Selbstverschuldete (Un-)Mündigkeit? Zum Spannungsverhältnis zwischen Ratio und Emotio in Johann Wolfgang von Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ und „Faust“ - Hans Niehues - E-Book

Selbstverschuldete (Un-)Mündigkeit? Zum Spannungsverhältnis zwischen Ratio und Emotio in Johann Wolfgang von Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ und „Faust“ E-Book

Hans Niehues

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, University of South Carolina (German Program), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Analyse wird dargelegt, wie Goethe in „Die Leiden des jungen Werther“ und „Faust“ ein Spannungsverhältnis zwischen Ratio und Emotio konstruiert. Insbesondere geht es darum, darzustellen, welchen Beitrag Goethes literarische Werke zum Aufklärungsdiskurs leisten und welche Lösung beide Texte für den Konflikt zwischen Ratio und Emotio in Anbetracht des voranschreitenden Rationalisierungsprozesses in der Welt anbieten. Ein besonders interessanter Aspekt der Aufklärung ist die damit einhergehende fortschreitende Rationalisierung der Gesellschaft. Diese Rationalisierung ergibt sich aus dem immer stärker werdenden Vertrauen in die Vernunft, die als Voraussetzung für die Erlangung menschlicher Mündigkeit verstanden wird. Der aus dieser Überzeugung hervorgehende Rationalisierungsprozess durchdringt die Gesellschaft und nimmt Einfluss auf das Leben ihrer individuellen Mitglieder in der damaligen Zeit. Aus diesem Grunde wird die fortschreitende Rationalisierung auch in den zeitgenössischen kulturellen Erzeugnissen immer wieder zum Gegenstand der Diskussion und kritischer Reflexion. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) ist einer der bekanntesten, wenn nicht der bekannteste deutsche Autor zu dieser Zeit. Sein Briefroman Die Leiden des jungen Werther (1774) und die Tragödie Faust (1808) wurden beide im Zeitalter der Aufklärung verfasst. Der zuvor beschriebene Rationalisierungsprozess der Gesellschaft wird in beiden Texten repräsentiert und verhandelt. Die Beschreibung und Verhandlung der Rationalisierung wird vor allem dadurch umgesetzt, dass Goethe den rationalen Kräften in seinen Werken irrationale, emotionale Kräfte entgegensetzt. Emotio wird zum konstitutiven Gegenpol von Ratio. Auf Grundlage dieser Dichotomie wird dargestellt, was Rationalisierung in dem jeweiligen Text eigentlich ist, indem beschrieben wird, was es gerade nicht ist. Aus diesem in beiden Texten inszenierten Spannungsverhältnis zwischen Ratio und Emotio ergeben sich Reibungen, die unterschiedliche Folgen für die Charaktere in den von Goethe erschaffenen fiktionalen Welten haben und die gleichzeitig Aufschluss über die kritische Repräsentationen der Aufklärung in beiden Werken geben.

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