Selbstlernkurs: "Böse sein" für Anfänger - Heike Thormann - E-Book

Selbstlernkurs: "Böse sein" für Anfänger E-Book

Heike Thormann

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Beschreibung

Wann haben Sie das letzte Mal an sich gedacht, nur an sich? Oder halten Sie das für "böse", unklug, nicht machbar? Vieles ist von außen vorgegeben und fordert unser Mitlaufen im Rad, keine Frage. Doch vieles tun wir uns auch selbst an: Weil wir es nicht besser wissen. Weil wir es so gelernt haben. Weil wir es für notwendig halten. Wenn wir dann unglücklich sind, das Leben zerrinnen sehen oder uns dem Zusammenbruch nähern, bekommen wir nur die Quittung für das, was über Jahre schiefgelaufen ist. Wäre es nicht schön, auch einmal hemmungslos "böse" zu sein? Zu tun, was Ihnen gefällt, was Ihnen guttut, was Sie glücklich macht und was Sie lieben? Keine Bange, ich möchte Sie nicht zu eiskalten Egoisten oder Bösewichten abrichten. :-) Doch ich möchte Ihnen helfen, Barrieren abzubauen, mit denen Sie sich womöglich selbst Schaden zufügen und an Ihrem Glück hindern. Die Barrieren im Kopf, die es Ihnen schwer machen, besser für sich selbst zu sorgen, sind nicht die geringsten. Was werden Sie in diesem Selbstlernkurs lernen? 1. Wenn es nicht mehr geht: Was macht Sie unglücklich, traurig, wütend oder krank? Sie erkennen, welche Bedürfnisse nicht erfüllt und welche Grenzen verletzt werden. 2. Wie konnte es so weit kommen: Warum tun Sie sich das an? Sie erkennen, wie scheinbare und tatsächliche Sachzwänge, Ängste, Sorgen und Befürchtungen, äußere Vorgaben, Muster und Erfahrungen sowie innere Werte, Einstellungen und Wünsche sich negativ auswirken, Sie zu viel kosten oder Ihnen Schaden zufügen. * Für Hochsensible: Wie kann Ihnen Ihre hohe Empfindsamkeit Schaden zufügen? 3. Was kann man dagegen tun: Sie lernen das Medikament "böse sein" kennen. * Abwerfen: Was dürfte und sollte verschwinden, damit es Ihnen besser geht? Energieräuber dingfest machen, Lasten verringern und loslassen lernen. * Abändern: Was müsste und sollte anders laufen, damit es Ihnen besser geht? Gewohnheiten ändern, Grenzen setzen und eigene Bedürfnisse verwirklichen. * Antasten: Welche Werte und Muster sollten Sie wie ersetzen, damit es Ihnen besser geht? Das "Böse" zulassen lernen und nach neuen Wegen für alte Probleme suchen. * Für Hochsensible: Wie können Sie offen für andere bleiben und doch besser für sich sorgen? 4. "Böse" sein und "böse" bleiben: Sie sammeln Anregungen, wie Sie auch im Alltag Ihre Interessen und Ihr Wohl im Auge behalten und Selbstschädigendes meiden.

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Seitenzahl: 70

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Heike Thormann

Selbstlernkurs:

„Böse sein“ für Anfänger

Selbstschädigende Muster überwinden und liebevoller für sich sorgen

© 2022 Heike Thormann, Warendorf

2. aktualisierte Auflage, 1. Auflage 2018

ISBN Softcover: 978-3-347-68823-0

ISBN Hardcover: 978-3-347-68824-7

ISBN E-Book: 978-3-347-68825-4

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr.

Ohne meine schriftliche Genehmigung ist jede Verwertung unzulässig.

Alle Inhalte wurden von mir sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann ich keine Garantie geben. Ich übernehme keine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden.

Portraitfoto: Studio Wiegel, Münster

Icon Cover: tredition GmbH, Hamburg

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Teil 1: Wenn es nicht mehr geht

Worum geht es? Gut und böse

Wo ist das Problem? Kopf und Bauch

Sonderfall hochsensible Menschen

Bedürfnisse und Grenzen erkennen

Körperwahrnehmung trainieren

Teil 2: Wie konnte es so weit kommen

Auf Spurensuche nach den Ursachen

Teil 3: Was kann man dagegen tun

Das Medikament „böse sein“

A1) Abwerfen: Energieräuber erkennen

Sonderfall Energieräuber für Hochsensible

A2) Abwerfen: Lasten verringern

Sonderfall Lasten bei Hochsensiblen

A3) Abwerfen: Loslassen lernen

B1) Abändern: Gewohnheiten ändern

B2) Abändern: Grenzen setzen

Sonderfall Grenzen bei Hochsensiblen

B3) Abändern: Bedürfnisse verwirklichen

Das „Böse“ zulassen lernen

C1) Antasten: Der Schatten

C2) Antasten: Die Lebensregeln

Teil 4: „Böse“ sein und „böse“ bleiben

Widerstände gegen das „Böse-Sein“

Vorteile vom „Böse-Sein“

Maßnahmen fürs „Böse-Sein“

Anhang

Checkliste: Was tut mir gut

Artikel: Die Würde des Menschen. Rechte für eine gesunde Selbstachtung

Weiterführende Literatur

Über die Autorin

Teil 1: Wenn es nicht mehr geht

Lernziele

Was macht Sie unglücklich, traurig, wütend oder krank? Sie erkennen, welche Bedürfnisse nicht erfüllt und welche Grenzen verletzt werden.

Fangen wir zum Einstieg gleich mit einer kleinen Selbstreflektion an. Wenn Sie mögen, zücken Sie Stift und Papier und bearbeiten Sie die folgende Übung:

Denkfrage

Warum habe ich diesen Selbstlernkurs gekauft? Was hat mich an der Ausschreibung angesprochen? Was interessiert mich am Thema? Woran möchte ich arbeiten?

Worum geht es? Gut und böse.

Welche Antworten haben Sie bei der kleinen Denkfrage gefunden?

Wollen Sie zum Beispiel lernen, „endlich einmal mit der Faust auf den Tisch zu hauen“ und „sich nichts mehr gefallen zu lassen“? Wollen Sie lernen, wie Sie sich streiten und Konflikte führen? Wollen Sie lernen, wie Sie Nein sagen und Grenzen setzen? So lauteten jedenfalls einige Wünsche von Interessenten und teils auch von Teilnehmern meines ehemaligen gleichnamigen Seminars, die sich von dem „Böse sein“ im Titel angesprochen fühlten.

Doch wenn dem so ist, muss ich Sie leider enttäuschen. Denn darum ging es weder in meinem Seminar noch ist es das Ziel dieses Selbstlernkurses.

In diesem Kurs geht es um das, was der Untertitel präzisiert: Es geht darum, dass wir uns mit dem, was wir für gut halten, in Wirklichkeit oft Schaden zufügen. Es geht darum, sich auch „Böses“ zu erlauben, wenn dieses in Wahrheit gut und richtig für uns ist. Und es geht darum, warum das überhaupt ein Problem sein kann. :-)

Es geht darum, tiefsitzende Muster zu erkennen, blinde Automatismen zu überwinden und liebevoller für sich selbst zu sorgen. Es geht darum, Zusammenhänge zu verstehen, eigene Denk- und Verhaltensweisen zu hinterfragen und machbare Veränderungen zu sehen.

Anschließend können Sie immer noch in anderen Kursen lernen, wie Sie Konflikte führen oder Nein sagen, wenn Sie das als Baustellen für sich erkannt haben. Doch die Basis ist immer Ihre eigene Bewertung von gut und böse, ist das, was Sie für angebracht und richtig halten, beziehungsweise das, was Sie sich verweigern und warum Sie es sich verwehren.

Noch etwas: Manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten sich auch Sorgen darüber, dass ich mit diesem Kurs dazu aufrufen möchte, die Mitmenschen ab sofort mit Füßen zu treten.

Nun, da kann ich Sie beruhigen: Das ist ebenfalls nicht meine Absicht. :-)

Ich bin allerdings, nach harter Arbeit an mir selbst, sehr wohl der Meinung:

1. Sie haben das Recht – und die Pflicht, gut für sich und für Ihr Wohl zu sorgen.

2. Denn niemand hat etwas davon, wenn Sie sich vor lauter Gut-Sein Schaden zufügen, beispielsweise im Burnout landen und von der Gesellschaft mühsam wieder aufgepäppelt werden müssen, wie es heute so oft der Fall ist.

3. Oft haben sogar Ihre Mitmenschen etwas von Ihrem „Böse-Sein“ – wenn Sie zum Beispiel einen Streit anfangen, bevor Sie aus Frust explodieren, weitere Überstunden ablehnen, bevor Sie aus Überlastung nur noch Fehler machen, oder worum immer es Ihnen geht. Sie mögen es nur nicht immer oder nicht sofort so sehen. :-)

Können Sie sich mit diesen einleitenden Worten anfreunden? Prima, dann sage ich: Herzlich willkommen im Kurs.

Noch ein Wort zu Widerständen

Achtung: Wie bei vielen persönlichen Themen kann sich auch bei diesem Kurs Widerstand zeigen, können schmerzhafte Erinnerungen und Gefühle hochkommen oder kann es Ihnen unmöglich werden, weiterzuarbeiten.

Fragen Sie sich dann zum Beispiel: Wann und wo meldet sich Ihr Widerstand? Was will er, was ist sein Ziel? Will er vielleicht jemanden schützen, Sie oder eine andere Person? Will er, dass Sie sich mit einer Frage oder Übung nicht beschäftigen? Ist vielleicht das Thema noch zu schmerzhaft? Droht eine Erkenntnis, zu der Sie noch nicht bereit sind? Was könnten Sie tun, um ihn aufzulösen? Je besser Sie Ihre Widerstände verstehen, desto besser können Sie mit ihnen umgehen.

Wenn Sie können, versuchen Sie, sich auf solche irritierenden oder schmerzhaften Übungen einzulassen. Doch wenn Sie merken, dass Sie eine Grenze erreichen, lassen Sie solche Übungen ruhig erst einmal liegen. Später wird vielleicht einmal die richtige Zeit dafür sein. Und/oder holen Sie sich persönliche oder fachliche Hilfe.

Wo ist das Problem? Kopf und Bauch.

Gut, wo ist nun das Problem? Warum können wir uns mit dem, was wir für gut und richtig halten, Schaden zufügen? Und warum kann „das Böse“ in Wahrheit gut sein?

Für unseren „Kopf“, unsere Werte, Denkmuster, unseren Verstand sind oft völlig andere Dinge gut als für unseren „Bauch“, unseren Körper, unsere Seele, unser wahres Selbst.

■ Vielleicht folgt unser Kopf gesellschaftlichen oder familiären Erwartungen und Vorgaben („so musst du sein“) beziehungsweise Normen und Werten („sei nicht so egoistisch“).

■ Vielleicht will er es allen recht machen und sich für andere aufopfern (Helfersyndrom) oder alles richtig machen und für andere da sein (Brave-Tochter-Syndrom).

■ Vielleicht folgt er dem hohen Leistungsanspruch unserer modernen Leistungsgesellschaft beziehungsweise stellt grundsätzlich hohe, auch zu hohe Ansprüche an sich.

■ Oder er folgt der modernen „Ideologie der unbegrenzten Möglichkeiten“ und nimmt zu wenig Rücksicht auf eigene Grenzen.

■ Vielleicht hat er kaum Kontakt zu innerer Stimme und eigenen Bedürfnissen oder ist zwischen fremden Antrieben und eigenen Bedürfnissen hin- und hergerissen.

Dazu kommen oft noch die „üblichen Verdächtigen“ wie Ärgste, Sorgen und Blockaden, die erst recht dafür sorgen können, dass wir Dinge tun, die uns in Wahrheit nicht guttun.

Doch nur unser „Bauch“ weiß, womit wir uns wirklich wohlfühlen, was wir für uns brauchen und was unsere Bedürfnisse sind, beziehungsweise, was wir nicht ertragen oder wo wir Grenzen haben. Wenn wir zu oft dem Kopf folgen und den Bauch ignorieren, können wir uns deshalb Schaden zufügen, vielleicht sogar krank werden.

Wenn wir besser für uns und unser Wohl sorgen wollen, sollten wir öfter auf unseren Bauch, auf das, was uns wirklich guttut, hören. Dazu müssen wir uns aber in etlichen Fällen dem Kopf, dem, was wir für gut, richtig oder notwendig halten, widersetzen. Und das bedeutet: WIR MÜSSEN BÖSE SEIN. :-)

Sonderfall hochsensible Menschen

Hochsensible Menschen können aus weiteren Gründen Probleme damit haben, ihren „Bauch“ zu hören und auf ihren Bauch zu hören. Zum Beispiel:

Viele Hochsensible sind sensorisch und emotional besonders „durchlässig“ gegenüber der Außenwelt. Sie nehmen Reize und Gefühle, die von außen auf sie einwirken, oft deutlicher wahr als andere Menschen. Diese Empfänglichkeit fürs Außen bedeutet aber auch, dass sie oft zu sehr auf ihre Mitmenschen ausgerichtet sind, auf das, was anderen guttun würde. Viele wissen nicht genug über sich selbst, über das, was ihnen guttun oder schaden würde.

Diese Durchlässigkeit kann auch zu einem ausgeprägten Harmoniebedürfnis führen. Wenn ich mich nicht gut genug von den Gefühlen meiner Mitmenschen abschotten kann, können mich ihre ausgestrahlten Aggressionen stark belasten oder fühle ich ihre Schmerzen viel deutlicher, als es die meisten tun. Kein Wunder, dass viele Hochsensible alles für ein harmonisches Miteinander tun. Doch das kann unter anderem dazu führen, dass sie ihr eigenes Wohl verleugnen, sich nicht selbst schützen, zu Konfliktscheu neigen, sich die Schuld zuweisen oder auf ein „gestörtes Umfeld“ mit psychosomatischen Erkrankungen reagieren.