Reise Know-How Sprachführer Hocharabisch - Wort für Wort: Kauderwelsch-Band 76 - Hans Leu - E-Book

Reise Know-How Sprachführer Hocharabisch - Wort für Wort: Kauderwelsch-Band 76 E-Book

Hans Leu

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Beschreibung

Arabisch gehört sicher nicht zu den leichtesten Sprachen der Welt. Doch es gibt Wege, um es zu beherrschen – und es lohnt sich! Gemessen an der Anzahl der Sprecher:innen ist Arabisch die viertgrößte Sprache der Welt. Und auch wenn Muttersprachler:innen meist einer der Dialekte sprechen, werden Reisende mit Sprachkenntnissen im modernen Hocharabisch in der gesamten arabischen Welt und in anderen islamischen Ländern verstanden. Ein Grundwortschatz kann sehr nützlich sein und Türen öffnen, die sonst verschlossen bleiben. Der Kauderwelsch Hocharabisch bietet einen leichten Einstieg in die Sprache, um auf Reisen schnell ins Sprechen zu kommen. Nach dem bewährten Kauderwelsch-Prinzip werden gängige Redewendungen neben einer sinngemäßen Übersetzung auch Wort für Wort übersetzt. So erwerben Anfänger und Einsteiger ein natürliches Sprachverständnis, einzelne Wörter lassen sich unkompliziert austauschen und Phrasen situationsbezogen anpassen. Das Buch vermittelt unterhaltsame Fakten zur Sprache und stimmt auf landestypische Besonderheiten ein. Die Texte wurden für diese Auflage grundlegend aktualisiert, so dass die Vokabeln den heutigen Reisealltag, gesellschaftlich relevante Themen und aktuelle Freizeitaktivitäten abdecken. Selbstverständlich wird auch die Grammatik kurz und verständlich erklärt, soweit es für das alltägliche Sprechen notwendig ist. Eine Einführung in die Schriftzeichen vermittelt wichtige Grundlagen für das Lesen. Die eingebundenen QR-Codes verbinden das Buch mit Online-Aussprachebeispielen. Kauderwelsch-Sprachführer sind daher auch ergänzend zu Sprachkursen wertvolle Begleiter.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 168

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So funktioniert das

Kauderwelsch-Prinzip

1.

Die zusätzliche Wort-für-Wort-Übersetzung verdeutlicht die fremde Satzstruktur. Grüne Hinterlegungen zeigen Lücken zum Einsetzen von Wörtern bzw. Alternativen zum Auswählen an.

Arabisch

Lautschrift

aina al-funduq?

Wort-für-Wort

wo das-Hotel

Übersetzung

Wo ist das Hotel?

2.

Dies erleichtert anschließend das Einfügen der gewünschten Wörter in die Sätze.

tabîb

Arzt

mahatta

Bahnhof

sifâra

Botschaft

matâr

Flughafen

mustashfâ

Hospital

shurta

Polizei

Im Wörterbuch am Ende des Buches gibt es noch mehr Wörter, die man sinnvoll einsetzen kann.

Inhalt

Vorwort

Typisch Arabisch

Über die arabische Sprache

Hinweise zur Benutzung

Arabisch lernen

Aussprache und Umschrift

Die arabische Schrift

Nomen und Adjektive

Dieses und Jenes

Hier und Dort / Es gibt

Personalpronomen

Besitzanzeige

Steigern und Vergleichen

Verben und Zeiten

Satzstellung

Wem? oder Wen?

Können und Müssen

Konjunktionen

Präpositionen

Fragen

Verneinung

Auffordern

Zahlen und Zählen

Zeit und Datum

Maße und Gewichte

Arabisch sprechen

Wörter, die weiterhelfen

Nichts verstanden?

Kurz-Knigge

Begrüßen und Verabschieden

Namen und Anrede

Bitten, Danken, Wünschen

Das erste Gespräch

Floskeln und Redewendungen

Unterwegs

Toilette

Übernachten

Essen und Trinken

Zu Gast sein

Die Religion

Einkaufen und Handeln

Fotografieren

Kommunikation

Bank, Post, Behörden

Krank sein

Schimpfen und Fluchen

Dringende Hilferufe

Wörterbuch

Literaturhinweise

Wörterbuch Deutsch – Arabisch

Wörterbuch Arabisch – Deutsch

Der Autor

Auf einen Blick

Arabisch

Arabisch, Eigenbezeichnung al-*Arabīya, die Sprache des Korans, hat in der islamischen Welt einen ähnlichen Status wie Latein in Europa.

300

Millionen

Menschensprechen Arabischals Muttersprache,weitere 400Millionen alsZweitsprache

28

Buchstaben

Das arabischeAlphabet enthälthauptsächlichKonsonanten,bildet diese abergenauestens ab.

26

Länder

Hocharabischist Amtssprachein 15 Ländern, inweiteren 11 miteiner anderenSprache.

Vorwort

Spielen Sie mit dem Gedanken, sich etwas Arabisch anzueignen? Sie glauben, die Sprache sei viel zu schwierig für gewöhnliche Sterbliche? Sicher, Arabisch gehört nicht zu den leichtesten Sprachen dieser Welt; dennoch gibt es einfache Wege, um es zu beherrschen. Gemessen an der Anzahl der Sprecher:innen ist Arabisch die viertgrößte Sprache der Welt. Aber nicht alle sprechen das gleiche Arabisch. Die arabische Sprache besteht aus mehreren Dialekten, die allerdings räumlich nicht so eng begrenzt sind wie etwa die deutschen Dialekte. Diese Dialekte sind die eigentliche Muttersprache. Der Grad der Gemeinsamkeiten der einzelnen Dialekte untereinander ist sehr unterschiedlich. Ein Marokkaner kann einen Algerier noch gut verstehen, aber einen Jemeniten mit Sicherheit nicht mehr. Mit dem muss er sich dann in der Hochsprache unterhalten, die in diesem Buch vorgestellt wird. Mit dem modernen Hocharabisch wird man in der gesamten arabischen Welt verstanden werden, darüber hinaus auch in anderen islamischen Ländern.

Ausländer werden von Arabern meist in Hocharabisch angesprochen, da sie davon ausgehen, dass diese nur Hocharabisch sprechen können. Mir selber hat Hocharabisch in Westafrika oder an der ostafrikanischen Küste höchst interessante Türen geöffnet. Allen, die diese Sprache kennenlernen möchten, wünsche ich dabei viel Spaß und Erfolg!

Hans Leu

Top 5

Typisch Arabisch

Namen

Obwohl heutzutage fast jede und jeder einen Nachnamen hat, existieren noch immer die alten Kosenamen oder Spitznamen (arab. kunya). Traditionell wurden Sprecher des Arabischen nämlich im Alltag fast ausschließlich als „Vater bzw. Mutter des Sowieso“ (Abū …, Umm …) angesprochen, wobei es nicht immer darauf ankam, dass man den Namen des Sohnes genau traf. Diese Spitznamen gibt es informell auch heute noch.

Diener des …

Manchmal bekommt man auf die Frage nach dem Namen eines Gesprächspartners das Wort *Abdu genannt. Das kann eine Vereinfachung sein, denn diesen Namen gibt es genau genommen nicht. Arabisch *abd heißt „Knecht“ oder „Diener“ und wird immer von einem Wort gefolgt, mit dem Gott bezeichnet wird. *Abdallâh ist „der Diener Gottes,“ *Abd al-Djabbâr ist „der Diener des Allgewaltigen“ und *Abd ar-Rahmân „der Diener des Barmherzigen“.

Handzeichen

Wenn Sprecher des Arabischen jemanden auffordern, näher zu kommen, benutzen sie ein Handwinken, das bei uns leicht als Fortschicken gedeutet werden kann. Der Handrücken zeigt nach oben und die Handfläche nach unten. Das Handzeichen für Dokumente und Ausweispapiere ist bei uns ebenso unbekannt.

Arabische Wörter in anderen Sprachen

Das Arabische hat einen bedeutenden Einfluss auf viele europäische Sprachen ausgeübt, besonders im Mittelmeergebiet. Auch ins Deutsche haben einige arabische Wörter Eingang gefunden, z. B. Kaffee, Magazin, Matratze, Schachmatt, Sofa, Tarif, Ziffer und Zucker.

Arabisches Geld

Arabisch hat auch viele Wörter aus europäischen Sprachen übernommen, eigenartigerweise fast alle Begriffe für Geld und Münzen. Es gibt nur eine arabische Münzbezeichnung, den fils, dessen Plural fulûs das Wort für „Geld“ ist. Der dirham kommt von der griechischen Drachme, der dînâr vom lateinischen denarius, der riyâl vom spanischen Real und der qirsh (Plural: qurûsh), häufig als „Piaster“ übersetzt (auch kein arabisches Wort), ist vom deutschen Groschen abgeleitet.

Über die arabische Sprache

Nach wie vor streiten sich Wissenschaftler darüber, ob es „das Arabische“ jemals als einheitliche Sprache, so wie das Deutsche, gegeben hat. Fest steht, dass die Bewohner der arabischen Halbinsel vor dem 7. Jahrhundert n. Chr. eine semitische Sprache gesprochen haben, die schon damals in Dialekte zerfallen gewesen sein mag, und aus der das Hocharabische als Schriftsprache hervorgegangen ist. Zur semitischen Sprachfamilie gehören auch die hebräische Sprache und das Äthiopische sowie viele alte Sprachen, die fast alle vom Arabischen – nach dessen Ausbreitung – verdrängt wurden.

Als viele Stämme ab dem 7. Jahrhundert n. Chr. die arabische Halbinsel verließen, um sich in den Regionen des neuen islamischen Reiches anzusiedeln, trugen sie ihre Sprache in ein Gebiet, das sich vom Atlantischen Ozean bis zum Persischen Golf erstreckt. Vorher wurden in diesen Gegenden andere semitische Sprachen, so z. B. Aramäisch (Syrisch), oder Dialekte des Lateinischen und sogar noch Altägyptisch (Koptisch) gesprochen. Das Arabische verdrängte diese Sprachen, u. a. weil es als Sprache des Islams einen besonderen Platz einnimmt. Im Islam ist nicht nur das Wort Gottes heilig, sondern auch die Sprache, in der es herabgesandt wurde: das Arabische. Doch auch unter Christen, Juden und anderen Religionsgemeinschaften im Nahen Osten verdrängte das Arabische alle anderen Verkehrssprachen.

Das erste ausführliche Dokument im Arabischen ist der Koran, für die Muslime Gottes Wort, das durch Muhammad verkündet wurde. Die Sprache des Korans ist die klassische hocharabische Literatursprache. Darüber hinaus wurde wohl auch damals schon in jedem Stamm der eigene Dialekt gesprochen, der sich von dieser Hochsprache auf eigene Weise unterschied.

Araber schätzen Hocharabisch-Kenntnisse mehr als Dialektkenntnisse, denn Hocharabisch ist ja die schöne Sprache, die Gott nicht ohne Grund ausgewählt haben kann, als er sich im Koran an die Menschen wandte. Die alte hocharabische Literatursprache hat sich zwar im Stil und vom Vokabular her sehr verändert, die Grammatik ist aber weitgehend dieselbe geblieben, so dass gebildete Araber nach kurzem Lernprozess Dokumente aus dieser Zeit verstehen können. Die Bildung ist allerdings der entscheidende Faktor für die Kommunikation auf Hocharabisch. Da niemand Hocharabisch mit der Muttermilch lernt, muss man sie sich in der Schule aneignen. In der Schule wird ausschließlich Hocharabisch gelesen und geschrieben und häufig auch Hocharabisch geredet. Alle, die etwa ein Jahr lang in der Schule waren, die eine Zeitung lesen oder einen kurzen Brief schreiben können, können Hocharabisch! Jedes geschriebene Dokument ist in der Hochsprache verfasst, denn die Dialekte werden nur in Ausnahmesituationen geschrieben.

Fast alle Araber verstehen also immerhin ein wenig Hocharabisch, selbst wenn sie es nicht selber sprechen können. Wer es schreiben kann, beherrscht es und kann es dann auch sprechen. In Ländern mit gutem Schulsystem, wie Syrien, Jordanien, Libanon, Palästina, Irak, Libyen oder den Ländern der arabischen Halbinsel, können die meisten Hocharabisch sprechen. Im Maghreb wurde Hocharabisch in der Schule jedoch fast vom Französischen verdrängt. Allerdings ist diese Entwicklung rückläufig, und nun wird wieder mehr Hocharabisch gesprochen.

Arabisch hat aber auch als Fremdsprache eine weite Verbreitung. Der Koran z. B. muss von jedem Muslim auf Hocharabisch gelesen werden – und viele wollen verstehen, was sie da lesen. Jeder Nicht-Araber, der Arabisch anhand schriftlicher Dokumente lernt, beherrscht die Hochsprache. Deshalb ist Hocharabisch als Sprache des Korans in der ganzen islamischen Welt verbreitet.

Im Alltag wird fast ausschließlich im Dialekt gesprochen; alle schriftlichen Texte dagegen werden auf Hocharabisch verfasst. Hocharabisch ist die Verständigungssprache zwischen Arabern, deren Dialekte zu unterschiedlich sind; also sprechen und schreiben sie die fus’hâ (Hochsprache).

Arabische Dialekte

Arabische Dialekte sind so alt wie die Sprache selber und unterscheiden sich mal mehr mal weniger von der Schriftsprache. So wie Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Italienisch und Rumänisch sich alle vom Lateinischen ableiten, gibt es auch zwischen ihnen Verbindungen.

Nordafrikanische Dialekte (Marokkanisch, Algerisch und Tunesisch) werden häufig als ein Dialektgebiet angesehen und genauso die Dialekte, die am Persischen Golf gesprochen werden („Gulf Arabic“). Sprecher so weit voneinander entfernter Dialekte können sich nur durch Rückgriff auf Hocharabisch verständigen.

Weitere Dialektgebiete sind der Irak (wo es genau genommen zwei Dialektgruppen gibt), Ägypten, oder die Länder der Levante (Syrien, Libanon, Palästina und Jordanien). Wie viele Dialekte es gibt, lässt sich nicht sagen, denn es gibt auch Arabisch sprechende Gruppen in Mauretanien, im Sudan, oder auch im Iran und in Anatolien, die ihre eigenen Dialekte haben.

Noch vor hundert Jahren gab es solche Gruppen auch auf Zypern oder in Ostafrika (Sansibar). Genau genommen ist selbst die Sprache der Mittelmeerinsel Malta ein arabischer Dialekt. Dieser wird jedoch mit lateinischen Buchstaben geschrieben und entwickelte sich zur Nationalsprache Maltas. Das ist mit keinem anderen arabischen Dialekt passiert, ein Umstand, der aufzeigt, dass die Unterscheidung zwischen „Sprache“ und „Dialekt“ davon abhängt, wie die Sprecher darüber denken.

Araber verstehen die arabische Schriftsprache als ihre Nationalsprache und die Dialekte als lokale Varianten. Das hört sich an, als würden die Araber nicht zu ihrer Muttersprache, den Dialekten, stehen. Wozu gebrauchen sie eine so alte und schwere Sprache zum Schreiben? Tatsächlich will man das einigende Band der Hochsprache nicht aufbrechen. Eine Zeitung oder auch Literatur, die im jemenitischen Dialekt geschrieben wäre, könnte man in Ägypten nicht verstehen. An der allgemein verständlichen Hochsprache festzuhalten, heißt damit auch, an der nationalen Identität als Araber festzuhalten. Darüber hinaus ist man stolz auf die vielen sprachlichen Möglichkeiten, die Schönheit und die Geschichte der Hochsprache. Deshalb sind auch die meisten Radio- und Fernsehsendungen in der Hochsprache. Hocharabisch ist nach wie vor die Bildungssprache, in der an der Uni und zu offiziellen Anlässen gesprochen wird. Nicht das alte Hocharabisch des Korans, sondern die gesprochene moderne Hochsprache wird im vorliegenden Kauderwelsch-Sprachführer vermittelt. Sie wird unterschieden vom klassischen Arabisch, das komplexer ist, was Syntax angeht und auch Grammatik. Diese Sprachebene wird als Modernes Standardarabisch (MSA) bezeichnet. Modernes Standardarabisch ist nicht die Sprache des Korans oder der klassischen arabischen Literatur, aber jene der modernen arabischen Literatur, der Zeitungen, des Fernsehens und des Internets.

Hinweise zur Benutzung

Hocharabisch lernen

Der erste Teil zeigt, wie Hocharabisch „funktioniert“ und liefert das Handwerkszeug, um eigene arabische Sätze zu sprechen.

Sollten Sie zu den Menschen gehören, die lieber einen Bogen um das Thema Grammatik machen: Keine Sorge! Die wichtigsten Regeln werden auch für Laien verständlich erklärt und mit praktischen Beispielen veranschaulicht. Die Wort-für-Wort-Übersetzung (s.Seite 1) hilft dabei, den Satzbau nachzuvollziehen und selbst anzuwenden.

Hocharabisch sprechen

Im zweiten Teil dreht sich alles ums Sprechen. Für alle möglichen Lebenslagen auf Reisen gibt es Beispiele, in die man nur noch das passende Wort einsetzen muss. Praktische Tipps und Infos zum Reiseland erleichtern das Ankommen.

Trauen Sie sich und versuchen Sie Ihre ersten Schritte in der Fremdsprache! Sie zeigen damit Interesse und Respekt – und schon ist das Eis gebrochen, auch wenn man mal einen Fehler macht. Sie werden völlig andere Dinge erleben als „sprachlose“ Reisende, und Sie werden feststellen: Sprache öffnet Türen und Herzen.

Den ersten Schritt dazu haben Sie mit diesem Buch bereits in der Hand. Übrigens: In Gesprächen werden kleine Sprachkenntnisse größer!

Am Ende des Buches finden Sie ein Wörterbuch zum Nachschlagen in beiden Richtungen. Die Umschlagklappen geben einen Überblick der wichtigsten Sätze.

Arabisch lernen

Aussprache und Umschrift

Die arabische Schrift

Nomen und Adjektive

Dieses und Jenes

Hier und Dort / Es gibt

Personalpronomen

Besitzanzeige

Steigern und Vergleichen

Verben und Zeiten

Satzstellung

Wem? oder Wen?

Können und Müssen

Konjunktionen

Präpositionen

Fragen

Verneinung

Auffordern

Zahlen und Zählen

Zeit und Datum

Maße und Gewichte

Als Anfänger:in müssen Sie sich zunächst an einiges gewöhnen, das das Arabische vom Deutschen völlig unterscheidet. Die Konsonanten in einem Wort transportieren den Sinn. Mehr dazu gleich im folgenden Kapitel. Hinzu kommen auch einige Laute, die es im Deutschen gar nicht gibt, und die man etwas üben muss. Auch die von rechts nach links geschriebene Schrift erscheint zunächst ungewohnt. Vokale werden nicht geschrieben, so dass man ein Wort kennen muss, um es lesen zu können.

Aussprache und Umschrift

In allen semitischen Sprachen, so auch im Arabischen, leitet sich die Grundbedeutung eines Wortes aus den Konsonanten, z. B. aus der Buchstabenfolge b-f-k, die dann jeweils für die ganze Wortfamilie gleich ist. Nur die Vokale, die die Konsonanten miteinander verbinden, sind unterschiedlich. In der Wortfamilie „schreiben“ hängt z. B. alles an den Konsonanten k, t und b:

kataba

schreiben

kâtib

Schreiber

kitâb

Buch

kutub

Bücher

In der arabischen Schriftsprache werden deshalb auch fast nur die bedeutungstragenden Konsonanten geschrieben.

Niemand, der mit diesem Kauderwelsch-Band Hocharabisch lernen will, muss die arabische Schrift erlernen. Zusätzlich zur Originalschrift ist eine Lautschrift in lateinischen Buchstaben ergänzt, so dass man sofort mit dem Sprechen beginnen kann.

Konsonanten (Mitlaute)

Hamza

Ein Stimmabsatz: Die Stimme wird vorher abgesetzt und der nächste Laut explosiv hervorgebracht. Im Deutschen ist dies z. B. aus „Vers’enden“ im Gegensatz zu „versenden“ bekannt. Hamza am Wortanfang steht in diesem Buch nur bei Verben; die Aussprache von Vokalen am Wortanfang erfolgt wie im Deutschen mit Stimmabsatz (wie in „Achtung“): ’akala (essen)

b

bâ’

„b“ wie in „Buch“: bait (Haus)

t

tâ’

„t“ wie in „Tuch“: tamâm! (einverstanden!)

th

thâ’

ein stimmloses „th“ wie im englischen „thunder“, das eine Nähe zum „t“ hat; nicht aber stimmhaft wie in „that“, das eher zum „d“ tendiert: thûm (Knoblauch)

dj

djîm

stimmhaftes „dsch“ wie in „Dschungel“: djamîl (schön)

h

hâ’

Ein sehr kräftig gehauchtes „h“, das fast ein „ch“ erreicht. Wenn die Silbe „ha“ so laut wie möglich gehaucht wird, kommt man ihm nahe. hammâm (Bad)

ch

châ’

„ch“ wie in „Buch“, nicht wie in „ich“: chubz (Brot)

d

dâl

„d“ wie in „Dach“. dubb (Bär)

th

thâl

ein stimmhaftes „th“ wie in englisch „that“, nicht aber stimmlos wie in „thunder“: thalika (jener)

r

râ’

ein rollendes Zungenspitzen-r wie im Englischen oder Italienischen: risâla (Brief)

z

zây

Ein stimmhaftes „s“ wie in „Sonne“. Es hat keine Ähnlichkeit mit dem deutschen „z“, von dem man sich (wie international üblich) nur das Zeichen leiht: zahra (Blume)

s

sîn

Im Gegensatz zum stimmhaften „z“ ein scharfes „s“, das nur mit Zunge, Zähnen und Luftausstoß (ohne Stimme!) gesprochen wird, wie im Wort „Tasse“: salâm (Gruß)

sh

shîn

stimmloses „sch“ wie in „Schuh“: shukran! (danke!)

Die vier folgenden Laute sind so genannte velarisierte Laute, das heißt, beim Aussprechen wird die Zunge in der Form eines „S“ geschwungen, so dass der Zungenansatz nach oben und der Zungenrücken nach unten geführt wird. Diese Laute färben alle nachfolgenden Vokale dunkler: aus „a“ wird z. B. fast ein „o“.

Wer einmal den Bogen raus hat, kann bald alle davon. Hier ist genaues Zuhören wichtig!

s

sâd

sabâh (Morgen)

d

dâd

ein velarisiertes „d“, etwa wie im bayrischen „doo“ für „dort“: daif (Gast)

t

tâ’

velarisiertes „t“ wie etwa in „Torf“: tâlib (Student)

z

zâ’

velarisiertes „th“: zarf (Umschlag)

Auch der folgende Laut hat es in sich: Stellen Sie sich vor, Sie sitzen auf Klo und versuchen mit aller Kraft … Was Sie dabei von sich geben, ist das *ain. Da viele Ausländer diesen Laut nicht aussprechen können, haben sich die Araber daran gewöhnt, dass sie an seiner Stelle das leichtere Hamza hören.

*

*ain

ein stimmhafter Kehllaut, der durch starkes Zusammenpressen des Kehlkopfes erzeugt wird: *â’ila (Familie), sâ*a (Uhr, Uhrzeit)

gh

ghain

ein Reibelaut aus dem Zäpfchen, ähnlich dem tiefen deutschen „r“ wie in „Grund“: ghâliy (teuer)

f

fâ’

„f“ wie in „Fuß“: funduq (Hotel)

k

kâf

„k“ wie in „Kamm“: kaifa (wie)

q

qâf

Wieder ein „Zäpfchenlaut“: Wenn man versucht, das deutsche „k“ immer weiter hinten am Gaumen zu sprechen, muss irgendwann das Zäpfchen gehoben werden. Dies ist das qâf. Ein nachfolgender Vokal wird dabei dunkel gefärbt: qalam (Stift)

l

lâm

„l“ wie in „Lampe“: latîf (nett)

m

mîm

„m“ wie in „Maus“: muslim (Moslem)

n

nûn

„n“ wie in „Nase“: nuqûd (Geld)

h

hâ’

„h“ wie in „Haus“: hâthâ (dieser)

w

wâw

Kein deutsches „w“, sondern ein englisches, wie in „water“ oder „Wow!“. Wenn man genau hinhört, hört man es auch im Ausruf „Aua!“ (= auwa). Beispiel: watan (Heimat, Nation)

y

yâ’

wie das deutsche „j“ in „ja“: yamîn (rechts)

Vokale (Selbstlaute)

Im Hocharabischen gibt es nur drei Vokale: a, i, und u. Ein e oder o kommt im Hocharabischen überhaupt nicht vor. Darüber hinaus gibt es nur noch die Doppellaute ai und au. Wie im Deutschen gibt es lange und kurze Vokale, die jedoch bedeutungsunterscheidend sind: Wenn die Länge der Vokale nicht beachtet wird, wird man falsch verstanden. So heißt das Wort barîd „Post“, das Wort bârid aber „kalt“. In der Umschrift steht über lang auszusprechenden Vokalen das französische Dehnungszeichen ^.

Betonung

Im klassischen Arabisch soll es früher überhaupt keine Betonung gegeben haben, und tatsächlich wird Dichtung heute noch in einer einzigen Tonlage vorgetragen, und allein die Länge der Vokale gibt den Rhythmus an. Die meisten Araber betonen in normaler Rede aber immer die lange Silbe eines Wortes, also in der Regel die, in der ein langer Vokal (â, î, û) oder ein Doppellaut (au, ai) vorkommt. Im Wort hammâm (Bad) z. B. ist die zweite Silbe betont. Hat ein Wort zwei lange Silben, wie saiyâra, wird die letztere von beiden betont: saiyâra (Auto).

Die arabische Schrift

Auch wenn die arabische Schrift nach Würmern oder Schlangen aussieht, setzt sie sich aus Buchstaben zusammen, die jeweils bestimmte Laute bezeichnen. Und obwohl das lateinische und arabische Alphabet so unterschiedlich aussehen, haben sie einen gemeinsamen Ursprung, und zwar im phönizischen Alphabet, das im heutigen Libanon im 12. Jahrhundert v. Chr. entwickelt wurde. Der wichtigste Unterschied zum lateinischen Alphabet ist, dass in der arabischen Schrift (wie in allen Alphabeten für semitische Sprachen) eigentlich nur Konsonanten (z. B. b, d, f) geschrieben werden. Das wäre so, als würde bei uns das Wort „Fenster“ nur durch die Konsonantenfolge fnstr wiedergegeben werden. Dies könnte dann aber auch als „finster“ oder „fonstir“ gelesen werden. Auch Groß- und Kleinschreibung kennt das Arabische nicht.

Genau genommen muss jedes Wort, welches gelesen werden soll, eigentlich schon bekannt sein. Niemand könnte eine fremde Sprache in einer arabischen Schrift lesen, wie z. B. ein Deutscher Italienisch lesen kann, auch wenn er es nicht versteht.

Allerdings gibt es auch für die arabische Schrift Zeichen („Vokalzeichen“), die den nachfolgenden Vokal angeben. Sie werden über oder unter den Konsonanten geschrieben, hinter dem der Vokal folgen soll. Leider werden diese Vokalzeichen nur selten benutzt, meistens nur im Unterricht, oder wenn es darum geht, etwas zweifelsfrei auszudrücken, z. B. im Koran.

Arabisch wird von rechts nach links geschrieben und gelesen. Die Buchstaben werden miteinander verbunden, so wie in jeder Handschrift. Das Wort kutub heißt „Bücher“ und schreibt sich im Arabischen (vorerst ohne Vokalzeichen) so:

 

 

Es ist nicht schwer, die drei Konsonanten, mit denen es geschrieben ist, zu trennen:

(k)

(t)

(b)

Diese Buchstaben verändern ihr Gesicht, wenn sie an anderer Stelle im Wort stehen. Insgesamt gibt es drei Möglichkeiten, an welcher Stelle ein Buchstabe im Wort stehen kann: am Wortanfang, in der Wortmitte und am Wortende. Eine vierte Form erhält das Zeichen, wenn es isoliert steht. In dieser Form steht das Zeichen in der Aussprachetabelle.

Das b z. B. steht im obigen Beispiel am Wortende.