Schenk mir deine Liebe (Leidenschaft in Kalifornien) - Bella Andre - E-Book

Schenk mir deine Liebe (Leidenschaft in Kalifornien) E-Book

Bella Andre

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Beschreibung

"Ein fesselnder, sexy, bewegender und tiefgründiger Liebesroman!" Wenn es eine Sache gibt, derer sich Janica Ellis absolut sicher ist, dann, dass sie und Luke Carson füreinander völlig verkehrt sind. Sie ist eine wilde, künstlerische Modedesignerin, die gern ihre Meinung sagt. Er ist Unfallchirurg und ein zielstrebiger Workaholic. Doch Gegensätze ziehen sich an und Janica wird eines Besseren belehrt ... und dabei geht es überaus sexy zu. Nachdem eine Nacht in der Notaufnahme sein Leben verändert hat, sucht Luke verzweifelt nach einem Ausweg – und nach Erlösung von den Dämonen, die ihn schon lange verfolgen. Seit fünf Jahren kämpft er dagegen, dass Janica ihn magisch anzieht. Aber als er zu weit getrieben wird, kann er keine Sekunde länger widerstehen. Er braucht sie – bis zur Verzweiflung. Sein ganzes Leben hat er damit verbracht, stets das Richtige zu tun. In dieser Nacht hingegen folgt er nur seinem Verlangen – und das führt ihn direkt in Janicas Arme. Janica kann es gar nicht glauben, dass Luke endlich vor ihrer Haustür steht ... und dass er sie küsst, als hätte er sein ganzes Leben nur darauf gewartet, sie zu berühren. Während ihre sinnliche Verbindung mit jeder hautnahen Berührung immer tiefer wird – und der Mann, den sie immer für so brav gehalten hat, sich im Bett als hinreißender Draufgänger entpuppt – merkt Janica bald, dass sie mehr will als Lukes Körper. Sie will auch sein Herz. Aber was wird Luke tun, wenn eine Nacht höchster Leidenschaft ihn zu einer Entscheidung ohne Wenn und Aber zwingt? "Eine wunderbare, zu Herzen gehende Geschichte! Ich kann von diesen fantastischen Romanfiguren nicht genug bekommen." *** Leidenschaft in Kalifornien *** Liebst Du Mich? Schenk mir deine Liebe Wie schön du bist Gib mir mehr von dir *** Flammen der Leidenschaft *** Feuer in meinem Herzen Gefährliche Liebe in den Rocky Mountains Ein brandheißer Sommer am See *** Die Sullivans *** Liebe in deinen Augen Ein verfänglicher Augenblick Begegnung mit der Liebe Nur du in meinem Leben Sag nicht nein zur Liebe Nur von dir hab ich geträumt Lass dich von der Liebe verzaubern Du gehst mir nicht mehr aus dem Sinn Eine perfekte Nacht Nur du allein Deine Liebe muss es sein Dir nah zu sein Ich mag, wie du mich liebst Ohne dich kann ich nicht sein Vier Herzen vor dem Traualtar Bilder von dir Weil es Liebe ist Die Süße der Liebe Das Beste kommt erst noch Liebe ist kein Marchen Wer Liebe sät Irgendwo auf der Welt Halt mich Mit Leib und Seele Herzbeben *** Die Sullivans aus London *** Solange ich dich habe *** Bad Boys of Football *** Spiel um alles Spiel der Verführung Spiel der Liebe *** Die Maverick Milliardäre *** Verliebt bis über beide Ohren Liebe ist nur was für Mutige Keine Angst vor der Liebe Keine Chance gegen die Liebe Grenzenlos verliebt Im Bann deiner Liebe

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SCHENK MIR DEINE LIEBE

Leidenschaft in Kalifornien

Bella Andre

Inhaltsverzeichnis

Bucheinband

Titelseite

Copyright

Über das Buch

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Vielen Dank

Auszug aus Wie schön du bist

Alle Bücher von Bella Andre in deutscher Sprache

Über die Autorin

Schenk mir deine Liebe

© 2021 Bella Andre

Übersetzung Christine L. Weiting

Language + Literary Translations, LLC

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Wenn es etwas gibt, dessen sich Janica Ellis absolut sicher ist, dann, dass sie und Luke Carson absolut nicht zueinander passen. Sie ist Modedesignerin – eine ungezähmte Künstlerin, die gern ihre Meinung sagt. Er ist Unfallchirurg und ein zielstrebiger Workaholic. Doch Gegensätze ziehen sich an und Janica wird eines Besseren belehrt … und dabei geht es überaus sexy zu.

Nach einer schicksalhaften Nacht in der Notaufnahme hat Luke nur noch das verzweifelte Bedürfnis, vor seinen inneren Dämonen zu fliehen und endlich erlöst zu werden. Zu Janica fühlt er sich schon seit fünf Jahren wie magnetisch angezogen, aber er hat immer dagegen angekämpft. Doch jetzt kann er ihr keine Sekunde länger widerstehen. Er ist verzweifelt und braucht sie. Sein ganzes Leben lang hat er sich immer bemüht, das Richtige zu tun. In dieser Nacht hingegen folgt er nur seinem Verlangen – und das führt ihn direkt in Janicas Arme.

Janica kann kaum glauben, dass Luke endlich vor ihrer Tür steht … und dass er sie so küsst, als hätte er sein ganzes Leben nur darauf gewartet, sie endlich zu berühren. Während ihre erotische Beziehung mit jeder hautnahen Begegnung tiefer wird – und der Mann, den sie immer für so brav gehalten hat, sich im Bett als hinreißend sündhafter Draufgänger entpuppt –, merkt Janica bald, dass sie mehr will als nur Lukes Körper. Sie will auch sein Herz.

Aber was wird Luke tun, wenn eine Nacht ungezügelter Leidenschaft ihn vor eine Entscheidung stellt, bei der es kein Wenn und Aber gibt?

KAPITEL 1

„Autounfall. Zehnjähriges Mädchen. Möglicherweise Milzruptur.“

Luke Carson ließ das Röntgenbild, das er erschöpft betrachtet hatte, fallen und rannte zu dem verängstigten Mädchen. Sie verlor viel Blut, Tränenspuren überzogen ihre Wangen und ihr langes blondes Haar wehte von der Fahrtrage, die von den Pflegekräften in den OP gerollt wurde. Kaum noch bei Bewusstsein, blickte sie mit großen blauen Augen zu Luke auf.

„Ich weiß, dass du dich im Moment nicht so gut fühlst, aber in ein paar Sekunden wird alles besser sein. Ich kümmere mich um dich.“

„Versprochen?“, flüsterte sie.

„Versprochen.“ Er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um weder sie noch ihre Familie im Stich zu lassen.

Gerade als er seine Hände nach den OP-Handschuhen ausstreckte, steckte Robert, ein anderer Unfallchirurg, der eine Stunde zuvor eingetroffen war, den Kopf durch die Tür.

„Du hast schon seit vierundzwanzig Stunden Dienst, Luke. Soll ich für dich übernehmen?“

„Nein. Ich mach das schon.“

Leben zu retten war nicht nur Lukes Beruf. Er war zum Unfallchirurgen geboren. Er war der beste Mann für diesen Job.

Das war keine Arroganz. Es war die Wahrheit.

Luke war zehn Jahre alt gewesen, als er beschlossen hatte, Arzt zu werden. Und während alle seine Freunde – und sein Zwillingsbruder Travis – in ihren Zwanzigern auf Partys gingen, bereute er keine einzige der vielen Stunden, die er im Unterricht oder über dicke Lehrbücher gebeugt in der Bibliothek verbrachte. Es war immer seine oberste Priorität gewesen, Leben zu retten. Weil er wusste, was ein Todesfall mit einer Familie machte.

Sie ging daran kaputt.

Jedes Mal, wenn er einen Elternteil vom Abgrund zurückholte, hieß das, dass ein Kind den Vater behielt, mit dem es Ball spielen konnte, oder die Mutter, die ihm einen Gutenachtkuss gab. Und jedes gerettete Kind bedeutete, dass ein verzweifeltes Elternpaar weniger vor dem Scherbenhaufen seiner Existenz stehen würde.

Lukes Beruf war sein Ein und Alles. Besonders in Nächten wie dieser, wenn das Leben eines kleinen Mädchens auf dem Spiel stand.

Er hatte nur einen kurzen Blick auf die Gesichter der Eltern werfen können, als sie hinter den Sanitätern in die Notaufnahme rannten. Sie hatten Angst. Sie fürchteten sich mehr als jemals zuvor in ihrem Leben. Wenn ihr Kind starb, würde die Wunde in ihren Herzen niemals verheilen.

Das konnte Luke nicht zulassen. Doch als er das Skalpell auf der Haut des Mädchens ansetzte, merkte er plötzlich, dass er seine Hände nicht mehr unter Kontrolle hatte.

Er zog die Hände zurück und holte tief Luft. Eine Operation erforderte volle Konzentration. Noch nie hatte ihn seine Willenskraft im Stich gelassen. Aber selbst, während er seine Hände einfach herunterhängen ließ, spürte er, dass das Zittern schlimmer wurde. Verdammt noch mal!

Er schaute auf und war überrascht, Robert zu sehen, der unaufdringlich an der Wand stand und besorgt aussah, aber auf Lukes Stichwort wartete. Wann war der Kollege in den OP gekommen? War es für ihn so offensichtlich gewesen, dass Luke seinem Job heute Abend nicht gewachsen war?

Nein. Er würde es schaffen. Er würde zu seinem Versprechen stehen, das Leben des kleinen Mädchens zu retten.

Eine Sekunde später begann ihm alles vor den Augen zu verschwimmen, und er spürte Roberts beruhigende Hand auf seinem Arm.

„Ich bin frisch, Luke. Lass mich übernehmen.“

Luke musste sich höllisch beherrschen, um Roberts Hand nicht abzuschütteln.

Verdammt. Er hatte in seinem Leben schon so viele 24-Stunden-Schichten gemeistert. Er sollte eigentlich in der Lage sein, das hier durchzuziehen.

Allerdings ging es hier um viel mehr als darum, „etwas durchzuziehen“. Für ein unschuldiges zehnjähriges Mädchen ging es um Leben und Tod. In der Notaufnahme zählte jede Sekunde. Er hatte schon zu viele davon vergeudet.

Wenn das Mädchen sterben würde, wäre es seine Schuld. Er würde ihren Eltern gegenübertreten und ihnen sagen müssen, dass sein Ego sie getötet hatte. Und das würde er sich nie verzeihen.

„Robert“, sagte er leise, „übernimm du.“

Sein Freund sprang sofort ein und nahm Luke nicht nur die Instrumente ab, sondern übernahm auch gleich die Kontrolle über die Situation.

Zum ersten Mal seit Jahren wusste Luke nicht, was er tun sollte. Ihm war im Moment nur klar, dass er nicht mehr gebraucht wurde. Robert und das Pflegepersonal hatten alles gut im Griff.

Sie würden das Mädchen retten. Das mussten sie.

Eines wusste Luke genau: Wenn er weitergemacht hätte, wenn er sich nicht zurückgezogen und anderen die Zügel in die Hand gegeben hätte, dann hätte ihm in einem entscheidenden Augenblick das Skalpell ausrutschen können.

Er hätte sie töten können.

Mit bleischweren Füßen verließ er den OP, ging den Flur entlang und betrat den Umkleideraum des San Francisco General Hospital. Er riss sich seinen Kittel vom Leib und warf ihn in die Richtung des überquellenden Wäschekorbs. Es überraschte ihn nicht, dass das blutverschmierte Bündel aus grünem Stoff den Korb verfehlte, und zwar weit.

Er hätte schon vor zwölf Stunden nach Hause gehen sollen. Aber das hatte er nicht getan. Denn er hatte nichts – niemanden –, zu dem er nach Hause gehen konnte.

Müde fuhr er sich mit den Händen durchs Gesicht und durch die viel zu langen dunklen Haare, die sich am Halsansatz zu kräuseln begannen. Aus dem zerkratzten und schmutzigen Spiegel in der Ecke der Umkleidekabine starrten ihn anklagend seine blutunterlaufenen Augen an.

Er hatte kurz davorgestanden, als Arzt seine Grenzen zu übertreten.

Weil er gemeint hatte, er könnte Gott spielen.

Luke hätte sich gerne eingeredet, dass das, was heute Abend passiert war, nur ein Ausreißer war, eine einmalige Sache. Dass er sein Leben im Griff hatte.

In den letzten Jahren hatte er sich immer mehr zugemutet. Längere Schichten gearbeitet. Mehr Leben gerettet. Mehr Schusswunden vernäht. Mehr Projektile extrahiert.

Aber aus irgendeinem Grund hatten sich die Erfolge angefühlt wie Pyrrhussiege. Und in letzter Zeit hatte er immer mehr darüber nachgedacht, warum das so war. Und ob es etwas damit zu tun hatte, dass er immer in ein leeres Haus kam. Ohne Frau und ohne Kinder.

Bisher hatte er jedoch noch keine Frau kennengelernt, bei der er sich hätte vorstellen können, sie für immer um sich zu haben.

Seine letzte Freundin war Wirtschaftsanalystin gewesen und hatte fast so viele Stunden gearbeitet wie er selbst. Sie war attraktiv, aber kalt gewesen, und obwohl sie im Bett immer warm wurde, konnte er das Gefühl nicht loswerden, dass sie einfach nicht zusammenpassten. Obwohl sie eigentlich hätte perfekt sein können. Vor Laura war er mit Christine zusammen gewesen. Auch sie war eine kluge, attraktive, reife Frau. Als prominente Wirtschafts­wissen­schaftlerin schrieb sie regelmäßig für den Chronicle. Aber ihr hatten seine Arbeitszeiten nicht gefallen, und als sie ihm ein Ultimatum gestellt hatte – sie oder sein Job – war ihm die Entscheidung leichtgefallen. Adieu, Christine.

In Wirklichkeit verschwammen die Bilder aller seiner Ex-Freundinnen ineinander, wenn er zurückblickte. Attraktiv. Ehrgeizig. Reif. Vernünftig.

Langweilig.

Er zog seine Boxershorts und sein weißes T-Shirt aus und stellte sich unter den heißen Strahl der Dusche. Das auf seine Brust prasselnde Wasser spürte er kaum, als er sich schnell die Haare wusch und sich abseifte. Er fühlte sich kaputt, verbraucht. Viel mehr als erschöpft.

Er drehte das Wasser ab und schüttelte sich in der kleinen Laminatkabine wie ein Hund. Dann wickelte er sich ein Handtuch um die Taille und trat aus der Dusche.

Elizabeth, eine neue Assistenzärztin, sagte: „Hallo, Luke“, um ihm mitzuteilen, dass er nicht mehr allein im Raum war. Sie war genau die Art von Frau, die er normalerweise um ein Date bitten würde. Die kühle, zurückhaltende Blondine wandte sich schnell ab, damit er sich unbeobachtet anziehen konnte.

Einen Moment lang dachte Luke darüber nach. Im Moment hatte er keine Freundin und das letzte Mal, dass er Befriedigung gefunden hatte, ohne selbst unter der Dusche Hand anzulegen, war schon viel zu lange her.

Aber er verwarf die Idee so schnell, wie sie gekommen war. Der Versuch, so zu tun, als ob er in sie verliebt wäre, wäre viel zu viel Aufwand und die Mühe nicht wert.

Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er an One-Night-Stands kein Interesse hatte. Das hatte er noch nie gehabt. So etwas hatte er immer Travis überlassen, der seit fünf Jahren mit Lukes bester Freundin Lily zusammen war. Sie hatten bei einer Überraschungstrauung in der Toskana geheiratet und hatten mittlerweile zwei tolle Kinder.

Luke freute sich für sie – natürlich tat er das – und doch schien ihre perfekte Beziehung nur noch deutlicher zu machen, was ihm alles entging. Der Gedanke an seinen Bruder, seine Schwägerin und deren gemeinsames Glück ließ ihm die Vorstellung, mit einer praktisch Unbekannten nach Hause zu gehen, nur noch unangenehmer erscheinen.

„Hallo, Elizabeth“, sagte er mit einem knappen Nicken, griff nach den frischen Jeans und dem T-Shirt in seinem Spind und zog sich rasch an. Dann ging er die Treppe hinunter in die Tiefgarage, setzte sich hinter das Steuer seines Porsche und drehte den Schlüssel im Zündschloss. Er fuhr auf die leere, dunkle Straße hinaus und wollte eigentlich rechts abbiegen, den Hügel hinauf zu seinem Haus in Pacific Heights. Aber heute Abend würde ihm die Leere seines großen Hauses unerträglich vorkommen. Und er konnte nicht einfach so bei Lily und Travis reinplatzen. Jedenfalls nicht nachts um halb zwei, wenn die ganze Familie schon schlief.

In einer Nacht wie dieser, in der alles, was er immer für wahr und richtig gehalten hatte, außer Kontrolle geraten war, gab es nur noch eines, was ihm helfen konnte, einen Rest von seinem Verstand zu bewahren: die eine Frau, die er nicht haben konnte.

Und die Einzige, die er je wirklich begehrt hatte.

Statt nach rechts bog er nach links ab, in Richtung South of Market.

Direkt zu Janica.

KAPITEL 2

„Hey, Baby, Nick und ich sind ernsthaft an der Sache dran.“

Janica Ellis blickte auf, nachdem sie für ihre beiden Gäste zwei Flaschen Bier geöffnet hatte, und zwang sich, Jarod anzulächeln.

Vor einer halben Stunde war sie in einem ihrer Stammlokale vorbeigekommen und hatte dort nicht nur einen, sondern gleich zwei Typen aufgegabelt.

Ihr war einfach total langweilig.

Natürlich war sie begeistert vom Erfolg ihrer Bekleidungslinie J Style. Sie verbrachte auch sehr gern Zeit mit ihrer Schwester Lily und deren Kindern. Und da sie sich oft mit Freundinnen traf oder mit Männern ausging, saß Janica samstagsabends fast nie allein zu Hause vor dem Fernseher.

Trotzdem, selbst toller Sex mit einem heißen Typen wurde irgendwann langweilig. Vor allem, wenn es Sex mit dem falschen heißen Typen war.

Und bisher waren leider alle der falsche Typ gewesen. Seit sie vierzehn war, war sie mit Jungs zusammen, aber noch nie war sie in einen ihrer Freunde verliebt gewesen. Kein bisschen.

Vielleicht waren einfach einige Leute dazu bestimmt, sich zu verlieben – wie Lily, die sich schon als Kind unsterblich in Travis verliebt hatte – und manche eben nicht. Dieser Gedanke ging ihr seit einiger Zeit immer wieder durch den Kopf.

Auf jeden Fall musste sich Janica, auch wenn ihr das Liebesgen fehlte, überlegen, was sie heute Abend tun wollte.

Sie hatte ein paar Bücher über Dreier gelesen. Das erschien ihr ganz schön pervers. Auf jeden Fall aufregend. Und einen Augenblick lang, als sie den Jungs ihren Plan eröffnete und diese sich einverstanden erklärten, war sie wie im Rausch gewesen. Aber noch bevor sie die Bar verließen, war das aufregende Gefühl verflogen.

Im Moment war ihre Vorfreude auf das, was sie gleich mit zwei Kerlen tun würde, nicht anders als bei jedem ihrer Ex-Liebhaber im letzten Jahr.

Sicher, wahrscheinlich würden die sie in irgendeiner wirklich erfinderischen Dreierposition zum Orgasmus bringen. Und wenn schon. Sie konnte sehr gut alleine kommen.

Kompliment für die Logik, Janica, sagte sie sarkastisch zu sich selbst. Und wie zum Teufel willst du sie jetzt loswerden? „Hey, ich weiß, ich habe diesen Dreier vorgeschlagen, aber wisst ihr was? Es war nur ein Scherz.“

Nicht nur war die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden darüber lachen würden, verdammt gering. Jede Frau mit einer Mindestportion Grips konnte sich leicht ausrechnen, dass sie auch nicht gerade scharf darauf sein würden, gleich wieder zu gehen.

In letzter Zeit hatte sie sich in ähnlich ärgerlichen Selbstgesprächen immer öfter für derart impulsive Aktionen selbst zurechtgewiesen. In Bezug auf ihre Firma fühlte sie sich zum Glück immer noch großartig, aber in jedem anderen Bereich war sie sich gar nicht so sicher. War sie eigentlich eine gute Schwester und Freundin, ja war sie überhaupt ein guter Mensch?

In den ersten neunundzwanzig Jahren ihres Lebens hatte sie an all diese Dinge keinen einzigen Gedanken verschwendet. Sie hatte sich einfach überlegt, was sie wollte, und dann versucht, es zu erreichen. Sie hatte keine Zeit damit vergeudet, sich zu sorgen, etwas zu bereuen oder sich zu bemühen, „ihrem Alter entsprechend“ zu handeln. Sie hatte sich darauf konzentriert, ihr Leben bis zum letzten Quäntchen Freude auszukosten und berauschende Lebenserfahrungen zu sammeln.

Aber irgendetwas hatte sich im letzten Jahr verändert, als sie auf die Dreißig zuging. Nein, nicht irgendetwas.

Sie.

Sie hatte sich verändert. Auf einmal hatte sie sich dabei ertappt, wie sie im Bett lag und über all die Dinge nachdachte, die sie nie gewollt hatte. Wahre Liebe. Jemand, zu dem man abends nach Hause kommt. Jemand, mit dem man lachen kann. Jemand, mit dem man Pläne schmieden kann. Jemand, mit dem man Neues teilen kann.

Luke.

Verdammt. Warum bekam sie ihre Gedanken an ihn nicht unter Kontrolle?

Vor fünfundzwanzig Jahren hatte es als heimliche Schwärmerei begonnen, da hatte sie als kleines Mädchen einem großen Jungen nachspioniert, dessen Lächeln ihr das Herz schmelzen ließ. Und es war zu einer Sucht geworden. Eine blöde, jämmerliche Sucht, die mit jedem Familientreffen schlimmer wurde.

Fünf Jahre, nachdem Lily Lukes Zwillingsbruder geheiratet hatte, steckte Janica der Schock immer noch in den Knochen. Sie liebte Lily mehr als jeden anderen Menschen auf der Welt. Aber wer hätte gedacht, dass ihre schüchterne, unsichere ältere Schwester als Erste die wahre Liebe finden würde? Janica war immer die Beliebtere gewesen, sie war die mit dem großen Freundeskreis, dem Schick und dem Selbstbewusstsein. Aber jetzt hatte Lily einen umwerfenden Ehemann, der sie anbetete, während Janica in Bezug auf Männer und Liebe so zynisch geworden war, dass sie tatsächlich zwei Fremde in ihr Bett eingeladen hatte.

Total wütend auf sich selbst, ging sie mit den Flaschen aus der Küche. „Hier.“

Anstatt die Flaschen entgegenzunehmen, warfen sich die Typen gegenseitig Blicke zu und begannen, ihre Hemden aus den Hosen zu ziehen. Okay, ein Dreier war wahrscheinlich nicht schlecht, aber egal, wie sie es auch drehte und wendete, war „nicht schlecht“ kein hinreichender Grund, es zu tun.

Wenn sie die Heldin in einem Liebesroman wäre, wäre es vielleicht okay. Aber das hier war kein Roman. Das war das wirkliche Leben.

Ihr Leben.

„Wisst ihr was, Jungs“, setzte sie an, „ich glaube nicht, …“

Das Klingeln an der Haustür schnitt ihr das Wort ab.

Verdammt, was war das denn? Wer um alles in der Welt würde sie um halb zwei nachts besuchen?

Oh Gott, dachte sie sofort, es muss etwas mit Lily oder den Kindern passiert sein.

In Panik rannte sie zur Tür und riss sie auf.

Ihr Gehirn brauchte länger als normal, um zu registrieren, dass Luke Carson vor ihr stand. So lange, dass sie völlig überrumpelt war, als sich seine Hände auf ihre Schultern legten.

Und sein Mund sich hart und heiß auf ihren presste.

Auf einmal war alles um sie herum vergessen und sie spürte nur noch seinen Kuss.

Es küsste sie hungrig, wie ein gefangener Löwe, der seine Ketten durchbrochen hatte und endlich dem Drang nachgeben konnte, seine Beute ganz zu verschlingen.

Er fragte nicht, er nahm.

Er forderte.

Hundertmal – nein, mindestens tausendmal – hatte sie davon geträumt, Luke zu küssen. Sie hatte seinen Mund, seine Lippen angestarrt und sich gefragt, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn diese sich an ihrer Haut anfühlen würden.

Und doch reichten selbst ihre besten Fantasien, selbst die, bei denen sie mit einem ihrer batteriebetriebenen Spielzeuge im Bett seinen Namen geschrien hatte, nicht annähernd an die Wirklichkeit dieses herrlichen Augenblicks heran.

Mein Gott, war er lecker. Er war ein würziges, dunkles, sinnliches Aphrodisiakum. Kraftvoll und befriedigend.

Unbarmherzig drängte er mit seiner Zunge in ihren Mund, während er ihren Atem in sich aufsaugte. Sie stöhnte auf, mit einer Lust, die ganz tief aus ihrem Inneren kam.

Seine Hände waren rau und unnachgiebig, als sie sich erst um ihr Kreuz legten und dann fest ihre Hüften packten. Sein machtvoller Angriff auf ihren Mund und ihren Körper ließ keinen Raum, keine Luft mehr zwischen ihnen übrig.

„Was zum Teufel …“

„Wer ist das?“

Zwei Männerstimmen sprachen fast gleichzeitig.

Oje. Die hatte sie ja völlig vergessen.

Luke riss seinen Mund von ihrem, blickte auf und schaute über ihre Schulter. Es war, so dachte Janica, als würde man zuschauen, wenn in Zeitlupe ein großes Missgeschick passierte. Man hatte fast das Gefühl, als könnte man eingreifen und es verhindern, wenn man schnell genug wäre. Obwohl sie im Moment nicht die geringste Chance hatte, das Schicksal abzuwenden.

Luke knurrte den beiden Männern ein lapidares „Raus hier“ zu.

„Moment mal“, sagte Nick und trat vor. „Wir waren zuerst hier.“

Es war fast, als hätte Luke mit geschwellter Brust die Zähne gefletscht. „Ich sagte, verpisst euch!“

Wenn er sich so aufführte, hätte sie fast Angst vor ihm bekommen können. Noch nie hatte Luke so bedrohlich ausgesehen. Oder so besitzergreifend. Ein köstlicher kleiner Schauer durchlief sie.

Sie hatte immer gedacht, sie hätte ihn komplett durchschaut. Sie war sich absolut sicher gewesen, dass er ein arroganter, ambitionierter Chirurg war, der sich ein blondes Luxusweibchen wünschte, mit dem er sein Vorstadthaus schmücken könnte und das seine adretten Kinder zum Fußballspielen fahren würde. Sie hatte ihn als Perfektionisten abgestempelt, der noch nie in seinem Leben einen Kraftausdruck in den Mund genommen hatte. Aber erstaunlicherweise klang sein „Verpisst euch“ genau richtig.

Wenn sie sich in all dem geirrt hat, in was hat sie sich dann noch geirrt?

Janica öffnete den Mund, um den Jungs zu sagen, dass sie sie sowieso nach Hause schicken wollte, doch da legten sich Lukes Hände fest um ihre Schultern. „Sag du kein verdammtes Wort.“

Bei seinem Kommandoton schoss erneut eine Welle der Lust durch ihren Körper. Sie hatte einmal diese Sado-Maso-Masche ausprobiert – natürlich war sie selbst die Domina gewesen, mit Lederkorsage und Stiefeln –, aber jemandem Schmerzen zuzufügen, um ihn anzuturnen, war dann doch nicht ihr Ding gewesen.

Lukes knallharter Auftritt hingegen war genau ihre Kragenweite.

Leider waren die beiden Jungs, die sie in der Bar aufgegabelt hatte, ein bisschen schwer von Kapee. „Wir waren zuerst hier“, sagte Jarod noch einmal. „Wir bleiben hier.“

Wieder versuchte Janica, etwas zu sagen, aber Luke zog sie so fest an sich, dass sie tatsächlich keine Luft mehr bekam.

„Sie hat euch soeben ausgeladen – alle zwei.“

Die beiden Kerle kamen auf Luke zu und das war der Moment, in dem sie beschloss, dass es genug war. Auf keinen Fall wollte sie die kostbare Kuss-Zeit mit Luke für einen Kampf mit diesen Idioten opfern, der sicher nicht unblutig enden würde.

Wie sich drei Typen um sie prügelten, würde sie sich lieber ein andermal anschauen. Jetzt im Moment wollte sie nur eines: allein sein, am liebsten nackt, mit dem Mann ihrer Träume.

„Es tut mir echt leid, Leute, aber ich hatte völlig vergessen, dass ich heute mit Luke verabredet war.“

Es wirkte besonders unattraktiv, wie sie auf einmal beide mit offenem Mund dastanden. Wie hatte sie diese muskelbepackten Oberarme und Bürstenschnitte nur attraktiv finden können?

„Verabredet? Mitten in der Nacht?“

„Meinst du, wir sind so blöd, das zu glauben?“

Ja, das meinte sie tatsächlich.

Während des kurzen Austauschs konnte sie spüren, wie Luke neben ihr kochte, aber obwohl sein Kommen und seine Übernahme der Führung sie total angeturnt hatten, fing es auch an, sie ein wenig zu nerven.

Sie würde ja wohl noch auf sich selbst aufpassen können!

Sie beschloss, allen zu zeigen, dass das hier, verdammt noch mal, ihre Wohnung war, und dass sie zu bestimmen hatte, wer dablieb und wer wieder ging. Mit der ganzen Kraft, die in ihrem kleinen Körper steckte, befreite sie sich aus Lukes Schraubstockgriff, nahm die Jacken der beiden Kerle und ging damit zur offenen Haustür.

„Tut mir leid, dass nichts daraus geworden ist.“

Sichtlich erzürnt stapften die beiden durch den Raum und rissen ihr die Jacken aus der Hand.

„Blöde Zicke.“

Bevor sie überhaupt merkte, dass er sich bewegt hatte, hatte Luke Nick bereits mit beiden Fäusten am Hemd gepackt.

„So redest du nie wieder mit einer Frau!“ Jedes einzelne Wort klang bedrohlich. „Du entschuldigst dich jetzt bei ihr.“ Er wartete einen Augenblick und als nichts kam, sagte er: „Jetzt sofort.“

Nicks Gesicht war knallrot geworden, und Janica war gar nicht so sicher, ob er noch atmen konnte.

„Entschuldigung“, quiekte er.

Nickend nahm sie seine Entschuldigung an. Tatsächlich war sie schon ganz anders beschimpft worden. Die Beleidigung hatte sie eigentlich kaum registriert.

„Ist schon okay, Luke“, sagte sie leise. „Du kannst ihn loslassen.“ Es war sowieso längst Zeit, dass dieses makabre Spektakel ein Ende fand.

Sie wollte jetzt nur noch, dass Nick und Jarod wieder gingen, damit sie mit Luke allein sein konnte. Ihre Lippen kribbelten noch immer von seinem Kuss.

Sie wollte mehr.

Sehr viel mehr.

Eindeutig widerwillig ließ Luke Nicks Hemd los und ließ ihn rückwärts in den Flur stolpern.

„Komm schon, Mann“, sagte Jarod. „Es bleibt uns noch genug Zeit, jemand anderen aufzugabeln, wenn wir uns beeilen.“

Luke knallte die Haustür so fest zu, dass sie fast erwartete, ihre Nachbarn kämen gleich nachschauen, ob es ihr gut ging.

„Was zum Teufel hattest du mit denen vor?“

Er sah so wütend aus, fast angewidert, dass all ihre Verteidigungstriebe in Gang kamen.

Es war schließlich ihr Leben. Und bis heute Abend schien es ihm völlig egal gewesen zu sein, was sie damit anstellte.

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und blickte ihn an. „Genau das, was du denkst.“

„Mein Gott.“ Das klang mehr nach einem Fluch als alles andere, was er bisher gesagt hatte. „Du wolltest mit beiden zusammen sein.“

Bevor sie ihm sagen konnte, dass das zwar ursprünglich ihre Absicht gewesen war, sie es aber nicht wirklich durchgezogen hätte, hatte er ihre Schultern bereits wieder fest mit seinen Händen gepackt.

Diesmal presste er sie nicht an seinen Körper. Stattdessen hielt er sie mit seiner Kraft einfach an Ort und Stelle fest. Sie hatte zwar gewusst, dass er total in Form war und durchtrainierte, gestählte Muskeln hatte. Aber jetzt, da sie lernte, wie sich seine Hände auf ihr anfühlten, merkte sie, dass er viel, viel stärker war, als sie gedacht hatte.

„Wie oft hast du das schon gemacht?“

Als sie zu seinem schönen Gesicht aufblickte, hielten seine grünen Augen sie gefangen. Jede Chance, noch etwas zu sagen, war verflogen.

„Sag es mir, verdammt noch mal. Wie viele Dreier hast du schon gehabt?“

Sie zwang ihr Gehirn, seine brutal direkte Frage zu verarbeiten. „Gar keine“, brachte sie schließlich heraus.

Erleichterung blitzte für den Bruchteil einer Sekunde in seinen Augen auf, bevor Misstrauen – und Ungläubigkeit – die Oberhand gewannen. Seine Hände umschlossen ihre Schultern wieder fester. „Lüg mich nicht an!”

Okay, das machte sie jetzt allerdings wütend. Wie konnte er es wagen, sie eine Lügnerin zu nennen!

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, so dass ihr Gesicht kaum einen Zentimeter von seinem entfernt war, und sprach jedes Wort sehr deutlich aus. „Ich … lüge … nicht!“

Stets sagte sie die Wahrheit. Auch wenn es weh tat. Selbst dann, wenn eine rasche Notlüge vieles einfacher machen würde.

Es folgte eine lange Pause, in der er ihrem Blick standhielt und sie dachte, dass er sie gleich wieder küssen würde. Sie hielt den Atem an und wartete.

Stattdessen sagte er: „Du hattest vor, es zu tun. Heute Nacht.“

Es überraschte sie, dass mehr als nur Ärger in seinem Blick lag. Sie sah auch Eifersucht. Und Sorge. Sorgte er sich tatsächlich um ihre Sicherheit?

Ein Teil von ihr wollte sich aus seinen Armen losreißen, sich wehren und ihm sagen, dass sie sich schon aus weitaus heikleren Situationen ohne Probleme befreit hatte. Aber ein anderer Teil – der Teil, der Luke schon viel zu lange begehrte – brachte sie dazu, sich ihm zu nähern und zu sagen: „Ich wollte sie gerade nach Hause schicken, Luke. Ich dachte, ich könnte es. Ich dachte, ich wollte es. Aber es ging nicht. Ich konnte es nicht.“

Wie sollte ich einen Dreier mit zwei Fremden genießen können, wenn du der Einzige bist, den ich wirklich will?

KAPITEL 3

Janica Ellis war eine der aufregendsten, selbstbewusstesten und sinnlichsten Frauen, der Luke je begegnet war. Auch wenn sie nur fünf Jahre jünger war als er, war sie ihm immer zu jung vorgekommen. Zu roh. Viel zu offenherzig. Er ging nicht mit Mädchen wie ihr aus. Darin sah er keinen Sinn, denn es war klar, dass das keine Zukunft hatte.

Während er ihren Körper eng an seinen drückte, ging Luke die Frage durch den Kopf, wie Janica und Lily nur miteinander verwandt sein konnten. Denn sie sahen einander nicht nur überhaupt nicht ähnlich – Lily war groß, mit fraulichen Rundungen und weich fallenden roten Locken, Janica hingegen klein, mit Ecken und Kanten und tiefschwarzem Haar –, sondern die Unterschiede zwischen beiden gingen weit über das körperliche Erscheinungsbild hinaus.

Lily, Lukes beste Freundin aus der Grundschule, war der großzügigste, fürsorglichste und loyalste Mensch, den er je gekannt hatte.

Wohingegen Janica ganz und gar vom Stamme NIMM zu sein schien.

Und doch war sie der einzige Mensch, den er heute Abend hatte sehen wollen. Vielleicht, weil sie die Einzige war, die er kannte, die ihn nicht verurteilte – oder die auch nur einen Funken Mitleid empfand –, weil gerade seine Welt in sich zusammenfiel?

Oder, stellte sich ihm zwingend die Frage, während er immer noch ihre Süße auf seinen Lippen schmeckte, ging es nur um Sex?

Um heißen, verschwitzten, glitschigen Sex.

Seit seine Lippen ihre das erste Mal berührt hatten, war er knallhart. Es war schon irrsinnig, dass eine, die er schon als kleines Mädchen mit Zöpfen gekannt hatte, und von der er sich eingeredet hatte, dass er sie gar nicht sonderlich mochte, ihm solche Gefühle bescheren konnte.

Aber er selbst wurde irrsinnig davon, immer nur der nette Typ zu sein. Der ständige Kampf gegen das Verlangen nach Janica hatte ihn ausgelaugt. Und er hatte genug davon, weiterhin auf das zu verzichten, was sie jedem anderen sowieso völlig freizügig gab.