Religion und Bildung -  - E-Book

Religion und Bildung E-Book

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Beschreibung

Das Thema Bildung bestimmt immer wieder von Neuem die politische und gesellschaftliche Debatte. Diskutiert wird über Bildungsgerechtigkeit, Bildungsinhalte und -ziele. Eine Bildung im umfassenden Sinne ist dabei mehr als nur reine Wissensvermittlung; sie beinhaltet die Weitergabe von Kenntnissen und Fähigkeiten ebenso wie die Vermittlung von sozialen Kompetenzen und die Erziehung zu Werten. In diesem Zusammenhang rücken zwei Fragen in den Vordergrund: Braucht Bildung Religion? Und braucht Religion Bildung? 28 Autorinnen und Autoren aus Gesellschaft, Wissenschaft und Kirche erörtern in diesem Band die Bedeutung von Religion für Erziehung, Bildungspolitik und Wertedebatten und eröffnen Zugangswege, dieses facettenreiche Verhältnis neu zu bedenken: in Lebensräumen, in unterschiedlichen Religionen, im Gottesdienst sowie in den Medien.

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Seitenzahl: 255

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© 2010 E-Book-Ausgabe (EPUB)© 2008 Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh
Verantwortlich: Dr. Martin RiegerWissenschaftliche Mitarbeit: Ferdinand MirbachLektorat: Claudia PriemerHerstellung: Christiane RaffelUmschlagabbildung: Fotolia/Chanreic
ISBN : 978-3-86793-210-3
www.bertelsmann-stiftung.de/verlag
Inhaltsverzeichnis
Titel
Impressum
Vorwort
Einleitung
Religiöse Bildung in Lebensräumen
Den Anfang schon verpasst? Religiöse Bildung in der Kindheit
Das Recht des Kindes auf Religion: Selbstwerdung und Wertebildung
Gesellschaftliche Pluralität braucht religiöse Bildung
Religion im Kindesalter: Defizite der Forschung
Praktische Konsequenzen
Aspekte einer Kindertheologie
Orte kindertheologischer Gespräche
Zwischen Kinderphilosophie und gelebter Religion
Kindertheologie als empirische Theologie
Kindertheologie als Stil
Religion und der Bildungsauftrag der Schule
Das Verhältnis von Bildung, Religion und Schule
Der Religionsunterricht
Neue Inhalte schulischer religiöser Bildung
Familie im Umbruch
Religiöse Lernorte
Religiöse Bildung in der Familie
Erwachsenenkatechese als neue Trägerin religiöser Bildung
»Wege erwachsenen Glaubens«
Glaubenskurse - ein neuer Weg religiöser Erwachsenenbildung?
Kirchliche Akademien als Orte der Unterbrechung
Steigerung als Ausweis persönlicher und gesellschaftlicher Dynamik
Akademien als Orte der Unterbrechung
Hat das Dialog-Modell der Akademie überlebt?
Dialog als Moment sozialer Praxis
In Prozessen des Aushandelns Gemeinsamkeiten suchen
»Mut zur Weite der Vernunft«
Das interdisziplinäre Gespräch als »dritte Kultur«
Akademien der Kirche als Kulturstationen
Frauen als Expertinnen religiöser Bildung
Die Geschlechterdifferenz als Grundbestand religiösen Wissens
Sozialer Wandel und religiöse Bildung
Bildung als Schlüsselfaktor
Die Rolle der Bildung in einer Wissensgesellschaft
Religiöse Bildung in Religionen
Die Vielfalt religiöser Bildung in der DDR
Institutionelle Lernorte
Kollektive Lernorte
Individuelle Lernorte
Bildung aus Sicht des Orthodoxen Christentums
Der ganzheitliche Bildungsbegriff
Bildung im Orthodoxen Christentum
Der ideale Bildungsprozess
Orte der Bildung im deutschen Judentum
Das Schulwesen
Die Hochschulbildung
Jüdische Bildung in der DDR
Entwicklung seit 1989
Der Islam in Deutschland im Prozess der Neuformierung
Die offizielle Agenda der verordneten Selbstwerdung
Was für ein Islam? - Formierung und Institutionalisierung
Revision staatlicher Islampolitik
Religiöse Bildung im Gottesdienst
Das Medium Kirchenlied
Spiritueller Reiseproviant
Singen als aufmerksames Hören
»Zu Gast in fremden Zelten«
Liturgische Sprachschule
Schönheit und Moral
Die Predigt im evangelischen Gottesdienst - ein Bildungsmedium?
Aufgaben der Predigt anhand der protestantischen Predigtgeschichte
Aufgaben der Predigt in heutiger Perspektive
Religiöse Bildung im Gottesdienst?
Die Frage des Wie
Bildung als Schlüssel zur Kommunikation zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden
Der Hebräerbrief als Mahnrede zur Bildung
Bildung als Kommunikationsvoraussetzung
Religiöse Bildung durch Rituale?
Das Ritual als Bildungsereignis
Religiöse Rituale und Identität des Christen - Beispiele aus der Geschichte
Der Eigenwert religiöser Bildung durch Rituale
Bildung und Performanz
Bildung durch religiöse Rituale in einer pluralistischen Gesellschaft
Religiöse Bildung durch Medien
Die Rolle der Printmedien
Religiöse Bildung als Privileg der Lesenden
Emanzipation von religiösen Wurzeln
Inhalte über den Tag hinaus
Das religiöse Buch
Die Wiedergeburt der Religion?
Der Siegeszug des Buches der Bücher
Die Bibel: Vorbild und Maßstab für die religiösen Bücher
Der bleibende Mehrwert des religiösen Buches
Der Einfluss der Literatur auf die Realität von Religiosität
Einen religiösen Menschen »bilden«
Literatur und die Macht der Vorstellungskraft
Religion und Literatur
Kunst als Medium religiöser Bildung
In Bildern schweigend reden
Mit anderen Augen unseren Gott sehen
Kunsterlebnis als Glaubensereignis
Religiöse Bildung und Internet: Ein alternatives oder ein komplementäres Verhältnis?
Skizzen einer selbstverständlichen und zugleich konfliktträchtigen Begegnung
Bestandsaufnahme: Deutungsansätze und erste Brückenschläge
Klarstellungen: Bildung im medialen und religiösen Pluralismus
Perspektiven: Religiöse Bildung im Dialog mit dem Internet
»Religion sells« - Anmerkungen zur Fernsehtauglichkeit von Religion
Medienreligion als Spiegelbild des religiösen Traditionsabbruchs
Das Leben im größeren Kontext sehen
Was heißt Menschsein heute?
Religion und fremde Kultur
Der Film »Rom«
Religion als Exotikum
Konsequenzen aus der Systematisierung von Religionen
Religion im Museum
Museen als Orte der Bildung
Das Zusammenwirken von Theologie und Kunstgeschichte
Das Zusammenspiel von Religion und Museum
Epilog
Literatur
Die Autorinnen und Autoren
Aus Gründen der Einfachheit und besseren Lesbarkeit verwendet diese Publikation überwiegend die männliche Sprachform. Es sind jedoch immer beide Geschlechter gemeint.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Vorwort
Liz Mohn
Wir leben in einer schnelllebigen Zeit! Der technische Fortschritt beschleunigt fortwährend Abläufe und Entscheidungen in unserem privaten und beruflichen Leben. Die viel diskutierte Globalisierung lässt das Leben unübersichtlich erscheinen. Viele Menschen spüren angesichts der mannigfaltigen Veränderungen eine große Unsicherheit und haben Ängste: Sie fürchten um ihren Arbeitsplatz, neiden anderen den Erfolg, verlieren ihren Halt und die Orientierung. Intoleranz und Hass können daraus entstehen.
Deshalb sollte es ein Grundanliegen sein, die Chance eines jeden einzelnen Menschen auf eine gute Allgemein- und Berufsausbildung zu fördern. Ich bin davon überzeugt, dass Bildung der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe und Integration ist. Der amerikanische Zukunftsforscher Jerome Glenn weist zu Recht darauf hin, dass aufgrund der weltweiten Verfügbarkeit von Wissen durch neue Technologien auch innovative, gerechtere Formen der Vermittlung möglich sind. Wir sollten sie ebenso nutzen, wie auch die Stärkung von Selbstorganisation und Eigenverantwortung im Umgang mit den Inhalten vorantreiben.
Denn: Die Bildung des Einzelnen bestimmt maßgeblich seine Chancen auf freie Entfaltung und persönliche Zukunft im Zeitalter der Globalisierung. Bildung schafft die Grundlage für unser Zusammenleben - in unserer Kommune, in unserem Land, auf unserem Kontinent und auf unserem Globus. Angesichts der Veränderungen und der wachsenden Unterschiedlichkeit in unserer Gesellschaft wird es jedoch immer wichtiger, den Bildungsbegriff weiter zu fassen. Allzu oft verlieren Menschen in Anbetracht der gesellschaftlichen Dynamik die Orientierung. Viele suchen Werte, die dem Leben Halt und Sinn geben.
Doch wo lernen junge Menschen, ein sinnvolles Leben zu führen? Welche Werte benötigen sie, um eigenverantwortlich und selbstständig ihr Leben zu gestalten, ohne die Solidarität gegenüber dem Nächsten zu vernachlässigen? Wo erhalten sie diese Werteorientierung für ihren Lebensweg? Geschieht dies in den Schulen und Universitäten, im Elternhaus oder im Beruf? Wie erfahren sie beispielsweise, dass es wichtig ist und guttut, für andere da zu sein und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen?
Ich bin davon überzeugt, dass wir einen zeitgemäßen, ganzheitlichen Bildungsbegriff brauchen: eine Bildung, die im frühkindlichen Bereich beginnt und sich bis ins hohe Alter fortsetzt, die nicht mehr allein Lernstoff vermittelt, sondern die Fähigkeiten und Talente der Menschen einbezieht; eine Bildung, die die Unterschiedlichkeiten von Völkern, Kulturen und Religionen respektiert und einen Wertekanon vermittelt.
Ein derart modernes Bildungswesen mit einem zeitgemäßen Bildungsziel ist für mich Teil der gesellschaftlichen Verantwortung und gleichzeitig Voraussetzung für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft. Denn dazu gehört auch die Vermittlung des Gefühls von Zusammengehörigkeit, Gemeinschaft und Toleranz. Deshalb sollten Inhalte zur Stärkung gesellschaftlicher Verantwortung zu einem festen Bestandteil unserer Lehrpläne werden.
Gesellschaftliche Verantwortung, eine Ethik des Zusammenlebens, fällt jedoch nicht einfach vom Himmel. Diese Werteorientierung muss wachsen und sich stets weiterentfalten. Menschen brauchen ein Fundament von Werten und Wissen, von Kompetenzen und Haltungen. Deshalb gehört zu einer guten Persönlichkeitsentwicklung wesentlich eine Wertevermittlung, und diese ist zugleich eine wichtige Grundlage für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Ohne Orientierung und ohne Werte ist auch eine Weiterentwicklung unserer Gesellschaft nicht möglich.
Der »Religionsmonitor 2008« der Bertelsmann Stiftung hat bestätigt, dass 70 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung als religiös bezeichnet werden können. Dies ist ein Beleg dafür, dass gerade auch Religionsgemeinschaften für die Werteorientierung einen wichtigen Beitrag leisten. Für viele Menschen sind sie Kraftquellen in einem unsicheren Umfeld. Gerade in unserer schnelllebigen und globalen Zeit ist es wichtig, sich unserer kulturellen und religiösen Wurzeln bewusst zu werden.
In dem vorliegenden Buch »Religion und Bildung« haben sich Autoren Gedanken über Inhalte und über zahlreiche Orte religiöser Bildung gemacht. Das Buch soll helfen, die eigene Geschichte und Kultur zu verstehen und über die Bedeutung von Religionen nachzudenken. Das Wissen um die eigene kulturelle Identität und die Wurzeln unserer Gesellschaft unterstützt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es kann helfen, unsere eigenen Wurzeln zu erkennen und unsere eigenen Werte zu reflektieren. Damit ist es ein wichtiger Schritt, um Respekt und Achtung, Solidarität und Toleranz zu ermöglichen und unsere Welt ein Stück weit menschlicher und friedlicher werden zu lassen.
Einleitung
Martin Rieger
Über eine ganzheitliche Bildung wird seit vielen Jahren intensiv diskutiert. Fragen nach den Bildungszielen, den Lehr- und Lernkompetenzen sowie Aspekte der Bildungsökonomie prägen den gegenwärtigen Diskurs. Das vorliegende Buch möchte unter dem Gesichtspunkt ganzheitlicher Bildung auf den Bereich »Religion und Bildung« aufmerksam machen, der vor dem Horizont wachsender Heterogenität der Gesellschaft und Globalisierung künftig weiter an Bedeutung gewinnen wird.
Dass Religiosität keine Randerscheinung individueller Lebenspraxis ist, sondern eine wichtige Bedeutung als prägende Kraft für die Gesellschaft hat, konnte bereits der »Religionsmonitor 2008« der Bertelsmann Stiftung feststellen. Der »Religionsmonitor« hat die Intensität religiöser Praxis in Deutschland und in weiteren 20 Ländern repräsentativ erhoben. Ein Ergebnis ist, dass in Deutschland 70 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung über 18 Jahren religiös sind, dieser hohe Wert aber in den meisten Ländern sogar noch weit übertroffen wird. Deshalb scheint es nicht zuletzt wegen der vielfältigen Ergebnisse des »Religionsmonitors« sinnvoll und angemessen zu sein, das Verhältnis von Bildung und Religion näher zu bedenken. An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass unter . die Möglichkeit besteht, einen großen Teil der Fragen des »Religionsmonitors« selbst zu beantworten und sich ein persönliches Religiositätsprofil erstellen zu lassen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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