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"Smartoo" ist eine mit viel Fantasie und Humor erzählte Geschichte, in der verschiedene Familienmitglieder ganz unterschiedliche Herausforderungen annehmen sowie Mut und Zuversicht zeigen können. Dabei geht es um lustige und spannende Ereignisse auch aus der Vergangenheit und um neue aufregende Erlebnisse. Als Ella zu ihrem Opa ins Auto steigt, ahnt sie nicht, wieviel Ungewöhnliches und Unbekanntes sie kurz danach erleben wird. Das neunjährige Mädchen hat oft Angst vor allem Neuen - und das, obwohl sie im Grunde sehr neugierig ist, noch viel neugieriger als ihr äußerst neugieriger Opa. Die beiden geraten auf geheimnisvolle Weise an einen ganz besonderen Ort und erleben dort lustige Geschichten und außergewöhnliche Abenteuer. Werden Neugier und Risikobereitschaft stärker sein als ihre Ängste? Ganz besonders spannend wird es, als auch noch Ellas Vater und ihr Freund Tim mit dabei sind. Ihr Vater und sie stürzen in einem Heißluftballon auf die Erde zu ... Ella und ihr Freund Tim klettern und klettern, aber die Stufen hören nicht auf … Doch was hat das alles mit einem Smartoo zu tun? Wer oder was ist eigentlich ein Smartoo? Eine Fernbedienung? Ein Zauberkasten? Ein Ufo? Ein Wesen von einem anderen Stern? Was es alles kann, ist einfach unglaublich! Ella und Opa trauen ihren Augen und Ohren nicht. Sie kommen aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus …
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Veröffentlichungsjahr: 2022
Ute Hoffmann
Smartoo
Eine außergewöhnliche Abenteuergeschichte voller Humor und Fantasie für Kinder ab 9 Jahren
Copyright: © 2022 Ute Hoffmann
Illustrationen: Hans-Otto Hoffmann
Umschlag & Satz: Erik Kinting – www.buchlektorat.net
Verlag und Druck:
tredition GmbH
Halenreie 40-44
22359 Hamburg
Softcover
978-3-347-56093-2
Hardcover
978-3-347-56461-9
Book
978-3-347-56467-1
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
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Inhaltsverzeichnis
Ein Augenblick, der alles veränderte
In einer anderen Welt
Ein Smartoo aus der Felsenhöhle
Eingewickelt wie eine Mumie
Auf einmal Angst bekommen
Kleiner Dackel – großer Dieb
Ein chaotischer Geburtstag
Am Meer nicht zu sehen
Im Schirm vom Berg ins Tal hinunter
Drei gefährliche Mutproben
1. Zu zweit im Heißluftballon
2. Im Schlauchboot durch den Eisbach
3. Treppenstufen am Abgrund
Plötzlich verschwunden
Ein eigenartiger Knubbel im Arm
Ein Augenblick, der alles veränderte
Eigentlich fing dieser sonnige und warme Sonntag für Ella ganz normal an: Aufstehen, anziehen, frühstücken, die restlichen Hausaufgaben erledigen, spielen…
Aber ganz plötzlich änderte sich alles.
Doch der Reihe nach:
Ella Prinz ist neun Jahre alt und freut sich darüber, dass sie in wenigen Wochen schon zehn wird. Sie wohnt mit ihrer Mutter Hanna, ihrem Vater Paul, ihrer zweijährigen Schwester Klara und der Dackeldame Tapsi in einer kleinen Stadt.
Nebenan wohnt Familie König: Mutter Emma, der achtjährige Tim und Baby Ben. Ella findet es witzig, dass die beiden Nachbarsfamilien ausgerechnet Prinz und König heißen, auch wenn Tim sie manchmal beim Spielen damit ärgert: „Ich bin der König, du nur eine Prinzessin. Ich kann bestimmen.“ Tim ist einen Kopf größer als Ella und sehr dünn, ein Schlaks oder Spargel, wie ihn seine Mama nennt, hat dunkle, glatte Haare, lacht gerne, denkt aber auch oft lange über vieles nach.
Ella ist meist gut gelaunt, hat ein schmales hübsches Gesicht, große strahlende Augen, eine Stupsnase und sehr viele dunkelblonde lockige Haare. Sie leidet ein wenig darunter, dass sie zwar nicht dick, aber ein ganz, ganz kleines bisschen pummelig ist. Ihre Mama sagt dazu: „Das gleicht sich bald wieder aus. Du wächst noch in die Höhe und Tim dafür in die Breite. Dann passt alles und ihr seid beide gerade richtig und zufrieden.“
Die beiden Kinder mögen sich und sind sich einig darüber, dass jüngere Geschwister lieb und nett, aber auch sehr nervig sein können. Tim zieht Ella manchmal wegen ihrer Stupsnase auf: „Deine Nase könnte man super als Skischanze verwenden oder ist es dir lieber, wenn ich sage, dass du eine Himmelfahrtsnase hast?“ Ella lacht dann nur und ist wie immer um eine Antwort nicht verlegen: „Unsere Tapsi mit ihrer langen, für Dackel etwas spitzen Schnauze passt eigentlich gut zu dir. Deine Nase ist nämlich auch lang und spitz, so spitz wie ein Messer. Das ist praktisch. Du kannst damit Löcher in die Wand oder sonst wohin bohren.“
Ellas Großeltern Anna und Martin Prinz wohnen in einem kleinen Vorort und besuchen Ella und ihre Familie öfter einmal. Da die Eltern beide berufstätig sind, brauchen sie ab und zu Babysitter für Klara. Das machen Oma und Opa sehr gerne, denn sie haben Zeit. Mit dem Auto dauert es bis zu Ella und ihrer Familie nicht einmal eine Viertelstunde.
Auch an diesem Sonntag kamen Oma und Opa zu Besuch. Nach dem Mittagessen schlug Opa vor: „Ella, willst du mit mir eine Runde in meinem neuen Auto drehen?“ Sie war begeistert und schlüpfte mit ihren nackten Füßen schnell in ihre Sandalen.
Opa ist sehr stolz auf sein neues Auto, hatte er doch sehr viele Jahre nur eine „kleine, alte Kiste“, wie er sein Auto nannte. Sein neues ist für ihn ein „blauer Flitzer“, auch wenn es sich überhaupt nicht um ein sehr schnelles Auto handelt.
Ella stieg ein, setzte sich auf den Beifahrersitz, schnallte sich wie Opa an und rief: „Was für eine schöne Farbe! Opa, so ein tolles Himmelblau! Und du hast jetzt endlich auch ein Navi.“ – „Viel mehr als nur ein Navi! Du wirst staunen, was man mit meiner neuen Anlage alles machen kann“, sagte Opa und fuhr los.
Zunächst ging alles gut. Doch ausgerechnet als sie an Ellas Schule vorbeifuhren, kam ein Lastwagen plötzlich auf die Gegenfahrbahn und prallte gegen Opas blauen Flitzer. Ella hörte einen lauten Knall, ein Scheppern und Krachen, Schreie – und dann nichts mehr. Ihr Opa rührte sich nicht. Ella wurde es schwarz vor Augen.
In einer anderen Welt
Als Ella die Augen öffnet, sitzt ihr Opa vor ihr. Er lächelt sie an: „Hallo Ella!“ Sie reibt sich die Augen: „Hallo, Opa! Was ist passiert? Was tust du hier? Wo sind wir? Wo sind die anderen? Wie komme ich hierher?“ – „Ach Ella, du bist neugierig wie immer und willst gleich alles auf einmal wissen. Die meisten Fragen kann ich dir noch nicht beantworten. Wo wir beide sind? In einer anderen Welt? Im Himmel? Auf einem Stern? Irgendwo im Weltall? Keine Ahnung! Jedenfalls saß ich vorhin gemütlich in meinem Drehsessel und wollte gerade etwas unternehmen, als plötzlich ein kleinerer Sessel vor mir stand. Das war seltsam und ich wurde neugierig. Und auf einmal warst du da! Aber warum und seit wann und wieso ausgerechnet ich hier bin und jetzt du, weiß ich nicht.“
Ella kann sehr schnell sprechen. Sie sieht sich um und legt los, so schnell, dass Opa immer nur mit „Stimmt!“ antworten kann: „Wir beide sitzen hier in gemütlichen Drehsesseln – nur wir beide. Keine Mama da, kein Papa, keine Klara, keine Oma, keine Freundin… – hier ist jetzt außer uns beiden niemand.
Und um uns herum sieht es langweilig aus.“
„Stimmt!“
„Hier ist keine Blume, kein Baum, kein Garten, kein einziges Tier, nicht einmal eine Fliege, kein Vogel oder kleiner Käfer.“
„Stimmt!“
„Keine Straße, kein Auto, kein Fahrrad, kein Kindergarten, keine Schule, überhaupt kein einziges Haus!“
„Stimmt!“
„Kein Himmel, keine Sonne, keine Wolke!“
„Stimmt!“
Ella wird ungeduldig – das ist bei ihr oft ganz plötzlich so: „Mann Opa, kannst du mal etwas anderes als immer nur „Stimmt!“ sagen? Wir zwei sitzen hier und sehen aus wie zwei Astronauten ohne Raumanzug. Das ist doch superlangweilig. Kannst du mir mal erklären, was hier sonst noch anders ist als zu Hause?“ Opa weiß auch ein paar Beispiele:
„O ja, kein Frühling, kein Sommer, kein Herbst und kein Winter. Also auch kein Regen, kein Schnee, kein Nebel, aber ich kann das ändern.“
Wenn Ella eine völlig andere Meinung hat, etwas ablehnt oder nicht glaubt, schüttelt sie ihren Lockenkopf ganz schnell hin und her und ruft: „Nee, nee, nee!“ Das hat sie sich irgendwann einmal angewöhnt. Opa schmunzelt dann immer oder er fängt an zu lachen. Jetzt ist es wieder einmal soweit. Er hört ihr lautes „Nee, nee, nee! Blödsinn, du schwindelst!“, und sieht Ellas Haare hin und her fliegen. Da dreht Opa sich in seinem Sessel einmal um sich selbst, flüstert ein paar Wörter und schon sitzen die beiden auf einer großen grünen Wiese am Ufer eines kleinen Sees, an dem ein einziger riesiger Apfelbaum steht. „Wow, und jetzt noch Sonnenschein und ein paar Tiere“, staunt das Mädchen.
Opa dreht sich ein zweites Mal um die eigene Achse, flüstert wieder und auf einmal flattern Schmetterlinge um sie herum, Vögel zwitschern, Käfer krabbeln durch das Gras, die Sonne scheint und es duftet wie im Sommer. Ein kleiner Marienkäfer setzt sich auf Ellas Handrücken, als wollte er sagen: „Schön, dass du da bist.“ Ella reibt sich schon wieder die Augen: „Das gibt es nicht. Träume ich oder bist du ein Zauberer geworden? Wie machst du das? Das will ich auch können!“ – „Typisch Ella!“, meint Opa. „Nun mal langsam, junge Dame, eins nach dem anderen. Ich bin sicher, dass es dir hier nie langweilig wird.“
Ella zuckt die Schultern und sieht ihren Opa erwartungsvoll an. Er fragt: „Du wolltest doch wissen, was hier noch anders ist.“ Sie nickt und Opa erklärt ihr: „Es ist nicht zu warm und nicht zu kalt. Tag und Nacht gibt es auch nicht. Ich werde nie müde und muss nicht schlafen. Die Zeit spielt keine Rolle. Außerdem habe ich keinen Hunger und keinen Durst. Also muss ich auch nichts essen und nichts trinken.“ Entgeistert sieht Ella ihn an: „Waaas? Dann verhungerst und verdurstest du doch! Und wenn du nicht schläfst, wirst du irgendwann krank.“ – „Nein, Fräulein Neunmalklug, das glaube ich nicht. Jedenfalls bis jetzt nicht und mir geht es prima.“
„Aber Opa, denk doch mal an ein Eis oder eine Pizza oder an dein Lieblingsessen Goulasch mit Nudeln!“ Er sieht seine Enkelin an und lächelt: „Hunger habe ich wie gesagt nicht, Geschmack auf etwas schon. Ich kann mir etwas zu essen und zu trinken wünschen. Es schmeckt immer prima. Ich kann essen, so oft und so viel ich will. Es wird mir nie schlecht, das habe ich schon mehrmals ausprobiert. Möchtest du etwas essen?“ Dieses Angebot nimmt Ella sofort an und sagt: „Ich hätte gerne eine große Pizza Hawaii und eine Riesenportion Eis, am liebsten Schokolade und Zitrone.“ Also bestellt Opa laut für sich Goulasch, Nudeln, Erbsen und ein Glas Rotwein und für Ella eine Pizza Hawaii, Schokoladen- und Zitroneneis und eine Apfelsaftschorle. Schwupps – schon steht alles auf einem Tisch und die beiden lassen es sich schmecken. „Mmh, so ein gutes Schokoladeneis habe ich noch nie gegessen. Kann ich noch eins haben? Opa, kneif mich mal, denn ich glaube, dass ich das alles nur träume.“
Opa kneift Ella ganz fest in ihren Arm, aber es tut nicht weh. Er bestellt noch eine Portion Schokoladeneis. Sie schleckt und schleckt und meint: „Ich habe es mir schon immer gewünscht, mal ganz, ganz viel Eis essen zu können, ohne dass ich Bauchweh bekomme. Wird es dir wirklich nicht schlecht, wenn du zu viel isst? Aber dann musst du plötzlich schnell aufs Klo.“ Da fängt er an zu lachen: „„Nein, eben nicht. Hier gibt es gar kein Klo.“ Ella kann das gar nicht glauben: „Hoffentlich ist das bei mir genauso und mir wird auch nicht schlecht. Wenn nicht, haben wir ein Problem.“ Opa lacht noch lauter: „Dann muss ich eben ein Klo und Klopapier für dich bestellen. Sag mir rechtzeitig Bescheid!“ – „Keine Sorge, Opa, ich bin doch kein Baby mehr, das in die Hose macht. Weißt du noch, wie die Leute am Anfang von Corona jede Menge Klopapier eingekauft haben und die ganzen Regale leer waren?“ Sie stößt plötzlich einen kurzen Schrei aus. Opa sieht sie erschrocken an: „Was ist los? Hast du Schmerzen? Musst du aufs Klo?“
Ella ist ganz aufgeregt: „Nee, nee, nee, überhaupt nicht! Ich habe etwas an deinem linken Unterarm entdeckt. Ist das eine besondere Armbanduhr? Aber es ist größer und länglich und hat sieben Zacken. Und was mich so erschreckt hat: Das Ding ist nicht an deinem Arm, sondern in deinem Arm!“ – „Sehr gut beobachtet!“, lobt Opa sie, „das Ding ist in meinem linken Unterarm und ich kann es nicht abnehmen oder herausziehen, weil es eingewachsen ist. Das ist mein Smartoo. Es schafft alles, was ein normales Smartphone auch kann.“
„Wirklich?“ Ella zählt auf: „Telefonieren, fotografieren, Bilder anschauen, Musik anhören, Sportsendungen und Videos aufnehmen, ansehen und versenden, SMS schreiben, skypen, chatten, im Internet surfen, alles Mögliche runterladen!“ – „Und noch viel, viel mehr!“, wird sie von ihrem Opa unterbrochen. Ella sieht ihn ungläubig an: „Was denn zum Beispiel? Ich sehe ein Display und verstehe nicht, was daran so toll sein soll.“ Sie ist ein wenig verwundert und auch ein wenig enttäuscht.
„Das wirst du nach und nach erleben. Wir haben hier jede Menge Zeit, müssen nicht schlafen und können essen, wenn wir gerade Lust drauf haben. Soll ich dir erzählen, wie ich mein Smartoo bekommen habe? Das ist eine ganz spannende Geschichte.“ Ella ist sofort einverstanden und hört so gebannt zu, dass sie ihren Opa kein einziges Mal unterbricht.
Ein Smartoo aus der Felsenhöhle
Opa erzählt:
„Als du noch nicht bei mir warst, wollte ich mir einiges anschauen und ging spazieren. Plötzlich kam ich zu einer Felswand und hörte einen Lautsprecher: „Herzlich willkommen! Wenn du ein eigenes Smartoo haben willst, musst du mit deiner linken Hand gegen diese Wand drücken!“
Ich hatte keine Ahnung, was mit einem Smartoo gemeint war. Aber da ich – genau wie du – sehr neugierig bin, habe ich mit meiner linken Hand fest gegen die Felswand gedrückt. Und stell dir vor, sie gab nach und öffnete sich. Ich sah einen recht dunklen Gang und ging in die Wand hinein. Schon bald merkte ich, dass die Öffnung immer enger wurde. Die Felsen drückten von rechts und links gegen meine beiden Arme und mein Herz fing an, etwas lauter zu klopfen.
„Hab keine Angst, dir wird nichts Schlimmes passieren“, hörte ich eine leise Stimme sagen.