Schnee im Herz - Alica H. White - E-Book

Schnee im Herz E-Book

Alica H. White

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Beschreibung

Von Weihnachtsmelodien und gebrochenen Herzen – wenn die Vergangenheit anklopft, um das Eis im Herzen zu schmelzen. Chris, Frontmann der Band Blood-Red Diamonds, steckt in der Krise. Während sein schnulziger Weihnachtssong die Charts erobert und somit sein Rocker-Image zerstört, häufen sich die Probleme in seiner Ehe mit Influencerin Molly. Ein Rettungsversuch endet im Desaster, in das unerwartet auch Lily, Eventmanagerin und Chris' Jugendliebe, hineingezogen wird. Am Ende wird nicht nur Chris aus der Band geworfen, sondern auch Lily gefeuert. Lily flüchtet vor all dem Chaos mit ihren Kindern in die Berge, wo ausgerechnet Chris im Schneesturm Schutz sucht. Während ihre Kinder Feuer und Flamme sind, ihr Sohn ihn sogar für den Weihnachtsmann hält, will der Schnee in Lilys Herz nicht schmelzen. Denn es steht nicht nur das kürzliche Drama, sondern auch die gemeinsame Vergangenheit zwischen ihnen. Doch plötzlich scheint es die perfekte Gelegenheit, die Eiszeit zu beenden und sich mit ihren vergessen geglaubten Gefühlen auseinanderzusetzen. Diese herzerwärmende Geschichte erzählt von Vergebung, Versöhnung und der wahren Bedeutung von Weihnachten. "Schnee im Herz" ist ein mitreißender Roman über die Macht der Liebe, die selbst die härtesten Herzen erwärmen kann.

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SCHNEE IM HERZ

ALICA H. WHITE

PROLOG

CHRISTOPHER

Man kann Gefühle kontrollieren, man kann Gefühle verdrängen, doch das Herz fühlt trotzdem, was es will.

Ich hasse diese dämlichen Kalendersprüche! Sie sind noch bekloppter als diese dummen Facebook-Kacheln. Die sind zumindest manchmal witzig.

Verärgert zerknülle ich das Blatt des ›Gefühlswelten-Kalenders‹, den meine Frau Molly mir letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hat, und werfe es in den Papierkorb. Ich hätte nie erwartet, dass mich schon wieder dieses Gefühlsduselei-Virus erwischt – ausgerechnet in dieser ätzenden Vorweihnachtszeit.

Wenn sie mir dieses Jahr wieder so ein Ding schickt, werde ich ihn zerreißen, verbrennen, an einen wirklich Bedürftigen verschenken oder sonst was. Auf jeden Fall werde ich mir diese ›Weisheiten‹ nicht noch einmal antun. Zumal ich bei diesem blöden Kram immer wieder an meine erste Liebe Lily erinnert werde. Es ging sogar so weit, dass ich sie in den sozialen Medien gesucht habe. Leider war sie dort nicht zu finden. Das würde auch nicht zu ihr passen, sie ist eher zurückhaltend. So ziemlich das Gegenteil von Molly.

Warum bin ich in letzter Zeit nur so sentimental? Das mit Lily ist schon so lange her, das muss man doch langsam mal abhaken. Sie hat mich tief enttäuscht, verdammt, das darf ich nicht vergessen. Ich sollte mich lieber auf die Rettung meiner Ehe konzentrieren, denn sonst stehe ich bald ganz allein da.

Wütend zerre ich an dem dünn gewordenen Kalender und reiße damit auch gleich den Nagel aus der Wand. Gut so! Der wird bestimmt nicht mehr gebraucht!

Meine Kiefermuskeln schmerzen, und ich zwinge mich, tief durchzuatmen. Warum regt mich schon allein das Wort ›Gefühle‹ so auf? Dafür gibt es nun wirklich keinen Grund. Ich bin glücklich! Ja, um nicht zu sagen euphorisch, denn endlich haben wir, meine Jungs von der Band und ich, einen rockigen Weihnachtssong, der so richtig durch die Decke geht. Da müsste ich vor Glück auf Wolken schweben und alles andere an mir abprallen, weil sich all unsere Mühen endlich einmal ausgezahlt haben. Warum triggert mich dann dieses verfluchte Wort?

Gefühle …

Ich weiß überhaupt nicht, warum Molly in der letzten Zeit so viel darauf herumreitet. Ich war so froh, dass ich ihr dieses nervige Liebst-du-mich-Gefrage endlich abgewöhnt habe. Immer wenn sie mir vorwarf, gefühlskalt zu sein, entgegnete ich: ›Männer haben auch Gefühle, Hunger und Durst, zum Beispiel.‹ Schon war Ruhe. Eigentlich hätte ich noch Wut dazusetzen müssen, das ist eins der wenigen Gefühle, die ich eindeutig identifiziere. Alles, was ich ansonsten fühle, ist eine seltsam ernüchternde Leere, die auch kein Alkohol füllen kann.

Im Grunde habe ich gar keine Zeit, großartig in mich hineinzuhorchen. Durch unseren Weihnachtshit haben wir in der Adventszeit ganz viele Auftritte, bei denen wir abliefern müssen. Meist sind es kurze Gigs – viel Aufwand, wenig Ertrag, aber notwendig, um unsere Marke als Rockband weiter auszubauen. Jetzt müssen wir dranbleiben.

Ich setze mich und schenke mir noch einen Kaffee ein. Jedes Jahr um diese Zeit bin ich so verdammt dünnhäutig. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich mich schon so lange mit meiner Familie verkracht habe und mir das gerade in der Weihnachtszeit bewusst wird. Aber ich kann mir das gar nicht richtig vorstellen, denn Molly und ich versichern uns jedes Jahr an unserem Hochzeitstag, dass wir uns genug sind. Wer braucht da seine Familie?

Möglicherweise liegt es auch daran, dass ich nach der vielen Arbeit in eine Art Loch gefallen bin, was wahrscheinlich von der permanenten Medienpräsenz kommt. Ein verdammt anstrengender Job, bei dem ich immer meinem Image gerecht werden muss: extrem gutaussehender Charmebolzen, nachdenklicher, sozial engagierter Bad-Boy, Womanizer und natürlich Familienmensch. Das verkauft sich gut, auch wenn diese Eigenschaften gar nicht richtig zusammenpassen.

Ja, jeder wäre gerne Chris Green, selbst ich wäre gerne Chris Green.

Es könnte aber auch daran liegen, dass meine Bandkollegen mittlerweile alle eine Beziehung oder sogar eine Familie haben. Sie ziehen sich nach den Auftritten in ihr warmes Nest zurück, während ich meist allein in meiner Villa hocke. Dabei habe ich doch eine Frau, sie ist nur viel zu selten da.

Auf jeden Fall fühle ich mich irgendwie … ja, wie fühle ich mich? Wieso denke ich schon wieder über meine Emotionen nach? Die seltsame Sehnsucht nach irgendwas, das nicht richtig greifbar ist, flackert immer wieder auf.

Eins steht fest, die Weihnachtstage möchte ich nicht auf irgendwelchen abgehobenen Partys verbringen, sondern mit meiner Frau Molly, die in New York lebt. Sie soll nach Hause kommen und mit mir ein paar heimelige Tage verbringen. Durchatmen, Pause machen, gut fühlen. Gedacht, getan, ich schnappe mir mein Telefon und wähle Mollys Nummer.

»Ja?«, ertönt es mürrisch am anderen Ende der Leitung.

»Störe ich?«

Molly gähnt demonstrativ. »Ach du bist’s. Wenn ich ehrlich bin, ja, ich wollte gerade ins Bett gehen.«

Ich seufze. »Oh, das wäre doch schön, wenn wir das zusammen tun könnten und am Morgen zusammen wieder aufwachen.«

»Komm zum Punkt, was willst du?«, murmelt sie.

Ich schnappe enttäuscht nach Luft. »Ich meinte es ernst mit dem Zusammen-Einschlafen und Wiederaufwachen. Kommst du nach LA? Ich möchte dieses Jahr die Weihnachtstage gern mit dir zusammen verbringen.«

»Komm du doch! Weihnachten ist in New York viel schöner, hier ist es wenigstens kalt«, behauptet sie.

»Stimmt. Ich will ja nicht kleinlich sein, aber die letzten Jahre waren wir immer zusammen dort.«

»Und? War es schlecht?«, fragt sie ungeduldig.

»Na ja, für meinen Geschmack hattest du zu viele Repräsentationstermine.«

»Was sich als Influencerin kaum vermeiden lässt.« Ihr Ton rutscht ein wenig ins Genervte ab, was auch mich ärgerlich macht.

»Es werden doch mal ein paar Tage nur für uns drin sein. Ich habe Sehnsucht nach dir. Da fallen doch auch gute Fotos ab. Ein paar nette ruhige Tage, das wünsche ich mir als Geschenk von dir zu Weihnachten.«

»Ich, ich, ich, fällt dir nichts anderes ein?«, faucht sie.

»Wie liebreizend du doch sein kannst, da wird einem gleich weihnachtlich ums Herz. Willst du etwa lieber allein sein?«

»Vielleicht. Immer noch besser als Weihnachten in LA. Wer will da schon hin? Warum nicht gleich in die Wüste?«

»Ja, warum nicht? Schnee ist hier aber auch nicht so weit, wenn du mal dein entzückendes Köpfchen anstrengst. In gut zwei Stunden ist man von hier aus in Big Bear. Und ich werde für dich so viel Zeit wie möglich freischaufeln.«

»Tatsächlich? Das wäre ja mal was ganz Neues. Ich glaube kaum, dass wir tatsächlich ein paar Tage für uns hätten.«

»Das kannst du nicht wissen. Natürlich wird es durch unseren Erfolg, der dir schließlich auch nutzt, ein paar Unterbrechungen geben. Gib mir eine Chance. Erst mal nur dieses Jahr, dann sehen wir weiter«, bettle ich, fast angeekelt von meiner Bedürftigkeit. Was ist nur mit mir los? Wieso möchte ich sie unbedingt hierhaben? Sonst fehlt sie mir doch auch nicht großartig.

»Ich kenne deinen Terminkalender. Und ich kenne deine Social-Media-Präsenz, wir werden den Paparazzi und nervigen Fans nicht entkommen. Geruhsame Tage sind da so gut wie unmöglich.«

»Du weißt doch selber nur zu gut, wie das so ist. Einer muss nun zurückstecken. Und ich finde, jetzt bist du mal dran, denn ich habe Verpflichtungen!«, schimpfe ich.

»Was an ›die habe ich doch auch‹ hast du nicht verstanden?«

»Was an›ich bitte dich nur dieses eine Mal‹ hast du nicht verstanden?!«

»Dieses eine Mal – schön wär’s. Wenn man dir den kleinen Finger reicht, nimmst du die ganze Hand. Außerdem … Ich kann doch keine Einladung beim Senator von New York absagen.«

»Und ich habe Gigs, muss Verträge erfüllen«, beklage ich mich verärgert.

»Ja, wenn dir die wichtiger sind …«, kommt es großspurig durch die Leitung.

»Natürlich! Endlich hat ein Lied mal Erfolg, da ist es schön, wenn jemand einem den Rücken freihält!«, ätze ich sarkastisch.

Molly entfährt ein verächtliches Geräusch. »Ein Lied, das dir viel zu kitschig ist. Selbst ich finde es ziemlich peinlich … Erfolg hin oder her. Es toppt sogar die dicke Mariah.«

Das ist doch wohl die Höhe!

»Na und? Es stammt von uns. Weihnachten darf es ruhig etwas kitschig sein!«, entrüste ich mich. Warum habe ich ihr nur verraten, dass mir dieses Lied etwas zu gefühlsduselig ist?

»Und die Weiber himmeln euch so schön an, nicht wahr? Peinlich! Mehr sage ich dazu nicht.«

»Kann ich was dafür, dass es so viele Groupies gibt?«

»Mit denen du dich nur zu gerne zeigst. Blondinen bevorzugt. Denkst du vielleicht auch mal an mich? An meine Karriere?«

Am anderen Ende der Leitung schüttle ich verständnislos den Kopf. Molly war schon immer eine Dramaqueen.

»Du weißt genau, das blonde Luder neulich war nur scharf auf einen Schnappschuss, der von der Presse beachtet wird. Jeder weiß, wie so was läuft. Sie hat mich in eine Nische gezogen und mir in den Schritt gefasst«, verteidige ich mich aufgebracht.

»Ja klar, leider. Und schon musste der Zug in den Tunnel fahren, alles klar«, erwidert sie giftig.

Ich muss schlucken. »Es hatte nichts zu bedeuten.«

»Natürlich nicht.«

Was soll ich nur sagen? So räuspere ich mich. »Du weißt doch, wie das mit einem Mann funktioniert. Ich war … wehrlos.«

»Oh ja, ich weiß, wie das läuft! Blut tritt in die Schwellkörper und sorgt für einen stei… Blut, das eigentlich dringend im Hirn gebraucht wird. Du ödest mich an, du … du …!«, schimpft sie.

»Sprich es ruhig aus«, erwidere ich betont gelassen. Okay, ich weiß, das bringt sie auf die Palme. Ich weiß selbst nicht, warum ich das mache. »Sag schon, was bin ich? Du bist doch sonst nicht so verklemmt?«

»Ich bin auch nicht verklemmt!«, entrüstet sie sich so laut, dass ich das Handy weiter weghalte.

»Blödsinn. Du kannst ja nicht mal das P-Wort aussprechen!«, necke ich sie, obwohl ich weiß, dass es sie noch wütender macht. »Darf ich dich an unsere Abmachung erinnern? Wir wollten uns vertrauen und niemals eifersüchtig sein«, setze ich schnell hinterher.

»Aber nicht so!«

Ich schnappe nach Luft. »Ach so! Wie denn so?«

»Nicht so billig!«, entrüstet sie sich.

»Wieso ist das billig? Es ist einfach Pech«, knurre ich.

»Schon klar«, erwidert sie schnippisch.

»Wenn du eine stinknormale Beziehung führen willst, dann komm doch ganz zurück nach LA. Ich kann mir hier nicht dauernd was aus den Rippen schwitzen!«

»Immer musst du streiten, du notgeiler Egoist!«

»Du hast angefangen zu streiten!«

»Du wirst immer peinlicher!«, brüllt sie laut durchs Telefon. »Meinst du, ich kann dich nicht auch so blamieren, dass du dich lächerlich machst?!«

Jetzt bin ich auf hundertachtzig, mein Puls pocht in den Schläfen. »Du willst den Ruf eines Badboys in den Schmutz ziehen? Da bin ich mal gespannt, wie du das anstellen willst! Du kannst ja wohl kaum behaupten, dass ich dich geschlagen hätte, dafür müssten wir uns erst mal begegnen!«

»Arschloch!«, brüllt Molly so laut durch das Telefon, dass meine Armlänge nicht reicht, um einen Hörschaden zu verhindern.

»Jetzt wirst du aber ordinär!«

»Ja! Weil du die schlechten Seiten aus mir hervorholst!«

Okay, die Sache läuft gerade etwas aus dem Ruder. »Hast du je darüber nachgedacht, dass ich vielleicht auch mal jemanden zum Reden brauche?«

»Ach! ›Reden‹ heißt das jetzt? Dann werde ich ab jetzt auch mehr reden! Aber nicht mehr mit dir!«

Luft holen, Chris, durchatmen. Ganz ruhig! »Es ist doch gar nichts passiert, Herrgott nochmal!«

»Jetzt missbrauchst du auch noch den Namen des Herrn!«

Häh? Seit wann ist sie religiös?

»Warum glaubst du mir denn nicht?!«, grummle ich genervt. »Es ist wirklich nichts passiert! Absolut nichts!«

»Was denn jetzt?! Hatte es nichts zu bedeuten?! Oder ist nichts passiert?! Es ist egal, ob etwas passiert ist oder nicht. Entscheidend ist, dass du mir in der Presse Hörner aufgesetzt hast.«

»Das können wir doch dementieren«, versichere ich eilig und muss mir ein Grinsen verkneifen, als ich mir Molly mit rotem Gesicht und zwei kleinen Hörnern vorstelle.

»Das glaubt uns doch keiner!«

»Dann fragen wir die kleine Blonde, ob sie uns hilft«, schlage ich vor. »Dann bekommt sie noch mehr Aufmerksamkeit von der Presse.«

»Wie naiv bist du denn? Sie wollte doch nur die Publicity! Lern mir doch nicht diese Sorte kennen. Wenn die verraten soll, dass sie in Wirklichkeit einen Korb bekommen hat, winkt sie dankend ab.«

Anscheinend glaubt sie mir doch, schießt es durch meine Gedanken. Ich frage mich, warum in letzter Zeit unsere Telefonate so eskalieren. Und ich frage mich, warum sie unbedingt hierherkommen soll, wenn sie mir doch immer gleichgültiger wird. Das passt alles nicht zusammen! Der Grund ist wohl dasselbe Gefühl, das ich auch sonst so hasse. Die Unlogik.

»Aber wahrscheinlich hat diese Marylin Monroe für Arme es gar nicht nötig, zu lügen. Du hast mein Vertrauen noch nie verdient«, giftet sie weiter.

Okay, Molly hat sich nie wirklich nachvollziehbar verhalten, aber das hat jetzt schon eine neue Qualität. Langsam nervt mich dieser dumme Streit, und ich frage mich, warum wir so was in letzter Zeit ständig vom Zaun brechen. Manchmal ist es ja schön und gut, ein bisschen Dampf abzulassen, aber unsere Beziehung wird immer mehr zu einer tickenden Zeitbombe.

»Du musst nicht immer denken, dass alle so ticken wie du!«, brülle ich unüberlegt durchs Telefon.

»Das habe ich nicht nötig! Weißt du was? Ich hab keine Lust mehr!« Die Verbindung bricht ab, Molly hat aufgelegt.

Wut steigt immer weiter in mir hoch, schließlich war doch wirklich nichts mit der hohlen Blondine. Wieso ist Molly nicht da, wenn ich sie brauche? Unser Lied geht so durch die Decke, da braucht man jemanden, der einen zurück auf den Teppich holt. Ich möchte irgendetwas Echtes, das mich erdet. Aber dafür war sie noch nie die Richtige. Sie ist ein Flamingo.

Ich schüttle abfällig den Kopf. Sie neidet mir womöglich den Erfolg, hat Angst, dass ihr Stern weniger hell leuchtet als meiner. Deswegen kommt sie bestimmt auch nicht zu Besuch nach LA. Sie kann es nicht leiden, wenn sie nicht die erste Geige spielt.

Wie kann es sein, dass unsere Ehe sich mittlerweile so gescheitert anfühlt? Als ich Molly kennenlernte, war sie einfühlsamer.

Damals startete unsere Band gerade erstmals durch, und ausgerechnet da ging meine vermeintlich große Liebe in die Brüche. Molly hat mich über die Enttäuschung hinweggetröstet. Okay, sie war die Freundin meines Bruders, aber es hat sich damals so ergeben. Ungefähr so, wie es in dem Kalenderspruch steht: Sein Herz kann man nicht belügen, es fühlt, was es will. Molly behauptete jedenfalls, dass die Beziehung zu meinem Bruder am Ende wäre und ich kein schlechtes Gewissen haben müsste. Vielleicht … Aber meine Familie hat das leider nicht so gesehen, doch da war es schon zu spät.

Ich habe Molly nie so geliebt wie Lily, meine große Liebe, aber irgendwie wollte ich auch nicht vor meiner Familie als derjenige dastehen, der seinem Bruder die Frau wegschnappt, weil er es kann, obwohl sie ihm gar nichts bedeutet. Ja, ich wollte wohl, dass das zwischen Molly und mir etwas Ernstes ist. Und nun haben wir die Geschichte krachend gegen die Wand gefahren.

Ich ertrage diese Streitereien nicht mehr. Jeder dreht sich nur noch um sich selber. Ich kann es nicht verhindern. Je länger ich darüber nachdenke, desto stärker drängt der Wunsch nach Trennung in mein Hirn. Wieso gebe ich mir solche Mühe, mich aus den Schlagzeilen herauszuhalten, wenn sie es sowieso nicht zu schätzen weiß? Ihre Hauptsorge ist es, dass ich ihr keine Hörner aufsetze. Na, wenn das ihre einzige Sorge ist …

Ich glaube, ich werde ihr zeigen müssen, wo der Frosch die Locken hat … wo der Hammer hängt …

Scheiß drauf! Ich habe keine Lust mehr auf dieses ewige Gezicke.

Ich werde jetzt den Crashtest machen und mich so richtig in die Schlagzeilen bringen – auf die bewährte Badboy-Art. Dann bleiben ihr zwei Möglichkeiten: Entweder sie wacht auf und kommt, um unsere Ehe zu retten, oder sie bleibt weg – am liebsten, wo der Pfeffer wächst. Ich brauche eine Frau an meiner Seite, auf die ich mich verlassen kann.

Entschlossen verschränke ich die Arme. Bitte sehr, das kann sie haben! Wie heißt es so schön? Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert.

1

LILY

Aus Jessicas Kinderzimmer dringen die Töne von Lovebells are rocking for Christmas. Ich schüttle den Kopf. Liebesglocken rocken für Weihnachten – was ist das nur für ein Titel? Sobald ich diesen Trash höre, dreht sich mein Magen um. Liebesglocken – was soll das bitte schön sein? Bin ich denn die Einzige, die das zweideutig findet?

Mag sein, dass meine Abneigung auch daran liegt, dass ich die Bandmitglieder mehr oder weniger gut kenne. Es sind Freunde aus meiner Heimatstadt, San Bernardino. Besonders dem Frontmann Chris bin ich einmal sehr nah gekommen. Zu nah, definitiv. Denn als die Band erfolgreicher wurde, hat er mich fallengelassen wie eine heiße Kartoffel. Das sagt schon alles, ich werde es ihm nie verzeihen. Chris ist jetzt verheiratet und lebt trotzdem das Leben eines Rockstars: Sex, Drugs und Rock’n’Roll.

Ich ringe schon länger mit mir, Jess diese Musik zu verbieten, denn es ist nicht der einzige anstößige Song der Blood-Red Diamonds. Sie kapiert es hoffentlich noch nicht, aber man weiß ja nie. Doch eins ist mir klar, sobald ich es ihr erklären und danach verbieten würde, hätte ich damit ein Eigentor geschossen. Dann fände sie es erst recht cool.

Leider scheint außer mir niemand Bedenken zu haben, das Lied stürmt unbeeindruckt die Charts. Die Diamonds haben aus den vorangegangenen Skandalen gelernt und ihren Text wasserdicht gemacht. Ein Lied, das nicht im Radio gespielt werden darf, hat es schwer.

Egal, nicht mein Problem. Jess muss den Regler leiser drehen, das ist Körperverletzung. Laut hämmere ich gegen die Tür, bevor ich sie öffne.

»Mach die Musik leiser. Du weißt, Alice mag es nicht, wenn sie so laut ist!«, brülle ich hinein.

Jess rollt theatralisch mit den Augen. Immerhin hat sie mitbekommen, dass ich die Tür geöffnet habe.

»Wenn’s sein muss«, murrt sie und dreht missmutig den Regler herunter.

»Danke, auch im Namen von Alice.« Ich winke zufrieden zum Abschied. »Tschüss, Süße!«

Meiner Tochter entfährt ein unwilliges Knurren, während ich die Tür hinter mir schließe. Okay, das ist wohl in dem Alter so. Ich muss mich dran gewöhnen, sie kommt bald in die Pubertät.

Jetzt steht mir noch der schlimmere Abschied bevor. Ich öffne die Zimmertür meines fünfjährigen Sohns Jude. »Ich bin dann weg. Tschüss, mein Schatz.«

Er hebt die eine Seite des Kopfhörers von seinem Ohr. »Was?«

»Ich bin jetzt weg.«

»Wohin gehst du?«

»Arbeiten.«

»Och, Mensch. Immer bist du weg.«

»Du bist doch auch in deinem Zimmer, wenn ich da bin.«

»Weil du zu Hause sowieso immer arbeitest.«

»Das stimmt nicht.«

»Stimmt doch!«

»Was hörst du da?«, versuche ich ihn abzulenken.

»Ein Hörspiel. Die wilde Schlittenfahrt.«

»Was ist das?«

»Was denkst du?« Jude stöhnt. »Eine Weihnachtsgeschichte natürlich.«

»Natürlich.«

»Mama, können wir auch mal in den Schnee fahren? Ich hab noch nie echten Schnee gesehen und möchte auch mal einen Schneeengel machen, so wie im Film«, beklagt er sich.

»Du weißt, dass ich gerade in der Weihnachtszeit immer arbeiten muss. Das ist für uns nun mal Hochsaison.« Es tut mir wirklich leid, aber als Eventmanagerin habe ich gerade zu Weihnachten die arbeitsreichste Zeit des Jahres.

»Dann in den Winterferien«, schlägt er vor.

Ich unterdrücke ein Seufzen, leider hatten wir das Thema schon oft. Zu oft. »Da besuchen wir doch Oma und Opa in Florida. Willst du die gar nicht mehr besuchen?«

Ich komme mir ein wenig mies vor, denn es ist jedes Jahr dasselbe Thema mit den Kindern. Bei dem bisschen Urlaub, der mir zusteht, muss ich genau planen. Einmal im Jahr möchte ich meine Eltern in Florida sehen, die nicht mehr mobil genug sind, um selbst zu reisen. Im Februar, zu den Winterferien, geht das noch am besten, dann kann ich leichter Urlaub bekommen und dort bei gutem Wetter entspannen.

»Doch, aber Oma und Opa können wir doch auch Weihnachten besuchen.«

»Es tut mir wirklich leid, mein Schatz. Ich würde es, wenn es ginge, aber Mister Paul, mein Chef, wird etwas dagegen haben. Ich bekomme nur in den Winterferien Urlaub.«

»Dann such dir doch einen anderen Job.«

»Ich suche ja schon, mein Süßer, aber das ist nicht so einfach. Das weißt du doch.« Natürlich habe ich ihm nur gesagt, dass die Arbeitsstellen knapp sind. Aber nicht, dass die Arbeitgeber sich nicht gerade um alleinerziehende Mütter mit zwei kleinen Kindern reißen. Schon gar nicht, wenn niemand einspringen kann, falls mal Not am Mann ist. Das Leben ist hier verdammt teuer und eine Nanny kaum bezahlbar. Gott sei Dank ist auf meine Nachbarin Alice Verlass. Sie ist seit unserer Kindheit meine beste Freundin. Wir sind beide in San Bernardino aufgewachsen. Uns trennten damals nur ein paar Häuser, heute haben wir die Wohnung im selben Haus.

Jude bleibt hartnäckig. »Kann Jess nicht bei ihrer Freundin wohnen, wenn sie in die Schule geht? Und wir fahren allein in den Schnee?«

Ich presse die Lippen aufeinander, denn mein Herz blutet, wenn ich meine Kinder enttäusche. Doch ich weiß leider keine Lösung für dieses Problem, momentan bin ich auf meinen Job angewiesen. Ich muss am Ball bleiben, sonst bin ich weg vom Markt.

»Ich versuche alles, mein Süßer.«

»Das sagst du immer«, murrt er und legt den Kopfhörer wieder ans Ohr. Trotzig tut er so, als wäre er wieder völlig in sein Hörspiel versunken. Er hat es schon so oft gehört, dass er es auswendig können müsste.

Ich zucke bedauernd mit den Schultern und schiebe mich rückwärts aus der Tür, bevor ich sie schließen will.

»Lass auf, ich will Jude Hallo sagen«, fordert eine wohlbekannte Stimme.

Sie gehört meiner Freundin Alice, trotzdem zucke ich erschrocken zusammen. »Musst du dich so anschleichen?«

»Ich habe geklopft, aber es war wohl zu laut, da habe ich irgendwann den Schlüssel genommen. Dafür hast du ihn mir doch gegeben, oder nicht?«

Ich fahre mir durch die Haare und seufze erleichtert. »Doch, doch, ich bin nur erschrocken.«

»Was für Musik kommt da aus Jessicas Zimmer?«

»Ob du’s glaubst oder nicht, sie hat schon leiser gedreht. Das Kind bekommt noch einen Hörschaden. Kann man mit acht schon in der Pubertät sein?«

»Quatsch. Ich denke, das Kind braucht wieder eine Vaterfigur und du einen Mann.«

Ich schnaube. »Findest du? Immer her damit, wenn du einen im Schrank versteckst.«

Alice zieht einen Mundwinkel hoch. »Ich rede nachher mal mit ihr. Auf mich hört sie normalerweise besser.«

»Das wäre super. Irgendwann habe ich mal gelesen, dass es normal ist, wenn die eigenen Kinder nicht auf die Eltern hören, denn sie hätten ja schon ihre Gene. Manchmal denke ich wirklich, dass das stimmt.«

Alice lacht. »Ist das nicht dieser Lovebells-Song?«

Ich nicke. »Ja, findest du, ich sollte ihn ihr verbieten?«

Alice sieht mich erstaunt an. »Warum? Er ist doch wunderbar!«

»Wunderbar? Findest du das wirklich?«, frage ich erstaunt.

»Ja«, antwortet sie unbeeindruckt. »Schön rockig. Diese extrem kitschigen Lieder machen mich immer aggressiv, genauso wie dieses Boygroup-Gedudel, das sie immer so laut hört.«

»Ich finde es … anstößig«, verrate ich.

Alice’ Augen weiten sich erstaunt. »Anstößig? Du meinst wegen Lovebells?«, fragt sie mit der Gänsefüßchengeste. »Also wirklich, da sind wohl eher deine Gedanken anstößig. Ich glaube ja, du brauchst langsam wieder einen Mann in deinem Leben, wenn du schon solche Gedanken hast.«

»Ein Skandal, dass dieses Lied ständig im Radio rauf und runter gespielt wird …«

Sie schüttelt mit dem Kopf. »Ich finde, das ist eher ein Zeichen, dass es nicht anstößig sein kann. Der Skandal ist, dass du schon so lange nicht mehr …«

»Wage es nicht«, mahne ich. »Ich finde, bei dieser Gruppe wäre es durchaus angebracht, auch zwischen den Zeilen zu lesen. Die haben schon viel zu viele Lieder auf dem Index.«

»Aber falls du den Bezug suchst, männliche Hoden werden im Amerikanischen als Eier, Bälle und Nüsse tituliert, aber nicht als Glocken. Man hört doch die Glocken läuten, wenn man verliebt ist.«

»Blödsinn.«

»Kein Blödsinn, die Wahrheit.«

»Hm«, murmle ich unwillig.

Alice sieht mich verständnislos an. »Es ist doch eine schöne, rockige Abwechslung zu Mariahs All I want for Christmas, das musst du zugeben.«

Ich rolle mit den Augen. »Bei dem Song hör ich schon gar nicht mehr hin.«

Alice schüttelt mit dem Kopf. »Warum bist du so komisch drauf? Mensch, die Band kommt aus unserem Heimatort!«

Ich winke ab. »Vielleicht ist es gerade das.«

Ich habe ihr nie etwas von meiner Enttäuschung über Chris Green verraten, die der Frontmann der Blood-Red Diamonds mir zu Weihnachten beschert hat. Stattdessen habe ich mich bei meinem späteren Mann Cody ausgeweint, was zu meiner soliden Ehe geführt hat, die mich jahrelang geerdet hat.

Auf der Stirn meiner Freundin bildet sich eine steile Falte. »Versteh ich nicht.«

»Ist egal. Liegt vielleicht daran, dass die Band auch beim großen Weihnachtskonzert auftreten soll, das von unserer Agentur organisiert wird.«

»Ach so, da hast du Angst, dass die zu sehr die Badboys raushängen lassen?«

»Ist das so weit hergeholt?«, frage ich schulterzuckend.

Alice wiegt den Kopf. »Möglich ist das schon, aber dafür kannst du dann doch nichts.«

»Kann schon sein, aber mein Chef wird mich verantwortlich machen.«

»Das kann ich mir nicht vorstellen.«

»Ich schon. Aber es lässt sich ja nicht ändern, da muss ich wohl durch.« Ich seufze mit einem Blick auf die Uhr. »Ich muss dringend los, bin sowieso schon zu spät.«

»Na dann … mach dich vom Acker. Ich hab alles im Griff.«

»Danke dir dafür«, antworte ich voll Dankbarkeit und gebe ihr ein kleines Küsschen auf die Wange. »Bis später, dann machen wir es uns gemütlich.«

»Soll ich uns was kochen?«

»Das musst du nicht.«

»Die Kinder brauchen was, und ich muss doch auch essen«, verrät sie.

»Na schön, aber dann überlegst du dir was, wie ich es wiedergutmachen kann.«

Alice grinst. »Oh, da fällt mir sicher etwas ein.«

Schnell werfe ich einen Blick in den Garderobenspiegel und überprüfe, ob meine Frisur noch sitzt. Alice beobachtet mich kritisch. »Warum trägst du eigentlich immer noch diesen blöden Dutt? Er passt nicht zu dir.«

»Findest du? Er verleiht mir ein seriöses Aussehen. Soll ich etwa meine straßenköterblonden Locken offen tragen?«

»Warum nicht? Außerdem sind deine Haare honigblond. Zusammen mit deinen riesigen grünbraunen Augen sind sie der Hammer.«

»Findest du? Dann sollte ich das erst recht nicht tun, sonst stellt mir mein Chef noch mehr nach", antworte ich und strecke mir selber die Zunge heraus.

»Dann solltest du zumindest diese grässlichen Perlenohrstecker herausnehmen. Und mit diesem Kostüm siehst du aus wie eine englische Gouvernante.«

Ich schmunzle. »Was hast du gegen Gouvernanten? Das ist ein ehrwürdiger Beruf.«

Alice winkt ab. »Schon gut. So wird es aber schwer, einen neuen Mann zu finden. Damit lockst du höchstens einen Buchhalter.«

»Was ist jetzt wieder an Buchhaltern verkehrt?«, frage ich lachend. »Nein, im Ernst, meine Arbeit ist doch keine Kontaktbörse. Ich will dort keinen neuen Mann kennenlernen.«

Alice seufzt. »Wäre aber gut für dich.«

»Vielleicht lasse ich mir meine Haare ganz kurz schneiden, dann brauche ich den Dutt nicht mehr. Wäre sowieso praktischer.«

Meine Freundin verdreht stöhnend die Augen.

2

LILY

»Du gehst mir so was von auf den Keks! Deine Nutten verschwinden jetzt!«, tobt Mister Spencer, der Manager der Blood-Red Diamonds.

»Nutten? Du spinnst wohl?! Das sind meine Engel! Und falls du es nicht gemerkt hast, es sind unsere Backgroundsängerinnen«, lallt Chris unbeeindruckt zurück.

Ich blicke mich um. Das Hotelzimmer gleicht einem Müllhaufen, Sektflaschen, Gläser, Kleidung, Pizzastücke liegen verstreut in der Gegend herum. Chris scheint hier schon länger ›gefeiert‹ zu haben. Das ist möglicherweise auch der Grund, warum die halbnackten Frauen aufstehen.

»Kommt zurück ins Bett, Heaven … Miracle … Angel … meine Göttinnen! Der böse Onkel Spencer hat hier gar nichts zu sagen!«, ruft Chris mit schwerer Zunge. Aufgedreht winkt er die Frauen zurück. Doch einen Rest von Anstand scheinen sie zu haben, es steht ja auch ihr Job auf dem Spiel. Sie schnappen sich ihre Kleidung und verschwinden im Bad.

Miles, der Bassist, tritt verärgert zum Bett. »Wenn es dich nicht einmal interessiert, dass wir hier alle aufmarschieren, damit du mit uns auftrittst, dann bist du ein gottverdammter Egoist! Weißt du nicht, wen du damit alles in Schwierigkeiten bringst?«

»Interessiert ihr euch denn für mich? Ihr mit euren kleinen perfekten Leben habt den Staub der Straße doch schon längst abgeschüttelt«, entgegnet Chris schnaubend. Verärgert schiebt er sich hoch und zeigt seinen definierten Body mit den verwegenen Tattoos. Immerhin ist er körperlich in Form, kann also nicht völlig versumpft sein. Psychisch scheint er allerdings etwas aus der Spur geraten. Na ja, wer solche Lieder schreibt …

Trotzdem muss ich bei seinem Anblick schlucken. Er hat sich nicht nur optisch verändert seit unserer gemeinsamen Jugend, trotzdem ist diese fatale Anziehungskraft nicht weniger geworden. Und obwohl ich das nicht will, schlägt mein Herz schneller. Entrüstet versuche ich, meinen verräterischen Körper in die Schranken zu weisen, was leider zum Scheitern verurteilt ist. Wie kann so ein abgefuckter Kerl immer noch so eine starke Wirkung auf mich haben? Das ist mehr als peinlich! Vielleicht hat Alice doch recht. Codys Unfalltod ist jetzt drei Jahre her, langsam sollte ich mich wieder an den Gedanken gewöhnen, dass es nicht gut ist, auf ewig allein zu bleiben.