Sie habens drauf - Ricarda Colditz - E-Book

Sie habens drauf E-Book

Ricarda Colditz

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Beschreibung

Introvertiert? Hochsensibel? Schüchtern? Du möchtest gern wissen, welchen Weg heute erfolgreiche introvertierte Unternehmer, Selbstständige bzw. Führungskräfte gegangen sind? In „Sie habens drauf“ findest du 15 motivierende Stories im Interviewstil. Keine grauen Mäuse, kein Schema F, sondern facettenreich, vielfältig, bunt. Lass dich inspirieren, ermutigen und nutze ihre Tipps für deinen eigenen Erfolg im Business – authentisch und mit deiner einzigartigen Persönlichkeit. Mit umfangreichem Downloadmaterial und weiterführenden Links. Autorinnen und Autoren: Ricarda Colditz (Hrsg.), Dr. Gianna Brummer, Angelika Bungert-Stüttgen, Ute Drechsler, Angela Elis, Detlef Gumze, Jakob Hager, Julian Heck, Andreas Hoffmann, Kathrin Hoppe, Chris Jahnke, Christina Jokilehto, Celine Nadolny, Sebastian Pape, Peter Roos, Dr. Susanne Undisz

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Seitenzahl: 135

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Colditz Verlag

SIE HABENS DRAUF

Copyright © Verlag Colditz, Tanna

Liebevoll lektoriert von der hochsensiblen Rebecca Scharpenberg

Umschlaggestaltung und Buchsatz akribisch erstellt von der introvertierten Christine Abendroth-Jung

Zeichnung „Orientierungskarte“ auf Seite 158/159 mit freundlicher Genehmigung von Dr. Susanne Undisz (alle Rechte vorbehalten)

Zeichnung auf Seite 165 künstlerisch gestaltet von der eher extrovertierten Victoria Luise Walker (die in Großbritannien damals noch unter dem Namen Vicky Smith 4 ½ Jahre mit der Herausgeberin Ricarda Colditz in einer WG wohnte)

Die folgenden Autorinnen und Autoren wurden fotografiert von:

Ricarda Colditz – Susi Childers

Angelika Bungert-Stüttgen – Susanne Görtz

Angela Elis – Michael Bader

Detlef Gumze – Klaus Müller

Dr. Susanne Undisz – Grit Hiersemann

Alle anderen Fotos:

Privat

Verlag Colditz www.verlag-colditz.de Druck und Bindung: CPI, Leck

Print ISBN: 978-3-949481-123

ePub ISBN: 978-3-949481-130

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig.

Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung,

Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnd.d-nb.de abrufbar.

Inhalt

VORWORT EINER EXTROVERTIERTEN

EINLEITUNG

DR. GIANNA BRUMMER

Ärztin, Coach und Gründerin der „Mental Health School für Coaches“

DETLEF GUMZE

Mentor, Business- und Life-Coach

ANGELIKA BUNGERT-STÜTTGEN

Die Freiraumfrau®

JAKOB HAGER

Gründer von Mentortools

UTE DRECHSLER

Selbstwertgefühl stärken mit Mindsetarbeit und guten Gewohnheiten

JULIAN HECK

Personal-Branding-Stratege

ANGELA ELIS

Moderatorin, Auftrittscoach und Medientrainerin sowie Expertin für „Kommunikation und Erfolg“

ANDREAS HOFFMANN

Wegbegleiter und Mentor Andreas Hoffmann Akademie GmbH

KATHRIN HOPPE

Marketing-Expertin, Business-Coach und Expertin für Introvertiertheit

CHRIS JAHNKE

LinkedIn-Weggefährte für Introvertierte

CHRISTINA JOKILEHTO

Wohlfühl-Marketing für leise und werteorientierte Unternehmerinnen und Unternehmer

SEBASTIAN PAPE

Berater für Neurodiversität

CELINE NADOLNY

Preisgekrönte Finanz- und Sachbuchbloggerin

PETER ROOS

C-Level-Executive, Management-Autor und Coach

DR. SUSANNE UNDISZ

Beseeltes Marketing – hochsensibel sichtbar, hörbar und fühlbar

VORWORT EINER EXTROVERTIERTEN

Als Extro über Intros schreiben – geht das überhaupt?

Und wie passen diese Kategorien eigentlich auf mich und die Menschen, mit denen ich arbeite und lebe?

Beim Lesen der Beiträge in diesem Buch und durch meine Erfahrungen als Geschäftsführerin einer Kommunikationsagentur und Diversity-Trainerin tauchten viele Situationen auf: Warum gibt es Schweigen am Telefon? Wieso reagiert der Workshop-Teilnehmer so ungewöhnlich – habe ich etwas falsch gemacht? Was ist der Unterschied zwischen schüchtern und introvertiert? Bin ich die Oberflächliche und der introvertierte Mensch der Tiefgehende?

Mich mit dem Persönlichkeitsthema Intro- und Extroversion zu beschäftigen, hieß für mich: ganz viel Unsicherheit, was meine Persönlichkeit und meine Art zu kommunizieren angeht, und das Infragestellen von lieb gewonnenen Gewohnheiten. Gut so – denn das trifft den Kern meines wichtigsten Lebensthemas: Diversität oder die Wertschätzung von Vielfalt.

Unternehmen und Hochschulen sind sich einig, dass gemischte Teams besser funktionieren. Viele denken dabei an soziale oder ethnische Herkunft, Religion, Hautfarbe oder gesundheitliche Verfassung, verschiedene Geschlechter und Lebensalter. Aber von intro- und extrovertierten Menschen ist sehr selten die Rede. Dabei – und das machen die verschiedenen Lebensläufe und Laufbahnen in diesem Buch deutlich – hängen Meetings, Verhandlungen, Führung und Beratung auch sehr davon ab, wie sehr ein Mensch seine Sensibilität, seine Introversion oder Schüchternheit leben kann und darf. Es lohnt sich also, hinzuhören und den Beitrag von „Intros“ wertzuschätzen. Doch dafür müssen wir diese erst einmal erkennen!

Und noch eine Bitte: Schaut auch auf uns Extros differenziert. Wir sind keine oberflächlichen „Rampensäue“, pflegen tiefgehende Freundschaften und reflektieren, eben nur anders …

Es geht um das genauere Hinhören und Hinschauen in beide Richtungen, das Reflektieren der eigenen „unconscious bias“, also unserer unbewussten Wahrnehmungen und Stereotype, das Mutmachen bei Intros aber auch für mich als Extro, zu meiner Art zu stehen, und eine Botschaft, die sich durch alle Beiträge zieht: Höre auf dich, nimm deine Bedürfnisse ernst und hinterfrage destruktive Glaubenssätze. Leicht gesagt, schwer gelebt, würde ich sagen und freue mich auf den Austausch mit vielen Intros und Extros.

Dr. Isabell Lisberg-Haag,

Trainerin, Rednerin und Podcasterin zu den Themen Diversity und Bildungsgerechtigkeit

Website

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EINLEITUNG

Was im Vorwort so liebevoll als Intro und Extro abgekürzt ist, sorgt im Businessalltag häufig für Unmut. „Die Introvertierten“ und „die Extrovertierten“ begegnen sich auch heute noch mit Unverständnis, Vorurteilen und Schubladendenken. Dabei gibt es ein ganzes Spektrum an Persönlichkeitsmerkmalen in unterschiedlichster Ausprägung. Als leise Mutmacherin ist es mein Ziel, darüber aufzuklären. Deshalb habe ich auch meinen Verlag für Introvertierte im Business gegründet.

Die Leisen lassen sich nicht alle über einen Kamm scheren: Introvertierte, Hochsensible, Schüchterne. Anhand der jeweiligen Überschriften wird klar, ob es sich um eine introvertierte oder um eine hochsensible Person handelt oder ob sogar beides zutrifft. Das Buch zeigt die ganze Bandbreite auf. Alle Autorinnen und Autoren schreiben in ihrem ganz individuellen Stil.

Dies ist das zweite Gemeinschaftsbuch im Verlag Colditz. Ich wurde immer wieder gefragt, warum gerade der oder die ausgewählt wurde, um hier mitzuwirken. Es ist das Ergebnis gezielten Netzwerkens. Ich konnte nur die Leute fragen, die ich auf die eine oder andere Weise persönlich kennengelernt habe. Immer wieder war ich erstaunt, was die Einzelnen auf die Beine gestellt und erreicht haben.

Es sind allesamt sehr erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer. Und bei den meisten würde man auf den ersten Blick gar nicht vermuten, dass sie eher introvertiert oder sogar hochsensibel sind. Oder dass sie früher sehr schüchtern waren. Mit diesem Buch möchte ich dich wachrütteln, dich mit deiner Persönlichkeitsstruktur zu beschäftigen und was draus zu machen. Bleib nicht stehen bei dem Gedanken: „Ich bin halt so (introvertiert/hochsensibel/schüchtern), das kann ich nicht.“ Lass dir nicht einreden, dass du mit deiner Persönlichkeit etwas nicht erreichen kannst. Auch du kannst erfolgreich sein.

Und doch lauern Gefahren, dass man sich in der meist sehr extrovertierten Businesswelt nicht so ganz wohl fühlt, wenn man sich zu sehr anpasst. Wer introvertiert ist oder noch hochsensibel dazu und sich dauerhaft verbiegt, um dazuzugehören – der läuft ganz schnell Gefahr, dadurch krank zu werden. Auch in diesem Buch gibt es Beispiele von schweren Krisen und Burnout.

Du sollst beim Lesen ermutigt werden. Denn die Krisen und Schwierigkeiten wurden bewältigt. Und so gibt es hier nicht nur 15 persönliche Geschichten, sondern auch Tipps und Tricks für dich. Über die QR-Codes bekommst du weiterführende Informationen, Arbeitsblätter und Hilfestellungen, die über dieses Buch weit hinausgehen. Mehrere Mitwirkende haben eigene Bücher geschrieben. Bei ihren Abschnitten kannst du dir jeweils das erste Kapitel ihrer Bücher kostenlos herunterladen.

Und wer hätte es gedacht: Celine Nadolny, die zur Vize Miss Germany 2022 gekürt wurde, ist introvertiert. Die bekannte Fernsehmoderatorin Angela Elis war früher sehr schüchtern. Der hochsensible Peter Roos ist als Führungskraft in einem Medienunternehmen tätig. Sie haben es geschafft. „Sie habens drauf.“

Wer nun denkt, die Zusammenarbeit mit den „gründlichen Introvertierten“ und den „harmoniebedürftigen Hochsensiblen“ wäre immer einfach, der irrt. (Na, die Schublade entdeckt?) Es gab vielfältige Diskussionen im Entstehungsprozess und das nicht nur zur Titelfindung und Farbgestaltung. Soll im Titel bei dem Wort „habens“ ein Apostroph stehen oder nicht? Soll das „du“ in der Anrede groß oder klein geschrieben werden? Was ist eine angemessene Länge pro Beitrag? Es war manchmal, als würden 15 Pferde in alle möglichen Richtungen davongaloppieren. Es war herausfordernd, aber es hat sich gelohnt.

Lass auch du dich durch die Lektüre inspirieren und herausfordern. Notiere dir auf den Freiseiten deine Gedanken. Vielleicht bist du noch ganz neu in der Arbeitswelt und hast deinen für dich passenden Weg noch nicht gefunden. Vielleicht hast du schon graue Schläfen und es wird höchste Zeit, dass sich etwas ändert und eine Selbsterkenntnis eintritt. Du hast es drauf!

Ricarda Colditz,

Die leise Mutmacherin

Website Verlag Colditz

Website Die leise Mutmacherin

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DR. GIANNA BRUMMER

Ärztin, Coach und Gründerin der „Mental Health School für Coaches“

www.gianna-brummer.de

Wie ging es dir früher persönlich bzw. im Businessleben mit deiner Introversion und Hochsensibilität?

Ich tanze häufig aus der Reihe. Sei es durch meine hochsensiblen oder introvertierten Anteile oder durch meine extrovertierteren, die ihre Klappe auch dann nicht halten können, wenn es „besser“ wäre fürs Geschäft, oder einfach dadurch, dass ich häufig eine andere Sichtweise auf die Dinge habe.

Das war schon in meiner Zeit als Ärztin so und das ist auch noch heute in meiner Selbstständigkeit so.

Hochsensibilität und Introversion waren daher Teil meines gefühlten Gesamtproblems namens „Aus-der-Reihe-Tanzen“.

Und damit fühlte ich mich unsicher. Angreifbar, verletzlich, nackt.

Was war deine lebensverändernde Erkenntnis?

„Ich werde aus der Reihe tanzen, so oder so, also werde ich es aus vollem Herzen tun.“

Und somit erlaubte ich mir endlich – endlich – aus der Reihe zu tanzen.

Und tue es seither genüsslich, kompromisslos und bleibe mir selbst damit treu. Und das tut unendlich gut!

Und es stellte sich heraus, dass genau dieses „Mir-treu-Bleiben“ die Kraft und die Grundlage zu meinem persönlichen Erfolg war.

UND: Ich erlaubte mir zu scheitern.

Das klingt banal, aber es waren beides meine absoluten Gamechanger.

Als ich mich selbstständig machte, gab es für mich nur eine Option: Ich M.U.S.S.T.E. Erfolg haben. Warum?

Weil Erfolg unmittelbar mit meinem Selbstwert gekoppelt war. War ich erfolgreich, dann war ich „gut genug“. Wäre ich nicht erfolgreich gewesen – oje!

Das Entkoppeln meines Selbstwertes vom Erfolg (und auch von dem, wie andere mich und mein Wirken bewerten) war sowohl beängstigend als auch ein unendlicher Akt der Befreiung. Ein Moment der Selbstermächtigung – ein wohltuender Kontrast zu dem Gefühl der wandelnden inneren Panik, das ich in den Monaten zuvor gehabt hatte.

Wie ging es danach weiter?

Nach der Erlaubnis, die ich mir selbst gegeben hatte, wurde auf einmal alles leichter. Es war, als wäre ein Schalter in mir umgelegt.

Ich beschloss: „Ich bin nicht auf dieser Erde, damit alles bleibt, wie es ist.“

„Mache einfach, könnte ja gut werden!“, wurde mein neues Credo.

Das hatte mir mein Kopf zwar vorher auch schon gesagt, aber meine Ängste, aus der Reihe zu tanzen und zu scheitern, waren da ganz anderer Meinung gewesen.

Der Mut kam wie eine Welle über mich. Plötzlich hielt ich Vorträge, knüpfte wegweisende Kontakte, F.R.A.G.T.E. um Rat (Big Deal für mich als „Madame-ich-muss-alles-alleine-schaffen“), schrieb Beiträge, machte Videos. UND fragte in meinen unüberlegten „Aus-der-Reihe-tanz-Momenten“ aus dem Bauch heraus bei sehr bekannten Podcasts an, ob ich einmal zu Gast sein dürfe.

Und: Mein Mut und meine damit einhergehende Bereitschaft, eine Abfuhr zu kassieren, wurden belohnt.

Was hat dich zu dem geführt, was du heute machst?

Zunächst einmal wurde mir bewusst, dass die oben beschriebenen und weitere bahnbrechende Erkenntnisse nicht vom Himmel gefallen sind.

Sie waren das Ergebnis einer intensiven Beschäftigung mit mir selbst – und zwar nicht allein, sondern mit weisen Menschen an meiner Seite, die mich durch „Selbsterfahrungs-Prozesse“ begleitet haben.

Die „Selbsterfahrung“ ist der wichtigste Teil der therapeutischen Ausbildung. Sie ermöglicht durch das Erkennen und Auflösen unbewusster Muster sowie durch das Freilegen des „wahren Selbst“ das klare und „bereinigte“ Arbeiten mit Patienten.

Je weiter wir als Therapeuten zu unserem „wahren Selbst“ (als Gegensatz zu dem, wer wir meinen, sein zu müssen, um „gut genug“ zu sein) durchgedrungen sind, desto leichter fällt es uns, anderen ein Kompass auf dem Weg zu sich selbst zu sein.

Die therapeutische Selbsterfahrung war unangefochten der wertvollste und den meisten Sinn stiftende Erkenntnisprozess in meinem Leben.

Auf ihm fußt meine Entscheidung, eine „Mental Health School für Coaches“ zu gründen. Dort stelle ich gemeinsam mit meinem Team den Raum zur Verfügung, der es dem Coach ermöglicht, im Rahmen von Seminaren und Selbsterfahrung auf psychotherapeutischer Basis sein („wahres Selbst-“) Potenzial freizulegen und somit auch „seine Medizin“ zu erkennen – das, was ihn so kostbar, transformativ und heilsam macht für seine Klienten.

Darüber hinaus leite ich Seminare und Selbsterfahrungsgruppen rund um die Themen „weibliche Lust & weibliche Kraft“.

Die weibliche Lust ist einer der wichtigsten Schlüssel zur weiblichen Kraft. Sie ist der Zugang zu allen großen Dingen, die wir als Frau erschaffen, und die größte Lehrmeisterin in Sachen Hingabe, Annahme dessen, was ist, Verbindung, Intuition und Sinnhaftigkeit.

Was kann man von einer introvertierten Person lernen?

Aus dem Bauch heraus: die Bedeutung der inneren Einkehr und des Rückzugs als Quelle für kreative Schaffensprozesse und die Verbundenheit mit sich selbst.

Welches YouTube-Video oder welchen Podcast empfiehlst du?

Meine Lieblings-Podcasts sind der „Phoenix Mindset Podcast“ von Sonja Piontek, „Resilienz to go“ von Maria Arbeiter und „Hoppe hoppe scheitern“ von Evelyn Weigert.

Von meinem YouTube-Kanal wird besonders das Video „Selbstzweifel meistern – eine Roadmap zu wahrem Selbstvertrauen“ als hilfreich empfunden.

Was würde man von dir nicht erwarten?

Ich liebe es, Motorrad zu fahren! Und zwar nicht nur zu „cruisen“, sondern wilde Kurven zu „räubern“ und den Wind um die Nase zu spüren. Motorradfahren bedeutet für mich purer Flow, Freiheit und mich auf den Moment, das Leben, das Unbegreifliche einzulassen.

Welche Tipps oder Denkanstöße gibst du Introvertierten und Hochsensiblen mit an die Hand?

Fluch und Segen der Hochsensiblen:

Es ist kein Geheimnis, dass hochsensible Fähigkeiten grundsätzlich ein enormer Vorteil sind, wenn du z. B. mit Menschen arbeitest: wenn du die Gefühle deines Gegenübers in deinem eigenen Körper wahrnehmen kannst (und mit ihnen umgehen – dazu komme ich gleich), entsteht meist von ganz allein ein vertrauensvoller Raum, auf den sich dein Gegenüber gut einlassen kann.

Allerdings geht damit auch einher, dass du teils sehr intensive Gefühle aushalten musst – und zwar deine eigenen sowie die des anderen.

Nicht selten verfallen wir dabei in ein „Helfen-wollen“: vor allem weil wir selbst möchten, dass die intensiven (negativen) Gefühle aufhören.

Das endet dann oft in einer Sackgasse, weil wir aus unserem eigenen Druck heraus „helfen“, den Druck weitergeben (und Gegendruck erzeugen) und unzufrieden werden, wenn sie/er nichts dafür tut, dass es ihr/ihm besser geht. Das gilt übrigens für Partnerschaften sowie für Klienten. Wenn sie nichts verändern wollen, ist das ihr gutes Recht, denn es sind ihre Gefühle. Nur solltest du einen Weg finden, damit umzugehen.

Frage dich also in einer solchen Situation: Hält a) mein Gegenüber die Gefühle selbst nicht aus oder b) halte ich seine Gefühle nicht aus?

Falls a) zutrifft: Spiegele deinem Gegenüber deine Wahrnehmung und mache ihm (und dir) bewusst, dass du ihm die Gefühle nicht abnehmen kannst.

Falls b) zutrifft: Wo erinnern mich die Gefühle des anderen an meine eigenen schwer aushaltbaren Gefühle? Was bräuchte es, damit ich mein Gegenüber so lassen kann, wie es ist?

Für Introvertierte und Hochsensible: Selbstsabotage

Ich könnte dir jetzt vorschlagen, Achtsamkeits- und Atemübungen zu machen, dir Rückzugsorte und zeiten zu kreieren, deine Grenzen zu kennen, in die Natur zu gehen usw. – und das wäre auch alles richtig.

Aber als Mensch, der all diese Tipps kannte, sie aber nicht ausreichend wirkungsvoll umgesetzt hat, kann ich dir sagen: Bevor diese Tipps Wirkung zeigen, musst du es dir wert sein, sie umzusetzen.

Ich habe mich oft selbst sabotiert, wollte so viel „leisten“ wie andere, habe eine nach der anderen meiner Grenzen überschritten oder sie von anderen überschreiten lassen.

Ich musste zuerst annehmen, dass ich bin, wie ich bin. Erst dann erlaubte ich mir, gut für mich zu sorgen.

Wenn du Selbstsabotage ebenfalls kennst, stelle dir folgende Fragen und beantworte sie für dich auf den nächsten Seiten:

Wo erlaubst du dir noch nicht, so zu sein, wie du bist? Wofür kritisierst du dich? An welchen Punkten glaubst du, noch nicht gut genug zu sein. Das merkst du z. B. daran, dass du perfektionistisch an eine Sache herangehst oder unbedingt etwas Bestimmtes erreichen willst. Frage dich dann: Warum will ich das erreichen/perfekt machen – Was erhoffe ich mir davon? An welchen Punkten sabotierst du dich selbst? Warum, glaubst du, sabotierst du dich?Wie würdest du mit dir umgehen, wenn du voll und ganz hinter dir stehen würdest? Was würdest du anders machen in deinem Leben, wenn du voll und ganz an dich glauben würdest?

Spürst du den Rückenwind, der aufkommt bei den letzten beiden Fragen? Es ist alles bereits in dir.

Männliche und weibliche Kraft

Ein Schlüssel für meine Selbstannahme war auch die bewusste Integration meiner weiblichen Seite.

Hierzu möchte ich dir einige Fragen stellen, die du auf den folgenden Seiten für dich beantworten kannst.

Kleiner Tipp: Versuche, aus dem Gefühl zu antworten anstatt aus dem Kopf. Nutze die Resonanz in deinem Körper als Feedback-Instrument.

Für Männer:

Wie geht es deiner männlichen Seite?Wann fühlst du dich in deiner männlichen Kraft?Wo und wann fühlst du dich blockiert in deiner männlichen Kraft?Welche Glaubenssätze/Ängste könnten darunterliegen?Was bräuchte es, um dich kraftvoll zu fühlen?

Für Frauen:

Wie geht es deiner weiblichen Seite?Wo kannst du sie fließen lassen?Wo willst du sie lieber verstecken/unterdrücken?Welche Glaubenssätze/Ängste könnten dahinterstehen?Wo und wann fühlst du dich in deiner weiblichen Kraft blockiert?