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Mika wird mitten im Versteckspiel durch einen magischen Schrank gezogen und findet sich mitten in einer Fantasiewelt wieder. Zusammen mit seinen Freunden reist er durch eine Geschichte voller magischer Orte, ausgedachter Wesen und verzauberter Dinge. Die drei Kinder bestehen durch ihren Mut und ihre Hilfsbereitschaft gefährliche Abenteuer und werden zu kleinen Helden. "Die kreative Gestaltung dieser Kinder zeigt uns, wie sie sich ihre Welt bauen. Eine Welt aus Krieg und Frieden, Freude und Angst, Fantasie und harter Realität. Eine Geschichte von Kindern - für Kinder."
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Seitenzahl: 41
Veröffentlichungsjahr: 2016
Liebe Lerserinnen und Leser, was folgt ist eine etwas andere Geschichte, entstanden aus einem Grundschulprojekt, frei jeder Vorgaben und Einschränkungen, wird sich Ihnen das volle Ausmaß kindlichen Einfallsreichtums präsentieren. Die Kinder, die an dieser Geschichte gearbeitet haben, haben den folgenden Seiten Leben eingehaucht und uns damit einen unzensierten Einblick in ihre eigenen Gedanken, Wünsche, Ängste und Tagträume ermöglicht. Die Ideen dieser Kinder zeigen uns, wie sie sich ihre Welt bauen und Sie werden feststellen, dass sich ihre und unsere Welten ebenso ähneln wie unterscheiden. Sie werden durch eine Geschichte gehen, die aus Krieg und Frieden, Freude und Angst, Fantasie und harter Realität gezimmert wurde. Doch all das ist nichts weiter als das Produkt kindlicher Träumereien, verbildlicht, verschriftlicht und in Ramen einer Projektarbeit zusammengetragen.
Von Kindern – für Kinder!
An einem Tag, an dem alle Spiele gespielt und jede Geschichte erzählt worden war, an dem alle Hausaufgaben fertig in den Taschen lagen und sie über jeden Witz schon zweimal gelacht hatten, saßen drei gelangweilte Kinder und ein noch viel gelangweilter Lehrer um den Tisch der Nachmittagsbetreuung herum; Bis eines dieser Kinder, - es war der Kleinste, dem diese Idee kam, - den anderen einen Vorschlag machte.
»Lasst uns verstecken spielen!«, schlug Mika vor und da sich ohnehin alle langweilten und niemand eine bessere Idee hatte, waren alle sofort einverstanden.
»Ok, ich zähle und ihr versteckt euch.« Herr Raum hatte zwar Mühe damit aus dem Stuhl zu kommen, machte sich dann aber sofort bereit.
»Eins«, begann er zu zählen, woraufhin sich die drei Kinder der Nachmittagsbetreuung in Bewegung setzten.
Mika zwang sich schnell unter eines der Regale und rückte an die Wand heran.
Laura kroch kichernd hinter die Vorhänge und Marv stolperte fast über einen Stuhl und zwang sich in letzter Sekunde in einen Spalt zwischen zwei Schränken.
»...acht, neun, zehn!«, drang es aus dem Nebenraum. Von seinem Platz aus konnte er die Füße seines Lehrers sehen. Kurz vor seinem Versteck blieben sie stehen.
Jetzt hat er mich, dachte Mika.
»Hab dich!«
Laura lachte und befreite sich aus ihrem Versteck.
»Mika ist da!«, hörte er das Mädchen sagen. Kurz darauf erschien Herr Raums Gesicht vor ihm.
»Gefunden!«
Sauer kroch er aus seinem Versteck.
»Du hast mich verraten!«, fuhr er Laura an.
»Pah«, machte sie, »nur weil du der Einzige bist, der in die guten Verstecke passt, musst du nicht immer gewinnen.«
Es stimmte, Mika war der Einzige, der in die besten Verstecke reinpasste. Aber das lag allein daran, dass er so klein war und das war ganz sicher kein Vorteil! Ganz im Gegenteil bereitete es ihm nichts als Probleme. Letztens erst hatte er mit den Viertklässlern Fußball spielen wollen, aber die hatten ihn für einen Zweitklässler gehalten und schrecklich ausgelacht. Dabei war Mika schon in der dritten Klasse und spielte besser Fußball als alle seine Klassenkameraden.
»Hab dich Marv!«, rief Herr Raum. »Neue Runde!«
»Jetzt wirst du schon sehen!« Laura grinste ihn an. »Herr Raum findet mich nie!«, daraufhin schob sie die Legokiste unter dem Regal beiseite und zwängte sich in die viel zu kleine Lücke.
Mika sah sich im Raum um. Marv sprang gerade in die große Kiste, in der die Spielzeuge für den Schulhof aufbewahrt wurden und schloss den Deckel mit einem gewaltigen Knall.
Alle guten Verstecke waren belegt, außer die, die er immer benutzte.
»Sieben...«, hörte er Herr Raum rufen.
Hektisch sah er sich im Raum um. Dort, in der hintersten Ecke, stand ein Schrank. War der schon immer dort gewesen? Mika öffnete die Türen und sah, dass der Schrank leer war. Schnell stieg er hinein und schloss die Türen von innen.
»Zehn, Ich komme!«
Mika hielt den Atem an.
»Marv, komm aus der Spielekiste raus!«
Er hörte wie das Spielzeug unter dem Zweitklässler knirschte. »Wir haben doch gesagt wir verstecken uns nicht mehr darin«, schimpfte Herr Raum.
»Aber es gibt hier so wenig gute Verstecke«, beschwerte sich Marv, womit er gar nicht so unrecht hatte. In den beiden Gruppenräumen, die durch eine Tür miteinander verbunden waren, hatten sie nun schon unzählige Male Verstecken gespielt und mittlerweile kannte jedes Kind, das länger als 15 Uhr in der Betreuung blieb, jedes Versteck auswendig.
Nur meins nicht, dachte Mika und verkniff sich dabei ein Kichern.
»Hab dich!«
Laura lachte und Mika hörte wie die Legokiste beiseite geschoben wurde. Jetzt war nur noch er übrig. Die finden mich nie! Vorsichtshalber rückte er noch etwas näher an die Wand heran. Etwas hartes bohrte sich dabei in seinen Rücken.
»Aua«, rief er erschrocken und schlug sich sofort die Hand vor den Mund. Mist, mein gutes Versteck. Er wartete darauf, dass Herr Raum zum Schrank gehen und ihn finden würde, er horchte auf seine Schritte, aber er hörte nichts. Haben sie das vielleicht gar nicht gehört?
Er wartete noch eine Weile, aber die Stimmen waren verstummt. Er hörte weder Herr Raums Schritte, noch Lauras Lachen oder Marvs genervte Meckereien. Stattdessen hörte es sich fast so an, als würde der Wind an den Schranktüren ruckeln. Ein leises, helles Pfeifen drang von außen zu ihm herein. Er trat vorsichtig an die geschlossene Tür heran und versuchte durch einen Spalt zu sehen, aber im Schrank war es so dunkel, dass er die eigene Hand kaum vor Augen erkennen konnte