Sakura Blood - Yuuri Matsumoto - E-Book

Sakura Blood E-Book

Yuuri Matsumoto

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Beschreibung

Eine Japanische Ghost-Story. Was wäre wenn man bemerkt das etwas im Dunkeln lauert? Natürlich man ignoriert es, dass ist ja alles nicht Real. Doch wenn es bösartig ist, sucht es sich seinen Weg in unsere Welt. Die Fünfzehnjährige Migumi, lernt als erste das in der Dunkelheit Gefahren lauern. Unwissend geht sie eine Verbindung mit dem Bösen ein. Aber wenn sie erfährt was passiert, ist es dann zu spät für sie?

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Prolog!

Kyoto, Dezember 1984.

Der eisige Wind schnitt in Hanas Haut.

Es schneite so stark, dass ihre Fußspuren vom Schnee verschluckt wurden.

Als wäre sie nie da gewesen. Hana machte sich auf den Weg ins Vergnügungviertel.

Als sie um die Ecke bog, kam sie an dem alten Teeladen vorbei. Ihn gab es schon ewig in diesem Viertel.

Die ganze Hikara Gasse war bekannt. Bald schon würden sie alles hier verkaufen und Hana? Sie würde eine andere Arbeit finden müssen.

Nicht, dass sie ihren Job groß liebte, aber in den letzten Wochen gab es Hoffnung für sie. Sie war verliebt und hoffte, dass sie endlich Hikara den Rücken zuwenden könnte.

Sie war eine Konkubine, Hana wurde für Sex bezahlt und Ausländern gefiel das. Sie tat was sie wünschten, ohne mit der Wimper zu zucken. Es war eben nur ein Job, mit dem sie Geld verdiente.

Hana war eine von vielen, und nicht die Letzte, die in dem Geschäft ihren Unterhalt verdiente.

Aber die Zeiten hatten sich geändert, reiche Investoren kauften das Viertel Stück für Stück.

Sie wollten aus diesem Profit schlagen, die Ausländer rein locken, mit Bars und Restaurants.

In der fernen Zukunft würde sich alles ändern. Und vielleicht war das die Chance für Hana.

Sie hoffte, dass er schon da war, sie hatte wundervolle Neuigkeiten. Sie betrat das alte Haus, es war noch kein Publikumsverkehr. Es wurde ja erst in einer Stunde geöffnet. Die Wände bestanden aus Papier, wie es üblich war.

Eine Treppe führte nach oben, in den Saloon.

Eine weitere Treppe führte hinauf zu den Zimmern. Der Flur war mit blauen Teppichen ausgelegt, in der Mitte bereits ziemlich ausgetreten, doch an den Rändern erkannte man die eins leuchtend blaue Farbe. An den Wänden hingen Ölgemälde von Konkubinen die vor langer Zeit sehr beliebt gewesen waren. Alte Holzschnitte hingen in den Räumen. Sie zeigten Geishas. Hier und da blätterte die einst goldene Farbe von den Wänden. Kleine Tische mit Blumenvasen darauf standen an den Wänden. Der Flur war sehr schmal geschnitten. Natürlich hatte das Haus eine Mutter, eine biestige alte Frau. Ihr Gesicht war voller Falten. Und trotz der Schminke wirkte sie verbraucht. Eine alte abgehalfterte Hure. Sie saß in ihrem Zimmer und zog an ihrer Zigarette. Sie hob den Kopf und trübe Augen sahen Hana an. Ihr Haar war schlampig hochgebunden und ihr Kimono war so oft geflickt, dass er abgenutzt und schäbig aussah. Die Farben waren verblasst, die Motive verschwommen. Es gab wohl eine Zeit, in der dieser Kimono prachtvoll und edel wirkte, doch diese Zeiten waren vorbei und der Glanz verblasst. Hana ging die Treppe hoch, um in den Saloon zu kommen. Sie hatte kein Mitleid, aber sie hatte Angst das sie in Ayami ihre Zukunft sah. Sie schüttelte den Gedanken ab und betrat den Saloon. Alte Möbel waren der Blickfang des Raumes. Die Polster waren schon leicht zerschlissen und abgenutzt, ohne Zweifel hatte die Möbel schon viel erlebt.. Mit der Zeit war der Teppich ausgetreten, selbst die Bilder an der Wand die noch auf altem Papier gemalt waren, verblassten mittlerweile. Das Haus hatte in den Jahren an Glanz eingebüßt. Der Holzboden unter dem Teppich knarzte bei jedem Schritt. Die kleinen Fenster ließen nur ein wenig Licht herein. Deswegen brannten Stehlampen sowie Lampen, die an den Wänden hingen. Hana erinnerte sich, dass hier früher nur Kerzen Licht spendeten. Dass es Strom gab in den Häusern, war auch erst seit 4 Jahren so. Die Häuser wurden ans Stromnetz angeschlossen, damit die Stromnetze ausgebaut werden konnten. Das Viertel an sich war für seinen alten Charme bekannt. Doch nun wo Investoren das Viertel kauften brauchten sie auch Strom. Aber ihr Blick wurde nicht von alten Möbel gefesselt oder Lampen. Nein, es war eine Gestalt, die da in einem der alten Sessel saß.

Marek Boskovski!

Ein junger Mann aus Russland, seine Eltern waren reiche Unternehmer. Und irgendwann würde er alles übernehmen. Aber nicht deswegen liebte Hana ihn, nein sie liebte ihn, weil er ihr das Gefühl gab, sie sei etwas Besonderes.

Sie lächelte und lief auf ihn zu, Marek hob den Kopf.

»Hana, so schön wie immer.«

Ihre Lippen umspielten ein Lächeln als sie geschmeidig wie eine Katze näher kam.

» Nun Marek, ich muss dir was erzählen, ich erwarte ein Baby von dir.«

Marek blinzelte und blieb wie versteinert sitzen. Ein Baby? Das konnte er sich doch nicht leisten. Er hatte kaum Geld und sein Vater würde sich bedanken. Er biss sich auf die Lippe.

»Entschuldige wenn ich frage, bist du sicher, dass es von mir ist?«

Hana wirkte ein wenig betroffen, als sie ihn ansah.

»Natürlich! Ich arbeite hier, aber ich weiß noch von wem ich ein Kind erwarte. In den letzten 6 Wochen warst nur du mein Kunde. Und ich bin in der 4. Woche«, gab sie beleidigt zurück.

Marek tat es sofort leid, aber hatte er nicht ein Recht, das zu fragen? Sie war eine Konkubine. Aber ein Kind passte nicht in sein Szenario und wenn er es ihr sagte? Nein das wäre unglaublich dumm. Frauen die Rachegelüste haben sind gefährlich.

Also musste er sich was einfallen lassen, er lächelte und noch war das Kind nicht da. Und es würde wohl kaum heute Abend kommen. Ein paar Monate hatte er ja noch.

Ja natürlich mochte er Hana, aber sie war eine Hure und bei aller Liebe sicher niemand, den er seinen Vater vorstellt. Verflixt jetzt wurde es kompliziert, wieso zum Teufel wurde sie auch schwanger. Er beließ es erst mal dabei, und verschwand mit Hana in eines der Zimmer. War er doch hier, um sein Vergnügen zu haben und nicht um über ungeborene Kinder zu reden.

Die Monate vergingen, Marek zog sich immer mehr von Hana zurück. Sie war nicht dumm und sie merkte es.

So erlebte sie alleine wie das kleine Leben in ihr heranwuchs. Die ersten Tritte und natürlich auch die negativen Seiten. Aber Hana freute sich, sie spürte wie ihre kleine Tochter putzmunter in ihrem Leib Purzelbäume schlug. Das Wölben ihrer Bauchdecke fühlte sich interessant an.

Aber sie wusste auch, Marek wollte dieses Kind nicht und als der Tag kam an dem sie ihre Tochter zur Welt brachte, war sie auch alleine.

Erst Monate später ließ sich Marek blicken.

Er betrat ihr kleines Apartment, da Hana nicht reich wurde durch ihren Job, das meiste Geld ging an die Hausmutter. Konnte sie sich nur ein kleines schäbiges Apartment leisten.

»Ich dachte, du kommst gar nicht mehr? Marek du willst das Kind nicht. Aber sie ist da.«

Marek schritt durch den kleinen Raum, er stellte sich ans Fenster und sah heraus. Das Apartment von Hana war nicht sehr weit von der Hikara Gasse entfernt. Es hatte nur zwei Räume. Und seit ihre Tochter da war, schlief sie im Wohnzimmer. Damit die Kleine ein Zimmer hatte. Es war nicht sehr groß.

Es müsste aber erst mal reichen. Sie hatte nicht viele Möbel, grade mal einen Tisch in dem Wohnzimmer. Der Boden war mit Tatami Matten ausgelegt. Die Wände zur Küche waren aus Papier. Sowie die Wände vom Kinderzimmer zum Flur und Bad. Der Boden war aus Holz. Die Küche war grau. Das Bad hatte weiße Fliesen.

Regen setzte ein, aber selbst der konnte die nächsten Worte von Marek nicht wegspülen.

»Hana? Ich kann mir kein Kind leisten, in den letzten Monaten hat mich mein Vater in das Geschäft eingeführt. Wen ich ihm sage, ich habe eine Konkubine geschwängert. Wird er mich enterben.«

Sie glaubte nicht, was sie da hörte, war das Geld, sein Ansehen, wichtiger als seine Tochter?.

Hana war enttäuscht und verletzt, sie hob den Kopf und Zorn spiegelte sich in ihren Augen wider.

Wie konnte er plötzlich so kalt sein? Sie erhob sich und strich ihren Kimono glatt, ihr schwarzes Haar hing ihr über die Schultern.

»In diesem Fall haben wir uns dann nichts mehr zu sagen Marek, ich möchte das du gehst und nie wieder kommst.«

Marek drehte den Kopf, er sah sie an.

»Und dass du es weißt, dein Vater wird es erfahren, ich sehe nicht ein. dass du mich jetzt wie Abfall wegwirfst. Ganz bestimmt nicht.«

Sie drehte sich um, öffnete die Tür damit Marek das Zimmer verlassen konnte. Ob es eine Panikattacke war, dass weiß man nicht. Sie hatte ihm gedroht und das konnte Marek nicht auf sich sitzen lassen. Wer war sie denn?

Er leckte sich die Lippen und seine Augen huschten im Zimmer herum. Mit einem Satz war er an der Tür und schloss sie. Hana hob überrascht den Kopf. Sie zog an der Tür, doch Marek lehnte sein Gewicht dagegen.

»Lass mich raus, spinnst du jetzt?«, zischte sie leise.

Marek lächelte schief und drückte sich weiter zwischen Hana und der Tür.

»Nein, das kann ich nicht machen. Du wirst mir nicht alles kaputt machen.«

Hana funkelte ihn an, sie versuchte, mit aller Kraft Marek wegzustoßen. Er war überrascht und packte ihr Handgelenk und zog sie zu sich. Hana stolperte und fiel auf die Knie. Fast wie von selbst nahm er die Statue auf dem Tisch direkt neben der Tür. Ein Fabelwesen, noch immer hielt er ihr Handgelenk fest. Irre Auge starrten auf Hana runter, er hob den Arm mit der Statue. Hana sah auf und ihn mit weit geöffneten Augen an. Ein erstickter Schrei löste sich aus ihrem Mund und Marek schlug ihr die Statue auf den Kopf. Immer und immer wieder schlug er auf Hana ein, bis ihr lebloser Körper zusammensackte. Er wankte zurück spürte die Fensterbank hinter sich und setzte sich erst mal.

Er lehnte den Kopf zurück und ließ die Statue fallen, sie rollte leicht über den Boden und verteilte ein wenig Blut auf den Tatami Matten. Er schloss die Augen, noch nie hatte er getötet.

Er brauchte einige Minuten, um sich zu sammeln, um zu begreifen was er da getan hatte. Das Herz raste in seiner Brust und seine Hände zitterten.

Er bedeckte Hana's Körper nur mit einem Tuch, das Blut sickerte durch und verfärbte es langsam.

Tief atmete er durch und zündete sich erst mal eine Zigarette an.

Doch ein Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Marek drückte die Zigarette aus und rutschte von der Fensterbank. Er hob die Statue auf und ging den kleinen Flur entlang.

Er schob langsam die Tür auf, sein Blick fiel auf eine Wiege. Viel war nicht in dem kleinen Raum.

Die Wiege, ein Wickeltisch und ein kleiner Schrank. Das Fenster war nicht groß und so gab es nicht soviel Licht in dem Raum.

Marek lief langsam auf die Wiege zu er sah hinein. Dort also lag seine Tochter, er starrte sie an. Marek neigte den Kopf er hob die Statue, das Kind strampelte und quietschte leise.

Er ließ die Statue wieder sinken, er konnte kein unschuldiges Baby töten.

Marek schloss die Augen und gab der Kleinen den Schnuller, dann drehte er sich um und verließ den Raum.

Sein Ziel war die Küche, er steckte die Statue in einen Plastikbeutel. Verstaute ihn unter seiner Jacke. Dann versuchte er, so gut wie möglich, seine Spuren zu verwischen. Er hob Hana hoch, da es schon Nacht war und diese Gegend sehr ruhig, brachte er sie zu seinem Auto. Alles was ihm einfiel, war das Haus in dem sie gearbeitet hatte.

Hana hatte ihm mal gezeigt wie er hinter dem Haus in den Keller kommt. Dort hatten sie sich oft heimlich getroffen.

Dort fuhr er hin, er öffnete die alte Tür und schleifte Hana hinunter in den Keller. Marek sah sich um, er fand dann einen großen Plastiksack.

In diesen steckte er Hana und verschloss ihn. Er erinnerte sich, dass sie ihm von dem Keller erzählt hatte, das es eine hohle Wand gab. Bevor es ein Bordell war, war es ein Schmugglerloch. Marek entfernte die Steine, er löste sie mit einer Brechstange, alles andere wäre zu laut gewesen. Stein für Stein fielen auf den Boden.

Natürlich rasten seine Gedanken, er hatte einen Menschen getötet. Aber sie wollte alles zerstören was er endlich erreicht hatte, das hatte er nicht zulassen können. Und dass sie ein Kind bekommen hatte, nein sein Vater wäre nie einverstanden gewesen. Er ließ die Brechstange fallen, wischte sich mit der Hand über die Lippen und packte den toten Körper, er hob sie an und legte sie in die Öffnung in der Wand.

Dann fing er an, die Steine wieder aufzustellen. Er benutzte ein bisschen Mörtel, alles was er benötigte, fand er in dem Keller, denn immer mal wieder musste die Fassade ausgebessert werden.

Als die Steine wieder an ihrem Platz waren und fest so schien es, schob er das Regal vor die Wand. Er schloss die Tür und verschwand zu seinem Auto. Er fuhr wieder in die Nähe des Apartments und rief die Polizei an. Er gab an, dass ein Baby die ganze Zeit schrie. In einem der Apartments. Sein Namen nannte er nicht. Nur das sie mal nachsehen sollten.

Marek legte auf und fuhr weg, in seinem Apartment fing er an, sich zu säubern. Auch die Statue. Er hatte tatsächlich einen Menschen getötet. Aber Hana hätte alles zerstört, wenn sie gesagt hätte, dass sie ein Baby haben. Das konnte er nicht zulassen.

Ein Polizist stand vor Hanas Wohnung, es hatte angefangen zu regnen. Er klopfte an die Tür und hörte das Baby schreien. Niemand öffnete, also verschaffte er sich Zutritt. Er sah sich um.

»Entschuldigen sie? Polizei, wir haben ein Anruf bekommen, dass ihr Baby weint. Hallo sind sie zuhause?« Niemand antwortete, der Beamte drehte den Kopf und lief in das Zimmer wo er das Baby hörte. Die Kleine schrie und war schon ganz rot. Er nahm sie hoch und wiegte sie.

»Na, na. Wo ist denn deine Mama? Weißt du es nicht kleines?«

Die Kleine beruhigte sich und gluckste leise.

»Weißt du, du musst mit der Polizei kooperieren.«

Er streichelte ihren Kopf und wiegte sie auf und ab, ihm fiel die Kette auf, die am Himmel des Bettchens befestigt war. Er verließ das Zimmer mit der Kleinen. Weitere Beamte trafen ein.

Einer sah sich um, er fand Blutspritzer an der Tür und an der Wand.

»Mikaru? Hier ist Blut, vielleicht sollten wir die Spurensicherung holen.«

Mikaru der Beamte, der die Kleine auf dem Arm hatte, nickte nur und drehte den Kopf.

»Yori, kannst du mal einen von der Fürsorge anrufen, noch ist nichts klar, aber ich glaube nicht, dass die Mutter jetzt hier auftaucht.« Yori nickte und nur kurze Zeit später erschien dann auch die Spurensicherung. Marek hatte ganze Arbeit geleistet. Dennoch gab es Spuren, nicht nur an Tür und Wänden, nein auch auf dem Boden konnte man Blut erkennen. Auch wenn man es weggewischt hatte. Mikaru, der das Kind gefunden hatte, sah sich Bilder an. Hana war auf diesen und sie trug eine Kette mit einem blauen Schmuckstein, er ging noch mal in das kleine Zimmer, er fand zwei Tropfen Blut auf dem Teppich.

Über der Wiege hing diese Kette, er nahm sie und betrachtet sie. Hatte er sich vorhin also doch nicht geirrt. Als er zu der Kleinen ging.

Der Schmuckstein war tiefblau und eine Art Vogel Klaue hielt ihn. Er drehte sich und lief auf die Frau von der Fürsorge zu, die bereits eingetroffen war und hielt ihr die Kette hin.

»Ich denke das gehörte ihrer Mutter.« Und zeigte auf die Bilder. Die Frau lächelte und nahm die Kette und dann auch die Kleine dem Polizisten ab.

»Wir werden eine Familie finden, falls sie die Mutter nicht finden. Oder den Vater.« Sie verließ mit dem Kind das Apartment. Einer der Beamten nahm sich das Blut im Kinderzimmer vor.

Mikaru hatte nicht viel Hoffnung, er glaubte, dass was passiert war. Eigentlich sprach alles dafür, das ganze Blut, das sie fanden obwohl es jemand aufgewischt hatte. Aber sie gaben eine Fahndung nach Hana raus.

Mikaru glaubte nicht, dass sie Hana je finden würden. Ein schrecklicher Verdacht bereitete sich in ihm aus. Und an solchen Tagen hasste er seinen Job. Die Beamten verließen das Apartment, und selbst wenn es jeder für sich wusste, wollte es niemand aussprechen. Hana war tot. Im Bericht der Spurensicherung ein paar Tage später konnte Mikaru herauslesen, das man im Grunde überall Blutspuren gefunden hatte und es nur von einer Person war, nämlich Takora Hana. Und nichts deutete drauf hin, dass Hana verheiratet war.

Also konnten sie auch den Vater nicht ausfindig machen. Es verlief sich alles im Sand, natürlich hatten sie auch Marek vernommen, aber er konnte plausibel erklären, dass Hana nur eine flüchtige Bekannte war.

Denn hin und wieder hatte man ihn bei Hana gesehen, vielleicht dreimal und dann nur ganz kurz, wenn er sie abholte.

Und niemand hatte sie vermisst gemeldet und so konnten die Beamten auch nicht nachvollziehen, was sie gearbeitet hatte. Denn man geht ja nicht damit hausieren, dass man eine Konkubine ist. Und Ayami die Hausmutter nahm an, dass Hana ihre Klamotten gepackt hatte und verschwunden war, weil sie nicht mehr kam. Kaum einer kennt seine Nachbarn, das musste Mikaru lernen. Höchstens vom Sehen. Aber ansonsten herrschte nun mal Gleichgültigkeit.

Aber im Lästern waren sie alle spitze. Die lieben Nachbarn. Die Akte Hana wurde geschlossen sie war eine der Schatten. So nannte Mikaru solche Fälle, Personen die wie Schatten in der Nacht in die Dunkelheit gleiten.

2010 Kyoto im Mai!

Das Klacken ihrer Absätze hallte von den Wänden wieder, zügig waren ihre Schritte. Sakura musste sich beeilen, sie war schon viel zu spät dran.

Dass ihre Bahn Verspätung hatte, war auch nicht hilfreich.

Sie bog ab und schon sah sie die Neonlichter des Shinoko, ein Blick auf ihre Uhr ließ sie die Luft zwischen ihren Zähnen hervor pressen. Sie war 10 Minuten zu spät. Sie musste um das Gebäude herum, und ging durch den Hintereingang.

Rin stand mitten im Gang und blickte auf die Uhr.

»Na so was? Wer taucht denn da mal auf. Schön, dass du auch noch kommst Sakura«, lächelte er.

Sie hob den Kopf und zwang sich zu einem Lächeln. Was sie ihm sagen wollte schluckte sie besser runter.

»Meine Bahn hatte Verspätung, entschuldige«, schnell zog sie ihre Jacke aus und schloss ihre Sachen in den Schrank. Sie nahm ihre Kette ab, Schmuck war nicht erlaubt. Kurz sah sie noch mal auf den Schmuckstein, der tiefblau war und von einer Vogel Klaue gehalten wurde. Das einzige Erinnerungsstück an ihre Mutter. Dann ging sie hinter die Bar.

Sie sortierte Flaschen ein, polierte Gläser und holte das Eis. Dann schnitt sie die Früchte.

Rin lief immer mal wieder herum. Sie brauchte den Job, denn nur mit ihm konnte sie ihre Miete zahlen. Und sie mochte den Job auch, sie mixte Cocktails. Sie war gut darin, gut es war nicht ihr Traumjob. Aber sie hatte Spaß in ihrem Job.

Sakura war ein hübsches Mädchen, sie war 25 Jahre alt. Und sie lächelte viel und wusste mit ihren Reizen umzugehen. Ein Blick auf die Uhr und Sakura sah, dass in 30 Minuten der Club seine Pforten öffnet.

Sie polierte noch schnell den Tresen und war dann auch bereit. Ein nicken zu Rin und er wusste, die Bar war fertig.

Das Shinoko wurde von Rin ein wenig umgebaut. Es war ja ursprünglich ein Bordell gewesen.

Es hatte sich viel verändert. Betrat man den Flur am Eingang führte er ein kleines Stück in den Raum. Er war schmal und eng, links und rechts waren noch immer die alten Papierwände. Rin hatte nur den Holzboden ausgewechselt.

Vom Flur aus kam man in den großen Raum. Hier war rechts die Bar. Stühle und Tische waren verteilt in dem ganzen Raum. Rin hatte ein wenig angebaut. Nach hinten heraus, denn obwohl der Raum nach dem die Wände verschwunden waren groß war, für eine Bar brauchte er mehr Platz.