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Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wurden in den letzten Jahren unterschiedliche Technologien für ältere Menschen entwickelt. Anspruch dieser sogenannten "Active and Assisted Living"-Technologien (kurz: AAL) ist es, älteren Menschen möglichst lange ein unabhängiges Leben zu ermöglichen. Bis jetzt wurden nur wenige umfangreiche Feldexperimente durchgeführt, die Aufschlüsse zur Akzeptanz, zur Nutzung und zu den Wirkungen dieser Technologien geben. Ziel der im Rahmen des FFG benefit Programms geförderten Salzburger Testregion für AAL-Technologien "ZentrAAL" war es, ein AAL-System für das Setting "Betreutes Wohnen" zu entwickeln und in einem Feldexperiment mit je 60 Personen in Test- und Kontrollgruppe über 15 Monate zu evaluieren. Im vorliegenden Sammelband werden das entwickelte AAL-System "meinZentrAAL", das Evaluierungskonzept, die eingesetzten Methoden, die Zielgruppe und die Evaluierungsergebnisse beschrieben. Zudem wird auf die Pläne zur Marktüberführung des AAL-Systems und die Voraussetzungen für ein zukünftiges Smartes Betreutes Wohnen eingegangen. Dieser Sammelband soll Anregungen für die Konzeption und die Durchführung von Feldexperimenten im AAL-Kontext geben.
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Seitenzahl: 499
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Herausgeberinnen
Birgit Trukeschitz
Cornelia Schneider
Susanne Ring-Dimitriou
Wirtschaftsuniversität Wien Österreich
Salzburg Research Forschungsgesellschaft m.b.H. Österreich
Paris-Lodron-Universität Salzburg Österreich
Über die AutorInnen
Definitionen und Abkürzungen
1 „ZentrAAL“ – Salzburger Testregion für AAL-Technologien: Idee, Konsortium und Übersicht über die Inhalte der Evaluierung
Birgit Trukeschitz und Cornelia Schneider
„meinZentrAAL“ – AAL-Technologien im Betreuten Wohnen
2 „meinZentrAAL“: AAL-System und Testphase
Cornelia Schneider, Viktoria Maringer, Birgit Trukeschitz und Harald Rieser
3 Testsetting von „meinZentrAAL“: Betreutes Wohnen in Salzburg
Siegfried Eisenberg, Birgit Trukeschitz und Manfred Feichtenschlager
Evaluierungsdesign und methodisches Vorgehen
4 Evaluierungsdesign für die AAL-Testregion ZentrAAL: Planung und Reflexion der Umsetzung
Birgit Trukeschitz, Cornelia Schneider und Ulrike Schneider
5 Das ZentrAAL-Evaluierungsmodell
Birgit Trukeschitz, Cornelia Schneider, Susanne Ring-Dimitriou, Johannes Oberzaucher und Ulrike Schneider
6 Methode für die Evaluierung des Nutzungsverhaltens von „meinZentrAAL“
Cornelia Schneider, Viktoria Maringer, Harald Rieser und Stefan Henneberger
7 Methode für die Evaluierung der Systemakzeptanz von „meinZentrAAL“
Daniela Krainer
8 Methode zur Erfassung der gesundheitsfördernden Wirkung des Bewegungsprogramms von „meinZentrAAL“
Susanne Ring-Dimitriou und Sonja Jungreitmayr
9 Methode für die Evaluierung der Effekte von „meinZentrAAL“ auf das Alltagsleben und die Lebensqualität
Birgit Trukeschitz und Siegfried Eisenberg
10 Methode für die Evaluierung der Auswirkungen von „meinZentrAAL“ auf die Arbeit der Betreuungspersonen
Siegfried Eisenberg und Birgit Trukeschitz
TeilnehmerInnen an der AAL-Testregion ZentrAAL
11 Test- und Kontrollgruppe der AAL-Testregion ZentrAAL
Siegfried Eisenberg und Birgit Trukeschitz
Nutzung, Systemakzeptanz und Wirkungen von „meinZentrAAL“
12 Nutzungshäufigkeit von „meinZentrAAL
Cornelia Schneider, Viktoria Maringer, Harald Rieser, Verena Venek und Daniela Krainer
13 Technisches Supportsystem und Supportanfragen zu „meinZentrAAL“
Viktoria Maringer, Harald Rieser, Verena Venek und Cornelia Schneider
14 Die Systemakzeptanz von „meinZentrAAL“
Daniela Krainer, Johanna Plattner, Johannes Oberzaucher und Cornelia Schneider
15 Erwarteter und wahrgenommener Nutzen von „meinZentrAAL“ - die Perspektive der Testpersonen im Betreuten Wohnen
Birgit Trukeschitz, Siegfried Eisenberg und Cornelia Schneider
16 „meinZentrAAL“ und die Integration neuer Technologien in den Alltag älterer Menschen
Birgit Trukeschitz und Siegfried Eisenberg
17 Wirkung gesundheitsfördernder Maßnahmen von „meinZentrAAL“
Susanne Ring-Dimitriou, Sonja Jungreitmayr und Birgit Trukeschitz
18 Wirkungen von „meinZentrAAL“ auf die Lebensqualität
Birgit Trukeschitz, Siegfried Eisenberg und Cornelia Schneider
19 Auswirkungen der Testphase von „meinZentrAAL“ auf die Arbeit der Betreuungspersonen im Betreuten Wohnen
Siegfried Eisenberg und Birgit Trukeschitz
Ausblick und Schlussfolgerungen
20 „meinZentrAAL“ auf dem Weg zum Markt
Cornelia Schneider, Walter Liebhart und Manfred Feichtenschlager
21 Erkenntnisse aus der Salzburger Testregion für AAL-Technologien ZentrAAL im Überblick
Birgit Trukeschitz, Cornelia Schneider, Susanne Ring-Dimitriou und Viktoria Maringer
22 Smartes Betreutes Wohnen – Voraussetzungen für den Roll-Out neuer Technologien
Birgit Trukeschitz, Cornelia Schneider, Viktoria Maringer und Manfred Feichtenschlager
Siegfried Eisenberg, MSc, ist wissenschaftlicher Projektmitarbeiter am Forschungsinstitut für Altersökonomie der Wirtschaftsuniversität Wien mit dem Forschungsschwerpunkt Effekte assistiver Technologien auf ältere Menschen und deren Betreuungspersonen. Im Rahmen der Testregion „ZentrAAL“ hat er Fragebogenerhebungen bei den TeilnehmerInnen der Test- und Kontrollgruppe durchgeführt, Betreuungspersonen und ausgewählten TestuserInnen interviewt und die erhobenen qualitativen und quantitativen Daten ausgewertet.
Mag. (FH) Manfred Feichtenschlager ist als Leiter der Fachabteilung Soziale Arbeit und Gemeinwesen im Hilfswerk Salzburg für die Qualitätssicherung und inhaltliche Weiterentwicklung der bestehenden Dienstleistungen verantwortlich. Darüber hinaus befasst er sich mit den inhaltlichen Schwerpunkten: Soziale Sicherheit, Betreutes Wohnen und neue Betreuungskonzepte für daheim (AAL). Im Projekt ZentrAAL lagen die primären Aufgaben bei der Mitentwicklung eines Rekrutierungskonzepts und Durchführung der Rekrutierung von Testpersonen bzw. bei der Vor-, und Aufbereitung bzw. Durchführung des Feldtests.
Dipl.-Ing. (FH) Stefan Henneberger ist als Software Entwickler und Researcher bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft tätig. Dort beschäftigt er sich im Allgemeinen mit der Entwicklung und dem Design von Systemen zur Verarbeitung und Auswertung von Massendaten mit geographischem Bezug. Im Projekt ZentrAAL übernahm er die Entwicklung des Portals zur Systemadministration und das Entwickeln, Installieren und Einrichten von Anwendungen und Algorithmen zur Analyse des Nutzungsverhaltens.
Dipl.-Ing. Daniela Krainer – Medizintechnikerin und Ergotherapeutin – ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Kärnten am Institut für Applied Research on Ageing im Department Health and Assistive Technologies. Ihre Schwerpunkte im Forschungsfeld AAL liegen im Bereich der nutzerzentrierten und partizipativen Entwicklung sowie in der Evaluierung der User-Experience und Akzeptanz von AAL-Lösungen. Im Projekt ZentrAAL war sie u.a. verantwortlich für die Evaluierung der Systemakzeptanz von „meinZentrAAL“.
Mag. Dipl.-Ing. Viktoria Maringer forscht seit 2012 bei der Salzburg Research im Bereich Active and Assisted Living (AAL). Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Entwicklung und Design altersgerechter Assistenzsysteme gemeinsam mit deren NutzerInnen sowie Vorbereitung und Begleitung von Testungen solcher Systeme im realen Umfeld. Ein weiterer Fokus ihrer Arbeit liegt in der Auswertung nutzergenerierter Daten. Im Projekt ZentrAAL war Viktoria Maringer ebenso vor allem an der nutzerzentrierte Systementwicklung und Testung, Initiierung und Begleitung des Feldtest sowie dessen Auswertung beteiligt.
Mag. Sonja Jungreitmayr ist Sportwissenschaftlerin und leitet das universitäre Fitnesszentrum des IFFB Sport- und Bewegungswissenschaften / USI der Paris-Lodron-Universität Salzburg. Für ihre Dissertation zu „Sarkopenie – Muskelschwund im Alter“ befasst sie sich mit der Prävention von Sarkopenie durch den Erhalt bzw. Verbesserung der funktionalen Fitness bei Personen höheren Alters. Im Projekt ZentrAAL zeichnete sie verantwortlich für die Organisation, Planung und Durchführung der Fitnesstestungen, das Erstellen der Trainingspläne sowie Evaluierung der Daten zur funktionalen Fitness.
Dr. Walter Liebhart ist Geschäftsführer der Firma ILOGS mobile software GmbH (www.ilogs.com). ILOGS ist Marktführer im Bereich der mobilen/ambulanten Dienste und beschäftigt sich seit fünf Jahren mit Forschung und Entwicklung von AAL-Lösungen. Im Rahmen von ZentrAAL lieferte ILOGS die technische Plattform, welche für zukünftige F&E Projekte sowie marktreife Produkte weiter ausgebaut wird.
Dr. Johannes Oberzaucher ist Leiter des Departements „Health and Assistive Technologies“ am Institute for Applied Research on Ageing (IARA) an der Fachhochschule Kärnten. Seine Schwerpunkte im Forschungsfeld AAL liegen im Bereich der multidisziplinären Technologieentwicklung im partizipativen Prozess und der Evaluierung von AAL Lösungen auf Basis des Living Lab Ansatzes. Im Projekt ZentrAAL war er u.a. verantwortlich für die Evaluierung der Systemakzeptanz von „meinZentrAAL“.
Dipl.-Ing. Johanna Plattner, BSc, arbeitet seit 2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Studiengang Medizintechnik der Fachhochschule Kärnten. Als Teil der Forschungsgruppe Active and Assisted Living beschäftigt sie sich hauptsächlich mit den Themen User Centered Design, Aktivitätserkennung und Softwareentwicklung. Im Rahmen des Projekts ZentrAAL unterstützte sie die Auswertung der Systemakzeptanz von „meinZentrAAL“.
Dipl.-Ing. (FH) Harald Rieser ist Mitarbeiter und Forscher bei Salzburg Research. Seine Funktionen umfassen Konzeption, Entwicklung und Integration von Softwaresystemen sowie die Entwicklung von mobilen Anwendungen, vor allem im AAL und eHealth-Bereich. Seine Aufgabe in ZentrAAL war die Koordination der technischen Entwicklung des Systems, die Entwicklung der Software und das Bereitstellen von Tools zur Daten-Auswertung.
Assoz.Prof. Dr. Dr. Susanne Ring-Dimitriou arbeitet als Assoziierte Professorin am Interfakultären Fachbereich für Sport- und Bewegungswissenschaft der Paris Lodron Universität Salzburg. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen im Bereich “Bewegung, körperliche Fitness und Gesundheit”. Im Projekt ZentrAAL wurde ein Programm zur Förderung der Gesundheit durch Stärkung der Funktionalen Fitness entwickelt und auf Effekte untersucht.
Dr. Cornelia Schneider leitet bei Salzburg Research den Kompetenzschwerpunkt e-Health. Salzburg Research ist ein unabhängiges Forschungsinstitut mit dem Schwerpunkt Informationstechnologien (IT). Cornelia Schneider beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Themenfeld Active and Assisted Living (AAL). Sie leitet sowohl nationale als auch internationale Forschungsprojekte im Themenfeld AAL, unter anderem auch ZentrAAL, die Salzburger Testregion für AAL-Technologien.
Univ.Prof. Dr. Ulrike Schneider ist Professorin für Wirtschafts- und Sozialpolitik an der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie leitet dort das Department für Sozioökonomie, das Institut für Sozialpolitik und das WU Forschungsinstitut für Altersökonomie. Ökonomische Analysen des Sozialsektors, speziell die Evaluierung sozialer Dienstleistungen, und die ökonomische Analyse von Pflege und Pflegebedürftigkeit bilden ihre Arbeitsschwerpunkte. Ulrike Schneider unterstützte das Projekt ZentrAAL in beratender Funktion durch ihr Fachwissen zur Evaluierung und zur Lebenssituation älterer Menschen.
Dr. Birgit Trukeschitz ist Ökonomin und leitet am Forschungsinstitut für Altersökonomie der Wirtschaftsuniversität Wien wissenschaftliche Projekte zur Ergebnismessung in der Langzeitpflege/-betreuung und zur Wirkungsanalyse im Bereich neuer Technologien für ältere Menschen. Sie war in der AAL-Testregion ZentrAAL verantwortlich für die Evaluierung des AAL-Systems „meinZentrAAL“, das Studiendesign und koordinierte das multidisziplinäre Evaluierungsteam der AAL-Testregion.
Dipl.-Ing. Verena Venek, BSc, ist seit 2015 Teil des Teams bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft und hier vor allem in Projekten zu Active and Assisted Living sowie Prävention tätig. Sie unterstützte im Projekt ZentrAAL die Datenverwertung. Außerdem war sie während des Feldteststarts im Installationsteam und führte die Testpersonen durch die ersten ZentrAAL-Cafés.
AAL
„Ambient Assisted Living“ oder auch „Active and Assisted Living“ bezeichnen Altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben. Diese umfassen Technologien, Konzepte und Methoden, durch die es älteren Menschen ermöglicht werden soll, länger unabhängig in ihren eigenen vier Wänden zu leben.
Abhängigkeitslevel
Abstufung der Abhängigkeit von professioneller Hilfe bei der Bewältigung von Alltagsaktivitäten
Abwesenheitsstatus
ZentrAAL-NutzerInnen setzten diesen Status am stationären Tablet und zu signalisierten so, dass sie nicht zu Hause sind. Diese Informationen wurden genutzt, um Daten der Wohnungssensorik zu interpretieren.
App
Als App wird eine Applikationssoftware für mobile Geräte, wie Tablet oder Smartphone bezeichnet.
ASCOT
Adult Social Care Outcome Toolkit, Erhebungsinstrument zur betreuungs- und pflegebezogenen Lebensqualität
Ausschlusskriterien
Eigenschaften, die Personen (und im Falle von ZentrAAL auch Wohnanlagen) nicht aufweisen dürfen, um sich für die Teilnahme an einer wissenschaftlichen Untersuchung zu qualifizieren.
Basiserhebung
bezeichnet die Erhebung von Indikatoren vor Beginn einer Intervention bzw. Testphase, um Referenzwerte für die Ergebnisse am Ende der Testphase zu erhalten.
Betreutes Wohnen
Barrierefreies Wohnen für SeniorInnen mit dem Angebot, bei Bedarf von dem/der MitarbeiterIn einer Sozialorganisation Unterstützung bei Tätigkeiten zu erhalten. Bezeichnung und Ausgestaltung des Betreuten Wohnens ist in Österreich von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
BetreuerInnenportal
User-Interface der Betreuungspersonen in ZentrAAL
Betreuungsperson
Bezeichnung für die MitarbeiterIn einer Sozialorganisation, der/die im Betreuten Wohnen für eine gewisse Anzahl an Stunden pro Woche als Ansprechperson zur Verfügung steht. Die Tätigkeiten der Betreuungsperson im Betreuten Wohnen umfassen in der Regel Beratung/Information, Organisationstätigkeiten sowie soziale und kulturelle Angebote.
BIA
Bioimpedanzanalyse. Dies ist eine Methode zur Erfassung der Körperkomposition, d.h. der Unterteilung der Gesamtkörpermasse in die Körperfettmasse und körperfettfreie Masse (Großteils Skelettmuskelmasse).
BMI
Body Mass Index, Körpermassen-Index. Der BMI beschreibt das Verhältnis von Körpermasse in kg zu Körperhöhe in m
2
und dient der Klassifikation des Körpergewichts in Unter-, Normal-, Übergewicht und krankhaftes Übergewicht Adipositas.
BU
Bauchumfang; Hierbei handelt es sich um eine Kenngröße zur Erfassung der regionalen Fettverteilung, wobei der Bauchumfang mit einem Maßband in cm erfasst wird.
Bug-Fix
Behebung eines Softwarefehlers
Chi2
Chi-Quadrat-Test
Comprehensive Participatory Approach
EndnutzerInnen werden bei der Systementwicklung in die tatsächliche Entscheidungsfindung miteinbezogen. Dieser Ansatz wurde in ZentrAAL verwendet.
Friendly User
potentielle NutzerInnen, die das System auf Basis von Testszenarien und Testfällen testen und Rückmeldungen zur Weiterentwicklung geben bevor das System tatsächlich im Feld ausgerollt wird.
Drop-out
Ausstieg eines/einer TeilnehmerIn aus dem Test. Nichtnutzung einzelner Funktionen (selektiver drop-out).
Einschleifphase
Die ersten zehn Wochen des Feldtests, in denen Trainings und Schulungen stattgefunden haben.
Einschlusskriterien
Kriterien, die Personen (und im Falle von ZentrAAL auch Wohnanlagen) erfüllen müssen, um in die Untersuchung mit einbezogen zu werden.
Elektronische Glocke
Teil des elektronischen Türspions, der außerhalb der Wohnung neben der Tür installiert wurde.
Endgerät
Gerät mit dem der/die NutzerIn interagiert und das System bedient. Endgeräte von meinZentrAAL sind das stationäre und das mobile Tablet, sowie die Fitness-/Notrufuhr.
EWGSOP
European Working Group on Sarcopenia in Older People
Externe Anwendungen
Anwendungen, die nicht im Rahmen von ZentrAAL entwickelt wurden, aber im System eingesetzt werden z.B. E-Mail oder Skype.
Feldtest
Test eines Produktes/Prototypen unter realen Bedingungen (d.h. außerhalb eines Labors). Im Falle von ZentrAAL hat der Feldtest experimentellen Charakter und soll Informationen über das entwickelte System „meinZentrAAL“ und die Auswirkungen auf die TestnutzerInnen liefern
First Level Support
Erster Kontakt zur Lösung von Problemen und Anfragen. Im Projekt ZentrAAL wurde dazu eine Hotline beim Hilfswerk eingerichtet.
Frühlingscafé
ZentrAAL-Café, das im letzten Testdrittel zur Steigerung der Motivation durchgeführt wurde.
Gebrauchstauglichkeit
Eignung von meinZentrAAL für die NutzerInnen
Geschlossene Fragen
Fragen, bei denen die Antwortmöglichkeiten vorgegeben sind
HEPA
Health enhancing physical activity; Darunter versteht man das gesundheitswirksame Bewegungsausmaß, das mit 150 Minuten moderater bis anstrengender Intensität in der Woche als Minuten pro Woche angegeben wird.
Human Centered Design
Neben der Einbeziehung von EndnutzerInnen zur Systementwicklung werden auch andere Stakeholder einbezogen.
ICD-10
Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision (WHO, 2016)
IKT
Informations- und Kommunikationstechnik beschreibt im AAL-Bereich Geräte, die dazu dienen mit anderen Personen zu kommunizieren (über Textnachrichten oder mittels Videotelefonie) und Geräte, die Vitaldaten messen und den Gesundheitszustand überwachen.
ITU
Intention to Use (Nutzungsabsicht)
Key-User
Key-User sind EndbenutzerInnen, die von Anfang an in den Entwicklungsprozess einer neuen Technik involviert sind.
KG
Kontrollgruppe
Kontrollgruppe
Personen in der experimentellen Forschung, die (idealerweise) die gleichen Eigenschaften, wie die Personen der Testgruppe aufweisen, jedoch nicht an der Intervention teilnehmen oder mit dem zu testen Produkt oder Prototypen in Kontakt kommen.
KW
Kruskal-Wallis-Test
Logging
Das automatische Speichern von Prozessen und Datenänderungen in Log-Dateien.
Logging-Komponente:
Für die Erfassung der Aktivitäten auf den Endgeräten wird die Open-Source Software Piwik (
https://piwik.org
) eingesetzt.
„meinZentrAAL“
AAL-System, das für das Betreute Wohnen in der Salzburger Testregion für AAL-Technologien ZentrAAL entwickelt wurde
meCue
modular evaluation of key Components of User Experience (Minge et al., 2013), ein Fragebogen zur Erhebung der User Experience von Technologien bzw. technologischen Lösungen
MET
Metabolic Equivalent; Das metabolische Äquivalent ist ein Maß, das Vielfache des Grundumsatzes in Kilokalorien bestimmter körperlicher Aktivitäten bzw. Tätigkeiten anzeigt. Es handelt sich um ein Maß, das den Energiebedarf körperlicher Aktivitäten widergibt. Eine körperliche Aktivität bei der 1 MET benötigt wird ist z.B. ruhiges/entspanntes Liegen. Dabei werden 1kcal pro 1 kg Körpermasse in der Stunde an Energie benötigt. Eine gesundheitswirksame Intensität körperlicher Aktivitäten liegt zwischen 3 und 6 MET (mittlere Beanspruchung).
Mock-up
Rudimentärer Prototyp des Systems, der zum Testen verwendet wird, um erste Entwürfe darzustellen.
Musterwohnung
Eine Musterwohnung ermöglicht InteressentInnen sich in einer realen Wohnumgebung das (verbaute) AAL-System, hier: „meinZentrAAL“, anzusehen.
MW
Mann-Whitney-U-Test
n
Fallzahl in der Stichprobe
nKG
Anzahl der Personen in der Kontrollgruppe
nTG
Anzahl der Personen in der Testgruppe
Notrufzentrale
24-Stunden Telefondienst zur Abwicklung von Notfallsituationen.
Nutzungshäufigkeit
Häufigkeit des Einsatzes von meinZentrAAL
Nutzungstyp
NutzerInnen von „meinZentrAAL“ werden auf Basis der Nutzungsintensität des AAL-Systems und seiner Funktionen in vier Nutzungstypen (Nicht-NutzerInnen, Wenig-NutzerInnen, Mittel-NutzerInnen und Viel-NutzerInnen) unterteilt.
Nutzungszeitraum
Zeit in denen die Funktion/Komponente zur Nutzung zur Verfügung stand.
Offene Fragen
Fragestellungen in Fragebögen ohne Vorgabe von Antwortmöglichkeiten
ÖNORM
Freiwilliger nationaler Standard, der in Österreich vom Austrian Standards Institute herausgegeben wird
P
p-Wert, resultiert aus statistischen Tests, die für die Hypothesenprüfung eingesetzt werden. Der p-Wert unterstützt die Entscheidung, ob ein Ergebnis als „statistisch signifikant“ anzusehen ist.
PC
Personal Computer
Persona
Beschreibung von typischen NutzerInnen (mit Bezug auf ihre Eigenschaften und ihr erwartetes Nutzungsverhalten).
Pflegegeld
National einheitlich geregelte Geldleistung in Österreich, die im Falle von längerfristiger Betreuungs- und Pflegebedürftigkeit unabhängig von Einkommen und Ursache monatlich ausgezahlt wird. Anspruchsvoraussetzungen und Umfang des Pflegegeldes sind im Bundespflegegeldgesetz geregelt.
Pflegegeldstufe
Das österreichische Pflegegeld wird – abhängig vom Umfang des Betreuungs- und Pflegebedarfs – in sieben Stufen ausbezahlt. Stufe 1 umfasst jenen Betreuungs- und Pflegebedarf, der zum Bezug des Pflegegeldes qualifiziert. Stufe 7 beschreibt den Betreuungs- und Pflegebedarf, der zum Bezug des höchsten monatlichen Pflegegeldes berechtigt.
Phasing out
Phase zwischen der Verkündung des Testendes und dem tatsächlichem Ende einer Testphase
PIWIK
ist eine Open-Source-Webanwendung für Webanalytik. Das Tool wird in ZentrAAL zur Auswertung der Nutzungsdaten verwendet.
Qualitative Interviews
Eine mündliche Befragungsmethode bei der der interviewten Person offene Fragen gestellt werden. Offene Fragen sind so gestellt, dass sie nicht nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können, sondern Spielraum für weitergehende Erläuterungen geben.
Raspberry PI
Einplatinencomputer, der in meinZentrAAL als lokaler Server zur Sammlung von in der Wohnung anfallenden Daten verwendet wurde. Im System wird die Komponente als „meinZentrAAL Box“ bezeichnet.
Rekrutierung
Prozess der Auswahl und Einladung potenzieller TeilnehmerInnen an wissenschaftlichen Untersuchungen
Responsible Science
auch „Responsible Research and Innovation“: „verantwortliche Forschung und Technologieentwicklung“ bzw. „verantwortliche Forschung und Innovation“ charakterisiert durch Beteiligung verschiedener AkteureInnen, Berücksichtigung beider Geschlechter, wissenschaftsbezogene Bildung, Transparenz und Zugänglichkeit der Forschung, Stärkung ethischer Gesichtspunkte und die Beratung politischer Entscheidungsträger hinsichtlich der Vermeidung schädlicher und unethischer Entwicklungen in Forschung und Innovation.
Roll-Out
Überführung des Systems in das Feld
RSS
Really Simple Syndication; Dateiformate, die Änderungen auf Webseiten anzeigen.
Second Level Support
Nächste Instanz, wenn der First Level Support die Anfrage nicht lösen kann. Im Projekt ZentrAAL wurde der Second Level Support zunächst vom technischen Team der SRFG und später von ilogs durchgeführt.
Skype
Instant-Messaging-Dienst, der das kostenlose Telefonieren über das Internet ermöglicht.
Smart Home
Oberbegriff für technische Systeme und Komponenten, die in Wohnräumen verbaut sind und unterschiedliche Funktionen für die BewohnerInnen zur Verfügung stellen.
SMI
Der Skeletmuskelmasse-Index ist eine Kenngrößer zur Erfassung der Sarkopenie („Muskelschwund“) und wird als Verhältnis von Skeletmuskelmasse (SMM) in kg zur Körperhöhe in m
2
erfasst.
SOC
Stages of Change; Es handelt sich dabei um Stadien der Absichtsbildung im Kontext der Stadienmodelle der Motivation.
SOS
In meinZentrAAL wird bei Betätigung des SOS-Knopfes eine Verbindung mit der Notrufzentrale hergestellt.
Spillover-Effekt
Ein Übertragungseffekt der entsteht, wenn sich die Nutzung z.B. einer Technologie auch auf eine Person auswirkt, die diese gar nicht selbst einsetzt.
Stichprobe
Teilmenge aus einer Zielgruppe, die anhand bestimmter Merkmale und Verfahren für eine Untersuchung ausgewählt wird
Support
Unterstützende Dienstleistung bei Problemen im Umgang mit Technik.
Testgruppe
Personen in der experimentellen Forschung, die an einer Intervention teilnehmen oder ein Produkt oder einen Prototypen für eine bestimmte Zeit ausprobieren. In ZentrAAL umfasst die Testgruppe ältere Menschen im Betreuten oder Betreubaren Wohnen, die das AAL-System „meinZentrAAL“ in ihren Haushalten installieren ließen.
Testpersonen
Personen der Testgruppe
Testphase
Abschnitt oder Phase der Systementwicklung, die den Zeitraum des Testens einer Software beschreibt. Im Falle von ZentrAAL ist mit Testphase die Zeit gemeint, in denen die Testpersonen „meinZentrAAL“ nutzen konnten. Sie umfasst dabei auch die Zeit, die für die Einschulung in das AAL-System verwendet wurde (Einschleifphase) und das phasing-out.
TG
Testgruppe
TRL
Technology Readiness Level (dt. Technologie-Reifegrad), gibt auf einer Skala von 1 bis 9 an, wie weit eine Technologie entwickelt ist.
TUI
Technology Usage Inventory (Kothgassner et al., 2012), ein Fragebogen zu Erhebung der Technlogieakzeptanz
User Centred Design
Einbeziehung von EndnutzerInnen bei der Systementwicklung durch Befragung.
User-Interface
Alle Komponenten eines interaktiven Systems (Software oder Hardware), die Informationen oder Bedienelemente für die BenutzerInnen zur Ausführung spezieller Aufgaben zur Verfügung stellen.
User Involvement
Einbeziehung der NutzerInnen bei der Systementwicklung.
V
Velocity; Formelzeichen für die physikalische Kenngröße Geschwindigkeit.
Wearable
Ein „Wearable“ ist eine Computertechnologie, die am Körper getragen wird.
Wilcoxon
Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test
WLAN
Wireless Local Area Network. Bezeichnung für kabellosen Internetzugriff.
ZentrAAL
Salzburger Testregion für AAL-Technologien
ZentrAAL-Café
In unregelmäßigen Abständen, vor allem jedoch zu Beginn der Testphase finden ZentrAAL-Cafés statt. Bei diesen Treffen haben die Testpersonen eines Hauses die Möglichkeit sich über die Technologien auszutauschen und Unterstützung zu bekommen.
Zielgruppe
Gruppe aller Personen, die mit einer Intervention, einer Maßnahme, einem Produkt oder einem Prototypen angesprochen werden soll
6MW, 6MWT
Six-Minute-Walk-Test (dt. Sechsminuten-Gehtest). Dies ist ein Test zur Erfassung der Ausdauerleistungsfähigkeit bzw. der Herzkreislauffitness erwachsener Personen. Dabei wird die Gehdistanz in Metern auf ebener Strecke in 6min erfasst.
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt.
Konfuzius
Inhalt
1.1 Ausgangssituation für die Entwicklung von „meinZentrAAL“
1.2 ProjektpartnerInnen und Aufgabenteilung im Konsortium
1.3 Zielsetzungen des Sammelbandes
1.4 Fragestellungen und Inhalte der Beiträge
1.5 Literatur
_______________________
Trukeschitz Birgit, Schneider Cornelia, Ring-Dimitriou Susanne (Hrsg.): Smartes Betreutes Wohnen: Nutzung, Systemakzeptanz und Wirkungen von „meinZentrAAL“, Books on Demand, 2018, ISBN 978-3-744-88233-0.
Viele Länder und Regionen sehen sich mit einem höheren Anteil älterer Menschen und damit einhergehend auch mit Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Betreuung konfrontiert. Die gesellschaftliche Alterung eröffnet jedoch auch Chancen – insbesondere in Form neuer Berufsfelder und Wirtschaftsbereiche, die aus den Bedürfnissen und dem Nachfrageverhalten dieser größer werdenden Gruppe älterer Menschen entstehen können.
Im Rahmen des benefit Programms der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG besteht die Möglichkeit innovative und flexibel einsetzbare Technologien prototypisch für ältere Menschen zu entwickeln und in einem längeren Feldtest zu erproben. Mit dem Begriff AAL – „Ambient Assistend Living“, später auch als „Active and Assisted Living“ bezeichnet – werden „altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben“ (vgl. AAL AUSTRIA o.J.) definiert. AAL-Technologien sollen so ausgestaltet sein, dass sie den Verbleib von Menschen im eigenen Wohnumfeld auch im Fall von gesundheitlichen oder körperlichen Einschränkungen unterstützen können.
Das in der Salzburger Testregion für AAL-Technologien „ZentrAAL“ (1.1.2015-31.12.2017) entwickelte AAL-System „meinZentrAAL“ setzte dabei auf drei Aspekte:
Das AAL-System „meinZentrAAL“ sollte, erstens, Heimautomatisierungskomponenten beinhalten, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt waren, um ihnen so die Möglichkeiten des technisch-unterstützten Wohnens näherzubringen.
Erweiternd sollten, zweitens, entsprechend den Mobilitätsbedürfnissen älterer Menschen neue Technologien nicht nur daheim, sondern auch unterwegs genutzt werden können.
Erkannt wurde auch, dass zusätzlich zu passiv zu nutzende Komponenten, die primär ein komfortableres oder sicheres Wohnumfeld ermöglichen sollen, ein dritter Aspekt von Bedeutung ist: die Unterstützung der Kompetenzen und Fähigkeiten älterer Menschen. Dies sollte nicht nur den Umgang mit neuen Technologien betreffen, sondern auch die Förderung der körperlichen und geistigen Fitness sowie der sozialen Inklusion im unmittelbaren nachbarschaftlichen Umfeld unterstützen und fördern (für detaillierte Informationen zum AAL-System siehe Kapitel 2).
Getestet wurde das AAL-System „meinZentrAAL“ im Betreuten Wohnen und infrastrukturähnlichen Settings im Bundesland Salzburg über 15 Monate (zum Testsetting siehe Kapitel 3). Bei dieser Art von Tests handelt es sich um Feldtests oder Feldexperimente. Im Gegensatz zu Laborexperimenten ist der Untersuchungsort bei Feldexperimenten nicht eine künstlich gestaltete Umgebung, sondern der Lebensraum der Menschen, die in den Test oder das Experiment einbezogen werden. Die Umweltbedingungen sind in Feldexperimenten kaum zu kontrollieren, dafür können die realen Lebensbedingungen besser einbezogen werden. (vgl. Döring/Bortz 2016)
Die Erkenntnisse der AAL-Testregion ZentrAAL beziehen sich vorwiegend auf das Betreute Wohnen und – bei Vorliegen einer vergleichbaren (sozialen) Infrastruktur –auch auf Betreubares Wohnen. Einige Befunde der AAL-Testregion ZentrAAL können jedoch auch Aufschlüsse für andere Wohnformen älterer Menschen bieten, von Privathaushalten bis hin zu Einrichtungen der stationären Langzeitpflege.
Die Umsetzung der AAL-Testregion „ZentrAAL“ wurde durch das Zusammenspiel von acht ProjektpartnerInnen ermöglicht. Das Konsortium repräsentierte dabei die gesamte Wertschöpfungskette, auch in Hinblick auf ein mögliches künftiges AAL-Produkt. Es bestand aus einem Software Unternehmen (ilogs), einer Endnutzer-Organisation im Betreuungs- und Pflegebereich (Hilfswerk Salzburg), einem Energieanbieter (Salzburg AG), einem Wohnbau- und Hausverwaltungsunternehmen (Salzburg Wohnbau), einer außeruniversitären Forschungseinrichtung (Salzburg Research), einer Fachhochschule (FH Kärnten) und zwei Universitäten (Wirtschaftsuniversität Wien und Universität Salzburg).
Salzburg Research war mit der Gesamtprojektleitung der AAL-Testregion ZentrAAL betraut. Zudem zählten die Anforderungsanalyse und Komponentenauswahl, das Systemdesign und Teile der Software-Entwicklung, Evaluierung und des Roll-Outs zu den Aufgaben im Projekt.
Die Wirtschaftsuniversität Wien war verantwortlich für die Evaluierung der AAL-Testregion ZentrAAL. Zu den Hauptaufgaben zählten die Konzeption des Feldtests und des Rekrutierungsprozesses, die Erstellung des Gesamtkonzeptes für die Evaluierung sowie die Evaluierung der Wirkungen von „meinZentrAAL“.
Der Firmenpartner ilogs war vor allem an der Softwareentwicklung, dem Roll-Out sowie dem Support beteiligt und hat das Geschäftsmodell erstellt.
Das Hauptaugenmerk des End-User Partners Hilfswerk Salzburg lag auf der Anforderungsanalyse sowie der Vorbereitung und Durchführung des Feldtests.
Als Wohnbauunternehmen hat sich Salzburg Wohnbau vor allem bei der Gestaltung der Musterwohnung sowie in die Anforderungen an die Smart-Home-Komponenten eingebracht. Zudem hat Salzburg Wohnbau auch als End-User PartnerInnen fungiert, indem sie eine Wohnanalage des Betreubaren Wohnens, die von ihnen betreut wird, eingebracht haben.
Die Universität Salzburg war vor allem mit der Entwicklung von Maßnahmen zur Bewegungsförderung, deren Umsetzung und deren Evaluierung betraut.
Der Aufgabenschwerpunkt der Fachhochschule Kärnten lag in ZentrAAL im Bereich User Interaktion und Evaluierung der Technologieakzeptanz von „meinZentrAAL“.
Als Internetprovider war die Salzburg AG vor allem für die Internetinfrastruktur zuständig.
Tabelle 1 gibt einen detaillierten Einblick in die Rolle(n) und Aufgaben der einzelnen KonsortialpartnerInnen.
Die Evaluierung durch einen oder mehrerer KonsortialpartnerInnen ist Teil jeder AAL-Testregion, die von der Forschungsförderungsgesellschaft im Rahmen des Programms „benefit“ gefördert wird. In der AAL-Testregion ZentrAAL setzt sich das Evaluierungsteam aus Mitgliedern unterschiedlicher wissenschaftlicher Einrichtungen und unterschiedlicher fachlicher Ausrichtungen (Gesundheitswissenschaften, Medizintechnik, Medizininformatik, Ergotherapie, Sportwissenschaften, Ökonomie und Altersforschung) zusammen.
In diesem Sammelband sollen – ausgehend von einer detaillierten Beschreibung des AAL-Systems „meinZentrAAL“ und des Testsettings „Betreutes Wohnen in Salzburg“ – das Konzept, die Umsetzung und die Ergebnisse der multidisziplinären Evaluierung des entwickelten AAL-Systems „meinZentrAAL“ umfassend dargestellt werden.
Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Herausforderungen der Umsetzung einer AAL-Testregion und ihrer Evaluierung deutlich und die gewählten Lösungsansätze nachvollziehbar zu machen. Zugleich soll transparent dargestellt werden, wie „meinZentrAAL“ und seine Anwendungsbereiche von den TestnutzerInnen bewertet und genutzt wurden, und welche Effekte sich auf das Alltagsleben der TestnutzerInnen nachweisen ließen.
Diese Erkenntnisse können zum einen Anhaltspunkte für eine evidenzbasierte Weiterentwicklung von AAL-Systemen geben. Zum anderen sollen damit zukünftigen AAL-Testregionen Erfahrungen weitergeben werden, auf deren Basis neue Wege breitangelegter Feldtests von neuen Technologien für ältere Menschen beschritten werden können.
Um die Qualität der Beiträge dieses Sammelbands zu sichern, wurde jeder Beitrag von ein bis zwei Mitgliedern des wissenschaftlichen ZentrAAL-Evaluierungsteams begutachtet, die nicht Autorin oder Autor dieses Beitrages waren.
Tipp!
Erläuterungen zu den verwendeten Fachbegriffen und Abkürzungen finden sich auf den Seiten
vii-xii
.
Für eilige Leserinnen und Leser: In
Kapitel 21
sind die wesentlichsten Erkenntnisse der Evaluierung von „meinZentrAAL“ kompakt zusammengefasst.
Dieser Sammelband ist in 5 Abschnitte unterteilt.
Abschnitt 1…
…stellt das AAL-System „meinZentrAAL“ vor und gibt einen Einblick in das Testsetting Betreutes Wohnen in Salzburg, in dem „meinZentrAAL“ getestet wurde.
Kapitel 2:
♦ Was kennzeichnet die AAL-Testregion ZentrAAL? ♦ Welche Endgeräte und Komponenten wurden eingesetzt? ♦ Welche Anwendungsbereiche wurden für „meinZentrAAL“ entwickelt?
Cornelia Schneider, Viktoria Maringer, Birgit Trukeschitz und Harald Rieser
beschreiben die Zielsetzungen und die inhaltliche und technische Umsetzung des
AAL-Systems „meinZentrAAL“
. Sie gehen dabei auch auf die einzelnen Komponenten ein und vergleichen abschließend die AAL-Testregion ZentrAAL mit den bis 2017 bestehenden bzw. abgeschlossenen Testregionen in Österreich.
Kapitel 3:
♦ Was ist Betreutes Wohnen in Salzburg? ♦ Warum wurde das Betreute Wohnen als Testsetting für die AAL-Testregion gewählt?
Siegfried Eisenberg, Birgit Trukeschitz und Manfred Feichtenschlager
stellen das Testsetting von ZentrAAL vor:
Betreutes Wohnen in Salzburg
. Sie erläutern rechtliche Rahmenbedingungen und die charakteristischen Merkmale des Betreuten Wohnens in Salzburg. Zudem geben Daten aus der Datenbank des Hilfswerks Salzburg und einer schriftlichen Befragung einen Einblick das
Testsetting
.
Abschnitt 2…
… befasst sich mit dem Evaluierungskonzept für die Testregion ZentrAAL und beschreibt die Methoden, die für die Evaluierung von „meinZentrAAL“ zum Einsatz kamen.
Kapitel 4:
♦ Wie sah das Konzept für die Evaluierung der AAL-Testregion ZentrAAL aus? ♦ Für welche Zielgruppe sollte getestet werden? ♦ Wie wurde bei der Rekrutierung vorgegangen und wie erfolgte die Zuordnung in Test- und Kontrollgruppe? ♦ Wie gut ist die Umsetzung des Evaluierungsdesigns gelungen?
Birgit Trukeschitz, Cornelia Schneider und Ulrike Schneider
beschreiben das für die AAL-Testregion ZentrAAL entwickelte
Evaluierungsdesign
. Dabei gehen sie auf die Ziele der Evaluierung ebenso ein, wie auf die Herausforderungen und Lösungsansätze.
Kapitel 5:
♦ Womit befasste sich die Evaluierung von „meinZentrAAL“?
Birgit Trukeschitz, Cornelia Schneider, Susanne Ring-Dimitriou, Johannes Oberzaucher und Ulrike Schneider
geben einen Überblick über das
Evaluierungsmodell
. Sie gehen auf die Evaluierungsbereiche für die AAL-Testregion ZentrAAL ein und setzen diese zueinander in Beziehung.
Die
Kapitel 6
bis
Kapitel 10
sind den
Methoden
gewidmet, die in ZentrAAL zum Einsatz kamen.
Kapitel 6:
♦ Wie wurde die Evaluierung der Systemakzeptanz umgesetzt?
Daniela Krainer
berichtet über die methodische Vorgehensweise für die Evaluierung der Akzeptanz von „meinZentrAAL“. Sie geht dabei auf die Auswahl der zu evaluierenden Funktionen von „meinZentrAAL“, die Datenerhebung und -auswertung ein.
Kapitel 7:
♦ Welche Nutzungsdaten des AAL-Systems „meinZentrAAL wurden erhoben? ♦ Wie erfolgte die Erhebung und Auswertung der Nutzungsdaten?
Cornelia Schneider, Viktoria Maringer, Harald Rieser und Stefan Henneberger
beschreiben die Erfassung und Auswertung der automatisch und semi-automatisch generierten Nutzungsdaten.
Kapitel 8:
♦ Mit welchen Indikatoren kann Bewegungsverhalten und Funktionale Fitness erhoben werden? ♦ Welche Erhebungs- und Auswertungsmethoden kamen zum Einsatz, um die Gesundheitswirksamkeit von „Meine Fitness“ zu prüfen?
Susanne Ring-Dimitriou und Sonja Jungreitmayr
beschreiben die Indikatoren für die Erfassung der Körperkomposition, des Bewegungsverhaltens und der Funktionalen Fitness der TestteilnehmerInnen. Sie erläutern die Vorgehensweise bei der Erhebung und Datenauswertung.
Kapitel 9:
♦ Wie wurde „meinZentrAAL“ mit unterschiedlichen Lebensbereichen konzeptionell in Verbindung gebracht? ♦ Was ist bei Kausalanalysen zu beachten? ♦ Wie wurden die Daten für die Wirkungsanalyse von „meinZentrAAL“ erhoben und ausgewertet?
Birgit Trukeschitz und Siegfried Eisenberg
beschreiben die
Erhebung quantitativer Daten,
die für die Wirkungsanalyse verwendet wurden. Den Ausgangspunkt bilden Überlegungen zum grundlegenden Zusammenhang von „meinZentrAAL“ und unterschiedlichen Bereichen der
Lebensqualität
der Testpersonen. Sie thematisieren die Herausforderungen, die mit der Untersuchung kausaler Effekte verbunden sind und gehen auf die gewählten Methoden ein.
Kapitel 10:
♦ Wie wurden die Aussagen und Wahrnehmungen der Betreuungspersonen des Betreuten Wohnens erfasst?
Siegfried Eisenberg und Birgit Trukeschitz
erläutern die
Erhebung und Auswertung qualitativer Daten
, um die Bedeutung des Testens neuer Technologien für die
Arbeit der Betreuungspersonen im Betreuten Wohnen
zu erfassen. Sie gehen hierbei insbesondere auf die Auswahl der InterviewpartnerInnen, die Gestaltung der Leitfadeninterviews und die Themenanalyse als Auswertungsmethode ein.
Abschnitt 3…
… beschäftigt sich mit den TeilnehmerInnen der AAL-Testregion ZentrAAL.
Kapitel 11:
♦ Wer hat an der AAL-Testregion in der Testgruppe und Kontrollgruppe teilgenommen?
Siegfried Eisenberg und Birgit Trukeschitz
geben einen Überblick über die
TeilnehmerInnen der AAL-Testregion ZentrAAL.
Sie beschreiben Anzahl und die Merkmale der teilnehmenden Wohnanlagen des Betreuten Wohnens und der TeilnehmerInnen in Test- und Kontrollgruppe über den Verlauf der Testphase.
Abschnitt 4…
…enthält die Ergebnisse der Evaluierung von „meinZentrAAL“, die die Nutzungshäufigkeit, die Systemakzeptanz und die Wirkungen von „meinZentrAAL“ umfasst.
Kapitel 12:
♦ Wie häufig wurde das AAL-System „meinZentrAAL“ von den TestnutzerInnen im Verlauf der Testphase verwendet?
Cornelia Schneider, Viktoria Maringer, Harald Rieser, Verena Venek und Daniela Krainer
definieren die
Nutzungshäufigkeit
und Maßzahlen für die Erfassung. Sie geben detaillierten Einblick in die Nutzung der Endgeräte, Anwendungsbereiche und Funktionen von „meinZentrAAL über den gesamten Verlauf der Testphase.
Kapitel 13:
♦ Wie war das Support-System aufgebaut? ♦ Wie häufig wurde der Support von den TestnutzerInnen in Anspruch genommen?
Viktoria Maringer, Harald Rieser, Verena Venek und Cornelia Schneider
beschreiben die Architektur des
Support Systems von „meinZentrAAL“
, das TestnutzerInnen im Falle von Problemen mit „meinZentrAAL“ weiterhelfen sollte. Sie untersuchen die Supportanfragen nach unterschiedlichen Kriterien, wie Problemursache und betroffene Komponenten.
Kapitel 14:
♦ Welche Anwendungsbereiche und Funktionen von „meinZentrAAL“ kamen bei den TestnutzerInnen gut an, welche weniger?
Daniela Krainer, Johanna Plattner, Johannes Oberzaucher und Cornelia Schneider
ermitteln die
Systemakzeptanz
von „meinZentrAAL“ anhand der Bewertungen der TestnutzerInnen. Einbezogen wurden die Nützlichkeit und BenutzerInnenfreundlichkeit, psychologische Einflussfaktoren sowie die zukünftige Nutzungsabsicht ausgewählter Funktionen von „meinZentrAAL“.
Kapitel 15:
♦ Welche Anwendungsbereiche und Funktionen von „meinZentrAAL“ wurden von den TestnutzerInnen vor und am Ende der Testphase als nutzenstiftend eingeschätzt?
Birgit Trukeschitz, Siegfried Eisenberg und Cornelia Schneider
untersuchen, in welchem Ausmaß die Testpersonen ausgewählten Anwendungsbereiche und Funktionen von „meinZentrAAL“ konkrete
nutzenstiftende Aspekte
zuschrieben. Dabei werden nicht nur die Einschätzungen vor und nach der Testphase gegenübergestellt, sondern auch zwischen NutzerInnen und Nicht-NutzerInnen der Funktionen bzw. Anwendungsbereiche unterschieden.
Kapitel 16:
♦ Wie verbreitet sind neue Technologien bei Menschen, die im Betreuten Wohnen in Salzburg leben? ♦ Welchen Beitrag leistete die AAL-Testregion ZentrAAL zur Nutzung neuer Technologien?
Birgit Trukeschitz und Siegfried Eisenberg
widmen sich der
Integration neuer Technologien in den Alltag
von Menschen im Betreuten Wohnen. Untersucht wird die Nutzung von PC/Laptop, Tablet, Internet und Art der Mobiltelefone sowie die für die Tablet-/PC-Nutzung aufgewendete Zeit vor und nach der Testphase.
Kapitel 17:
♦ Welche gesundheitswirksamen Effekte hatte „meinZentrAAL“?
Susanne Ring-Dimitriou, Sonja Jungreitmayr und Birgit Trukeschitz
analysieren auf Basis von Fragebogendaten und Testdaten der TeilnehmerInnen die Körperzusammensetzung, das Bewegungsverhalten, die Funktionale Fitness der TeilnehmerInnen und damit die
Gesundheitswirksamkeit von „Meine Fitness“
, dem Bewegungs- und Fitnessprogramm von „meinZentrAAL“.
Kapitel 18:
♦ Wie wirkte sich „meinZentrAAL“ auf unterschiedliche Bereiche des Lebens der Testpersonen aus?
Birgit Trukeschitz, Siegfried Eisenberg und Cornelia Schneider
untersuchen mit einer Kombination aus Fragebogendaten und Nutzungsdaten im Zeitverlauf die
Auswirkungen von „meinZentrAAL“ auf das Alltagsleben und die Lebensqualität
der TestnutzerInnen von „meinZentrAAL“.
Kapitel 19:
♦ Wie wirkte sich die Teilnahme an der Testregion ZentrAAL auf die Arbeit der Betreuungspersonen des Betreuten Wohnens aus?
Siegfried Eisenberg und Birgit Trukeschitz
beschreiben aus Sicht der Betreuungspersonen des Betreuten Wohnens die vielfältigen
Tätigkeiten,
die im Zuge der Umsetzung der
AAL-Testregion ZentrAAL
erforderlich waren. Datengrundlage dafür bilden qualitative Interviews mit den Betreuungspersonen.
Der letzte Abschnitt…
… enthält die Pläne zur Vorbereitung auf die Markteinführung des AAL-System „meinZentrAAL“, die wesentlichsten Erkenntnisse der AAL-Testregion ZentrAAL und Überlegungen zu den Voraussetzungen für eine zukünftige Realisierung eines Smarten Betreuten Wohnens.
Kapitel 20:
♦ Welche Angebote wurden den Testpersonen nach Ende der Testphase von „meinZentrAAL“ seitens der Businesspartner gemacht? ♦ Was wird aus „meinZentrAAL“ nach Projektende?
Cornelia Schneider, Walter Liebhart und Manfred Feichtenschlager
skizzieren die Möglichkeiten der Nutzung von „meinZentrAAL“ nach Ende der Testphase und allgemeine
Vermarktungspläne von „meinZentrAAL“
, in denen das System unter der Marke „James“ weitergeführt werden soll.
Kapitel 21:
♦ Was kann aus der Salzburger Testregion für AAL-Technologien – ZentrAAL gelernt werden?
Birgit Trukeschitz, Cornelia Schneider, Susanne Ring-Dimitriou und Viktoria Maringer
fassen die
Erkenntnisse zur AAL-Testregion ZentrAAL
und den Anwendungsbereichen von „meinZentrAAL“ zusammen und diskutieren Anregungen für zukünftige Funktionalitäten und für das Design von Hard- und Software.
Kapitel 22:
♦ Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um ein „Smartes Betreutes Wohnen“ zukünftig zu realisieren?
Birgit Trukeschitz, Cornelia Schneider, Viktoria Maringer und Manfred Feichtenschlager
reflektieren Anforderungen an AAL-Systeme und deren Einbettung in das rechtliche und soziale Umfeld für ein zukünftiges
Smartes Betreutes Wohnen
.
AAL AUSTRIA (o.J.): AAL AUSTRIA Innovationsplattform für intelligente Assistenz im Alltag, www.aal.at.
Döring, Nicola; Bortz, Jürgen (2016): Untersuchungsdesign, in: Döring, Nicola; Bortz, Jürgen (Hrsg.): Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften. Berlin, Heidelberg: Springer. 181-220.
Am Mute hängt der Erfolg.
Theodor Fontane
Inhalt
2.1 Zielsetzungen von ZentrAAL bzw. „meinZentrAAL“
2.2 NutzerInneneinbindung – auf dem Weg zu den ZentrAAL-Funktionen
2.3 Das AAL-System „meinZentrAAL“
2.3.1 Die Komponenten von „meinZentrAAL“
2.3.2 „meinZentrAAL“: Anwendungsbereiche und Funktionen im Überblick
2.3.3 Die Systemarchitektur von „meinZentrAAL“
2.4 Aufbau der Testphase von „meinZentrAAL“
2.5 ZentrAAL im Vergleich mit anderen AAL-Projekten und AAL-Testregionen in Österreich
2.5.1 Entwicklung von AAL bis zum Ende der Testphase von ZentrAAL
2.5.2 ZentrAAL und die österreichischen Testregionen für AAL-Technologien
2.6 Literatur
_______________________
Trukeschitz Birgit, Schneider Cornelia, Ring-Dimitriou Susanne (Hrsg.): Smartes Betreutes Wohnen: Nutzung, Systemakzeptanz und Wirkungen von „meinZentrAAL“, Books on Demand, 2018, ISBN 978-3-744-88233-0.
Ziel der Salzburger Testregion für AAL-Technologie „ZentrAAL“ war die prototypische Umsetzung (TRL 6 bzw. 71) und breite Evaluierung eines Smart Home/Smart Service Systems für aktive SeniorInnen mit ersten Anzeichen eines Unterstützungs- und Sicherheitsbedarfs im Betreuten Wohnen.
Durch Beratung und Betreuung des Projektteams in der Anfangsphase und durch das Hilfswerk Salzburg während der Testphase sollten die NutzerInnen langsam an unterstützende Technologien herangeführt werden, um ihnen so die Angst vor technischen Neuerungen zu nehmen (vgl. Claßen 2012).
Im Gegensatz zu bestehenden AAL-Lösungen, wie beispielsweise der Rufhilfe, wurde ein ganzheitlicher („zentrAALer“) Ansatz umgesetzt, mit dem sowohl die IKT-basierte Unterstützung zu Hause als auch unterwegs ermöglicht wurde.
Das System „meinZentrAAL“, das in der Salzburger Testregion entwickelt wurde, verfolgte unterschiedliche Ziele, die den allgemeinen Projektzielen von ZentrAAL zuzuordnen sind:
Insgesamt sollte „meinZentrAAL“ dazu beitragen, SeniorInnen zu unterstützen, sich mit IKT-Anwendungen in gesunden Lebensphasen vertraut zu machen und sich vom Nutzen dieser Technologien zu überzeugen. Letztlich sollen IKT-basierte Lösungen wie „meinZentrAAL“ dazu beitragen, ihnen so ein langes und möglichst selbständiges und selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.
Konkret verfolgte das System „meinZentrAAL“ eine Reihe von Zielsetzungen. Es zielte darauf ab, im Notfall Unterstützung daheim und unterwegs zu bieten und so das Sicherheitsgefühl älterer Personen zu erhöhen. Zudem sollte es dabei helfen, die körperliche Fitness zu steigern bzw. zu erhalten. Es sollte die Testperson im Terminmanagement unterstützen und dazu beitragen, dass sie Informationen zu Veranstaltungen im Betreuten Wohnen erhielten und für Alltagstätigkeiten bei Bedarf Hilfe aus dem Umfeld der BewohnerInnen anfordern konnten. Zusätzlich bot es Informationen über den Status der Wohnung und sollte somit ebenso Sicherheitsgefühl und Komfort erhöhen. Diese Zielsetzungen wurden von den Anwendungsbereichen und Funktionen des Systems „meinZentrAAL“ aufgegriffen.
2.2 NutzerInneneinbindung – auf dem Weg zu den ZentrAAL-Funktionen
Um eine hohe Gebrauchstauglichkeit und somit Akzeptanz von „meinZentrAAL“ zu erreichen, wurden potentielle zukünftige NutzerInnen des Systems, sogenannte Key-User, in alle Projektphasen eingebunden (User Involvement).
Bereits vor mehr als 10 Jahren zeigte Kujala (2003) mit einer Literaturanalyse die unterschiedlichen Bedeutungen von „User Involvement“ auf. Beim User Centred Design liegen die Schwerpunkte beispielsweise vor allem bei der Information, Befragung und Einbeziehung von primären EndbenutzerInnen. Wohingegen beim Human Centred Design neben primären EndbenutzerInnen auch weitere Stakeholder eine Rolle spielen (vgl. ISO 2010). Noch einen Schritt weiter gehen partizipative Ansätze, welche NutzerInnen und ihr Umfeld auch in Entscheidungsprozesse einbinden, die das künftige Produkt betreffen (vgl. Wright/Block et al. 2007). Hinzu kommen sogenannte “Stakeholder-negotiation based approaches“ zur Erreichung von Win-Win Situationen, welche vor allem in der Software-Entwicklung anzutreffen sind (Grünbacher/Boehm 2001).
In ZentrAAL wurden die Vorzüge dieser unterschiedlichen Ansätze kombiniert und in einem „Comprehensive Participatory Approach“ angewandt (Abbildung 1). Dabei werden die Stakeholder nicht nur befragt oder informiert, sondern tatsächlich in die Entscheidungsfindung miteinbezogen. Dies geschieht in Anlehnung an „A Ladder of (Citizen) Participation“ (vgl. Arnstein 1969; Connor 1988; Arnold/Gaiser et al. 2005; Wright/Block et al. 2007). Die einzelnen Stufen der Partizipation müssen dabei jedoch nicht linear nach oben beschritten werden. Zudem finden in ZentrAAL auch Ansätze des Participatory Designs (vgl. Ellis/Kurniawan 2000; Spinuzzi 2005) und der Stakeholder Negotiation Berücksichtigung.
Abbildung 1: ZentrAAL – Comprehensive Participatory Approach
Anmerkung: Weiterentwicklungen in den einzelnen Ansätzen sind strichliert dargestellt
Quelle: Schneider/Trukeschitz et al. (2015)
Dieser Abschnitt widmet sich den Komponenten sowie den gemeinsam mit künftigen EndnutzerInnen (Key-Usern) definierten Anwendungsbereichen und Funktionen von „meinZentrAAL“. Des Weiteren wird die Systemarchitektur von „meinZentrAAL“ vorgestellt.
Für die Umsetzung von „meinZentrAAL“ kamen zehn Komponenten zum Einsatz. Im Rahmen eines Auswahlprozesses wurden für jede Komponente Anforderungen definiert (vgl. Schneider/Rieser et al. 2016). Die Komponenten unterschiedlicher Hersteller wurden anhand dieser Anforderungen bewertet, gereiht und ausgewählt.
Folgende Komponenten wurden für „meinZentrAAL“ ausgewählt:
Elektronischer Türspion – WIFI Visual Intercom Doorbell
Elektronische Waage – smartLAB scale W
Herdabschaltung – SAFERA AIRIS bzw. SIRO
Zusätzliche Lichtschalter – HomeMatic 2-fach-Funk-Wandtaster
Zwischenstecker – HomeMatic Funk-Zwischenstecker-Schaltaktor 1-fach
Fenster-/Türkontakte – HomeMatic Funk-Tür-/Fensterkontakt
„meinZentrAAL“ Box (lokaler Server) – Raspberry Pi 2 mit selbst gestaltetem Gehäuse
Mobiles Tablet für unterwegs – Samsung Galaxy Tab A 10“
Stationäres Tablet an der Haustür – Samsung Galaxy Tab 4 7“
Fitness-/Notrufuhr – LG Urbane 2 LTE
Alle Komponenten bis auf das mobile Tablet und die Fitness-/Notrufuhr wurden in den einzelnen Haushalten fix verbaut (vgl. Abbildung 2).
Es ist anzumerken, dass die Komponenten LG Urban 2 sowie die WIFI Visual Intercom Doorbell nicht die erste Wahl waren. Als Fitness-/Notrufuhr war ursprünglich die Samsung Gear S2 Classic 3G geplant, die für den österreichischen Markt zu Feldteststart jedoch nicht zur Verfügung stand. Erste Wahl für den elektronischen Türspion war die Ring Video Doorbell. Die Hersteller dieser Komponente hatten eine lokale Schnittstelle geplant, welche jedoch nicht umgesetzt wurde, sodass nur eine Einbindung über die Cloud möglich gewesen wäre. Von dieser Einbindung wurde aus Datenschutzgründen Abstand genommen.
Abbildung 2: Beispiel eines Wohnungsplans mit ZentrAAL-Komponenten
Quelle: Wohnungsplan Hilfswerk Salzburg; Komponenten Salzburg Research
Die gemeinsam mit bzw. durch Key-User definierten Funktionen von „meinZentrAAL“ wurden zu folgenden acht Anwendungsbereichen (vgl. Abbildung 3) zusammengefasst:
Notfall
Meine Wohnung
Meine Termine und Erinnerungen
Meine Fitness
Meine Hausgemeinschaft
Meine Spiele und Unterhaltung
Tipp des Tages
Benachrichtigungen
Diese acht Anwendungsbereiche wurden durch ein Betreuerportal für die Betreuungspersonen im Betreuten Wohnen ergänzt.
Um die Testpersonen, von denen einige noch nicht mit IKT-basierten Anwendungen zu tun hatten, langsam an die Nutzung heranzuführen, setzte „meinZentrAAL“ auf eine eigene Benutzeroberfläche, die nur die eingeschränkte Nutzung des Tablets für „meinZentrAAL“-Funktionen erlaubte. Viele Bedienungsfehler, die bei einem standardmäßigen Android-System auftreten können, konnten so ausgeschlossen werden. Ziel war es, Angst bzw. Frustration der TestnutzerInnen im Umgang mit den Tablets zu vermeiden.
Abbildung 3: Anwendungsbereiche von „meinZentrAAL“ auf dem mobilen Tablet
Quelle: Salzburg Research, mobiles Tablet „meinZentrAAL“, eigene Erweiterung
Im Folgenden werden die einzelnen Funktionen von „meinZentrAAL“, die im Feldtest zum Einsatz kamen, näher beschrieben:
Notfall
Wurde Hilfe benötigt, konnte jederzeit und von überall aus über die Uhr (Fitness-/Notrufuhr) oder das mobile Tablet, Hilfe gerufen werden. Dazu gab es einen SOS-Knopf (Abbildung 3, Nr. 1). Dieser verband die TesterInnen mit der Notrufzentrale des Hilfswerks (Abbildung 4).
Abbildung 4: Anwendungsbereich „Notfall“ nach Aktivierung der SOS-Funktion
Quelle: Salzburg Research, mobiles Tablet „meinZentrAAL“
Meine Wohnung
Die Funktionen des Anwendungsbereichs „Meine Wohnung“ (Abbildung 3, Nr. 2) verteilten sich auf mobiles und stationäres Tablet. Der elektronische Türspion sowie der Wohnungsstatus waren sowohl am stationären als auch mobilen Tablet verfügbar. Am stationären Tablet standen zudem noch die Informationsfunktion und „Abwesenheit aktivieren“ zur Verfügung. Diese werden im Folgenden kurz erläutert.
Elektronischer Türspion: Wenn jemand an der Wohnungstür klingelte, konnte der/die NutzerIn am mobilen und stationären Tablet über ein Live-Video sehen, wer vor der Tür steht.
Wohnungsstatus: Der aktuelle Status der Wohnung, z.B. welche Fenster und Türen geöffnet waren oder ob der Herd eingeschaltet war, konnte jederzeit über das mobile und stationäre Tablet eingesehen werden (Abbildung 5). Die Anzeige am stationären Tablet, neben der Wohnungstür, sollte die Kontrolle des Wohnungsstatus unterstützen, bevor die Wohnung verlassen wurde.
Informationsfunktion: Diese Funktion bot am stationären Tablet eine kombinierte Ansicht aus Wohnungsstatus und aktuellen Terminen und Erinnerungen.
Abwesenheit aktivieren: Bei längeren Abwesenheiten bestand die Möglichkeit sich vom System abzumelden. Diese Funktion soll zukünftig nach Ende der Testphase in einer Weiterentwicklung die Einführung eines „stillen Alarms“ ermöglichen.
Abbildung 5: Anwendungsbereich „Meine Wohnung“
Quelle: Salzburg Research, mobiles Tablet „meinZentrAAL“
Meine Termine und Erinnerungen
Termine und Erinnerungen verwalten: NutzerInnen konnten ihre persönlichen Termine (z.B. Arzttermine, Veranstaltungen, …) über das mobile Tablet verwalten (Abbildung 6). Wenn sie es wünschten, konnten sie sich an diese Termine erinnern lassen. Zusätzlich konnten einmalige und wiederkehrende Erinnerungen gespeichert werden. Der Kalender auf dem Tablet hatte ein ähnliches Design, wie die in der Zielgruppe sehr verbreiteten Standkalender.
Erinnerungen: Die Fitness-/Notrufuhr und das mobile Tablet erinnerten den/die NutzerIn automatisch visuell und akustisch an eingetragene Termine und Aktivitäten.
Abbildung 6: Anwendungsbereich „Meine Termine und Erinnerungen“
Quelle: Salzburg Research, mobiles Tablet „meinZentrAAL“
Meine Fitness
Der Anwendungsbereich „Meine Fitness“ (Abbildung 3, Nr. 4) gliederte sich in sechs Bereiche (Abbildung 7):
„Meine Übungen“ (1): „meinZentrAAL“ bot verschiedene, gemeinsam mit SportwissenschaftlerInnen der Universität Salzburg entwickelte Übungen, die am mobilen Tablet mit Text und Videos erklärt wurden. Ein Übungsprogramm bestand aus zehn Übungen die zwei Mal pro Woche wechselten. Die NutzerInnen entschieden selbst wann und wie intensiv sie mit dem System trainierten, sie konnten dabei mit der Uhr den Puls aufzeichnen und Informationen zum Training im Nachhinein ansehen.
„Aktiver Alltag“ (2) – Aufzeichnen von Aktivitäten: Mit der Fitness-/Notrufuhr konnten die NutzerInnen ihre Aktivitäten aufzeichnen. Am Tablet konnten sie diese Aktivitäten einsehen und auch bearbeiten. Wurde die Fitness-/Notrufuhr einmal vergessen konnten Aktivitäten auch manuell hinzugefügt werden.
„Meine Vitalwerte“ (3): Mit Hilfe der Fitness-/Notrufuhr konnte der Ruhepuls und der Puls bei Aktivität erfasst werden. Mit der Waage konnten die NutzerInnen ihr Gewicht erfassen. Beides wurde dann an das mobile Tablet übertragen, der Verlauf der Werte konnte so immer eingesehen werden.
„Meine Bewegungsübersicht“ (4): NutzerInnen konnten am mobilen Tablet nachsehen, wie viel und wie intensiv sie sich bewegt haben und auf einer Karte anzeigen lassen, wo sie unterwegs waren. Die Anzeige der Wegstrecke auf der Karte war nur möglich, wenn während der Aktivität im Freien, die GPS-Aufzeichnung mit der Fitness-/Notrufuhr aktiviert wurde.
„Selbsttest“ (5): Geplant war, dass NutzerInnen von „Meine Fitness“ nach einigen Wochen Nutzung einen Selbsttest durchführen können, um damit selbst das Level des weiteren Trainings zu bestimmen. Das Instrument des Selbsttests wurde im Feldtest dann jedoch nicht eingesetzt.
„Auszeichnungen“ (6): Für das Erreichen bestimmter wöchentlicher Bewegungsziele bekamen die NutzerInnen Pokale in Bronze, Silber und Gold.
Abbildung 7: Anwendungsbereich „Meine Fitness“
Quelle: Salzburg Research, mobiles Tablet „meinZentrAAL“
Meine Hausgemeinschaft
Der Anwendungsbereich „Meine Hausgemeinschaft“ (Abbildung 3, Nr. 5) bestand aus zwei Funktionen, die eigens für das Setting des Betreuten Wohnens entwickelt wurden (vgl. Abbildung 8).
„Was ist los bei uns im Haus“: Informationen über Veranstaltungen, die vom Hilfswerk Salzburg (im Betreuten Wohnen) oder NachbarInnen (in betreubaren Wohnanlagen) im Haus organisiert wurden, wurden am mobilen Tablet angezeigt. Die NutzerInnen konnten sich am Tablet dazu anmelden und sich eine Erinnerung setzen, damit sie diese Termine nicht versäumten.
„Nachbarschaftshilfe“: Wenn ein/eine NutzerIn Unterstützung von einer Person im Haus benötigte z.B. etwas aus der Apotheke mitgebracht haben wollte, dann konnte sie dies am mobilen Tablet eintragen. Jemand im Haus konnte sich dann auf die Anfrage melden. Genauso konnte der/die NutzerIn auch auf Anfragen reagieren und jemandem helfen.
Abbildung 8: Anwendungsbereich „Meine Hausgemeinschaft“
Quelle: Salzburg Research, mobiles Tablet „meinZentrAAL“
Meine Spiele und Unterhaltung
Der Anwendungsbereich „Meine Spiele und Unterhaltung“ (Abbildung 3, Nr. 6) bot eine Fülle an Möglichkeiten (Abbildung 9). Am mobilen Tablet wurden verschiedene Spiele angeboten. Regionale Nachrichten konnten ebenso angesehen werden wie das tägliche Fernsehprogramm. Die NutzerInnen hatten außerdem Zugang zum Internet. Wenn von den NutzerInnen gewünscht, standen E-Mail und Skype zur Verfügung. Zudem konnten sie mit dem mobilen Tablet Fotos machen und diese ansehen.
Abbildung 9: Anwendungsbereich „Meine Spiele und Unterhaltung“
Quelle: Salzburg Research, mobiles Tablet „meinZentrAAL“
Tipp des Tages
Um zum einen die Tabletnutzung zu fördern und zum anderen zu mehr Aktivität im Alltag anzuregen, wurde jeden Tag ein „Tipp des Tages“ angezeigt (Abbildung 10, Abbildung 3 – Punkt 7). Drei Mal in der Woche – Dienstag, Donnerstag und Samstag – waren dies aktivitäts- bzw. bewegungsfördernde Tipps. An den anderen Wochentagen wurden allgemeine Tipps für den Alltag bzw. Lebensweisheiten angezeigt.
Abbildung 10: Anwendungsbereich „Tipp des Tages“
Quelle: Salzburg Research, mobiles Tablet „meinZentrAAL“
Benachrichtigungen
Im Benachrichtigungsbereich am rechten oberen Tablet-Rand wurden alle noch nicht gelesenen oder bestätigten Benachrichtigungen angezeigt (vgl. Abbildung 11).
Abbildung 11: Anwendungsbereich „Benachrichtigungen“
Quelle: Salzburg Research, mobiles Tablet „meinZentrAAL“
BetreuerInnenportal
Das BetreuerInnenportal (vgl. Abbildung 12) bot den Betreuungspersonen im Betreuten Wohnen die Möglichkeit eines elektronischen Veranstaltungsmanagements. Veranstaltungsinformationen konnten eingepflegt und Anmeldungen seitens der BewohnerInnen eingesehen werden. Zudem konnte der Status der Smart Home Komponenten je Wohnung eingesehen werden, um beispielsweise einen Batterietausch zu initiieren bevor die Batterie leer war. Weiters konnte die Betreuungsperson sich mit Hilfe des BetreuerInnenportals im Bedarfsfall um Nachbarschaftsanfragen kümmern, die über längere Zeit offengeblieben waren.
Abbildung 12: BetreuerInnenportal
Quelle: Salzburg Research, ZentrAAL BetreuerInnenportal
Um die in 2.3.2 skizzierten Anwendungsbereiche und Funktionen mit den in 2.3.1 beschriebenen Komponenten zu realisieren, wurde eine Systemarchitektur konzipiert, die den Datenaustausch zwischen den Komponenten ermöglichte. In der Konzeptionsphase von „meinZentrAAL“ wurden die Vor- und Nachteile einer zentralen bzw. dezentralen Software-Architektur analysiert. Aufgrund von Vorteilen im Monitoring, in der Wartung bzw. der Nutzung unterwegs, wurde für das ZentrAAL-System eine zentrale Architektur gewählt, das bedeutet, dass die Datenhaltung und -auswertung zentral am Server erfolgt. Abbildung 13 gibt einen groben Überblick über die zentrale Architektur, die eingesetzten Kommunikationsprotokolle und -standards, welche im Folgenenden kurz erläutert werden.
Die „meinZentrAAL“-Box kommunizierte über die Bidcos-Schnittstelle2 mit den HomeMatic -Komponenten (Fenster-/Türkontakte, Lichtschalter, Zwischenstecker), sowie mit der Herdabschaltung. Der Datenfluss erfolgte unidirektional in Richtung der „meinZentrAAL“-Box, da das ZentrAAL-System die Komponenten als Sensoren verwendete und keine Steuerungsaufgaben übernahm. In der „mein-ZentrAAL“-Box wurden die Daten gesammelt, und über TCP/IP an den ZentrAAL-Server übertragen.
Mobiles und stationäres Tablet wurden grundsätzlich in der Wohnung in einem WLAN betrieben (zusätzlich verfügte das mobile Tablet noch über eine SIM-Karte für die mobile Datenübertragung unterwegs).
Der Türspion kommunizierte über WLAN sowohl mit dem mobilen als auch stationären Tablet. Dabei wurden einerseits Status-Informationen (z.B. Türspion online/offline, Klingel-Taster betätigt) übertragen. Andererseits erfolgte – wenn der Klingel-Taster betätigt wurde – auch eine Übertragung des Livebilds der Kamera vor der Wohnungstür der Testperson, das auf beiden Tablets abgerufen werden konnte.
Die Waage übertrug über ANT+ (Funkverbindung) Gewichtsdaten an das mobile Tablet. Am mobilen Tablet wurden diese Daten für die spätere Visualisierung aufgezeichnet und an den ZentrAAL-Server übertragen.
Die Kommunikation von mobilen und stationären Tablet mit dem ZentrAAL-Server erfolgte über TCP/IP. Die Tablets sendeten aufgezeichnete und von den BenutzerInnen eingegebene Daten (z.B. Gewicht, Termine und Erinnerungen) zum Server. Der Server lieferte regelmäßig Daten, wie z.B. die Aktualisierung des Wohnungsstatus, Informationen über Veranstaltungen, und über die Smartwatch erfassten Fitness-Werte an das mobile Tablet.
Die Fitness-/Notrufuhr verfügte über eine SIM-Karte für die mobile Datenübertragung, kommuniziert wurde über TCP/IP. Die Uhr sendete gesammelte Fitness-Daten zum ZentrAAL-Server, der Server lieferte Informationen über von den BenutzerInnen angelegte Erinnerungen sowie Benachrichtigungen.
Abbildung 13 Kommunikation und Datenfluss
Quelle: Salzburg Research
„meinZentrAAL“ wurde im Betreuten bzw. Betreubaren Wohnen getestet (zum Testsetting Betreutes Wohnen siehe Kapitel 3). Die Testphase dauerte 15 Monate (April 2016 bis Juni 2017).
Vor Beginn der Testphase wurde „meinZentrAAL“ von einer Gruppe von 4 „Friendly Usern“ in Privathaushalten über einen Zeitraum von zwei mal drei Wochen getestet (ohne und mit der Funktion „Meine Fitness“). Parallel dazu wurden in den Wohnanlagen des Betreuten Wohnens vom Projektpartner Salzburg AG die Internetanschlüsse installiert. In einer Wohnanlage erfolgte die Freischaltung des Systems vor der Testphase (Ende März), um die Installationsabläufe (Elektriker und ZentrAAL-Installationsteam) zu erproben und im Bedarfsfall zu korrigieren. In einem Zeitraum von zwei Wochen wurden die weiteren sechs Wohnlagen der Testgruppe von einem Team von Elektrikern und zwei ZentrAAL-Installationsteams ausgestattet.
Die Testphase selbst war in fünf Abschnitte untergliedert. Die Einführungsphase dauerte 15 Wochen. Die Freischaltung des Systems „meinZentrAAL“ erfolgte sequenziell, um einerseits technische Nachjustierungen zu ermöglichen und andererseits die Testpersonen nach und nach mit den Funktionen und Möglichkeiten des Systems vertraut zu machen. Nach Freischaltung des Systems war daher in den ersten vier Wochen nur die Nutzung von „Meine Spiele und Unterhaltung“, „Meine Wohnung“ sowie „Tipp des Tages“ möglich. Begleitet wurden die TestnutzerInnen von den Betreuungspersonen des Betreuten Wohnens, die sogenannte „ZentrAAL-Cafés“ in den Gemeinschaftsräumen der Wohnanlagen abhielten. In den ZentrAAL-Cafés hatten die TestnutzerInnen die Möglichkeit zusammenzukommen, um in einer lockeren Atmosphäre „meinZentrAAL“ kennenzulernen, auszuprobieren und Fragen zu stellen. Das erste ZentrAAL-Café in allen Testhäusern wurde von Salzburg Research drei bis vier Wochen nach der Installation durchgeführt. Freigeschalten und geübt wurden die Funktionen „Notfall“, „Meine Termine und Erinnerungen“ sowie „Meine Hausgemeinschaft“. Das neunte ZentrAAL-Café – zwölf Wochen nach der Installation – wurde in allen Wohnanlagen von PLUS gestaltet. Es wurden die Funktion „Meine Fitness“ sowie der mobile Notruf eingeführt. Das zehnte ZentrAAL-Café wurde in allen Wohnanlagen von MitarbeiterInnen der FH-Kärnten abgehalten. Hier lag der Fokus auf dem Sammeln von Problemen mit dem System und dem Erheben der Akzeptanz des Systems. Die anderen sechs ZentrAAL-Cafés waren von den Betreuungspersonen vor Ort in den ersten sechs Testwochen durchzuführen, um alle Funktionen mit den TesterInnen noch einmal zu besprechen und zu üben.
Der Einschulungsphase folgte ein Monat der Konsolidierung, in dem allfällige Probleme des Systems, die im Rahmen des zehnten ZentrAAL-Cafés gesammelt wurden, von den KonsortialpartnerInnen behoben wurden.
Abschnitt drei der Testphase diente der selbstständigen Nutzung des Systems und dauerte insgesamt sechs Monate, in denen nur über einen Fragebogen zum Alltagsleben und einer einmaligen Erhebung von Daten zur funktionalen Fitness der TestnutzerInnen Kontakt seitens des Konsortiums zu den TeilnehmerInnen aufgenommen wurde. Abgesehen davon stand diese Zeit für eine ungestörte Nutzung des Systems zur Verfügung.
Da sich in den ersten Monaten 2017 ein Rückgang in der Nutzung des Systems abzeichnete, wurde Anfang März 2017 (12. Testmonat) in den Wohnanlagen ein „Frühlings-ZentrAAL-Café“ durchgeführt, um allfällige Unklarheiten zu den Funktionen des Systems zu besprechen und die Nutzung von „meinZentrAAL“ über den verbleibenden Verlauf der Testphase zu erleichtern.
Im Laufe des 15. Testmonats und damit im letzten Abschnitt der Testphase wurden die BewohnerInnen über den Abbau des Systems informiert, von ihnen Informationen eingeholt, wer welche Komponenten des Systems kostenfrei behalten möchte und wer eines der drei Pakete der kostenpflichtigen Weiternutzung (siehe Kapitel 20) in Anspruch nehmen möchte.
Seit Entstehen des Themenfeldes AAL – „Ambient Assisted Living“ bzw. seit einigen Jahren „Active and Assisted Living“ – wurden nationale und internationale AAL-Projekte mit Schwerpunkten in den Bereichen Smart Home und/oder Smart Services durchgeführt. In den letzten Jahren sind diese Bereiche immer mehr verschmolzen. Die Entwicklung von AAL-Lösungen wurde, vor allem in den letzten Jahren, auch durch Fortschritte im Schnittstellenmanagement und durch Open Source Lösungen begünstigt, wie UniversAAL3, FHEM4, openHAB5 oder Freedomotic6. Zudem nehmen die AnbieterInnen von funkbasierten Smart Home Systemen stetig zu.
Lag der Fokus von AAL-Projekten zu Beginn meist in der Technologieentwicklung und in den damit verbundenen und notwendigen Tests von Usability, Akzeptanz und Funktionsfähigkeit (z.B. eHome7, SmartSenior@Home8 oder vernetztes Wohnen im Quartier9) ist man in den letzten Jahren dazu übergegangen die entwickelten Smart Home und Smart Service Komponenten zur Evaluierung von Wirkungen in realen Settings, auch mit Kontrollgruppen, zu testen.
Im Rahmen einer Recherche wurden mehr als 25 nationale und internationale Projekte (u.a. gAALaxy, IN LIFE, ReAAL, SmartSenior oder Modellprojekt "Kurt-Schumacher-Straße") identifiziert, die mit mehr als 20 involvierten Haushalten sowohl Smart Home als auch Smart Service-Komponenten testen. Themen, die in den meisten Projekten aufgegriffen werden sind Sicherheit, Gesundheit, Komfort und Kommunikation.
Nur bei wenigen Projekten lag bzw. liegt der Fokus auf der Evaluierung von Nutzen und Wirkung. Das Projekt ReAAL fokussierte vor allem auf eine bereite Erprobung (Integration vieler Systeme) der Plattform universAAL. Bei SmartSenior@Home wurde wiederrum vor allem Gebrauchstauglichkeit und Akzeptanz des Systems evaluiert (vgl. Balasch 2012). Um mehr über den Nutzen und die Wirkungen von AAL zu erfahren, wurde in Deutschland eine Studie durchgeführt. Diese evaluiert laufende und abgeschlossene AAL-Projekte qualitativ. Es entstanden 90 Fallstudien mit MieterInnen aus 14 Projekten, welche mit den Studien der jeweiligen Projekte ergänzt wurden (Meyer/Heinze et al. 2015). Auch in den österreichischen AAL-Testregionen10 wird versucht (zumindest in Teilbereichen) den Nutzen und die Wirkungen von AAL auf das Alltagsleben der Menschen zu erfassen (Ates/Aumayr et al. 2017).
Bei der Entwicklung von ZentrAAL wurde auf die geleisteten Vorarbeiten im Bereich Schnittstellenmanagement und auf die Open Source Lösung FHEM zurückgegriffen. Neben der Evaluierung von Gebrauchstauglichkeit und Akzeptanz des Systems wurde vor allem auf die Evaluierung von Nutzen und Wirksamkeit von „mein ZentrAAL“ Wert gelegt.
In der Salzburger Testregion für AAL-Technologien „ZentrAAL“ wurden neben bewährten Anwendungsbereichen (z.B. Terminmanagement/Setzen von Erinnerungen oder Notfall-Funktionen) auch neue Anwendungsbereiche getestet. Unter den innovativen Anwendungsbereichen sind insbesondere „Meine Fitness“ und „Meine Hausgemeinschaft“ hervorzuheben. Sowohl Bewegungsförderung im Alter als auch aktive Förderung der Hausgemeinschaft im Betreuten Wohnen wurden zuvor noch in keiner Testregion adressiert. Aus methodischer Sicht wurde zum ersten Mal in einer österreichischen AAL-Pilotregion für die Evaluierung der Wirkungen des Systems eine Kontrollgruppe in die Untersuchungen miteinbezogen, die den gleichen Umfang wie die Gruppe der Testpersonen hatte. Ein weiterer Anspruch der Testregion ZentrAAL war es, den Testverlauf ausführlich zu dokumentieren, das System aus unterschiedlichen Perspektiven zu evaluieren und die Ergebnisse öffentlich zugänglich zu machen.
Im Folgenden wird ein Überblick auf die mittlerweile sechs österreichischen AAL-Testregionen gegeben. Dieser zeichnet den Aufbau der österreichischen Testregionen im Zeitraum 2012 bis 2019 nach und gibt Einblick in die zu testenden Anwendungsbereiche.
In der ersten österreichischen Testregion für AAL-Technologien „moduLAAr“11 (09/2012 – 12/2015) wurden im Burgenland 50 Haushalte für 18 Monate mit AAL-Technologie ausgestattet. Eine Kontrollgruppe war bei dieser Testregion nicht vorgesehen. Während des Feldtests wurden allen NutzerInnen dieselben Funktionen zur Verfügung gestellt. Folgende Anwendungsbereiche/Funktionen standen zur Verfügung:
Haussteuerung
Fotoalbum
Bildtelefonie
Menüplan
Erinnerung
Wetter
Die zweite Testregion in Tirol und Vorarlberg West-AAL12 (01/2014 – 05/2017) testete mit 74 Haushalten für 12 bis 18 Monaten. Getestet wurde in drei unterschiedlichen Settings: Betreutes Wohnen, Seniorenwohnungen und mobile Betreuung. Eine Kontrollgruppe war im Testsetting nicht vorgesehen. Die Testpersonen hatten die Möglichkeit selbst Lösungsbündel aus sieben Anwendungsbereichen für den Feldtest auszuwählen:
Gesundheit & Pflege
Sicherheit & Schutz
Wohnen & Gebäude
Information & Kommunikation
Vitalität & Fähigkeiten
Freizeit & Kultur
Mobilität & Transport
ZentrAAL13 ist die dritte österreichische Testregion (01/2015 – 12/2017). Das „meinZentrAAL“-System (vgl. Abschnitt 2.3) wurde in Salzburg im Betreuten und Betreubaren Wohnen mit je 60 Personen in Test- und Kontrollgruppe getestet. Allen Personen in der Testgruppe wurden die gleichen Funktionen zur Verfügung gestellt. Der Fokus von ZentrAAL liegt dabei auf der Stärkung und Festigung von Fähigkeiten aktiver SeniorInnen mit Hilfe von IKT, um den Alltag zu meistern (körperliche und geistige Fitness).
RegionAAL14, die vierte Testregion (09/2015 – 08/2018) in Graz, Leibnitz und Deutschlandsberg testet mit je 100 Haushalten in Test- und Kontrollgruppe für 12 Monate. Umgesetzt werden Funktionen in den Anwendungsbereichen:
Gesundheit und Wohlbefinden
Sicherheit
Information
Kommunikation und Unterhaltung
Die Wiener Testregion WAALTeR15 (12/2016 – 11/2019) wird mit 100 Testhaushalten und 35 Kontrollhaushalten ein AAL-System über 18 Monate mit nachfolgenden Schwerpunkten testen:
Mobil sein
Vernetzt sein
Sich sicher fühlen
Gesund bleiben
In der sechsten Testregion in Kärnten (Klagenfurt, Villach und Ferlach) Smart VitAALity16 (01/2017 – 12/2019) liegt der Fokus auf den Anwendungsbereichen Gesundheit und Wohlbefinden sowie gesellschaftlicher Teilhabe. Geplant ist ein 15-monatiger Feldtest mit 100 Haushalten sowohl in Testals auch Kontrollgruppe. Nachfolgende Tabelle fasst die regionale Verbreitung, die Sample-Größen, Dauer und AAL-Funktionen der einzelnen österreichischen Testregionen zusammen:
Tabelle 1: Österreichische Testregionen für AAL-Technologien im Überblick
Quelle: Ates/Aumayr et al. (2017) ergänzt um Anwendungsbereiche/Funktionen
Arnold, Patricia; Gaiser, Birgit; Panke, Stefanie (2005): "Personas im Designprozess einer E-Teaching Community", in: Lecture Notes in Informatics, P-66. 469-480.
Arnstein, Sherry R. (1969): "A Ladder Of Citizen Participation", in: Journal of the American Institute of Planners, 35. 216-224.
Ates, Nesrin; Aumayr, Georg; Drobics, Mario; Förster, Kristina Maria; Frauenberger, Christopher; Garschall, Markus; Kofler, Manfred; Krainer, Daniela; Kropf, Johannes; Majcen, Kurt; Oberzaucher, Johannes; Piazolo, Felix; Rzepka, Angelika; Sauskojus, Julia; Schneider, Cornelia; Stainer-Hochgatterer, Andreas; Sturm, Nadine; Waibel, Uli; Willner, Viktoria (2017): "Assistive solutions in practice: Experiences from AAL pilot regions in Austria", in: eHealth2017, 236. 184-195.
Balasch, Michael (2012): SmartSenior: Intelligente Dienste und Dienstleistungen für Senioren., Berlin.
Claßen, Katrin (2012): Zur Psychologie von Technikakzeptanz im höheren Lebensalter: Die Rolle von Technikgenerationen, Dissertation, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Connor, Desmond M (1988): "A new ladder of citizen participation", in: National Civic Review, 77. 249-257.
Ellis, R. Darin; Kurniawan, Sri H. (2000): "Increasing the Usability of Online Information for Older Users: A Case Study in Participatory Design", in: International Journal of Human-Computer Interaction, 12. 263-276.
Grünbacher, Paul; Boehm, Barry (2001): EasyWinWin. Proceedings of the 8th European software engineering conference held jointly with 9th ACM SIGSOFT international symposium on Foundations of software engineering - ESEC/FSE-9. New York, New York, USA: ACM Press. 320-321.
ISO (2010): ISO 9241-210:2010 Ergonomics of human-system interaction -- Part 210: Humancentred design for interactive systems.
Kujala, Sari (2003): "User involvement: A review of the benefits and challenges", in: Behaviour & Information Technology, 22. 1-16.
Meyer, Sibylle; Heinze, Rolf G.; Sudau, Manuel; Wedemeier, Claus (2015): Technische Assistenzsysteme für ätere Menschen - eine Zukunftsstrategie für die Bau- und Wohnungswirtschaft. Wohnen für ein langes Leben/AAL. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag.
Schneider, Cornelia; Rieser, Harald; Plattner, Stefan (2016): Komponentenauswahl, Deliverable D3.1b zur Salzburger Testregion für AAL-Technologien ZentrAAL, Salzburg (unpublished) Salzburg (unpublished).
Schneider, Cornelia; Trukeschitz, Birgit; Feichtenschlager, Manfred; Krainer, Daniela; Rieser, Harald; Plattner, Stefan; Henneberger, Stefan; Willner, Viktoria (2015): Anforderungsanalyse, Deliverable D3.1a, Salzburger Testregion für AAL-Technologien ZentrAAL, Salzburg.
Spinuzzi, Clay (2005): "The Methodology of Participatory Design", in: Technical Communication, 52. 163-174.
Wright, Michael; Block, Martina; von Unger, Hella (2007): "Stufen der Partizipation in der Gesundheitsförderung", in: Info_Dienst für Gesundheitsförderung, 7. 4-5.
1 TRL: Technology Readiness Level dt. Technologie-Reifegrad, gibt auf einer Skala von 1 bis 9 an, wie weit eine Technologie entwickelt ist. TRL 6 – Technologie in relevanter Umgebung getestet (bei Schlüsseltechnologien im industrieorientierten Umfeld); TRL 7 – Test eines System-Prototyps im realen Einsatz
2 Proprietäres Funkprotokoll von eQ-3 entwickelt für das Homematic-System. In Europa wird die Frequenz 868MHz aus den IRM-Bändern verwendet.
3 UniversAAL - http://www.universaal.info/
4 FHEM - http://fhem.de/fhem.html
5 openHAB - https://www.openhab.org/
6 Freedomotic - http://www.freedomotic.com/
7 eHome - http://deutsch.ceit.at/ceit-raltec/projekte/aal---ehome
8 SmartSenior@Home - http://www.smart-senior.de/
9 Vernetztes Wohnen im Quartier - http://www.vernetztes-wohnen-hh.de/
10 FFG Programm benefit - https://www.ffg.at/programme/benefit; AAL Austria - http://www.aal.at/pilotre-gionen-3/
11 moduLAAr - http://www.modulaar.at
12 West-AAL - http://www.west-aal.at/
13 ZentrAAL - https://www.zentraal.at/
14 RegionAAL - http://regionaal.at/
15 WAALTeR - http://www.waalter.wien/
16 Smart VitAALity - http://www.smart-vitaality.at