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Über 400 witzige, tiefgründige und teils längst vergessene Spruchweisheiten in schwäbischer Mundart, dazwischen eingestreut lustige Illustrationen. Die Kapitel handeln vom Essen und Trinken, von Freundschaft, Feindschaft, Mädchen und Kerlen und heißen beispielsweise "Schaffa, gruabla ond gruaba", "Geld, Geiz ond Neid", sie bieten "Dommheit" ebenso wie "Philosophisches". Dieses Schmökervergnügen der ganz besonderen Art führt in die Tiefen der schwäbischen Seele. Wo nötig, hat Wulf Wager die Sprüche "übersetzt" oder ihre Anwendungsbereiche erläutert.
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Seitenzahl: 30
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Gefüllt von Wulf Wager
Sprüche, Redensarten,Aphorismen und Weisheiten
Mit Illustrationen von Alexander Linke
Meinem Schwiegervater Hermann Barth,dem größten Sprüch’klopfer auf derBlaubeurer Alb, gewidmet. Er hat viele Sprüche zudieser Sammlung beigesteuert.
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7., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2019
© 2005/2019 by Silberburg-Verlag GmbH,Schweickhardtstraße 5a, D-72072 Tübingen.Alle Rechte vorbehalten.Produktion & Gestaltung:Wager Kommunikation GmbH, Altenriet.Umschlaggestaltung und Illustrationen: Alexander Linke.Druck: CPI books, Leck.Printed in Germany.
ISBN: 978-3-8425-2167-4eISBN: 978-3-8425-1850-6
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Vorwort
Essa ond trenka
Schaffa, gruabla ond gruaba
Geld, Geiz ond Neid
Freindschaft ond Feindschaft
Kerle
Mädla ond Weiber
Vom Ausseha
Liaba, möga ond heira
Kender
Wandlungen
So isch no au wiedr
Vom Glauba ond Aberglauba
Dommheit
Schwäbische Trinksprüch’
Unser Herzog Christoph von Württemberg hat schon 1559 die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Zu einer Zeit, da in anderen deutschen Regionen gerade mal der Klerus und ein paar wenige Adelige lesen und schreiben konnten, hat in Württemberg bereits jeder Baurabua und jedes Bauramädle diese Kunst beherrscht. Dass ein paar hundert Jahre Bildungsvorsprung selbst in Pisa-gebeutelten Zeiten Auswirkungen auf den philosophischen Äußerungsgrad selbst der einfachen Bevölkerung haben, liegt auf der Hand.
Wenn man durchs württembergische Land zieht und an den Orten, an denen noch kommuniziert wird – zum Beispiel im Wirtshaus – aufmerksam die Ohren spitzt und den Leuten aufs Maul schaut, dann springt einen die geballte Lebensweisheit geradezu an. Was ich bei meinen Streifzügen durch das Schwabenland an Weisheiten, Sprüchen, Redensarten und Aphorismen aufschnappen konnte, habe ich flugs in meinen Spruchbeutel gefüllt.
Hier finden Sie witzige, tiefgründige und teils längst vergessene Spruchweisheiten in verschiedenen schwäbischen Mundartvarianten. Dieses Lesevergnügen der ganz besonderen Art führt Sie in die Tiefen der schwäbischen Seele und der geistig-verbalen Auseinandersetzung mit dem Leben, seinen Höhen und Tiefen, Lüsten und Leiden, Unbilden und Gefahren.
Viele Sprüche scheinen derb und deftig. Da sie aber meist dem fröhlichen Milieu einer geselligen Runde entspringen, wirken sie dort, wo sie hingehören, deutlich milder. Sie entstammen meist dem bäuerlichen Umfeld und besitzen eine erstaunliche Treffsicherheit und Anschaulichkeit. Sie spiegeln das Wesen des Schwaben: maulfaul, gradraus und prägnant. So isch no au wieder!
Wulf Wager
HOCKA UND SCHLOTZA ISCH BESSER WIA STANDA UND SCHAFFA.
Liabr mehr esse als zwenig drenga!
Manche hen au bloß zwoi Mäga ond koi Hirn.
Ma ka au ohne Alkohol luschtig sei, aber heit gang i auf Nummer sicher!
PROSCHT GIRGELE, S KOMMT A PFLATSCHREAGA!
Geld han ond koin Durscht han, goht, aber Durscht han ond koi Geld han, des isch schlemm.
S gibd nix Bessers wia äbbas Guads.
Guad bissa isch halb gschissa!
BESSER S OIGA BROT WIA AN FREMDA BROTA
Wo dr Wei eigoht, goht dr Vrstand naus.
Frei i mi auf mein Durscht heit Obed!
Wia dr Vogl, so s Ei. Wia dr Koch, so dr Brei.
EN ANDR LEUT KUCHE ISCH GUAT KOCHA.
Liabr a Laus em Kraut wia gar koi Floisch.
Was mr niachdrn denkt, sagt mr em Rausch.
LIABR BSOFFA OND LUSCHTIG ALS NÜCHTERN OND DOT.
Bevor me schlaga lass, nemm e no a Stickle.
(Ich bin so frei.)
Vo deam seim Roschdbroda hosch zwoi Däg Muskelkadr en dr Gosch.
(Das Fleisch ist etwas zäh.)
A gscheidr Wein hodd no koim Domma gschaded.
ESS, DASS DE EBBES WIRSCH. NIX BISCH SCHO LANG.
Wer mit vierzig no koin Ranza hot, bleibt a Krüppl.