SIE & ER - Denis Scheck - E-Book

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Denis Scheck

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Beschreibung

Ist Fleisch das Gemüse des Mannes? Warum konnte die Schlange Eva mit frischem Obst verführen? Weshalb schmeckt es Männern bei Mutti am besten? Männer und Frauen schmecken, kochen und bestellen bewiesenermaßen anders. Eva Gritzmann und Denis Scheck begeben sich auf einen lustvoll-lehrreichen Streifzug durch die Esskultur der verschiedenen Geschlechter.

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Für Ottilie Gritzmann und Wilma Scheck:den Frauen, die den Geschmackvon IHR und IHM geprägt haben

ISBN 978-3-8270-78353Oktober 2015Deutschsprachige Ausgabe:© Berlin Verlag in der Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2012Covergestaltung: Rothfos und Gabler, HamburgCovermotiv: © Getty ImagesDatenkonvertierung: psb, Berlin

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BIS AUF WEITERES

Das Messer blitzt, die Schweine schrein,

Man muß sie halt benutzen,

Denn Jeder denkt: Wozu das Schwein,

Wenn wir es nicht verputzen?

Und Jeder schmunzelt, Jeder nagt

Nach Art des Kannibalen,

Bis man dereinst Pfui Teufel! sagt

Zum Schinken aus Westfalen.

Wilhelm Busch[1]

Inhalt

1. Kapitel: »Frauen sollen sich dünne machen«

Ein albernes Spiel, Holzfällersteaks, der Geschmack der Geschlechter, Damenkarten, Vorgangsnummer: I-2010/08-10129, Günter Grass erfindet Slow Food und das sexistische Theater des Essens

2. Kapitel: »Einst wart ihr Affen …«

Von Schöpfergöttern, Gnadenröckln, Spätstartern, von Wärme und Süße, Atheisten und Speisekarten, vom Rohen und vom Gekochten, über Affen und die Menschwerdung durchs Kochen: kein schönes Bild

3. Kapitel: »Gefühle, Stimmungen, Gerüche, Geräusche«

Steinzeitmenschen, Marcel Proust, der NATO-Doppelbeschluss, Donna Leon und warum niemand je in genau dieselbe Wurst beißt: die Geschichte unseres Geschmacks

4. Kapitel: »Isst du kein Fleisch …«

Von der Fleischeslust, dem vermeintlichen Bärenhunger der Deutschen aufs Pferd, Ekel und Pizza, der freundlichsten Frau und dem freundlichsten Mann der Welt, sowie endlich: Butter bei die Fische!

5. Kapitel: »Dem Essen die Ehre erweisen«

Das elftbestbesuchte Museum der Welt, Schärfe und Fremde, ein unverhofftes Wiedersehen, Má und Là, kulinarisches Heimweh, Superschmecker, Gender Food, Neuromarketing, funktionelle Magnetresonanztomographien und die elektronische Nase, die Kannibalen unter uns, Löffel hin, Löffel her

6. Kapitel: »Töpfchen steh!«

Homaro Cantu, Nerds und Geeks, der süße Brei, Jeffrey Eugenides, Miraculin, Ferran Adrià und warum es keine Molekularküche gibt, ein Märchen vom Koch und seiner Frau

7. Kapitel: »Vom lieben Gott mit einer gewissen Zärtlichkeit angesehen werden«

Herzblut und Hirnschmalz, Wild und Wahn, Vincent Klink und Bill Buford, Dosenwurst und Katzenfutter, ein hässliches Wort für eine hässliche Sache, fünfhundertsechsundsiebzig Milliarden Jahre Hunger, SIE und ER gehen einkaufen und: die Wurzel allen Übels

8. Kapitel: »Hier geht keiner ohne Riesling raus«

Currle & Kurrle, das Kind, das alles isst, The Man Who Killed Bambi, Aromenbibliotheken und Geruchslandkarten, Tomatensaftmysterien und warum Schweinebraten im Gebirge besser schmeckt, die Verbirnung der Figur, Travestiekochen

Quellen- und Bildnachweis

1. Kapitel: »Frauen sollen sich dünne machen«

Ein albernes Spiel, Holzfällersteaks, der Geschmack der Geschlechter, Damenkarten, Vorgangsnummer: I-2010/08-10129, Günter Grass erfindet Slow Food und das sexistische Theater des Essens.

Der Mensch ist die einzige Uhr auf der Welt, die darüber nachdenkt, warum sie tickt. Weder SIE noch ER wissen, wann genau das alberne Spiel eigentlich entstanden ist. Sicher ist, es stammt nicht aus diesem Jahrtausend. Eines Tages war es mitsamt seinen schlichten Regeln einfach da.

Das Spiel geht so: Wann immer SIE und ER in einem Café oder in der Kneipe, in einem Restaurant, einer Mensa oder in der Kantine, an der Imbissbude, im Sternetempel oder an sonst einem Tresen, Counter oder Pass irgendeiner Futterstelle dieser Welt ein Gericht oder ein Getränk auftauchen sehen, wetten wir auf das Geschlecht des Empfängers.

Salat mit Putenstreifen? Eine Frau. Kristallweizen? Ein Mann. Lauchflammkuchen? Frau. Zwiebelrostbraten? Mann. Insalata caprese? Frau. Kohlrouladen. Mann. Spanferkel? Mann. Weißweinschorle? Frau. Tafelspitz? Mann. Island-Skrei auf Chilipolenta? Mann. Spaghetti alla napoletana? Frau. Flambierter Sambucca? Frau. Artischocke mit zwei Dips? Frau. Halbe Ente mit Klößen und Rotkraut? Mann.

SIE schneidet bei diesem Spiel meist besser ab als ER – so wie in fast jedem Spiel. Auch billige Triumphe befriedigen. Andererseits: Es gehört wirklich nicht schrecklich viel Intuition oder Lebenserfahrung dazu, in einem westeuropäischen Restaurant angesichts eines Tellergerichts oder eines Getränks zu erraten, ob es an eine Frau oder einen Mann gehen wird. Oder wann haben Sie das letzte Mal eine Frau ein Holzfällersteak zersäbeln, ein Guinness trinken oder den gegrillten Schweinebauch verputzen sehen? Oder einen Mann ein Möhren-Ingwer-Süpplein löffeln, einen Rucolasalat mit gratiniertem Ziegenkäse mümmeln oder eine Fenchel-Paprika-Pizza knabbern?

Schwieriger, aber wie immer auch an- und aufregender wird es außerhalb des eigenen Kulturkreises. Ist der Mealie-Pap Namibias (ein Brei aus Maismehl, Kuh- oder Ziegenmilch) eher ein Männer- oder Frauenessen? Findet das iranische Masto Khiar (Joghurt mit Gemüse und Gurken) wirklich viele männliche Abnehmer? Welches Geschlecht legen peruanische Yuca à la Huancaína (Maniokfritten mit Aji-Amarilla-Frischkäsesoße) nahe – und essen mehr Männer oder mehr Frauen dazu das in Peru so beliebte gegrillte Cuy, das dem hiesigen Hausmeerschweinchen bis aufs possierliche Schnurrbarthaar einfach zu ähnlich ist, als dass es für die meisten europäischen Mägen so ohne weiteres goutierbar wäre. Warum ist Gebeiztes, Gebratenes, Mariniertes, Frittiertes und Gegrilltes eher Männersache, während Gekochtes, Pochiertes, Gedünstetes, Geschmortes und alles rund ums Backen an Frauen am Herd denken lässt?

Beim Hochleistungssport und in der Mode, im Krankenhaus und im Gefängnis erscheint uns die Trennung der Welt nach Geschlechtern als selbstverständlich und naturgegeben. Teilweise auch in der Schule, beim Arzt oder beim Friseur, in der Kirche, Synagoge oder Moschee, ganz gewiss im Bordell und gelegentlich sogar noch in der Sauna. Nur in Küche und Keller wollen wir nichts davon wissen.

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