Science to go - Mathieu Vidard - E-Book

Science to go E-Book

Mathieu Vidard

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Beschreibung

Wie viel wiegt ein Giraffenherz? Wenn zwei Sekunden verstrichen sind ... … hat der Pine Island-Gletscher in der Antarktis 5.072 Kubikmeter Wasser verloren. … hat der Mensch 150 Bäume gefällt. … haben alle iPhones der Erde 148 Kilogramm CO2 abgegeben. … sind in den Vereinigten Staaten 64 Vögel beim Aufprall gegen das Fenster eines Wolkenkratzers gestorben. In kurzen Texten, Listen und originellen Grafiken teilt Vidard seine Begeisterung für die Welt der Wissenschaft mit den Lesern. Ein herrliches Sammelsurium unnützen Wissens, kurioser Informationen, skurriler Fakten und absolut unentbehrlicher Bildungshäppchen. Ein Giraffenherz wiegt übrigens 14 Kilo.

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Seitenzahl: 288

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Mathieu Vidard

SCIENCE TO GO

Merkwürdiges aus der Welt der Wissenschaft

In Zusammenarbeit mit Anatole Tomczak

Aus dem Französischen von Jörn Pinnow

Für das Team von La tête au carré, das mit mir seit zehn Jahren bei Wind und Wetter durch die Gewässer der Wissenschaft steuert…

VORWORT

Seit zehn Jahren begrüße ich in meiner Radiosendung La tête au carré auf France Inter Wissenschaftler, die mit Präzision und Leidenschaft von ihrer Arbeit und ihrer Forschung erzählen. Sie berichten davon, was ihre Wissenschaft ausmacht und wie sich die Forschung jeden Tag weiterentwickelt. Meine täglichen Gespräche mit diesen Menschen waren und sind ganz besondere Begegnungen. Der Austausch mit den Forschern fasziniert mich und bereichert zugleich meine eigenen Überlegungen und meine Vorstellungswelt. Wissenschaft ist nichts Trockenes; sie steckt mitten in unser aller Leben.

Seit Beginn der Sendung führe ich ein Notizheft, in dem ich Bemerkungen und Beobachtungen festhalte. All das, was mich beeindruckt, amüsiert oder neugierig gemacht hat, schreibe ich dort auf. Die Auswahl daraus, die Sie nun in den Händen halten, soll Sie an diesen zehn leidenschaftlichen Jahren teilhaben lassen. Es lebe die Wissensrepublik. Es lebe die Wissenschaft.

DAS UNENDLICHE

Das Unendliche hat ein eigenes Symbol, die gestreckte und horizontal gedrehte Acht. Dieses Symbol wurde vom englischen Mathematiker John Wallis entworfen, der es zum ersten Mal in seinem Aufsatz De sectionibus conicis (1655) verwendete. Warum er zu diesem Zeichen griff, erläuterte er dabei nicht. Es lässt sich jedoch leicht erkennen, dass es sich um eine Kurve handelt, der man unendlich lang folgen kann, genau wie die Lemniskate, die der Schweizer Jakob Bernoulli etwa zur selben Zeit beschrieben hat und die ihr sehr ähnelt. Eine weitere Inspiration für dieses Symbol könnte die römische Zahl sein, die der Zahl Tausend entspricht, oder auch das griechische Omega (Ω).

GUTEN TAG UND AUF WIEDERSEHEN

In jeder Sekunde sterben durchschnittlich 1,8 Menschen und es werden 4,4 Menschen geboren. Damit verlassen jeden Tag etwa 158857 Menschen die Erde und es kommen 380222 neu hinzu. Im Jahr wächst die Erdbevölkerung somit um rund 86 Millionen Menschen. Dieses Bevölkerungswachstum von derzeit 1,2 Prozent erlebte in den 1960er-Jahren seinen Höhepunkt und hat sich seitdem stets verlangsamt.

ALTER DES UNIVERSUMS SEIT DEM URKNALL

13,8 Milliarden Jahre

HAND AUFS HERZ … AUF DER RECHTEN SEITE

Es gibt Menschen, denen das Herz auf der rechten Seite schlägt; man spricht hierbei von einem Situs inversus. Bei diesem angeborenen Phänomen entwickeln sich schon im embryonalen Zustand die Organe spiegelverkehrt in Bezug auf die Rechts-Links-Achse. Das winzige menschliche Wesen, noch ein Embryo, das bis dahin vollkommen symmetrisch gewachsen ist, entdeckt während dieses wichtigen Entwicklungsschrittes, den man »Symmetriebruch« nennt, dass es rechts und links gibt. Sein Herz, das zu Beginn nur ein kleines Rohr war, teilt sich nun in zwei, dann in drei und schließlich in vier Kammern. Das Herz wird zu einem Organ mit zwei Hälften, die jeweils unterschiedliche Funktionen besitzen: Die rechte Hälfte des Herzens ist darauf spezialisiert, sauerstoffarmes Blut in Richtung der Lungen zu pumpen, wohingegen die linke Hälfte das mit Sauerstoff angereicherte Blut aus den Lungen aufnimmt und im gesamten Organismus verteilt. Es ist diese Bifunktionalität des Herzens, die mechanisch gesehen die Lageverschiebung auf eine Seite des Körpers mit sich bringt. So hat auch der linke Lungenflügel nur zwei Lungenlappen, der rechte hingegen drei.

EINE KURZE GESCHICHTE DER ZEIT

WENN ZWEI SEKUNDEN VERSTRICHEN SIND …

… wurden auf der ganzen Welt 274000 Zigarettenkippen auf den Boden geworfen. Es dauert etwa zwölf Jahre, bis eine Zigarettenkippe vollständig zerfallen ist.

WIR HABEN ALLE ETWAS VOM NEANDERTALER IN UNS

Erst seit 2010 wissen wir, dank eines ausführlichen Artikels internationaler Forscher in der Zeitschrift Science, dass unsere DNS einige Gene enthält, die wir vom Neandertaler geerbt haben. Wie viele Gene genau? Man schätzt, dass ein heutiger Europäer oder Asiat sich zwischen einem und drei Prozent des Genoms mit seinem Cousin teilt, der vor rund 30000 Jahren verschwand. Dieser Anteil mag gering erscheinen, doch würde man alle Stückchen Neandertaler-DNS, die sich im Erbgut einzelner Individuen verstreut haben, wieder aneinanderfügen, so würde sich zeigen, dass insgesamt etwa 20 Prozent des Neandertalergenoms noch immer im modernen Menschen zu finden sind. Und was heißt das nun, dass wir Neandertalergene in uns tragen? Nun, der Homo sapiens und der Homo neanderthalensis haben wiederholte Male »das Lager geteilt«, im biblischen Sinne. Offenbar ist der Homo sapiens bei seiner Wanderung aus Afrika heraus Gruppen von Neandertalern begegnet, bevor er sich in der gesamten alten Welt verteilte. Das erklärt, weshalb die Völker Afrikas dieses genetische Erbe nicht vorweisen können: Es gab keine Begegnung zwischen ihren Vorfahren und ihrem eurasischen Cousin. Und worin besteht für alle anderen Menschen das Vermächtnis des Neandertalers? Grundsätzlich zeigt es sich in jenen Genen, die die Charakteristik der Haut beeinflussen. Das Neandertaler-Erbe findet sich zudem in den Genen, die man mit bestimmten Krankheiten in Verbindung bringt.

WIE SCHWER IST DIE MENSCHHEIT?

2012 haben es Forscher der London School of Hygiene and Tropical Medicine gewagt, das Gesamtgewicht der 4,6 Milliarden Erwachsenen auf der Erde zu schätzen. Insgesamt bringen wir 287 Millionen Tonnen auf die Waage, also rund 5500 Mal die Titanic. 15 Millionen dieser Tonnen verdanken wir dem Übergewicht (einem Body-Mass-Index zwischen 25 und 30), weitere 3,5 Millionen Tonnen der Adipositas (Body-Mass-Index über 30). Der Titel der durchschnittlich schwersten Bevölkerung geht an die US-Amerikaner. Wäre der Rest der Weltbevölkerung ebenso dick wie sie, würde sich die menschliche Biomasse um weitere 58 Millionen Tonnen erhöhen. Das entspräche zusätzlichen 935 Millionen Menschen auf unserem Planeten.

KING KONG HAT ES WIRKLICH GEGEBEN

Name: Gigantopithecus

Größe: zwei bis drei Meter

Gewicht: 200 bis 500 Kilogramm

Hat vor einer Million Jahren auf der Erde gelebt

Dieser Primat ist zweifelsohne der größte Affe, der je auf der Erde gelebt hat. In einer im Januar 2016 in der Zeitschrift Quaternary International veröffentlichten Studie berichten Forscher des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment in Tübingen und des Senckenberg Forschungsinstituts in Frankfurt davon, dass sie vier Unterkiefer und Hunderte, wenn nicht gar Tausende von einzelnen Zähnen des riesigen Primaten gefunden hätten. Und aus einer Untersuchung des Zahnschmelzes konnten sie ableiten, dass der Affe sich vegetarisch ernährt haben muss.

Wie eine Art überdimensionierter Orang-Utan oder ein schwarzer Gorilla dürfte der Gigantopithecus ausschließlich in Wäldern gelebt haben.

Der King Kong des Pleistozän (einem Abschnitt in der Erdgeschichte, der vor etwa 2,58 Millionen Jahren begann und bis vor etwa 11700 Jahren andauerte) war aufgrund seiner Körpergröße auf ein riesiges Nahrungsangebot angewiesen. Veränderungen seiner Umwelt haben schließlich auch zum Aussterben des Affen geführt: Als sich sein Lebensraum, die bewaldeten Gebiete, nach und nach zur Savannenlandschaft entwickelte, fand der Gigantopithecus nicht mehr ausreichend Nahrung vor.

240 MILLIONEN JAHRE

So alt ist das älteste Fossil einer Fliege, das bis heute gefunden wurde: Eine Fliege, die sich zweifelsohne eines Tages auch einmal auf einem Dinosaurier niedergelassen hat …

UNTERSCHIEDE IN DER KÖRPERGRÖSSE DES MENSCHEN

Durchschnittliche Größe ausgewählter Bevölkerungen um 1960

Bevölkerung

Durchschnittsgröße in Zentimetern

Montenegriner

178

Engländer

173

Franzosen

170

Mbuti (Pygmäen)

137

Durchschnittliche Größe ausgewählter Bevölkerungen im Jahr 2016

Bevölkerung

Männer

Frauen

Alter

Australien

178,4cm

166,9 cm

18–24 Jahre

Belgien

179,5 cm

168 cm

Erwachsene

Dänemark

182,1cm

173,2cm

Deutschland

182,3 cm

173 cm

Erwachsene

Frankreich

175 cm

167 cm

Erwachsene

176,1 cm

167,9 cm

16–25 Jahre

Griechenland

178 cm

171 cm

Erwachsene

Italien

175,2 cm

165,1cm

Japan

172,6 cm

162 cm

Erwachsene

Kanada

174 cm

167 cm

18–24 Jahre

Kroatien

182 cm

172cm

Luxemburg

179,1 cm

169,6 cm

15–25 Jahre

Montenegro

185,6 cm

174,3cm

Neuseeland

177 cm

166 cm

19–45 Jahre

Niederlande

184 cm

173,6 cm

21 Jahre

Norwegen

179,7 cm

170,9 cm

18–19 Jahre

Portugal

173,7 cm

165cm

Rumänien

172 cm

164 cm

Erwachsene

Schweden

181,1 cm

170,9 cm

16–24 Jahre

Schweiz

178,4 cm

168cm

Spanien

178,5 cm

167,3cm

Tonga

169,4 cm

156,2 cm

15–16 Jahre

Tschechien

178 cm

167,5cm

Türkei

175 cm

167,2cm

Ukraine

176,5 cm

168,5cm

USA

176,5 cm

167,6 cm

Erwachsene

177,7 cm

168,1 cm

15–25 Jahre

DIE SAMENBANK DER GENIES

Robert Klark Graham, ein US-amerikanischer Geschäftsmann, der sein Vermögen mit bruchsicheren Brillengläsern aus Plastik gemacht hatte, gab 1982 bekannt, worin sein neues Ziel bestünde: in der krisengeschüttelten Gesellschaft »wieder ein gewisses Intelligenzniveau aufzubauen«. Zu diesem Zweck gründete er das Repository for Germinal Choice (etwa: Depot für Samenwahl), eine Samenbank, die ausschließlich Nobelpreisträgern vorbehalten war. Ohne sich dabei um ethische Fragen Gedanken zu machen, wollte Graham diese außergewöhnlichen Geschlechtszellen verwenden, um unfruchtbaren Paaren die Geburt von Kindern zu ermöglichen, die später selbst zu Genies würden. Die Jahre zogen ins Land, doch sein Aufruf zeigte nicht den erhofften Erfolg: Lediglich ein Nobelpreisträger war bereit, seinen Samen zu spenden, nämlich der Physiker William Shockley. Shockley war unter anderem für seine eugenischen Theorien und seine Auffassung bekannt, das Erbgut der Schwarzen sei dem der Weißen unterlegen. Graham war folglich gezwungen, seine Kriterien für die Samenbank aufzuweichen: Nun wurden alle Männer akzeptiert, die einen besonders hohen Intelligenzquotienten hatten und zudem am besten noch gut aussahen. Außerdem durften nun auch Medaillengewinner bei Olympischen Spielen ihren Samen spenden. Als 1999, zwei Jahre nach dem Tod ihres Gründers, die Samenbank geschlossen wurde, waren etwa 220 Babys mit den angeblich außergewöhnlichen Erbanlagen gezeugt worden. Diese Kinder sind heute Jugendliche oder junge Erwachsene, und es ist einer Handvoll US-Journalisten gelungen, einige von ihnen aufzuspüren. Nun, wurden sie denn zu würdigen Erben ihrer illustren Erzeuger? Die Journalisten fanden einen Dachdecker, einen Schauspieler, der in zweitklassigen Fernsehserien mitspielt, sowie einen jungen Mann, der Yoga unterrichtet … Diese Bestenliste scheint weit entfernt von dem Ziel zu sein, das Robert Graham sich gesteckt hatte, nämlich jene Menschen in die Welt zu bringen, die ein Heilmittel gegen Krebs finden könnten. Und das ist wohl auch nicht ganz schlecht so.

PANDEMIE DER FETTLEIBIGKEIT

Derzeit sind, laut einer im April 2016 in der Zeitschrift Lancet erschienenen Studie, rund 650 Millionen Erwachsene auf der Welt fettleibig, was rund 13 Prozent der erwachsenen Bevölkerung entspricht.

Es lässt sich schlussfolgern, dass der Anteil der übergewichtigen Menschen bis 2025 auf 20 Prozent steigen wird, sollte die Fettleibigkeit in gleichem Maße zunehmen wie bisher. Damit wären 18 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen auf der Welt fettleibig.

Als fettleibig wird nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) derjenige bezeichnet, dessen Body-Mass-Index (BMI, der ein Verhältnis zwischen Gewicht und Größe herstellt) über 30 Kilogramm/m2 beträgt.

RELATIVITÄT DER ZEIT

Hier ein menschliches Leben von 90 Jahren, dargestellt in Jahren:

Und hier nun dasselbe Leben, dargestellt in Wochen:

Mit 90 Jahren hat ein Mensch etwa 30 Jahre seines Lebens mit Schlafen verbracht und zwischen sieben und acht Jahre mit Träumen.

NEUE STARS (TEIL 1 VON 6)

Arten, die nach berühmten Persönlichkeiten benannt wurden

Fast täglich werden neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt, und nachdem man die neue Art beschrieben und klassifiziert hat, gehört es sich auch, sie zu taufen. Der Name kann dabei Bezug nehmen auf einige ihrer körperlichen Charakteristika, auf den Ort ihres Vorkommens oder auch auf den Wissenschaftler, der sie zuerst aufgespürt hat. Doch hin und wieder nutzen Biologen auch die Gelegenheit, eine bereits verstorbene oder noch lebende Persönlichkeit, die die Entdecker besonders inspiriert hat, mit der Namensgebung zu ehren. Diese Ehrung kann mit den Umständen zusammenhängen (wenn sie sich beispielsweise an eine politische Führungsfigur richtet), etwas mit der Ähnlichkeit zu tun haben (so besitzt die Fliege Beyoncé ein »vorspringendes Hinterteil« sowie einen goldenen Bauch) oder auch nur als Scherz gemeint sein. Hier nun eine unvollständige Liste mit Arten, deren Taxonomie auf Prominente zurückgeht:

geehrte Persönlichkeit(en)

Gattung oder Art

Typus

Bemerkung

Albert I. von Monaco

Grimaldichthys profondissimus

Fisch

Das Adelsgeschlecht der Grimaldi regiert das Fürstentum Monaco.

Paul Allen (Mitgründer von Microsoft)

Eristalis alleni

Fliege

Attila

Crocidura attila

Spitzmaus

Johann Sebastian Bach

Bachiana

Wespe

The Beatles

Greeffiella beatlei

Fadenwurm

Ludwig van Beethoven

Gnathia beethoveni

Krebstier

Peter Benchley (Autor von Der weiße Hai)

Etmopterus benchleyi

Hai

Beyoncé

Scaptia beyonceae

Fliege

Der Insektenkundler Bryan Lessard, der dieser Pferdebremse 2012 ihren Namen gab, führte als Grund an, das Insekt habe ein »vorspringendes Hinterteil« und »goldene Haare auf dem Unterleib«.

Bono (U2)

Aptostichus bonoi

Spinne

Die Spinne lebt im Nationalpark Joshua Tree (USA) und wurde zu Ehren des U2-Albums The Joshua Tree (1987) so benannt.

David Bowie

Heteropoda davidbowie

Spinne

James Brown

Funkotriplogynium iagobadius

Milbe

Das lateinische iago entspricht dem Namen James und badius heißt braun (engl. brown).

Buddha

Buddhaites

Ammonit (ausgestorbene Teilgruppe der Kopffüßer)

George W. Bush

Agathidium bushi

Schwammkugelkäfer

Caligula

Caligula

Motte

James Cameron

Pristimantis jamescameroni

Frosch

Giacomo Casanova

Cyclocephala casanova

Käfer

Johnny Cash

Aphonopelma johnnycashi

Spinne (Vogelspinne)

Paul Cézanne

Pseudoparamys cezannei

ausgestorbenes Nagetier

Charlie Chaplin

Campsicnemus charliechaplini

Fliege

Prinz Charles

Hyloscirtus princecharlesi

Frosch

Noam Chomsky

Megachile chomskyi

Biene

Frédéric Chopin

Fernandocrambus chopinellus

Motte

Nikita Chruschtschow

Khruschevia ridicula

Wurm

Wurde vom US-amerikanischen Paläontologen Rousseau H. Flower als verdeckte Demütigung so getauft.

Petula Clark (Schauspielerin)

Petula

Motte

John Cleese (Monty Python)

Avahi cleesei

Lemur

Bill Clinton

Etheostoma clinton

Springbarsch

Doch auch fiktionale Persönlichkeiten haben Biologen bei der Namensgebung inspiriert. Eine Haiart trägt den Namen Iago, womit auf die gleichnamige, Unheil bringende Figur aus Othello angespielt wird. Die hawaiianische Spinne Tetragnatha quasimodo wurde im Angedenken an den Buckligen von Notre-Dame so getauft. Eine Art der Gattung Han (Trilobiten) hat den Namen Han solo erhalten, eine Referenz auf die Figur aus Star Wars. Überhaupt hat diese Kino-Saga noch zu weiteren Namensgebungen inspiriert: Eine australische Milbe (Darthvaderum), ein Eichelwurm im Atlantik (Yoda purpurata), eine besonders behaarte Wespe (Polemistus chewbacca), ein Harnischwels (Peckoltia greedoi) sowie ein Käfer (Trigonopterus chewbacca) verdanken ihre Namen diesen Kinofilmen. Sogar SpongeBob Schwammkopf war Taufpate, zwar nicht für einen Schwamm, zumindest aber für einen Pilz mit schwammartigem Aussehen: den Spongiforma squarepantsii (denn im US-amerikanischen Original heißt die Zeichentrickserie SpongeBob SquarePants).

TRAGEZEIT

Die Dauer der Schwangerschaft bei weiblichen Lebendgebärenden entspricht der Zeit, die zwischen der Befruchtung und der Geburt des Nachwuchses verstreicht.

Hamster: 16 Tage

Maus: 21 Tage

Ratte: 21 bis 24 Tage

Hase: 28 bis 31 Tage

Murmeltier: 1 Monat

Wiesel: 35 Tage

Koala: 35 Tage

Frettchen: 42 Tage

Fuchs: 7 bis 8 Wochen

Hund: 59 bis 63 Tage

Katze: 60 bis 65 Tage

Wolf: 61 bis 63 Tage

Meerschweinchen: 72 Tage

Biber: etwas mehr als 100 Tage

Leopard: 13 bis 15 Wochen

Tiger: 105 Tage

Löwe: 110 Tage

Schwein und Wildschwein: 115 Tage

Schaf: 146 bis 158 Tage

Ziege: 150 Tage

Eisbär: 5 Monate

Braunbär: 7,5 Monate

Gorilla: 250 bis 270 Tage

Hirsch: 6 bis 9 Monate

Mensch: 273 Tage (9 Monate)

Kuh: 280 Tage

Reh: 280 Tage

Seehund: 9,5 bis 11 Monate

Blauwal: 336 Tage

Pferd: 320 bis 360 Tage

Esel: 365 Tage

Buckelwal: 365 Tage

Großer Tümmler: 365 Tage

Zebra: 375 Tage

Giraffe: 427 bis 457 Tage

Walross: 460 Tage

Schwertwal: 547 bis 550 Tage

Elefant: 600 bis 660 Tage

DEN »WEISSEN MANN« GIBT ES ERST SEIT 8000 JAHREN

Unsere Spezies, der Homo sapiens, ist vor etwa 200000 Jahren in Afrika aufgetaucht, von wo aus sie sich anschließend über alle Kontinente ausgebreitet hat. Man weiß, dass die ersten Menschen, die vor 40000 Jahren nach Europa kamen, schwarze Haut hatten. US-amerikanische Anthropologen veröffentlichten 2015 ihre Vermutung, wonach die weiße Haut eine physiologische Eigenschaft sei, die wesentlich jünger ist, als weithin angenommen. Ihre Untersuchung ergab, dass die Gruppen von Jägern und Sammlern, die sich vor 8500 Jahren in den Gebieten des heutigen Spanien, Luxemburgs und Ungarns niedergelassen haben, ebenfalls noch eine pigmentierte Haut hatten. Die US-Forscher erklärten, erst seit dem 6.Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung habe die Haut angefangen, sich aufzuhellen. Dieses Ausbleichen hängt mit der Anpassung an die Sonne zusammen, die in den gemäßigten Zonen weitaus weniger scheint als in der Nähe des Äquators: Je weniger Melanin die Haut enthält, umso mehr Vitamin D kann sie aufnehmen. Dieser Stoff ist für die Gesundheit der Knochen entscheidend.

DAS PERIODENSYSTEM DER ELEMENTE

Die periodische Klassifizierung der Elemente, auch Mendelejew-Periodensystem genannt, nach dem Namen des russischen Chemikers Dmitri Mendelejew, der diese Tabelle 1869 als Erster aufstellte, fasst auf systematische Weise alle bislang bekannten Elemente zusammen. Diese werden nach ihrer Ordnungszahl sortiert aufgeführt. Der Atomkern eines Elements kann folgendermaßen schematisch beschrieben werden: Er besteht aus einer Ansammlung von Protonen (Teilchen, die positiv elektrisch geladen sind) und Neutronen (Teilchen, die elektrisch ungeladen sind), die von einer Wolke aus Elektronen umgeben ist, also Teilchen mit negativer elektrischer Ladung. Die Ordnungszahl eines Elements entspricht der Zahl seiner Protonen, aber auch seiner Elektronen, denn diese ist genauso hoch (ansonsten befände sich das Element nicht in einem elektrisch neutralen Zustand).

Die siebte und letzte Zeile des Periodensystems wurde offiziell am 30.Dezember 2015 ausgefüllt, als die International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC) die Entdeckung der vier fehlenden Elemente anerkannte. Diese sind in den letzten zehn Jahren von russisch-US-amerikanischen Teams (Elemente 115, 117 und 118) sowie einer japanischen Forschergruppe (Element 113) künstlich im Labor hergestellt worden. Diese neuen, künstlichen Elemente gelten als »superschwer«, da sie sehr viele Protonen in ihrem Kern besitzen. Nach ihrer Entdeckung und Anerkennung als Elemente wurde den Forschern im Jahr 2016 dann die Ehre zuteil, den Elementen einen Namen geben zu dürfen. Die Geschichte des Periodensystems ist damit allerdings noch nicht zu Ende: Die Forscher machen sich bereits daran, die achte Zeile der Tabelle, die dann mit dem Element 119 beginnen wird, zu schreiben. Die Erzeugung dieser Stoffe ist jedoch keine Alltagsaufgabe, denn hierfür müssen die an sich schon schweren Elemente mit Milliarden und Abermilliarden von etwas leichteren Elementen beschossen werden. Neue technische Apparaturen dürften diese Meisterleistung in den kommenden zehn Jahren wohl möglich machen.

WENN ZWEI SEKUNDEN VERSTRICHEN SIND …

… sind 9800 Kilogramm Fisch aus den Meeren der Welt geholt worden. Das sind 154 Millionen Tonnen jedes Jahr. Geht es so weiter, wird 2048 der letzte essbare Fisch aus unseren Ozeanen gefangen werden. Diese alarmierende Berechnung stammt aus einer Studie US-amerikanischer und kanadischer Forscher, die 2006 in der Zeitschrift Science erschienen ist. Die Autoren beschreiben, dass noch vor der Mitte dieses Jahrhunderts fast alle Fische und Krebstiere, die wir als Nahrung nutzen, verschwunden sein könnten, wenn der Mensch die maritimen Ressourcen weiterhin in dem Maße ausbeutet, wie er es heute tut. Der Kabeljau im Nordatlantik ist bereits derart überfischt, dass sich die Art wohl nicht mehr erholen wird und schon jetzt als fast ausgestorben gelten kann. Diese verhängnisvolle Vorhersage in der Zeitschrift Science wird von einem Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) aus dem Jahr 2008 gestützt. Danach würde das Verschwinden der Fische nicht nur unseren Speiseplan ärmer machen. Eine derartige Ausrottung würde das gesamte Ökosystem unseres Planeten aus dem Gleichgewicht bringen. Die Wissenschaftler hoffen darauf, dass die Staaten und Fischer sich dieser Gefahr rasch bewusst werden. 2012, so hat es die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) berechnet, waren 87 Prozent der wild lebenden Fische übermäßig ausgebeutet.

WAS IST EIN PLANET?

Um als Planet zu gelten, muss ein Himmelskörper laut der 2006 von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) verabschiedeten Vereinbarung folgende drei Kriterien erfüllen:

1) Er muss sich auf einer Umlaufbahn um seinen Stern bewegen.

2) Er muss genügend Masse besitzen, um eine Kugelform angenommen zu haben.

3) Er muss die nähere Umgebung seiner Umlaufbahn bereinigt haben.

Es ist dieses letzte Kriterium, das dafür gesorgt hat, dass Pluto heute nicht mehr als Planet gilt. Denn es besagt, dass der Himmelskörper aus seiner Umgebung all jene Objekte geräumt haben muss, die annähernd ebenso groß sind wie er selbst. Nun haben Astronomen jedoch seit dem Jahr 2000 eine ganze Reihe, genauer gesagt mehrere Tausend solch kleinerer Objekte in der Umlaufbahn des Pluto entdeckt. Folglich wurde Pluto in die Klasse der Zwergplaneten zurückgestuft, eine Bezeichnung, die er sich beispielsweise mit Ceres, Haumea, Makemake oder Eris teilt.

EXOPLANETEN

Exoplaneten sind Planeten, die sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden, irgendwo im Rest des Universums. Dass es sie gibt, vermutet man schon lange: Bereits im 16. Jahrhundert spekulierte man über Exoplaneten, doch musste die Forschung bis in die 1990er-Jahre warten, um die ersten Exemplare auch direkt beobachten zu können.

Am 6.Oktober 1995 gaben Michel Mayor und Didier Queloz vom Observatorium Genf bekannt, sie hätten 51 Pegasi b entdeckt, einen Planeten, der sich um den Stern Helvetios dreht. Helvetios ist rund 51 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt. Das Forscherteam konnte seiner eigenen Beobachtung von 51 Pegasi b zunächst nicht glauben, da dieser Exoplanet wie Jupiter ein Gasriese ist und ungewöhnlich nah um seinen Stern kreist. Er dreht sich auf seiner Umlaufbahn in nur 4,2 Tagen um Helvetios – dabei war man aufgrund dessen, was wir von unserem Sonnensystem wissen, überzeugt, ein Planet dieser Art brauche für eine vollständige Umrundung mindestens zehn Jahre. Nachdem seine Existenz jedoch bestätigt worden war, haben Astronomen einen neuen Planetentypen in ihre Nomenklatur aufgenommen, die »Hot Jupiter«. Die derzeit gängige Hypothese besagt, 51 Pegasi b habe sich weit entfernt von seinem Stern gebildet, sich diesem aber anschließend immer weiter angenähert.

Rund 20 Jahre später, im Jahr 2016, waren bereits mehr als 3500 Exoplaneten bekannt und Tausende weitere Objekte warten noch darauf, endgültig klassifiziert zu werden. Darunter befinden sich ganz unterschiedliche Himmelskörper: Die Liste enthält Gasriesen, erdähnliche Planeten oder auch Ozeanplaneten (vermutete Zwillingsplaneten zur Erde, bei denen es jedoch noch nicht gelungen ist, mit Sicherheit zu bestimmen, ob sie wirklich mit Wasser bedeckt sind). Einige dieser Objekte haben eine ganz ähnliche Größe wie unser Planet. Man hat auch eine Reihe Himmelskörper beobachtet, die eine deutlich höhere Masse besitzen als Jupiter, sogenannte Super-Jupiter, die an der Grenze zwischen Planet und Stern kratzen. Die Grenzen, die man bei der Klassifizierung von Zwergplaneten setzt (hier zieht man eine Linie zwischen Pluto und einem großen Asteroid), sind ähnlich fließend wie die bei den massereichen Himmelskörpern, weshalb auch heute noch immer Verwechslungen zwischen einem Braunen Zwerg und einem Gasriesen vorkommen.

Bis heute wurde jedoch noch kein solches Exoplaneten-System in der Nähe unseres Sonnensystems entdeckt. Diejenigen, die man gefunden hat, umfassen sehr viele Planeten, die sehr eng zusammenstehen und deren Umlaufbahnen sehr viel elliptischer sind. Könnte man unser Sonnensystem von oben betrachten, würden im Vergleich dazu die Umlaufbahnen sehr viel kreisförmiger wirken. Außerdem umkreisen sich die Planeten in unserem Sonnensystem mit deutlich größerem Abstand. Astronomen erhoffen sich vom Satelliten Gaia, der 2013 ins Weltall geschossen wurde, in Kürze neue Erkenntnisse zu Exoplaneten.

BREAKING NEWS: EXOPLANETEN

Im April 2016 wurde klar: Der erste wissenschaftliche Beleg dafür, dass es Exoplaneten gibt, stammt aus dem Jahr 1917. Mit anderen Worten: Er ist 78 Jahre älter als die angenommene Entdeckung von 1995. Ein Schock! Londoner Forscher haben die Foto-Archive des Carnegie-Observatoriums neu untersucht und auf einer alten Fotoplatte aus Glas die eindeutige Spur einer Anomalie gefunden, wie sie für einen (oder mehrere) Exoplaneten auf der Umlaufbahn um einen Weißen Zwerg charakteristisch ist. In einer Zeit, in der das Wissen über diese massiven Gestirne noch sehr beschränkt war, konnte man diesen Hinweis jedoch nicht richtig interpretieren.

BEDROHTE ARTEN

Die Weltnaturschutzunion (IUCN, International Union for Conservation of Nature) gehört zu den weltweit wichtigsten Nichtregierungsorganisationen, die sich dem Schutz der Umwelt verschrieben haben. Die IUCN wurde 1948 gegründet und hat ihren Sitz im schweizerischen Gland. Seit 1964 führt sie die Rote Liste gefährdeter Arten, die umfassendste Liste, die Auskunft über den Zustand bedrohter Tier- und Pflanzenarten gibt. Die Arten werden dabei in neun Kategorien aufgeteilt:

ausgestorbene Art

Art ist in der Natur ausgestorben und kommt nur noch in Gefangenschaft vor

drei Kategorien von Tieren, die vom Aussterben bedroht sind:

vom Aussterben bedroht, extrem hohes Risiko des Aussterbens

stark gefährdet

gefährdet

gering gefährdet

nicht gefährdet

unzureichende Datengrundlage

nicht beurteilt

Jede Kategorie wird durch quantitative Kriterien vervollständigt, mit denen die Art des Risikos genauer gekennzeichnet wird.

Die Gefahr des Aussterbens wird anhand von fünf Hauptkriterien beurteilt:

Rückgangsrate und zeitliche Länge des Rückgangs

Populationsgröße, Anzahl der fortpflanzungsfähigen Individuen

geografische Verbreitung, lückenhaftes Verbreitungsgebiet

Fortpflanzungsrate und Generationslänge

Fragmentierung

Von den 1,7 Millionen bekannten Arten der Erde waren im Jahr 2015 etwa 80000 nach diesen Kriterien beurteilt. Die Weltnaturschutzunion konzentriert sich dabei auf jene Arten, deren Aussterben am offensichtlichsten zu beobachten ist. 41 Prozent der Amphibien, 13 Prozent der Vögel und 25 Prozent der Säugetiere weltweit gelten als vom Aussterben bedroht. Das trifft auch auf 31 Prozent der Hai- und Rochenarten, 33 Prozent der Korallenriffe und auf 34 Prozent der Nadelbäume zu.

LISTE DER AM STÄRKSTEN VOM AUSSTERBEN BEDROHTEN ARTEN (TEIL 1 VON 6)

Die Weltnaturschutzunion IUCN stellte 2012 zusammen mit der Zoological Society of London eine Liste der einhundert am stärksten vom Aussterben bedrohten Arten auf. Eine derartige Liste kann nicht jedes Jahr aktualisiert werden, weil es für die IUCN sehr schwer ist, den Grad der Gefährdung für jede einzelne Art genau zu bestimmen und damit festzulegen, welche dieser Arten einen Schutzstatus verliehen bekommt. Hier nun also die Liste, die unter dem provozierenden Titel Priceless or Worthless? (»Ohne Preis oder ohne Wert?«) veröffentlicht wurde.

Typus

Art

Trivialname/ Beschreibung

geografische Verbreitung

geschätzte Population

Art der Bedrohung

Pflanze

Abies beshanzuensis

Tanne aus Baishanzu

Berg Baishanzu bei Zhejiang, China

5 erwachsene Bäume

Landwirtschaft und Waldbrände

Insekt

Actinote zikani

Edelfalter aus der Ordnung der Schmetterlinge

bei São Paulo, atlantischer Regenwald, Brasilien

unbekannt

Verlust des Lebensraums durch menschliche Zerstörung

Reptil

Aipysurus foliosquama

aus der Familie der Seeschlangen

Ashmore- und Hibernia-Riff, Timorsee, Australien

unbekannt

vermutlich Rückgang des Lebensraums Korallenriff

Insekt

Amanipodagrion gilliesi

orangefarbene Libelle

Amani-Sigi-Wald, Usambara-Berge, Tansania

< 500 Exemplare

kleine Population und Wasserverschmutzung

Vogel

Antilophia bokermanni

Araripepipra

Capada do Araripe, im Süden des Bundesstaates Ceará, Brasilien

779 Exemplare

Ausbreitung der Landwirtschaft, Errichtung von Freizeitparks und das Umkippen von Gewässern

Insekt

Antisolabis seychellensis

Seychellen-Ohrwurm

Morne Blanc, Insel Mahé, Seychellen

unbekannt

invasive Pflanzen und Klimawandel

Fisch

Aphanius transgrediens

aus der Ordnung der Zahnkärpflinge

Bergquellen im Südosten des Acıgöl-Sees, Türkei

einige hundert Paare

Verdrängung durch und Beutetier von Gambusen sowie der Bau von Straßen

Wirbeltier

Aproteles bulmerae

Bulmer-Nacktrückenflughund

Luplupwintern Cave, Western Province, Papua-Neuguinea

etwa 150 Exemplare

Jagd und Störung der Höhle

Vogel

Ardea insignis

Kaiserreiher

Bhutan, Nordostindien und Nordostmyanmar

70 bis 400 Exemplare

Bau von Staudämmen für die Gewinnung von Wasserkraft

Vogel

Ardeotis nigriceps

indische oder Hindutrappe

indische Bundesstaaten Rajasthan, Gujarat, Maharashtra, Andhra Pradesh, Karnataka, Madhya Pradesh

50 bis 249 erwachsene Exemplare

Ausbreitung der Landwirtschaft

Reptil

Astrochelys yniphora

Madagassische Schnabelbrustschildkröte

Region rund um die Bucht von Baly im Nordwesten Madagaskars

440 bis 770 Exemplare

werden für den internationalen Handel mit Haustieren eingesammelt

Amphibie

Atelopus balios

aus der Gattung der Stummelfußfrösche

Provinzen Azuay, Cañar und Guayas im Südwesten Ecuadors

unbekannt

Infektionskrankheit (Chytridiomykose), Zerstörung des Habitats sowie Ausbreitung der Landwirtschaft

Vogel

Aythya innotata

Madagaskar-Moorente

Vulkanseen im Norden von Bealanana, Madagaskar

etwa 20 erwachsene Exemplare

Landwirtschaft, Fischerei und Jagd sowie invasive Fischarten

Fisch

Azurina eupalama

Galápagos-Riffbarsch

unbekannt

unbekannt

Klimawandel und Veränderungen der Ozeane nach dem El Niño-Phänomen 1982–1983

HYPOCHONDRIE

Der Begriff Hypochondrie kommt vom griechischen hypo kondrios, was »unter den Knorpeln« bedeutet. Hippokrates hatte diesen Ausdruck geprägt, um damit jene Körperregion oberhalb des Bauches und unterhalb der Rippen zu bezeichnen, die man auch heute noch das Hypochondrium nennt. Im rechten Teil des Hypochondriums befinden sich der Großteil der Leber und die Gallenblase, im linken der Magen und das querverlaufende Kolon, ein Teil des Dickdarms. Hier können also leicht Schmerzen aller Art auftreten. Und da es unmöglich ist, all diese Organe direkt zu betasten, galten in einer Zeit, in der die medizinischen Kenntnisse sehr beschränkt waren, Schmerzen in dieser Region als rätselhaft. Im 16.Jahrhundert begann man von einer »hypochondrischen Melancholie« zu sprechen, wenn sich Patienten ohne Unterlass über Schmerzen oberhalb des Bauches beklagten: Da die Mediziner häufig wegen der knochigen und knorpeligen Umgebung nichts feststellen konnten, schlossen sie auf eine eingebildete Krankheit. Heute gilt als Hypochondrie die Angst und exzessive Unruhe bezüglich der eigenen Gesundheit. Dieses Symptom zeigt sich etwa, wenn der Betroffene obsessiv und unzureichend informiert auf seinen eigenen Körper horcht, was dazu führen kann, dass er bei sich selbst die schlimmsten Krankheiten diagnostiziert. Jules Cotard, ein Neurologe des 19.Jahrhunderts, beschreibt in diesem Zusammenhang auch ein widersprüchliches Verhältnis zum Arzt, der »von einem Kranken um Rat gefragt und zugleich abgelehnt wird, da [der Patient] ganz allein das Geheimnis seiner Krankheit kennt und über das Wissen zu dessen Heilung verfügt«. Eine echte Hypochondrie definiert sich anhand fester Kriterien, die diese schwere psychische Störung beschreiben: Die Angstzustände müssen seit mindestens sechs Monaten andauern, sich durch Panikanfälle ausdrücken und auch dann noch bestehen bleiben, wenn entsprechende entwarnende medizinische Untersuchungsergebnisse vorliegen. Doch im Grunde unterliegen wir alle gewissen hypochondrischen Befürchtungen, mal mehr, mal weniger schwer. Denn die Hypochondrie verweist im Grunde lediglich auf eine der verbreitetsten Ängste: die vor dem Tod. Oder wie es Woody Allen formulierte, einer der berühmtesten Hypochonder: »Solange der Mensch sterblich ist, wird er sich niemals vollständig entspannen können.«

KRANK WERDEN DURCH KRANK SEIN

In Frankreich nehmen mehr als 90 Prozent der Über-Achtzigjährigen im Durchschnitt mehr als zehn verschiedene Medikamente am Tag ein. Das ergab 2013 eine Untersuchung des Georges-Pompidou-Krankenhauses in Paris. Für Deutschland schätzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung, dass jeder Über-Achtzigjährige täglich vier bis fünf Arzneimittel zu sich nimmt, eventuell sogar mehr.

Dieser Arzneikonsum birgt Risiken: Ab einem Alter von 65 Jahren verläuft die Ausscheidung dieser Medikamente deutlich langsamer, und der Organismus ist insgesamt anfälliger. Zudem verdoppelt sich in diesem Alter die Anzahl der Nebenwirkungen und sie sind zudem deutlich schwerwiegender!

DER IDEALE WINKEL ZUM HINFLÄZEN

Im Zuge ihrer Untersuchungen von Astronauten in Schwerelosigkeit hat die US-Raumfahrtbehörde NASA einen »Null-Gravitationswinkel« festgelegt. Es ist genau dieser Winkel, den unser Oberkörper und unsere Hüfte bilden, wenn wir uns auf ein Sofa oder einen Liegestuhl fallenlassen. In dieser Haltung wird die Muskelanspannung auf die Wirbelsäule reduziert, was bis zu 60 Prozent unseres Körpergewichts von ihr nimmt. Exakt in diesem Winkel sind die Rückenlehnen von Stühlen angebracht, die bei der Krankengymnastik eingesetzt werden, oder auch die Lehnen der Sitze in der Business Class.

KALKSTEINE ZÄHLEN

Das Wort »kalkulieren« stammt von calculus, dem lateinischen Wort für (Kalk-)Stein. Warum? Weil kleine Steine zu den ersten Dingen gehörten, mit denen der Mensch arithmetische Einheiten dinglich gemacht hat. Man hat Steinchen hin und her geschoben, um einfache Rechenoperationen wie Addition oder Subtraktion durchzuführen. Die ältesten archäologischen Beweise für diese Praxis stammen mindestens aus dem Jahr 1500 v.Chr.: Man hat unter anderem den Geldbeutel eines Hirten aus Mesopotamien gefunden, in dem sich 48 Steinchen befanden. So viele Tiere dürfte also seine Herde umfasst haben.

DIE TIGER FAHREN DIE KRALLEN AUS

2016 hat sich zum ersten Mal seit 100 Jahren die Zahl der freilebenden Tiger auf der Welt erhöht. Der WWF und das Global Tiger Forum geben die Gesamtzahl dieser Raubkatzen mit weltweit 3890 Exemplaren an. 2010, das Jahr, in dem die niedrigste jemals dokumentierte Zahl festgestellt wurde, sollen es nur 3200 gewesen sein. Damit nahm zum ersten Mal seit 1900, als man noch rund 100000 Tiger zählte, die Zahl dieser Tiere wieder zu. In Indien gibt es die meisten Tiger, denn allein hier leben 2226 dieser Raubkatzen.

HALTBARKEIT VON LEBENSMITTELN

An dieser Tabelle lässt sich ablesen, wie lange sich bestimmte Lebensmittel durchschnittlich aufbewahren lassen:

GEMÜSE RAUCHEN

Nikotin ist ein Alkaloid, das natürlicherweise in hoher Konzentration in der Tabakpflanze vorkommt. Allerdings findet man es auch, jedoch nur in verschwindend geringer Dosis, in einigen Gemüsesorten! Eine Zigarette enthält ungefähr zehn Milligramm Nikotin, von dem etwa ein Milligramm vom Raucher aufgenommen wird. In der folgenden Tabelle nun die Menge an Gemüse, die man, mehr oder weniger mit einem einzigen Happen, zu sich nehmen müsste, um denselben Effekt wie beim Rauchen eines Glimmstängels zu erzielen:

Gemüse

Gewicht (in Kilogramm) für 1 mg Nikotin (entspricht einer gerauchten Zigarette)

Aubergine

10kg

Blumenkohl

59,5kg

Kartoffeln

140kg

grüne Tomaten

23,4kg

reife Tomaten

23,3kg

Tomatenpüree

19,2kg

Quelle: New England Journal of Medicine, Band 329, S.437.

DEZIMALSTELLEN DER ZAHL PI

Im 3.Jahrhundert v.Chr. stellte der griechische Mathematiker Archimedes in seinem Werk Die Messung des Kreises fest, dass das Verhältnis zwischen dem Flächeninhalt eines Kreises und seinem Radius im Quadrat genau dem Verhältnis zwischen dem Umfang und dem Durchmesser dieses Kreises entspricht. Damit war die Zahl Pi definiert, und seit diesen Tagen fasziniert die Kreiszahl die Menschheit.

Pi ist eine irrationale Zahl mit einer unendlichen Folge von Dezimalstellen, die keine logische Reihe bilden.

Im Oktober 2011 gelang es den Japanern Alexander J. Yee und Shigeru Kondo nach 371 Tagen Arbeit, 10000000000050 Dezimalstellen von Pi zu berechnen, was mehreren Terabytes an Daten entspricht. Damit stellten sie einen neuen Weltrekord auf.

Einen anderen Rekord brach der Chinese Chao Lu im Jahr 2005, als es ihm gelang, auswendig 67890 Dezimalstellen von Pi aufzusagen.

Den europäischen Rekord hatte ein Jahr zuvor Daniel Tammet in Oxford aufgestellt, anlässlich des Pi-Tags 2004. Fünf Stunden und neun Minuten lang betete er die 22514 ersten Dezimalstellen der Zahl Pi herunter:

3,1415926535  8979323846  2643383279  5028841971  6939937510  5820974944  5923078164  0628620899  8628034825  3421170679  8214808651  3282306647  0938446095  5058223172  5359408128  4811174502  8410270193  8521105559  6446229489  5493038196  4428810975  6659334461  2847564823  3786783165  2712019091  4564856692  3460348610  4543266482  1339360726  0249141273  7245870066  0631558817  4881520920  9628292540  9171536436  7892590360  0113305305  4882046652  1384146951  9415116094  3305727036  5759591953  0921861173  8193261179  3105118548  0744623799  6274956735  1885752724  8912279381  8301194912  9833673362  4406566430  8602139494  6395224737  1907021798  6094370277  0539217176  2931767523  8467481846  7669405132  0005681271  4526356082  7785771342  7577896091  7363717872  1468440901  2249534301  4654958537  1050792279  6892589235  4201995611  2129021960  8640344181  5981362977  4771309960  5187072113  4999999837  2978049951  0597317328  1609631859  5024459455  3469083026  4252230825  3344685035  2619311881  7101000313  7838752886  5875332083  8142061717  7669147303  5982534904  2875546873  1159562863  8823537875  9375195778  1857780532  1712268066  1300192787  6611195909  2164201989  3809525720  1065485863  2788659361  5338182796  8230301952  0353018529  6899577362  2599413891  2497217752  8347913151  5574857242  4541506959  5082953311  6861727855  8890750983  8175463746  4939319255  0604009277  0167113900  9848824012  8583616035  6370766010  4710181942  9555961989  4676783744  9448255379  7747268471  0404753464  6208046684  2590694912  9331367702  8989152104  7521620569  6602405803  8150193511  2533824300  3558764024  7496473263  9141992726  0426992279  6782354781  6360093417  2164121992  4586315030  2861829745  5570674983  8505494588  5869269956  9092721079  7509302955  3211653449  8720275596  0236480665  4991198818  3479775356  6369807426  5425278625  5181841757  4672890977  7727938000  8164706001  6145249192  1732172147  7235014144  1973568548  1613611573  5255213347  5741849468  4385233239  0739414333  4547762416  8625189835  6948556209  9219222184  2725502542  5688767179  0494601653  4668049886  2723279178  6085784383  8279679766  8145410095  3883786360  9506800642  2512520511  7392984896  0841284886  2694560424  1965285022  2106611863  0674427862  2039194945  0471237137  8696095636  4371917287  4677646575  7396241389  0865832645  9958133904  7802759009  9465764078  9512694683  9835259570  9825822620  5224894077  2671947826  8482601476  9909026401  3639443745  5305068203  4962524517  4939965143  1429809190  6592509372  2169646151  5709858387  4105978859  5977297549  8930161753  9284681382  6868386894  2774155991  8559252459  5395943104  9972524680  8459872736  4469584865  3836736222  6260991246  0805124388  4390451244  1365497627  8079771569  1435997700  1296160894  4169486855  5848406353  4220722258  2848864815  8456028506  0168427394  5226746767  8895252138  5225499546  6672782398  6456596116  3548862305  7745649803  5593634568  1743241125  1507606947  9451096596  0940252288  7971089314  5669136867  2287489405  6010150330  8617928680  9208747609  1782493858  9009714909  6759852613  6554978189  3129784821  6829989487  2265880485  7564014270  4775551323  7964145152  3746234364  5428584447  9526586782  1051141354  7357395231  1342716610  2135969536  2314429524  8493718711  0145765403  5902799344  0374200731  0578539062  1983874478  0847848968  3321445713  8687519435  0643021845  3191048481  0053706146  8067491927  8191197939  9520614196  6342875444  0643745123  7181921799  9839101591  9561814675  1426912397  4894090718  6494231961  5679452080  9514655022  5231603881  9301420937  6213785595  6638937787  0830390697  9207734672  2182562599  6615014215  0306803844  7734549202  6054146659  2520149744  2850732518