babyheit, in dem ein schwarzes Eichhörnchen vorkommt. Dieses Eichhörnchen hüpft durch die Bäume, die vor dem Haus meiner Eltern im Garten stehen auf das Haus zu. Das an sich wäre ja ganz normal, aber dieses Eichhörnchen hat einen blaugrünen Edelstein bei sich, der genauso aussieht wie der, den du gefunden hast. Ich weiß nicht, was es mit dem Edelstein gemacht hat, aber ich hatte den Eindruck, dass es diesen im Haus meiner Eltern versteckt hat. << erzählt Gwendolin ihr Erlebnis.
>> Ja, das ist wirklich eine verrückte Geschichte, aber wenn ich so einen Edelstein finde, dann kann ein Eichhörnchen auch so einen Edelstein finden. Und warum sollte es ihn nicht in deinem Haus verstecken? Vielleicht war es ja kein Traum, sondern eine Erinnerung? << antwortet Reinhard.
Gwendolin weiß nicht, was sie von dem Traum halten soll. Was sie allerdings weiß ist, dass sie jetzt nach Hause muss. Sie verabschiedet sich von Reinhard mit den Worten, dass sie sich ja morgen in der Schule sehen und geht weiter nach Hause. Reinhard denkt noch nicht daran, nach Hause zu gehen. Er liest und liest und erst als es dunkel wird, fällt ihm ein, dass er ja noch Hausaufgaben machen muss und vor allem für die Mathematikprüfung lernen muss. Mathematik, sein Hassfach Nummer Eins, nicht zuletzt wegen seinem Mathematiklehrer Herrn Arnold Schmidt. Dieser liebt es, Kinder an der Tafel bloßzustellen und sie so lange mit schwierigen Mathematikaufgaben zu quälen, bis manche Schüler sogar das Weinen anfangen an der Tafel. Wirklich jeder Schüler ist bei Herrn Schmidt schlecht in Mathematik, sogar die Streber. Erschrocken springt er auf, klappt sein Buch zu und läuft nach Hause.
Gott sei Dank ist seine Mutter noch nicht zu Hause. Diese muss immer bis spät Abends arbeiten und wenn sie nach Hause kommt, kontrolliert sie noch schnell alle seine Hausaufgaben. Er könnte sich natürlich herausreden indem er behauptet, dass er sehr viel für Mathematik lernen musste und er deswegen noch nicht fertig ist mit seinen Hausaufgaben, das würde ihm seine Mutter vielleicht noch glauben, wenn er jedoch erst anfängt, wenn sie nach Hause kommt, dann würde er vermutlich Ärger bekommen. Schnell holt er alles Nötige aus seiner Schultasche und setzt sich mit einem ernsten, konzentrierten Blick an seinen Schreibtisch.
>> Ich bin zu Hause! << hört er seine Mutter schreien als sie die Tür öffnet und noch bevor er überhaupt reagieren kann, hat sie auch schon die Tür zu seinem Zimmer geöffnet und schaut nach, was er macht.
Sie ärgert sich, dass er mit seinen Hausaufgaben immer noch nicht fertig ist, denn das passiert regelmäßig, wenn sie arbeiten muss und erst spät Abends nach Hause kommt. Reinhard versucht sich herauszureden, indem er seiner Mutter glauben machen will, dass er den ganzen Nachmittag für die morgige Mathematikprüfung gelernt hat und deswegen völlig vergessen hat, seine Hausaufgaben zu machen.
>> Ich hoffe es für dich, ich hoffe es wirklich für dich, denn wenn ich rausfinde, dass du wieder nur deine Phantasiebücher gelesen hast anstatt zu lernen, werfe ich deine ganzen Bücher aus dem Fenster! << droht sie ihm wieder einmal.
Reinhard versichert ihr, dass er den ganzen Nachmittag wirklich gelernt hat und sich so gut es ging auf die morgige Prüfung vorbereitet hat. Das beruhigt seine Mutter vorerst und sie wünscht ihm noch eine gute Nacht bevor sie sein Zimmer verlässt und die Tür schließt. Reinhard erledigt weiter seine Hausaufgaben, wenn auch sehr dürftig, denn seine Schrift ist selbst für erfahrene Lehrer nur schwer zu entziffern. Nachdem er fertig ist, legt er sich in sein Bett und macht das Licht aus. Doch schlafen will er natürlich noch nicht. Er zieht seine Bettdecke über den Kopf und baut sich mit ihr eine Art Lesehöhle, in der er mit Hilfe seiner Taschenlampe noch ein spannendes Buch liest, natürlich wieder über Magier und Hexen. Jedesmal, wenn er Schritte oder ein Geräusch vor seinem Zimmer hört, macht er die Taschenlampe schnell aus, denn seine Mutter darf niemals erfahren, dass er noch heimlich liest, obwohl er schon längst schlafen sollte. Irgendwann wird er aber dann doch so müde, dass er schlafen muss, auch wenn er viel lieber noch weiter lesen würde, denn das Buch ist spannender und aufregender als jeder seiner Träume sein könnte.
Wie so oft muss seine Mutter ihn am nächsten Tag aus dem Bett schreien, denn Reinhard ist von der langen Nacht noch sehr müde und überhaupt nicht in der Stimmung, schon wieder aufzustehen. Zu seinem Pech ist seine Mutter in diesem Fall aber rigoros. Es kam auch schon vor, dass sie ihm einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet hat, wenn er gar nicht aus den Federn kam. Da er Angst hat, dass das wieder passieren könnte, steht er dann doch lieber auf. Er geht direkt ins Bad, zieht seine Schulklamotten an, putzt sich die Zähne, frühstückt in der Küche und verlässt danach das Haus in Richtung Schule.
>> Reinhard, hast du für die Prüfung gelernt? Ich hätte noch eine Frage, vielleicht kannst du mir das erklären? << fragt seine Nachbarin Gwendolin ihn.
>> Ich glaube jeder in der Klasse hier kann dir mehr helfen als ich! << antwortet Reinhard.
Die Prüfung in Mathe! Diese ist vor allem nicht irgendeine Prüfung, sondern die Entscheidende! Schafft er eine Vier, hat er dieses Schuljahr geschafft. Schafft er jedoch nur eine Fünf, dann, ja dann, muss er die Klasse wohl wiederholen. Das an sich wäre nicht einmal so ein großes Problem, jedoch hat seine Mutter ihm schon damit gedroht, dass sie seine ganzen Bücher aus dem Fenster auf die Straße wirft. Sollte er die Klasse wiederholen müssen, würde dies wahrscheinlich dazu führen, dass seine Mutter ihre Drohung dieses Mal wahr macht und sie seine geliebten Bücher wirklich aus dem Fenster wirft. Außerdem würde er wohl Hausarrest bekommen und könnte dann nicht mehr neben der Treppe im Wald lesen.
>> Guten Morgen zusammen! << begrüßt der Mathematiklehrer Herr Schmidt seine Schüler. Er ist ein sehr strenger, wenn nicht sogar gefürchteter Lehrer und es gibt keinen Schüler in der Klasse, vermutlich an der ganzen Schule, der bei ihm gute Noten schreibt. Für Reinhard und auch für Gwendolin und einige ihrer Mitschüler geht es heute um alles.
Also, ich hoffe ihr habt euch auf eure Prüfung vorbereitet. Diese wird aber anders ablaufen als sonst. Jeder von euch wird ganz alleine mit mir in einem Raum sitzen, damit euch niemand die Lösung vorsagen kann. In diesem Raum werde ich euch mehrere Fragen zur Mathematik stellen. Jeder, der diese Prüfung besteht, besteht auch das Schuljahr, ich hoffe, das ist euch klar. Jedes der Kinder nickt.
>> Oh Gott, alleine mit dem Schmidt in einem Raum und dann noch eine Prüfung. Reinhard, ich hoffe meine Nerven halten das aus! << verzweifelt Gwendolin, doch Reinhard versichert ihr, dass sie die Prüfung ohne Probleme bestehen wird. Für sich selbst schätzt er die Situation weniger positiv ein, aber in der Schule handelt er immer nach dem Motto, die Hoffnung stirbt zuletzt.
>> Also, lasst uns beginnen. Diesmal fangen wir von hinten an. Z nein, y nein, x nein, w nein, v nein, u wie Untermeier. Herr Untermeier, bitte begleiten sich mich in den Nebenraum. << teilt er Franz Untermeier mit, der etwas zaghaft von seinem Stuhl aufsteht und Herrn Schmidt in den Nebenraum folgt. Die anderen Kinder sind ganz leise und fragen sich, wie es Franz bei der Prüfung wohl gehen wird. Nach ungeführ einer Viertelstunde kehren Franz und Herr Schmidt zurück. Franz setzt sich auf seinen Platz und grinst erleichtert, denn er hat die Prüfung geschafft.
>> So, dann kommen wir zum nächsten. T haben wir nicht, dann kommt das S wie Schreiner. Auf geht’s Gwendolin! << fordert Herr Schmidt sie auf und sie folgt ihm langsam in den Nebenraum.
Im Nebenraum befindet sich nur ein Tisch und auf jeder Seite ein Stuhl. Gwendolin nimmt Platz auf dem Stuhl, der mit dem Rücken zur Tür steht, Herr Schmidt nimmt auf dem Stuhl Platz, der mit dem Rücken zum Fenster steht. Gleich die erste Frage, die Herr Schmidt Gwendolin stellt, hat es in sich. Obwohl Gwendolin wirklich sehr viel gelernt hat, kann sie die Frage nicht wirklich beantworten und fängt sogar das Stottern an. Herr Schmidt betrachtet sie mit einem durchdringenden Blick und spielt dabei mit einem Amulett herum, das um seinen Hals hängt. Nach mehreren Erklärungsversuchen teilt Herr Schmidt ihr mit, dass es keinen Sinn hat und sie auf diese Aufgabe keinen einzigen Punkt bekommt. Auch die zweite Frage ist nicht einfacher und Gwendolin findet einfach keine Lösung dafür, egal wie sehr sie nachdenkt. Auch auf diese Frage bekommt sie Null Punkte. Langsam wird sie nervös und unsicher, denn die nächsten drei Fragen muss sie jetzt richtig beantworten um zu bestehen. Herr Schmidt spielt weiter mit seinem Amulett herum und stellt ihr die dritte Frage. Glücklicherweise hat sie zu diesem Thema am Vortag sehr viel geübt und kann die Frage vollständig richtig beantworten. Die vierte Frage hingegen kann sie nicht einmal teilweise beantworten und bekommt darauf wieder keinen einzigen Punkt. Dann folgt die letzte Frage. Leider ist diese noch komplizierter als die vorherigen Fragen und nach langem Stottern und Raten gibt Gwendolin endgültig auf und erklärt, dass sie die Frage nicht beantworten kann. Herr Schmidt betrachtet noch einmal sein Amulett ganz genau, dann teilt er Gwendolin mit, dass sie die Prüfung nicht bestanden hat. Mit rotem Kopf und Tränen in den Augen kehrt sie mit Herrn Schmidt ins Klassenzimmer zurück. Als Reinhard sie sieht, will er sie sofort trösten, doch jetzt ruft Herr Schmidt seinen Namen auf und bittet ihn, ihm in den Nebenraum zu folgen.
Reinhard nimmt auf dem gleichen Stuhl Platz, auf dem auch Gwendolin saß. Herr Schmidt stellt ihm die erste Frage, danach betrachtet er sein Amulett genau. Reinhard überlegt und überlegt, doch er kommt einfach nicht auf die Lösung. Als es Herrn Schmidt zu lange dauert, wertet er die Frage als nicht beantwortet und gibt Reinhard Null Punkte. Die zweite Frage ist etwas einfacher und Reinhard kann sie zumindest teilweise richtig beantworten. Unbeeindruckt stellt Herr Schmidt ihm gleich die dritte Frage, an der Reinhard komplett scheitert und dafür Null Punkte erhält. Die vierte Frage ist schon fast einfach im Vergleich zu den anderen und Reinhard kann sie größtenteils richtig beantworten. Herr Schmidt betrachtet wieder sein Amulett und dreht es hin und her, dann stellt er Reinhard die fünfte und letzte Frage. Reinhard überlegt. Er weiß, dass so eine ähnliche Aufgabe bei seinen Übungsaufgaben dabei war, doch er kann sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wie er sie gelöst hat.
>> Also Reinhard, die Zeit ist abgelaufen, weißt du nun die Antwort oder nicht? << setzt Herr Schmidt ihm die Pistole auf die Brust.
>> Also, ja, bitte noch eine Minute, dann weiß ich die Lösung ganz sicher! << bettelt Reinhard, doch Herr Schmidt schüttelt seinen Kopf mit ernster Miene.
>> Um diesem Trauerspiel ein Ende zu setzen, du weißt die Lösung nicht! << beschließt Herr Schmidt und beendet mit dieser Aussage die Prüfung.
Zusammen mit Reinhard verlässt er den Prüfungsraum und beide kehren in das Klassenzimmer zurück. Herr Schmidt ruft das nächste Kind auf und verlässt mit ihm das Klassenzimmer. Mit gesenktem Kopf geht Reinhard zu seinem Platz und setzt sich auf seinen Stuhl.
>> Hat er dich auch durchfallen lassen? << fragt Gwendolin vorsichtig.
>> Ja, die Fragen waren meiner Meinung nach viel zu schwer! << beschwert sich Reinhard.
>> Das stimmt! Ich habe fast das Gefühl, dass er uns nicht mag und absichtlich durchfallen ließ! << vermutet Gwendolin.
>> Ja, aber wie sollen wir das beweisen? << möchte Reinhard wissen.
>> Nun ja, das weiß ich auch nicht. << resigniert Gwendolin.
>> Gegen einen Lehrer wie den Schmidt kommen wir nicht an. Wir müssen wohl das Schuljahr wiederholen. << befürchtet Reinhard und Gwendolin nickt nur. Nach drei Schulstunden ist die Prüfung vorbei. Allgemein herrscht in der Klasse gute Stimmung, denn bis auf Gwendolin, Reinhard und Stefan haben alle die Prüfung bestanden. Der einzige Trost für Reinhard ist, dass sein Erzrivale Stefan ebenfalls durchgefallen ist.
Schon seit der ersten Klasse sind sie absolute Rivalen. Dies rührt daher, dass Reinhards Mannschaft gegen die Mannschaft von Stefan beim jährlichen Sportfest im Straßenhockey gewonnen hat und Reinhard das entscheidende Tor schoss. Diese Niederlage konnte Stefan nicht verkraften. Er war der Schnellste beim Laufen, der Beste im Weitwurf und sprang am weitesten beim Weitsprung und wollte natürlich auch das Straßenhockeyturnier gewinnen und damit alle vier möglichen Goldmedaillen des Sportfestes gewinnen. Reinhard hingegen war ein durchschnittlicher Sportler, doch im Straßenhockey war er nahezu unbesiegbar und sehr talentiert, weswegen er seine Mannschaft auch bis ins Finale und zum Sieg schießen konnte. Diese Niederlage und die drei darauffolgenden Niederlagen beim Straßenhockey bei den nächsten drei Sportfesten hat Stefan ihm nie verziehen, was dazu führte, dass Stefan Reinhard mittlerweile richtig hasst.
>> Naja, wenigstens kann ich Stefan nächstes Jahr wieder beim Straßenhockey besiegen... << scherzt Reinhard, kann aber nicht einmal selber über seinen Scherz lachen.
>> Ja, immerhin das. Ach, weißt du was, ich will etwas dagegen unternehmen! Herr Schmidt hat die ganze Prüfung über an seinem komischen Anhänger herumgespielt und mir nur halbherzig zugehört, so als hätte er überhaupt kein Interesse daran, was ich sage! Ich will mir das nicht gefallen lassen! << ärgert sich Gwendolin.
>> Ja, das hat er bei mir auch gemacht. Wahrscheinlich hast du Recht und er hat schon vor der Prüfung beschlossen, uns durchfallen zu lassen. << gibt Reinhard seiner Freundin Recht.
>> Stefan, Reinhard und Gwendolin, kommt doch bitte einmal mit mir mit! << bittet Herr Schmidt die drei Schüler.
Etwas verwundert folgen sie ihm in den Nebenraum, in dem die Prüfung statt fand. Als er sie darum bittet, setzen sich die drei an den Tisch, an dem Herr Schmidt gegenüber von ihnen Platz nimmt.
>> Reinhard, Stefan, Gwendolin, ich möchte euch nur ungern durchfallen lassen, deswegen gebe ich euch eine letzte Chance! Ich gebe euch privat und auch völlig kostenlos Nachhilfe und einen Tag bevor die Zeugnisse geschrieben werden, könnt ihr noch einmal eine Prüfung ablegen. Wenn ihr euch wirklich anstrengt, könnt ihr die Prüfung und damit das Schuljahr schaffen. Klingt das nach einem fairen Angebot? << schlägt Herr Schmidt den drei Schülern vor.
Reinhard und Gwendolin schauen sich verwundert an, ja selbst Stefan schaut die beiden verwundert an, denn sie hatten mit vielem gerechnet, jedoch nicht mit so einem Angebot.
>> Ja gerne Herr Schmidt. Aber es reicht, wenn sie mir und Gwendolin privat Nachhilfe geben. Reinhard fällt sowieso durch, der ist wirklich ein hoffnungsloser Fall! << erklärt Stefan sich einverstanden.
>> Sehr witzig wie immer, Stefan! << antwortet Reinhard nur genervt.
>> Ja, ich würde auch Nachhilfe bei ihnen nehmen, ich muss das Jahr unbedingt schaffen! << sagt Gwendolin und nickt zustimmend.
>> Ich auch Herr Schmidt! << stimmt Reinhard zu.
>> Sehr gut, dann werde ich eure Eltern noch darüber informieren, dass ihr heute und die nächsten Tage von mir privat Nachhilfe bekommt. Wir gehen nach der Schule zu Fuss zu meinem Anwesen und werden dort den ganzen Nachmittag bis Abends Mathematik üben! << teilt ihnen Herr Schmidt mit. Alle drei Schüler nicken, dann stehen sie auf und verlassen den Raum.
>> Wahnsinn, also mit so einem Angebot hätte ich nicht gerechnet! Vielleicht ist Herr Schmidt doch kein so schlechter Mensch? << überlegt Gwendolin, doch Reinhard schüttelt den Kopf und vermutet, dass er es genießt, wenn er sie mit weiteren Übungen quälen kann und sie zum Schluss wieder durchfallen lässt, was er ebenfalls genießen wird. Gwendolin zuckt nur mit den Schultern.
>> Aber jetzt genießen wir erst einmal unsere wohlverdiente Pause! << schlägt sie vor und Reinhard nickt mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Die nächsten drei Stunden in Heimatkunde vergehen relativ schnell, doch wirklich freuen können sich Reinhard und Gwendolin nicht, denn je näher der Nachhilfeunterricht bei Herrn Schmidt rückt, desto nervöser werden sie und desto mehr bereuen sie, dieses Angebot angenommen zu haben. Doch es gibt kein zurück. Direkt nach der letzten Unterrichtsstunde taucht Herr Schmidt am Eingang des Klassenzimmers auf und wartet auf Reinhard, Gwendolin und Stefan.
>> Na dann können wir wohl nicht aus! << schlussfolgert Reinhard und steht zusammen mit Gwendolin auf. Sie verlassen das Klassenzimmer und sobald auch Stefan zu ihnen gestoßen ist, folgen sie Herrn Schmidt. Dieser führt sie aus der Schule raus zur Straße und von dort in den Wald neben der Straße.
>> Sie wohnen wirklich im Wald Herr Schmidt? << fragt Gwendolin ungläubig.
>> Ja, wir Lehrer brauchen viel Ruhe und Entspannung! << antwortet er.
>> Mein Vater sagt, dass Lehrer sowieso nur einen Teilzeitjob haben und völlig überbezahlt sind. Warum brauchen sie denn dann viel Ruhe? << will Stefan wissen.
>> Vom Nichtstun! Lehrer brauchen immer viel Ruhe vom Nichtstun Stefan! << antwortet er genervt.
Je tiefer sie in den Wald gehen, desto dichter wird dieser und desto dunkler wird es. Doch Reinhard und Gwendolin fällt noch eine merkwürdige Sache auf. Es ist absolut still in diesem Wald. Man hört keine Vögel zwitschern oder Tiere durch den Wald schleichen, es ist wortwörtlich totenstill in dem Wald.
>> Herr Schmidt, sie wohnen wirklich sehr tief im Wald. << fragt Gwendolin verunsichert nach, aber Herr Schmidt grinst nur leicht und nickt.
Sie gehen weiter durch den Wald, der noch düsterer und dichter wird, bis sie schließlich ein großes Haus sehen können. Herr Schmidt teilt ihnen mit, dass dieses große Haus sein Anwesen ist und sie es gleich erreicht haben. Die drei Kinder sind etwas erleichtert, denn zumindest sieht das Haus von außen sehr einladend aus, wie ein altes Anwesen eines Adeligen, der dort übernachtet wenn er zu Besuch ist in der Gegend.
So, hereinspaziert, hereinspaziert, gleich gibt es eine Extraportion Mathematik! << verkündet Herr Schmidt als er die Tür öffnet und sie für die drei Schüler offen hält, bis diese das Anwesen betreten haben.
Sobald die drei Schüler das Anwesen betreten haben, schließt sich die Tür hinter ihnen mit einem lauten Schlag. Die Atmosphäre wird schlagartig düster und angsteinflössend, ja sogar die Temperatur sinkt und es ist bedeutend kälter in dem Anwesen als draußen und zwei seltsame, schwarze Gestalten stellen sich rechts und links neben die Tür, um sie zu bewachen. Der Anblick dieser Gestalten sorgt dafür, dass jedem der drei Kinder ein riesiger Schrecken durch Mark und Bein fährt und sie hilfesuchend Herrn Schmidt anschauen. Dieser jedoch lacht nur, aber keineswegs freundlich, sondern schon fast bösartig und dämonisch.
>> Herzlich willkommen in meinem Anwesen. Leider, ja leider muss ich euch mitteilen, dass wir heute keinen Mathematikunterricht machen werden, sondern ich habe etwas viel Besseres mit euch vor. << teilt er den Kindern mit und grinst dabei über das ganze Gesicht.
>> Aber Herr Schmidt, was hat das alles zu bedeuten? << fragt Gwendolin, die vor Angst am ganzen Körper zittert.
>> Ihr meine Lieben, werdet Teil meines, oder besser gesagt unseres Experiments! << erklärt Herr Schmidt, während aus dem Hintergrund zwei weitere düstere Gestalten erscheinen.
>> Welches Experiment? Bitte, Herr Schmidt, lassen sie uns gehen! Wir erzählen auch niemandem davon, was wir hier gesehen haben! << verspricht Stefan, der ebenfalls sehr große Angst hat, vor allem vor den schwarzen Kreaturen, die die Tür bewachen.
>> Euch gehen lassen? Das ist völlig unmöglich, ich brauche euch doch für unser Experiment! << verkündet Herr Schmidt, der jetzt ernst und entschlossen wirkt.
>> Was haben sie mit uns vor? Wir haben ihnen doch nichts getan Herr Schmidt! << will Reinhard mit ihm verhandeln, doch Herr Schmidt lacht nur laut.
>> Herr Schmidt, Herr Schmidt. Mein richtiger Name ist Gondelbert Bierhals, bitte nenn mich in Zukunft auch so, wenn du denn noch eine Zukunft hast! << erklärt ihm sein Mathematiklehrer und Reinhard erschrickt, da er zwar nicht weiß, was ihm bevorsteht, er jedoch weiß, dass es nichts Gutes ist.
>> Los, wir dürfen keine Zeit verlieren. Packt ihn hier zuerst! << befiehlt er zwei weiteren dieser düsteren Kreaturen, die ebenfalls aus der Dunkelheit erscheinen.
Die beiden Gestalten packen Stefan und zerren ihn mit sich. Dieser schreit panisch um Hilfe, doch als Reinhard und Gwendolin ihm zur Hilfe eilen wollen, werden sie von den beiden anderen Gestalten, einer Frau und einem Mann, gepackt und mit Gewalt auf eine Sitzbank gedrückt.
>> Eine falsche Bewegung und die Krampusse sorgen dafür, dass ihr euch in Zukunft gar nicht mehr bewegen könnt! << warnt Gondelbert Bierhals die beiden Freunde.
Beide sitzen schweigend nebeneinander und schauen sich vorsichtig und ängstlich das Anwesen an. An den Wänden hängen Hirschgeweihe und alte Bilder von Adeligen, dazu mittelalterliche Waffen. Was ihnen jedoch am meisten Angst einjagt, sind die Krampusse, die die Tür bewachen.
>> Was ist ein Krampus? << will Gwendolin wissen.
>> Ein Krampus ist ein böses mythisches Wesen mit großen Hörnern, einer langen Zunge, der komplett schwarz ist und böse Kinder entführt. Eigentlich ist er der Begleiter des Nikolaus und dafür zuständig, dass er den Kindern Angst macht. << erklärt ihr Reinhard leise, der diese Gestalten aus einem seiner Bücher kennt und sie bisher nur für Fabelwesen hielt.
Wieder schweigen die beiden, bis ihr Schweigen durch laute, angst- und schmerzerfüllte Schreie unterbrochen wird. Es sind die Schreie von Stefan, der anscheinend Höllenqualen erleidet. Dazu hört man das Geräusch lauter Blitze, die irgendwo einschlagen und immer wieder ein Zischen und Krachen, als würde im Nebenraum die Hölle aufbrechen und Stefan unter schlimmsten Schmerzen verschlingen. Aber erst, nachdem er Todesqualen erlitten hat, so scheint es zumindest, seinen grauenerregenden Schmerzensschreien nach zu urteilen.
Dann ist es plötzlich völlig still. Reinhard und Gwendolin schauen sich um, doch in ihrem Raum hat sich nichts verändert. Obwohl die Ruhe sie eigentlich beruhigen sollte, ist es genau diese Ruhe, die sie nervöser werden lässt und ihnen noch mehr Angst einjagt. Kurze Zeit später kehren Gondelbert Bierhals und die beiden anderen Personen in den Raum zurück.
>> Das Mädchen! Sie ist die Nächste! << spricht Gondelbert Bierhals emotionslos und deutet auf Gwendolin.
>> Nein, lasst sie in Ruhe! << schreit Reinhard als die beiden Krampusse sie packen und mit sich zerren wollen.
Reinhard springt von der Bank auf und will Gwendolin helfen, doch die beiden anderen Personen packen ihn und schleudern ihn zurück auf die Bank. Wieder schreit er, dass sie Gwendolin in Ruhe lassen wollen. Dann bemerkt er plötzlich ein Licht, dass aus seiner Hosentasche scheint. Es ist der Kristall, den er neben der Gondel gefunden hat. Er holt ihn aus seiner Hosentasche und betrachtet ihn fasziniert. Der Kristall leuchtet ganz hell, sogar so hell, dass Gondelbert Bierhals und die beiden anderen Personen davon geblendet werden.
>> Schnell, bringt das Mädchen in den Raum! << schreit Gondelbert Bierhals und will sich auf Reinhard stürzen.
>> Neeiiiinnn! Last sie in Ruuuhheeee! << schreit Reinhard wieder, der seiner Freundin um jeden Preis helfen will.
Plötzlich beginnt der Kristall noch heller zu leuchten und stößt eine Art Energiestoß aus, der sowohl Gondelbert Bierhals als auch die beiden anderen Personen und alle vier Krampusse in sämtliche Richtungen schleudert. Der Energiestoß ist sogar so stark, dass er die Tür aus den Angeln schlägt und so den Weg für eine Flucht frei macht. Völlig verwirrt taumelt Gwendolin umher bis Reinhard sie an der Hand packt und hinter sich herzieht. Noch bevor die anderen Personen und die Krampusse sich wieder aufrichten können laufen die beiden Kinder schnell durch die Tür aus dem Anwesen raus und rennen so schnell sie können in Richtung ihrer Schule.
>> Los, verfolgt sie, schnell!! << schreit Gondelbert Bierhals und rennt ihnen zusammen mit den anderen hinterher.
Es ist bereits dunkel und Reinhard und Gwendolin sind sich nicht sicher, ob sie auf dem richtigen Weg sind, doch aus Angst vor ihren Verfolgern laufen sie einfach immer weiter so schnell sie können.
Ohne jegliche Orientierung laufen sie einfach immer weiter durch den Wald, bis Reinhard plötzlich stehen bleibt und Gwendolin ihn von hinten fast umrennt. Den Grund dafür, warum Reinhard so abrupt stehen bleibt, sieht sie auch sofort, noch bevor sie Reinhard überhaupt danach fragen kann. Vor ihnen stehen drei seltsame Wesen mit dem Körper eines Pferdes und dem Kopf eines Steinbocks. Dazu haben diese Wesen leuchtend rote Augen und wirken äußerst aggressiv.
>> Was machen wir jetzt nur? << fragt Gwendolin leise. Reinhard gibt ihr zu verstehen, dass sie ganz ruhig bleiben sollen.
>> Das sind Hufböcke. Ich habe in einem meiner Bücher über sie gelesen. Wir dürfen sie nicht reizen, am besten wir bewegen uns jetzt ganz langsam und wenn sie angreifen, laufen wir weiter nach Osten. Dort stehen viele Bäume, da erwischen sie uns nicht so leicht! << schlägt Reinhard vor.
Der mittlere der drei Hufböcke schnaubt und schert aus, dann greift er an. Er läuft mit voller Geschwindigkeit auf die zwei zu, doch diese können ausweichen und springen zur Seite. Jetzt laufen auch die beiden anderen Hufböcke auf sie zu. Jeder Hufbock läuft auf eine Person zu und versucht diese zu rammen oder in die Luft zu schleudern. Zwar können Reinhard und Gwendolin immer wieder ausweichen, doch es wird immer schwieriger. Außerdem scheinen die Hufböcke mit jedem missglückten Versuch wütender zu werden. Einer der Hufböcke stürmt von rechts auf Reinhard zu, der andere von links und als der sich kurz orientieren muss, rammt ihn von hinten ein Hufbock. Reinhard wird durch die Luft geschleudert und schlägt auf dem Boden auf, zuerst mit dem Rücken, dann mit dem Kopf. Gwendolin packt ihn, zieht ihn hoch und zusammen laufen sie weiter. Durch diesen Angriff ist der Weg mit den vielen Bäumen frei, durch den die zwei nun hetzen, dicht gefolgt von den Hufböcken.
Obwohl die Hufböcke immer wieder gegen die Bäume laufen, bleiben sie ihnen dicht auf den Fersen. Direkt neben Gwendolin rammt ein Hufbock einen Baum, der umfällt und ihnen den Weg abschneidet. Reinhard schaut sich um, doch er kann keinen Ausweg finden, denn an dieser Stelle ist der Wald besonders dicht bewachsen und die drei Hufböcke versperren den einzigen freien Weg. Wieder schnaubt ein Hufbock, dann stürmt er auf die zwei Freunde los. Gwendolin und Reinhard bereiten sich darauf vor, dass sie gleich durch die Luft geschleudert oder einfach überrannt werden. Vor Angst schließen sie die Augen und hören, wie die polternden Hufe näher kommen.
