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Die Schatten flüstern – hörst du sie? In Band 1 dieser atmosphärisch-düsteren Kurzgeschichtenreihe öffnet sich die Zwischenwelt – ein Ort zwischen Traum und Wirklichkeit, Nebel und Erinnerung. Vier Geschichten, die nicht laut schreien, sondern still nachhallen: über Spiegel, in denen nicht nur dein Abbild wohnt, Briefe aus der Dunkelheit, das Flüstern zwischen Seiten – und eine Braut, die nie angekommen ist. Dieser Band ist der Auftakt zur Reihe "Schattenflüstern – Geschichten aus der Zwischenwelt" – eine Einladung für alle, die das Unheimliche mit Haltung lieben. Ideal zum Reinschnuppern – weitere Bände mit längeren Erzählungen folgen.
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Seitenzahl: 15
Veröffentlichungsjahr: 2025
Schattenflüstern – Geschichten aus der Zwischenwelt
Von Liora Noxley
️Band 1️
Inhalt
Vorwort
Die Braut auf Seite 12
Zimmer 313
Der Brief aus dem Nebel
Das Flüstern im Spiegel
Nachwort
Impressum
Zwischen diesen Seiten flüstert es.Geschichten, die an Türen klopfen, an Erinnerungen rühren und manchmal an jenem Punkt kratzen, den wir "Vergessen" nennen.
Dies ist kein gewöhnliches Buch.Es ist eine Einladung: zum Lauschen. Zum Erinnern. Zum Fühlen.
Manche Schatten sind nur Geschichten, die gehört werden wollen.Und manche Geschichten… kommen aus der Zwischenwelt.
Willkommen.
– Liora Noxley
Die Braut auf Seite 12Ein alter Buchladen.Versteckt in einer Seitenstraße Londons.Nicht auf Karten zu finden.Nicht für jedermann sichtbar.
Seraphina stand davor, als hätte sie ihn aus Versehen betreten –oder als hätte er sie gerufen.
Sie wusste nicht, wie sie hierhergekommen war.Kein Schild. Kein Licht. Nur ein verstaubtes Schaufenster.Und darin: Bücher.
Kein System.Keine Ordnung.Worte, die wie verlorene Gedanken quer lagen,übereinander, nebeneinander –als hätte jemand sie nicht sortieren, sondern vergessen wollen.
Seraphina trat näher.Ihr Atem hinterließ einen leichten Schleier auf dem Glas.Drinnen war es still.Und kalt.
Ein einzelnes Buch lag direkt an der Scheibe.Zerschlissen.Der Einband ausgeblichen.Aufgeschlagen – auf Seite zwölf.Aber der Text war…verschwommen.Als wäre er nie richtig geschrieben worden.Oder als hätte ihn jemand… gelöscht.
Sie starrte auf das Buch und verspürte plötzlich einen inneren Drang, den Buchladen zu betreten –als ob ihr jemand etwas zuflüsterte.Nicht greifbar.Nicht hörbar.Nur ein Gefühl.
Noch stand sie draußen. Doch mit jedem Atemzug schien der Griff der Klinke vertrauter, das Knarren der Tür beinahe schon Erinnerung. Und dann – fast wie im Traum – hob sie die Hand, legte sie auf das kalte Metall und drückte sie langsam nach unten.