So dunkel ist die Ferne - Balladen & Lieder - Hermann Löns - E-Book

So dunkel ist die Ferne - Balladen & Lieder E-Book

Hermann Löns

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Beschreibung

Dieses eBook: "So dunkel ist die Ferne - Balladen & Lieder " ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. "So dunkel ist die Ferne, Die Heide ist so leer, Die schwarzen Krähen kommen Hastig über sie her." Hermann Löns (1866-1914) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller. Schon zu Lebzeiten ist Löns, dessen Landschaftsideal die Heide war, als Jäger, Natur- und Heimatdichter sowie als Naturforscher und -schützer zum Mythos geworden. Inhalt: Junglaub Segelfahrt Rückfall Das Sonntagskind Zigeunerliedchen Krüzkes Franz Winter Surrogat Alte Liebe Zigeunerlied Heimatsklänge Kartoffelfeuer Die Nebelkrähe Am Galgenberge Den Alltagsmenschen April Am Wege Opium Ballade Akkorde Margrete Mein goldenes Buch So dunkel ist die Ferne Die Sonne ist untergegangen Der Vollmond scheint Die Wiesen silbern liegen Das ist am See Weihnachtsabend Nordostwind Murmelwind Bergwaldwildnis Aus weißen Nebeln Das kleine Licht Ein weißer Vogel Der späte Mai So schreit meine Seele Mittagsstille Märzschnee Frühling Frühlingsabend In knospenden Zweigen Die Nacht ist still Scharf pfeift der Wind Voll Seufzen und Sehnsucht Gold Dein Lachen Sonntag Palmarum Osterfeuer Goldene Lichter Morgenrot Sehnsucht Schmetterling Mit schmetterndem Schlage Alle Birken grünen Goldene Sonnen Im Stangenholz Lustgeschmetter Mein blaues Buch Maiensegen Der Märchenwald Die Letzten Der Kreuzstein Freundschaft Dorette Die Zwerge Der König Der Bohrturm Die Rose Verkoppelung Die schöne Marie Zigeunertod Die Prinzessin von Ahlden Der eiserne Flegel Das Feuerschiff Protokoll Ein Lied vom Lande Susanne Erinnerung Die rote Rune Ein Lied zum Weine Sühne Ein teurer Spaß Asmus Teufel Das Osterfeuer Das Mammut Die Möwe Des Hanebuth Lied Der Longobarde Das Glückshäubelein Jeduch Die Varusschlacht Der kleine Rosengarten Auf der Lüneburger Heide Schäferlied Das Fensterlein Rose im Schnee Die böse Sieben Auf der Gartenbank Auf Wiedersehn Das beste Wildbret ...

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Hermann Löns

So dunkel ist die Ferne - Balladen & Lieder

Über 400 Gedichte des berühmten Heidedichters: Mein goldenes Buch, Der kleine Rosengarten, Junglaub, Mein blaues Buch, Ulenspeigels und Fritz...
e-artnow, 2017 Kontakt:

Inhaltsverzeichnis

Mein goldenes Buch
Ulenspeigels und Fritz von der Leines ausgewählte Lieder
Mein blaues Buch
Der kleine Rosengarten
Junglaub

Mein goldenes Buch

Inhaltsverzeichnis
So dunkel ist die Ferne ...
Die Sonne ist untergegangen ...
Der Vollmond scheint ...
Die Wiesen silbern liegen ...
Das ist am See ...
Weihnachtsabend
Nordostwind
Murmelwind
Bergwaldwildnis
Aus weißen Nebeln ...
Das kleine Licht
Ein weißer Vogel
Der späte Mai
So schreit meine Seele ...
Mittagsstille
Märzschnee
Frühling
Frühlingsabend
In knospenden Zweigen ...
Die Nacht ist still ...
Scharf pfeift der Wind ...
Voll Seufzen und Sehnsucht
Gold
Dein Lachen
Sonntag Palmarum
Osterfeuer
Goldene Lichter
Morgenrot
Sehnsucht
Schmetterling
Mit schmetterndem Schlage ...
Alle Birken grünen ...
Goldene Sonnen
Im Stangenholz ...
Lustgeschmetter
Rosenschein
Aus deinen blauen Augen ...
Alle Birkenzweige ...
Es singt der Star ...
Über die Heide ...
In schwarzen Büschen ...
Zärtlichkeit
Die Tannendickungen düstern ...
Morgensonne
Wunderblüten
Träume
Wiesengras
Du ruhst in meinem Schoße ...
Ein welkes Blatt
Königin
Der Kuckuck
Die Rosenbüsche ...
Märchen
Schwefelgelbe Blitze ...
Sei still ...
Schneeweiße Wetterköpfe ...
Unsere Liebe
Schatten
Mittagsluft
Hell ist die Sonne ...
Golden
Rote Gluten
Mohnblumen

So dunkel ist die Ferne ...

Inhaltsverzeichnis
So dunkel ist die Ferne, Die Heide ist so leer, Die schwarzen Krähen kommen Hastig über sie her.   Auf weiter dunkler Heide Ich ganz alleine bin,

Die Sonne ist untergegangen ...

Inhaltsverzeichnis
Die Sonne ist untergegangen, Die Nacht bricht langsam hervor, Mit sausendem Flügelschlage Streicht der Birkhahn ins Moor.   In dem düsteren Moore, Da ist es schon lange Nacht, In meiner verflossenen Seele Kein frischer Flügelschlag wacht.   In das Moor ohne Wege und Stege

Der Vollmond scheint ...

Inhaltsverzeichnis
Der Vollmond scheint in mein Fenster, Der Himmel sternenklar blinkt, Im blühenden Nachbargarten Laut eine Nachtigall singt.   Der weiße Holunder duftet Schwer in mein Zimmer hinein, Auf meines Bettes Kissen Fällt der Mondenschein.   Die Nachtigall singt im Garten,

Die Wiesen silbern liegen ...

Inhaltsverzeichnis
Die Wiesen silbern liegen In dämmrigen Mondenschein, Wie arme, verlassene Seelen Jammernd die Kiebitze schrein.   Finster ist meine Stirne,

Das ist am See ...

Inhaltsverzeichnis
Das ist am See der Weidenbaum, Der wiegt und biegt sich hin und her, In seinem Stamm hat die Eule Raum, Seine Zweige sind so leer.   Einst war er jung, einst war er grün, Und trug viel goldner Schäfchen Pracht, Die Bienen summten in sein Blühn Und holten süße Tracht.   Mein armer, alter Weidenbaum,

Weihnachtsabend

Inhaltsverzeichnis
Schwarz stehen die nackten Bäume, Ich gehe am Holze her, Der Weihnachtsabend ist dunkel, Mein Herz ist müde und schwer.   Dünn klingt vom Försterhause Der Kinder heller Gesang, Die Christbaumlichter flimmern, Vom Dorfe kommt Glockenklang.  

Nordostwind

Inhaltsverzeichnis
Nordostwind pfeift im Moore, Scharf treibt der feine Schnee, Hungrig zieht den Moordamm Entlang ein kümmerndes Reh.   Der Treibschnee zischelt und ruschelt, Verloren die Wege sind,

Murmelwind

Inhaltsverzeichnis
Die Fuhrenkusseln streichelt Ein leiser Murmelwind, Gleichmäßiges, ruhiges Hellgrau Das weite Moor überspinnt.   So schläfrig zirpen die Grillen, So stille ist's weit und breit,

Bergwaldwildnis

Inhaltsverzeichnis
Was frag ich nach den Menschen Und nach der lauten Stadt, Wenn mich die Bergwaldwildnis, Die weiße Stille hat.   Die Buchenstämme stehen So schwarz im weißen Schnee, Seinen Schlafbaum sucht der Bussard, Zu Felde zieht das Reh.   Der Fuchs bellt unten im Grunde, Die Eule gibt keine Ruh, Der Abendwind rührt an den Zweigen, Der Schnee fällt immerzu.  

Aus weißen Nebeln ...

Inhaltsverzeichnis
Aus weißen Nebeln tauchen schwarze Bäume, An kahlen Büschen perlt der Silbertau, Aus blauen Wäldern fließen rote Gluten, Die Sonne kommt, die Luft weht scharf und rauh.   Das wird ein schöner Tag, schön wie die Liebe, Die Liebe einer strengen, stolzen Frau. So reich an Helligkeit und Glut und Wonne, Und gab sie sich auch erst so kalt und rauh.   Der Nebel fällt als feiner Regen nieder, Die Luft wird wieder dick und grau und schwer,

Das kleine Licht

Inhaltsverzeichnis
Den weißen, mondbeschienenen Weg Zwei schwarze Mauern säumen, Ein schwarzes, schweigendes Geheg Von schwarzen, schweigenden Bäumen.   So weit ist der todeseinsame Pfad, So eng die Nähe dunkelt, Dort hinten, wo schwarz sich die Wolke naht, Ein glimmendes Lichtchen funkelt.   Die Nacht immer schwerer herniederbricht, Müdigkeit meine Stirne befeuchtet,

Ein weißer Vogel

Inhaltsverzeichnis
Über das schwarze Torfmoor, Über das gelbe Ried Einsam und verloren Eine weiße Weihe zieht.   Ein lichtes Liebesgedenken In meiner Seele lebt,

Der späte Mai

Inhaltsverzeichnis
Die roten Blätter rauschen, Der Sommer ist lange vorbei, Es leuchten unsere Augen, Es blüht in uns der Mai.   Wir können die Liebe nicht bergen, Wir sind uns viel zu gut, Es brennen unsere Lippen, In den Schläfen klopft unser Blut.   Wir reden schüchterne Worte, Wir sehn aneinander vorbei, Scheu wie die erste Liebe Macht uns der späte Mai.  

So schreit meine Seele ...

Inhaltsverzeichnis
Das Abendrot zerlodert im Moore, Die Dämmerung spinnt die Heide ein, Aus dunkelblauem Abendhimmel Hör ich die wandernden Kraniche schrei'n.   Sie schrei'n so wild, so heiß, so hungrig Nach ihrer Heimat weit von hier,

Mittagsstille

Inhaltsverzeichnis
Silbereis liegt auf den Gräben, Auf dem Weg Goldsonnenschein, Auf dem Weg, mein süßes Leben, Den wir gehen ganz allein.   Keine Blume sprengt die Hülle, Und kein Spierchen schiebt das Ried, In die große Mittagsstille Singt ein Vogel nur sein Lied.   Was er singt, wir wissen's beide,

Märzschnee

Inhaltsverzeichnis
Märzschnee rieselt durch die Zweige Und umspinnt den weiten Wald, Alle Vogellieder schweigen Und es wird so stumm und kalt.   Eine kleine graue Meise Trillert einmal noch ihr Lied, Einmal noch ein Sonnenstreifen Dünn den stillen Wald durchzieht.   Auf den kalten, nassen Wegen

Frühling

Inhaltsverzeichnis
Hoch oben von dem Eichenast Eine bunte Meise läutet Ein frohes Lied, ein helles Lied, Ich weiß auch, was es bedeutet.   Es schmilzt der Schnee, es kommt das Gras, Die Blumen werden blühen, Es wird die ganze weite Welt In Frühlingsfarben glühen.   Die Meise läutet den Frühling ein,

Frühlingsabend

Inhaltsverzeichnis
Der Abendstern blinkt durch die Zweige, Es schwimmt der Wald in blauem Duft, Die allerletzte Drossel flötet, So weich und milde ist die Luft.   Die gelben Haselkätzchen zittern Im Abendwinde hin und her, Ich träume in den Frühlingsabend Und meine Brust seufzt tief und schwer.   Es ist ein Seufzer voller Sehnsucht,

In knospenden Zweigen ...

Inhaltsverzeichnis
In knospenden Zweigen schmettern die Finken, Es trommelt der Specht sein Liebeslied, Der Tauber ruckst im Eichenwipfel, Ein Zittern und Beben den Wald durchzieht.   Im Fallaub leuchten einzelne Blüten, Der Wald wird morgen voll Blumen sein,

Die Nacht ist still ...

Inhaltsverzeichnis
Die Nacht ist still, ich stehe am Fenster, Am Monde vorüber die Wolken fliehn, Mit leisem Singen oben, hoch oben, Den Augen nicht sichtbar, die Singschwäne ziehn.   Das klingt und singt durch die nächtliche Stille Das singt und klingt und klingt und singt So sehnsuchtsvoll nach jenem Lande, Dem Lande, das ihnen als Heimat winkt.   Meine Gedanken, die wandern wie Schwäne Hell und schimmernd dahin durch die Nacht

Scharf pfeift der Wind ...

Inhaltsverzeichnis
Scharf pfeift der Wind am Holzrand her, Wir gehen fest umschlungen, Leer ist der Wald, der letzte Ton Der Abendglocke verklungen.   Zu schwarzen Massen ballen sich Der Eichen kahle Zweige, Der Waldkauz ruft so dumpf und hohl, Der Tag geht auf die Neige.   Wir lachen in die Finsternis

Voll Seufzen und Sehnsucht

Inhaltsverzeichnis
Die silbernen Espenkätzchen Zittern im Abendwind, Ein bläuliches Gedämmer Die Blöße überspinnt.   Des Mondes goldene Sichel Hinter den Eichen steht, Ein heimliches Geflüster Durch die Büsche geht.   Über die Tannenkronen Lautlos die Eule zieht, Hinten, ganz hinten im Walde Ruft sie ein Liebeslied.  

Gold

Inhaltsverzeichnis
Gold hängt an dem Weidenbusch, Gold den Weg umzieht, Meine Geliebte gestern da ging, Auf lächelnden Lippen ein Lied.   Lächelnde Lippen haben mir Gestern entgegengeblüht,

Dein Lachen

Inhaltsverzeichnis
Es leuchtet aus der Dämmerung Der Abendsonnenschein, Rotkehlchen singt sein Silberlied, Mir fällt dein Lachen ein.   Dein Lachen, das so silbern perlt,

Sonntag Palmarum

Inhaltsverzeichnis
Heute ist Sonntag Palmarum, Der Wald ist voll Sonnenschein, Ich bat dich, du möchtest kommen, Du sagtest, es könne nicht sein.   Mit goldenen Palmen prangen Die Büsche am Waldesrand, Mit ängstlichem Herzen ich wartend, Unter der Saalweide stand.   Mir blühte nicht die Weide, Kein Vogel ein Lied mir sang, Ich sah mit traurigen Augen Den sonnigen Weg entlang.  

Osterfeuer

Inhaltsverzeichnis
Die goldenen Osterfeuer glühen, Der Frühling kam in die Welt hinein, Ich sehe deine Wangen glühen In unserer Feuer rotem Schein.   Zwei Feuer nebeneinander flammen, Wir haben lächelnd die Glut entfacht, Die roten Flammen schlagen zusammen Und lodern vereinigt in die Nacht.   Es lodern und leuchten und zittern und sprühen

Goldene Lichter

Inhaltsverzeichnis
Das junge Rohr im Teiche Starrt wie ein Lanzenwall, In den Weiden jubelt Klagend die Nachtigall.   Hinter den Ellern erblasset Rosig die Abendglut, Goldene Lichter zittern Über die dunkle Flut.  

Morgenrot

Inhaltsverzeichnis
Die Morgendämmerung ist zerflossen, Die Sonne über die Wälder loht, Ich grüße mit großen, frohen Augen Das flammende, leuchtende Morgenrot.   O Morgenrot, so lange Jahre Bin ich gegangen in schwarzer Nacht, Mir blühet keine helle Blume, Mir hat kein Sonnenschein gelacht.   Es fiel kein Lichtschein in mein Dunkel, Kein Stern an meinem Himmel stand, Mit kalter Seele, totem Herzen, So ging ich durch das schwarze Land.   Die Blumen blühn, die Vögel singen,

Sehnsucht

Inhaltsverzeichnis
Die Lungenblumen blühen Aus dunkelgrünem Moos, Mein Herz das bebt und zittert Meine Sehnsucht ist so groß.   Die beiden blauen Blüten Erinnern mich so sehr An deine lieben Augen, Mein Herz das schlägt so schwer.   Es geht ein Zittern und Beben

Schmetterling

Inhaltsverzeichnis
In blauen Streifen fällt das Licht In unsern stillen Wald, Des Schwarzspechts heller Glockenton Zu uns herüberschallt.   Ich gehe den Weg mit leichtem Schritt, Einst ging ich ihn müde und schwer, Ein großer schwarzer Schmetterling Flog lockend vor mir her.   Mit seligen Augen streif ich dein Haar,

Mit schmetterndem Schlage ...

Inhaltsverzeichnis
Mit schmetterndem Schlage steigt ein Vogel Über die Birken jauchzend empor, Mit seligem Sange sinkt er nieder Zu seinem Liebchen in dem Moor.   Mein Lied erhebt mich in den Himmel Und führt mich sanft zu dir zurück,

Alle Birken grünen ...

Inhaltsverzeichnis
Alle Birken grünen in Moor und Heid, Jeder Brahmbusch leuchtet wie Gold, Alle Heidlerchen dudeln vor Fröhlichkeit, Jeder Birkhahn kullert und tollt.   Meine Augen, die gehen wohl hin und her Auf dem schwarzen, weißflockigen Moor, Auf dem braunen, grünschäumenden Heidemeer Und schweben zum Himmel empor.   Zum Blauhimmel hin, wo ein Wölkchen zieht Wie ein Wollgrasflöckchen so leicht, Und mein Herz, es singt sein leises Lied, Das auf zum Himmel steigt.   Ein leises Lied, ein stilles Lied

Goldene Sonnen

Inhaltsverzeichnis
Lauter kleine goldene Sonnen Leuchten aus dem Rasengrün, Lauter große goldene Träume Stolz in meiner Seele blühn.   Jeder Baum ist voller Blüten, Jeder Vogel jubelt laut, Jeder Halm und jede Rispe Ist mit Tropfen schwer betaut.   Und ich gehe, dein gedenkend,

Im Stangenholz ...

Inhaltsverzeichnis
Im Stangenholz ruschelt es leise, Die Uhlenflucht beginnt, Zu schüchtern flüsternder Weise Erstirbt der Tagewind.   Nun, Liebste, laß uns gehen Tief in den Wald hinein, Wo die Buchen wie Säulen stehen, Versilbert vom Mondenschein.   Wo schwarze Schatten liegen Auf der Wege hellem Grund, Da will ich mich an dich schmiegen Mit Herz und Hand und Mund.  

Lustgeschmetter

Inhaltsverzeichnis
Goldene Knospenhülle schütten All die jungen Buchenblätter, Und den ganzen Wald durchjubelt Liebessang und Lustgeschmetter.   Um die weißen Sterngrasblumen Tanzen goldne Schmetterlinge, Und um jede kleine Blüte Geht ein summendes Geklinge.   Lachend faß ich deine Hüfte,

Rosenschein

Inhaltsverzeichnis
Die grünen Wälder versinken In violettem Duft, Ein schwarzer Reiher rudert Durch die tiefblaue Luft.   Das letzte Sonnenglühen Am Himmelsrande loht, Die schwarzen Heidewasser Färben sich rosenrot.  

Aus deinen blauen Augen ...

Inhaltsverzeichnis
Die jungen Blätter der Buchen Die sind so frisch und grün, Der Waldmeister duftet betäubend, Die goldenen Waldnesseln blühn.   Die weißen und goldenen Blumen Die bindest du mir zum Strauß,

Alle Birkenzweige ...

Inhaltsverzeichnis
Alle Birkenzweige schwenken Fröhlich jetzt ihr Maiengrün, Und in vollen gelben Dolden Alle Schlüsselblumen blühn.   Singt das Lied von goldenen Blumen, Singt das Lied vom jungen Grün. Singt das Lied von unserer Liebe Und von unserer Herzen Blühn.   Unser Lied, das ich gefunden,

Es singt der Star ...

Inhaltsverzeichnis
Es singt der Star, die Sonne lacht, Im Blütenschmuck die Bäume stehn, Ein Tag ist hin und eine Nacht, Seitdem ich dich nicht hab' gesehn.   Der Himmel ist so hoch und blau, Die Erde trägt ihr Hochzeitskleid, Ich sehe alles grau in grau, Mich friert in meiner Einsamkeit.   Mich friert in meiner schwarzen Nacht, Ich habe keinen Sonnenschein,

Über die Heide ...

Inhaltsverzeichnis
Über die Heide sind wir gegangen, Und die Heide war blütenleer, Goldene Käfer flogen schimmernd Auf dem Sande vor uns her.   Alle Fuhrenzweige blühten, Und die Heidelerche sang Aus der wolkenlosen Höhe Süß zu unserm Heidegang.   Einen Busch von goldenem Ginster Hieltest du in deiner Hand, Den ich an dem Hünengrabe Zur Erinnerung dir band.  

In schwarzen Büschen ...

Inhaltsverzeichnis
In schwarzen Büschen flüstert der Nachtwind, Ein Eulenruf schallt aus dem Moor, Grau ist die Nacht, zwei Sterne blinken Aus grauen Wolken schimmernd hervor.   Die Sterne blitzen, die Sterne blinken, Süßes Gedenken mein Herz umspinnt,

Zärtlichkeit

Inhaltsverzeichnis
Der blaue und der weiße Flieder Umduftet unsere Laubenbucht, Goldregen pendelt auf uns nieder Der blütenschweren Zweige Wucht.   Viele weiße Schmetterlinge fliegen, Der Spötter singt im Rosendorn, Ganz langsam sich die Zweige wiegen. Ein warmer Wind geht über das Korn.   Die Sonne spielt auf deinen Händen,

Die Tannendickungen düstern ...

Inhaltsverzeichnis
Die Tannendickungen düstern Im Mondschein schwarz und schwer, Im Gaukelflug kommt darüber Schwebend die Nachtschwalbe her.   Auf und nieder tanzend Sie ihr Weibchen umzieht, Girrend ertönt ihr goldenes Jauchzendes Liebeslied.   Liebe, irdische Liebe,

Morgensonne

Inhaltsverzeichnis
Die Morgensonne umbrandet Den Wald mit brausender Flut, Gold ist vor meinen Augen Und rosenrote Glut.   Gold ist vor meinen Augen

Wunderblüten

Inhaltsverzeichnis
Zwischen hohen Ginsterbüschen Ruhst du jetzt vom weiten Weg, Gelbe Wunderblüten bauen Um dich her ein Goldgeheg.   Gelbe Wunderblüten senken Huldigend sich auf dein Haar, Und das schimmert in der Sonne Märchenhaft und wunderbar.   Und ich lieg zu deinen Füßen,

Träume

Inhaltsverzeichnis
Die Nacht kriecht aus dem Garten, Die Katze schleicht in das Haus, Zwischen den blühenden Bäumen Flattert die Fledermaus.   Die rosigen Apfelblüten Unstet sie umschwirrt, Wie ein grauer Gedanke, Der mir durch die Träume irrt.  

Wiesengras

Inhaltsverzeichnis
Das Wiesengras ist lang und weich, Die Sonne flammt und glüht, Um rote Disteln zittert die Luft, Die ganze Wiese blüht.   Wie Wachen, stark und scharf bewehrt, Die Disteln uns umblühn, Weich ist und lang das Wiesengras Und deine Lippen glühn.   Deine glühenden Lippen zittern leicht, Wie Blumenblätter im Wind, Deine Lippen, die viel roter noch Wie die roten Blumen sind.  

Du ruhst in meinem Schoße ...

Inhaltsverzeichnis
Die grünen Buchenblätter Schatten so schwer und dicht, Auf rotem Vorjahrslaube Spielt blau das Sonnenlicht.   Du ruhst in meinem Schoße, Dein Atem geht so leis, Es fiel aus deinen Händen Der Strauß von Ehrenpreis.  

Ein welkes Blatt

Inhaltsverzeichnis
Warm sind die leisen Lüfte, Die Zweige sind blütenschwer, Unstet treibt auf dem Rasen Ein welkes Blatt einher.   Aus den blühenden Veilchen Stößt es der Wind in den Sand,

Königin

Inhaltsverzeichnis
Alle Königskerzen werden blühen An den Rainen deinen Weg entlang, Alle Purpurdisteln werden glühen An der Straße, die dich führt dein Gang.   Alle Quellen werden fröhlich springen, Wenn dein Kommen benedeit den Wald, Alle Vögel werden lustig singen, Wenn sich nahet deine Holdgestalt.   Feld und Flur, sie werden herrlich prangen

Der Kuckuck

Inhaltsverzeichnis
Der Wald ist still, der Wald ist stumm, Es bebt kein Blatt, es nickt kein Zweig, Ein Vogelruf von ferne schallt, So voll und rund, so warm und weich.   Das ist der Kuckuck, der da ruft, So laut, so laut im tiefen Wald, An meine Schulter drängst du dich, Und deine Hand sucht bei mir Halt.   Du bist so still, du bist so stumm, Ich höre deines Herzens Schlag, Du hältst den Atem an und zählst, Wie oft der Kuckuck rufen mag.  

Die Rosenbüsche ...

Inhaltsverzeichnis
Die Rosenbüsche sind behangen Mit wunderbarer Blütenpracht, Das ist ein märchenhaftes Prangen, Mein Herz, das singt und klingt und lacht.   Im weißen Kleid kommst du gegangen In einer Flut von Sonnenschein,

Märchen

Inhaltsverzeichnis
Am Heidehügel geht ein Singen, Ein leises Singen her und hin, Da wiegt in einer goldenen Wiege Ihr Kind die Zwergenkönigin.   Ich denke an das alte Märchen, Es liegt mein Kopf in deinem Schoß, Dein Mund singt mir ein Wiegenliedchen, Und meine Augen werden groß.   Mein Herz, das ist so still und selig,

Schwefelgelbe Blitze ...

Inhaltsverzeichnis
Schwefelgelbe Blitze fahren Durch die blaue Sommernacht, Knirschend sich die Buchen biegen Und es stöhnt und pfeift und kracht.   Und es kracht und knirscht und donnert Und die stärkste Buche liegt Mit den Wurzeln ausgerissen Vor mir wettersturmbesiegt.   Wie ein Wetter war die Stunde,

Sei still ...

Inhaltsverzeichnis
Es irrt ein letzter Sonnenstrahl Im grünen Eichenlaube, Sei still, sei still, der Täuber ruft, Er ruft nach seiner Taube.   Es ruft ein heißes Lied in mir Und meine Augen flehen,

Schneeweiße Wetterköpfe ...

Inhaltsverzeichnis
Schneeweiße Wetterköpfe Lagern am Himmelsrand, Auf den gemähten Wiesen Brütet der Sonnenbrand.   Aus den welkenden Gräsern Steigt ein schwerer Duft, Voll von süßen Gerüchen Ist die zitternde Luft.  

Unsere Liebe

Inhaltsverzeichnis
Die Weidenröschen bedecken Die Blöße mit Purpurpracht, Durch rote Tannenstämme Die goldene Sonne lacht.   Der Wind treibt goldene Wellen Über den blauen See, Ein großer goldener Vogel Schwebt langsam auf zur Höh'.   Wir folgen ihm mit den Augen

Schatten

Inhaltsverzeichnis
Krauser Birkenzweige Schatten Tanzen auf dem weißen Sand. Meine Augen sind voll Sehnsucht Auf die Schatten hingebannt.   Deiner Locken Schatten denk ich, Die auf deiner Stirne sind,

Mittagsluft

Inhaltsverzeichnis
Die Bienen summen im Heidekraut, Es bebt die Mittagsluft, Aus all den roten Blütchen steigt Ein voller Honigduft.   Ein kleiner blauer Schmetterling Der flog auf deine Hand, Die Sonne durch den Ginsterbusch Auch deine Finger fand.  

Hell ist die Sonne ...

Inhaltsverzeichnis
Über den grünen rotblumigen Klee Tanzen die Falter, weiß wie der Schnee, Über den Feldern ist Lerchengesang, In der Ferne ist Dorfglockenklang.   Rot und blau alle Feldränder blühn, Weißgestickt ist das Wiesengrün,

Golden

Inhaltsverzeichnis
Die goldene Mittagssonne Durch zitternde Wipfel dringt, Seine goldene Wunderweise Der goldene Pfingstvogel singt.   Das goldene Lied von der Liebe, Von goldenem Glücke den Sang, Von alten, goldenen Zeiten Den alten, goldenen Klang.  

Rote Gluten

Inhaltsverzeichnis
Die Sonne taucht in rote Gluten Und goldenes Leuchten Wald und Feld, Dein Haupt ruht eng an meiner Schulter, Mein Arm dich fest umschlungen hält.   Es brechen lauter goldene Lichter Und rote Flammen aus dem Wald, Du schaust hinein mit großen Augen Und suchst an meinem Herzen Halt.   Die letzten Gluten sind verglommen,

Mohnblumen

Inhaltsverzeichnis
Mit roten Feldmohnblüten Hatt' ich dein Haar geschmückt, Die roten Blumenblätter Die sind nun alle zerdrückt.   Du bist zu mir gekommen Beim Abendsonnenschein, Und als die Nacht hereinbrach, Da ließest du mich allein.  

Ulenspeigels und Fritz von der Leines ausgewählte Lieder

Inhaltsverzeichnis
Der Schlachthauskrach
Vertraulich
Nummro zwei
Vorübung
Aus Überzeugung
Nordstadtromantik
Warraftig
Steuerobjekte
Die Rhododendrenriede
Nichts Gutes gewöhnt
Die Kegelreise
Nichts Neues
Ein Wunder
Im Konzerte
Immer langsam voran
Grund zum Streik
Fort mit Schaden
Auf Abbruch
Maienlob
Die Festjungfrau
Geh. S.-W.
Nach Belieben
Feiner
Baukuppelei
Im Gegensatz zum Tier
Die Bimmelei
Schützenfest
Elektrisch
Auf nach Lüne
Durchbrenner
Voreiligkeit
Vorsicht
Weißt du, wieviel ...
Rabatt
Nur ein Hund
Bei die Hitz
Die Privilegierten
Nach Berlin, nach Berlin ...
Das Beste daran
Die böse Woche
Erkennungszeichen
Schlimm, schlimm
Das Schrecklichste
Der schönere Name
Musik mit Natur
Fiskalische Zierpflanzen
Die Eisenbahndeputation
Das Ehrenforum
O Jammer, Jammer, höret an
Die Lustbarkeitssteuer
Neuphilologie
Solche und so'ne
Der schäbige Rest
Der Tiergarten
À la Haby
Die Mordsmode
Der Konzerthuster
Keine Bange
Lüneburger Kinderlied
Der Wundermann
Ruppsäcke
Der Differenzbeschluß
Bierkriegfrieden
Vorörtlersorgen
Circulus vitiosus
Nach Recht und Billigkeit
Der Laubenkolonist
Magistratsbeschluß
Siehst du wohl, das kommt davon
Die Resignierten
Volkslied
Kleefelder Villenlied
Auch ein Defizit
Umgehungsgesang
Lebersregel
Leinenführig
Der Verschwender
Allerhöchste Ordre
Döhrener Klage
Ballade
Rathausschmerzen
Botanik und Zoologie
Kommunalimperialismus
Stammes Geist
Monumentalität
Das Wichtigste
Ist alles dunkel ...
Das Steuerrad
Das Ehrenauto
Die Bauchtänzerin
Heimatschutz
Die Überschule
Der Ehrensold
Maienlied
Das Ehrenfenster
Die goldene Kuppel

Der Schlachthauskrach

Inhaltsverzeichnis
Rauh behandelt uns das Leben, Nimmt uns viel, und als Ersatz Gibt es uns den herben Zweifel Für des Glaubens festen Schatz.   Ach, vorüber sind die Zeiten, Wo der Sülze ich getraut, Die im Bund mit Öl und Zwiebel Und mit Senf mich oft erbaut.   Denn es warf in meine Seele Eine böse Zweifelssaat, Die jetzt frech wie Quecken wuchert, Mitleidslos der Magistrat.  

Vertraulich

Inhaltsverzeichnis
Die saueren Gurken sind nun reif, Die Enten sind flügge geworden, Doch merkt man leider wenig davon Im Süden und im Norden.   Es blüht die hohe Politik Ganz wintermäßig weiter, Hier schwingt man Reden, dort den Dolch, Ich finde beides nicht heiter.   Auch in Hannover redet man, Besonders bei Schützenfestessen, Da wird der störrigen Bürgerschaft Die Rute zugemessen.  

Nummro zwei

Inhaltsverzeichnis
Es war eine herbstlich kühle Nacht, Der Nordwind pfiff nicht ohne Und spielte Tarabumdeay Am Draht der Telephone.   Ich kam vom Abendschoppen heim Just um die Geisterstunde, Die Gaslaternen brannten trüb, Unheimlich heulten zwei Hunde.   Auf einmal bumste es irgendwo, Es donnerte und es krachte; Ich dachte verwundert bloß: nanu? Vor Schreck ich sonst nichts dachte.  

Vorübung

Inhaltsverzeichnis
Es zeigt der Lindener Bürgerverein Sich riesig neuerungssüchtig; Jetzt schuf eine Turnerriege er – Die Sache ist äußerst wichtig.   Es kommt dem Lindener Magistrat Die Gründung sehr gelegen, Er denkt: »Für einige von euch Ist Turnen ein wahrer Segen.   Ihr seid mir doch in letzter Zeit Zu obsternatsch gewesen, Rumpfbeugen wird allmählich euch Die steifen Rücken lösen.  

Aus Überzeugung

Inhaltsverzeichnis
Es sitzen Schorsch und Christian Bei ihrer kleinen Lage, Besprechend eifrig lang und breit Die Kandidatenfrage.   »Weißt du schon, wen du wählen wirst?« Fragt Schorsch. »Ich wähle den Meyer; Er kauft bei mich schon manches Jahr Und is für keine Steuer.«   »Wähl' du den Meyer,« sagt Christian, »Ich habe dazu keine Neigung, Ich wähle nicht aus Eigennutz, Ich wähle aus Überzeugung.  

Nordstadtromantik

Inhaltsverzeichnis
Es jammern die Freunde der Romantik, Gar zu prosaisch würde die Welt. Na, Kinder, kommt nur nach Hannover, Hier hat die Romantik noch ein Feld.   Es steht in der Nordstadt ein riesiges Bauwerk, Gespenstig wie eine Räuberburg, Den Kassenboten, die hierher kommen, Nimmt man das Geld ab und haut sie durch.   Verbrechen und Liederlichkeit, die geben Sich oftmals hier ein Stelldichein, Wer oberflächlich die Sache betrachtet, Der denkt verwundert: »Darf denn das sein?«  

Warraftig

Inhaltsverzeichnis
Denkt ihr noch jenes schönen Morgens, Als es am Goetheplatz gekracht? Ein Trümmerhaufen war das Ende Des stolzen Turmgebäudes Pracht.   Man ließ sich aber nicht verblüffen, Hat lustig wieder aufgebaut, Obwohl die Nachbarschaft mitunter Voll stiller Sorge hingeschaut.   Und es gelang; beendet wurde Die Kirche für die Garnison, Und die Akustik hat geprüft man Mit donnerndem Drommetenton.  

Steuerobjekte

Inhaltsverzeichnis
Ein jeder Frühling bringt neue Blumen, Auch dieser zeigt sich der Ahnen wert, Indem er uns als Angebinde Eine Fahrradsteuer-Erwägung beschert.   Wer auf dem Rover oder Hochrad Oder auf behäbigem Dreirad nur Die Welt durchfährt, muß dafür blechen Ein Goldstück für Luxus und Überkultur.   Ich hoffe, die städtischen Kollegien, Die nehmen den Vorschlag mit Freuden an Und gehen noch weiter, als Steuerobjekte Ich ferner ihnen empfehlen kann:   Die Kinderwagen, die Krankenfahrstühle

Die Rhododendrenriede

Inhaltsverzeichnis
Jetzt wird die Eilenriede schön, Trotz winterlicher Repressalien, Die Buchen und Eichen schlagen aus, Auch Rhododendren und Azalien.   Die Menschheit wird ganz aufgeregt, Wie früher bei den Bacchanalien, Wenn sie im deutschen Walde sieht Die Rhododendren und Azalien.   Maiglöckchen und Leberblümchen sind Ja nur botanische Canaillen, Viel besser passen zum deutschen Wald Die Rhododendren und Azalien.  

Nichts Gutes gewöhnt

Inhaltsverzeichnis
Ein ganz unglaubliches Gerücht Ist Montag zu mir gedrungen: Der Simonsbrunnen, so sagte man mir, Der habe am Sonntag gesprungen.   Als eingeweiht man mit Prunk und Pomp Die Kirche am Goetheplatze, Da renommierte Hannover auch Mit seinem Wasserschatze.   Doch nahm man die traurigen Fische fort Und hatte dazu seine Gründe, Sonst hätte der eifrige Tierschutzverein Geklagt über Frevel und Sünde.  

Die Kegelreise

Inhaltsverzeichnis
Die Urlaubs- und Ferienzeit ist da, Die Kegelreisen blühen, Sehr reich mit Zigarren und Kognak versehn Die Klubs zum Bahnhofe ziehen.   Der Zug rasselt fort; bald zeigen sich schon In der Ferne die Berge verschwommen, Naturempfindung bewältigt die Schar, Schnell wird erst einer genommen.   Jetzt steigt man aus: wie wunderbar dort Die grünen Berge winken, O Kinder, wie schön ist doch die Natur, Hier müssen wir erst eins trinken!  

Nichts Neues

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»Ist heute etwas Neues passiert?« So fragt man, wenn ich erscheine Am Stammtisch, aber meistenteils Ich diese Frage verneine.   Doch als ich gestern zum Stammtisch ging, Da hielt ich den Kopf viel höher, Beinahe so hoch wie ein eben erst Gewählter Bürgervorsteher.   Voll Stolz und Eifer ließ ich mein Wort, Bevor ich mich setzte, erschallen: An der Sandstraßenüberführung ist Ein Junge überfallen.  

Ein Wunder

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Nun wird der Bahnhof nach dem Raschplatz Geöffnet; ja, es ist geglückt, Nach jahrelangen Petitionen Hat es die Oststadt durchgedrückt.   Doch schwere Arbeit hat's gekostet, Viel Reden, Tinte und Papier, Ausdauer aber führt zum Ziele, Das sehn wir wieder einmal hier.   Die bösen Rampen in der Nordstadt Verschwinden auch noch mit der Zeit Und werden dann Museumsstücke, Denkmäler alter Zopfigkeit.  

Im Konzerte

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Vom Baume fiel das letzte Blatt, Frau Musika fröstelt im Freien Und labt uns im geheizten Saal Mit ihren Melodeien.   Schön ist ein Symphoniekonzert Mit Kaffee und mit Kuchen. »Frau Schulze, probieren Sie meinen mal, Ich werd' dafür Ihren versuchen.«   Die Tassen klappern, die Damen auch, Stricknadeln klimpern nicht minder, Dazwischen plärren und weinen laut Die mitgenommenen Kinder.  

Immer langsam voran

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Winter ist es jetzt geworden, Putz' die Schlittschuh', junger Mann! Laß es lieber, bei Hannover Man ja doch nicht laufen kann.   Eine Eisbahn hat man freilich In der Masch, jedoch man weiß, Wenn es friert, dann ist sie trocken, Ist sie naß, dann friert's kein Eis.   Jetzt, wo's friert, da müßt' man sie doch Überschwemmen, damit dort Auf der breiten, weiten Fläche Blühen könnt' der Schlittschuhsport.  

Grund zum Streik

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Der Hochschulenbau am Misburger Damm Macht keinem Menschen Freude, Denn er ist alles andere eher Als eine Augenweide.   Ein Zimmererstreik ist neulich nun An dem Neubau ausgebrochen, Die Ursache sei eine Lohndifferenz, So wird allgemein gesprochen.   Doch das ist falsch, die Ursache sind Ideale Differenzen, Nur diese bewogen die Zimmerleut', Seit einer Woche zu schwänzen.  

Fort mit Schaden

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Was von den Vätern wir geerbt, Ach, Plunder ist's zumeist, Wie im Kolleg mit kühnem Mut Herr Borchers uns beweist.   »Holzgraben, das ist abgeschmackt,« So sprach der Stadtpapa; »Ich sehe keinen Graben dort, Und Holz ist auch nicht da!«   Und wenn Senator Plathner auch Dem Redner widerspricht, Was kümmert die Historie uns? So was geniert uns nicht!  

Auf Abbruch

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An der Egestorffschen Straße Standen Häuser stolz und kühn, Ihre Decken sind zerfallen, Risse durch die Wände ziehn.   Fröhlich hatte man gebauet Ohne Geld und ohne Lehm, Dieses hält zwar nicht besonders, Aber es ist sehr bequem.   Als man war im schönsten Bauen, Ach, da kam die Polizei, Die sich mengt in alle Sachen, Und verbot die Bauerei.  

Maienlob

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Das ist der Mai, der holde Mai, Den alle Welt so liebt, Der Blüten uns und Vogelsang Und frischen Spargel gibt.   In Schnee hüllt sich der Birnenbaum, Grün wogt die junge Saat, Radieschen aß ich gestern schon, Bald gibt's auch Kopfsalat.   Wie wonnesam die Nachtigall Im Nachbargarten singt, Und meine Wirtin mir vom Markt Den ersten Pfingstlauch bringt.  

Die Festjungfrau

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Der Juli, das ist Volksfestzeit, Hoch her geht's dann im Städtchen, Es freuen darauf sich schon wochenlang Die jungen Burschen und Mädchen.   Die Stadt trägt Kranz- und Flaggenschmuck Und Meyers Krischan das Banner, Der Bürgermeister die Festrede hält, Man muß es ihm lassen, das kann er.   Und auch eine Fahnenjungfer ist da, Sehr dick, sehr rot, sehr blöde, Sie hält mit Angstschweiß im Gesicht Eine unverständliche Rede.  

Geh. S.-W.

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Wo sind die Sanitätswachen geblieben, Von denen man, wie mir deuchte, las, Daß sie beschlossene Sache wären? Ist's wahr, daß man sie total vergaß?   Man bricht sich doch immer noch die Beine, Läßt immer noch fahren sich über den Hals, Liegt damit dann lange auf der Straße – Großstädtisch ist das keinesfalls.   Was man beschlossen hat, zu errichten, Errichte man auch, und zwar möglichst bald, Und nicht in dürftiger, nein, womöglich In allervollkommenster Gestalt.  

Nach Belieben

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Ich ging zum Konzerte, es sollten mein Ohr Süß klingende Töne umschweben, Und trat zur Garderobe hin,