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Dieser Band überrascht mit gescheiten Miniaturen, Glossen, Gedichten und Geschichten in oberschwäbischer Mundart. Sprachforscher Hermann Wax urteilt: "Das Buch ist ein einzigartiger, sprachlich und stilistisch geglückter Ausdruck an Welt- und Menschenklugheit, an Daseins- und Lebensfreude; vo vonna bis henda ein ungetrübtes Lesevergnügen. "Sapperlott nomol" sollte als Dokumentation menschlicher, somit auch schwäbischer Mentalität und als Zeugnis der schwäbischen Sprache in jedem schwäbischen Haushalt einen Ehrenplatz gleich neben Sebastian Sailer, Michel Buck, Rösle Reck und Hermann Rehm innehaben."
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Seitenzahl: 128
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Marlies Grötzinger, geboren im Herbst 1959 in Laupheim, lebt und arbeitet in Oberschwaben und am Bodensee. Neben Gedichten, Geschichten und Glossen in ihrer Mundart schreibt sie in der Standardsprache. Bisher hat sie mehrere Bücher veröffentlicht, darunter drei Bodensee-Romane. 2013 wurde sie von der baden-württembergischen Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst für » herausragende Verdienste um die Heimat « mit der Heimatmedaille des Landes ausgezeichnet.
Weitere Informationen: www.marlies-groetzinger.de
Peter Sterk, geboren im Sommer 1946 in Köln, wohnt nach einigen Ortswechseln seit vielen Jahren in Oberschwaben. Ursprünglich in verantwortlicher Position in der Elektronik-Industrie tätig, wechselte er erst im Alter von fast fünfzig Jahren als Selbstständiger in die Medienbranche mit dem Schwerpunkt Fotografie.
„Um eine Sprache von Herzen sein eigen zu nennen, muß man, glaub‘ ich, etwas darin erlebt haben, etwas sehr Wichtiges - nämlich die Kindheit. Nur was in diesen Sprachen, in den Sprachen meines Paradieses, geschrieben ist, kann mich rühren, das heißt – in innerster Seele rühren. Wer zum Herzen dringen will, der schreib in seiner Muttersprache!“
Wilhelm Busch (1832 -1908, deutscher Schriftsteller)
Ussem Leba
Oin Virus laicht da nägschta
2020, 2021, 2022 …
N. C.
Suacha ond Fenda
Oizechte ond Päärla
Sag Vergelts Gott
Spura
Koine Loale ond koine Lällabäbbel
Zoga mit em Strubbelpeter
Mir land noit luck!
A gscheids Essa schadet au ema Domma nix
Nix doa
Schuah no grad gnuag
Hi, hi, hi ond ho, ho, ho
It wia Anderleit
Zwoi Wörtla
Ma sott
Vor mir mitnand foiget
Osicher
Sapperlott
S herzelet en Oberschwaba
Dr Werner, mei Nuier
Eigschlaif abtudeit
Compiuterspiel ond Co.
Generationavertrag uff Schwäbisch
Mittladenn em Leba
Eiser Sproch
Dr Urmensch hot schwäbisch gschwätzt
Onderweags
Standponkt
A goldigs Scheißerle
Ehne, mehne, muh
Heidanei aber au!
Deitschland, was isch uss deine Schwoba worra?
Wia ma sich em Schwäbischa griaßt
Du mei Modder mei Sproch du
Dr schwäbische Bolla
A ganz speziells Viech
Viechereia
I ka di leida
Sprochspielerei
Graddl ond Graddla
Seglerlatein
Die Gnade der schwäbischen Geburt
S Leba lieba
Ätschgäbele
Schwäbisch mosch mega
Wenn mrs so agucket
S battet
Von mir zu dir
THE LÄND: Oh, lÄnds doch sei!
Schwäbinna-Philosophie: Scheane hands scheaner
Frau, gang zua
Elfla
Handhebe sei füranand
S Leba isch wia Schreibblöckle
Älles do
Gsegnet mit Modderwitz
Zemaklauba
Grüß Gott Einstein
D Wohret muaß ma verkrafta könna
I möcht amol
Wo dädet mr do na komma
Bloß oi Mol
Oifach leba I
Oifach leba II
Starke Wurzla
Woisch
Dohoim
Doa wia d Leit
Iber de Wolka
Dei Weag
Dr Schlamperdone
Wachsa
Dohanna do
S Johr dure
Gedanka om Gedenkdäg
Greadoschdig, a bsonderer Feschtdag
Wender ade
Zazz hau
Milchstock ond meh
Villa Rot
Herbschtlaub
Brombeerzeit
S herbschtelet I
S herbschtelet II
S herbschtelet III
Friede uff em Bredlesteller
I woiß it, was soll es bedeuta
S Wetter an Weihnächta
Wender-Wonder-Land
Da oigena Weag gau
Zuagloset ond aufgschrieba
Schwäbischa Luscht
Drweil hau, Drweil lau
Dr Rottalmolle
Halt, dass ebbes gschwätzt isch
Wer denkt au an so ebbes?
Schwäbischa Reschtleskuche
Do you speak Englisch?
Ma sotts halt wissa
Feagfuier oder Hemmel
S Donderwetter von Niaßa Resl
Halt so zemagreimt
Viel Krach grad für d Katz
Wia dr klei Josef dr Modder s Vögla zoigt hot
So sam-mr halt. Schwoba könnet:
I wünsch dir, dass …
I wünsch dir gar nia it, dass …
Glossar
Liebe Leserin, lieber Leser,
für den Fall, dass Du keine Zeit für folgende Einleitung hast, wird sie für Dich zu einem Satz zusammengefasst: Dieses neue Buch von Marlies Grötzinger ist ein einzigartiger, sprachlich und stilistisch geglückter Ausdruck an Welt- und Menschenklugheit, an Daseins- und Lebensfreude; vo vonna bis henda ein ungetrübtes Lesevergnügen (Erster Satz zu Ende).
Das Buch trägt nicht den Titel „Nomol Sapperlott“, was ein „nochmal“, eine Wiederholung bedeuten würde; nein, der Buchtitel bekräftigt sein „Sapperlott“ mit nachgestelltem und anders betontem „nomol“, wodurch „Sapperlott nomol“ - der Bandbreite der Bedeutungsmöglichkeiten der Interjektion Sapperlott folgend - bestärkten Trotz dem Schicksal gegenüber übermittelt, bestärktes Erstaunen, bestärktes Sich-Freuen, bestärkte Bejahung all dessen, was uns eben zum Ausruf Sapperlott verleitet.
Es werden hier konstruktive Werte durchgehend bejaht: Sich vertrauensvoll der Zukunft anheimstellen (Suacha ond Fenda u.a.). Demut üben, Dank sagen (Sag Vergelts Gott u.a.). Sehnen nach Ur-Geborgenheit (Zwoi Wörtla). Sich nicht von Moden treiben lassen (It wia Anderleit). Selbst-sein-wollen; zu sich selber stehen (S Leba isch wia Schreibblöckle). Gleichzeitig zeigt sich Marlies Grötzinger in fast allen Gedichten und Texten als Sinn-Suchende, als Wissen-Wollende, als Sucherin der Wahrheit (D Wohret muaß ma verkrafta könna), somit als Philosophin, die z. B. gern wüsste, was sich hinter der Realität der Dinge abspielt (Schwäbinna-Philosophie). Sie vertritt Neugier, optimistische Akzeptanz der Schöpfung, ist für Liebe, Empathie, Toleranz als Grundlage des Lebens (S Leba lieba u.a.).
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Es sind dies gewichtige Themen; gewichtige Themen, vorgetragen in einfacher, überzeugender Leichtigkeit anhand von Menschen-, Tier- und Pflanzenporträts, die den jeweiligen Sinn ver- und übermitteln. Alltägliche in „Sapperlott nomol“ porträtierte Dinge leiten auf die Spur zu höherer und tieferer Erkenntnis; repräsentatives Beispiel: „Der Milchstock“ symbolisiert für Marlies Grötzinger den „mordsmäßiga Willa zom Leba“, sodass sie uns feststellen kann: „von dir könntet mir ebbes lerna“. Der „Milchstock“ ist eben nicht nur dingliche Pflanze, er ist, wie die Autorin expressis verbis sagt, „meh“, weswegen der ganze Titel lautet: „Milchstock ond meh“.
Die über das gesamte Buch verteilten Schilderungen der Sprach-, Ess-, Einkaufs- und sonstigen Macken und Meedala von Personen sind zwar bisweilen mit Ironie gewürzt, aber immer mit Ironie der humorvollen, versöhnlichen Art. Selbst wo die Grenze zur Satire hin (Die Gnade der schwäbischen Geburt) berührt wird, nimmt die in allen Texten und Gedichten spürbare Toleranz gegenüber menschlichen Unzulänglichkeiten und menschlichen Schwächen den geschilderten Unperfektheiten die Schärfe.
Inhaltlich ist „Sapperlott nomol“ ein einziger ungetrübter Ausdruck von Lebensfreude, Lebensakzeptanz und des Urvertrauens in das Leben.
Marlies Grötzinger mag ihre Muttersprache. Sie untersucht, analysiert in vielen Beispielen ihr Schwäbisch, geht den Wörtern - meist im Wortspiel - auf den Grund (Dr schwäbische Bolla u.a.). Sie setzt ihre sprachlichen Mittel und ihren Stil meisterhaft ein: ihr Schwäbisch ist echt, ist dem (Ober)Schwaben „aufs Maul geschaut“. Sie beherrscht feines (Zwoi Wörtla u.a.), aber auch deftiges Vokabular (Heidanei aber au u.a.), sie findet zum jeweiligen Thema das richtige Wort (Vor mir mitnand foiget u.a.). Sie ist eine begnadete Erzählerin, fabuliert bisweilen einfach um des spielerischen Fabulierens willen, um dann mit absolut sicher gesetzter geistreicher Pointe zu enden (Dr Werner, mei Nuier u.a.).
„Sapperlott nomol“ sollte als Dokumentation menschlicher, somit auch schwäbischer Mentalität und als Zeugnis der schwäbischen Sprache in jedem schwäbischen Haushalt einen Ehrenplatz gleich neben Sebastian Sailer, Michel Buck, Rösle Reck und Hermann Rehm innehaben.
Liebe Leserin, lieber Leser,
viel Freude, manche Erkenntnis über die Welt und auch über Dich wünscht
Dir
im Herbst 2022
Dein Hermann Wax
Em Voraus
Mei schwäbischa Moddersproch hau i scho asa klei uff em Schoß von meiner Mama mitkriagt. Mit dr Moddermill hau seit aufsauga könna, weil d Industrie de Moddera sellamol eibluiet hot, ihra künschtlicha Mill seis Beschte für Butzala.
Bei eis dohoim hand älle Schwäbisch gschwätzt. Erscht wo i en d Großschual komma ond koi „Kenderschialer, Subbadrialer“ meh gwea be, hau i lesa ond schreiba en dr Standardsproch glernet. Mitnand gschwätzt ham-mr au en dr Schual Schwäbisch ond des it bloß en de Pausa.
D Standardsproch au zom schwätza, hau i mir agwöhna müssa, wo i uff höhere Schuala ond zom Studiera ganga be. Mit Leit, wo Schwäbisch verstanda hand, hau i natürlich weiter mei Moddersproch gschwätzt.
Mit fascht dreißga hots mi bizzlet, au Schwäbisch zom schreiba. Noch hots Malleur agfanga: Wia schreibt ma dia Wörtla, wo mir so leicht über d Lippa kommet? Em Dialekt geits zwar Wörterbiacher, aber koin „Duden“ wo oim d Schreibweis vorschreibt. S geit also koi richtig ond koi falsch. Außerdem schwätzet Schwoba it iberall gleich. Uff dr Alb geits andere Wörtla wia bei eis em Oberland.
Beim Lesa sand eisere Auga d Standardsproch gwöhnt. Drom halt i mi beim Schreiba en meiner Moddersproch eher an dia. Wenn i genauso broit schreiba dät, wia i schwätz, bräuchts a baar Buchstaba meh. I verzicht au uff Sonderzoicha, Tschendersternla ond was sonscht no so romwuslet. Vielmeh verlass i mi uff mei Gfühl ond hoff: Mundartler werret scho wissa, wia se a Wort lesa müsset – am beschta laut. Uff jeda Fall wünsch i älle reacht viel Fraid drbei.
Mit em Titel „Sapperlott“ geits scho a Biachle von mir. Ond weil mir Schwoba hender „Sapperlott“ oft a „nomol“ nasetzet, hau i des Kendle oifach „Sapperlott nomol“ daift.
Bis vor a baar Johr hot ma bei eis fascht bloß da Grippevirus kennt. A baar Käpsela vielleicht no en Compiutervirus. Aber seit ema Weile womslets bloß no vor lauter Vira. Se nemmet so iberhand, dass se scho Näma kriaget. Oimol sands Abkürzonga mit Großbuchstaba: BSE, HIV ond SARS beispielsweis. Oder mit Buchstaba ond Zahla: H 1N1 für da Erreger von dr Schweinegrippe, H5N8 für den von dr Vogelgrippe.
Dia kleine, gfährliche Viecher sand ällaweil komma ond au wieder verschwonda. Uff oimol isch des anderscht. Etz hält oiner de ganz Welt em Würgegriff ond des scho johrelang: Sars-CoV-2.
Aber nomol en kähler, rabiater Virus vermehrt sich ond zwar ganz hälenga. Desch dr B-L-E-D-Virus, kurz BLED-Virus. Dr Wissaschaftler Gerhard Raff hot scho lang vor dem gwarnet, aber uff den hot jo neamed gloset.
Der BLED-Virus greift au rasend schnell om sich ond koi Mensch woiß, wie viel Leit er scho agschteckt hot.
Hauptüberträger isch des Dooferlesfernseha ond dia nuie Programm, wo wia Pilz uss em Boda schiaßet. Sogar bei eis em Oberland geits etz so en Sender - speziell für Alzheimerpatienta: Do kommt all halb Stond s Gleiche ond des da ganza Obend lang!
S Allergfährlichscht an dem BLED-Virus isch, dass dr Auslöser selber - eba dr Guckkaschta – immun gega ehn isch. Bloß dia Glotzegucker vor em Bildschirm sand betroffa. Ond moischtens isch der BLED-Virus so wuslig, dass d Leit gar it tschägget, wia iberzwer se scho sand. Do hilft noch koi Notschlachta wia bei BSE ond koi Impfa wia bei Covid-19. Do hilft bloß oins ond des isch: ABSCHALTA!
▪
Koine Freind meh treffa derfa!
Oizecht oiba neigau müssa!
Romdroodla ond ällaweil bloß
Oleidig omanander glonkera!
Neamed meh vernudla derfa!
Alloigets ane macha, asa hee!
Wia lang soll des no gau?
Wia lang ka des no guat gau?
I frai mi saumäßig ond
be scho ganz figgerig ond
hibbelig ond
dibbelig ond
pfupferig ond
scherrig ond
ziefrig ond
wonderfitzig
Älles an mir
bibbered ond
kribbeled ond
ziddered ond
verzwabsled schiergar
Mei Herz bombered
d Auga glitzgered
d Nerva fladdered
so saumäßig frai i mi
wenn mir amol wieder
zemmahocked ond
mitnand feschted ond
anand verdrugged
I könnt grad jucka ond
en Juchzger nauslau
so saumäßig frai i mi
wenn mir des älles wieder derfed
N. C: Noch Corona
Wer ebbes suacht
fendet oft it des
wan-er grad suacht.
Manchmol fendet er au des
wan-er no gar nia gsuacht hot.
Sich en Luft auflösa, zmols nemme do sei, oifach verdufta … Des wünscht ma sich jo manchmol, aber mir Leit brenget des selta zweaga.
Em Gegasatz zu eis könnet Sacha ohne weiteres verschwenda. Ob des mei Brilla, mei Schlüsselbond, mei Geldbeitel oder mei Babbadeckel isch. Uff oimol fend i des Zuigs nemme. Je älter i werd, desto meh be i am Suacha - für mi isch quasi jeden Dag Oschtera.
Wenn mei Lebenslänglicher ebbes bräucht, wa-nr it fendt, bruddlet der äwl ebbes vor sich na. Manchmol fluachet er sogar ond holet älle Heilige vom Hemmel ra. Isch ma guat katholisch zoga wia i, hot ma ällaweil s Gsetzle für da Schlamperdone uff de Lippa: Heiliger Antonius, seelaguater Maa, führ mi doch zu meim Nagelscherle na! Des bet i grad ond lauf en dr Wohnong von oim Zemmer ens andere, weil i Zeahnägel schneida möcht ond des Werkzeig spurlos verschwonda isch.
S Haus verliert nix, hot ma friaher ällamol gsait. Des hoißt: Des Sächale, wo du grad vermissesch, taucht moischtens wieder auf. So hau i letschte, wo i mei Nesafahrrad gsuacht hau, uff oimol mei Ziggerlesbixle gfonda!
Ebbes, wo dauernd verschwendt, aber nemme auftaucht, des sand Socka. Ond des sogar en dr Wäschmaschee. Desch oi gotzigs Rätsel! Wo dia Denger äwl nakommet, woiß bloß dr liabe Gott. Holet der dia am End zu sich? It bloß en meim Hausweasa isch des aso. Au Anderleit müsset sich scheints mit dem Problem romschlaga. S geit sogar en „Tag der verlorenen Socke“ ond zwar am 8. Mai. Ha, em Moi ka ma vielleicht scho ohne Socka romlaufa, aber em Wender eba it. Ond de moischte Leit brauchet jo von Socka a Päärle. S Malleur isch, dass bei de Socka moischtens bloß oiner verschwendt ond dr ander ibrig bleibt. Etz, wa nützt oim a oizechter Socka? A schwäbischa Hausfrau keit den zruckbliebena it glei en Lompasack nei, dia isch knitz: Dia nemmt den zom Schuah putza, zom Schrank poliera oder zom Gschenkla eipacka. Rotet Se amol, worom des Fläschle Rasierwasser, wo mei Lebens länglicher jeds Johr zom Geburtsdag kriagt, äwl ema Socka eigwicklet isch mit ema Mäschele obarom?
▪
Sag Vergelts Gott
wenn du ebbern hosch,
wo di mag.
Ebbern, wo dei Herz bombera
ond dei Seel fliaga loht.
Wenn du Glick hosch,
duasch au du ehm guat,
oifach weils di geit
weil du do bisch ond
weil du bisch wia du bisch.
Oine Leit
henderland
Spura
em Sand
em Schnee
em Gras
em Rega
Andere
em Leba
Wenn du aufgwachsa bisch en dr Mitte vom voriga Johrdausend, hosch koi Bähmull, koi Loale ond koi Sembl sei derfa. Mir sand rauh aufzoga worra ond wers leabig iberstanda hot woiß, was de heitige Kids fehlt:
Mir sand en Auto gsessa, wo no koine Sicherheitsgurt, koine Kendersitz ond scho glei gar koine Airbags ghet hand. Beim Radelrutsch ond Fahrrad fahra, ham-mr nia en Helm druff ghet. En Türa ond Schublada ham-mr dauernd eisere Fengerla neiklemmt.
Wasser tronka ham-mr uss em Wasserhahna oder mit dr hohla Hand uss em Bächle ond it uss Plastikbudl mit Zapfa vorna danna. Wenns ausnahmsweis amol en siaßa Sprudel gea hot, ham-mr mit eisere Freind uss oiner Fläsch tronka ond koiner isch an de Folga gstorba.
Gessa ham-mr Schwarzbrot äll Däg, eibrocket en a Schüssel voll Kuahmill. Am Sonndig hots a Kranzbrot gea, dick mit Butter ond Gsälz druff ond mir sand trotzdem it zdick gwea.
Wem-mr amol en Bäradreck oder en Kaugummi kriagt hand, isch des a Feschtdag gwea – wia Weihnächta ond Oschtera zamma. Uff dem Kauzge hot ma da ganza Dag romkauet, obends uffs Nachtkäschtle bäbbet ond am nägschta Morga weitergnollet.