Schwedenbitter - Gottes Wundertrank oder Teufels Elixier? - Dr. Angela Fetzner - E-Book

Schwedenbitter - Gottes Wundertrank oder Teufels Elixier? E-Book

Dr. Angela Fetzner

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Beschreibung

Schwedenbitter ist die alkoholische Zubereitung aus einer Mischung bestimmter pflanzlicher Kräuter, der sogenannten Schwedenkräuter. Schwedenbitter ist ein typisches Beispiel für ein angebliches Wundermittel, das gegen fast alle Beschwerden und Krankheiten helfen soll. Ist Schwedenbitter nun tatsächlich ein Allheilmittel oder vielmehr ein Elixier des Teufels? Dieser brisanten Frage geht Apothekerin Dr. Angela Fetzner in ihrem Buch ausführlich nach. Die Autorin berät und informiert als promovierte Apothekerin seit fast zwei Jahrzehnten zahlreiche Kunden. Dabei hat sie ein ständig wachsendes Interesse ihrer Kunden an Naturheilmitteln wie Heilkräutern festgestellt. Ihr Anliegen ist es, in diesem Ratgeber über die sinnvolle Anwendung von Heilkräutern zu informieren und leichtfertige Therapieempfehlungen, die keiner wissenschaftlichen Prüfung standhalten und im besten Fall wirkungslos sind, zu entlarven. Nur eine seriöse Naturheilkunde ist dem Menschen und auch dem Image der Naturheilkunde dienlich. Als unabhängige Autorin und Apothekerin fühlt sich die Verfasserin dieses Buchs nur der Gesundheit und dem Wohl der Menschen verpflichtet. „In einer Zeit, in der fast alle ihr Fähnchen nach dem Wind drehen, nun ein Buch, das gnadenlos ehrlich und fachlich fundiert ist.“ (Gabriele Wurstner) „Naturheilkunde leistet nur dann einen wichtigen Beitrag – sowohl für die Patienten als auch für ihr Image – wenn sie seriös, wissenschaftlich begründet und ohne Hokuspokus ist.“ (Ulrich Fetzner, Arzt) 3. Auflage 2016

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Seitenzahl: 88

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Dr. Angela Fetzner

Schwedenbitter –

Gottes

Wundertrank

oder Teufels

Elixier?

Impressum:

© 2017-2019 Dr. Angela Raab geb. Fetzner

alle Rechte vorbehalten

Gartenstr. 10

56462 Höhn

www.angela-fetzner.de

[email protected]

3. Auflage 2019

Umschlaggestaltung:

ZERO Werbeagentur, München unter

Verwendung von Motiven von shutterstock.com

EBook-Satz: Michael Raab

Cover-Foto: © Marina Lohrbach

fotolia.com

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Als ich ein Kind war…

Mit dem Wissen wachsen die Zweifel…

Ich beim Mischen der Schwedenkräuter in der Apotheke…

Meine Mutter…die „Hausärztin“

Wir leben, um zu lernen…

Schwedenbitter – Hochprozentiges für ältere Damen

Wer ist Maria Treben?

Heuchler sind die gefährlichsten Feinde

Maria Treben - Eine Quacksalberin vor dem Herrn?

Maria Treben und die Sehnsucht der Menschen nach natürlichen Heilmitteln

Versöhnung von Schulmedizin und Naturheilkunde

Der Schwedenbitter

Herstellung des Schwedenbitters

Anwendungsarten

Heilerfolge des Schwedenbitters – Laut Maria Treben

Kritische Stellungnahme

Inhaltsstoffe im Schwedenbitter und deren Wirkungen und Nebenwirkungen

Bestandteile des Schwedenbitters

Epilog

Literatur

Zur Autorin

Ein herzliches Dankeschön

Leseprobe - Die Alraune – Pflanze der Liebe – Pflanze des Todes

„In bunten Bildern wenig Klarheit, viel Irrtum und ein Fünkchen Wahrheit, so wird der beste Trank gebraut, der alle Welt erquickt und auferbaut.“

(Johann Wolfgang von Goethe)

Prolog

Schwedenbitter ist die alkoholische Zubereitung aus einer Mischung bestimmter pflanzlicher Kräuter, der sogenannten Schwedenkräuter. Schwedenbitter ist ein typisches Beispiel für ein angebliches Wundermittel, das gegen fast alle Beschwerden und Krankheiten helfen soll. Ist Schwedenbitter nun tatsächlich ein Allheilmittel oder vielmehr ein Elixier des Teufels? Dieser brisanten Frage geht Apothekerin Dr. Angela Fetzner in ihrem Buch ausführlich nach.

Die Autorin berät und informiert als promovierte Apothekerin seit zwei Jahrzehnten zahlreiche Kunden. Dabei hat sie ein ständig wachsendes Interesse ihrer Kunden an Naturheilmitteln wie Heilkräutern festgestellt. Ihr Anliegen ist es, in diesem Ratgeber über die sinnvolle Anwendung von Heilkräutern zu informieren und leichtfertige Therapieempfehlungen, die keiner wissenschaftlichen Prüfung standhalten und im besten Fall wirkungslos sind, zu entlarven. Nur eine seriöse Naturheilkunde ist dem Menschen und auch dem Image der Naturheilkunde dienlich. Als unabhängige Autorin und Apothekerin fühlt sich die Verfasserin dieses Buchs nur der Gesundheit und dem Wohl der Menschen verpflichtet.

Herzlichst Ihre Apothekerin Dr. Angela Fetzner

Als ich ein Kind war…

Ich erinnere mich noch haargenau, als ich das erste Mal auf Maria Trebens Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ gestoßen bin - es war Anfang der Achtziger Jahre, das Büchlein lag auf dem Nachtschränkchen meiner Mutter.

Eifrig begann ich, in dem Buch zu blättern, las darin von ausweglosen und gefährlichen Krankheiten, die allesamt mit Hilfe von Heilkräutern kuriert wurden.

Schwerkranke und vom Arzt längst abgeschriebene Menschen genesen dort auf wundersame Weise, alles scheint wunderbar und doch so einfach – für jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen, man muss nur das entsprechende, das richtige Heilkraut anwenden.

Und schon geschehen Wunder, wie man sie sonst nur von der Bibel her kennt – beispielsweise wird eine verkrüppelte Frau nicht nur in der Bibel durch Jesus geheilt, sondern eine solche auch von Maria Treben in ihrem Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“.

Heilkräuter, die schon seit Jahrtausenden auf dieser Erde wachsen und gedeihen, nun allesamt von Maria Treben neu entdeckt - und diese Heilkräuter warten nur darauf, Wunder vollbringen zu dürfen und ihrem eigentlichen Zweck und ihrer ursprünglichen Verwendung zugeführt zu werden.

Heilkräuter, die alles Leid und jede Krankheit aus der Welt schaffen.

Heilkräuter, die von Gott geschaffen wurden und von diesem in die Obhut Maria Trebens gegeben wurden, um der leidenden Menschheit Hilfe und Heilung zu bringen.

Die glänzende Hauptrolle spielen jedoch die Schwedenkräuter in Maria Trebens Roman – Roman? Oh, jetzt habe ich mich aber gründlich vertippt, ich meine natürlich nicht Roman, sondern Ratgeber und Erfahrungsbericht – und hier spielen sie, die Heilkräuter, ihre Rolle vortrefflich.

Denn es gibt keine Krankheit und kein Leiden, bei welchem diese nicht zu helfen und zu heilen vermögen.

Ein paar unscheinbare Kräuter, die versetzt mit Alkohol zur Höchstform auflaufen - sie durchbrechen den Teufelskreis jeder Krankheit und wirken selbst dann noch, wenn Kranke schon dem Tode geweiht sind oder zumindest so scheinen.

Alle anderen Heilmittel und vor allem die chemischen Medikamente – weg damit, ihnen kommt allenfalls noch eine Neben- oder Statistenrolle zu.

Kein Medikament kann es schließlich mit den Schwedenkräutern aufnehmen und diesen das Wasser reichen.

Und so las ich weiter, ganz in Gedanken versunken, von den schönen Schwedenkräutern, und wähnte mich dabei ganz in einem Märchenbuch – so nämlich klangen die Geschichten. Ja, ist Maria Trebens Buch denn ein Märchenbuch und ist diese eine Art Schwester Grimm oder beruhen deren Erzählungen auf wahren Begebenheiten – so fragen Sie vielleicht. Hinterfragt habe ich Maria Trebens Erzählungen nicht, wenigstens nicht zu dieser Zeit.

Ich war ein Kind, damals, und dieses Kind las liebend gerne Märchen und wollte auch an diese glauben.

Denn wie jedes Kind vergrub ich mich mitunter gerne in einer Märchenwelt, stundenlang, ohne Gefühl für Raum und Zeit, und nur ungern ließ ich mich aus dieser Wunderwelt wecken oder herausholen.

Mit dem Wissen wachsen die Zweifel…

Und was war nachher, als ich erwachsen wurde? Das kritische Urteilsvermögen kam irgendwann, mit den Jahren.

Denn im Laufe des Lebens wird man nicht nur älter, sondern der Geist reift, geradezu wie ein guter Wein, der mit den Jahren besser und wertvoller wird.

Mit den Erfahrungen und dem Wissen, das man mit der Zeit erwirbt, wird man kritischer, hinterfragt vieles, glaubt weniges und nimmt nicht mehr alles für bare Münze.

Was die Lehre der Heilkräuter und Pflanzen betrifft – um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukehren - kam mir natürlich mein Studium der Pharmazie zugute, in dem unter anderem alle Inhaltsstoffe und Wirkungen der Heilpflanzen ausführlichst gelehrt wurden.

Ich beim Mischen der Schwedenkräuter in der Apotheke…

Aber lassen Sie mich noch einmal einen kleinen Schritt zurück in die jüngere Vergangenheit machen:

In natura begegneten mir die Schwedenkräuter das erste Mal – ich weiß es noch wie heute – als ich ein junges Mädchen war, noch keine 20.

Während eines Praktikums in der Apotheke, zu Beginn meines Pharmaziestudiums, erhielt ich die Aufgabe, Schwedenkräuter nach Maria Treben herzustellen.

Als Schwedenkräuter wird eine bestimmte Kombination verschiedener Heilkräuter bezeichnet – dazu aber später mehr.

Ich erinnere mich, wie ich alle Bestandteile, die ich für die Herstellung benötigte, – die entsprechenden Bestandteile waren in schönen alten Blechdosen alphabetisch, natürlich mit dem jeweiligen lateinischen Namen versehen, schön in Reihe auf einem Regel geordnet – auf einen Wagen platzierte, den ich alsdann zur Rezeptur schob, wo ich die Bestandteile mischte.

Zuerst wog ich größere Mengen – ich sollte 20 Packungen Schwedenkräuter herstellen – Sennesblätter, Rhabarberwurzel, Eberwurzwurzel, Angelikawurzel, Zitwerwurzel, Manna, Aloe und Theriak ab.

Die Zutaten mischte ich feierlich, in einer riesengroßen Schüssel, mit weitausholenden Bewegungen, gleichsam einer zeremoniellen Handlung. Zum Schluss gab ich noch die vorgeschriebenen Anteile des aromatischen Camphers, der wohlriechenden Myrrhe und des teuren Safrans dazu und sog dabei den warmen würzig-süßlichen Duft der Myrrhe und das eukalpytusähnliche Aroma des Camphers tief, ganz tief ein.

Das muss wahre Pharmazie sein, so mein Gedanke - damals.

Vorne, in der Offizin, im Verkaufsraum, dagegen drängten sich die Kunden hektisch in Reihe, um ihre Rezepte vom Arzt abzugeben, und ich stehe hier hinten und bereite die eigentliche, die ursprüngliche Arznei zu – die allesamt aus der Natur stammt.

Heilpflanzen, deren Duft schon allein, wenn nicht Heilung, doch zumindest ein angenehmes Empfinden hinterlassen musste.

Und so mischte ich alle Bestandteile nochmals und füllte dann die Mischung in Aromabeutel ab, die ich mit der Aufschrift „Schwedenkräuter nach Maria Treben“ versah. Herrlich!

Meine Mutter…die „Hausärztin“

Meine Mutter hielt zu dieser Zeit – als Hausfrau und als „Hausärztin“ der Familie – freilich auch den Schwedenbitter vorrätig – Schwedenbitter, das ist der Auszug der Schwedenkräuter in hochprozentigem Alkohol, sozusagen die fertige Medizin.

Wogegen oder wofür wurde der Schwedenbitter denn bei Ihnen eingesetzt, wundern Sie sich vielleicht.

Meine Mutter bereitete mit Schwedenbitter getränkte Umschläge bei harmlosen Verletzungen und Insektenstichen.

Darüber hinaus wurde der Schwedenbitter in unserer Familie – Gott sei Dank – nicht eingesetzt.

Aber auch der Schwedenbitter duftete geradezu wie die Kräuter vorzüglich, die Mischung aus Alkohol und den darin gelösten Kräutern schmeichelte der Nase ungemein – und ja, bei diesem Geruch kann ein Laie durchaus geneigt sein, an die Allmacht des Schwedenbitters zu glauben, wie sie Maria Treben uns verspricht.

Wir leben, um zu lernen…

Dann aber kam das Pharmaziestudium und mit diesem das Wissen um die Heilpflanzen und deren Inhaltsstoffe.

---ENDE DER LESEPROBE---