RETROGRAD - Paul Datura - E-Book

RETROGRAD E-Book

Paul Datura

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Dem ersten weißen Rapper Falco wird das Zitat nachgesagt: "Wer sich an die 80er erinnern kann, hat sie nicht erlebt." P. geht es ganz ähnlich. Er meint, eine genaue Erinnerung an diese Zeit zu haben und ist mit dieser Erinnerung inzwischen über fünfzig Jahre alt geworden. Er hat sich mit der Gesellschaft arrangiert und lebt ein "normales" Leben. Ein gesundheitlicher Zusammenbruch spült aber ganz andere Erinnerungen über diese Zeit an die Oberfläche. Unfassbare Erlebnisse, die durch eine retrograde Amnesie, ein unfallbedingter Gedächnisverlust, verschwunden waren, werfen Fragen auf. Fragen, die sein Selbstverständnis komplett in einem neuen Licht erscheinen lassen. In seiner Jugend hat er schöne Frauen kennengelernt und hat sich von ihnen um den Finger wickeln lassen. Er hat sich mit gewissenlosen Verbrechern und Mördern eine gnadenlose Jagd ohne eine Atempause geliefert. Und er war die Beute dieser Jagd. Das alles hatte er all die Jahre einfach vergessen...

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Seitenzahl: 249

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Ähnliche


Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

So gut wie tot

Kaltstart

A walk in the park

Under pressure

St. Georg und der Drache

Disco

Jogging und Rollerskates

Din Daa Daa

Jeanny

Breakfast in America

Roomservice

Eye in the Sky

Zu Zu

Besucher

Gangster

Outside looking inside

Don't go

Osterholz

Number Nine

Kurt

Boulder

Amnesia

Hinweis des Autors

 

 

RETROGRAD

So gut wie tot

 

 

 

 

 

 

 

 

Paul Datura

 

 

 

Roman

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorwort

Dem ersten weißen Rapper Falco wird das Zitat nachgesagt: »Wer sich an die 80er erinnern kann, hat sie nicht erlebt.«P. geht es ganz ähnlich. Er meint, eine genaue Erinnerung an diese Zeit zu haben und ist mit dieser Erinnerung inzwischen über fünfzig Jahre alt geworden. Er hat sich mit der Gesellschaft arrangiert und lebt ein »normales« Leben. Ein gesundheitlicher Zusammenbruch spült aber ganz andere Erinnerungen über diese Zeit an die Oberfläche. Unfassbare Erlebnisse, die durch eine retrograde Amnesie, ein unfallbedingter Gedächnisverlust, verschwunden waren, werfen Fragen auf. Fragen, die sein Selbstverständnis komplett in einem neuen Licht erscheinen lassen. In seiner Jugend hat er schöne Frauen kennengelernt und hat sich von ihnen um den Finger wickeln lassen. Er hat sich mit gewissenlosen Verbrechern und Mördern eine gnadenlose Jagd ohne eine Atempause geliefert. Und er war die Beute dieser Jagd. Das alles hatte er all die Jahre einfach vergessen...

 

 

So gut wie tot

 

»Der Mann ist tot«, sagte der Mann laut und deutlich aus der Menge heraus. Die Menge stand um eine am Boden liegende Person am Rand des Weges. Eine junge Frau versuchte mit rhythmischen Pumpbewegungen das Herz des Mannes wieder in Gang zu bekommen. Dabei zählte sie laut »Einundzwanzig, zweiundzwanzig...«. Dann pustete sie mit aller Kraft in den Mund des Mannes, um dann wieder zu pumpen. »So tun sie doch was!«, brüllte sie außer Atem, »der Mann stirbt uns weg!«. »Der ist doch schon tot«, sagte der Mann aus der Menge. Einige hatten ihr Smartphone am Ohr und sprachen hektisch. Andere filmten. In der Ferne waren die Signale des Notarztwagens zu hören.

P. war wie an jeden Morgen unter der Woche um halb Acht auf dem Weg zur S-Bahn. Sein Leben war nicht schlecht. Er hatte einen sicheren Job und die Arbeit machte ihm manchmal sogar Spaß. Auf dem Weg zur Bahn war er meistens in Gedanken. Überlegte sich, was er den Tag über zu tun hatte. Was seine Kunden oder Kollegen wohl von ihm wollten oder er von ihnen. Oder er wälzte Möglichkeiten hin und her. Einige Projekte hatte er immer. Irgendetwas am Auto reparieren oder am Haus. Irgendetwas war immer. Man konnte sich ja heutzutage sehr gut im Internet informieren. Und selber machen. Er machte sehr viel selber. Eigentlich hatte er immer mehrere Projekte am Laufen. Er nahm das als positiven Stress. Und er hatte immer etwas zu tun und kam nicht auf seltsame Ideen. Schließlich hatte er Familie, zwei tolle Kinder und eine Frau. Und ein Haus und ein Auto. Und einen Fernseher. Naja gut. Hatte er alles mal gehabt. Seine Frau hatte ihn eigentlich so gut wie verlassen. Sie regelten gerade die letzten Details ihrer Trennung. Die Kinder würden bei der Mutter bleiben. Was heißt bleiben. Beide hatten vor, im Ausland zu studieren und waren so gut wie weg. Und was hatte er eigentlich erreicht in seinem Leben? Egal.Er war ganz in Gedanken den Weg zur S-Bahn hochgegangen. Dieser kurze Moment in seinem Alltag gehörte ganz ihm. Er nahm immer den längeren, aber grüneren Weg am Bahndamm entlang. Da konnte man sich an einem schönen Morgen vorstellen, man würde einen Spaziergang im Grünen machen. Das klappte selten und meistens nur kurz. Aber heute hatte es geklappt. Einen Spaziergang ins Grüne und dann eine einsame Bank mit Ausblick ins Tal. Das wäre doch ein gutes Projekt. Und sich die Sonne auf das Gesicht scheinen lassen. Vielleicht noch ein Bierchen dazu? Oder ein gutes philosophisches Gespräch mit einem guten Freund? Und ein Bierchen dazu? Eine schöne Vorstellung. ›Das wird ein guter Tag!‹, strengte er sich an optimistisch zu denken. Auch wenn es mit der Bank, dem Bierchen und dem ganzen Rest nicht klappte. ›Das klingt aber auch so ein wenig nach der Sehnsucht des Arbeitnehmers nach der wohlverdienten Rente‹, ermahnte er sich selbst. Oh Mann, wenn das deine Ziele sind, dann gute Nacht! Hast du keine Träume mehr!? Na ja. Immerhin war er ja schon Mitte Fünfzig. ›Oder erst Mitte Fünfzig!‹, ermahnte er sich erneut. Also war der schöne Moment schon wieder vorbei. Auf geht's! Wenn er jetzt um die Kurve ging, würde er die anderen Pendler zur S-Bahn hetzen sehen und in der Menge untertauchen. Und dabei auch schneller gehen. Sich einen Sitzplatz in der Bahn sichern und wie die anderen in sein Smartphone starren, um bei Spiegelonline die neuesten Nachrichten zu lesen. Aber diesen kleinen Moment der Ruhe würde er versuchen sich zumindest noch eine Weile zu bewahren. Leider wurde nichts aus seiner optimistischen Tageseinstellung.Es fing langsam an und überfiel ihn dann schlagartig. Er wurde von einem weißen Blitz getroffen, der ihm den Atem nahm. Außer seinem eigenen Atem hörte er nichts mehr. Sein Herz schlug schmerzhaft in seiner Brust. Jeder Herzschlag nahm ihm mehr von seinem Atem. Ein grauenvoller Schmerz strahlte von seiner Schulter über seinen Hals bis zu seinem Ohr. Sein Brustkorb war in einem eiskalten Schraubstock. So ähnlich wie damals, als er im Fitnessstudio eine Stange mit viel zu vielen Gewichten hoch stemmen wollte. Und von dieser Stange den Brustkorb beinahe zerquetscht bekam. Und keine Luft mehr bekam. Er bekam auch jetzt keine Luft mehr.›Jetzt ist Schluss!‹, dachte er panisch. ›War's das schon?‹Ihm wurden schlagartig die Beine unter dem Körper weggezogen. Er wankte um die Kurve auf den Menschenstrom zu und fiel haltlos auf den Rasen. Er schlug hart mit dem Jochbein auf den trockenen Boden unter dem kurz geschnittenen Rasen auf. Und krampfte sich zu einer schmerzverzerrten Figur am Boden zusammen. Er spürte warme Flüssigkeit an seinen Oberschenkeln. Die Grashalme waren ganz groß, einer stach in sein Auge.Und jetzt fiel es ihm alles wieder ein! Bea und das Buch! Tubes! Joe Jackson! Und King Crimson! Moonchild!Mehrere Menschen kamen zu ihm gelaufen. Ihm schwanden die Sinne. Er fühlte sich wie ein alter Fernseher. Wenn die Bildröhre versagte. Und alles auf einen kleinen Punkt in der Mitte des Schirmes zusammenschrumpfte. Ihm wurde kalt. Sehr kalt. Und der kleine weiße Punkt auf dem Bildschirm verschwand ganz.

Schwarz.

 

Kaltstart

 

Er lehnte sich an die Theke der Bar »Bei Toni« und hatte gerade seinen zweiten Carajillo ziemlich schnell nach dem ersten getrunken. Mit seinen einmeterneunzig musste er sich ein wenig rund machen, um sich müde auf die Theke stützen zu können. Er sah mit den kräftigen breiten Schultern und seinen braunen Haaren ganz gut aus. Um die braunen Augen waren jedoch dunkle Ringe zu sehen. Offensichtlich total übernächtigt sah P. trotz seiner nur 25 Lenze eher zehn Jahre älter aus.›Kaltstart‹, dachte er und hatte ein bisschen weiche Knie, als ihm das Koffein und der Alkohol so durch die Blutbahn flutete. Er hatte eine ziemlich harte Woche hinter sich. Jeden Tag unterwegs bis in die Puppen. Das Aufstehen, um zur Arbeit zu gehen war hart. Heimkommen und tot auf dem Sofa verenden wollte er auf keinen Fall. Deshalb war er heute hier und hatte diese kleinen Muntermacher bestellt. Espresso mit Cognac. Er wollte auch seinen Urlaub feiern. Er hatte jetzt drei Wochen frei! Geplant hatte er noch nichts. Aber bisher hatte sich ihm anstatt einer Urlaubsplanung immer irgendetwas aufgedrängt. Spontan an das Mittelmeer fahren oder etwas in der Art. Zur Not konnte er auch hier in der Bar Urlaub machen. Insgesamt musste er vielleicht auch deshalb noch ziemlich an seiner Feierlaune arbeiten. Eigentlich war er schlecht gelaunt und müde. Die Bar war mäßig besucht. Hinter der Theke war Christoph am Arbeiten. Christoph konnte wunderbare Drinks mischen. Mit der Mischerei und dem ganzen Drumherum machte er die Mädels ganz wuschig. Christoph könnte niemals einen Drink normal einschenken. Er musste die ganze Rezeptur aus zerstoßenen Eis mit verschiedenen Zitrusfrüchten und irgendwelchen aromatischen Blättern immer mit großem Hallo durch das Edelstahlsieb in die dekorierten Gläser gießen. Dabei hatte er ziemlich Spaß. Und die Mädels auch. Der Chef der Bar war Toni. In solchen Bars hießen die Chefs eigentlich immer Toni oder Luigi. Manchmal auch Hakan, aber diese Bars waren seltener. Dieser hier hieß Toni und überzeugte durch eine überhebliche Blasiertheit neue Gäste davon, dass sie echt bevorzugt behandelt wurden, wenn er sie überhaupt bemerkte. Naja egal. Auf jeden Fall war er hier und würde nicht nach Hause gehen.

Die nette Dunkelhaarige mit den braunen Augen war ihm schon beim Hereinkommen aufgefallen. Sie hatte sich sofort von Christoph vereinnahmen lassen und einen exotischen Drink mit Kokosrand und Hütchen vor sich stehen. Allerdings konnte der goldlockige Christoph ihre Aufmerksamkeit nicht lange auf sich ziehen. Sie hatte sich umgedreht und saß mit dem Rücken an die Theke gelehnt auf dem Barhocker. Christoph machte sich mit einer professionellen Fröhlichkeit an die üblichen Arbeiten hinter der Theke. Und drehte die Musik um einiges lauter. Guter Sound eigentlich. Schade nur, dass man sich so nicht ein kleines Bisschen unterhalten konnte. Bei seiner Laune wäre eine Unterhaltung aber sowieso zu viel verlangt. Oder für andere schwer zu ertragen. Als er sich wieder umdrehte und nach der netten Braunäugigen schauen wollte, war sie weg. Es stand nur noch ein halbvolles Glas auf der Theke. Hütchen und Röhrchen lagen daneben. ›Also hat sich dieses Thema ja wieder von alleine erledigt‹, dachte er bitter und wandte sich wieder seinem Getränk zu. Außerdem zündete er sich eine Zigarette an und blies den Rauch an die Decke. Und bestellte sich einen schönen Gingrapefruit, der sofort - und ohne besondere Show - von Christoph vor ihn hingestellt wurde.Doch dann ging die Tür auf und die braunhaarige Frau kam wieder herein, ging zur Theke und fragte Christoph irgendwas. Er zuckte entschuldigend mit der Schulter und wies lächelnd zu P. hinüber. Sie sah ihn fragend an und kam dann zu ihm rüber. »Hallo Großer, ich möchte dich etwas fragen!« P. fragte sich, wie lange er seine müde und schlechtgelaunte Verfassung noch durchhalten konnte, als er in die schönen braunen Augen blickte. Er überlegte blitzartig, ob er seinen charmanten Modus einlegen sollte. Aber bevor er eine Strategie erarbeiten konnte, hörte er sich schon ruppig sagen: »Was gibt es denn?« ›Mist, so wird das nie was mit dem Casanova!‹ Allerdings konnte er sich anrechnen, dass er wenigstens immer ehrlich geblieben alleine nach Hause ging. Na egal.»Geht's dir nicht so gut heute?« Sie schaute immer noch ziemlich interessiert. Er hasste so einen Blick. Wenn er nur mal den Zynismus für fünf Minuten ablegen könnte, würde er diesen Moment genießen können. Eine wunderschöne Frau, die alles was ihm wichtig war an den richtigen Stellen hatte, wollte sich freiwillig und ohne alkoholisiert zu sein mit ihm unterhalten. Nicht das er keine Frauen kennen lernen würde. Aber meistens kamen diese Kontakte im Rahmen einer mindestens ausgelassenen, wenn nicht ausschweifenden Feierlaune zustande. Meistens, wenn der Alkohol und anderes die bei ihm wohl fest verdrahteten misstrauischen Gedanken wegblies. Das Denken insgesamt war oft ziemlich lästig. »Ich habe nur ein hartes Jahr hinter mir und bin ein bisschen ausgepowert.« Schon wieder so ein Spruch, den er sich hätte sparen können. Er fing an, sich über sich zu ärgern, was zu seiner miesen Laune passte. Seltsamerweise ließ sich die Frau nicht abschrecken. »Mein Name ist Bea. Hi! Haben wir uns nicht neulich schon mal im Vogue gesehen. An der Tanzfläche?«Oh, dieser Spruch hätte auch von ihm sein können. War das jetzt echt eine Anmache? Von einer Frau? Im Vogue war er regelmäßig bis 2 oder 3 Uhr nachts und stand vor den Basslautsprechern. Er mochte den Bass. Wenn er die Bassbeats im Magen und in der Lunge spüren konnte. So ließ er sich aufladen. Und manchmal tanzte er sogar. Er fand, seine Art zu tanzen war nicht schlecht. Allerdings tanzte er nur für sich. Frauen beobachteten ihn zwar. Das hatte er immer bemerkt. Es kümmerte ihn aber nicht sonderlich. Was er in diesen Momenten brauchte, war nur der Bass und der Rhythmus. Alles andere war ihm zu viel. So wie jetzt. Er wollt eigentlich nur seine Ruhe haben und ein paar Gläser trinken. »Hi! Das kann gut sein. Das Vogue ist fast mein zweites Wohnzimmer.« Er brachte ein kleines Lächeln zustande, drehte sich jetzt doch zu Bea um und sah ihr in die Augen. ›Braun‹, dachte er. »P. Ist mein Name. Kann ich dir irgendwie helfen?« ›OK, jetzt wird das doch eine Unterhaltung, streng dich an, sie ist echt nett‹. »Du warst doch schon weg, oder?« Sie hatte eine enge schwarze Lederjacke über ihrem Netzshirt an. Enge Hosen und schwarze Pumps. Sie sah gut aus. Eigentlich jedes mal, wenn er sie anschaute, gefiel sie ihm besser.»Mein Wagen springt nicht an. Er macht keinen Mucks. Und jetzt suche ich jemanden, der ein Starthilfekabel hat. Kannst du mir Starthilfe geben?«Oh Mann. Sein Wagen hatte auch oft Startprobleme. Deshalb hatte er im Kofferraum immer die Kabel liegen. Er hatte aber keine Lust jetzt an irgendeinem Dreckswagen herumzuschrauben. Allerdings blieb ihm nach einem Blick in ihre Augen, die sie perfekt komplett unschuldig nach oben zu ihm aufschlug, keine andere Möglichkeit.»Klar kann ich das. Wo steht denn der Wagen?« Er nahm einen großen Schluck von seinem Gingrapefruit. Macht frisch im Mund das Getränk! Seine Laune besserte sich ein wenig. Würde er eben den Held geben. Da ergibt sich doch bestimmt was! Jeder hier, außer Toni, würde sich darum reißen, dieser netten Maus Starthilfe geben zu dürfen. Am Ende wird's doch ein schöner Abend. Zumindest würde er irgendwas tun und nicht nur die Theke anstarren.»Gleich hier unten auf dem Parkplatz. Ein alter Peugeot. Der lässt mich dauernd im Stich. Eigentlich mein Lieblingswagen, aber wenn das so weitergeht...Ich lade dich auch gerne zu deinem Drink ein.«Er leerte sein Glas in einem Zug. »Das brauchst du nicht. Das mach ich doch gerne. Sollen wir gleich?« Seine Laune stieg weiter. Also doch der Held heute. Er winkte Christoph zu: »Bin gleich wieder da!« Christoph machte irgendeine bedeutungsvolle Grimasse und nickte. Gerade kamen einige neue Gäste rein. Der Laden füllte sich so langsam.

Bea und P. verließen die Bar und gingen die stille Straße in Richtung dem dunklen, mit hohen dichten Bäumen bestandenen Parkplatz. Der Parkplatz war durch zwei hohe und starke Straßenlaternen beleuchtet. Allerdings schafften die Laternen es nur zwei Bereiche im ansonsten recht düsteren Parkplatz richtig auszuleuchten.»Hast du eine Taschenlampe?«, fragte er Bea. ›Wie romantisch!‹, dachte er bei sich. »Weiß ich nicht«, sagte sie. »Wo steht denn dein Auto?«Er lief auf seinen Wagen zu. Ein orangener VW 1600. Guter Wagen eigentlich. Allerdings fanden die meisten das Ding ziemlich hässlich. »Oh«, sagte sie, »das ist dein Auto?«»Sag jetzt nichts«, lachte er. Inzwischen war seine Laune bestens. »Das ist mein Lieblingswagen und die Farbe finde ich auch spitze.« Sie musste jetzt auch lachen und das Eis war gebrochen.Ein Mann näherte sich ihnen aus dem Dunklen heraus. Er kam die Treppe von der höher liegenden Bundestrasse herunter gestolpert und rannte fast, während er sich dauernd umsah. Bei P. schaltete sich der Alarmmodus ein. Während Bea immer noch lachend zu ihm sah, lief der rothaarige Mann hektisch und leicht hinkend in den Rücken der Frau und warf sie um. » Hey, du Arschloch!«, entfuhr es P. und er griff sich die Jacke des Mannes und zog ihn von Bea weg. »Ist dir was passiert?«, fragte er Bea und half ihr wieder auf zu stehen.Atemlos schrie der Mann los. »Ich brauche Hilfe. Sie wollen mir wehtun. Bitte helfen sie mir! Schnell! Fahren wir weg. Bitte nehmen sie mich mit! Bea, du musst mir helfen!« Zwei Typen kamen schnell die Treppe runter. Sie liefen zielsicher auf den Mann zu. »Bitte helfen sie mir – oh, jetzt ist es zu spät!«Einer der Männer sah P. direkt in die Augen. »Hey, das geht dich nichts an. Hau ab und alles ist ok. Du hast kein Problem, wenn du jetzt gehst!« P. zog Bea zu sich. »Wir haben kein Problem mit euch. Was ist denn los?« In dem Moment schlug einer der Männer auf den Rotschopf ein. Ein klatschenden Geräusch, als die Faust das Gesicht traf. Der Mann ließ sich sofort fallen und krümmte sich zusammen, die Hände vor dem Gesicht. Jetzt traten die zwei Männer auf den Kopf des Mannes ein. Es klang wie auf dem Fußballfeld. Bea und P. schauten entsetzt zu.Der dritte Mann schrie noch mal in ihre Richtung: »Haut endlich ab, das ist nicht euer Ding!«P. hatte Erfahrung mit Schlägereien, wobei er so etwas gerne aus dem Weg ging. Allerdings drei auf einen und am Boden Liegende treten war auch ihm zu brutal. Er schätzte seine Chancen auf ein bis zwei Sekunden ein. Diese Typen waren eiskalte Schläger. Sie traten und schlugen auf ihr Opfer ein, ohne ein Anzeichen von Wut oder Erregung. Das war offensichtlich ein Job. Und sie waren sehr professionell in ihrem Job.Er nahm Bea an der Schulter und sie gingen in einem sehr schnellen, fast gelaufenen Tempo in Richtung Bundesstraße. Jetzt rollte ein dicker schwarzer Mercedes die Straße runter und fuhr schnell auf den Parkplatz. Mit aufgeblendetem Fernlicht raste der Wagen an P. und Bea vorbei. Ein Mann in Lederjacke saß am Steuer. Kurz vor den schlagenden und tretenden Männern hielt er an und ließ den Motor aufheulen. Die Männer hoben die Hände und traten zur Seite. Mit durchdrehenden Reifen beschleunigte der Mercedes und hielt auf den am Boden liegenden Mann zu. Dieser quälte sich hoch und versuchte wankend zu entkommen. Mit einem hässlichen Knacken verschwand das Opfer unter dem Wagen. Der Wagen zog eine blutige breite Spur hinter sich her und wendete am Ende des Parkplatzes. Das Licht des Wagens erlosch. Langsam rollte der Mercedes in Richtung der Beiden, die immer noch fassungslos auf das Geschehen starrten. Jetzt erst bemerkte P., dass die drei anderen Männer in ihre Richtung schauten. Einer der drei griff in seine Jacke und holte ein beängstigend großes Messer hervor. Dann begann er schnell in ihre Richtung zu gehen. Das Messer blinkte im Licht der Straßenlampen hell auf. ›Da hat er bestimmt ein wunderbares und gepflegtes Messer. Aber wahrscheinlich will er es mir nicht nur zeigen, sondern es an mir ausprobieren. Uns!‹, verbesserte er sich und schaute auf die vor Entsetzen ganz starr neben ihm stehende junge Frau. Ihr liefen die Tränen an den Wangen herunter und er bemerkte anerkennend, dass kein einziger Schminkschleier zu sehen war. Diese Schönheit war ungeschminkt und echt. Aber er musste sich jetzt konzentrieren und das Richtige tun. Immerhin waren sie gerade Zeugen eines eiskalten und brutalen Mordes geworden. Er bezweifelte stark, dass das Opfer eine Überlebenschance gehabt hatte. Das tonnenschwere Fahrzeug hatte den Mann zerbrochen und zermalmt am Ende des Parkplatzes in einer Blutlache liegend zurückgelassen. Diese Typen ließen einen bestimmt laufen, wenn man nichts mit der Sache zu tun hatte. Jetzt allerdings hatten sie sehr wohl etwas mit dieser Sache zu tun. Und das wollten diese Profis auch sicher gleich klären. Also, weg hier! Er schnappte die immer noch heftig atmende und erstarrte Bea an ihrer Lederjacke und begann zu laufen. Die Killer waren zwischen ihnen und der Stadt, also liefen sie auf die Bundesstraße zu. Der Mann mit dem Messer verfiel in einen leichten Trab. Er hatte einen entspannten Gesichtsausdruck. So als wollte er sagen: »Ganz ruhig ihr beiden. Das bekommen wir doch zusammen hin« Die anderen beiden Männer liefen auf den Wagen zu und stiegen ein. P. war kein Sportler, aber wenn es um sein Leben ging entwickelte er gute Leistungen. Auch Bea war jetzt wieder aus der Schockstarre erwacht und lief stumm mit einem entschlossenem Blick neben ihm her. Als sie an der stark befahrenen Straße ankamen, sank P. der Mut. Hier konnten sie nicht warten. Deshalb lief er geradewegs in den fließenden Verkehr hinein, mit der einen Hand wild winkend und mit der anderen Hand ließ er Bea nicht los. Bea verlor mitten auf der vierspurigen Straße einen der schönen Pumps. Hupend wichen die schnell fahrenden Autos den beiden Fliehenden aus. Hinkend auf der anderen Seite angekommen, kickte sie den anderen Schuh ebenfalls weg. »So bin ich schneller«, keuchte sie. Sie liefen schnell an der Bruchsteinmauer entlang, die den Wildpark von der Stadt abtrennte. In eine dunkle als Sackgasse gekennzeichnete schmale Straße. Auf ein gusseisernes und mannshohes Tor zu. »Dahinter ist der Wildpark, da können wir entkommen!«, schrie er. »Ich kenne mich dort aus, da gibt es noch zwei Ausgänge. Los komm!« Er gestikulierte wild und bot Bea eine Räuberleiter mit seinen gefalteten Händen an. Der Mann mit dem Messer stand inzwischen auf dem Mittelstreifen der Bundesstraße und schaute in Richtung des Verkehrs. Ihm bot sich keine Lücke zwischen den Fahrzeugen. Das war ihre Chance. Mit seiner Hilfe kletterte Bea über das Tor und er wuchtete sich ebenfalls darüber. Sie spurteten in die Dunkelheit des unbeleuchteten Parks. Erst jetzt sah P., dass Bea etwas braunes und rundes in ihrer Hand hielt. Erst als er nochmal genau hinschaute erkannte er das Objekt. Es war ein Rollbuch aus Leder mit einer Lederschnur zusammengebunden. So etwas hatte er im Urlaub mal als Reisetagebuch dabei gehabt. Man konnte das mit Leder gebundene Buch zusammenrollen und eine Lederschnur darum binden. So war es leichter im Rucksack unterzubringen und auch einigermaßen wasserdicht. Wo hatte sie denn dieses Ding jetzt her?Sie rannten, solange sie etwas sehen konnten, auf dem Weg in den Park hinein. An einer Kreuzung der gekiesten Wege hielt P. an und schaute sich zum Tor um. Der Messermann war am Tor angekommen. »Er kann uns sehen«, flüsterte Bea außer Atem und verzweifelt.Hinter dem Mann bog der Mercedes ein und flutete den Park mit seinem Fernlicht. Zwei Männer stiegen aus und liefen auf das Tor zu. »Bleibt doch stehen, wir kriegen euch doch sowieso!«, rief der Mann mit dem Messer.Er hatte offensichtlich noch genug Luft zum Rufen. Er war kein bisschen außer Atem. Dann begann er das Tor zu überklettern. Bea schaute P. panisch in die Augen. »Wo geht's lang? Wir müssen abhauen!«, schrie sie mit einem hysterischen Unterton. Links oder rechts? P. wusste, dass es rechts zur Hauptkasse des Parks ging. Eine weite unbeleuchtete Wiese mit Blumenrabatten. Die andere Richtung führte in einen Wald, in dem auch Hirsche und Rehe lebten. Dort würden sie verschwinden. Am anderen Ende des Waldes wäre ein Ausgang und vielleicht fänden sie auch eine Telefonzelle um die Polizei zu rufen. Oder irgend jemand, den sie um Hilfe bitten konnten. Sie wurden gerade von einer Mörderbande gejagt. Unglaublich, gerade war er noch müde und frustriert an der Theke gehangen. Jetzt fühlte er sich so lebendig wie schon lange nicht mehr. Er wollte leben. Diese Killer würden ihm und auch seiner schönen unbekannten Begleiterin hier im Park niemals ein professionell durchgezogenes Ende bereiten! Schnell wandte er sich nach links und zog Bea mit in die Dunkelheit. Sie verließen den Kiesweg und liefen in den Wald. Zwischen den Bäumen war es erschreckend still. Sie hörten nur ihr eigenes Keuchen und die raschelnden Geräusche ihrer Schritte im Laub. Kurz blieben sie stehen und unterdrückten einen Moment ihren stoßweisen Atem, um zu lauschen. Da waren schnelle Schritte im Kies zu hören. Eine Person lief in ihre Richtung. Also hatten sich die Verfolger getrennt. Gut, nur noch einer. Aber der eine würde für sie beide reichen. Bea wollte schnell weiter rennen, aber P. hielt sie zurück. Mit dem Finger an den Lippen und hochgezogenen Augenbrauen hielt er sie fest. Dann wies er nach links und machte vorsichtige Schritte in diese Richtung. Leise und gierig die Luft einsaugend bewegten sich die beiden nach links, zurück Richtung Mauer und Stadt. Ab und zu hielten sie inne, um zu lauschen. Aber der Verfolger war nicht dumm. Vermutlich stand er am Waldrand und versuchte zu hören, wo sie sich befanden. Das Herz von P. pochte in seinem Hals. Bea sah im Dunkeln so aus, als würde sie am liebsten laut kreischend im Kreis herum rennen. Sie kamen auf eine kleine Lichtung und da war sie: die Mauer. Dort hinüber und zurück zur Stadt! Ein lautes Rascheln von schnellen Schritten im Wald ließ die Beiden zusammenzucken. Den ersten Fluchtimpuls unterdrückend, schlichen sie schnell über die Lichtung auf die Mauer zu. Rechts stand eine Scheune direkt an der Mauer. Plötzlich hörten sie zwei Männer durch den Wald hetzen. Einer von hinten und einen von rechts. ›Profis eben‹, dachte P. resigniert. Schnell liefen sie jetzt ohne Rücksicht auf Geräusche auf die mindestens zwei Meter hohe Mauer zu. Ein Holzstapel, der an die Wand gestapelt war, würde ihnen gute Dienste leisten. Die Geräusche im Wald kamen schnell näher. Der Holzstapel war unendlich weit entfernt. Das würden sie nicht rechtzeitig schaffen. Mit entsetztem Blick schaute sich Bea zu ihm um. Dann zeigte sie hektisch hinter ihn auf die Scheune. ›Schlechte Idee‹, überlegte P.nervös, ›da suchen sie doch gleich‹. Jetzt nahm Bea P. an seiner Jacke und zerrte ihn in Richtung Scheune. Zwischen der Scheune und der Umgrenzungsmauer war ein schmaler Spalt. Bea zwängte sich seitlich in diesen Spalt hinein und winkte ihm auffordern zu. Dann verschwand sie ganz im Dunklen. Er versuchte ebenfalls in den Spalt zu gelangen. ›Wahnsinn‹, dachte er, ›wenn sie uns hier finden sind wir erledigt‹. Sein Kopf streifte hinten an der Wand, während seine Nase die Spinnweben an der Scheunenwand abstreifte. Die beiden arbeiteten sich mit kleinen Seitwärtsbewegungen bis in die Mitte der Scheune durch. Der Spalt war schmal und P. hatte irgend etwas im Mund. Außerdem bewegtes sich ein kleines Tier an seinem Handrücken in seinen Ärmel hinein. Sie konnten kaum atmen. ›Jetzt bloß keine Klaustrophobie!‹, ermahnte er sich. ›Und ganz flach atmen‹. Er schloss die Augen, da er sowieso nichts sehen konnte und lauschte. Er konnte die Männer über die Lichtung laufen hören. Einer der beiden rief: »Die sind über die Mauer. Da am Holzstapel hoch.« Der andere sprach ganz ruhig: »Lass uns doch erst mal die Scheune anschauen.« und dann lauter: »Wir kriegen euch schon noch, ihr zwei!« ›Scheiße sie haben uns‹, dachte er erst. Dann wurde ihm klar, dass der Mann nur aufs Geratewohl gerufen hatte.›Auch noch psychologische Kriegsführung‹, dachte er. Die Männer öffneten die Scheune. Er hörte ein Feuerzeug klicken. »Hier ist nichts«, sagte der eine Mann. Der zweite rief jetzt doch sehr wütend: »Schnell zurück zum Auto. Wir müssen die kriegen und kaltstellen. Die haben alles gesehen. Und wo ist verdammt nochmal das Buch und der Schlüssel!«

A walk in the park

 

Sie hatten noch eine gefühlte Ewigkeit regungslos in dem Spalt verharrt und nach Geräuschen gelauscht. Schließlich hatte sich P. leise nach vorne gearbeitet und dabei jede Menge Insekten aus ihrer Nachtruhe gescheucht. Er fühlte mehrere Krabbeltiere in seinem Hemd herumkrabbeln. Allerdings hatte er im Moment mehr Angst davor, in ein hämisch grinsendes Gesicht eines der Schläger schauen zu müssen, wenn er sich aus dem Spalt herauswagte. Doch nach mehrmaligem und vorsichtigen Nachschauen konnte er niemand sehen. Da es dunkel war, konnte er die Lichtung nicht überblicken. Zur Sicherheit warteten sie noch einmal ein paar Minuten. Doch Bea gab plötzlich verzweifelt schnaufende, leise und panische Töne von sich und drängte ihn aus dem Spalt hinaus. Ihr waren ebenfalls mehrere Insekten in die Kleidung gekrabbelt. Sie warf ihre Jacke hektisch weg und zog sich ihr Netzshirt über den Kopf. Dann rieb sie sich Nacken und Oberkörper ab, wobei sie immer noch unterdrückte Geräusche machte. P. gefiel, was er sah. Eigentlich war er für die gnädige Dunkelheit sehr dankbar. Im Moment konnte er Ablenkungen nicht gebrauchen. Er hielt Bea am Oberarm fest und flüsterte: »Entschuldige« und rieb dann mit beiden Händen ihren Rücken ab, um vagabundierende Spinnen und Käfer abzustreifen. Dann zog er ebenfalls seine Jacke und sein Shirt aus und schüttelte sie aus. Falls irgendein Killer es auf sie abgesehen hatte, boten sie ihm einen idiotischen Anblick, schoss es ihm durch den Kopf. Deshalb ließ er sich schnell in die Hocke fallen. Bea kniete neben ihm und schaute ihn mit großen Augen an. Ihr war eben auch eingefallen, dass es größere Probleme gab als Krabbeltiere. Aber ihre Jäger waren verschwunden. Dann schlichen sie sich langsam durch den Park. Bei jedem Knacksen oder Rascheln zuckten sie zusammen und verharrten gebannt. P. hatte sich fast schon körperlich schmerzhaft darauf konzentriert, jede Annäherung aus dem Wald rechtzeitig zu hören. Zu sehen war wegen der Dunkelheit wenig. Wolken hatten den Himmel bedeckt und zwischen den Bäumen ließen sich bis auf wenige Meter nur schemenhafte Umrisse der Umgebung erkennen. Es war fast völlig finster. Sie scheuchten mehrmals Wild auf, dass sich mit krachendem und raschelnden Geräuschen erschreckt ins Unterholz aufmachte. Der Schock ließ ihnen jedes Mal das Blut in den Adern gefrieren. Nach einer halben Stunde langsamen und möglichst geräuschlosen Vorantastens im Wald erreichten sie den Rand des Parks. »Da vorne ist der Ausgang aus dem Park«, flüsterte P. und lehnte sich an die Parkmauer. Er wies in Richtung einer schummrig beleuchteten Ausgangsanlage mit Drehtor. Dort konnte man über einen wegen des Wildes speziell gesicherten Ausgang den Park verlassen und kam auf eine Zugangsstraße. Bea sah ihm im Halbdunkel furchtsam ins Gesicht und kam ihm sehr nahe, um ihm leise ins Ohr zu flüstern: »Und wenn die Killer dort auf uns warten?«. Am Liebsten hätte P. Bea jetzt in den Arm genommen. Er genoss die körperliche Nähe zu ihr und sog ihren Duft nach einem blumigen Parfüm, Angst und langem Laufen im Wald angenehm erregt ein. ›Leider haben wir jetzt andere Prioritäten‹, bedauerte er sich und verschob die aus seinem Unterbewusstsein aufdrängenden Gedanken auf später. »Da vorne ist in Richtung Schulzentrum sicher irgendwo eine Telefonzelle. Von da können wir die Polizei anrufen.«