Schopenhauer - Und die Welt meiner Vorstellung - Heinz Duthel - E-Book

Schopenhauer - Und die Welt meiner Vorstellung E-Book

Heinz Duthel

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der Mensch letztendlich gar nicht wie immer alle behaupten ein Homo sapiens ist ein Geistwesen, ein Vernunftswesen. Nein, er sagt, die Menschen werden nur scheinbar von vorne gezogen, eigentlich aber von hinten geschoben. Eben ähnlich wie die Pflanze oder das Tier sind auch wir Menschen von hinten geschoben, sozusagen durch einen Urtrieb, den berühmten Willen zum Leben und er sagt in diesem Zusammenhang, dass wir diesen Willen zum Leben ganz einfach erkennen können. Wenn man mal genau hinschaut. Allein bei genauerer Betrachtung werden wir auch hier finden, dass er vielmehr ein blinder Drang, ein völlig grundloser, unmotivierter Trieb ist und zwar ist er deshalb beim näheren Hinschauen unmotiviert, dieser Trieb, weil er keinem höheren Zweck dient und das ist ja das Interessante. Dient dieses Überleben einem höheren Zweck, und da fragt Schopenhauer, aber der letzte Zweck von allem, was ist er? Geplagte Individuen eine kurze Spanne Zeit hindurch zu erhalten, sodann die Fortpflanzung dieses Geschlechts und seines Treibens.

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Schopenhauer - Und die Welt meiner Vorstellung

Das könnten wir messen. Die allen gemeinsame Grundstruktur aber der Wille, der Wille zum Leben, der als Seinen Grund metaphysisch die Ursache dafür ist, dass die alle sich so bewegen und rennen, Den selber können wir nicht mehr messen, eben weil er metaphysisch ist. Gut, der Wille allein ist unwandelbar und schlechthin identisch. Während also sozusagen jedes Lebewesen verschiedene Geschwindigkeiten hat usw., bleibt der Wille immer gleich und ist in jedem Lebewesen mit der vollen, ungeteilten Kraft an den Werken.

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Heinz Duthel

Schopenhauer - Und die Welt meiner Vorstellung.

Ich bin überzeugt, die Menschheit hat einiges von mir gelernt, was sie nie vergessen wird.

Schopenhauer

Ich begrüße Sie ganz herzlich zu Arthur Schopenhauer, einem der bedeutendsten Denker des 19. Jahrhunderts und Schopenhauer war und ist unter allen Philosophen der beste und brillanteste Pessimist.

Keiner hat, so wie er, die großen und kleinen Probleme und Zumutungen des Lebens und auch die Tragik der Weltgeschichte erkannt und so furios beschrieben.

Sein Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung ist bis heute eine Provokation, denn darin vertritt er die These, dass der Mensch letztendlich gar nicht wie immer alle behaupten ein Homo sapiens ist ein Geistwesen, ein Vernunftswesen.

Nein, er sagt, die Menschen werden nur scheinbar von vorne gezogen, eigentlich aber von hinten geschoben. Eben ähnlich wie die Pflanze oder das Tier sind auch wir Menschen von hinten geschoben, sozusagen durch einen Urtrieb, den berühmten Willen zum Leben und er sagt in diesem Zusammenhang, dass wir diesen Willen zum Leben ganz einfach erkennen können. Wenn man mal genau hinschaut.

Jedes Lebewesen, wenn man ihm nach dem Leben trachtet geht in den höchstmöglichen Widerstand und setzt alles daran, irgendwie am Leben zu bleiben. Ich zitiere das ganze Wesen eines so bedrohten Lebenden verwandelt sich sofort in das verzweifeltste Sträuben und Wehren gegen den Tod. Man sehe zum Beispiel die unglaubliche Angst eines Menschen in Lebensgefahr und den grenzenlosen Jubel nach seiner Rettung. Der Wille, dieser Wille zum Leben, den wir darin sehen, dass alle am Leben bleiben wollen. Dieser Wille ist universell, das heißt, er ist ebenso in einer Fliege, die im Spinnennetz hängt und mit aller Kraft versucht, aus dem Spinnennetz herauszukommen.

Wie in einem Hasen, der, so schnell er nur kann, Haken schlägt und versucht, dem Fuchs zu entkommen und ebenso im Menschen, der, sagen wir mal, eine Lawine auf sich zukommen sieht und so schnell er kann seitlich des Waldes zu erreichen versucht, um sich vor der Lawine in Sicherheit zu bringen. Es ist derselbe universelle Wille und oder auch wenn Sie beispielsweise wer von Ihnen einen Garten hat, wenn Sie Unkraut ausreißen, dann ist das auch sofort wieder da. Das gilt auch für die Pflanzen und jeder kennt auch das Bild von einem Löwenzahn, der mitten durch einen Torweg oder einen gepflasterten Weg durchbricht. Das, meine Damen und Herren, ist der blinde Wille zum Leben und Schopenhauer kann daher sagen Jeder Blick auf die Welt bezeugt der Wille zum Leben, der allein wahre Ausdruck ihres innersten Wesens ist und dieser Wille zum Leben, sagt Schopenhauer, ist metaphysisch. Was heißt das?

Der Wille zum Leben ist metaphysisch. Vom griechischen Meta, das heißt hinter und physisch, heißt quasi physisch, physikalisch. Also der Wille zum Leben ist hinter allen physikalischen und physischen Erscheinungen zu suchen. Ein Beispiel also dieser metaphysische Wille ist ja nicht messbar und ein Beispiel Wir könnten mit entsprechenden sensiblen Apparaturen messen, mit wie viel Kraft die Fliege im Spinnennetz zu entkommen versucht, und könnten sagen, die setzt 0,0037 Kilo Pond ein bei den Flügelschlägen. Der Hase rennt mit 38 Stundenkilometern vor dem Fuchs weg. Oder auch der Mensch, sagen wir mal, schafft es, mit 30 Kilometern den Wald zu erreichen, um der Lawine zu entkommen.

Das könnten wir messen. Die allen gemeinsame Grundstruktur aber der Wille, der Wille zum Leben, der als Seinen Grund metaphysisch die Ursache dafür ist, dass die alle sich so bewegen und rennen, Den selber können wir nicht mehr messen, eben weil er metaphysisch ist. Gut, der Wille allein ist unwandelbar und schlechthin identisch. Während also sozusagen jedes Lebewesen verschiedene Geschwindigkeiten hat usw., bleibt der Wille immer gleich und ist in jedem Lebewesen mit der vollen, ungeteilten Kraft an den Werken und die Theologen und die Theologen und Philosophen haben eben deshalb Unrecht, weil sie den blinden Willen einfach übersehen haben und der Mensch ist kein Geistwesen und auch kein Vernunftswesen. Stattdessen also ist es der blinde Wille, auftretend als Lebenstrieb, Lebenslust und Lebensmut. Warum aber spricht Schopenhauer eigentlich vom blinden Willen?

Denn schließlich ist ja das Überleben durchaus ein sinnvolles Ziel oder auch die Fortpflanzung etcetera und auf den ersten Blick könnte man meinen, der Wille ist durchaus zielgerichtet. Er sagt Schopenhauer. Allein bei genauerer Betrachtung werden wir auch hier finden, dass er vielmehr ein blinder Drang, ein völlig grundloser, unmotivierter Trieb ist und zwar ist er deshalb beim näheren Hinschauen unmotiviert, dieser Trieb, weil er keinem höheren Zweck dient und das ist ja das Interessante. Dient dieses Überleben einem höheren Zweck, und da fragt Schopenhauer, aber der letzte Zweck von allem, was ist er? Geplagte Individuen eine kurze Spanne Zeit hindurch zu erhalten, sodann die Fortpflanzung dieses Geschlechts und seines Treibens.

Bei diesem offenbaren Missverhältnis zwischen der Mühe und dem Lohn erscheint uns der Wille zum Leben. Als ein Tor. Ein Wahn also. Der Wille ist ein bloßer Tor. Eine Art Wahn. Denn er dient keinerlei höherem Zweck und er ist aus drei Gründen ist er blind.

Also zum einen ist er blind, weil wir ja letztlich so sehr wie alle immer weiterleben und uns durchschlängeln. Letztlich müssen wir alle sterben. Zweitens ist es ein blinder Wille, denn auch wenn man jetzt sagt okay, aber wir kriegen ja Kinder, wir pflanzen uns fort. Da sagt der Schopenhauer auch das ist letztlich die Fortpflanzung. Der Sexualtrieb ist blinder Wille, weil seine pessimistische Prognose lautet am Ende führt der Sexualtrieb zur völligen Übervölkerung des gesamten Planeten. Drittens ist der Wille blind, und das ist vielleicht das Wichtigste, weil er nicht sich selbst reflektiert. Er erkennt sich selbst nicht und das sieht man besonders dann. Wenn sich der Wille individuiert. Das ist ein Wort von Schopenhauer.

Der Wille geht ja in die einzelnen Individuen rein und individuiert sich im Grunde genommen und da passiert jetzt folgendes Derselbe Wille, der den Wolf antreibt, dass er unbedingtes Reh erwischt und tötet und fressen kann. Derselbe Wille individuiert sich aber auch im Reh und treibt das Reh an, um irgendwie dem tödlichen Biss zu entkommen und da sagt der Schopenhauer in einer also deshalb kann Schopenhauer sagen in einer seiner Erscheinungen. Also im Wolf gesteigertes Wohlsein suchend, in der anderen Imre großes Leiden hervorbringt und so im heftigen Drange die Zähne in sein eigenes Fleisch schlägt, nicht wissend, dass er immer nur sich selbst verletzt.

Also der Wille schlägt seine Zähne in sein eigenes Fleisch, und weil er blind ist, weiß er gar nicht, dass er im Grunde sich selbst kannibalisiert und deshalb kann Schopenhauer sagen der Quäler und der Gequälte sind eins.

Zusätzlich ist der blinde Wille natürlich auch ohne jede Moral. Der kennt keine Skrupel. Deswegen kommt das Fazit von Schopenhauer, der Wille ist rein an sich betrachtet erkenntnislos und nur ein blinder, unaufhaltsamer Drang. Auch der majestätische Löwe, den wir seit vielen Jahrhunderten immer so bewundern und die auch in der Literatur so toll beschrieben wird, weil er so eine Gelassenheit und so eine Ruhe hat.

Aber auch der, sagt Schopenhauer, steht letztlich schon auf einem Berg von Leichen und erhält seine Existenz nur durch einen täglich neuen Blutzoll und letztlich gibt es kein Entkommen aus diesem Fressen und gefressen werden, weil. Alle Lebewesen sind Stoffwechsel. Die müssen ein ausatmen, die müssen essen, die müssen trinken und deswegen, wenn man die Natur anschaut, kann man sagen, man sehe sie doch nur mal an, diese Welt beständig bedürftiger Wesen, die bloß dadurch, dass sie einander auffressen, eine Zeit lang bestehen, ihr Dasein unter Angst und Not durchbringen, bis sie endlich dem Tode in die Arme stürzen. Das Dasein.

Da zieht Schopenhauer dieselbe Konsequenz wie die Buddhisten Das Dasein bedeutet Leiden, Leben heißt Leiden, und so kann er sagen jede so ist jede Lebensgeschichte eine Leidensgeschichte. Das Leben als Ganzes gesehen hat zusätzlich eine, wie soll ich sagen, recht traurige Tendenz.

Er sagt auch geht der Weg stetig bergab. Die selig träumende Kindheit, die fröhliche Jugend, das mühselige Mannesalter. Das ist kein Druckfehler also. Er schreibt in dieser Orthografie das mühselige Mannesalter, das gebrechliche, oft jämmerliche Greisentum und endlich der Todeskampf. Sieht es nicht geradezu aus, als wäre das Dasein ein Fehltritt? Und Schopenhauers klare Antwort lautet Ja, Das Dasein ist tatsächlich ein Fehltritt, ein Unfall der Evolution, und wir müssen uns eingestehen, dass wir über das Dasein der Welt uns nicht zu freuen haben, dass ihr Nichtsein ihrem Dasein vorzuziehen wäre. Nun, meine Damen und Herren, jetzt sind wir leider, oder wie soll ich sagen, trauriger Weise sind wir alle da oder noch da, obwohl ja unser Dasein. Eigentlich unser Nichtsein dem Dasein vorzuziehen sei. Sind wir alle da? Aber ich kann Ihnen. Ich kann Sie jetzt nicht trösten. Aber Schopenhauer gibt uns ganz zum Schluss auch noch drei Chancen und erklärt uns drei Möglichkeiten, wie wir dem blinden Willen und dem Leiden an der Welt entkommen können. Zunächst schauen wir uns aber noch einmal sein Hauptwerk an. Die Welt als Wille und Vorstellung.

Dieses Buch beginnt mit einem sehr, sehr klaren und ganz einfachen Satz: Die Welt ist meine Vorstellung.

Es ist der erste Satz hier und das ist natürlich bereits eine Provokation. Denn wenn die Welt nur meine Vorstellung ist, dann kann ja sein, ich habe eine Vorstellung von der Welt, aber in Wirklichkeit ist sie ganz anders.

Und genau so ist dieser Satz von Schopenhauer auch gemeint. Die einzige Welt, welche jeder wirklich kennt und von der er weiß, trägt er in sich als seine Vorstellung. Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel Der Holzfäller, der Holzknecht, der in Wald geht und muss einen riesigen Baum fällen. Der sieht den Baum in seiner Vorstellung, Der hat eine ganz andere Vorstellung von dem Baum, wenn er weiß, ich muss jetzt den fällen wie die Kinder, die da hochklettern. Die erleben den Baum ganz anders und die erleben ihn noch mal anders als das Liebespaar, was sich unter dem Baum küsst, vielleicht sogar liebt. Die sehen dieses Blätterwerk, die haben wieder eine ganz andere Vorstellung von ein und demselben Baum. Daher kann Schopenhauer sagen Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt. Weil nämlich alles, was für den Menschen da ist, immer nur in seinem Bewusstsein da ist. Eben deshalb diese Sätze. Du hast vielleicht Vorstellungen. Oder ein noch häufiger Satz, den wir hören. In was für einer Welt lebst du denn? Und im Prinzip leben wir schon alle in derselben Welt. Aber bei gleicher Umgebung haben wir alle anderen Vorstellungen und das gilt auch für die Wissenschaft. Denn auch in der Wissenschaft gibt es Vorstellungen von der Welt. Erst hatten sie die Vorstellung die Erde ist eine Scheibe, dann hieß es plötzlich Sie ist rund. Dann hieß es Ja, die ist der Mittelpunkt des Universums, rundherum sind die Sterne.

Dann hieß es Nein, nein, wir kreisen selber um die Sonne, wir sind am Rand vom Universum und alles ist relativ und mit jeder neuen Vorstellung und jeder neuen Hypothese ändert sich auch unsere gesamte Realität, die wir von der Welt kennen und die einzige Gewissheit, die wir alle in unserem Leben haben. Die einzige wirkliche Gewissheit ist, dass wir vom blinden Willen angetrieben werden und warum? Weil die der Wille. Den bekommen wir über eine zweifache Vorstellung von unserem Körper. Wir alle haben ja einen Leib oder einen Körper und von unserem Körper haben wir zwei verschiedene Vorstellungen. Einmal als Vorstellung, in verständiger Anschauung, als Objekt unter Objekten. So dann aber zugleich auf eine ganz andere Weise, nämlich als Wille. Das heißt, wenn Sie in der Früh aufstehen und schauen in den Spiegel oder schauen an sich runter und rechts steht der Schrank und links die Kommode. Dann haben Sie zunächst mal eine Vorstellung von sich selber als ganz normales Objekt unter Objekten. Da ist der Schrank Objekt, da ist ein Objekt, da ist mein Körper Objekt und dann kann man sagen okay, ich bin zu schwer, ich bin zu dick. Egal. Aber wir sehen uns als Objekt im Vergleich zum Schrank, der auch ein Gewicht hat, hoffentlich schwerer und wir haben aber noch eine zweite Vorstellung von unserem Körper, und das ist die entscheidende. Wir spüren nämlich, dass wir Hunger haben, dass wir Durst haben, dass wir Bedürftigen Bedürfnisse haben. Das spürt und erkennt jeder in sich selbst.

Und diese Vorstellung ist nicht trügerisch, sagt er. Diese Vorstellung, die zeigt uns, wie die Welt beschaffen ist und deswegen kann er sagen Jeder findet sich selbst als diesen Willen, in welchem das innere Wesen der Welt besteht und es gibt das wäre jetzt sozusagen die erste Zusammenfassung von seinem Hauptwerk. Es gibt, wir haben 100 verschiedene Vorstellungen von der Welt, aber hinter allem steht ein universeller metaphysischer Wille, und der ist das Entscheidende. Darum heißt es auch die Welt als Wille und Vorstellung in dieser Reihenfolge und weil das nun so ist, dass der Wille uns antreibt, gibt es ein sechsfaches Leiden, aus dem wir nicht herauskommen, weil wir schon gesagt haben Leben heißt leiden und ich fange gleich mal an. Erstens Alles Wollen entspringt aus Bedürfnis. Aus Mangel, also aus Leiden. Gegen einen Wunsch, der erfüllt wird, bleiben wenigstens zehn versagt. Also mit diesem ersten Leiden meinte er einfach unsere Bedürfnisstruktur, denn sie wissen ja, wenn wir Hunger haben, beispielsweise ist das ein Mangel, da leiden wir an dem Nichtvorhandensein von Nahrung. Bei Durst ähnlich und das zweite Problem ist er sagt, wir können alle Bedürfnisse gar nicht befriedigen, weil zum Beispiel Bedürfnis nach Liebe, Bedürfnis nach Anerkennung, nach Weltruhm, nach Macht, nach Geld, nach materieller Sicherheit, nach ewiger Gesundheit. Wir haben so viele Bedürfnisse, dass er sagen kann zehn weitere bleiben versagt. Das nächste zweite große Problem, an dem wir leiden, ist, dass diese Wünsche, diese Bedürfnisse ja immer wieder kommen.

Also wir haben vielleicht, darum sind wir ja ständig im Supermarkt und müssen machen und tun, weil ja immer wieder kommen die Bedürfnisse und da sagt er. Haben ihm auch schon andere gesagt. Ja, aber Schopenhauer, Das ist doch gerade schön, dass wir immer wieder Hunger kriegen.

Dadurch haben wir immer wieder neue Genüsse. Das ist doch toll am Leben, und der Genuss überwiegt alle Mühe und dazu sagt Schopenhauer Wer die Behauptung, dass in der Welt der Genuss den Schmerz überwiegt oder wenigstens sie einander die Waage halten, in der Kürze prüfen will der Vergleiche nur mal die Empfindung eines Tieres, welches ein anderes frißt mit der dieses anderen. Der dritte große Leidenspunkt, den wir alle hier im Leben haben und zu dem uns der Wille zum Leben verurteilt, ist die Individuierung, die ich schon angesprochen habe, weil der Wille tatsächlich in allen Lebewesen ist. Kommt es natürlich zwischen den Lebewesen auch immer zu einem Kampf.

Er sagt Wir sehen in der Natur überall Streit, Kampf und Wechsel des Sieges. Jede Stufe der Objektivation, des Willens macht der anderen die Materie, den Raum die Zeit streitig. Also zum Beispiel. Also jede Objektivation, jede Stufe der Objektivation. Was sind so Stufen der Objektivation? Zum Beispiel die Pflanzen, die Tiere, Die Menschen sind verschiedene Stufen der Objektivation und jede Macht der anderen die Materie streitig. Die Pflanzen saugen aus der Erde, die übrigens auch willig ist, die die Mineralien raus und machen die die Mineralien streitig. Die Tiere essen dann wieder, grasen diese Halme ab und machen da wieder Materie streitig.

Und auch untereinander, also innerhalb der Pflanzen, hat Schopenhauer das Beispiel, dass oft Pflanzen sich nach der Sonne strecken, eine andere verdecken. Die hat keine Sonne mehr und geht ein. Auch da machen sich alle gegenseitig die Materie streitig und am schlimmsten wäre es am schlimmsten natürlich. Ja, der Mensch und zwar da hat er auch einen schönen Satz. Er sagt, der Mensch hat alle anderen unterdrückt und sie zur bloßen Fabrikware herabgebracht. Ist das nicht schön? Ich glaub, ich habe es mitgebracht, so dass der Wille zum Leben durchgängig in verschiedenen Gestalten seine eigene Nahrung ist, bis zuletzt das Menschengeschlecht, weil es alle anderen überwältigt, die Natur für ein Fabrikat zu seinem Gebrauch ansieht, dasselbe Geschlecht jedoch auch sich selbst jenen Kampf, jene Selbst Entzweiung des Willens zur furchtbarsten Deutlichkeit offenbart und homo homini lupus wird.

Also zunächst er spricht da auch davon, dass wir die Pflanzen in gläserne Gefängnisse einsperren, also Gewächshäuser, dass wir die Tiere in riesige Hallen sperren. Aber auch der Mensch wird dem Menschen zum Wolf. Homo homini lupus. Da zitiert er Thomas Hobbes, den englischen Philosophen. Weil wir, und da bringt er besondere Beispiele und beschreibt sehr schön diese Fabriken der industriellen Revolution, in der er ja gelebt hat und schreibt. Da machen Arbeiter monoton der Bewegungen den ganzen Tag in einer Halle, ohne jedes Licht, ohne Sonnenschein und das, sagt er, ist entwürdigend und pure Ausbeutung und Sklaverei. Dies aber ist das Schicksal von Millionen, letztlich diese gegenseitige Unterdrückung, Ausbeutung und Kannibalisierung ist aber eben Folge unserer Bedürfnisstruktur und da gibt es keinen Ausweg, denn der Wille ist ein hungriger Wille, denn es gibt keinen Ausweg, weil der Wille ein hungriger Wille ist und das zeigt er jetzt an einer ganz großen Vielzahl von akribischen Beispielen. Es gibt sogar Spinnen, schreibt er, die nach dem Liebesakt den männlichen Partner verzehren. Oder Insekten. Die legen ihre Eier in andere Tiere, und die Larven schlüpfen aus und fressen das lebendig von innen auf. Oder Schildkröten gehen jedes Jahr an Land, um Eier zu legen und da warten schon die Schakale drin, die umbrechen den weichen Brustpanzer auf und fressen die lebendig und dieses Elend findet jedes Jahr statt, sagt er. Ich habe Ihnen jetzt nur ein wirklich ergreifendes Beispiel mitgebracht, weil es noch den blinden Willen zeigt, der sich individuiert, sobald er in der Einheit ist. Er ist ja völlig unreflektiert, kämpft er in dieser individuellen Einheit und das Beispiel ist die Bulldogameise, eine riesige braune, böse Ameise. Was heißt bös? Das ist jetzt natürlich Quatsch, das ist kein moralisches Urteil und da sagt er, wenn man sie durchschneidet, beginnt ein Kampf zwischen dem Kopf und dem Schwanz. Teil Jener greift diesen mit seinem Gebiss an und dieser wehrt sich tapfer durch Stechen auf jenen, bis sie sterben oder von den anderen Ameisen weggeschleppt werden und das findet jedes Mal statt. Also er hat tausende Naturbeobachtungen auch von Naturforscher in seiner Zeit da eingearbeitet. Das vierte große Leiden, das wir qua Existenz auf der Erde haben, ist ein spezifisch menschliches Leiden, nämlich die Sorge um künftige Bedürfnisse. Die haben wir ja auch noch. Es hat das Tier nicht, weil das Tier kennt, zum Beispiel keine Sorge oder keine Angst vor Altersarmut kennt das Tier weniger. Aber der Mensch, der, wenn gerade mal seine Bedürfnisse im Griff hat, hat der immer schon Gedanken an die nächsten Bedürfnisse? Und im Gegensatz zum Tier das Tier lebt in der Gegenwart. Eben dieses den Tieren eigene gänzliche Aufgehen in der Gegenwart trägt viel bei zu der Freude, die wir an unseren Haustieren haben. Schopenhauer hatte ja immer seinen Pudel dabei bei den langen Spaziergängen und das fand er eben gut, dass der wenigstens, wenn er mal zufrieden ist, gegessen, getrunken. Dann ist er ruhig und freut sich ja nicht wie der Mensch, der schon an seinen künftigen Hunger denkt. Hinzu kommt auch durch das, dass wir in dieser vierten Qual immer an die Zukunft denken, müssen wir immer eine Hauptsorge haben. Es ist auch interessant, Das stimmt tatsächlich. Ich habe drüber nachgedacht. Ich habe auch immer eine Hauptsorge und da sagt er, wenn eine große, uns beklemmende Besorgnis endlich durch den glücklichen Ausgang uns von der Brust gehoben wird, alsbald an ihre Stelle eine andere tritt und selbst wenn die kleiner ist, sagt er, dann baut die sich so auf, bis sie auch wieder den Thron voll und ganz einnehmen kann und die fünfte Langeweile, die fünfte Qual, die wir auch alle ausstehen müssen als Menschen, ist interessanterweise die setzt dann ein.