Rojalettapipetta erforscht Corona - Mandana Naderian - E-Book

Rojalettapipetta erforscht Corona E-Book

Mandana Naderian

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Beschreibung

Ein Gefühlspärchen geht Hand in HandCorona stellt einfach alles auf den Kopf und lockt sogar das neugierige Engelmädchen Rojalettapipetta von ihrer Wolke 7 auf die Erde. Gemeinsam mit ihrer cleveren Freundin Minou erlebt sie eine Gefühlsabenteuerreise, die sie vor grosse Herausforderungen stellt. Was sie dieses Mal in den Herzen der Menschen zu lesen bekommt, lässt ihr den Atem stocken. Das Gefühl, das in den Herzen von Oma Lisbeth, Narin und anderen wohnt, lautet Angst. Dieses luftabschnürende Gefühl hält aber zum Glück ein anderes namens Hoffnung bei der Hand. So stürzen sich die LFF >Lösungsfindungsfans< Rojalettapipetta, Minou und der kleine weise Maël in die schwere Aufgabe eine Lösung zu finden. Die drei Kinder entdecken auf ihrer einzigartigen Reise im Lockdown des März 2020 den Bedarf eines völlig neuen Schulfachs und beweisen, dass auch Herzen Stoßlüften gut gebrauchen können. Denn gegen die Luft hat selbst Corona keine Chance.

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Widmung

Ich widme dieses Buch meinem Vater, Dr. Karim Naderian, der mir und meinen Schwestern das Königspaar aller Gefühle schenkte: Geliebt und gewollt zu sein.

Inhaltsverzeichnis

Gestatten, Rojalettapipetta!

Minou

Schön getarnt

Stubenhocker

Vertraue Ticks

Oma Lisbeth und der einsame Stuhl

Einsam oder nicht mehr sein

Hand in Hand ins neue Land

Eintritt nur für Einheimische

Heiligenschein mit Wackelkontakt

Ein Ort namens Angst

Ein Herz und eine Seele

Lesestoff für Fortgeschrittene

Eine kalte Dusche und ein wundes Herz

Kurz aber oho

LFF oder PB

Versöhnung im Karton

Unbemerkte Mitbewohner

Üble Vornamen

Ein Prinz und Honigkuchenpferde

Eine selbstbewusste Brieftaube

Gewürz mit Beigeschmack

Ein Schoß namens Hoffnung

Spuren im Herzen

Der Zucker der Nacht

Der Tag X

Das neue Schulfach

Das ewige Kind

ER-wartung

Abflug

Gestatten, Rojalettapipetta

Hallo! Mein Name ist Rojalettapipetta. RoSCHalettapipetta mit einem weichen „sch“; darum möchte ich bei der Aussprache meines Namens bitten. Ich bin ein, wie ich selbst mit aller Bescheidenheit sagen würde, netter, lustiger und vor allem neugieriger Engel. Also eigentlich bin ich ein Engelmädchen und lebe die meiste Zeit im Himmel. Die andere Zeit verbringe ich auf der Erde bei Euch Menschen. Warum, fragt Ihr Euch?

Na, das ist doch klar wie Klößchenbrühe: Ihr Menschen habt einfach die spannendsten Gefühle des Universums. Besonders Ihr Kinder. Und da halten mich auch keine sieben Himmelspferde davon ab, auf die Erde zu hüpfen. Nur dort kann ich neue Gefühlsabenteuer erleben. Ihr wundert Euch sicherlich, warum ich denn den Ort freiwillig verlasse, den alle so wundervoll als „Paradies“ beschreiben. Nun gut, meine Adresse ist auch nicht so uncool: Wolke 7 im Himmel ist zugegebenermaßen schon echt toll. Aber genau das ist es, was mich ab und zu langweilt. Bei mir zuhause ist immer alles gleich toll. Und, ob Ihr es glaubt oder nicht, das stört mich. Wenn ich nach dem Engelunterricht von meiner Wolke 7 beobachte, wie Ihr Euch fühlt und was Gefühle mit Euch machen, möchte ich das auch erleben. Ich möchte erfahren, wie es sich anfühlt traurig, zornig, super glücklich oder hoffnungsvoll zu sein.

Und von meiner Neugier hat schließlich meine gesamte Himmelsfamilie etwas: Durch mein Talent des Herzlesens (an dieser Stelle sei bescheiden erwähnt, dass ich in diesem Fach eine 1* habe), bringe ich immer eine Kostprobe des jeweiligen Gefühls in meiner Pipette mit nachhause. Eine Pipette ist ein feines dünnes Glasröhrchen, mit dem man normalerweise Flüssigkeiten aufsaugt. Gefühle sind unsichtbar, lassen sich aber dennoch aufsaugen. So ist es mir möglich, ein ganz besonderes Souvenir mit nachhause zu bringen. Es ist meine Bestimmung, eine Gefühlskundschafterin zu sein! Warum in aller Welt sollte ich sonst den Namen RojalettaPIPETTA tragen? Meine Erdenreisen starte ich eigentlich immer aus 2 Gründen: Entweder beobachte ich ein Gefühl, das ich interessant finde, oder meine liebste beste Freundin Minou ruft mich zu sich auf die Erde, weil sie eine spannende Geschichte auf Lager hat. Eine gute Redewendung: Geschichten auf Lager haben...

Die menschliche Sprache mit ihren witzigen Vergleichen finde ich fast genauso stark wie menschliche Gefühle. Wenn jemand zum Beispiel sagt: „Du bist mir ins Auge gestochen“ meint er das nicht wörtlich, sondern dass derjenige ihm aufgefallen ist. Oder die Redewendung „wir gehen durch dick und dünn“ bedeutet, dass man in guten und in schlechten Zeiten immer zusammenhält.

Das trifft absolut auf mich und meine liebste beste Freundin Minou zu. Wir kennen uns schon ewig. Lange bevor sie sich vor 11 1/2 Jahren entschieden hat, ganz auf der Erde zu leben und dort ein Teil einer anderen Familie zu werden. So mutig wie sie bin ich dann doch nicht. Ich bin nur während meiner Gefühlserkundungsreisen ein ganz normales Menschenmädchen. Meine Flügel sind für das menschliche Auge nicht sichtbar. Wenn ich mit Minou ein neues Gefühl erforsche, dann tue ich das ohne Flügel. Engel fallen auf der Erde einfach zu sehr auf. Die Menschen benehmen sich dann komisch. Sie verstellen sich und mir geht es gerade um die echten wahren Gefühle. Deshalb fliege ich in ihre Herzen, um die Gefühle in der Sekunde, in der sie sich entwickeln, kennenzulernen. Was gibt es noch über mich zu wissen? Ach ja, ich kann mich also miniklein schrumpfen lassen, damit ich in ein menschliches Herz passe. Ich kann die Zeit anhalten, sie vor- oder zurückspulen. Besitze Zauberbonbons, die mich jede Sprache der Welt sprechen lassen, so lange ich - und meine Begleiter - die Bonbons lutschen. Das mit der Pipette und den Kostproben der Gefühle wisst Ihr bereits. Tja, dann war dies vorerst alles, was es über mich zu erzählen gibt. Stürzen wir uns nun alle zusammen in mein neues Gefühlsabenteuer, das ich mir ausgesucht habe, weil ich seit einiger Zeit etwas auf Eurem Planeten beobachte, was ich so vorher nicht kannte.

Ein Virus namens CORONA lähmte Eure ganze Welt. Egal in welches Land ich von meiner Wolke 7 schaute. Corona war einfach überall und machte die Menschen gleich. Vielleicht sollte ich hier besser sagen gleich verletzlich. Die meisten fühlten ANGST und HOFFNUNG. Dieses ungleiche Gefühlspärchen, das scheinbar Hand in Hand ging, verbreitete sich ähnlich schnell wie dieses Coronavirus. Schnell ist auch mein Stichwort - und im Nu flieg ich zu meiner Minou. Denn ein Gefühlsabenteuer ohne Minou ist kein Gefühlsabenteuer.

Minou

Es war Nacht. Minou schlief schon lange. Ich krabbelte unter ihre schön warme, mollige Bettdecke und flüsterte leise in ihr Ohr: „Minou, wach auf! Wir haben zu tun.“ Wenn Ihr denkt, dass Minou nun vor Schreck die ganze Bude zusammengeschrien hätte, liegt Ihr falsch. Minou kontaktierte mich immer im Schlaf, weil sie dann die Möglichkeit hat, mit mir direkt im Himmel Kontakt aufzunehmen. Ihr Körper ruhte, ihr Geist war aber wach.

So grunzte sie nur verschlafen: „Oh, Rojalettapipetta, liebste beste Freundin, du hier?! Gib mir noch 5 Minuten, dann bin ich aufnahmebereit!“ Ich verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf und ließ meine Augen durch das Zimmer wandern. Natürlich wanderten sie nicht los, sondern guckten sich in dem hübschen Mädchenzimmer um. Da Minou eine kleine Ballettelfe war, klebte eine riesige Fototapete mit einer Tänzerin im Spagat an der Wand gegenüber vom Bett. Viele kleine Lichterketten zauberten pastellfarbenes weiches Licht, das eine solche Gemütlichkeit versprühte, dass selbst der Himmel hier nicht mithalten konnte. Die große Deckenlampe sah aus wie ein weißes Tütü und der Schreibtisch schien vor bunt verzierten Malblöcken fast zusammenzubrechen. Unzählig viele hübsch beklebte Blattsammlungen stapelten sich dort. Keine Frage, Minou liebte es zu basteln, Cover für Hefte und Blöcke zu gestalten und hasste aufräumen.

Stapeln schien ihr eher zu liegen und war ihre besondere Art des Aufräumens. Ihre Pinnwand bot Platz für Sporturkunden, Briefe, Fotos und Geburtstagseinladungen. Mein Blick fiel gerade auf einen riesigen Teller voller Süßigkeiten, der auf ihrem Kleiderschrank thronte, da stieß mich Minou in die Rippen und flüsterte kichernd: „Rojalettapipetta altes Haus. What can I do for you? Oder auf Deutsch: Was kann ich für dich tun?“ Seit Minou in der 5. Klasse Englischunterricht bekam, präsentierte sie öfter die neusten Kenntnisse ihrer ersten Fremdsprache. „Minou, ich bin hier, weil ich in den letzten Wochen etwas beobachtet habe, was in all den Jahrhunderten, ach was red ich, in all den Jahrtausenden so noch nie stattgefunden hat:

Die Menschen bleiben weltweit freiwillig zuhause, weil sie gemeinsam versuchen, ein Virus aufzuhalten, das den Menschen - vor allem den alten und den chronisch erkrankten - das Leben kosten kann. Die Wörter „Angst“ und „Hoffnung“ fielen nun noch öfter als sonst, so dass ich fast glaube, sie gehören zusammen. Es scheint sich um ein Gefühlspärchen zu handeln, spannender geht es kaum.“

Schön getarnt

Minou erklärte mir, dass dieses Virus namens Corona, auch als Covid-19 (Corona Virus Disease 2019) bekannt, eine sich rasend schnell weit ausbreitende Seuche oder Epidemie war. Alle sprachen aber von einer Pandemie, weil eben