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Mehrere Monate im Jahr 2018 war das Autoren-Duo Diana Kokot und Reiner Bonack im Rahmen des Projekts Kindsein in Sachsen-Anhalt vom Friedrich-Bödecker-Kreis Sachsen-Anhalt e.V. am Markgraf-Albrecht-Gymnasium Osterburg aktiv. Schnell sprang der Funke von den beiden erfahrenen Schriftstellern zu den Jung-Autoren über, die mit viel Fantasie, Wortwitz und Eifer ans Schreib-Werk gingen Und nun nehmen sie ihre Leserinnen und Leser mit auf eine Reise durch das Jahr mit all seinen Farben. So unterschiedlich wie diese Farben sind auch die Texte der Osterburger Gymnasiasten. Sie geben berührende Einblicke in die Gefühls-, Lebens- und Gedankenwelten der jungen Schreibenden. Dadurch gehen sie unter die Haut.
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Seitenzahl: 103
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Vorwort
Texte aus der Klasse 6a
Mancher Tag ist wie ein Honigkuchenbär
Der schönste Tag mit Floh
Die Wahrheit sagen ist schwer
Herr Winter ist ein ganz normaler Mensch
Von Killerclowns und Schnäppchenjägern
Ein Stern funkelt wie ein Honigkuchenpferd
Texte aus der Klasse 6b
Kennenlern-Schreibwerkstatt am ersten Tag Projekt-Eröffnung
Thema : Kindertag Kreatives Schreiben zu drei Schwerpunkten
Schreibthemen, die von den Kindern selbst gewählt wurden
Gruppenarbeiten zum Thema Jahreszeiten
Von den Schülern gewählte Themen, bei denen sie ihrer Fantasiefreien Lauf lassen konnten
Stufengedichte
Die Projektleiter
Ein neues Jahr schenkt uns wieder ein neues Buch.
Erneut ist es dem Friedrich-Bödecker-Kreis e.V. in Sachsen-Anhalt gelungen, Schülerinnen und Schüler fürs Schreiben zu begeistern.
Mehrere Monate war das Autoren-Duo Diana Kokot / Reiner Bonack im Rahmen des Projekts „Kindsein in Sachsen-Anhalt“ am Markgraf-Albrecht-Gymnasium Osterburg aktiv.
Schnell sprang der Funke von den beiden erfahrenen Schriftstellern zu den Jung-Autoren über, die mit viel Fantasie, Wortwitz und Eifer ans Werk gingen – geradeso wie es Janina Herte in ihrem Stufengedicht ausdrückt:
Schreiben
abschalten können
neue Welten entdecken
Fantasie freien Lauf lassen
vor der realen Welt fliehen
Und Janina taten es auch ihre Klassenkameradinnen und Klassenkameraden gleich. Sie entdeckten schnell, dass die Beschäftigung mit Sprache und Literatur interessant, fesselnd und lustig sein kann.
Entstanden ist dabei ein lesenswertes Büchlein, das den Titel trägt: „Schreibend durch das Jahr.“
Eigene Erlebnisse und Gedanken, wie zum Thema „Kindertag“ oder „Lieblingsmonat“ wurden dabei zu Papier gebracht oder dem Tagebuch anvertraut. Man erinnerte sich an unvergessliche Momente, wie Geburtstage, das Zusammensein mit der Familie, den Freunden oder mit dem geliebten Haustier.
Mit großer Freude wanderten die jungen Schreibenden auch auf den Pfaden der Fantasie.
Und nun nehmen sie ihre Leserinnen und Leser mit auf eine Reise durch das Jahr mit all seinen Farben. So unterschiedlich wie diese Farben sind auch die Texte der Osterburger Gymnasiasten.
Sie geben Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der jungen Schreibenden.
Dadurch gehen sie unter die Haut.
Dass dieses Schreibprojekt so erfolgreich verlief, ist neben dem Einfühlungsvermögen und Geschick der beiden Schriftsteller auch ihren Projekt-Partnerinnen, den Lehrerinnen Sabine Stampehl und Uta Kühne, zu verdanken. Ihnen und ebenso der Schulleitung, insbesondere Fabian Kröhnert, gebührt ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung und die Gastfreundschaft, die den Autoren bei allen Schreibwerkstatt-Treffen gewährt wurde.
Zu danken ist außerdem dem Friedrich-Bödecker-Kreis e.V. in Sachsen-Anhalt, der das Projekt erst möglich gemacht und auch den Druck dieses Büchleins unterstützt hat.
Diana Kokot / Reiner Bonack
Osterburg, im Dezember 2018
Projektleiter: Reiner Bonack
Die Klasse 6a mit der Klassenleiterin Uta Kühne
Leon Gieschler
8. Mai 2018
Liebes Tagebuch
Heute waren wir in der Bibliothek. Dort haben wir, die 5a und die Klasse 5b, an der Eröffnung unseres Schreibprojekts teilgenommen. Es wurde Musik gespielt, und das hat mir sehr gefallen. Es wurden aber auch coole Gedichte und Geschichten von den beiden Schriftstellern, die das Projekt leiten, vorgelesen. Heute war ein toller Tag.
Dein Leon
Erik Jambor
8. Mai 2018
Liebes Tagebuch
Heute war die Eröffnung unseres Schreibprojektes „Schreibend durch das Jahr“. Ein Mann aus Magdeburg (er ist FCM-Fan) wird bis in die 6. Klasse mit uns kleine Texte schreiben, die dann in einem Buch veröffentlicht werden sollen. Ich finde ihn nett.
Er ist Schriftsteller und schreibt Gedichte und Märchen.
Eigentlich hatte ich keine Lust, etwas zu schreiben. Doch jetzt denke ich: Es wird schon gehen.
Dank dieses Schreibprojektes hatten wir heute kein Mathe.
Unser Bus fährt bis morgen nicht mehr zur Schule, nur bis zum Bahnhof, wegen des Spargelfestes. Für das Spargelfest bauten sie am Vormittag gerade ein Riesenrad auf.
Ab übermorgen sind Ferien. Ich hoffe, es werden schöne anderthalb Wochen.
Jolene Janas
8. Mai 2018
Liebes Tabu
Heute ist der erste Tag, an dem ich irgendwas schreibe, weil jemand gesagt hat, dass ich ein Tagebuch schreiben soll.
Gerade schreibe ich so was wie Kakadu oder Einhörner.
Mir fällt gerade auf, dass der Füller von Annika sehr schön aussieht.
Außerdem stört der Rand, auf dem ich schreibe.
Yippi! Jetzt fällt mir ein, dass ich kein Schwimmtraining habe, denn ich habe heute noch von gestern Muskelkater.
Aber wir haben Hochsprung, und ich will nicht …
Ich will immer noch nicht …
Jetzt vielleicht?
Immer noch nicht!
Das war’s für heute. Wünsche mir Glück beim Sport!
Deine Jolene
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Julian Danks
Mancher Tag ist wie Stromausfall
Mancher Tag ist wie Stromausfall.
In der Schule passiert nichts.
Es ist 12,04 Uhr, und es passiert nichts.
Es ist 13,04 Uhr, und es passiert nichts.
Doch 13,05 Uhr rennt jeder Schüler raus
wie bei einem Stromausfall.
Leonie Becker
Tage gibt es
Tage gibt es,
die sind wie ein Stein,
sind kalt und grau,
bewegen sich keinen Zentimeter vom Fleck
als stünden sie still
mit gebrochenem Bein.
Nele Marie Krost
Mancher Tag ist wie Konfettiregen
Mancher Tag ist wie Konfettiregen.
Schöne Momente sind wie ein Segen.
Die Freude fällt wie große Tropfen vom Himmel.
Mancher Tag ist wie eine Farbbombe,
immer verschieden bunt,
lustig, verrückt und kugelrund.
Zeichnung: Jolene Janas
Linda Emme
Mancher Tag ist wie ein Hönigkuchenbär
Mancher Tag ist wie ein Honigkuchenbär,
deshalb mag ich Honigkuchen sehr.
Mancher Tag ist wie ein schwarzes Loch
das mich verschlingt, sodass mein Herz wild pocht.
Selma Lukadia Schweitzer
Mancher Tag ist eine Qual für mich
Mancher Tag ist eine Qual für mich
deshalb lege ich mich
in einen Quarkteig für dich.
Ich chille den ganzen Tag
sodass du mich magst.
Mein Glück kommt zu mir
und verschwindet nicht mehr mit dir.
Madison Müller
Mancher Tag ist wie ein Kaugummi
Mancher Tag ist wie Kaugummi,
er zieht sich
und zieht sich,
und die Zeit geht nicht um.
Mancher Tag ist unerträglich,
der Uhrzeiger dreht sich und dreht sich,
bloß die Zeit vergeht nicht,
alles bleibt stumm.
Lena Strutz
Mancher Tag ist wie ein Stück Glück
Mancher Tag ist wie ein Stück Glück.
Alle sind nett
und nicht verrückt.
Ich bin so froh.
Wie ein Topf voll Glück
geh ich nach Hause zurück,
wo keiner traurig schaut
und jeder mir alles erlaubt.
Lea Emanuel und Louis Apel
Mancher Tag ist wie eine graue Wolke
Mancher Tag ist wie eine graue Wolke:
in der Schule Deutscharbeit,
viele Hausaufgaben,
für die Freunde keine Zeit.
Emma Möser
Mancher Tag ist wie eine dunkle Wolke
Mancher Tag ist wie eine dunkle Wolke,
in der Schule Deutscharbeit,
manchmal viele Hausaufgaben,
für den Spaß – keine Zeit.
Mancher Tag ist wie eine dunkle Wolke,
auch das Essen schmeckt nicht lecker,
ich bin viel zu müde,
Mama stellt zu früh den Wecker.
Jean Leon Scheunchen
Mancher Tag ist wie ein Esel
Mancher Tag ist wie ein Esel,
staubig, laut und ziemlich grau.
Solche Tage mag ich nicht,
aber Esel und den Himmel –
blau.
Jolina Rösel
Mancher Tag ist wie Schnee
Mancher Tag ist wie Schnee.
Er fällt, man freut sich,
wie ich seh.
Doch dann wird deutlich:
Er ist nass und kalt und
einfach scheußlich.
Fynn Wartmann
Mancher Tag ist wie ein Jedi
Mancher Tag ist wie ein Jedi,
stundenlang im Tedi,
da werde ich zur Mickymaus
und baue mir im Wunderland ein Haus,
bin darin der Meister,
rufe meine Geister
und stopf mich voll mit Kleister.
Neulich hab ich mich
bei meiner Mutter eingeschleimt
und gemerkt, das sich
das reimt.
Henry Krause
Manche Tage dehnen sich wie Kaugummi
Manche Tage dehnen sich wie Kaugummi,
drum werf ich einen Flummi.
Ich denke, ich bin in diesem Raum,
das alles ist ein Traum.
In echt bin ich ein Jedi-Ritter.
Ich schwing mein Laserschwert,
das ist mit Diamanten besetzt
und ganz schön was wert.
Manchmal bin ich auch ein Zaubermeister
und brauche keinen Kleister.
Ich merke, ich bin in diesem Raum.
Das ist leider kein Traum.
Phil Radotzki
Mein Tag ist wie ein Osterei
Mein Tag ist wie ein Osterei,
dick und bunt und ziemlich rund,
solche Tage liebe ich,
da fühl ich mich gesund.
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Selma Lukadia Schweitzer
Mein Pony und ich
Vor einem Jahr fuhr ich mit meinem Opa zu einem großen Bauernhof. Er liegt im gleichen Ort und ganz in der Nähe meines Zuhauses. Mein Opa wollte nur fragen, ob er eine kleine Kanne voll Milch haben könne. Damals kostete sie 50 Cent. Heute bekomme ich sie kostenlos.
Als der Besitzer uns auf dem Bauernhof herumführte, stießen wir auf einen nicht sehr großen Stall. Nachdem wir reinkamen, sahen wir vorn links und hinten rechts kleine Kälber.
Ihr fragt euch jetzt bestimmt, was vorn rechts war. Dort, im dunklen Teil des Stalles, stand ein Pony. Ich fragte meinen Opa wie es heißt, aber er zuckte mit den Schultern.
Der Besitzer des Ponys hatte unser Gespräch belauscht und sagte: Das Pony heißt Trixi.
Ich fragte ihn, ob ich es pflegen darf, also reiten und putzen.
Er antwortete: Leider wurde es lange nicht geritten, also weiß ich nicht, ob du es reiten kannst. Aber du kannst es ja mal versuchen.
Natürlich versuchte ich es jeden Tag. Nach ein paar Wochen klappte es dann auch.
Am Anfang war das Fell der Ponydame noch ganz verfilzt.
Doch nach zwei Monaten Pflege war der Filz dann endlich raus.
Und nun hatte ich sie auch eingeritten. Sie war da schon 25 Jahre alt. Heute kann ich sogar in den Wald mit ihr ausreiten.
Da ich mich gut um sie kümmere, ist sie jetzt sozusagen mein Pony.
Fynn Wartmann
Ein Tag mit meinen Hunden
Es war ein heißer Sommertag. Ich kam von der Schule. Zu Hause begrüßten mich meine Hunde mit lautem Bellen. Ich rief ihnen zu, sie sollten die Klappe halten. Also war dieser Tag eigentlich wie immer: Nachhause kommen, Mittag essen, Hausgaben machen.
Aber als ich damit fertig war, merkte ich, dass ein Hund fehlte.
Ich suchte unseren Hof ab. Weit und breit keine Spur von ihm.
Plötzlich kam jemand und rief: Fynn, deine Hündin Emma hat ein Reh gesehen und ist Richtung Elbe gerannt.
Was soll ich bloß tun, sagte ich leise zu mir.
Dann fiel mir ein, auf mein Fahrrad zu steigen und Emma hinterherzufahren. Aber was war mit Paul, dem anderen Hund? Ich nahm ihn einfach an der Leine mit.
Als wir an der Elbe waren, suchte und schrie ich nach Emma.
Doch kein Laut von ihr kam zurück.
Inzwischen waren meine Mutter und mein Vater auch schon angekommen. Wir suchten weiter.
Da sah ich Emma. Sie schwamm in der Elbe. Und nun riss sich Paul auch noch von der Leine los und sprang ins Wasser.
Na toll!, rief ich, was machen wir jetzt?
Meine Mutter zog sich ihren Badeanzug an. Sie hatte ihn noch vom letzten Schwimmen im Auto.
Zum Glück arbeitet mein Vater bei einem Abrissunternehmen, denn dadurch hatte er immer eine Seilwinde dabei. Ich schnalle mir das Seil um den Bauch und holte die Hunde aus der Elbe heraus.
Mittlerweile war es nun auch schon Abend geworden.
Zu Hause ging ich sofort ins Bett und schlief schnell ein.
Und am nächsten Morgen schrieb ich dann diese Geschichte.
Nele Marie Krost
Mein Hund Locke
Hallo! Ich erzähle euch von meinem Hund. Sein Name ist Locke.
Er ist ein Cavalier King Charles Spaniel
Sein Fell ist braunweiß gefleckt, und es ist weich. Aber er haart sehr.
Ich mag meinen Hund, weil er für mich fast wie ein Kissen, ein Fußwärmer oder ein Kuscheltier ist.
Er freut sich immer, wenn ich von der Schule nach Hause komme.
Manchmal liegt er im Weg, und man stolpert fast über ihn. Aber das ist nicht so schlimm.
Das Fiepen jedoch ist schon nervig.
Vor der Schule spiele ich mit ihm mit seinem Igelspielzeug.
Abends füttere ich ihn und gehe mit ihm spazieren.
Links neben uns wohnt meine Cousine. Sie hat zwei Cavalier King Charles Spaniels.
Einer heißt Ulf. Er ist schwarz und ist der Boss. Der andere, Walter, ist hellbraun.
Ulf ist vier, Locke wird bald vier und Walter ist drei Jahre alt.
Aber Locke mag ich am liebsten. Er ist immer da, wenn ich mich allein fühle, mein Hund Locke.
Leonie Becker
Ein Einzelkind