Sächsische Schweiz - HeimatMomente - Verena Schmidt - E-Book

Sächsische Schweiz - HeimatMomente E-Book

Verena Schmidt

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Beschreibung

Auf einem Felsplateau stehen und über dem endlosen Nebelmeer weit ins bergige Land blicken: das ist der Sehnsuchtsort Sächsische Schweiz. Das Naturparadies, in dem schroffe Sandsteinflanken senkrecht in die Höhe schießen, Bäche durch dämmrige Schluchten murmeln und mächtige Tafelberge über ausgedehnte Ebenen ragen. Im Elbsandsteingebirge finden Outdoor-Aktive, die gern klettern, wandern, Rad fahren, paddeln und fotografieren, ihr ganz persönliches Abenteuer. Und das nicht nur im Nationalpark. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten wie Königstein, Bastei und Schrammsteingrat laden eine Menge kultureller und landschaftlicher Höhepunkte zum Staunen und Verweilen ein. HeimatMomente Sächsische Schweiz stellt 50 bekannte und weniger bekannte Mikroabenteuer in der Elbregion Ostsachsens vor, wobei darin weitere Ausflugsziele genannt werden, die sich zu entdecken lohnen. Vom Familientrip, über Achtsamkeitsmomente, wilde Tageswanderungen, Hotspots für Sonnenuntergänge, kulinarische Genüsse, stylische Unterkünfte sowie Kunst und Kultur: Ein erfüllendes (verlängertes) Wochenende oder gar ein erlebnisreicher Urlaub kann beginnen.

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Seitenzahl: 180

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Verena Schmidt

Sächsische Schweiz

50

MIKROABENTEUER

ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN

IMPRESSUM

Sächsische Schweiz

50 MIKROABENTEUER ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN

Verena Schmidt

© 2025 360° medien

Nachtigallenweg 1 I 40822 Mettmann

[email protected] I 360grad-medien.de

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über­setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung sowie Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Der Inhalt des Werkes wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität.

Redaktion und Lektorat: Stefanie Heine

Satz und Layout: Marc Alberti

Gedruckt und gebunden:

Schleunungdruck GmbH I Eltertstraße 27 I 97828 Marktheidenfeldschleunung.com

Sicherheitshinweis: siehe Seite 256 Bildnachweis: siehe Seite 256

ISBN: 978-3-96855-706-9

Hergestellt in Deutschland

360grad-medien.de

Verena Schmidt

Sächsische Schweiz

50

MIKROABENTEUER

ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN

Vorwort

Draußen leben und durch die Berge streifen, wie Ronja Räubertochter. Während unserer Teenagerzeit lebten wir diesen Traum zumindest an den Sommerwochenenden und zogen kreuz und quer durch die Sächsische Schweiz. Viel Wasser ist seitdem die Elbe heruntergeflossen und der Wandel der Zeit hat seine Spuren hinterlassen, während ich mich als Reiseleiterin in der Welt herumtrieb. Dank der Schutzzonen des Nationalparks sind einige Gebiete wieder wilder als früher. So, wie etliche Jahrhunderte zuvor, bevor die ersten Schweizreisenden mit lokalen Bergführern die schummrigen Schluchten für sich entdeckten. Es gibt neue Attraktionen und ganze Dörfer erstrahlen im frisch restaurierten Glanz. Wo vor einigen Jahren noch dichte Fichtenwälder gediehen, sieht man heute durch Borkenkäfer-Ruinen hinaus in die Weite.

Besonders der Blick in die Fremde brachte mir die Heimat wieder nahe. Zurückzukehren in die abenteuerliche Landschaft, die sich beiderseits der Elbe zwischen weiten Hochebenen, steil aufragenden Tafelbergen und tief zerklüfteten Felsschluchten erstreckt. Den nebeligen Bergen Südostasiens, den Felsbögen und -zinnen der nordamerikanischen Nationalparks und den wilden Flussläufen dieser Welt steht das Elbsandsteingebirge in Nichts nach. Und doch, so wie jede Region der Erde, hat sie ihren ganz eigenen Charakter und Charme. Mit jedem Lichtstrahl, jedem Wetter und jeder Jahreszeit zeigt sie einen anderen Bruchteil ihres Seins, das in ihrer Fülle wohl nie im Ganzen erfassbar ist. Die unzähligen Aussichtspunkte, einer schöner als der andere, gewähren einen besonderen Ausblick im Augenblick der Vergänglichkeit.

Es gibt so unfassbar viel zu entdecken, auf so unterschiedlichen Wegen, wie man sich nur fortbewegen kann: vom Wandern übers Klettern bis zum Radfahren oder Dampferfahren und so weiter. Und das Coole daran ist, dass die Wege immer weiter gehen. Es gibt immer noch eine Kurve oder einen Abzweig, der ein unbekanntes Abenteuer verspricht. Doch eines gibt es nicht: das ultimative Must-Do. Denn was für den einen eine Erfüllung ist, wäre für die andere eine Qual. Wer auf dem Weg zum Ziel zwischendurch etwas Spannendes sieht, dahin abschweift und „aus Versehen“ den ganzen Tag woanders verbringt als eigentlich geplant, ist auf dem richtigen Weg: dem Eigenen.

Auch wenn Sommersonnentage verheißungsvolle Erlebnisse in rauer Felsenwelt versprechen, so sind es doch oft genau die anderen Tage, in denen sich stimmungsvolle Momente ergeben. Frühmorgens, bevor die Sonne erwacht und der Grisselwetterregen die Sandsteinwände wie ein hauchzarter Schleier verhüllt oder wenn der Nebel den Wald in tiefes Schweigen taucht und man mittendrin steht, statt darüber. Der Bergfotograf Robert Bösch beschrieb sein Motto mit „Zeige mir etwas, das ich noch nicht gesehen habe“. Um das für sich zu entdecken, muss man keine Geheimtipps kennen, die schon längst bekannt sind. Es reicht ein Perspektivwechsel. Sowohl an Hotspots als auch auf Pfaden abseits des Rummels entdeckt man immer etwas Unbekanntes, egal wie oft man schon dort gewesen ist. Ausprobieren lohnt sich.

Verena Schmidt

Inhaltsverzeichnis

WILLKOMMEN IN DER SÄCHSISCHEN SCHWEIZ

TOP TEN DER SEHENSWÜRDIGKEITEN

KURIOSES UND BESONDERHEITEN

GESAMTE REGION

  1.BrotZeitTour: geführte Genusswanderung mit Gaumenschmaus

  2.Dampferfahrt auf der Elbe: auf historischem Dampfer die Elblandschaft genießen

  3.Fotowalks: die bizarre Felswelt im perfekten Licht einfangen

  4.Klettern: hoch hinaus am steilen Felsen

  5.Elberadweg: entlang der Elbschleifen zwischen Bad Schandau und Wehlen

  6.Globetrotter-Winterwandertage: aktives Outdoor­wochenende in Gemeinschaft

  7.Bergtest bei Wehlen: Traditionswanderung im traumhaften Terrain

PIRNA

  8.Unterwegs mit dem Nachtwächter: außergewöhnliche Zeitreise durch Pirna

  9.DDR-Museum Pirna: Ostdeutschland sehen und verstehen

10.Sonnenstein: Gedenkstätte gegen das Vergessen

11.Café Schmole: Traditionsrösterei im Herzen Pirnas

12.Laurichhof: Suite Home im eleganten Designhotel

WESTELBE NORD

13.Schloss Weesenstein: das aufregendste Erlebnisschloss Sachsens

14.Kamelienschloss Zuschendorf: die Wiege sächsischer Gartenbaukunst

15.Bärensteine: auf wilden Wegen über zerklüftete Tafelberge

16.Schloss Thürmsdorf: verträumtes Landschlösschen zwischen Wald und Flur

17.Robert-Sterl-Haus: zu Besuch beim Rektor der Dresdner Kunstakademie

18.Eisenbahnwelten Rathen: Zug um Zug durchs Elbsandsteinland

19.Königstein: majestätische Bastion voller Überraschungen

20.Ziegenwanderung: mit Ziegen traditionelle Wege erkunden

21.Felsenlabyrinth Langenhennersdorf: Verstecken, Verirren, Verwirren

22.Höhlentour Kleinhennersdorf: abtauchen im höhlenreichen Sandsteingetrümmer

WESTELBE SÜD

23.Medizinhistorische Sammlungen Bad Gottleuba: Medizingeschichte und Bäderkultur

24.Marie-Louise-Stolln: mit dem Bergmann ins Reich der Erze

25.Bielatal: Familienerlebniswanderung zu sagenhaften Felszinnen

26.Vom Katzfels bis zum Pfaffenstein: große Aussichtsrunde zu geschichtsträchtigen Felsen

27.Zschirnsteine: auf den höchsten Berg der Sächsischen Schweiz

28.Krippener Sonnen-Uhren-Weg: im Zeit-Lauf die vierte Dimension der Sächsischen Schweiz erkunden

29.Caspar-David-Friedrich Weg: auf den Spuren des weltberühmten Romantikers

30.Sandsteinspiele: bewegendes Landschaftstheater

OSTELBE NORDWEST

31.Richard-Wagner-Stätten Graupa: wo Lohengrin entstand

32.Belvedere Schöne Höhe: musikalische Rundwanderung auf den Spuren von Johann Gottlob von Quandt

33.Burg Stolpen: die Basaltburg der Gräfin Cosel

34.Kunsthandwerkerhaus Ratags: Shopping-Paradies und Handwerkskunst

35.Märzenbecherwiesen im Polenztal: Naturwunder im lauschigen Tal

36.Feldbahnmuseum Herrenleite: wo Schmalspurbahnen überleben dürfen

37.Miniaturpark Kleine Sächsische Schweiz: höchste Steinmetzkunst im erlebnisreichen Allwetterpark

38.Botanischer Garten Wehlen: Steingartenparadies am Sandsteinhang

39.Max-Jacob-Theater: wo der Kasper seine Freiheit fand

40.Burg Hohnstein: schaurig-schöne Felsenburg

OSTELBE SÜDOST

41.Brand: auf dem Balkon der Sächsischen Schweiz

42.Felsenbühne Rathen: geniales Theaterspektakel mit Tiefgang

43.Geopfad Goßdorf: Steingeschichte mit fantastischen Fernblicken

44.Kirnitzschtalbahn: auf Schienen durch den Nationalpark

45.Neumann-Mühle: Mühlengeschichte und Papierherstellung zum Anfassen

46.Kunstblumenfabrik: Geburtsort unvergänglicher Blütenwunder

47.Urzeitpark Sebnitz: zwischen Dinos, Korallen und Virenmonstern

48.Rund um Hinterhermsdorf: Puppenstubenhausen im Grenzgebiet

49.Einfache Stiegentour: kreuz und quer durchs Herz der Sächsischen Schweiz

50.Schmilka: Wohlfühloase im Elbsandstein

DAS KLEINE WÖRTERBUCH

REGISTER

BILDNACHWEIS

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.

Willkommen in der Sächsischen Schweiz

Das etwa 700 Quadratkilometer große Elbsandsteingebirge zieht besonders Kletternde und Wandernde magisch in ihren Bann, doch auch das kulturelle Leben hat viel zu bieten. Aber wo genau liegen die Grenzen? Was gehört noch dazu und was nicht? Diesen jahrhundertealten Fragen ist der legendäre Kartograph der Region, Rolf Böhm, nachgegangen, dessen erhellende Wanderkarten ein Hochgenuss sind, die in keiner gut sortierten Wanderkartensammlung fehlen sollten! Eine Abgrenzung, die nur auf Sandstein beruht, schließt er aus.

Als sich im Terziär der Lausitzer Block hob, drückte er die riesige Sandsteinplatte nach unten. Dabei riss und zerbrach der Sandsteinblock in einzelne Quader. In den entstehenden schmalen Spalten und Bruchkanten quoll flüssige Magma empor und Vulkane eruptierten. Deshalb finden wir neben Sandstein auch Basalt. Deshalb gibt es neben den „Steinen“ (Lilienstein, Schrammstein, Zirkelstein) auch die „Berge“ (Winterberg, Gickelsberg). Der Name verrät die Entstehung.

Blick auf den Lilienstein

In der Hinteren Sächsischen Schweiz

Eindeutig ist die östliche Landesgrenze zur Tschechei. Durch die Vermählung von Sidonia von Böhmen mit Herzog Albrecht von Sachsen wurde 1459 im Vertrag von Eger die Grenze am Oberlauf der Kirnitzsch besiegelt. Sie ist eine der ältesten heute noch existierenden Grenzen Europas und war dank ihrer Unwirtlichkeit im Laufe der Jahrhunderte exzellentes Schmugglerterrain.

Im Norden und Westen gelten als angrenzende Landschaften das Erzgebirge, der Dresdner Raum sowie die (Ober-)Lausitz. Doch ganz so einfach ist es nicht, einige Gebiete sind umstritten. Sicher definiert hat Böhm den Mittelpunkt, oder besser gesagt zwei. Bei beiden Messmethoden liegen die Mittelpunkte unweit voneinander entfernt bei Bad Schandau im Bereich Wendischfähre.

Für die Mikroabenteuer habe ich mich von Berggießhübel-Bad Gottleuba im Südwesten über das Müglitztal hoch nach Pirna, weiter im Norden über Dürröhrsdorf nach Stolpen und Sebnitz bis nach Schmilka im Südosten umgeschaut. Ich habe mich davon inspirieren lassen, was sich für mich wie Sächsische Schweiz anfühlt und was die Einheimischen empfehlen. Von dem, was die Künstler, die Maler und Dichter, die Musiker und Komponisten in ihren Bann zog. Und davon, was die Schweizreisenden und Sommerfrischler, wie die ersten Touristen genannt wurden, so begeisterte.

Was macht überhaupt der Name Schweiz in einem Gebirge, das keines ist und nicht einmal in der Nähe liegt? Der Begriff fällt in die Zeit, als Canaletto in der Akademie der Künste Dresdens das Fach Perspektive lehrte. In den 1760er Jahren verweilten zwei aus der Schweiz rekrutierte Lehrkräfte im „Meißnerischen Hochland“, wie die Region damals noch genannt wurde. Es waren der Kupferstecher Adrian Zingg und der Portraitmaler Anton Graf, die diese „böhmischen Wälder“ mit ihrer Heimat verglichen. Ob diese den Anstoß gaben, ist nicht überliefert. Doch eines ist sicher: Das Landschaftsbewusstsein änderte sich, Gebirge wurden ein wichtiger Bestandteil der bildenden Künste und damit zunehmend öffentlich sichtbar. Dass etwas so Wunderschönes wie die Felslandschaft der Sächsischen Schweiz unbeachtet bleiben würde, war nicht zu erwarten. Wie ein Lauffeuer gingen die Bilder durch die Lande. Die schwärmerische Begeisterung war ansteckend. Unter anderem die ausführlichen Beschreibungen der Region im Werk „Schandau und seine Umgebungen oder Beschreibung der sogenannten Sächsischen Schweiz“ aus dem Jahr 1804 des Hauslehrers und späteren Pfarrers Wilhelm Leberecht Götzinger. Der Fremdenverkehr löste die bisherigen Wirtschaftszweige im Holz-, Sandstein- und Fischereigewerbe ab. Zu den Hotspots führten zuerst Bergführer, später konnte man sich auf Eseln oder Sänften hinaufbefördern lassen. Mitte des 19. Jahrhunderts florierte das Gastgewerbe, die steinerne Basteibrücke wurde gebaut und Züge fuhren nun im Elbtal rauf und runter. So ähnlich wie heute, nur anders.

Im 200 Jahre alten Buchenwald auf dem großen Winterberg

Die Elbschleife bei der Stadt Königstein

Ein Teil der Region steht unter Schutz. Auf über 93,5 Quadratkilometern erstreckt sich die zerfurchte Felslandschaft des Nationalparks Sächsische Schweiz. Ein Teil davon ist auf gut ausgeschilderten Wegen für uns alle zum Frohlocken zugänglich. Andere Regionen und ehemalige Wanderwege sind geschlossen, damit die Natur vollkommen ungestört von uns Menschen Natur sein kann. Das ist umstritten und mittlerweile ein brandheißes Thema der Region. Genauso wie der Borkenkäfer, der den Fichten für den Forst den Garaus gemacht hat. Ein Teil brannte infolge dessen lichterloh, als die Dürre Einzug hielt. So bleibt nichts wie es war und wird es auch niemals wieder werden. Der Lauf der Dinge ist der des Wandels, des Werdens und Vergehens, damit Neues werden kann. Das Schöne daran: Wir können es mit eigenen Augen sehen und beobachten. Konnte man vor 200 Jahren noch vom großen Winterberg in die Ferne blicken, finden sich die heutigen Wandernden in einem der ältesten Buchenwälder Sachsens wieder.

Wer einmal durch diese zauberhafte Region gestromert ist, wird schnell feststellen, dass die Anziehungskraft aus den Gegensätzen entspringt, denn hier ist nichts gleich, weder naturräumlich noch kulturell. Die Sächsische Schweiz an sich ist mehr als eine Gemäldegalerie: Der Inspiration sind keine Grenzen gesetzt und Höhenflüge an der Tagesordnung.

Top 10

DER SEHENSWÜRDIGKEITEN IN DER SÄCHSISCHEN SCHWEIZ

1Basteibrücke: Das Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz erhebt sich knappe 200 Meter senkrecht über der Elbe. Die gläserne Plattform auf der am weitesten hinausragenden Felsnase ist wohl der berühmteste Aussichtspunkt im gesamten Gebiet. Das bekannteste Motiv mit der 77 Meter langen Sandsteinbrücke über der Mardertelle entsteht von der anderen Seite auf der Ferdinandaussicht. Pünktlich zur Einweihung der Eisenbahnstrecke im Elbtal wurde die Brücke 1871 für Touristen eingeweiht. Durch den schmalen Spalt des Felsentores gelangt man zur Neurathener Felsenburg, die gemeinsam mit der Burg Altrathen eine der ältesten und größten mittelalterlichen Wehranlagen der Sächsisch-Böhmischen Schweiz ist. Der Rundgang auf den eisernen Brücken bietet fantastische Ausblicke. saechsische-schweiz.de/region/highlights/bastei

2Nationalparkzentrum & Nationalpark Sächsische Schweiz: Im Rampenlicht des ehemaligen Lichtspielhauses von Bad Schandau stehen heute die Stars aus der National­park­region Sächsisch-Böhmische Schweiz. Auf sieben thematischen Bühnen entdeckt man die spannende Lebenswelt der Natur auf interaktive Weise. Es gibt wilde Räuber und brave Einsiedler, eruptive Naturgewalten und Sandstrand wie in der Südsee. Man kann die geologische Entstehung anhand einer eindrücklichen Animation nachvollziehen, in der Nachtkammer den ungewohnten Geräuschen des Waldes lauschen, beim Füttern einiger Tiere beiwohnen und sich beim Naturfilm zurücklehnen, bevor man sich selbst bestens informiert über die aktuelle Wege- und Gefahrenlage auf die Socken macht, um die atemberaubende Landschaft zu erkunden. Der 93,5 Quadratmeter große Nationalpark befindet sich auf der rechten Elbseite und teilt sich räumlich in einen vorderen Teil beim Kurort Rathen und einen hinteren Teil beim Kurort Bad Schandau. Gemäß dem Motto „Natur Natur sein lassen“ wird die Wildnis zurückgeholt. nationalparkzentrum-saechsische-schweiz.de

3Therme Bad Schandau: Zwischen Elbe und steilen Felswänden lässt sich in der Therme Bad Schandaus pure Entspannung erleben. Ganz besonders sind die Abende und Nächte des Liquid Sound Festivals. Mit allen Sinnen baden, eingebettet in Wärme, Wasser, Klang und Licht, kann man am ersten Samstag im Monat. Bei sanften Massagen mit Aromaölen im Wellnesspark gelingt es, vollkommen abzuschalten. Vom After-Work-Relaxing bis zum kompletten Verwöhntag mit Sektfrühstück ist alles möglich. toskanaworld.net/toskana-therme-bad-schandau-de

4Sieben-Brüder-Häuser Postelwitz: Im südlichen Stadtteil Bad Schandaus reiht sich auf einer Strecke von etwa anderthalb Kilometern ein Fachwerkhaus ans Nächste, eins schöner als das andere. Am schmalen Streifen zwischen Elbe und den Schrammsteinen entwickelte sich die slawische Fischersiedlung zu einem Umschlagsplatz der Waren aus Böhmen. Wirtschaftlicher Aufschwung stellte sich vor allem mit der Erschließung der Steinbrüche ein, die entlang der Sandsteinwände bis nach Schmilka reichten. Bauliche Kostbarkeiten der Strecke sind die dicht nebeneinanderstehenden Sieben-Brüder-Häuser (55 bis 67). Der Legende nach ließ sie im 17. Jahrhundert ein Postelwitzer Vater für seine Söhne errichten. Damals führte noch keine Straße nach Schmilka, sie wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut.

5Zirkelstein: Der linkselbische Bibbusberg am Rande der Böhmischen Schweiz ist nicht nur ein fantastisches Motiv, sondern auch ein hervorragender Aussichtspunkt. Auf dem 384 Meter hohen Felsgipfelchen genießt man ein Panorama vom Feinsten über das Bergland der sächsischen und böhmischen Schweiz. Die Legende besagt, dass es ein Zahn des sagenumwobenen Berggeistes Rübezahl ist, der ihn hier verloren haben soll. Die geringe Ausdehnung seines winzigen Plateaus macht ihn im Vergleich zu den anderen Tafelbergen so einmalig und den kurzen, aber knackigen Aufstieg für viele zugänglich.

saechsische-schweiz.de/ausflugsziele/zirkelstein-tafelberg

6Wanderschiff: Grenzüberschreitend verbindet die kleine Fähre Zirkelstein Bad Schandau mit H ̌rensko (CZ), so dass Streckenwanderungen erstens leichter möglich und zweitens gleich viel schöner sind. So kann man nach einem langen Wandertag die Füße baumeln lassen und sich an idyllischen Flussauen, ehemaligen Sandsteinbrüchen, technischen Besonderheiten und pittoresken Dörfern entlangschippern lassen und erfährt dabei noch Erheiterndes und Erhellendes über die Elbe. Das Wanderschiff fährt in der Saison bis Anfang November bis zu viermal täglich. rvsoe.de/verkehrsmittel/­faehre/wanderschiff

7Kuhstall: Am Neuen Wildenstein schufen Wind und Wetter auf einer wasserundurchlässigen Schicht zwischen zwei Sandsteinstufen ein imposantes Felsentor. Im elf Meter hohen, 17 Meter breiten und 24 Meter tiefen Durchgang soll in den vergangenen Jahrhunderten regelmäßig Vieh versteckt worden sein, nachdem die Burg von Heinrich Berka von Duba aus dem 15. Jahrhundert zur Raubritterburg verfiel und als die Schweden im Dreißigjährigen Krieg die Schluchten heimsuchten. Im Zuge der aufblühenden Reiselust im 19. Jahrhundert war es um die Heimlichkeit geschehen. Ab 1824 gab es einen Gasthof. Um die Jahrhundertwende konnte man sich auf Eseln oder in Tragsesseln hinaufbefördern lassen. Heutzutage ist bei gutem Wetter und an Feiertagen an der schmalen, auf das Plateau hinaufführenden Himmelsleiter die Hölle los.

8Lilienstein: Auch wenn das Wahrzeichen und Symbol der Sächsischen Schweiz selbst nicht im Nationalpark liegt, dreht sich doch alles um ihn. Der 419 Meter hohe Tafelberg ist die Achse der Region, er steht mitten im Herzen. Dank seiner zentralen Lage genießt man vom weiträumigen Gipfelplateau ein fantastisches Panorama in alle Himmelsrichtungen, das man allerdings erwandern darf. Oben angekommen findet man den Rest einer Triangulationssäule, einen Obelisken zu Ehren des Aufstiegs von August dem Starken im Jahr 1708, eine Säule zum 800-jährigen Jubiläum der Wettiner von 1889, Überreste einer mittelalterlichen Burg, eine berühmte Wetterkiefer, die jeglicher Witterung trotzt, sowie eine Bergbaude, die je nach Witterung und Anlässen geöffnet ist. saechsische-schweiz.de/ausflugsziele/lilienstein-berg

9Obere Schleuse: Eine Gondelfahrt in tiefer Felsenschlucht. Bereits seit 1879 gondeln die Reisenden in den heißen Sommermonaten durch die kühle Kluft. Manchmal hört man sie schon von weitem rufen: die Kahnfahrer, die in grünen Holzkähnen um die 20 Personen bis zur Staumauer führen. Auf dem etwa 700 Meter langen Staubecken, das ursprünglich für das Holzflößen angelegt wurde, gleiten wir meist geräuschlos durch die märchenhafte Schlucht. Je nach Gemüt des Gondolieres erspähen wir auf der etwa 20-minütigen Überfahrt mal in andächtiger Ruhe, mal in stimmungsmachender Weise die sagenhaften Formen der wilden Sandsteinblöcke. Der eigenen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. hinterhermsdorf.de/obere-schleuse.html

10Peter-Ulrich-Haus: Am Marktplatz zu Pirna steht das über 500 Jahre alte Peter-Ulrich-Haus. Es ist das älteste Baumeisterhaus Deutschlands. 1502 richtete es Peter Ulrich, der Baumeister der Marienkirche, als sein eigenes Wohnhaus ein. Die lokale Schauspiellegende Tom Pauls ließ es komplett restaurieren und zu einem Multifunktionsgebäude ausbauen. Heute finden im Theatersaal neben seinen Aufführungen der Ilse Bähnert auch Gastauftritte statt. In Ilses Kaffeestube werden als Hauptspezialitäten „Eierschegge und Eierligöör“ gereicht. Im oberen Stockwerk laden Sonderausstellungen zum Besuch ein und einige Zimmer kann man mieten. Die Ilse-Bähnert-Stiftung dient dem Erhalt und der Pflege der Sächsischen Sprache und kürt regelmäßig das Wort des Jahres.

tom-pauls-theater-pirna.de

Kurioses und Besonderheiten

AUS DER SÄCHSISCHEN SCHWEIZ

Na gugge ma da, das Elbsandsteingebirge ist im geologischen Sinn eigentlich kein richtiges Gebirge, also eines, das durch tektonische Prozesse von unten nach oben gehoben wird. Der Ursprung ist eine kreidezeitliche Meeresrinne, in die vor 95 Millionen Jahren Sand gespült wurde. Durch den Druck von Wasser und Eigengewicht verhärtete dieser sich zu Stein. Nachdem der Meeresspiegel sank und sich der Lausitzer Block hob, riss die Sandsteinplatte und ward fortan der Witterung ausgesetzt. Deshalb spricht man bei der Sächsisch-Böhmischen Schweiz von einem Verwitterungsgebirge. An einigen Stellen kann man heute noch an den farblich unterschiedlichen Sandsteinschichten die Strömungsbewegungen von damals sehen.

Der Sandstein wurde vielfach verwendet, unter anderem als Baumaterial für Schlösser und Kirchen, aber auch für kleine Monumentchen. Sie sind überall verstreut als Gedenksteine, Kreuzsteine, Seelsteine, Forst- und Grenzsteine, Wegesteine und -säulen sowie Wurfgeschosse im gesamten Elbsandsteingebirge zu finden. 1820 verordneten die sächsischen Behörden, alle Kreuz- und Scheidewege mit hölzernen Wegmarken zu kennzeichnen. Doch da Stein witterungsbeständiger ist, entstanden unzählige Wegsäulen aus Sandstein, die bis 1930 in amtlicher Funktion gewesen sind. Noch knapp 300 der verkehrsgeschichtlichen Kleindenkmale gibt es im Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge. Eine solche Häufung ist einmalig in Deutschland.

Je tiefer man ins Gebiet der Sächsischen Schweiz Richtung Böhmische Schweiz vordringt, umso öfter sieht man Umgebindehäuser. Die aus mindestens zwei komplett voneinander unabhängigen Baukörpern bestehenden Gebäude sind wunderschön, funktional und ein Stilmix. Die hier ansässige slawische Bevölkerung lebte in klimabewährten Blockbohlenhäusern. Die im Mittelalter zugezogenen Siedler aus Franken und Thüringen brachten das stabile und holzsparende Fachwerk mit. Aus beiden Bauarten wurde eine. Die bauliche Trennung der Elemente begründet sich im unterschiedlichen Schwundmaß: Das Holz schrumpft im Laufe der Zeit quer zur Faser heftiger als in Längsrichtung. Durch die Trennung bleibt das Haus über Jahrhunderte lang stabil.

Die Weiße Flotte der Sächsischen Dampfschifffahrt gilt mit ihren neun historischen Raddampfern als älteste und größte Dampfschiffflotte der Welt. saechsische-dampfschifffahrt.de

Bauden laden zur Einkehr und Unterkunft ein. Die urigen Bergwirtschaften auf den Tafelbergen, den Ebenen und in den Wäldern sind ein echtes Highlight. Neuerdings gibt es an vielen zentralen Wanderorten Proviant-Automaten mit schmackhaften Leckereien aus der Region. proviantomat.de

Neben der Tektonik tanzt hier auch das Klima aus der Reihe und kehrt sich einfach um. Was sonst oben ist, findet man hier ganz unten. Durch die extreme Vertikalgliederung der zerklüfteten Tafellandschaft entsteht ein Kellerklima. Je tiefer man absteigt, umso kühler wird es. Je höher man aufsteigt, umso trockener und wärmer weht das Lüftchen um die Nase. Auf den Felsplateaus können sich die Steine im Sommer auch schon mal auf über 40 Grad erhitzen. In den Schluchten herrschen nur die zwei Extremjahreszeiten Sommer und Winter, in denen sich sonst in luftigen Höhen wachsende Fichten pudelwohl fühlen.

Kein Wunder, dass etliche Jahrhunderte Holz ein wichtiger Rohstoff gewesen ist. Künstlich wurden Fichten überall dort angepflanzt, wo sie nicht natürlich wuchsen und die Flößerei war ein lohnendes Geschäft. Nachdem der Erfinder des Holzschliffverfahrens Friedrich Gottlob Keller in die Region nach Krippen zog und die Mühlen an den Bächen ihre Maschinen für die Papierherstellung umrüsteten, kam der Holzmühlenfabrikant der Sputhmüle im Sebnitztal bei Mittelndorf auf die Idee, einen saugfähigen Holzfilz-Bierglasuntersetzer zu entwickeln. Die geniale Idee des Bierdeckels ließ Robert Sputh 1882 in Sebnitz patentieren.

Die Wiege des Freikletterns liegt hier im Elbsandsteingebirge. Die hohen Felsnadeln und steilen Sandsteinwände fordern seit Mitte des 19. Jahrhunderts mutige Kletternde heraus und spornen sie bis heute zu stets waghalsigeren Höhenmanövern an. Einher geht eine besondere Kletterkultur mit eigenen Regeln zum Schutze der Felsen, speziellen Ritualen und unzähligen Clubs. Regelmäßig lässt der sächsische Bergsteigerchor seine Töne erklingen. bergsteigerbund.de

Eine besondere Kuchenspezialität ist die Eierschecke, eine typische Süßspeise die Quarkkeulchen, ein deftiges Mahl die böhmischen Knödel mit Gulasch und zu Weihnachten der Dresdner Stollen.

Die unsagbare Vielfältigkeit und Magie der Landschaft inspirierte unzählige Künstler, darunter Bernardo Bellotto (Canaletto), Caspar David Friedrich und Otto Dix sowie die Komponisten Richard Wagner zu Lohengrin, Carl Maria von Weber zum Freischütz und Dmitri Schostakowitsch zum achten Streichquartett c-Moll op. 110. schostakowitsch-tage.de

Gesamte Region

Die Herkulessäulen im Bielatal

Gesamte Region

  1.BrotZeitTour: geführte Genusswanderung mit Gaumenschmaus

  2.Dampferfahrt auf der Elbe: auf historischem Dampfer die Elblandschaft genießen

  3.Fotowalks: die bizarre Felswelt im perfekten Licht einfangen

  4.Klettern: hoch hinaus am steilen Felsen

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