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Die Mombelschwestern Ira und Schaffa befinden sich auf einer spannenden Reise, erleben unglaubliche Abenteuer, schließen wundervolle Freundschaften mit den Bewohnern des bunten Landes und lernen die unbekannte Welt der Magie und des Zaubers kennen. Sie begegnen phantastischen Wesen, erfahren was Vertrauen bedeutet und wie man sich am besten vor Gefahren schützt. Die Welt ist bunt und so ist auch diese wunderbare, kleine Geschichte. Taucht mit ein in die wunderschöne und faszinierende Zauberwelt des bunten Landes und bleibt immer überrascht, was wohl als nächstes geschieht.
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Seitenzahl: 39
Veröffentlichungsjahr: 2023
Für meine kleine Kröte. Mögen Deine Träume lebendige Erinnerungen bleiben.
Die Begegnung
Der Blätterhaufen
Der Tunnel
Visionen und ein alter Zauber
Gefahr und Verwandlung
Die Macht des Greifers
Ira
Wasserfeen
Die Kraft der Feder
Das gute Ende
Danksagung
Als Ira sich umblickte und den großen Erdhaufen sah, verließ sie beinahe der Mut. „Das macht doch nichts“, rief ihr Schaffa zu und schaute zuversichtlich zum wolkenlosen Himmel empor. „Solange es nicht regnet, sind wir sicher.“
„Ja, der Regen“, bestätigte Ira leise und eine große Träne kullerte über ihre Wange.
Schaffa nahm ihre jüngere Schwester in den Arm und drückte sie ganz fest: „Wir schaffen das, Ira, ganz bestimmt“, versuchte sie ihr Mut zu machen. Seitdem der große Regen Schaffa und Ira vor zwei Tagen von ihren Eltern getrennt hatte, war für die beiden nichts mehr so, wie es vorher war.
Es regnete selten im bunten Land – dementsprechend wurden sie überrascht, als das Gewitter los-donnerte und der Regen unaufhörlich vom Himmel fiel, der Rote Fluss über die Ufer stieg und alles mit sich riss, was sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte.
Schaffa und Ira waren zu weit entfernt von ihren Eltern gewesen, als dass sie dem reißenden Fluss hätten entkommen können.
Fort von der „Riesenwiese“, ihrer Heimat, bis hinunter zum schwarzen Steg, trug sie das Wasser. Auf sich allein gestellt, nass und voller Furcht, machten sie sich auf den Weg und suchten eine Wiese, auf der sie sich eine Höhle bauen konnten. Vom Ufer des Roten Flusses gelangten sie schließlich müde und erschöpft zur Blauen Wiese. Schaffa und Ira waren aufgeweckte Mombelkinder und hatten ihren Eltern schon öfter zugeschaut; sie wussten also, wie man eine gemütliche Höhle baute. Selbst gemacht hatten sie es bislang aber nie.
Mombels, das sind kleine mausähnliche Gestalten mit großen Ohren und langen Schneidezähnen. Alle Mombels leben in unterirdischen, gemütlich eingerichteten Höhlen und tragen Gummistiefel. Weil sie nicht so gut sehen können, tragen sie eine Brille; so finden sie sich auch unter der Erde besser zurecht.
Nun also waren Schaffa und Ira dabei, eine Höhle zu bauen. Für zwei unerfahrene Höhlenbauer, wie sie es nun mal waren, war das schon recht schwer.
„Ich habe Hunger“, sagte Ira und ihr Magen knurrte verdächtig. „Das Frühstück ist schon so lange her.“ „Gut, machen wir eine Pause und essen die leckeren Möhren, die wir gestern auf dem Feld am stillen Wald gefunden haben“, meinte Schaffa. Sie machten es sich bequem und ließen es sich richtig schmecken.
Dazu muss man wissen, dass Möhren die Lieblingsspeise der Mombels sind. Genau wie Spinat, aber den hatten die beiden noch nirgends gefunden. Gerade als sie ihren Hunger schon fast gestillt hatten, wurden sie durch lauten Gesang und Gejohle gestört.
„Wer ist das?“, fragte Ira die große Schwester. „Ich weiß es auch nicht“, antwortete Schaffa und beide reckten die Hälse, um zu erspähen, wer da wohl solch einen Lärm verursachte. Wen sie sahen, ließ ihr Herz vor Freude hüpfen. Da kamen doch geradewegs zwei Mombeljungs auf sie zugelaufen. Mit lustigen Liedern und fröhlichem Geplapper gingen sie beinahe an den Schwestern vorbei. „Hey“, rief Schaffa „Wer seid denn ihr?“ Wie angewurzelt blieben die Wandergesellen stehen und schauten sich verdutzt an. „Na, das wollen wir aber erst einmal von euch wissen!“, antwortete der klug dreinblickende Rombolin.
Rombolin und sein Freund Tomek waren schon seit einiger Zeit auf Wanderschaft, um das bunte Land zu erkunden und um Abenteuer zu erleben. „Ich bin Schaffa und das ist meine Schwester Ira“, sagte Schaffa. „Wir sind während des großen Regens von unseren Eltern getrennt worden und von der Riesenwiese bis hierher fortgespült worden“, fügte Ira schüchtern hinzu. „Oh je, das ist wirklich weit weg von zu Hause“, erwiderte Tomek und rieb sich die Nase.
„Wie weit?“, fragte Ira. „Wir wissen gar nicht, wie weit der Fluss uns fortgetragen hat.“ Betreten schauten Rombolin und Tomek sich an: „Es ist schon ein Stück“, meinte Rombolin dann. „Ihr seid hier auf der Blauen Wiese, so weit fort von zu Hause, wie ihr es euch nur denken könnt“, fügte Tomek hinzu. „Wir wollen so schnell wie möglich heim zu unseren Eltern, bitte helft uns dabei“, erhoffte sich Schaffa.
Rombolin erzählte den beiden, dass er und Tomek Abenteurer waren, die das ganze bunte Land erkunden wollten und schon sehr viel gesehen hätten.
Schaffa erzählte ihm wie traurig sie seien, so weit von der Riesenwiese entfernt zu sein.
„Wir werden euch helfen zurückzufinden“, schwor Rombolin voller Stolz und zwinkerte Schaffa zu.
„Machen wir uns also auf den Weg.“