Simsala Surium - Manfred Schlüter - E-Book

Simsala Surium E-Book

Manfred Schlüter

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Beschreibung

Eine kunterbunte Sammlung von Bildern, Gedichten und Geschichten. Manches lag schon einmal in Buchform vor: "Das Kuddelmuddelbuddelbuch" etwa, "24 Weihnachtsmänner" oder "Kein Mensch hat was gemerkt". Anderes erblickt zum ersten Mal das grelle Licht der Bücherwelt. Eine Fundgrube!

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Seitenzahl: 58

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Inhalt

Vorwort

Kuddelmuddel in der Buddel

Seemannsgam

Olli & Mollil

Kein Mensch hat was gemerkt

Glück im Unglück

Olli & Molli 2

Brillenschlange, Brillenschlange!

Der kleine Herr Jemine

Wer ist denn da noch wach?

Späte Gäste

Rembrandts Traum

Der kleine Baum hat einen Traum

Mona und der alte Baum

Es war einmal ein kleiner Baum

Zahlenzirkus

Von der Angst

Ach du lieber Engel

24 Weihnachtsmänner

So eine Bescherung!

Eine Lisa und zwei Papas

Olli & Molli 3

Was der Mond erzählt

Die Abc-Bande

Olli & Molli 4

Zum Heulen

Der Traumbaum

Der Engel mit der Hornbrille

Für dich

Erläuterunfen

Quellennachweise

Vorwort

Eins, zwei, drei, im Sauseschritt…

Die Zeit, sie läuft und läuft.

Und wir? Wir laufen mit.

Schneller, immer schneller…

Viel zu viele Bücher sind viel zu schnell vergriffen

und werden nicht mehr aufgelegt.

Das gilt auch für zahlreiche meiner Bücher.

Immer wieder werde ich auf diese Titel angesprochen.

Darum habe ich mich entschlossen,

die vorliegende Sammlung zu veröffentlichen.

Sie enthält Bilder und Geschichten,

die in verschiedenen Bilderbüchern zu Hause waren.

Hier und da sind Gedichte aus meinem -

mittlerweile vergriffenen - Reime EimeR eingestreut.

Und schließlich gibt es Texte und Bilder,

die bislang unveröffentlicht waren.

Ich wünsche viel Freude beim Schauen,

beim Lesen und Vorlesen.

Manfred Schlüter

Hillgroven, im März 2014

Kuddelmuddel in der Buddel

Auf der Fensterbank liegt eine Buddel. Eine Buddel ist eine Flasche. Und in der Flasche schwimmt ein Schiff. Das ist die AURORA. Die AURORA ist ein Buddelschiff. Käpt’n Kuddel ist der Buddelschifffahrtskapitän. Und dann ist da noch Muddel, der Buddelschiffshund mit den Schlappohren.

Jeden Tag lehnen Käpt’n Kuddel und Muddel an der Reling und gucken durch die Flaschenwand hinaus. Sie sehen über die Dächer der Stadt zum Hafen hinunter. Schiffe laufen ein und aus. Große Frachter, schlanke Segler, Kutter und Barkassen. Und jedes Mal, wenn ein Schiff hinter dem Leuchtturm verschwindet, kriegt Käpt’n Kuddel feuchte Augen und fängt an zu träumen.

„Beim Klabautermann“, seufzt Käpt’n Kuddel, „ich möchte auch mal auf große Fahrt gehen.“ Er schmeißt den Diesel an. Die AURORA spuckt drei schwarze Wolken aus dem Schornstein. Und dann tuckern sie in der Flasche hin und her. Fünf Zentimeter vor und fünf Zentimeter zurück. Fünf Zentimeter vor und fünf Zentimeter zurück.

„Beim Klabautermann“, sagt Käpt’n Kuddel, „heute ist Montag. Heute dampfen wir nach Amerika!“ Bald tauchen am Horizont die Wolkenkratzer von New York auf. Die AURORA macht am Kai fest, und Käpt’n Kuddel ruft ein Taxi. „In den Wilden Westen“, sagt er. Und dann sitzen sie mit Häuptling Ringelsocke am Lagerfeuer und rauchen die Friedenspfeife. Dabei haben wir uns doch gar nichts getan, denkt Muddel und hustet Rauchwolken in die Wildnis. Als sie nach Hause tuckern, hustet er immer noch.

„Beim Klabautermann“, sagt Käpt’n Kuddel am Dienstag, „heute dampfen wir nach Afrika!“ Als der Sonnenball hoch am Himmel steht, werfen sie den Anker aus. „Rochenstert und Flunderflosse“, wundert sich Käpt’n Kuddel, „was ist denn das?“ Schwarze Kinder singen und trommeln und tanzen um sie herum. Dann singt auch Käpt’n Kuddel, ein Seemannslied natürlich, und Muddel jault dazu. Und dann singen alle durcheinander, bis der rote Sonnenball im Meer verglüht. Schade, dass wir schon an Bord müssen, denkt Muddel und jault noch einmal. Zum Abschied!

„Beim Klabautermann“, sagt Käpt’n Kuddel am Mittwoch, „heute dampfen wir nach Asien!“ Sie schippern über den Indischen Ozean, und dann verirren sie sich. Sie dampfen nach Norden und nach Süden, nach Osten und nach Westen. Verflixt, denkt Muddel, so kommen wir nie nach Tokio! Als die AURORA endlich im Hafen von Tokio festmacht, ist es schon zu spät, um noch einen Ausflug in die Stadt zu machen. „Rumverschnitt und Quallengalle“, knurrt Käpt’n Kuddel und schreibt schnell noch eine Ansichtskarte. Muddel wirft sie in den Briefkasten. Und dann spuckt die AURORA auch schon drei schwarze Wolken in den Himmel.

„Beim Klabautermann“, sagt Käpt’n Kuddel am Donnerstag, „heute dampfen wir nach Australien!“ Gegen Mittag kommt Land in Sicht. Ein Känguru begrüßt sie. Käpt’n Kuddel und Muddel dürfen im Beutel Platz nehmen. Und dann hüpfen sie mit Riesenkängurusprüngen über die Insel. Über weite Felder, steinige Wüsten, von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt. „Sprottenspeck und Seestempickel“, sagt Käpt’n Kuddel am Abend, „war das’n schöner Tag!“ „Kommt mal wieder!“, ruft das Känguru ihnen nach. Und Muddel wedelt mit dem Schwanz.

„Beim Klabautermann“, sagt Käpt’n Kuddel am Freitag, „heute dampfen wir in die Antarktis!“ Der Polarwind bläst ihnen die Nasen rot, und die AURORA macht an einem Eisberg fest. „Ich bin eingefroren“, stöhnt der plötzlich, „könnt ihr mich freischleppen?“ „Tintenfisch und Krakenkacke“, staunt Käpt’n Kuddel, und Muddel wundert sich: ein Eisberg, der sprechen kann?! Dann sehen sie genauer hin, und aus dem Eisberg wird ein großer Wal. „Volle Kraft voraus!“, brüllt Käpt’n Kuddel, und die AURORA spuckt vor Anstrengung vier schwarze Wolken aus dem Schornstein. „Danke!“, ruft der Wal und bläst fast das ganze Eismeer in die Luft. So froh ist er!

„Beim Klabautermann“, sagt Käpt’n Kuddel am Samstag, „heute dampfen wir rund um Europa!“ Kaum haben sie den Hafen verlassen, da geraten sie in dichten Nebel. „Baggerbarsch und Schipperschlick!“, flucht Käpt’n Kuddel. Muddel wirft den Anker aus. Und dann dümpeln sie stundenlang auf und ab. Als sie endlich wieder klare Sicht haben, ist die Sonne schon untergegangen. Der Mond zieht seine Bahn, und noch ein Licht schimmert in der Ferne. „Unser Leuchtturm!“, ruft Käpt’n Kuddel und steuert die Hafeneinfahrt an. Spät in der Nacht gehen sie von Bord. Da fällt Muddel die Ansichtskarte ein. Ob die wohl schon da ist?

„Beim Klabautermann“, sagt Käpt’n Kuddel am Sonntag, „heute bleiben wir in der Koje und schlafen aus!“ Sie schlafen den ganzen Tag und fast die ganze Nacht. So müde sind sie. Aber plötzlich sind sie hellwach! Ein wilder Sturm brüllt und wirft die AURORA hin und her. „Brassenbrut und Thunfischgrütze!“, schimpft Käpt’n Kuddel und klettert an Deck. Weiße Gischt spritzt ihm ins Gesicht. Die See kocht. Das Wasser brandet gegen den Korken, presst ihn aus der Flasche und reißt die AURORA, Käpt’n Kuddel und Muddel mit sich fort.

Aus dem Fenster.

Die Straße hinunter.

Über die Kreuzung.

Bis zum Hafen.

„Ahoi!“, ruft Käpt’n Kuddel und schmeißt den Diesel an. Die AURORA spuckt fünf schwarze Wolken aus dem Schornstein. Und dann tuckern sie, an den großen Schiffen vorbei, dem Leuchtturm entgegen. Die Morgensonne blinzelt über den Horizont, und Käpt’n Kuddel fragt: „Was für’n Tag ist heute eigentlich?“

Montag natürlich, denkt Muddel und lässt die Schlappohren tanzen.

Seemannsgarn

Jedes Meer hat er geseh’n,der sonderbare Kapitän.

Er braucht kein Ruder, keinen Hafen,die Koje nicht, um auszuschlafen,

braucht weder Segel, Mast noch Schot -selbst ohne Schiff geht es zur Not.

Und wer’s nicht glaubt, dem sei geschwor’n:Der Kapitän hat Segelohr’n.

Olli & Molli

1

Irgendwoim Labyrinthmuss er sein -