Schulische Medienbildung in der Migrationsgesellschaft - Corinna Baspinar - E-Book

Schulische Medienbildung in der Migrationsgesellschaft E-Book

Corinna Baspinar

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 1,7, Universität Kassel, Sprache: Deutsch, Abstract: Interkulturelle Kompetenz und Mediennutzung stehen in engem Zusammenhang miteinander: Zum Einen erlaubt das Internet eine Kommunikation über nationale Grenzen hinweg und trägt somit maßgeblich zu unserer modernen Migrationsgesellschaft bei, und zum Anderen können Zeitungen wie Fernsehsendungen in anderen Sprachen und aus fremden Kulturen bezogen bzw. empfangen werden. Diese Möglichkeiten haben eine besondere Bedeutung für diejenigen Bürger in Deutschland, die genetische Wurzeln im Ausland haben und für die neue Medien wie das Internet auch eine Verbindung zu Anverwandten darstellen. Insofern spielt die Medienkompetenz des einzelnen Individuums, d.h. dessen reflektierter Umgang mit einem Medium eine wichtige Rolle. Dazu bedarf es einer gezielten Medienbildung , die besonders durch das Schulsystem frühzeitig gefördert werden sollte, um Schülern eine kompetente Nutzung der Medien zu eröffnen und damit zugleich Chancengleichheit im beruflichen Fortkommen zu schaffen.

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Veröffentlichungsjahr: 2010

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Zusammenhang von Mediennutzung, Migrationshintergrund

und Medienbildung

2. Alltagsbezogene Medienbildung in der Schule

2.1 Einbeziehung der außerschulischen Mediennutzung in den

Unterricht

2.2 Offenheit des Schulunterrichts für schüler-individuelle Lerninhalte

2.3 Können Medien das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gesellschaft

prägen?

3. Mediennutzungsmuster von Menschen mit Migrationshintergrund

3.1 Medien als `Brücke` zwischen den Kulturen

3.2 Interkulturelle Medienpädagogik, um Chancengleichheit im

Berufsleben zu ermöglichen

Literaturverzeichnis

 

1. Zusammenhang von Mediennutzung, Migrationshintergrund und Medienbildung

 

Interkulturelle Kompetenz und Mediennutzung stehen in engem  Zusammenhang miteinander: Zum Einen erlaubt das Internet eine Kommunikation über nationale Grenzen hinweg und trägt somit maßgeblich zu unserer modernen Migrationsgesellschaft bei, und zum Anderen können Zeitungen wie Fernsehsendungen in anderen Sprachen und aus fremden Kulturen bezogen bzw. empfangen werden. Diese Möglichkeiten haben eine besondere Bedeutung für diejenigen Bürger in Deutschland, die genetische Wurzeln im Ausland haben und für die neue Medien wie das Internet auch eine Verbindung zu Anverwandten darstellen. Insofern spielt die Medienkompetenz des einzelnen Individuums, d.h. dessen reflektierter Umgang mit einem Medium eine wichtige Rolle. Dazu bedarf es einer gezielten Medienbildung[1], die besonders durch das Schulsystem frühzeitig gefördert werden sollte, um Schülern eine kompetente Nutzung der Medien zu eröffnen und damit zugleich Chancengleichheit im beruflichen Fortkommen zu schaffen.

 

Zur Durchführung der Medienerziehung[2] in der Schule wird der Lehrkraft eine interkulturelle Sensibilität abverlangt, die es ihr ermöglicht, auf die unterschiedlichen individuellen Voraussetzungen der Schüler einzugehen. Dies erfordert die Kenntnis der Bedingungen, unter denen Schüler mit Migrationshintergrund in unserer Gesellschaft aufwachsen und durch die der Lernprozess der einzelnen Schüler beeinflusst wird.

 

Für eine effektive Medienbildung in Deutschland muss der oft `bikulturelle` Hintergrund von Migrantenkindern berücksichtigt werden. Mit `bikulturell` ist hier das Aufwachsen in zwei Kulturkreisen gemeint. Die Herkunftskultur der Eltern und die Kultur Deutschlands, in der diese Kinder  ihren Alltag erleben.

 

Der Begriff der Kultur wird hier als ein soziales Konstrukt einer Gesellschaft verwendet. Goodenough beschreibt dies folgendermaßen:

 

 „A society’s culture consists of whatever it is one has to know or believe in order to operate in a manner acceptable to its members. Culture is not a natural phenomenon; it does not consist of things, people’s behaviour or emotions. It is rather an organization of these things. It is the form of things that people have in mind, their models of perceiving, relating, and otherwise interpreting them.”[3]

 

Dabei sollte berücksichtigt werden, dass Deutschland aus einem heterogenen `Kulturengeflecht` besteht, welches man mit Wolfgang Welschs[4] Begriff einer Transkultur beschreiben kann:

 

Der Ausgangspunkt des Konzeptes der Transkulturalität ist der, dass jede Kultur an sich ein `Pool` an verschiedensten Identitäten ist, die sich ineinander mischen. Unterschiedlichste Lebensstile und Lebensformen, die mit- und nebeneinander existierten, machen heutige Kulturen aus. Durch Migration, moderne Kommunikationsmöglichkeiten sowie ökonomische Interdependenz sind die Kulturen der Moderne so miteinander verflochten, dass die nationalen Grenzen keine Rolle mehr spielen sollten. Jede mögliche Form von Kultur ist innerhalb jeder einzelnen Gesellschaft oder Nation wieder zu finden. Allerdings, so Welsch, bleibe zwar auch in der Transkulturalität eine theoretische Vorstellung von Einzelkulturen bestehen, doch im Grunde gehe dieses Konzept davon aus, dass nur noch eine übergeordnete große Globalkultur bestehen bleibe. Diese Globalkultur enthalte dann verschiedene Nationalkulturen[5], die aber wiederum so ineinander verflochten seien, dass es innerhalb einer solchen Globalkultur genauso viele Unterschiedlichkeiten gebe wie zwischen den einzelnen Nationen.

 

Neue Medien wie das Internet spielen in Migrantenfamilien insofern eine vergleichsweise gesonderte Rolle, weil sie oftmals ein Kommunikationsmittel  darstellen, um mit dem Familienzweig im Herkunftsland der Eltern Kontakt zu halten oder um muttersprachliche Zeitungen zu lesen bzw. Filme zu sehen.[6]

 

Im Folgenden soll aufgezeigt werden, dass eine interkulturelle Medienerziehung an deutschen Schulen mittlerweile unerlässlich ist.