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Humorvolle Betrachtungen eines Badeners. Es geht um merkwürdige Flecken auf dem Auto, um die Schönheit von Ettlingen, um Ärzte, um die BNN, um Wiesenchampignons, Charisma, Syrer, Separatisten, Haustiere, Birdwatcher, eine Superior Suite, en Labbeduddel, Doppeldecker, Überraschungsurlaube, Raser und natürlich gibt es noch ein Lied über die U-Strab in Karlsruhe. Alles mit viel Humor im Ettlinger Dialekt erzählt.
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Seitenzahl: 57
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Eifihrung oder die längere G‘schicht
Korze Gedichte u. Prosa
Held
Albgrün
Die Nackten und die Roten
Ruhe
Gesundheitsdienstleister
Terroristen
Herbst des Lebens
Weihnachtsgedicht
Erfolg und Ruhm
Das Wetter heute
Das Land in dem die Zitronen blüh’n
Lange Gschichte
Mei Mudder wird komisch
Herbsttag
Erzeuger zahle d‘rauf
Des Wegkreiz
Wiesechampignons
Mei Charisma
Was Sterbende sich winsche
Nala
Mei Syrer
Raser
Mei Hausdiere
Überraschungsurlaub
Gruselgschicht
Sebaradischde
Von de Schibb gschbrunge
Warum I immer so domm gugg
De Pierre
Birdwatcher
Superior Suite
U-Strab (Volklied)
Wo gehsch du no, wennd‘ aloi bisch (Lied)
Doppeldecker
De Franz Alt und I
De Labbeduddel
Ettlingen als Gesamtkunschtwerk
Abschluss zum Schatzkästlein
Wenn mir net alles erzähle wolle, sage mir halt lieber: „Abber des isch a längere Geschicht.“ Un so isch des im Lebe heifiger. Mir erzähle uns viel zu wenig G‘schichde. S‘Lebe wär inderessander so und viele Mißverschdändnisse wirde mer net habbe, wenn mer uns mehr G‘schichte erzähle wirde. Mei Boebachtung isch, das des au ganz schwierig g‘worre isch, Leid zu finne, die gern zuhöre. Einige Leid kenn grad noch 2 Minute ufbasse, dann mache se schon en geischtiger Abgang. Des kommt vielleicht vom Fernsehe, weil do die Werbung so korz isch, un die Bilder vom einer G‘schicht zur nägschde hoppse. Deshalb hab ich kei längere G‘schicht gschriebe, sondern nur so Häpple, die mehr sich noch so kurz in de Schdrosebahn oder vor‘m Eischlafe noch neiziege kann. So isch‘s hald. Kammer nix mache.
Friher war ich a Held. An de Bahnschrank in Ettlingen Stadt hen ich mit einem beherzten „Stop“ ein Menschenleben g‘reddet. Heid denk ich mir: Was soll’s. ai Handy wenicher.
Auf der annere Stroßenseit hängt die Nachbarin ihre Slips zum Trocknen uf. Sie haben kleine rosa Blümle. Unten auf der Stroß herd mer Musik. S‘isch wie damals, in den Feiburger Hinterhof, als wir dem Leierkaschtenmann 50 Pfenning nunner g‘worfe hen. Heit ist es ein BMW, aus dem sein Fenster liebliche House-Musik erklingt. Wir werfen nix hunner. So viel menschliche Nähe, und das für 5000 Euro pro Quadratmeter.
Noch isch sie blass, die Haut von dem junge Mann, nackter Adonis. I will es ihm zurufen. Nimm ihn, nimm ihn den Faktor 50. Sonst gehörscht du bald auch zu den Roten.
En leichter Schwung mit der Motorsense schafft Ordnung in de Blumenwies. De Laubbläser schleidert das unnötige Blattwerk in de Fangkorb. Endlich isch widder Ruhe im Kartong.
Wenn du glaubsch, es geht nemmehr, auch en Hausarzt hat es schwer.
Er guckt dich a, dann auf’s Display, verschreibt a Pille und Ade.
Wenn ich les, dass schon wieder a Mann
Oder eine Frau
einer sogenannten Beziehungstat
zum Opfer gefallen isch
oder wenn ich lese,
dass en mieder LKW-Fahrer
oder ein Sportwagenfahrer
5 Menschen platt gemacht hen,
dann bin I so froh,
Dann kann ich sagen: Wenigstens waren es keine Terroristen.
Seit I in Rente bin
Und morgens
Bis in die Puppen ausschlafe kann,
steh I,
I weiß net wieso
um sieben Uhr auf.
Frieher fand I Angler doof
Schtändig aufs Wasser schauen
Dann wieder in den Trog
Ob nicht doch etwas drin isch
Bei jedem Zucken von dem Schwimmer
Nervös die Rute einholen
Die kleinen Fischchen wieder ins Wasser werfen.
Heute sag i mir:
A Angler kann abends wenigstens sagen, was er g‘macht hat.
Putin ist ein Russenmann, der sich alles erlauben kann.
Lustig, lustig tralalalala, und jetzt auch der Erdogan.
Manchmal denk ich mir:
Wenn jetzt RTL anruft
Und a Feature über junge Talente
machen möcht,
ob es sich lohnen würde zurückzurufen.
Ich geh halt gern am Sulzbacher Baggersee
bade
Und wenn I dann reich und berühmt wär?
Hinner und vor mir en Bodyguard.
Hinter de Pappeln wäre die Paparazzi.
Meine Frau wär sexy und blond
Und nach einem Jahr wird se sich
Wieder von mir scheiden lassen
Un lebenslang Unterhalt kassiere..
Irgendwann würd man mir das eine Ohr
von meim Sohn schicken und
2 Millionen Lösegeld fordere.
Wenn I Pech hätt wie Diana würde ich
Im Tunnel gegen die Wand fahren,
weil mich die Blitzlichter der Fotografen geblendet hädde.
Wenn I dann tot wäre,
würden die Verleger a Schweinegeld
an mir verdiene,
weil nur tote Dichter richtig anerkannt sinn.
Und ich, ich würde mich totärgern.
Wenn, nach den Tagesthemen
Die Meteorologinnen
Im August
Lange Hosen trage,
dann brauch ich kei Vorhersage mehr.
Kennscht du das Land, wo die Zitronen blih‘n,
Wo Baugrund noch bezahlbar isch, wo jeder
Bürger noch a Christ,
wo man als Mann nach Frauen pfeift, wo Obst noch an de Zweigen reift.
Wo Olive, Tomate und Macho gedeiht,
Franziskus sein Bischöfe weiht,
wo Milch noch die Laktos enthält
und weißer Wein die Stimmung erhellt,
wo Müllmänner Eimer stehen lasse, sich
Deutsche rundum bräunen lasse,
wo Spaghetti und Lasagne zu Hause sin,
wo Midder glücklich über Kinner sin.
Kennst du es wohl?
Dahin, dahin, möcht‘ ich mit dir, Geliebte,
zieh‘n.
Heit Morgen, als ich die Zeitung aus dem Briefkaschte g’holt hab, war so a bsonnerer Himmel, so hellblau mit rosa Streifen. Da hab ich auf aimal an mein Mutter denke misse. Also wege denen Streife nadierlich. Mer guckt jo net immer nach denne Streife. Aber heit habe sich 6 Streife über unserem Haus gekreizt. Des muss etwas bedeute, hen i denkt. Also auf jede Fall bedeidet des, dass ziemlich viele Flugzeuge innerhalb kurzer Zeit ibber unser Haus fliege, zumindescht heit. Also, mei Mudder hat irgendwann mol gesehe, dass auf unserm Auto so komische gel-griene Punkte sin. Mir war sofort klar, des sin Pollen, von den Bem und so. Aber mei Mutter, wie g’sagt, scho a bissle komisch im Kopf, sie war scho ibber 70, hat meint, die Flugzeig, die lasse die Scheiße von den Passagiere runnerdröble und dann kommo so komische Punkte auf unser Auto.
Jetzt, neilich, hab ich in de BNN glese, und was in der Zeitung schteht isch immer wahr, dass a Flugzeug auf dem Aflug nach Frankfurt ibber dem Pfälzer Wald noch kurz 10.000 Litter Kerosin abgelasse hat. Alla, hen I denkt, mit dem Kerosin, was so was wie Diesel isch, het ich mit meinem alde Drecksdiesel vier Mol um die Welt kurve kenne. Aber jetzt fallt mer scho widder mei Mudder ei.
Uf de Wäschespinn wird nix mehr drogge,
de Sichtschutz zu de Nachbarn verliert sei
gele Blädder,
die nackig Stadue im Garde fällt gar net mehr uf unter de kahle Beem.
Abber dieser Dag isch drotzdem herrlich,