Schattenkörper - Amy Lendsor - E-Book

Schattenkörper E-Book

Amy Lendsor

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Beschreibung

Die Tonscherbe ragte aus der Brust der toten Frau wie die Silhouette eines Achttausenders, die große Blutlache umgab ihren Körper wie ein stiller Bergsee zu seinem Fuße… Ermordet im eigenen Atelier, umrahmt von ihrem letzten, unvollendeten Werk, gibt der Tod der Künstlerin Helena Wildhaus von Anfang an Rätsel auf. Nicht nur, dass jene Gemälde eine düstere, mystische Botschaft zu bergen scheinen, auch das Verhalten des gesamten Umfelds der Toten treibt die ermittelnde Hauptkommissarin Geli Franke an den Rand ihrer Kräfte und ihrem eigenen Verderben entgegen. Ein Kriminalroman über Mannheims mächtige Seilschaften, deren Abgründe und uralte, düstere Geheimnisse, die spät ihren Tribut fordern wollen. Die Geschichte einer Hauptkommissarin, die sich der eigenen Angst ebenso stellen muss wie der Einsamkeit und der Entscheidung, ihrem Herzen und Instinkt zu folgen. Von Glaube, Aberglaube und blankem Wahnsinn!

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Schattenkörper

Ein Mannheim-Krimi

Coverentwurf: Jasmin Knoll-SchmidtSatz & Gestaltung: Verena Kessel

ISBN Taschenbuch

978-3-86476-036-5

ISBN E-Book EPUB

978-3-86476-612-1

ISBN E-Book PDF

978-3-86476-613-8

Verlag Waldkirch KGSchützenstraße 1868259 MannheimTelefon 0621-79 70 65Fax 0621-79 50 25E-Mail: [email protected]

© Verlag Waldkirch Mannheim, 2013Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags.

AMY LENDSOR

SCHATTENKÖRPER

Ein Mannheim-Krimi

Für DanielGroßes Verstehen kommt mit großer Liebe.

(buddhistische Weisheit)

Laufe nicht der Vergangenheit nachund verliere dich nicht in der Zukunft.Die Vergangenheit ist nicht mehr.Die Zukunft ist noch nicht gekommen.Das Leben ist hier und jetzt.

(buddhistische Weisheit)

Konfuzius sagt:Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen.

Grau war der Himmel über dem Land. Verhangen durch schwere, triefende Regenwolken. Kalt die Luft und schneidend der Wind. Ungewöhnlich für den August, selbst hier oben im Norden.

Auf dem Friedhof dampften die immer noch sommerwarmen Wiesen unter dem prasselnden Regen. Die Prozession aus Regenschirmen setzte ihren Weg scheinbar trotzig durch dieses Unwetter fort.

Wie an einer Schnur gezogen, folgte sie den vier Männern und dem kleinen Sarg auf deren Schultern über die Kieswege. Das kleine Kunstwerk aus Holz hätten bequem auch nur zwei der schweigenden Hünen tragen können. Langsam kam der Tross zum Stehen.

Familie und Freunde kauerten unter dem Dach aus dunklen Regenschirmen.

Der Pfarrer wurde von einem Herrn mit feierlicher Miene unter dessen ausladendem Schirm an die Stirnseite des Grabes geleitet.

Die Blumenkränze waren bereits rechts und links des dunklen Erdschachts aufgebaut.

Die Friedhofsangestellten hatten sich noch mehr als üblich beeilt und sich dann schnellstens in den Hintergrund zurückgezogen. Der Einfluss dieser Familie reichte weit, selbst bis in die letzten Winkel des Gemeindefriedhofs.

Dennoch, am Ende waren im Tode und in der Trauer alle Menschen gleich.

Als der kleine Sarg langsam in der Erde verschwand, waren die Familie, der Pfarrer und die Friedhofsangestellten geeint in ihrem Ausdruck des Schmerzes.

Warum auch nicht? Jeder hier in dieser Gegend hatte Anabelle geliebt.

Wer konnte es da schon ertragen, dieses junge, fröhliche Mädchen nun in die kalte und einsame Erde zu entlassen?

Der Gedanke an das lange, blonde Haar, von der Sommersonne ausgebleicht, an die Sommersprossen in dem Gesicht des Mädchens, deren Anzahl potentiell mit der Länge des jeweiligen Sommers zu steigen schien, und das fröhliche, laute Lachen Anabelles, das den letzten Winkel der Stallungen zu erhellen vermochte, war den Trauernden gerade in diesem Moment spürbar unerträglich.

Nichts war ihnen geblieben als die bloße Erinnerung. Haut und Haar des Kindes waren nun stumpf und fahl. Das Lachen auf ewig verstummt.

Nun zog der Regen noch einmal an und prasselte scheinbar mit Nachdruck vehement auf das Dach aus Regenschirmen.

Die meisten Gesichter darunter hatten ohnehin aufgegeben, sich gegen jedwede Nässe zu wehren. Nur einige wenige Ausnahmen schienen den Kampf noch nicht aufgeben zu wollen. Stur und unnachgiebig starrten diese Augenpaare ins Nichts, die Gedanken und Gefühle tief verborgen.

Am späten Nachmittag hatten Regen und Wind nachgelassen. Es lag nur noch ein leichtes Nieseln über dem Friedhof. Regentropfen hingen zart wie Perlen an jedem Halm der Wiesen und bildeten scheinbar ein gläsernes Netz. Von den Blättern der Bäume und Büsche kullerten jene Glasperlen dann und wann zu Boden.

Die einsame Gestalt am frischen Grab hatte dennoch den Regenschirm aufgespannt.

Der Blick des Mannes glitt von dem frisch aufgeworfenen Erdhügel hinauf zu dem triefnassen Blumenmeer und den vom Wetter verwüsteten Schleifen an den Kränzen.

„Ein letzter Gruß“, „In ewiger Liebe verbunden, über den Tod hinaus. Mami, Papi und Sofia“, „In tiefer Liebe. Deine Familie“. Dieser Kranz war besonders groß und üppig bestückt. Beinahe schon absurd. Es würgte ihn bei diesem Anblick.

„Lebe wohl, kleine Anabelle. Wo immer deine Seele nun sein mag. Niemals wieder soll dir solches Leid widerfahren!“ Leise und bedächtig murmelte er diese Worte.

Dennoch wurden sie gehört. Es hatte noch eine weitere Person hinaus auf den Friedhof gezogen. Verborgen hinter der nahen Linde, beobachtete ein funkelndes Augenpaar jede seiner Regungen argwöhnisch.

1

Geli Franke saß in ihrem Wagen und starrte in den strömenden Herbstregen hinaus. Die letzten Takte von Hometown Glory klangen gerade aus. Geli liebte Adeles satte Stimme und speziell diesen Song. Eine eigenwillige Hommage an die Heimatstadt der Künstlerin.

Ein Gefühl, das Geli mit Adele aus tiefstem Herzen teilte.

Gut – dies war nicht London, sondern Mannheim. Dies war nicht Notting Hill, sondern Neckarstadt-Ost. Dennoch, was dem Londoner die Royal Albert Hall bedeuten mochte, war für jeden stolzen Mannheimer der Rosengarten!

Neckartstadt! Tiefstes, unverfälschtes Mannheim! Herrlich! Geli atmete lächelnd tief durch und betrachtete versonnen ein Sandsteingebäude mit hohen Fenstern.

„Du musst durch den Innenhof und dann so ’ne wackelige Treppe rauf.“

So hatte ihr Kollege Rudolph Pollock den Weg zum Tatort beschrieben.

Dies war eben ein absolut typisches Haus für jenen Teil der Stadt, den Geli ganz besonders liebte.

Kurz schloss sie die Augen, so wie immer, wenn sie an einen neuen Tatort kam.

Eine neue Begegnung mit dem Tod und den erschreckenden Abgründen der Menschheit!

„Und los!“ Mit einem Ruck riss Hauptkommissarin Franke die Tür ihres Jeeps auf und spurtete über den nassen Asphalt in die Hofeinfahrt der Oberen Clignetstraße 29.

An deren Ende stieß sie ein Holztor auf und blickte in einen wunderbaren kleinen Innenhof. Das holprige Kopfsteinpflaster am Boden war geschmückt mit unzähligen Blumenkübeln und Terracottatöpfen. Ringsherum schmiegten sich Blumen, Palmen und Kletterpflanzen an die schmucklose Fassade des Hauses. Mit ein paar wenigen großen Schritten durchquerte Geli dieses Idyll.

Das war eine echte Perle der Neckarstadt, mit einem leicht baufällig anmutenden Hinterhaus, dessen tatsächlich wackelige Treppe respektvoll erklommen werden wollte.

Oben angekommen, schob Geli sich unter dem Absperrband hindurch und folgte dem Stimmengewirr.

Der schmale Korridor öffnete sich in einen offenen, lichtdurchfluteten Raum, der ohne Zweifel jede Menge Platz für Kreativität ließ.

Geli Franke stand nun an der Schwelle des Ateliers von Helena Wildhaus und verschaffte sich gewohnheitsgemäß einen schnellen Überblick über die Szenerie.

Rudolph Pollock kam grinsend auf sie zu, während Geli sich die gereichten Handschuhe und den Mundschutz überstrich.

„Soll ich dir den Arm reichen, damit du die sexy-hexy Hufschoner überstreifen kannst, ohne umzufallen, werte Chefin?“

„Oh ja, bitte, catch my fall!“ Geli rollte theatralisch die Augen und grinste, bevor sie sich wieder dem Geschehen im Raum zuwandte: „Wer ist der Arzt da?“

Mit einer knappen Kopfbewegung deutete Geli auf den Mediziner, der gerade über die Leiche gebeugt war und ihnen den Rücken zustreckte.

„Naja, es ist Sonntagmorgen. Er hat Bereitschaft und konnte sofort herkommen“, antwortete Pollock zögerlich.

„Passt doch! Sorge dafür, dass sie auf dem Tisch von Wiedmann landet, klar?“

Nickend machte er sich auf der Stelle entsprechende Notizen.

Rudolph Pollock wusste genau, was Geli von ihm erwartete. Er war ihr Gehirn, ihr Arbeitsspeicher und Notizheft in einem. Es war sein Job, dafür zu sorgen, dass Geli sich auf das Wesentliche konzentrieren konnte.

Im Gegenzug teilte sie all ihre Erfahrung und ihr Wissen mit ihm. Die perfekte Symbiose.

„Guten Morgen, Doktor. Franke mein Name.“ Freundlich lächelte Geli den Mann an, der abwesend zu ihr hinaufsah.

„Gilbert. Mathias Gilbert.“

„Ihr erster Tatort?“ Diese Frage war zwar überflüssig, dennoch hoffte Geli, so mit dem jungen Arzt ins Gespräch zu kommen. Dr. Gilbert nickte kurz und senkte den Blick wieder. Hauptkommissarin Frankes Augen folgten seiner Bewegung und hefteten sich auf die Leiche einer jungen Frau.

Helena Wildhaus lag auf dem Rücken, ihr blasses Gesicht wurde von einem Meer aus schwerem dunkelblondem Haar umrahmt. Offenbar hatte der Arzt ihr die Augen geschlossen.

Vielleicht wurde dieser Anblick für ihn so erträglicher.

Gelis Blick glitt über den schmalen Körper der jungen Frau. Schön war sie zu Lebzeiten gewesen, diese Helena Wildhaus. Nun lag sie in einer riesigen Blutlache und unüberschaubar vielen Tonscherben verschiedenster Größen.

Eine davon ragte aus ihrer Brust wie ein Achttausender.

„Sie ist wohl rückwärts in die Tonskulptur gestürzt“, murmelte der Arzt.

„Ich habe in meinem Bericht einen Alkoholtest empfohlen.“

Mit seinem Kugelschreiber deutete er auf ein zerbrochenes Weinglas und einen beachtlichen Rotweinfleck auf dem Holzdielenboden, bevor er sich erhob.

„Den Rest erledigen sicher die Kollegen in der Gerichtsmedizin. Es ist wirklich schwer, hier Genaues zu sagen. Ich habe meine Eindrücke aufgeschrieben. Fremdeinwirkung konnte ich nicht feststellen, aber meine Möglichkeiten sind auch dementsprechend begrenzt …“ „Danke, Doktor. Ich hoffe, wir müssen Sie sobald nicht mehr bemühen“, antwortete Geli betont mitfühlend.

Dr. Gilberts Augen waren merkwürdig leer, als er ihr kurz zunickte und sich zum Gehen abwandte. Wissend, wie er sich fühlen musste, sah Geli ihm nach.

Den ersten Tatort vergisst man nie!

Schnell schüttelte sie die aufkommenden Erinnerungen ab und wandte sich ihrem Kollegen zu: „Rudolph, erzähl mal! Was wisst ihr bisher?“

„Tja, der Doc hat es dir ja schon gesagt. Er geht von einem Unfall aus, vielleicht unter Alkoholeinfluss. Bisher hat niemand Anzeichen für einen Zweifel daran gefunden. Wir haben den Zeugen hier, der das Opfer gefunden hat und den Notruf gewählt hat. Er heißt Phillip Farrenberg und ist, … ähm …, war der Agent und Manager von Frau Wildhaus. Außerdem hat er eine bekannte Galerie in der Innenstadt. Und … und hat mit dem Opfer zusammen studiert. So haben sie sich auch kennengelernt.“

Geli beobachtete Rudolph Pollock während seines Monologs stirnrunzelnd. Zum einen, weil er die Hauptperson, Helena Wildhaus, nur beiläufig erwähnte, und weil er außerdem diesen Vortrag auswendig herunterbetete, und dabei angestrengtes Vorlesen aus seinem Notizbuch simulierte.

Gelis scharfer Beobachtungsgabe entging nämlich nicht, dass sein Blick direkt an dem speckigen Heft in seiner Hand vorbei auf die schicken Lederschuhe fiel.

Nach einer kurzen Schweigeminute war ihre Beherrschung dahin und sie lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen in seine Richtung. „Uuuund?“

Rudolph Pollock zuckte kaum merklich zusammen. „Was, und?“

Nun platzte Hauptkommissarin Franke doch noch der Kragen.

„Hallooo? Wer ist die tote Frau, die hier von einer Scherbe durchbohrt vor uns liegt? Oder willst du mir erzählen, du wüsstest nicht mehr über sie als ihren Namen und ihren Beruf?“ Pollock war mittlerweile rot angelaufen.

„Ähm … ja, … ähm … Helena Wildhaus ist einunddreißig Jahre alt. Sie hat eine Wohnung in der Innenstadt, aber in letzter Zeit lebte sie überwiegend hier. Schlief wohl oft auf dem Sofa im Nebenraum, und eine Dusche gibt’s dahinten auch.“

Mit dem Daumen deutete er in Richtung der Eingangstür über seine Schulter.

Geli korrigierte die Position ihrer Arme, begleitet von einem leisen Seufzen, und hob die rechte Augenbraue.

Vorboten einer neuen Ungeduldswelle – soviel wusste Rudolph Pollock – deshalb fuhr er hastig fort: „Sie war offenbar im Begriff eine neue Ausstellung, oder wie das heißt, vorzubereiten. All die Bilder hier sollten da ausgestellt werden. Helena Wildhaus hat die letzten Wochen wohl fast ununterbrochen daran gearbeitet. Der Zeuge …, also ihr Agent …, also Herr Farrenberg kam her, um sie davon zu überzeugen, eine Pause einzulegen. Er wollte sie zum Essen einladen.“

Ungeschickt klappte Rudolph Pollock das Notizbuch zu und studierte nun offenbar intensiv dessen äußere Beschaffenheit.

Geli Franke indes durchbohrte den jungen Kollegen mit ihren Blicken, als könne sie so hinter sein auffallend merkwürdiges Verhalten kommen.

Gut, Rudolph war häufig ein wenig konfus, allerdings versuchte er diese Eigenschaft normalerweise mit seinem messerscharfen Sarkasmus zu überspielen.

So brachte er Geli häufig zum Lachen.

Heute jedoch war er seltsam nervös und wirkte auf eine undefinierbare Weise verschlossen.

Scheinbar konnte er nicht einmal ihrem Blick standhalten. Was immer der Grund dafür war, es musste warten. Egal, wie sehr der Junge ihr am Herzen lag.

Die Arbeit hatte absoluten Vorrang! Basta!

Mit einem leisen Seufzer brachte Geli ihre Konzentration zurück auf den Fall.

„Na gut, wo ist denn unser Zeuge?“

Rudolph Pollocks Kopf schnalzte hoch, wie von einer Feder gezogen.

War sein Blick eben noch intensiv mit dem Notizbuch beschäftigt, durchbohrte er Geli im nächsten Moment.

„Wieso? Ich habe doch bereits alle nötigen Informationen!“

Geli hielt seinem Blick ruhig stand und antwortete schlicht: „Ich würde ihn trotzdem gerne kennenlernen. Oder spricht etwas dagegen?“

Aus Erfahrung wusste Pollock, dass Diskussionen zu diesem Zeitpunkt sinnlos waren.

Er ließ leicht die Schultern hängen und setzte sich in Bewegung. Sie durchquerte zunächst den großen, hellen Raum des Ateliers und dann den schmalen Korridor vor der Eingangstür.

Dort, im Halbdunkel einer Nische, saß jemand auf der kahlen Treppe und rauchte.

Der Mann stand auf und trat die Zigarette aus, hob sie auf und warf sie in die Toilette hinter sich.

„Kann ich dann gehen?“ Seine warme Stimme unterbrach die Stille.

Rudolph Pollock räusperte sich umständlich, bevor er antwortete: „Das ist die leitende Beamtin in diesem Fall. Hauptkommissarin Franke wünscht Sie noch einmal persönlich zu sprechen!“

Seine Stimme hatte eine leicht genervte Färbung, die Geli sehr wohl wahrnahm und dennoch vorerst zu ignorieren beschloss.

Farrenberg blickte aus der Nische über Pollocks Schulter.

„Natürlich! Was immer nötig ist, um dieses Unglück aufzuklären!“

Der Mann trat aus der Dunkelheit auf Geli zu.

Je mehr Licht auf ihn fiel, desto mehr verschlug es Geli die Sprache.

Philip Farrenberg glitt an ihr vorbei in den hell erleuchteten Raum des Ateliers. Ein Hauch von Terre d´Hermès lag in der Luft.

Phillip Farrenberg war ein wahnsinnig attraktiver Mann.

Er war einer jener Männer, die scheinbar nachlässig mit ihrem Äußeren umgehen und dabei zum Niederknien aussehen.

Heute mal wieder nicht rasiert, dunkelblondes Haar, ohne große Anstrengung gestylt. Eine Jeans im used look, dazu ein blaues Hemd, leicht angeknittert, mit weißem Kragen. Angesagte Schuhe.

Kurz und gut, einfach perfekt und … höchstwahrscheinlich schwul!

„Mein Name ist Philip Farrenberg. Ich bin … war Freund, Agent und Manager von Helena. Was möchten Sie mich gerne fragen?“

Die Samtstimme riss Geli aus ihren Gedanken und ließ gleichzeitig keinen Zweifel mehr zu. Schwul! Basta! Verdammter Mist!

Als sich ihre Blicke trafen, glaubte Geli in seinen Augen eine Mischung aus Sorge und Angst, Trauer und Schmerz zu entdecken. Oder bildete sie sich das nur ein?

‚Fakten, konzentrier dich auf die Fakten, Mädchen!‘

„Herr Farrenberg, wir danken für Ihr Verständnis. Mein Kollege hat ja bereits das Wesentliche geklärt. Dennoch hätte ich einige zusätzliche Fragen.“

Farrenberg bemühte sich offenkundig angestrengt um einen gefassten Eindruck und deutete ein kurzes Nicken an.

„Gerne würde ich Sie zum näheren Umfeld des Opfers befragen. Sie erwähnten ja bereits, dass Sie beide befreundet waren. Hatte Helena Wildhaus Feinde oder Neider?“

Farrenberg schüttelte sachte den Kopf. „Jeder, der Helena kannte, mochte sie. Sie war eine außergewöhnlich liebenswerte Person und außerdem eine hochbegabte Künstlerin. Und überhaupt, es war doch ein Unfall, nicht?“

„Das wird erst die Autopsie einwandfrei klären können. Bis dahin wägen wir eben alle Möglichkeiten ab.“

Geli sah den Agenten prüfend an. Irgendetwas schien im Angst oder zumindest Sorge zu bereiten.

„Wie war es mit ihrem Liebesleben? Verheiratet? Affären oder Ähnliches? Eine schöne, erfolgreiche Frau wie Helena hatte sicher reichlich Auswahl?“

Geli legte in diese Frage absichtlich einen leicht anzüglichen und unverschämten Unterton, mit dem Ziel, diesen beherrschten Mann vielleicht aus der Reserve locken zu können.

Offenbar hatte sie damit gerade das Gegenteil erreicht. Farrenberg schwieg.

Allerdings blieb Hauptkommissarin Franke der hilfesuchende Seitenblick auf Rudolph nicht verborgen.

Die wütenden Blitze aus Pollocks Augen hingegen, wollten Geli ganz offensichtlich am liebsten jeden Moment zu einem Häufchen Asche pulverisieren.

‚Was zum Teufel ist hier los? Vergiss es! Irrelevant! Weiter im Text, Mädchen!‘

Das innere Zwiegespräch brachte Geli auf ihre Frage zurück, obgleich ihr die merkwürdige Stimmung im Raum langsam mächtig auf die Nerven ging!

„Also, was ist, Herr Farrenberg?“

Die Eiseskälte ihrer Stimme hätte das Atelier um gefühlte zwanzig Grad abkühlen können, wären da nicht diese lästigen physikalischen Gesetze.

„Sie wollen mir jetzt nicht weiß machen, dass Sie über das Privatleben ihrer engen Freundin nicht das Geringste wissen, obwohl Sie schon sooo lange befreundet sind!“

Der adonisgleiche Agent fühlte sich nun eindeutig unwohl in seiner Haut. Sämtliche Systeme in Geli schlugen hysterisch Alarm!

‚Aufpassen!‘

„Sie lebt … lebte in Scheidung. Ihr Mann stammt aus einer der meist respektierten Familien der Kunstszene. Sein Name ist Jan Wildhaus. Er … Sie … hatten die üblichen Probleme …“

„Unüberbrückbare Differenzen! Na ja, das kennen wir ja alle aus der Gala, stimmt’s?“, fuhr Geli mit gespielter Langeweile dazwischen. Ihr Geduldsfaden war aufs Äußerste gespannt.

„Genauer haben Sie es als enger Freund nicht?“

Wieder ein hilfesuchender Blick. Diesmal schien Pollock sich in der Lage zu sehen, etwas zu unternehmen. Möglichst beiläufig und dennoch bemüht konstruktiv, fiel er in das Gespräch ein: „Komm schon Geli, zu diesem Zeitpunkt der Ermittlungen ist das alles bloße Spekulation. Warten wir die Ergebnisse der Gerichtsmedizin doch erst einmal ab. Vielleicht war es ja wirklich ein Unfall.“

Geli musste sich außerordentlich beherrschen, um ihrem Bedürfnis, einen Edna-ähnlichen Wutausbruch hinzulegen, nicht nachzugeben.

Die Jahre bei der Mordkommission hatten sie Geduld gelehrt. Was auch immer dieses verdammte Getue sollte, sie kam wohl nur dahinter, wenn sie mitspielte.

„Na schön! Halten Sie sich bitte für weitere Gespräche bereit, Herr Farrenberg!“

Kampflustig stemmte sie dann ihre Hände in die Taille.

„Ach, noch etwas. An was genau hatte Frau Wildhaus zuletzt gearbeitet?“

„Was Sie hier sehen, ist Helenas letztes Werk. Ihre ganze Kraft und Leidenschaft findet sich in jedem einzelnen dieser Kunstwerke wieder …“

„Schön! Und wie lautete das Thema der Arbeit? Die einzelnen Werke lasse ich dann später auf mich wirken!“

Diese schroffe Unterbrechung ließ Farrenbergs Gesichtszüge abrupt versteinern.

„Superbia, ava ritia, luxuria, ira, gula, invida et acedia!“, antwortete er knapp.

Geli musste wohl selten dämlich dreinblicken, denn ein breites Grinsen zierte urplötzlich das Gesicht von Pollock. Angesichts des Lateinschwalls gab Geli sich unfreiwillig schmunzelnd geschlagen: „Wenn es etwas genauer sein dürfte?“

„Sehr viel genauer geht es nicht, bloß deutscher!“ mischte sich jetzt Rudolph Pollock wieder in das Gespräch ein, der ansonsten wohl zu platzen gedroht hätte. Verblüfft sah Hauptkommissarin Franke ihrem jungen Kollegen in die Augen und antwortete vergleichsweise milde: „Also bitte, dann eben deutscher?“

„Stolz, Geiz, Unkeuschheit, Zorn, Unmäßigkeit, Neid und Trägheit! Ich dachte, du stehst auf Brad Pitt?“, schloss er zufrieden mit überlegener Stimme.

Geli sah in die Runde: „Tun wir das nicht alle?“

Über Farrenbergs Gesicht huschte ein sanftes Lächeln, während Pollock wieder merklich unentspannter wurde. Was war denn nur los mit ihm? Normalerweise lagen sie doch humortechnisch absolut auf einer Ebene.

Hauptkommissarin Franke seufzte kurz und fuhr fort: „Na schön! Seven! Der Film! So weit, so gut. Aber aus welchem Grund hat Helena Wildhaus sich mit den sieben Todsünden beschäftigt? Weiß jemand eine Antwort darauf?“

„Das weiß ich leider nicht. Aber, ihr Werk ist außergewöhnlich! Es sind sieben Mal sieben Gemälde. Sieben zu jeder einzelnen Todsünde. Plus ein weiteres Gemälde. Über dieses eine Stück weiß ich jedoch nur, dass es ihre Ausstellung krönen und der Schlüssel zu allem sein sollte. Das hat sie selbst genau so gesagt.“

Mittlerweile hatte er sich daran gemacht, die Bilder über den ganzen Raum zu verteilen. „Wenn sie sich einen Überblick über Helenas Kunst verschaffen wollen, brauchen wir Platz. Es sind immerhin fünfzig Gemälde!“

Die meisten der gleich großen, quadratischen Leinwände – Geli schätzte ihr Maß auf einen Meter pro Seite – fanden Platz entlang der alten Küchenzeile unterhalb der Fensterfront.

Hier quollen aus diversen Schubladen Lappen, Farbtuben, Pinsel, Spachteln und Ähnliches.

Die Arbeitsplatte selbst war im Laufe der Jahre ebenfalls zu einem Kunstwerk geworden.

Sie war über und über mit den verschiedensten Farbtupfern bedeckt, als hätte die Künstlerin sie zu einer gigantischen Farbpalette gemacht.

Mit trauriger Miene kehrte Farrenberg in die Mitte des Raums zurück. Sein Arm wies ausgestreckt und dennoch seltsam kraftlos wirkend auf die aneinandergereihten Gemälde.

In diesem Moment tat der Mann Hauptkommissarin Franke tatsächlich leid, dennoch blieb ihre Wahrnehmung bis aufs Äußerste geschärft.

Nichts durfte ihr nun entgehen.

Geli löste sich von dem alten schweren Holztisch, auf dem sich Pizzaschachteln, Aluminiumschalen aus einem Asia-Laden und andere Verpackungsmaterialien für Fast Food neben diversen leeren Weinflaschen stapelten.

Der Holzdielenboden knarrte unter ihren Stiefeln, während sie auf die aufgestellten Gemälde zuging. Langsam schritt Hauptkommissarin Franke die Reihe ab. Schweigend und mit ruhelosen Augen, die zwischen den Leinwänden hin- und her flogen.

Etwas Vergleichbares hatte sie nie zuvor gesehen und empfunden.

Obgleich jede der sieben Gruppen eine andere Todsünde thematisierte, wirkten die Bilder im Ganzen dennoch einheitlich.

Helena Wildhaus hatte vor allem mit dunklen Rottönen, schwarzer und weißer Farbe gearbeitet. Von Bild zu Bild wurde es in Geli stiller. Als sie sich schließlich unbewusst von diesem Raum entfernte und allmählich in die Malerei von Helena Wildhaus abtauchte, schienen die Bilder eine Art Botschaft senden zu wollen.

Ausdruckstark waren sie ohne Zweifel.

Dennoch – trotz aller Deutlichkeit in ihrem Ausdruck, hatte Helena Wildhaus mit diesen siebenmal sieben Bildern eine ebenso komplizierte wie verstörende Botschaft hinterlassen. Für einen Moment wünschte Hauptkommissarin Franke, die Künstlerin würde neben ihr stehen. Lebendig, kreativ und vor allem wissend, welche Bedeutung ihr Werk für sie selbst gehabt hatte und erklärend, welche Botschaft dahinter steckte.

Dass diese imposante Sammlung etwas sagen wollte, stand für Geli zunehmend außer Frage.

Langsam dreht sie sich zu Farrenberg um, der wie ein verschüchterter Schuljunge neben Pollock stand.

„Kennen Sie die Bedeutung wirklich nicht genauer?“ Geli hob ihre Augenbrauen.

Er schüttelte den Kopf und ohne sie anzusehen, flüsterte er: „Sie wissen, was ich weiß!“

Geli schnaubte genervt und vertiefte sich wieder in die Ausstellung.

Noch einmal folgte sie den Reihen von Bild zu Bild.

Urplötzlich hatte Hauptkommissarin Franke das Gefühl, Helena Wildhaus sehr nahe zu sein. Die Farben und Konturen verschwammen und sie sah vor ihrem inneren Auge jene zarte, blasse Person, die eben in einem Leichensack aus ihrem Atelier getragen worden war, wie besessen an ihrem Vermächtnis arbeiten.

Geli stutzte.

Vermächtnis! Diese Bezeichnung klang sehr gewaltig und fühlte sich dennoch korrekt an! ‚Warum?’

Mit dieser Frage im Kopf starrte Geli – die Welt um sich herum vollkommen vergessend – weiter auf die Bilder.

Ihre Augen fühlten sich trocken an, dennoch verbot die Anspannung jedes Blinzeln.

Warum ein Vermächtnis?

Unvermittelt schlug Geli sich die Hände vor den Mund.

Das war es! Der abgebildete Schmerz und das offensichtliche Leid als Hauptthema dieser Arbeit!

Es war persönlich. Helena Wildhaus hatte ihr Innerstes mit diesen Bildern nach außen gedreht.

Konnte das möglich sein?

Obgleich Geli dieser Frau niemals begegnet war, spürte sie ihren Schmerz nun so deutlich, dass es kaum zu ertragen war.

Hauptkommissarin Franke griff sich an die Kehle.

Dann stand sie unversehens vor der so genannten Krönung der Ausstellung, dem fünfzigsten Gemälde. Es war beinahe doppelt so groß wie die übrigen Leinwände. Geli nahm etwas Abstand, um seine Gesamtheit zu erfassen.

Nach und nach verschwanden alle Eindrücke und Bilder, die eben noch so beherrschend waren. Krampfhaft versuchte Hauptkommissarin Franke sie festzuhalten. ‚Komm schon! Sprich mit mir, Helena! Was willst du mich wissen lassen! Ich kann es spüren, da gibt es etwas Besonderes in deinen Bildern…‘

„Wie sieht es denn aus? Sind wir dann fertig hier?“

Pollocks Stimme zerriss die letzten Verbindungsstränge, an denen Geli eben noch verzweifelt festgehalten hatte, endgültig.

Langsam öffnete sie die Augen und ihr Blick fiel wieder auf Bild Nummer 50.

Weg! Die Verbindung war abgebrochen! Vermutlich unwiederbringlich!

Geli atmete tief durch und nickte knapp.

Offenkundig erleichtert, verließ der adonisgleiche, anregend duftende Phillip Farrenberg eilig das Atelier.

Geli wirbelte so heftig herum, dass ihr langes dunkelbraunes Haar nur so flog.

„Und wir … wir sprechen uns morgen! Gib mir den Schlüssel vom Atelier, ich sperre dann ab!“

Pollock wollte gerade protestieren, da fuhr Geli ihn an: „Es ist genug für heute! Lass mich jetzt hier allein! Das war eine echt beschissene Vorstellung heute, und da du ja die ganze Zeit so gedrängelt hast, kannst du jetzt gehen. Ist wohl für alle Beteiligten besser!“

Wortlos ließ Pollock den Schlüssel in Gelis geöffnete Handfläche gleiten und verschwand blitzschnell aus ihrem Blickfeld.

„Arschloch!“, dachte Geli und wandte sich ab.

Dabei fiel ihr Blick wieder auf Gemälde Nummer 50.

Es war wirklich sehr schön, aber es gelang Hauptkommissarin Franke, wie vermutet, nicht noch einmal, so tief in Helena Wildhaus’ Malerei abzutauchen. Geli zündete sich eine Gauloise an und hörte ihre eigene Stimme durch den leeren Raum hallen:

„Ein andermal!“

2

Hauptkommissarin Geli Franke löschte das Licht im Atelier und schritt auf die Ausgangstür zu. Im nächsten Moment erstarrte sie vor Schreck.

Draußen auf der Treppe stand eine dunkle Gestalt, ein Schatten bloß, und dennoch keine Einbildung!

Ohne lange zu überlegen, griff Geli nach ihrer Waffe und stürzte auf die Tür zu.

Der Schatten wirbelte augenblicklich herum und verschwand aus ihrem Blickfeld.

Offenbar rannte die Person eiligst die Treppe hinunter.

Mit ungesund rasendem Herzschlag riss Hauptkommissarin Franke die Tür auf, und blieb dennoch möglichst in Deckung, bis sie hastige Schritte in der Hofeinfahrt hörte. Halsbrecherisch stürzte sie nun selbst die Treppe hinunter und rannte auf die Straße.

Der Schatten war verschwunden.

Niemand war zu sehen, außer einem Fahrradfahrer, der Richtung Kurpfalzbrücke davonschoss.

Geli ließ die Waffe sinken.

‚Sinnlos, den verfolgen zu wollen! Alleine bis du deine Karre wieder frei hast.‘

Resigniert blickte sie auf ihren Jeep, der recht ausweglos zwischen zwei anderen Wagen eingekeilt war. Typisch Neckarstadt eben. Da wird jeder Millimeter Bordstein genutzt.

Sie machte kehrt, um endlich das Atelier vorschriftsmäßig abzuschließen und zu versiegeln.

Das ging ja schon gut los. Pollock war offenbar dabei, seinen Verstand zu verlieren und irgendein Unbekannter schnüffelte am Tatort herum. Na bravo!

Auf dem Weg durch die Hofeinfahrt, hörte sie ihre eigene Stimme dumpf widerhallen:

„Wenn das mit Helena Wildhaus ein Unfall war, fress’ ich ’nen Besen mit Stil, ’nen Schrubber, und sauf’ den Putzeimer gleich auch noch aus!“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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