Сказки - Вильгельм Гауф - E-Book

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Вильгельм Гауф

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Beschreibung

Вильгельм Гауф — немецкий писатель и новеллист. Он родился в Штутгарте в 1802 году, в большой семье. После окончания университета устроился на работу репетитором и наставником детей министра обороны. Именно для полюбившихся учеников Гауф и начал писать свои волшебные Сказки. Сразу же после выхода их в свет писатель стал знаменитым. Мистические, иногда страшные, иногда грустные, эти Сказки нравятся и детям, и взрослым, ведь Гауф относится к тем немногим авторам, кто умел сделать из заурядных легенд о привидениях и бедняках, наказывающих злых богачей, волшебные, яркие, запоминающиеся шедевры, которые интересно читать и по сей день. Несмотря на то что он умер очень молодым — в 25 лет, его литературное наследие состоит из трех сборников сказок (один из которых был издан уже после его смерти), нескольких романов и поэм. Эти произведения навсегда вписали имя Вильгельма Гауфа в историю мировой литературы.

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Сказки ISBN 9789660373068 Автор: Вильгельм Гауф Copyright © 2020, Folio Publishing
Аннотация

Вильгельм Гауф — немецкий писатель и новеллист. Он родился в Штутгарте в 1802 году, в большой семье. После окончания университета устроился на работу репетитором и наставником детей министра обороны. Именно для полюбившихся учеников Гауф и начал писать свои волшебные сказки. Сразу же после выхода их в свет писатель стал знаменитым. Мистические, иногда страшные, иногда грустные, эти сказки нравятся и детям, и взрослым, ведь Гауф относится к тем немногим авторам, кто умел сделать из заурядных легенд о привидениях и бедняках, наказывающих злых богачей, волшебные, яркие, запоминающиеся шедевры, которые интересно читать и по сей день. Несмотря на то что он умер очень молодым — в 25 лет, его литературное наследие состоит из трех сборников сказок (один из которых был издан уже после его смерти), нескольких романов и поэм. Эти произведения навсегда вписали имя Вильгельма Гауфа в историю мировой литературы.

Вильгельм Гауф / Wilhelm Hauff

Сказки / Märchen

Die Geschichte von Kalif Storch

I

Der Kalif Chasid zu Bagdad saß einmal an einem schönen Nachmittag behaglich auf seinem Sofa. Er hatte ein wenig geschlafen, denn es war ein heißer Tag, und sah nun nach seinem Schläfchen recht heiter aus. Er rauchte eine lange Pfeife aus Rosenholz, trank hier und da ein wenig Kaffee, den ihm ein Sklave einschenkte, und strich sich allemal vergnügt den Bart, wenn es ihm geschmeckt hatte. Kurz um, man sah dem Kalifen an, daβ es ihm recht wohl war.

Um diese Stunde konnte man gar gut mit ihm reden, weil er da immer recht mild und leutselig war, deswegen besuchte ihn auch sein Groβwesir Mansor alle Tage um diese Zeit. An diesem Nachmittage nun kam er auch, sah aber sehr nachdenklich aus, ganz gegen seine Gewohnheit. Der Kalif tat die Pfeife ein wenig aus dem Mund und sprach:

«Warum machst du so ein nachdenkliches Gesicht, Groβwesir?»

Der Groβwesir schlug seine Arme kreuzweis über die Brust, verneigte sich vor seinem Herrn und antwortete: «Herr, ob ich ein nachdenkliches Gesicht mache, weiβ ich nicht, aber da drunten am Schloβ steht ein Krämer, der hat so schöne Sachen, daβ es mich ärgert, nicht viel überflüssiges Geld zu haben».

Der Kalif, der seinem Groβwesir schon lange gerne eine Freude gemacht hätte, schickte seinen schwarzen Sklaven hinunter, um den Krämer heraufzuholen. Bald kam der Sklave mit dem Krämer zurück. Dieser war ein kleiner, dicker Mann, schwarzbraun im Gesicht und in zerlumptem Anzug. Er trug einen Kasten, in welchem er allerhand Waren hatte: Perlen und Ringe, reichbeschlagene Pistolen, Becher und Kämme. Der Kalif und sein Wesir musterten alles durch, und der Kalif kaufte endlich für sich und Mansor schöne Pistolen, für die Frau des Wesirs aber einen Kamm. Als der Krämer seinen Kasten schon wieder zumachen wollte, sah der Kalif eine kleine Schublade und fragte, ob da auch noch Waren seien.

Der Krämer zog die Schublade heraus und zeigte darin eine Dose mit schwärzlichem Pulver und ein Papier mit sonderbarer Schrift, die weder der Kalif noch Mansor lesen konnte. «Ich bekam einmal diese zwei Stücke von einem Kaufmann, der sie in Mekka auf der Straβe fand», sagte der Krämer. «Ich weiβ nicht, was sie enthalten, Еuch stehen sie um geringen Preis zu Dienst, ich kann doch nichts damit anfangen».

Der Kalif, der in seiner Bibliothek gerne alte Manuskripte hatte, wenn er sie auch nicht lesen konnte, kaufte Schrift und Dose und entlieβ den Krämer. Der Kalif aber dachte, er möchte gerne wissen, was die Schrift enthalte, und fragte den Wesir, ob er keinen kenne, der es entziffern könnte.

«Gnädigster Herr und Gebieter», antwortete dieser, «an der groβen Moschee wohnt ein Mann, er heiβt Selim, der Gelehrte, der versteht alle Sprachen. Laβ ihn kommen, vielleicht kennt er diese geheimnisvollen Züge».

Der Gelehrte Selim war bald herbeigeholt.

«Selim», sprach zu ihm der Kalif, «Selim, man sagt, du seiest sehr gelehrt, guck einmal ein wenig in diese Schrift, ob du sie lesen kannst. Kannst du sie lesen, so bekommst du ein neues Festkleid von mir, kannst du es nicht, so bekommst du zwölf Backenstreiche und fünfundzwanzig auf die Fuβsohlen, weil man dich dann umsonst Selim, den Gelehrten, nennt».

Selim verneigte sich und sprach: «Dein Wille geschehe, oh Herr!».

Lange betrachtete er die Schrift, plötzlich aber rief er aus: «Das ist Lateinisch, oh Herr, oder ich laβ mich hängen».

«Sag, was drin steht», befahl der Kalif, «wenn es Lateinisch ist».

Selim fing an zu übersetzen: «Mensch, der du dieses findest, preise Allah für seine Gnade. Wer von dem Pulver in dieser Dose schnupft und dazu spricht: Мutabor, der kann sich in jedes Tier verwandeln, und versteht auch die Sprache der Tiere. Will er wieder in seine menschliche Gestalt zurückkehren, so neige er sich dreimal gen Osten und spreche jenes Wort. Aber hüte dich! Wenn du verwandelt bist, darfst du nicht lachen, sonst verschwindet das Zauberwort gänzlich aus deinem Gedächtnis, und du bleibst ein Tier».

Als Selim, der Gelehrte, also gelesen hatte, war der Kalif über die Maβen vergnügt. Er lieβ den Gelehrten schwören, niemandem etwas von dem Geheimnis zu sagen, schenkte ihm ein schönes Kleid und entlieβ ihn.

Zu seinem Groβwesir aber sagte er: «Das heiβ’ ich gut einkaufen, Mansor! Wie freue ich mich darauf, ein Tier zu sein. Morgen früh kommst du zu mir, wir gehen dann miteinander aufs Feld, schnupfen etwas Weniges aus meiner Dose und belauschen dann, was in der Luft und im Wasser, im Wald und auf dem Feld gesprochen wird!

II

Kaum hatte am anderen Morgen der Kalif Chasid gefrühstückt und sich angekleidet, als schon der Groβwesir erschien, ihn, wie befohlen, auf dem Spaziergang zu begleiten. Der Kalif steckte die Dose mit dem Zauberpulver in den Gürtel, und nachdem er seinem Gefolge befohlen, zurückzubleiben, machte er sich mit dem Groβwesir ganz alleine auf den Weg. Sie gingen zuerst durch die weiten Gärten des Kalifen, spähten aber vergebens nach etwas Lebendigem, um ihr Kunststück zu probieren. Der Wesir schlug endlich vor, weiter hinaus an einen Teich zu gehen, wo er schon oft viele Tiere, namentlich Störche, gesehen habe, die durch ihr gravitätisches Wesen und ihr Geklapper immer seine Aufmerksamkeit erregt hatten.

Der Kalif billigte den Vorschlag seines Wesirs und ging mit ihm dem Teich zu. Als sie dort angekommen waren, sahen sie einen Storch ernsthaft auf und ab gehen, Frösche suchend und hier und da etwas vor sich hinklappernd. Zugleich sahen sie auch weit oben in der Luft einen anderen Storch dieser Gegend zuschweben.

«Ich wette meinen Bart, gnädigster Herr», sagte er Groβwesir, «wenn nicht diese zwei Langfüβler ein schönes Gespräch miteinander führen werden. Wie wäre es, wenn wir Störche würden?».

«Wohl gesprochen!», antwortete der Kalif. «Aber vorher wollen wir noch einmal betrachten, wie man wieder Mensch wird. – Richtig! Dreimal gen Osten geneigt und Mutabor gesagt, so bin ich wieder Kalif und du Wesir. Aber nur um Himmels willen nicht gelacht, sonst sind wir verloren!».

Während der Kalif also sprach, sah er den anderen Storch über ihrem Haupte schweben und langsam sich zur Erde lassen. Schnell zog er die Dose aus dem Gürtel, nahm eine gute Prise, bot sie dem Groβwesir dar, der gleichfalls schnupfte, und beide riefen: «Mutabor!».

Da schrumpften ihre Beine ein und wurden dünn und rot, die schönen gelben Pantoffeln des Kalifen und seines Begleiters wurden unförmliche Storchfüβe, die Arme wurden zu Flügeln, der Hals fuhr aus den Achseln und wurdе eine Elle lang, der Bart war verschwunden, und den Körper bedeckten weiche Federn.

«Ihr habt einen hübschen Schnabel, Herr Groβwesir», sprach nach langem Erstaunen der Kalif. «Beim Bart des Propheten, so etwas habe ich in meinem Leben nicht gesehen».

«Danke untertänigst», erwiderte der Groβwesir, indem er sich bückte, «aber wenn ich es wagen darf, möchte ich behaupten, Eure Hoheit sehen als Storch beinahe noch hübscher aus, denn als Kalif. Aber kommt, wenn es Euch gefällig ist, daβ wir unsere Kameraden dort belauschen und erfahren, ob wir wirklich Storchisch können? ».

Indem war der andere Storch auf der Erde angekommen. Er putzte sich mit dem Schnabel seine Füβe, legte seine Federn zurecht und ging auf den ersten Storch zu. Die beiden neuen Störche aber beeilten sich in ihre Nähe zu kommen, und vernahmen zu ihrem Erstaunen folgendes Gespräch:

«Guten Morgen, Frau Langbein, so früh schon auf der Wiese?».

«Schönen Dank, liebe Klapperschnabel! Ich habe mir nur ein kleines Frühstück geholt. Ist Euch vielleicht ein Viertelchen Eidechs gefällig oder ein Froschschenkelein?».

«Danke gehorsamst, habe heute gar keinen Appetit. Ich komme auch wegen etwas ganz anderem auf die Wiese. Ich soll heute vor den Gästen meines Vaters tanzen, und da will ich mich im Stillen ein wenig üben».

Zugleich schritt die junge Störchin in wunderlichen Bewegungen durch das Feld. Der Kalif und Mansor sahen ihr verwundert nach. Аls sie aber in malerischer Stellung auf einem Fuβ stand und mit den Flügeln anmutig dazu wedelte, da konnten sich die beiden nicht mehr halten. Ein unaufhaltsames Gelächter brach aus ihren Schnäbeln hervor, von dem sie sich erst nach langer Zeit erholten.

Der Kalif faβte sich zuerst wieder: «Das war einmal ein Spaβ», rief er, «der nicht mit Gold zu bezahlen ist. Schade, daβ die Tiere durch unser Gelächter sich haben verscheuchen lassen, sonst hätten sie gewiβ auch noch gesungen!».

Aber jetzt fiel es dem Groβwesir ein, daβ das Lachen während der Verwandlung verboten war. Er teilte seine Angst deswegen dem Kalifen mit.

«Potz Mekka und Medina! Das wäre ein schlechter Spaβ, wenn ich ein Storch bleiben müβte! Besinne dich doch auf das dumme Wort, ich bring’ es nicht heraus».

«Dreimal gen Osten müssen wir uns bücken und dazu sprechen: Mu – Mu – Mu – ».

Sie stellten sich gegen Osten und bückten sich in einem fort, daβ ihre Schnäbel beinahe die Erde berührten, aber, o Jammer! Das Zauberwort war ihnen entfallen, und so oft sich auch der Kalif bückte, so sehnlich auch sein Wesir «Mu – Mu» dazu rief, jede Erinnerung daran war verschwunden, und der arme Chasid und sein Wesir waren und blieben Störche.

III

Traurig wandelten die Verzauberten durch die Felder, sie wuβten gar nicht, was sie in ihrem Elend anfangen sollten. Aus ihrer Storchenhaut konnten sie nicht heraus, in die Stadt zurück konnten sie auch nicht, um sich zu erkennen zu geben, denn wer hätte einem Storch geglaubt, daβ er der Kalif sei, und wenn man es auch geglaubt hätte, würden die Einwohner von Bagdad einen Storch zum Kalif gewollt haben?

So schlichen sie mehrere Tage umher und ernährten sich kümmerlich von Feldfrüchten, die sie aber wegen ihrer langen Schnäbel nicht gut verspeisen konnten. Auf Eidechsen und Frösche hatten sie übrigens keinen Appetit, denn sie befürchteten, mit solchen Leckerbissen sich den Magen zu verderben. Ihr einziges Vergnügen in dieser traurigen Lage war, daβ sie fliegen konnten, und so flogen sie oft auf die Dächer von Bagdad, um zu sehen, was darin vorging.

In den ersten Tagen bemerkten sie groβe Unruhe und Trauer in den Straβen. Аber ungefähr am vierten Tag nach ihrer Verzauberung saβen sie auf dem Palast des Kalifen, da sahen sie unten in der Straβe einen prächtigen Aufzug. Trommeln und Pfeifen ertönten, ein Mann in einem goldbestickten Scharlachmantel saβ auf einem geschmückten Pferd, umgeben von glänzenden Dienern.

Halb Bagdad sprang ihm nach, und alle schrien: «Heil Mizra, dem Herrscher von Bagdad!».

Da sahen die beiden Störche auf dem Dache des Palastes einander an, und der Kalif Chasid sprach:

«Ahnst du jetzt, warum ich verzaubert bin, Groβwesir? Dieser Mizra ist der Sohn meines Todfeindes, des mächtigen Zauberers Kaschnur, der mir in einer bösen Stunde Rache schwur. Aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf! Komm mit mir, du treuer Gefährte meines Elends, wir wollen zum Grabe des Propheten Mohamed wandern, vielleicht, daβ an heiliger Stätte der Zauber gelöst wird».

Sie erhoben sich vom Dach des Palastes und flogen der Gegend von Medina zu.

Mit dem Fliegen wollte es aber nicht gar gut gehen, denn die beiden Störche hatten noch wenig Übung.

«Oh Herr», ächzte nach ein paar Stunden der Groβwesir, «ich halte es, mit Eurer Erlaubnis, nicht mehr lange aus, Ihr fliegt gar zu schnell! Auch ist es schon Abend, und wir täten wohl, ein Unterkommen für die Nacht zu suchen».

Chasid gab der Bitte seines Dieners Gehör; und da er unten im Tale eine Ruine erblickte, die ein Obdach zu gewähren schien, so flogen sie dahin. Der Ort, wo sie sich für diese Nacht niedergelassen hatten, schien ehemals ein Schloβ gewesen zu sein. Schöne Säulen ragten unter den Trümmern hervor, mehrere Gemächer, die noch ziemlich erhalten waren, zeugten von der ehemaligen Pracht des Hauses. Chasid und sein Begleiter gingen durch die Gänge umher, um sich ein trockenes Plätzchen zu suchen.

Plötzlich blieb der Storch Mansor stehen. «Herr und Gebieter», flüsterte er leise, «wenn es nur nicht töricht für einen Groβwesir, noch mehr aber für einen Storch wäre, sich vor Gespenstern zu fürchten! Mir ist ganz unheimlich zumute, denn hier neben hat es ganz vernehmlich geseufzt und gestöhnt».

Der Kalif blieb nun auch stehen und hörte ganz deutlich ein leises Weinen, das eher einem Menschen als einem Tiere anzugehören schien.

Voll Erwartung wollte er der Gegend zugehen, woher die Klagetöne kamen. Der Wesir aber packte ihn mit dem Schnabel am Flügel und bat ihn flehentlich, sich nicht in neue, unbekannte Gefahren zu stürzen. Doch vergebens! Der Kalif, dem auch unter dem Storchenflügel ein tapferes Herz schlug, riβ sich mit Verlust einiger Federn los und eilte in einen finsteren Gang. Bald war er an einer Tür angelangt, die nur angelehnt schien, und woraus er deutliche Seufzer mit ein wenig Geheul vernahm. Er stieβ mit dem Schnabel die Türe auf, blieb aber überrascht auf der Schwelle stehen. In dem verfallenen Gemach, das nur durch ein kleines Gitterfenster spärlich erleuchtet war, sah er eine groβe Nachteule am Boden sitzen. Dicke Tränen rollten ihr aus den groβen, runden Augen, und mit heiserer Stimme stieβ sie ihre Klagen zu dem krummen Schnabel heraus. Als sie aber den Kalifen und seinen Wesir, der indes auch herbeigeschlichen war, erblickte, erhob sie ein lautes Freudengeschrei. Zierlich wischte sie mit dem braungefleckten Flügel die Tränen aus dem Auge, und zu dem gröβten Erstaunen der beiden rief sie in gutem menschlichem Arabisch:

«Willkommen, ihr Störche! Ihr seid mir ein gutes Zeichen meiner Errettung, denn durch Störche werde mir ein groβes Glück kommen, ist mir einst prophezeit worden!».

Als sich der Kalif von seinem Erstaunen erholt hatte, bückte er sich mit seinem langen Hals, brachte seine dünnen Füβe in eine zierliche Stellung, und sprach: «Nachteule! Deinen Worten nach darf ich glauben, eine Leidensgefährtin in dir zu sehen. Aber ach! Deine Hoffnung, daβ durch uns deine Rettung kommen werde, ist vergeblich. Du wirst unsere Hilflosigkeit selbst erkennen, wenn du unsere Geschichte hörst».

Die Nachteule bat ihn zu erzählen, was der Kalif sogleich tat.

IV

Als der Kalif der Eule seine Geschichte vorgetragen hatte, dankte sie ihm und sagte:

«Vernimm auch meine Geschichte und höre, wie ich nicht weniger unglücklich bin als du. Mein Vater ist der König von Indien, ich, seine einzige unglückliche Tochter, heiβe Lusa. Jener Zauberer Kaschnur, der euch verzauberte, hat auch mich ins Unglück gestürzt. Er kam eines Tages zu meinem Vater und begehrte mich zur Frau für seinen Sohn Mizra. Mein Vater aber, der ein hitziger Mann ist, lieβ ihn die Treppe hinunterwerfen. Der Elende wuβte sich unter einer anderen Gestalt wieder in meine Nähe zu schleichen, und als ich einst in meinem Garten Erfrischungen zu mir nehmen wollte, brachte er mir, als Sklave verkleidet, einen Trank bei, der mich in diese abscheuliche Gestalt verwandelte. Vor Schrecken ohnmächtig, brachte er mich hierher und rief mir mit schrecklicher Stimme in die Ohren:

«Da sollst du bleiben, häβlich, selbst von den Tieren verachtet, bis an dein Ende, oder bis einer aus freiem Willen dich, selbst in dieser schrecklichen Gestalt, zur Gattin begehrt. So räche ich mich an dir und deinem stolzen Vater».

Seitdem sind viele Monate verflossen. Einsam und traurig lebe ich als Einsiedlerin in diesem Gemäuer, verabscheut von der Welt, selbst den Tieren ein Greuel. Die schöne Natur ist vor mir verschlossen, denn ich bin blind am Tage, und nur, wenn der Mond sein bleiches Licht über dies Gemäuer ausgieβt, fällt der verhüllende Schleier von meinem Auge».

Die Eule hatte geendet und wischte sich mit dem Flügel wieder die Augen aus, denn die Erzählung ihrer Leiden hatte ihr Tränen entlockt.

Der Kalif war bei der Erzählung der Prinzessin in tiefes Nachdenken versunken.

«Wenn mich nicht alles täuscht», sprach er, «so findet zwischen unserem Unglück ein geheimer Zusammenhang statt, aber wo finde ich den Schlüssel zu diesem Rätsel?».

Die Eule antwortete ihm: «Oh Herr! Auch mir ahnt dies, denn es ist mir einst in meiner frühesten Jugend von einer weisen Frau prophezeit worden, daβ ein Storch mir ein groβes Glück bringen werde, und ich wüβte vielleicht, wie wir uns retten könnten».

Der Kalif war sehr erstaunt und fragte, auf welchem Wege sie meine.

«Der Zauberer, der uns beide unglücklich gemacht hat», sagte sie, «kommt jeden Monat einmal in diese Ruinen. Nicht weit von diesem Gemach ist ein Saal. Dort pflegt er dann mit vielen Genossen zu schmausen. Schon oft habe ich sie dort belauscht. Sie erzählen dann einander ihre schändlichen Werke, vielleicht, daβ er dann das Zauberwort, das ihr vergessen habt, ausspricht».

«Oh, teuerste Prinzessin», rief der Kalif, «sag an, wann kommt er, und wo ist der Saal?».

Die Eule schwieg einen Augenblick und sprach dann:

«Nehmt es nicht ungütig, aber nur unter einer Bedingung kann ich Euern Wunsch erfüllen».

«Sprich aus! Sprich aus!», schrie Chasid. «Befiehl, es ist mir jede recht».

«Nämlich, ich möchte auch gern zugleich frei sein. Dies kann aber nur geschehen, wenn einer von euch mir seine Hand reicht».

Die Störche schienen über den Antrag etwas betroffen zu sein, und der Kalif winkte seinem Diener, ein wenig mit ihm hinauszugehen.

«Groβwesir», sprach vor der Türe der Kalif, «das ist kein gutter Handel, aber Ihr könntet sie schon nehmen».

«Oh weh», antwortete dieser, «meine Frau wird mir die Augen auskratzen, wenn ich nach Hause komme. Auch bin ich ein alter Mann, und Ihr seid noch jung und unverheiratet und könnt eher einer jungen, schönen Prinzessin die Hand reichen».

«Das ist es eben«, seufzte der Kalif, indem er traurig die Flügel hängen lieβ, «wer sagt dir denn, daβ sie jung und schön ist? Das heiβt eine Katze im Sack kaufen!».

Sie redeten einander gegenseitig noch lange zu, endlich aber, als der Kalif sah, daβ sein Wesir lieber Storch bleiben als die Eule heiraten wollte, entschloβ er sich, die Bedingung lieber selbst zu erfüllen. Die Eule war hocherfreut. Sie gestand ihnen, daβ sie zu keiner besseren Zeit hätten kommen können, weil wahrscheinlich in dieser Nacht die Zauberer sich versammeln würden.

Sie verlieβ mit den Störchen das Gemach, um sie in jenen Saal zu führen. Sie gingen lange in einem finsteren Gang hin, endlich strahlte ihnen aus einer halbverfallenen Mauer ein heller Schein entgegen.

Als sie dort angelangt waren, riet ihnen die Eule, sich ganz ruhig zu verhalten. Sie konnten von der Lücke, an welcher sie standen, einen groβen Saal übersehen. Er war ringsum mit Säulen geschmückt und prachtvoll verziert. Viele farbige Lampen ersetzten das Licht des Tages. In der Mitte des Saales stand ein runder Tisch, mit vielen und ausgesuchten Speisen besetzt. Rings um den Tisch zog sich ein Sofa, auf welchem acht Männer saβen. In einem dieser Männer erkannten die Störche jenen Krämer wieder, der ihnen das Zauberpulver verkauft hatte. Sein Nebensitzer forderte ihn auf, ihnen seine neuesten Taten zu erzählen. Er erzählte unter anderen auch die Geschichte des Kalifen und seines Wesirs.

«Was für ein Wort hast du ihnen denn aufgegeben?», fragte ihn ein anderer Zauberer.

«Ein recht schweres lateinisches, es heiβt Mutabor».

V

Als die Störche an der Mauerlücke dieses hörten, kamen sie vor Freude beinahe auβer sich. Sie liefen auf ihren langen Füβen so schnell dem Tore der Ruine zu, daβ die Eule kaum folgen konnte. Dort sprach der Kalif gerührt zu der Eule:

«Retterin meines Lebens und des Lebens meines Freundes, nimm zum ewigen Dank für das, was du an uns getan hаst, mich zum Gemahl an!».

Dann aber wandte er sich nach Osten. Dreimal bückten die Störche ihre langen Hälse der Sonne entgegen, die soeben hinter dem Gebirge heraufstieg. «Mutabor!», riefen sie. Im Nu waren sie verwandelt, und in der hohen Freude des neugeschenkten Lebens lagen Herr und Diener lachend und weinend einander in den Armen. Wer beschreibt aber ihr Erstaunen, als sie sich umsahen? Eine schöne Dame, herrlich geschmückt, stand vor ihnen. Lächelnd gab sie dem Kalifen die Hand.

«Erkennt Ihr Eure Nachteule nicht mehr?», sagte sie.

Sie war es. Der Kalif war von ihrer Schönheit und Anmut entzückt.

Die drei zogen nun miteinander auf Bagdad zu.

Der Kalif fand in seinen Kleidern nicht nur die Dose mit Zauberpulver, sondern auch seinen Geldbeutel. Er kaufte daher im nächsten Dorfe, was zu ihrer Reise nötig war, und so kamen sie bald an die Tore von Bagdad. Dort aber erregte die Ankunft des Kalifen groβes Erstaunen. Man hatte ihn für tot ausgegeben, und das Volk war daher hocherfreut, seinen geliebten Herrscher wiederzuhaben.

Um so mehr aber entbrannte ihr Haβ gegen den Betrüger Mizra. Sie zogen in den Palast und nahmen den alten Zauberer und seinen Sohn gefangen. Den Alten schickte der Kalif in dasselbe Gemach der Ruine, das die Prinzessin als Eule bewohnt hatte, und lieβ ihn dort aufhängen. Dem Sohn aber, welcher nichts von den Künsten des Vaters verstand, lieβ der Kalif die Wahl, ob er sterben oder schnupfen wolle. Als er das letztere wählte, bot ihm der Groβwesir die Dose. Eine tüchtige Prise, und das Zauberwort des Kalifen verwandelte ihn in einen Storch. Der Kalif lieβ ihn in einen eisernen Käfig sperren und in seinem Garten aufstellen.

Lange und vergnügt lebte Kalif Chasid mit seiner Frau, der Prinzessin. Seine vergnügtesten Stunden waren immer die, wenn ihn der Groβwesir nachmittags besuchte. Da sprachen sie dann oft von ihrem Storchabenteuer, und wenn der Kalif recht heiter war, lieβ er sich herab, den Groβwesir nachzuahmen, wie er als Storch aussah. Er stieg dann ernsthaft, mit steifen Füβen im Zimmer auf und ab, klapperte, wedelte mit den Armen wie mit Flügeln und zeigte, wie jener sich vergeblich nach Osten geneigt und Mu – Mu – Mu dazu gerufen habe. Für die Frau Kalifin und ihre Kinder war diese Vorstellung allemal eine groβe Freude. Wenn aber der Kalif gar zu lange klapperte und nickte und Mu – Mu – Mu schrie, dann drohte ihm lächelnd der Wesir: еr wolle das, was vor der Türe der Prinzessin Nachteule verhandelt worden sei, der Frau Kalifin mitteilen.

Рассказ о калифе аисте

I

Однажды в прекрасное послеобеденное время багдадский калиф Хасид уютно сидел на своем диване. Он немного поспал, потому что был жаркий день, и теперь, после своего короткого сна, имел очень веселый вид. Он курил длинную трубку розового дерева, отпивал иногда немного кофе, который наливал ему раб, и всякий раз, когда кофе казался ему вкусным, весело поглаживал себе бороду. Словом, по калифу видно было, что ему очень приятно. В этот час очень хорошо можно было говорить с ним, потому что он был всегда очень милостив и снисходителен; поэтому и его великий визирь Мансор ежедневно посещал его в это время. В этот послеобеденный час он тоже пришел, но против обыкновения имел очень задумчивый вид. Калиф слегка вынул изо рта трубку и спросил:

— Почему у тебя такое задумчивое лицо, великий визирь?

Великий визирь крестообразно сложил руки на грудь, поклонился своему государю и ответил:

— Государь, задумчивое ли у меня лицо — я не знаю, но там внизу, у дворца, стоит торговец, у которого такие прекрасные вещи, что мне жаль, что я не имею лишних денег.

Калиф, который уже давно с радостью отблагодарил бы своего великого визиря, послал вниз черного раба, чтобы привести торговца наверх. Вскоре раб вернулся с торговцем. Это был маленький, толстый человек, смуглый лицом и в оборванной одежде. Он принес ящик, в котором у него были всякие товары: жемчуг и кольца, богато оправленные пистолеты, кубки и гребни. Калиф и его визирь все пересмотрели, и калиф купил наконец для себя и Мансора прекрасные пистолеты, а для жены визиря — гребень. Когда торговец хотел уже закрыть свой ящик, калиф увидел маленький выдвижной ящичек и спросил, есть ли и там еще товары.

Торговец вынул ящик и показал в нем коробку с черным порошком и бумагу с очень странной надписью, которую не могли прочесть ни калиф, ни Мансор.

— Эти две вещи я получил однажды от купца, который нашел их в Мекке на улице, — сказал торговец. — Я не знаю, что здесь написано, но к вашим услугам за ничтожную цену, я ведь ничего не могу сделать с ними.

У калифа были в библиотеке старинные рукописи, хотя он и не мог читать их, поэтому он купил рукопись и коробку и отпустил торговца. Он стал думать, как бы ему узнать, что написано в этой рукописи, и спросил визиря, не знает ли он кого-нибудь, кто мог бы разобрать ее.

— Всемилостивейший государь и повелитель, — отвечал визирь, — у большой мечети живет один человек, которого зовут Селимом Мудрецом; он знает все языки. Позови его, может быть, он знает эти таинственные знаки.

Скоро ученый Селим был приведен.

— Селим, — сказал ему калиф, — говорят, ты очень учен. Взгляни-ка на эту рукопись, можешь ли ты прочесть ее? Если ты сможешь прочесть ее, то получишь от меня новое праздничное платье, если не сможешь — получишь двенадцать ударов по щеке и двадцать пять по подошвам, потому что тогда тебя напрасно называют Селимом Мудрецом.

Селим поклонился и сказал:

— Да будет воля твоя, государь!

Он долго и внимательно рассматривал рукопись, но вдруг воскликнул:

— Это написано по-латыни, государь, или пусть меня повесят!

— Скажи, что в ней написано, — приказал калиф, — если это по-латыни.

Селим начал переводить:

«Человек, ты, который найдешь это, восхвали Аллаха за его милость. Кто понюхает порошок из этой коробки и при этом скажет «Мутабор» (я превращаюсь), тот сможет превратиться во всякое животное и будет понимать также язык животных. Если он захочет снова возвратиться в свой человеческий образ, то пусть он трижды поклонится на восток и произнесет это же слово! Но остерегайся смеяться, когда превратишься! Иначе волшебное слово совершенно исчезнет из твоей памяти и ты останешься животным!»

Когда Селим Мудрец прочел все это, калиф остался чрезвычайно доволен. Он велел ученому поклясться никому ничего не говорить об этой тайне, подарил ему прекрасное платье и отпустил его. А своему великому визирю он сказал:

— Это я называю хорошей покупкой, Мансор! Я очень буду рад, когда превращусь в животное! Завтра утром ты придешь ко мне! Потом мы вместе пойдем в поле, понюхаем немного из моей коробки, а затем будем подслушивать, что говорится в воздухе и в воде, в лесу и в поле.

II

Едва на другое утро калиф Хасид позавтракал и оделся, как уже явился великий визирь сопровождать его, как он приказал, на прогулку. Калиф сунул коробку с волшебным порошком за пояс и, приказав своей свите остаться сзади, отправился в путь с одним великим визирем. Сперва они пошли по обширным садам калифа, но напрасно высматривали что-нибудь живое, чтобы испробовать свой фокус. Наконец визирь предложил пойти дальше, к пруду, где он часто видел много животных, а именно аистов, которые своей важностью и своим курлыканьем всегда привлекали его внимание.

Калиф одобрил предложение своего визиря и пошел с ним к пруду. Придя туда, они увидели аиста, который важно расхаживал, отыскивая лягушек и иногда что-то курлыча про себя. В то же время далеко вверху, в воздухе, они увидели другого аиста, летевшего к этому месту.

— Ручаюсь своей седой бородой, всемилостивейший государь, — сказал великий визирь, — если эти двое длинноногих не начнут между собой разговор. А что, если нам превратиться в аистов?

— Отлично! — отвечал калиф.

— Но прежде еще раз повторим, как стать снова человеком.

— Верно! Трижды поклонившись на восток и сказав: «Мутабор», я стану калифом, а ты — визирем. Но только, ради неба, не смеяться, а то мы пропали!

Сказав так, калиф увидел, что второй аист парит над их головами и медленно опускается на землю. Он быстро вынул из-за пояса коробку, взял хорошую щепоть, предложил ее великому визирю, который тоже понюхал, и оба воскликнули: «Мутабор!»

Тогда их ноги сморщились и стали тонкими и красными: красивые желтые туфли калифа и его спутника превратились в безобразные ноги аистов, руки — в крылья, шея вышла из плеч и стала длиной в локоть, борода исчезла, а все тело покрыли мягкие перья.

— У вас красивый клюв, великий визирь, — сказал после долгого изумления калиф. — Клянусь бородой Пророка, ничего подобного я не видал в своей жизни!

— Покорнейше благодарю, — ответил великий визирь кланяясь, — но, если я могу осмелиться, я утверждаю, что превратившись в аиста, ваше высочество, вы стали еще красивее, чем когда были калифом. Однако пойдемте, если вам угодно, подслушивать там наших товарищей и понять, действительно ли мы знаем язык аистов.

Между тем второй аист прилетел на землю. Он почистил себе клювом ноги, расправил перья и подошел к первому аисту. А два новых аиста поспешили подойти поближе к ним и, к своему изумлению, услыхали следующий разговор:

— Здравствуйте, Длинноножка! Так рано, и уже на лугу?

— Очень вам благодарна, моя милая Трещотка! Я добыла себе только маленький завтрак. Может быть, вам угодно четвертинку ящерицы или бедрышко лягушки?

— Благодарю покорно — у меня сегодня совсем нет аппетита. Я прилетела на луг даже совсем за другим. Я должна сегодня танцевать перед гостями своего отца и хочу немного поупражняться наедине.

В это время молодой аист с удивительными движениями зашагал по полю. Калиф и Мансор с удивлением смотрели на него. A когда он в живописной позе стал на одной ноге и при этом грациозно замахал крыльями, тогда оба они уже не могли сдержаться: из их клювов вырвался неудержимый смех, от которого они опомнились только спустя долгое время.

Сперва успокоился калиф.

— Это была прекрасная шутка! — воскликнул он. — Такой не купишь за деньги! Жаль, что своим смехом мы спугнули глупых животных, а то они, наверное, еще и спели бы.

Но теперь великому визирю пришло в голову, что смех во время превращения был запрещен. Поэтому он поделился своим опасением с калифом.

— Клянусь Меккой и Мединой! Это была бы плохая шутка, если бы я должен был остаться аистом! Вспомни же глупое слово! Я не произнесу его.

— Мы должны трижды поклониться на восток и при этом сказать: му-му-му...

Они стали к востоку и беспрестанно кланялись, так что их клювы почти касались земли. Но горе! Они забыли волшебное слово, и сколько ни кланялся калиф, как страстно его визирь ни восклицал при этом «му-му-му», всякое воспоминание о нем исчезло, и бедный Хасид и его визирь остались аистами.

III

Печально бродили заколдованные по полям. Они совершенно не знали, что им делать в своем горе. Превратиться из аистов в людей они не могли, вернуться в город, чтобы дать возможность узнать себя, тоже не могли; ведь кто же поверил бы аисту, что он калиф? А если бы даже и поверили этому, то захотят ли жители Багдада иметь калифом аиста?

Так они блуждали несколько дней и скудно питались полевыми плодами, которыми, однако, из-за своих длинных клювов они не могли хорошо кормиться. Впрочем, к ящерицам и лягушкам у них не было аппетита, потому что они опасались испортить себе такими лакомствами желудок. К их радости, что они могли себе позволить в этом печальном положении — так это летать, и вот они часто летали на крыши Багдада, чтобы посмотреть, что в нем происходит.

В первые дни они замечали на улицах большое беспокойство и печаль. А приблизительно на четвертый день после своего превращения они сидели на дворце калифа и увидели внизу на улице пышное шествие. Звучали барабаны и трубы; на разукрашенной лошади сидел человек в вышитой золотом пурпурной мантии, окруженный таким же блестящими слугами.

За ним бежала половина Багдада, и все кричали: «Да здравствует Мицра, властитель Багдада!» Тогда оба аиста на крыше дворца посмотрели друг на друга, и калиф Хасид сказал:

— Ты догадываешься теперь, почему я заколдован, великий визирь? Этот Мицра — сын моего смертельного врага, могущественного волшебника Кашнура, который в минуту гнева поклялся мне отомстить. Но я еще не теряю надежды. Пойдем со мной, верный товарищ моего горя! Мы отправимся к гробу Пророка; может быть, в святом месте это колдовство будет уничтожено.

Они поднялись с крыши дворца и полетели в сторону Медины.

Но лететь им не очень-то удавалось, потому что у обоих аистов было еще мало опыта.

— Государь, — застонал через несколько часов великий визирь, — простите, я уж недолго выдержу это! Вы летите слишком быстро! Да уже и вечер! Мы хорошо бы сделали, если бы поискали на ночь пристанища.

Калиф выслушал просьбу своего слуги, а так как внизу в долине он увидел развалины, которые, казалось, давали приют, то они полетели туда. Место, где они спустились на эту ночь, прежде, по-видимому, было замком. Среди развалин возвышались прекрасные колонны; несколько хорошо сохранившихся комнат свидетельствовали о прежнем великолепии этого дома. Хасид и его спутник пошли по коридорам искать себе сухое местечко.

Вдруг аист Мансор остановился.

— Государь и повелитель, — тихо прошептал он, — глупо было бы великому визирю, а еще больше аисту, бояться привидений! Мне очень страшно, потому что здесь рядом что-то только что совершенно внятно вздыхало и стонало.

Калиф тоже остановился и совершенно ясно услыхал тихий плач, который принадлежал, казалось, скорее человеку, нежели животному. Желая понять, что это, он хотел подойти к тому месту, откуда шли жалобные звуки, но визирь схватил его клювом за крыло и с мольбой попросил не бросаться в новые, неизвестные опасности. Но напрасно! Калиф, у которого и под крылом аиста билось храброе сердце, вырвался, потеряв несколько перьев, и поспешил в темный проход. Вскоре он подошел к двери, которая, казалось, была только прикрыта и из-за которой он услыхал явственные вздохи и стоны. Он открыл дверь, толкнув ее клювом, но в изумлении остановился на пороге. В разрушенной комнате, которую скудно освещал лишь свет, пробивавший через небольшое решетчатое окно, он увидел сидевшую на полу большую ночную сову. Крупные слезы катились у нее из больших круглых глаз и через ее кривой клюв раздавались хриплые вопли. Но когда она увидела калифа и его визиря, который между тем тоже подкрался, она подняла громкий радостный крик. Сова красиво утерла крылом с бурыми пятнами слезы с глаз и, к великому изумлению обоих, воскликнула на хорошем арабском языке:

— Милости просим, аисты! Вы для меня добрый знак моего спасения, потому что с аистами мне явится большое счастье. Так однажды мне было предсказано!

Когда изумленный калиф опомнился, он поклонился своей длинной шеей, красиво поставил свои тонкие ноги и сказал:

— Сова! По твоим словам я могу думать, что вижу в тебе товарища по несчастью. Но увы! Твоя надежда, что с нами явится твое спасение, напрасна! Ты сама узнаешь о нашей беспомощности, когда услышишь нашу историю.

Сова попросила его рассказать, и калиф рассказал то, что мы уже знаем.

IV

Когда калиф изложил сове свою историю, она поблагодарила его и сказала:

— Узнай также мою историю и выслушай, что я не меньше тебя несчастна. Мой отец — король Индии; меня, его единственную несчастную дочь, зовут Лузой. Тот волшебник Кашнур, который заколдовал вас, сделал несчастной и меня. Однажды он явился к моему отцу и стал просить меня в жены для своего сына Мицры. А мой отец, человек вспыльчивый, велел спустить его с лестницы. Негодяй сумел переменить облик и опять подкрался близко ко мне, и когда я однажды в своем саду захотела выпить прохладительный напиток, он, переодетый рабом, принес мне питье, которое превратило меня в эту мерзкую сову. Он принес меня, бессильную от ужаса, сюда и страшным голосом крикнул мне прямо в уши: «Ты останешься безобразной совой, которую презирают даже животные, до своей смерти или пока кто-нибудь добровольно не пожелает взять тебя в супруги, даже в этом ужасном виде. Так я мщу тебе и твоему гордому отцу!»

С тех пор прошло много месяцев. Одиноко и печально я живу отшельницей в этих стенах, ненавидимая миром и отвратительная даже для животных; прекрасная природа недоступна мне: ведь днем я слепа, и только когда месяц разливает на эти стены свой бледный свет, с моих глаз спадает окутывающий их покров.

Сова замолчала и крылом снова утерла глаза, потому что снова заплакала, рассказывая о своих страданиях.

Во время рассказа принцессы калиф погрузился в глубокие размышления.

— Если не всё меня обманывает, — сказал он, — то между нашими несчастьями существует таинственная связь; но где мне найти ключ к этой разгадке?

Сова отвечала ему:

— О государь, послушай меня: однажды, в ранней юности, мне было предсказано мудрой женщиной, что аист принесет мне большое счастье, и я, может быть, знаю, как мы могли бы спастись.

Калиф был очень изумлен и спросил, как же можно спастись, по ее мнению.

— Волшебник, который обоих нас сделал несчастными, — сказала сова, — раз в месяц приходит в эти развалины. Недалеко от этой комнаты есть зал. Там он с товарищами собираются и пируют. Уже не раз я подслушивала их там. Тогда они рассказывают друг другу о своих постыдных делах; быть может, однажды он произнесет волшебное слово, которое вы забыли.

— Дорогая принцесса! — воскликнул калиф. — Скажи, когда он приходит и где этот зал?

Сова минуту помолчала, а потом сказала;

— Не обижайтесь, но ваше желание я могу исполнить только при одном условии.

— Говори! Говори! — закричал Хасид. — Приказывай, я все исполню!

— Я очень хотела бы тоже быть свободной. Но это может произойти лишь тогда, когда один из вас предложит мне свою руку.

Это предложение, по-видимому, несколько смутило аистов, и калиф сделал своему слуге знак отойти с ним.

— Великий визирь, — сказал за дверью калиф, — это глупая сделка, но вы могли бы, как мне кажется, принять ее.

— Как? — отвечал визирь. — Чтобы моя жена, когда я приду домой, выцарапала мне глаза? К тому же я старик, а вы еще молоды, не женаты. Вы скорее можете отдать руку молодой, прекрасной принцессе.

— То-то и есть, — вздохнул калиф, печально опуская крылья, — кто же говорит тебе, что она молода и прекрасна? Это значит купить вслепую!

Они еще долго уговаривали друг друга, но наконец, когда калиф увидел, что его визирь предпочитает остаться аистом, нежели жениться на сове, он решился сам выполнить условие. Сова очень обрадовалась. Она призналась им, что в лучшее время они не могли бы прийти, потому что волшебники соберутся, вероятно, в эту ночь.

Сова вместе с аистами покинула комнату, чтобы вести их в тот зал. Они долго шли в темном коридоре; наконец из-за полуразвалившейся стены им блеснул в глаза яркий свет.

Когда они подошли туда, сова посоветовала им вести себя совсем тихо. Через отверстие, у которого они стояли, они могли осмотреть большой зал. Он был украшен колоннами и великолепно убран. Множество цветных ламп заменяли дневной свет. Посредине зала стоял круглый стол, уставленный множеством изысканных блюд. Вокруг стола тянулся диван, на котором сидели восемь человек. В одном из этих людей аисты узнали того торговца, который продал им волшебный порошок. Его сосед пригласил его рассказать им о своих делах. Торговец рассказал между прочим и историю калифа и его визиря.

— Какое же слово ты им задал? — спросил его другой волшебник.

— Очень трудное, латинское слово — «Мутабор».

V

Когда аисты у своего отверстия в стене услыхали это, они от радости почти вышли из себя. На своих длинных ногах они так быстро побежали к воротам развалин, что сова едва могла за ними поспевать. Там растроганный калиф сказал сове:

— Спасительница моей жизни и жизни моего друга, возьми меня в супруги в знак вечной благодарности за то, что ты сделала для нас!

А затем он обернулся к востоку. Аисты трижды склонили свои длинные шеи навстречу солнцу, которое поднималось за горами. «Мутабор!» — воскликнули они и вмиг превратились в людей. В великой радости от вновь дарованной жизни государь и слуга смеясь и плача обнимали друг друга. Но кто опишет их изумление, когда они оглянулись? Перед ними стояла прекрасная, великолепно одетая дама. Она с улыбкой подала калифу руку.

— Разве вы уже не узнаете свою ночную сову? — спросила она.

Это была она. Калиф был так восхищен ее красотой и прелестью, что воскликнул:

— Мое величайшее счастье, что я в свое время стал аистом!

Теперь все трое вместе направились в Багдад.

В своей одежде калиф нашел не только коробку с волшебным порошком, но и свой кошелек с деньгами. Поэтому в ближайшей деревне он купил все, что было необходимо для их путешествия, и вот они скоро приехали к воротам Багдада. А там прибытие калифа вызвало большое изумление. Его считали умершим, и поэтому народ был очень рад снова иметь своего возлюбленного государя.

Но тем сильнее возросла ненависть жителей к обманщику Мицре. Они пошли во дворец и поймали старого волшебника и его сына. Старика калиф отправил в ту самую комнату развалин, где принцесса жила совой, и велел его там повесить. А сыну, который ничего не понимал в делах отца, калиф предоставил выбрать, что он хочет: умереть или понюхать порошка. Когда он выбрал последнее, великий визирь подал ему коробку. Порядочная щепоть и волшебное слово калифа превратили его в аиста. Калиф велел запереть его в железную клетку и поставить ее в своем саду.

Долго и весело жил калиф Хасид со своей женой принцессой. Его самыми приятными часами были всегда те, когда после обеда его посещал великий визирь. Тогда они часто говорили о своих приключениях, когда были аистами, и если калиф был очень весел, то снисходил до того, что изображал великого визиря, когда он был аистом. Он важно ходил не сгибая ног взад и вперед по комнате, курлыкал, махал руками, как крыльями, и показывал, как визирь тщетно кланялся на восток и при этом восклицал: му-му. Для жены калифа и ее детей это представление всегда было большой радостью; но когда калиф слишком долго курлыкал, кланялся и кричал: му-му, то визирь улыбаясь грозил ему, что сообщит жене калифа, что обсуждалось за дверью принцессы ночной совы.

Die Geschichte von dem Gespensterschiff

Mein Vater hatte einen kleinen Laden in Balsora. Er war weder arm noch reich und einer von jenen Leuten, die nicht gerne etwas wagen, aus Furcht, das Wenige zu verlieren, das sie haben. Er erzog mich schlicht und recht und brachte es bald so weit, daβ ich ihm an die Hand gehen konnte. Gerade als ich achtzehn Jahre alt war, als er die erste gröβere Spekulation machte, starb er, wahrscheinlich aus Gram, tausend Goldstücke dem Meere anvertraut zu haben.

Ich muβte ihn bald nachher wegen seines Todes glücklich preisen, denn wenige Wochen hernach lief die Nachricht ein, daβ das Schiff, dem mein Vater seine Güter mitgegeben hatte, versunken sei. Meinen jugendlichen Mut konnte aber dieser Unfall nicht beugen. Ich machte alles vollends zu Geld, was mein Vater hinterlassen hatte, und zog aus, um in der Fremde mein Glück zu versuchen, nur von einem alten Diener meines Vaters begleitet.

Im Hafen von Balsora schifften wir uns mit günstigem Winde ein. Das Schiff, auf dem ich mich eingemietet hatte, war nach Indien bestimmt. Wir waren schon fünfzehn Tage auf der gewöhnlichen Straβe gefahren, als uns der Kapitän einen Sturm verkündete. Er machte ein bedenkliches Gesicht, denn es schien, er kenne in dieser Gegend das Fahrwasser nicht genug, um einem Sturm mit Ruhe begegnen zu können. Er lieβ alle Segel einziehen, und wir trieben ganz langsam hin.

Die Nacht war angebrochen, war hell und kalt, und der Kapitän glaubte schon, sich in den Anzeichen des Sturmes getäuscht zu haben. Auf einmal schwebte ein Schiff, das wir vorher nicht gesehen hatten, dicht an dem unsrigen vorbei. Wildes Jauchzen und Geschrei erscholl aus dem Verdeck herüber, worüber ich mich zu dieser angstvollen Stunde, vor einem Sturm, nicht wenig wunderte. Aber der Kapitän an meiner Seite wurde blaβ wie der Tod.

«Mein Schiff ist verloren», rief er, «dort segelt der Tod!».

Ehe ich ihn noch über diesen sonderbaren Ausruf befragen konnte, stürzten schon heulend und schreiend die Matrosen herein.

«Habt ihr ihn gesehen?», schrien sie. «Jetzt ist’s mit uns vorbei!».

Der Kapitän aber lieβ Trostsprüche aus dem Koran vorlesen und setzte sich selbst ans Steuerruder. Aber vergebens! Zusehends brauste der Sturm auf, und ehe eine Stunde verging, krachte das Schiff auf ein Riff und blieb sitzen. Die Boote wurden ausgesetzt, und kaum hatten sich die letzten Matrosen gerettet, so versank das Schiff vor unseren Augen. Und als ein Bettler fuhr ich in die See hinaus. Aber der Jammer hatte noch kein Ende. Fürchterlicher tobte der Sturm, das Boot war nicht mehr zu steuern. Ich hatte meinen alten Diener fest umschlungen, und wir versprachen uns, nie voneinander zu weichen.

Endlich brach der Tag an. Aber mit dem ersten Anblick der Morgenröte faβte der Wind das Boot, in welchem wir saβen, und stürzte es um. Ich habe keinen meiner Schiffsleute mehr gesehen. Der Sturz hatte mich betäubt, und als ich aufwachte, befand ich mich in den Armen meines alten treuen Dieners, der sich auf das umgeschlagene Boot gerettet und mich nachgezogen hatte.

Der Sturm hatte sich gelegt. Von unserem Schiff war nichts mehr zu sehen, wohl aber entdeckten wir nicht weit von uns ein anderes Schiff, auf das die Wellen uns hintrieben. Als wir näher hinzukamen, erkannte ich das Schiff als dasselbe, das in der Nacht an uns vorbeifuhr und welches den Kapitän so sehr in Schrecken gesetzt hatte. Ich empfand ein sonderbares Grauen vor diesem Schiffe. Die Äuβerung des Kapitäns, die sich so furchtbar bestätigt hatte, das öde Aussehen des Schiffes, auf dem sich, so nahe wir auch herankamen, so laut wir schrien, niemand zeigte, erschreckten mich. Doch es war unser einziges Rettungsmittel. Darum priesen wir den Propheten, der uns so wundervoll erhalten hatte.

Am Vorderteil des Schiffes hing ein langes Tau herab. Mit Händen und Füβen ruderten wir darauf zu, um es zu erfassen. Endlich glückte es. Noch einmal erhob ich meine Stimme, aber immer blieb es still auf dem Schiff. Da klimmten wir an dem Tau hinauf, ich als der Jüngste voran. Aber Entsetzen! Welches Schauspiel stellte sich meinem Auge dar, als ich das Verdeck betrat! Der Boden war mit Blut gerötet, zwanzig bis dreiβig Leichname in türkischen Kleidern lagen auf dem Boden, am mittleren Mastbaum stand ein Mann, reich gekleidet, den Säbel in der Hand, aber das Gesicht war blaβ und verzerrt, durch die Stirn ging ein groβer Nagel, der ihn an den Mastbaum heftete, auch er war tot.