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Beschreibung

Bienenfreundliche Blumenwiesen statt Rasen, Gemüse statt Zierpflanzen, Heilkraut statt Unkraut, essbare Bodendecker statt Flächen aus Stein – es gibt zahlreiche unkonventionelle Möglichkeiten, natürlicher, gesünder und zugleich einfacher zu gärtnern. Das sind die Gründe, warum es sich lohnt, sein Essen selbst anzubauen: Lebensmittel aus dem naturnahen Biogarten sind gesünder , weil sie komplett ohne giftige Pflanzenschutzmittel und künstlichen Dünger auskommen. Biogärten sind gut für die Umwelt , weil sie Oasen für Insekten und Vögel darstellen und alten Sorten Raum geben, deren Vielfalt und Lebensraum durch tote Designergärten und Monokultur-Felder immer weiter schrumpfen. Dinge im Garten selbst zu machen und wiederzuverwenden, spart Geld , weil die vorhandenen Ressourcen in natürlichen Kreisläufen genutzt werden, statt teure Spritzmittel, Düngemittel und andere Helfer zu kaufen. Gärtnern macht dich unabhängiger und glücklich , weil die Aktivitäten in der Natur Balsam für Körper und Seele sind.

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Seitenzahl: 175

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Selber machen

statt kaufen – Garten und Balkon

111 Projekte und Ideenfür den naturnahen Biogarten

Herausgegeben von smarticular.net

Das Ideenportal für ein einfaches und nachhaltiges Leben

Herausgeber: smarticular Verlag

ISBN Softcover: 978-3-946658-30-6

ISBN E-Book mobi: 978-3-946658-31-3

ISBN E-Book epub: 978-3-946658-32-0

smarticular Verlag ist ein Imprint der Business Hub Berlin UG (haftungsbeschränkt)

© 2019 Business Hub Berlin UG (haftungsbeschränkt), Berlin

smarticular® ist eine Marke der Business Hub Berlin UG (haftungsbeschränkt)

1904

Urheberrecht

Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Haftungsausschluss

Alle Rezepte und Tipps in diesem Buch wurden nach bestem Wissen erstellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Rezepte, Anleitungen und Tipps kann jedoch keine Haftung übernommen werden. Des Weiteren wird keine Haftung übernommen für fehlerhafte Zubereitung und Anwendung, auch nicht für Gesundheitsschäden durch unsachgemäße Handhabung. Die Anwendungen und Rezepte in diesem Buch bieten keinen Ersatz für eine therapeutische oder medizinische Behandlung. Im Zweifelsfall sollte ein Arzt zurate gezogen werden.

Inhalt

Einleitung

Warum naturnahes Gärtnern?●Prinzipien der Permakultur●Bevor es losgeht …●Immer auf dem neuesten Stand●Abkürzungen

Weniger Rasen, mehr Garten

Den Boden beleben

Grüner pflanzen

Pflanzen natürlich stärken

Pflanzen natürlich schützen

Biopflanzenschutzmittel●Schädlinge natürlich fernhalten

Nützlinge im Garten

Balkon- und Terrassengarten

Verarbeitung und Rezepte

Auf zum Selbermachen!

 

Einleitung

Sein eigenes Essen anzubauen,ist wie sein eigenes Geld zu drucken.

Ron Finley, amerikanischer Designer und Guerilla-Gärtner

Es gibt viele gute Gründe, einen naturnahen Biogarten anzulegen, selbst wenn er nur aus einem Pflanzkübel auf dem Balkon besteht. Während es früher selbstverständlich war, einen Teil der eigenen Lebensmittel im Garten neben dem Haus anzubauen, verlassen wir uns heutzutage auf das Angebot im Supermarkt. Warum auch nicht? Alles ist immer verfügbar, selbst exotische Früchte, überall und zu jeder Jahreszeit. Oft sind jedoch die Transportwege lang und die Anbaubedingungen sowie die Qualität unklar.

Dieser industrielle Massenkonsum hat viele negative Folgen: Rückgang der Artenvielfalt, Monokulturen, Bodenerosion und Pestizidrückstände im Essen sind dabei die bekanntesten. Biolabels bringen zwar ein bisschen mehr Klarheit, aber selbst im Biolandbau werden teils zweifelhafte Spritzmittel und Anbaumethoden eingesetzt, um wirtschaftlich produzieren zu können. Das im Supermarkt verfügbare Obst und Gemüse ist „uniform“, und viele alte Sorten sind weitgehend in Vergessenheit geraten. All diese Gründe machen es schwierig zu entscheiden, welche Lebensmittel wir konsumieren wollen und welche lieber nicht.

Immer mehr Menschen entscheiden sich deshalb dafür, wieder selbst Verantwortung zu übernehmen und wenigstens einen Teil der Nahrung selbst anzubauen! Ob im eigenen Garten, dem Mietbeet oder auf dem Balkon: Möglichkeiten gibt es nahezu überall. Wer dann noch mit einigen Prinzipien der Permakultur und im Einklang mit der Natur arbeitet, statt zu versuchen, sie seinem Zweck zu unterwerfen, erschafft neben gesundem Essen sogar noch eine kleine Oase für die „wilde“ Natur.

Warum naturnahes Gärtnern?

Bienenfreundliche Blumenwiesen statt Rasen, Gemüse statt Zierpflanzen, Heilkraut statt Unkraut, essbare Bodendecker statt Flächen aus Stein – es gibt zahlreiche unkonventionelle Möglichkeiten, natürlicher, gesünder und zugleich einfacher zu gärtnern.

Das sind die Gründe, warum es sich lohnt, sein Essen selbst anzubauen:

●Lebensmittel aus dem naturnahen Biogarten sind gesünder, weil sie komplett ohne giftige Pflanzenschutzmittel und künstlichen Dünger auskommen.

●Biogärten sind gut für die Umwelt, weil sie Oasen für Insekten und Vögel darstellen und alten Sorten Raum geben, deren Vielfalt und Lebensraum durch tote Designergärten und Monokultur-Felder immer weiter schrumpfen.

●Dinge im Garten selbst zu machen und wiederzuverwenden, spart Geld, weil die vorhandenen Ressourcen in natürlichen Kreisläufen genutzt werden, statt teure Spritzmittel, Düngemittel und andere Helfer zu kaufen.

●Gärtnern macht dich unabhängiger und glücklich, weil die Aktivitäten in der Natur Balsam für Körper und Seele sind.

Auf dem Ideenportal smarticular.net für ein einfaches und nachhaltiges Leben haben wir bereits zahlreiche Anleitungen und Rezepte für den eigenen naturnahen Biogarten und -balkon gesammelt. Die 111 besten und nützlichsten Projekte und Ideen stellen wir in diesem Buch vor. Weil der Platz begrenzt ist, können wir leider nicht alle Themen rund ums Gärtnern behandeln. Für diejenigen, die mehr allgemeine Informationen und Anleitungen zu Gartenbau, Biolandbau und Permakultur suchen, haben wir im Literaturverzeichnis Quellen zum Weiterlesen zusammengestellt.

Prinzipien der Permakultur

Die wilde Natur kommt ohne Gärtner aus, weil alles in geschlossenen Kreisläufen stattfindet. Diese Idee aufgreifend, versuchen Biolandwirte und Biogärtner mit Prinzipien der sogenannten Permakultur, Konzepte der Natur auch auf dem Feld oder im Garten nachzubilden. Das Ergebnis sind künstliche Ökosysteme mit hohem Ertrag, die in ihrer Stabilität, Diversität und Widerstandsfähigkeit an natürliche Ökosysteme heranreichen. Oft ist ein Umdenken erforderlich, weil die Ideen mit den Vorschlägen in konventionellen Gartenratgebern manchmal nicht zusammenpassen.

Wer einige der Prinzipien für sich übernimmt und für den eigenen Garten adaptiert, wird mit einem natürlicheren, pflegeleichteren und dennoch ertragreichen Garten belohnt. Einen universellen Leitfaden oder Bauplan für Permakulturgärten gibt es jedoch nicht – jedes Fleckchen Erde ist anders und erfordert eine etwas andere Herangehensweise. Die folgende Auflistung ist unser Versuch, die komplexen und teilweise recht philosophisch gehaltenen Prinzipien und Leitlinien in einfache, klare Worte zu fassen:

1. Beobachte die Natur und lerne von ihr, aber versuche nicht, ihr deinen Willen aufzuzwingen.

2. Ermögliche Vielfalt, statt Monokulturen erzwingen zu wollen.

3. Fördere das Netzwerk sich gegenseitig positiv beeinflussender Pflanzen, Tiere und anderer Elemente, statt sie nur isoliert zu betrachten.

4. Nutze und fördere die natürliche Widerstandsfähigkeit, statt mit künstlichen Einzelmaßnahmen Probleme lösen zu wollen.

5. Nutze die vorhandene Energie effizient, etwa indem du auf natürliche Gefälle, Sonnenwärme und Wärmespeicher wie zum Beispiel Mauern aus Stein zurückgreifst.

6. Denke und plane in Kreisläufen wie die Natur – fast alles, was nötig ist, ist schon da, und alles erfüllt einen Zweck.

7. Setze auf die Kooperation verschiedener Tiere, Pflanzen und anderer Elemente, damit sie voneinander profitieren können.

8. Sei kreativ und denke unkonventionell – jeder Garten ist anders, und ein Richtig und Falsch gibt es (meistens) nicht.

9. Nutze Wasser effizient wie die Natur – mit der richtigen Herangehensweise wird dein Garten resistenter gegen Trockenheit oder Nässe.

10.Gestalte und plane natürlich und vielfältig – und scheue nicht davor zurück, Dinge zu ändern, wenn sie sich als ungünstig herausgestellt haben.

Die vielen Aufgaben sind aber kein Grund zur Sorge, im Gegenteil. Es ist unmöglich, alle auf einmal (und alle richtig) zu erfüllen. Stattdessen ist es sinnvoll, mit kleinen Schritten zu beginnen und so nach und nach ein immer besseres Bewusstsein für Permakultur-Lösungen im eigenen Garten zu gewinnen.

Genauso halten wir es in diesem Buch: Es ist bei Weitem kein umfassender Ratgeber rund um die Permakultur, aber an vielen Stellen wurden Ideen der Permakultur aufgegriffen, um den Biogarten, die Terrasse und selbst den Balkon mit einfachen Mitteln natürlicher und schöner zu gestalten.

Bevor es losgeht …

Bevor du zur Tat schreitest, sollten wir noch etwas Erwartungsmanagement betreiben. Alle Rezepte und Anleitungen in diesem Buch wurden sorgfältig getestet, von Lesern ausprobiert und häufig mit wertvollen Rückmeldungen noch weiter verbessert. Dennoch ist jede Situation etwas anders und jeder Mensch unterschiedlich. Anders als bei Industrieprodukten wurden mit den selbst gemachten Gartenhelfern keine aufwendigen Testreihen und Versuche mit allen erdenklichen Materialien und Situationen durchgeführt. Deshalb kann es passieren, dass ein Mittel einmal nicht sofort gelingen oder sogar partout nicht funktionieren will.

Wenn du eine neue Anleitung etwa für ein Biospritzmittel ausprobierst, beginne am besten mit kleinen Mengen und probiere es an ausgewählten Pflanzen(-teilen) oder in einem kleinen Bereich des Gartens. So gehst du sparsam mit den Zutaten um. Zugleich gelingt es dir gegebenenfalls leichter, die Rezeptur an deine Bedürfnisse anzupassen.

Falls du unsicher bist, besteht die Möglichkeit, dem Verweis auf smarticular.net unter dem jeweiligen Rezept zu folgen, die Kommentare auf der Website zu lesen oder deine eigene Frage zu stellen.

Immer auf dem neuesten Stand

Jeden Tag lernen wir dazu, und genau das ist es, was uns motiviert, das Ideenportal smarticular.net und unsere Bücher immer weiter zu verbessern. Es liegt aber in der Natur eines gedruckten Buches, dass nicht alle Informationen immer auf dem neuesten Stand sind. Deshalb empfehlen wir, dieses Buch mit den Vorteilen der Website zu kombinieren. Dies sind nur einige Möglichkeiten dafür:

●Auf der Webseite smarticular.net/selber-machen-garten-balkon findest du aktuelle Informationen zu diesem Buch, kannst Anmerkungen, Lob oder Kritik hinterlassen, Fragen an uns stellen und wichtige Verbesserungen zu einzelnen Tipps nachlesen.

●Zu den einzelnen Rezepten in diesem Buch gibt es Verweise auf Online-Beiträge, in denen du aktuelle Informationen und hilfreiche Kommentare anderer Leser erhältst.

●Selbstverständlich freuen wir uns, wenn dich andere Themen auf smarticular.net interessieren. Damit du immer auf dem Laufenden bleibst, empfehlen wir dir, unseren Newsletter zu abonnieren und uns in den sozialen Netzwerken zu folgen.

Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg mit diesem Buch, den Ideen und Rezepten.

Das Team von smarticular.net

 

Abkürzungen

TL

Teelöffel, entspricht circa 5 Millilitern

EL

Esslöffel, entspricht circa 15 Millilitern

geh.

Gehäufter Teelöffel oder Esslöffel

gest.

Gestrichener Teelöffel oder Esslöffel

Tr.

Tropfen, ein Milliliter sind ungefähr 20–25 Tropfen

ml

Milliliter

L

Liter

g

Gramm

kg

Kilogramm

Msp.

Messerspitze

Pck.

Päckchen

Weniger Rasen, mehr Garten

Ein kurz getrimmter englischer Rasen mag optisch etwas hermachen, für Bienen und andere Lebewesen ist er jedoch weitgehend nutzlos. Wie wäre es, wenn auf einem Teil der Fläche stattdessen Wildblumen, blühende Kräuter oder sogar eigenes Gemüse wachsen würden? Sie alle bieten Nahrung und Schutz für Insekten und bringen sogar nahezu kostenloses Essen für dich hervor.

Aus Rasen Beete machen

Wer schon auf herkömmliche Art ein Beet angelegt hat, weiß, wie aufwendig das ist: umgraben, die Grasnarbe abtragen, einzelne Wurzeln aus der Erde sammeln … Was nach einem Projekt mit viel schweißtreibender Arbeit klingt, lässt sich dank Ideen aus der Permakultur sehr viel einfacher und bequemer gestalten, wenn man mit der Natur zusammenarbeitet und natürliche Prozesse für sich nutzt. Mit der folgenden Anleitung verwandelst du ohne viel Aufwand jede Rasenfläche in ein fruchtbares Mulchbeet – ganz ohne Umgraben.

Benötigte Materialien:

●Bretter, Äste, Pflöcke, Steine oder Ähnliches für die Umrandung des Beets – am besten eignen sich längere Äste von Bäumen und Hecken, die im Herbst oder Frühling sowieso einen Schnitt vertragen können.

●Möglichst große Stücke unbedruckte Pappe – Klebestreifen, Adressaufkleber etc. vorher entfernen.

●Komposterde – aus der Kompostieranlage oder aus dem eigenen Kompost, alternativ Mutterboden oder ergänzend auch Stallmist. Fast überall kann man sich reife Komposterde preiswert aus der nächsten Kompostieranlage anliefern lassen.

●Gröberes Material zum Mulchen – Herbstlaub, Grasschnitt, gehäckselter Strauchschnitt usw. eignen sich.

●Wenn das Beet im Herbst oder sehr zeitig im Frühjahr angelegt wird, empfiehlt sich eine Gründüngung als Wind- und Wetterschutz.

So entsteht das Mulchbeet:

1. Beetgröße festlegen und Beetumrandung aufbauen. Dafür empfiehlt es sich, etwa 30–40 Zentimeter lange Aststücke anzuspitzen und im Abstand von etwa 40 Zentimetern in den Boden zu schlagen. Dann dünnere Zweige, Weidenruten u. Ä. hineinflechten, ähnlich wie bei einem Korb. Die Umrandung sollte 10–20 Zentimeter hoch sein. Unbehandelte Holzbretter, Baumstämme, Feldsteine und ähnliches Material können ebenfalls eine sinnvolle Beetumrandung ergeben.

2. Die komplette Beetfläche mit Pappe abdecken, damit Gräser und Kräuter nicht von unten hindurchwachsen. Die Kartonstücke einige Zentimeter überlappend auslegen. Anschließend mit einer Gießkanne anfeuchten, um die Verrottung zu unterstützen.

3. Auf der Pappe eine fünf bis zehn Zentimeter dicke Schicht Komposterde verteilen. Hier können auch Stallmist, halbverrotteter Kompost, Bokashi und Ähnliches untergemischt werden, vor allem dann, wenn das Beet im Herbst angelegt wird und den Winter über noch reifen kann.

4. Zum Schluss alles mit einer Mulchschicht aus Laub, Gras o. Ä. abdecken. Eine Grasschnitt-Schicht sollte nicht zu dick sein, höchstens zwei bis drei Zentimeter, damit sie verrottet, ohne zu schimmeln.

5. Wenn das Beet schon im Herbst angelegt wird oder sehr früh im Jahr, ist es noch möglich, eine Gründüngung auszubringen. Mit Gründüngepflanzen wie Senf, Lupine und ähnlichen werden die Nährstoffe im Boden gehalten. Sie schützen das Beet zugleich vor Erosion und tragen zur Humusbildung bei.

Durch die aufgelegten Pappkartons geht der Rasen unter dem Beet ein und wird durch Regenwürmer und andere Nützlinge zersetzt, ebenso die Pappe. Du erhältst ein nährstoffreiches Beet, das sich im Frühjahr – nach den Regeln zur richtigen Fruchtfolge im Gemüsebeet – zuerst mit Starkzehrern bepflanzen lässt.

Tipp: Eilige Gärtner können ein solches Schichtbeet mit Pappe auch noch kurz vor der Pflanzzeit im Frühjahr anlegen und zeitnah bepflanzen. In diesem Fall empfiehlt es sich, mit einer etwas dickeren Schicht Komposterde abzuschließen. Der Zersetzungsprozess findet dann parallel statt.

smarticular.net/mulchbeet

Warum du dir ein Hochbeet zulegen solltest

Ein Hochbeet verschönert den Garten und bringt eine Menge praktischer Vorzüge mit sich. Vielleicht findet sich auch in deinem Garten ein Plätzchen für ein solches Beet? Die gleichen Vorzüge treffen auf großzügige Pflanzkübel für Balkon und Terrasse zu.

1. Ergonomisches Jäten

Im Gegensatz zu normalen Beeten schonen Hochbeete den Rücken und die Gelenke. Sie haben normalerweise eine Höhe von 80 bis 100 Zentimetern, sodass du dich bei der Aussaat, Pflege und Ernte nicht bücken musst.

2. Weniger Schädlinge

Gärtner haben oft mit Wühlmäusen, Maulwürfen und Nacktschnecken zu kämpfen, die den Gemüse- und Kräuteranbau schädigen. Ein Hochbeet verringert dieses Problem, ohne dass du Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzen müsstest. Am Boden des Beetes verlegter Kaninchendraht verhindert, dass Nager eindringen.

Durch die Höhe des Beetes gelangen Schnecken nicht so leicht hinein. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich, auf der Oberkante eine umlaufende, nach unten abgewinkelte Kante aus Stahlblech montieren.

3. Fruchtbare Erde trotz kargen Bodens

Nicht jeder Boden ist für den Nahrungsanbau geeignet. Böden können belastet, nährstoffarm oder zu dicht sein, um erfolgreich Gemüse anzupflanzen. Ein Hochbeet macht dich von der Bodenbeschaffenheit unabhängig, weil du es mit hochwertiger Komposterde auffüllen kannst, zum Beispiel aus einer Kompostieranlage für Grünabfälle. Da das Beet zusätzlich mit verschiedenen organischen Substanzen gefüllt wird, die nach und nach verrotten, werden die Pflanzen ständig mit neuen Nährstoffen versorgt. Die Pflanzen gedeihen, ohne dass du Dünger ausbringen müsstest.

4. Üppige Ernte auf kleinem Raum

Die Erträge auf einem Hochbeet sind im Vergleich zum herkömmlichen Beet überproportional höher. Das liegt am günstigen Mikroklima und am nährstoffreichen Boden im Hochbeet. Dank der reichen Ernte auf minimalem Raum ist ein Hochbeet auch perfekt für den eigenen Gemüseanbau auf Balkon und Terrasse oder in einem Garten mit wenig Platz geeignet.

5. Längere Anbausaison

Im Hochbeet beginnt die Gartensaison früher als in einem regulären Beet, und selbst im Winter hast du die Möglichkeit, frisches Gemüse zu ernten. Die exponierte Lage und die Freisetzung von Verrottungswärme sorgen dafür, dass sich das Beet im Frühjahr zeitiger erwärmt und du schneller mit dem Anpflanzen beginnen und früher ernten kannst. Wenn du dein Beet mit einem verschließbaren Dach versiehst, kannst du bis in den Winter hinein ernten.

6. Sinnvolle Verwertung für Gartenabfälle

Hochbeete werden, abgesehen von Erde, mit einer Mischung aus Holz- und Strauchschnitt, Laub, Grasschnitt und anderen kompostierbaren Gartenabfällen befüllt. Da sie normalerweise im Herbst oder Frühjahr gebaut oder befüllt werden, finden auch die anfallenden Grünabfälle Verwendung.

Wer sein Beet im Winter nicht bepflanzt, kann im Herbst die Erde zur Seite rechen und das Beet mit Grünschnitt und Gartenabfällen auffüllen, die über den Winter verrotten und Nährstoffe an die obere Erdschicht abgeben. So bleiben wertvolle Nährstoffquellen in einem geschlossenen Kreislauf im Garten, statt über die Biotonne entsorgt zu werden.

▶Was du vor dem Bau eines Hochbeets bedenken solltest

Trotz der zahlreichen Vorteile gibt es auch einige Nachteile zu bedenken. Sie betreffen die für ein Hochbeet geeigneten Pflanzenarten, die Anschaffungskosten und den Arbeitsaufwand beim Bau.

Für einen Anbau im Hochbeet ungeeignet sind raumgreifende Pflanzenarten, etwa Buschbohnen, Mais, Spargel und Kürbis. Da auf kleinem Raum gegärtnert wird, ist es außerdem wichtig, auf die Verträglichkeit der Pflanzen untereinander zu achten. Während manche Pflanzen einander vor Schädlingen schützen, hemmen andere gegenseitig ihr Wachstum. Ein hoher Ernteertrag ist möglich, wenn in sinnvoller Mischkultur gepflanzt wird.

Ein Hochbeet verfügt im ersten Jahr über reichlich Nährstoffe. Das ist für manche Pflanzen zu viel, und einige Gemüsesorten reichern sich deswegen leicht mit ungesundem Nitrat an. Darum sollten im ersten Jahr bevorzugt Starkzehrer angebaut werden, die kein Nitrat speichern. Dazu gehören Tomaten, Gurken und Kohl. Im zweiten Jahr fühlen sich auch Mittelzehrer wie Salat, Radieschen und Kohlrabi wohl. Ab dem dritten Jahr ist es sinnvoll, auch Schwachzehrer anzupflanzen. Hier findest du mehr Informationen über die richtige Fruchtfolge im Gemüsebeet.

smarticular.net/hochbeet

Hochbeet bauen aus Paletten

Aus Europaletten lassen sich Hochbeete in unterschiedlichen Varianten bauen. Für ein etwa 2,40 Meter langes und 1,40 Meter breites Beet brauchst du folgende Materialien:

●7 Einwegpaletten oder Europaletten, 80 × 120 cm

●40 Holzschrauben, z. B. 6 × 120 mm

●7,5 × 1 m Teichfolie, mindestens 0,5 mm dick (aus dem Baumarkt), alternativ Kokosmatten für eine plastikfreie Variante

●Akkuschrauber, Tacker, Kuhfuß oder Brechstange

Tipp: Europaletten sind fast unverwüstlich, aber auch relativ schwer. Einwegpaletten bestehen dagegen meist aus dünnen Holzlatten, sind leichter und weniger stabil. Dafür sind sie häufig kostenlos erhältlich.

So gelingt’s:

1. Einen geeigneten Standort für das Hochbeet auswählen. Empfehlenswert ist ein vollsonniger Standort mit direktem Erdkontakt.

2. Rasen entfernen und die Grassoden für die spätere Befüllung verwenden.

3. Sechs Paletten jeweils hochkant auf die längeren Seiten so zusammenstellen, dass sie ein Rechteck ergeben. Die beiden kürzeren Seiten des Rechtecks, die aus je einer Palette bestehen, werden dabei von den Paletten der längeren Seiten eingefasst. Die Unterseiten der Paletten zeigen nach außen.

4. Zunächst jeweils drei Paletten zu einer U-Form zusammenschrauben. Dafür die Latten der einen Palette mit je zwei Schrauben an den anliegenden Holzblöcken der anderen Palette befestigen (pro Hochbeet-Ecke also jeweils sechs Schrauben).

5. Die beiden U-Formen so ausrichten, dass sie nicht kippen können und möglichst gerade und im rechten Winkel zueinander stehen. Dazu eventuell den Boden unter den Ecken etwas auffüllen oder abtragen.

6. Die aufeinandertreffenden Holzblöcke der beiden U-Formen mit jeweils zwei Schrauben aneinander befestigen (sechs Schrauben pro Seite). Dafür den einen Block durchbohren (sechs Millimeter), mit einem stärkeren Bohrer (12 Millimeter) etwa zur Hälfte aufbohren, sodass die Schraubenköpfe darin versinken können, und die Schrauben bis in den anderen Block schrauben.

7. Mit einem Kuhfuß oder einer Brechstange von der überzähligen Palette zwei der unteren „Schienen“ samt Holzklötzen entfernen und die beiden U-Formen damit zusätzlich verbinden. Dafür eine der Schienen im Bodenbereich, die andere an der oberen Kante festschrauben, damit die beiden langen Rechteckseiten, die durch die Erdfüllung Druck ausgesetzt sind, stabilisiert werden.

8. Die Innenwände des Hochbeetes mit Teichfolie oder Kokosmatten auskleiden. Dabei den oberen Rand der Folie mindestens zehn Zentimeter über den Palettenrahmen stehen lassen und mit Steinen beschweren, damit die Folie beim Befüllen des Hochbeetes noch etwas Spiel hat und nicht einreißt. Der Boden des Hochbeetes bleibt frei.

9. Die Folie oder Matten vor dem Einfüllen der letzten Erdschicht befestigen. Dafür den überstehenden Folienrand umschlagen und etwa eine Handbreit unter der Oberkante des Palettenrahmens festtackern.

Tipp: Im Idealfall wird das Hochbeet so ausgerichtet, dass die langen Seiten nach Osten und Westen zeigen, damit die schräg stehende Morgen- und Abendsonne auf die Seiten des Beetes trifft und die Erde optimal erwärmen kann.

▶Variationen des Paletten-Hochbeets

Um den Befall durch Wühlmäuse zu verhindern, empfiehlt es sich, den Boden des Hochbeetes mit feinmaschigem Drahtgitter zu sichern, bevor die Teichfolie angebracht wird. Du benötigst etwa 1,5 × 2,5 Meter Drahtgeflecht. Die überstehenden Ränder nach oben biegen und mit einem Tacker am Palettenrahmen befestigen.

Das Hochbeet wird vor Bodenfeuchtigkeit geschützt, indem du den Palettenrahmen auf einen Ring aus Steinen stellst. Dafür zwölf Steinplatten oder Betonpflastersteine unter den Ecken und den seitlichen Holzblöcken platzieren.

Mit dem übrig gebliebenen Holz der siebten Palette lassen sich die äußeren Schienen des Palettenrahmens von unten verschließen und als zusätzliche Pflanzkästen nutzen. Am besten kleidest du sie mit Resten der Teichfolie oder Kokosmatten aus. Auch Abschnitte einer Regenrinne passen genau in die äußeren Nischen und ergeben zusätzlichen Pflanzraum, zum Beispiel für essbare Blumen.

Bringe mit den überzähligen Latten alternativ an der Oberkante des Hochbeets einen Ablagerand an. Ein kleineres, etwa 1,2 Meter langes und 1,4 Meter breites Hochbeet lässt sich aus vier Paletten bauen. Dabei entfällt die zusätzliche Stabilisierung in der Mitte.

Das Hochbeet hält länger, wenn du vor dem Zusammenbauen die Lücken in den Paletten mit zusätzlichen Latten verschließt. Dadurch wird verhindert, dass die Folie in die Lücken gedrückt und durch Äste oder Ähnliches durchbohrt wird.

▶Hochbeet befüllen

Um die Vorteile eines Hochbeets voll auszuschöpfen, ist eine schichtartige Befüllung wichtig. Sie sollte von unten nach oben immer kleinteiliger und stärker zersetzt sein. Was genau eingefüllt wird und wie dick die Schichten sind, kann je nach vorhandener Biomasse variieren.

So könnte die Befüllung aussehen:

1. Als unterste, etwa 25 Zentimeter dicke Schicht Äste und groben Strauchschnitt einfüllen. Am besten ins Hochbeet steigen und die Masse mit den Füßen komprimieren.

2. Eine Schicht Grassoden mit der Grasseite nach unten auflegen. So können feinere Schichtungen nicht durchfallen.

3. Es folgen etwa zehn Zentimeter feine Häcksel oder Herbstlaub.

4. Darauf wird eine etwa zehn Zentimeter dicke Schicht grober Kompost oder Pferdemist gegeben.

5. Anschließend mit etwa 20 Zentimeter halbreifem Kompost oder gereiftem Bokashi bedecken, der mit Gartenerde gemischt wurde.

6. Abschließend bis knapp unter den Rand mit Gartenerde auffüllen.

smarticular.net/hochbeet-paletten

Hügelbeet anlegen

Noch einfacher als ein Hochbeet ist ein Hügelbeet anzulegen, das ähnliche Vorzüge mit sich bringt. Es kommt ohne einen Rahmen aus und lässt sich fast kostenlos selbst bauen. Zudem schafft es mehr Anbaufläche auf engstem Raum und ist damit ideal für kleine Gärten!