Sommer im Paradies (Married in Malibu, Buch 1-3) - Bella Andre - E-Book

Sommer im Paradies (Married in Malibu, Buch 1-3) E-Book

Bella Andre

0,0

Beschreibung

SUMMER IN PARADISE enthält drei zeitgenössische Liebesromane, die in Malibu, Kaliforniens angesagtestem Hochzeitsort, spielen, wo immer Liebe in der Luft liegt. Die Frauen und Männer, die Married in Malibu leiten, haben schon immer die Träume ihrer Kunden wahr werden lassen ... jetzt sind sie dran. Millionen von Lesern auf der ganzen Welt haben sich in die zeitgenössischen Liebesromane von Bella Andre verliebt! Wellen der Gefühle Liz Wilkinson hat endlich ihren Traumjob gefunden: Sie leitet das Married in Malibu, eine neue Hochzeitslocation für die Hollywood-Elite, die das perfekte Ja-Wort ohne Paparazzi garantiert. Sie gelobt, alles Nötige zu tun, um das neue Unternehmen bekannt zu machen. Selbst wenn das bedeutet, mit ihrem Ex-Freund zusammenzuarbeiten ... und darüber hinaus so zu tun, als wäre sie wieder in ihn verliebt. Die Sommerhochzeit Jenn Fairhurst möchte die Hochzeitstorten vom Married in Malibu zu Legenden machen. Ihr Job als Bäckerin von süßen Leckereien bei der Hochzeitslocation in Südkalifornien bedeutet ihr alles. Auch wenn sie nicht sicher ist, ob sie jemals wieder in der Lage sein wird, einem Mann ihre Liebe oder ihr Vertrauen zu schenken, nachdem sie eine schreckliche Scheidung durchgemacht hat. Braut ohne Schuhe Als Sicherheitschef im Married in Malibu ist Travis Houston absolut überzeugt davon, dass sich niemals jemand ohne Einladung Zugang zu einer ihrer VIP-Hochzeiten am Strand verschaffen könnte, ganz besonders Paparazzi nicht. Doch auch wenn er ein Meister darin ist, die Sicherheit seiner Kunden zu garantieren, kann er nicht von sich behaupten, sein eigenes Herz genauso gut beschützen zu können. Besonders, als Amy Woodford aus heiterem Himmel auftaucht und ihm komplett den Atem raubt. "MARRIED IN MALIBU" Wellen der Gefühle Die Sommerhochzeit Braut ohne Schuhe Hochzeit im Mondschein "VIER HOCHZEITEN UND EIN FIASKO" Liebe ganz unerwartet Mit der Liebe flirten Schon mal was von Liebe gehört? Kennst du die Regeln der Liebe? Gib dich der Liebe hin "Liebesgeschichten von Walker Island" Für immer deine Liebe Diese Liebe ist wie keine Liebe aus heiterem Himmel Alles aus Liebe Für immer in Liebe vereint "Muss man gelesen haben! Lucy Kevin hat es wieder mal geschafft! Sie schreibt von der ersten Seite an so mitreißend, dass man das Buch erst wieder aus der Hand legen kann, wenn man durch ist. Ms. Kevin ist eine wirklich talentierte Autorin. Wenn Sie bisher noch keines ihrer Bücher gelesen haben, haben Sie wirklich etwas verpasst. Sie sollten sie auf jeden Fall ausprobieren. Sie werden es nicht bereuen. "Ich liebe dieses Buch. Es erinnert mich an Nora Roberts Hochzeits-Reihe. Ich kann es kaum erwarten, dass Phoebe endlich die wahre Liebe findet. Das Rose Chalet ist ein interessanter Ort, um Menschen, die zunächst so gar nicht füreinander bestimmt zu sein scheinen, zusammenfinden zu lassen." "Was für ein mitreißendes Lesevergnügen für uns romantische Liebesromanfans. Ich habe jede Minute geliebt und habe bis tief in die Nacht hinein gelesen. Ich kann den zweiten Band der Reihe kaum erwarten."

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 505

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Wellen der Gefühle

Married in Malibu 1

Die Sommerhochzeit

Married in Malibu 2

Braut ohne Schuhe

Married in Malibu 3

Alle Bücher von Bella Andre in deutscher Sprache

Über die Autorin

Wellen der Gefühle

Married in Malibu 1

Lucy Kevin

Wellen der Gefühle

Married in Malibu 1

© 2022 Bella Andre schreibt als Lucy Kevin

Language+ Literary Translations, LLC

Melden Sie sich an für Bellas Newsletter

[email protected]

www.BellaAndre.com

Bella bei Twitter

Bella auf Facebook

Liz Wilkinson hat endlich ihren Traumjob gefunden: Sie leitet das Married in Malibu, eine neue Hochzeitslocation für die Hollywood-Elite, die das perfekte Ja-Wort ohne Paparazzi garantiert. Sie gelobt, alles Nötige zu tun, um das neue Unternehmen bekannt zu machen. Selbst wenn das bedeutet, mit ihrem Ex-Freund zusammenzuarbeiten … und darüber hinaus so zu tun, als wäre sie wieder in ihn verliebt.

Als Autor von Bestseller-Thrillern denkt Jason Lomax sich beruflich Geschichten mit überraschender Wendung aus. Doch niemals wäre ihm in den Sinn gekommen, dass er die Hilfe seiner ehemaligen Verlobten brauchen würde, um eine geheime Strandhochzeit für seine berühmte Nichte zu organisieren. Und genauso wenig hätte er erwartet, sich ein zweites Mal in Liz zu verlieben, und dieses Mal sogar noch heftiger.

Schließlich werden ihre Fake-Dates – und Küsse – immer atemberaubender und realer. Wird es Jason jetzt gelingen, Liz davon zu überzeugen, dass keiner von ihnen mehr etwas vortäuscht? Und davon, dass die Liebe, die sie einst füreinander empfanden, nie wirklich verschwunden ist?

Anmerkung von Lucy

Vor vier Jahren habe ich das erste Buch meiner Serie Vier Hochzeiten und ein Fiasko geschrieben und veröffentlicht. Nachdem fünf Bücher später alle Hochzeiten im Rose Chalet erzählt worden waren, wusste ich, dass es mir nicht gelingen würde, für längere Zeit nicht über Hochzeiten zu schreiben. Deshalb bin ich ganz aufgeregt, dass ich jetzt meine Serie Married in Malibu präsentieren kann, in der ich neue Heldinnen und Helden vorstelle, in die Sie sich verlieben können!

Ich hoffe, Sie lieben alle Figuren aus dem Married in Malibu ebenso sehr wie ich! Und bitte melden Sie sich unter www.BellaAndre.com/Germany zu meinem Newsletter für Neuveröffentlichungen an, sodass ich Ihnen mitteilen kann, wann die nächste Geschichte in dieser lustigen und romantischen neuen Serie erscheint.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre

Lucy Kevin

Kapitel 1

Married in Malibu schien mit seiner Strandlage Millionen Kilometer von Los Angeles entfernt zu sein, und doch war es in nur einer Stunde erreichbar. Der strahlend blaue Himmel schien sich bis ins Endlose zu erstrecken, während der ruhige Ozean fast so aussah, als wäre er aus Glas.

Er war sehr viel ruhiger als Liz Wilkinson sich in jenem Moment fühlte. Das ehemalige kleine Boutique-Hotel war der perfekte Ort für eine Hochzeitsfeier, und die Gewissheit, dass sie für die Ausrichtung von exklusiven Starhochzeiten zuständig sein würde, ließ ihr vor Aufregung Schauer über den Rücken laufen. Aber gleichzeitig war sie nervös, weil die Eigentümer, Rose und RJ Knight, gerade angekommen waren, um nachzusehen, wie die Vorbereitungen für ihr neues Spin-Off-Unternehmen liefen. Rose, die überaus bekannt für die Organisation von atemberaubenden Hochzeiten im Rose Chalet in San Francisco war, hatte beschlossen, auch Südkalifornien abzudecken, wo die Hollywood-Elite ihr Angebot hoffentlich zu schätzen wissen würde.

Mit ihrem honigblonden Haar, ihren leuchtend blauen Augen und ihrer leicht gebräunten Haut wurde Liz von anderen manchmal fälschlicherweise als das Klischee einer Frau aus Malibu abgestempelt, als würde sie den ganzen Tag lang in Badebekleidung am Strand liegen. Wenn es ums Geschäft ging, sorgte Liz deshalb immer dafür, dass ihr Haar ordentlich gestylt, ihr Make-up schlicht und elegant und ihr Kostüm einer Vorstandsetage ebenbürtig war.

In der Tat war sie schon in unzähligen Vorstandsetagen gewesen. Obwohl sie erst knapp über dreißig war, hatte sie in den letzten paar Jahren hochrangige Firmenve­ranstaltungen, Konferenzen und Events zur Produkteinführung für einige der größten Unternehmen weltweit organisiert. Doch inzwischen hasste sie Unternehmenspolitik und endlose Geschäftsreisen immer mehr – ein weiterer Grund, aus dem die Arbeit im Married in Malibu ein wahr gewordener Traum war. Es war, als wäre man Teil eines wundervollen Familienbetriebs und nicht nur ein beliebiger Zahn im Getriebe eines multinationalen Unternehmens, das den Angestellten ID-Nummern zuteilte, um sie im Auge zu haben. Die Leitung des Married in Malibu war alles, was sie sich je erträumt hatte, als sie als Teenager mitten im Nichts von Kansas kellnerte.

Als Liz nun Rose und RJ durch ihre frisch erworbene Anlage führte, sagte sie: „Wie Sie sehen können, ist für die Eröffnung im nächsten Monat schon alles in die Wege geleitet. Falls Sie irgendetwas sehen, das Ihnen Sorgen macht, sagen Sie mir Bescheid, damit ich mich gleich darum kümmern kann.“

Das Lächeln von Rose war beeindruckt und ermutigend zugleich. „Offensichtlich leisten Sie großartige Arbeit, Liz. Noch einmal vielen Dank, dass Sie diese Stelle angenommen haben. Es ist wirklich schön zu wissen, dass unsere neue Location für Hochzeiten in sicheren Händen ist.“

Liz hatte sich schon seit ihrem Vorstellungsgespräch gut mit Rose verstanden, doch die Vorstellung, die Hochzeiten von Superstars auszurichten, war spannend – aber auch beängstigend. Besonders deshalb, weil Liz bis zu diesem Zeitpunkt mit Hochzeiten noch nie etwas am Hut gehabt hatte. Abgesehen von ihrer eigenen, die darüber hinaus auch nicht besonders gut gelaufen war …

„Wir haben das Grundstück größtenteils so belassen, wie es war“, erklärte Liz und verdrängte dabei gewollt alle Gedanken an die Vergangenheit. „Es ist noch ein bisschen verwildert, aber wir arbeiten hart daran, die Gärten wieder in Form zu bringen. Toll, dass Sie entschieden haben, den Pool beizubehalten – der wird zauberhaft sein, wenn man ihn für Empfänge dekoriert. Wir haben auch dafür gesorgt, dass der Zugang zur Bucht geräumt ist, sodass die Bräute und Gäste problemlos auf High Heels laufen können.“

Die sandige Bucht war das ausschlaggebende Argument beim Verkauf des ehemaligen Hotels gewesen, als Liz Rose und RJ dabei geholfen hatte, die neue Location zu finden. Married in Malibu hatte einen geschützten Privatstrand, abgeschieden von der Außenwelt, und es würde für Paparazzi in Hubschraubern fast unmöglich sein, gute Bilder von jemandem in der Bucht zu machen. Es war der perfekte Ort für Paare, die ohne unerwünschten Medienrummel im Freien heiraten wollten.

„Wann, schätzen Sie, können wir eröffnen?“, fragte RJ, während sie an den Planen und Leitern der Maler vorbeigingen.

„In einem Monat“, sagte Liz. „Zum Glück genau nach Zeitplan!“

Rose lächelte wieder und sah ganz aufgeregt aus, als sie den Anblick des Anwesens auf sich wirken ließ. „Ich kann es kaum erwarten, die neuen Mitarbeiter kennen zu lernen.“

„Unser Team besteht aus großartigen Mitarbeitern“, sagte Liz, „und sie können es kaum erwarten, ein Teil von dem zu werden, was wir hier aufbauen. Sie warten alle im großen Saal auf uns.“

Liz hatte selbst die Rolle der Headhunterin übernommen und war glücklich, dass Rose ihr die Auswahl des Personals überlassen hatte. Es war eine Sache, die Führung eines Teams zu übernehmen, das jemand anderes zusammengestellt hatte. Etwas ganz Anderes war es, seine eigene Gruppe talentierter Mitarbeiter aufzubauen und sich zu überlegen, wie sie zusammenpassen und welche einzigartigen Talente sie in das Unternehmen einbringen würden. Sie war sehr stolz darauf, dass es ihr gelungen war, so ein hochqualifiziertes Team für das Married in Malibu zu finden.

Der große Saal war ein lichtdurchfluteter Raum mit Gewölbedecke, der einen atemberaubenden Ausblick auf den Ozean bot. Hinter der Tür sah sie Daniel Brooker, den neuen Fotografen vom Married in Malibu, im Gespräch mit Jenn Fairhurst, der Cake Designerin. Die kräftige Statur des Sicherheitsbeauf­tragten Travis Houston verdeckte den eher feingliedrigen Körperbau von Nate Waterson, dem IT-Experten. Margaret Ashworth und Kate Bryson, Stylistin und Gartendesignerin im Married in Malibu, standen in eine Unterhaltung vertieft in der Ecke.

Das Team – ihr Team – schaute auf, als Liz, Rose und RJ hereinkamen. „Hallo allerseits. Es ist schön, Sie endlich alle zusammen zu sehen. Ich möchte Ihnen die Eigentümer vom Married in Malibu vorstellen: Rose und RJ Knight. Da wir heute zum ersten Mal alle gemeinsam in einem Raum sind und Rose und RJ noch nicht die Gelegenheit hatten, Sie alle kennen zu lernen, würde ich sagen, wir stellen uns kurz vor. Fangen wir bei mir an. Ich bin Elizabeth Wilkinson, aber bitte nennen Sie mich Liz. Bisher habe ich Veranstaltungen für große Firmen organisiert, aber ich bin sicher, wir sind uns alle einig, dass Promi-Hochzeiten sehr viel interessanter sind als Produkteinführungen.“

Alle mussten lachen – ein erster Schritt, um das Eis zu brechen.

Als Liz Daniel anlächelte, folgte er ihrem Beispiel sofort. „Ich bin Daniel Brooker. Viele Jahre lang habe ich als Fotoreporter gearbeitet, aber ich kann es kaum erwarten, zur Hochzeitsfotografie überzuwechseln. Ich habe zwei tolle Kinder, Kayla und Adam. Sie sind alles für mich.“

Daniel hatte blondes Haar und eine schlanke Figur, die ahnen ließ, dass er regelmäßig joggte oder schwamm, und er trug ein kurzärmliges Shirt zu seinen khakifarbenen Cargohosen. Daniel hatte zahlreiche Preise für seine Arbeit gewonnen, und ihn davon zu überzeugen, im Married in Malibu zu arbeiten, war für Liz in den ersten Wochen einer der größten Erfolge gewesen. Seine Kinder hatte sie noch nicht kennengelernt, sie hoffte jedoch, dass er sie bald einmal mitbringen würde.

„Danke, Daniel“, sagte Liz. „Jenn, möchten Sie weitermachen?“

Jenn war hübsch und hatte dunkles, schulterlanges Haar. Sie lächelte, doch in ihren Augen lag eine Spur von Traurigkeit. Offensichtlich hatte sie an diesem Tag schon gebacken, wie die vielen kleinen Mehlflecken auf ihren dunklen, engen Jeans und ihrem marineblauen Top schließen ließen.

„Ich bin Jenn Fairhurst und ich backe schon so lange wie meine Erinnerung zurückreicht. Ich freue mich riesig darauf, exquisite Torten und leckeres Gebäck für unsere Hochzeiten zuzubereiten.“

„Ich habe gerade einen von ihren Cupcakes probiert“, fiel Daniel ihr ins Wort, „und es war der beste, den ich je gegessen habe.“

Bei dem Kompliment wurde Jenn rot und sie wandte sich Travis zu, als würde sie ihn still darum bitten, sie abzulösen.

„Ich bin Travis Houston.“ Er, mit seiner Figur wie ein Quarterback und dem kurzen Militärhaarschnitt, war der Größte im Raum. Trotz der Hitze in Malibu trug er einen Anzug, der ihm durch und durch das Aussehen eines Bodyguards für die Schönen und Reichen verlieh. Und tatsächlich war er das auch, bevor Liz ihn davon überzeugt hatte, die Stelle beim Married in Malibu anzunehmen.

„Ich bin der Sicherheitsbeauf­tragte“, erklärte Travis mit tiefer und ruhiger Stimme. „Ich werde dafür sorgen, dass Presse und Öffentlichkeit uns nicht stören, wenn wir Events veranstalten.“

Liz stellte nicht im Geringsten in Frage, dass er dazu in der Lage war, genau das zu tun. „Vielen Dank, Travis. Margaret?“

Die Frau, die nach vorn trat, war die Jüngste der Gruppe, auch wenn ihr Haar sorgfältig frisiert und ihre Schönheit von natürlicher Eleganz geprägt war. Doch trotz ihres perfekten Erscheinungsbildes war nicht zu übersehen, dass sie sich nicht sehr wohl dabei fühlte, vor einer Gruppe zu sprechen. Glücklicherweise lächelten sie alle ermutigend an. Liz hatte oft von Margarets Party-Styling schwärmen hören. Married in Malibu brauchte sie dringend im Team.

„Mein Name ist Margaret Ashworth und ich werde auf den Hochzeiten als Stylistin tätig sein.“ Sie hielt einen Moment lang inne, bevor sie mit ganz ernster Stimme sagte: „Ich habe echt lange davon geträumt, so etwas zu machen. Danke für diese Chance. Ich kann es gar nicht erwarten loszulegen. Und ich werde niemanden hier enttäuschen.“

Liz schenkte Margaret ein warmes Lächeln, um ihr zu zeigen, dass sie nicht nervös zu sein brauchte, bevor sie sich Nate zuwandte.

Ihr IT-Experte machte einen Schritt nach vorn und gab ganz und gar nicht das Klischee eines Computerfreaks ab, sondern er war groß und gut gebaut, ein hübscher Mann mit dunklem, welligem Haar, das ihm gerade bis zum Kragen reichte. Mit seinen Jeans und seinen abgetragenen Stiefeln war er eher wie ein Heimwerker als wie ein Computerspezialist gekleidet. Nur die dunkel gerahmte Brille, die er trug, deutete auf die wahre Natur seiner Arbeit hin.

„Ich bin Nathan Waterson, aber nennen Sie mich ruhig Nate. Ich kümmere mich um IT-Angelegenheiten und unsere Website, aber auch um Sonderangebote für das Internet. Ich will aber sagen: Doch falls jemand hier woanders meine Hilfe braucht, mache ich gern alles, was so anfällt.“

Damit blieb noch eine Person übrig, eine Frau, die die ganze Zeit lang mit sehnsüchtigem Blick in Richtung Garten aus dem Fenster starrte, als würde sie viel lieber dort als in diesem Meeting sein. Ihr langes Haar war zu einem Zopf geflochten und sie trug ein einfaches Karohemd und Jeans. Sie war eine hübsche Frau, schien sich aber nicht besonders um ihr Aussehen zu scheren.

„Kate?“

Sie fuhr herum, als hätte sie der Klang ihres Namens aufgeschreckt. „Ich bin Kate Bryson und kümmere mich um den Anbau und die Auswahl der Blumen für die Hochzeiten, aber auch um den Gartenbau.“

Es war offensichtlich, dass sie sich beherrschen musste, um nicht durch die Tür zurück in den Garten zu stürmen, um ihre Blumen zu pflegen, doch Liz machte das nichts aus. Kates Leidenschaft für das, was sie tat, und ihr außergewöhnliches Händchen für Blumen und Gärten waren genau der Grund, aus dem Liz sie eingestellt hatte.

Rose sprach als Nächste. „Es ist schön, Sie alle kennen zu lernen. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie aufgeregt RJ und ich sind, dass das Married in Malibu endlich Wirklichkeit wird.“

RJ sah seine Frau, in die er unübersehbar bis über beide Ohren verliebt war, mit einem Lächeln an, bevor er sich wieder der Gruppe zuwandte. „Als wir beschlossen haben, exklusive, intime Hochzeiten für Hollywood-Stars auszurichten, träumten wir von etwas ganz Großem. Mit so einem Team wie diesem hier zusammenzuarbeiten, geht aber weit über unsere Erwartungen hinaus. Wir beide freuen uns darauf zu sehen, wie Sie hier in Malibu den Zauber geschehen lassen.“

Nun, wo sich alle vorgestellt hatten, wollte Liz direkt zum Geschäftlichen kommen. Und zwar Hollywood davon zu überzeugen, das Married in Malibu als die Hochzeitslocation schlechthin anzusehen.

„In den nächsten Wochen und Monaten werden wir uns alle besser kennenlernen“, sagte Liz zur Gruppe, „und wenn Sie mit der Zeit das Gefühl haben, dass etwas geklärt werden muss, dann zögern Sie bitte nicht, mich anzusprechen. Unser Eröffnungsdatum ist in einem Monat und vorher haben wir noch viel zu tun. Wir müssen die Räumlichkeiten und den Garten auf Vordermann bringen. Unseren Online-Auftritt perfektionieren. Und unser Bestes tun, um auf jede mögliche Art und Weise für Mundpropaganda zu sorgen.“ Sie atmete ein. „Erinnern Sie sich daran, dass wir bei den meisten Veranstaltungen vertraglich an die Geheimhaltungspflicht gebunden sind. Das bedeutet, dass wir nicht über die Paare sprechen dürfen, die im Married in Malibu die Ehe schließen. Stattdessen verlassen wir uns darauf, dass unsere Kunden so beeindruckt von uns sind, dass sie diejenigen sind, die dann ihren Freunden und Kollegen dazu raten möchten, unsere Dienste zu nutzen.“ Als alle nickten und lächelten, hatte sie keinen Zweifel mehr daran, dass sie einen großartigen Trupp auf die Beine gestellt hatte. „Okay, dann lassen Sie uns loslegen.“

Margaret machte sich mit ihrem Telefon in der Hand davon, offensichtlich bereit dazu, ihre lange Kontaktliste durchzugehen. Kate ging in Richtung Garten. Jenn zog in die Küche ab. Daniel machte sich wieder daran, den Arbeitsraum auszustatten, in dem er gedruckte und digitale Bilder entwickeln würde. Travis sagte, er wolle die Umzäunung kontrollieren. RJ meldete sich ebenfalls zu Wort und erklärte, er würde Nate gern beim Verkabeln helfen.

„Ich sehe, dass Sie alles sorgfältig in die Wege geleitet haben“, sagte Rose zu Liz, als nur noch sie beide übrig geblieben waren. „Falls Sie doch mal Hilfe benötigen, können Sie aber gern auf mich zukommen. Ich kann mich immer in einen Flieger setzen, wenn Sie mich brauchen.“

Liz hatte großen Respekt vor Rose. Wie viele Topmanager hätten jemals angeboten, so mir nichts dir nichts ins Flugzeug zu steigen, um dafür zu sorgen, dass alles seinen Gang ging? In der Geschäftswelt ging es um Politik und Intrigen, ganz zu schweigen von den Führungskräften, die unerhörte Forderungen stellten, um Konferenzen zu den unmöglichsten Zeiten zu veranstalten. Eine Welt, in der jeder heimlich hoffte, dass der andere einen Fehler beging, um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken, war nicht mehr die, in der Liz arbeiten wollte. Dieser Job im Married in Malibu war alles, was Liz sich erhofft und erträumt hatte, seit sie den ganzen Tag lang auf den Beinen gewesen war, um an Tischen zu bedienen, während sie darauf hoffte, dass ihr großer Karrieredurchbruch endlich kommen würde.

Wenn sie also eine Weile lang rund um die Uhr arbeiten musste, um die Hochzeitslocation in einen Erfolg zu verwandeln, dann war es doch gut, dass Liz selbst absolut kein soziales Leben hatte, oder?

* * *

Eine Woche später war Liz beeindruckt, wie viel die Mitarbeiter vom Married in Malibu geleistet hatten. Sie hatte damit gerechnet, dass es einige Startprobleme bei der anfänglichen Zusammenarbeit geben würde, aber sie waren dem Zeitplan sogar etwas voraus.

Das Arbeiten hier war so anders als ihr altes Leben – und zwar nur im Guten. Als sie für die großen Marken gearbeitet hatte, waren ihre Büros immer leere, nichtssagende Räume aus Glas und Stahl gewesen. Sie hatte versucht, ihnen mit ein paar inspirierenden Bildern und persönlichen Fotos einen individuelleren Stil zu verleihen, aber nichts davon hatte wirklich funktioniert.

Ihr neues Büro hingegen war ein warmer und doch klassischer Raum. Ihr Schreibtisch, der dem von Ludwig dem Vierzehnten nachgebildet worden war, hatte etwas übertrieben gewirkt, bis ein Stapel Brautzeitschriften und ihr Computer darauf Platz fanden. Ein bequemes und gleichzeitig elegantes Sofa stand an der Wand ihrem Schreibtisch gegenüber und sie hatte einige Bilder von ihren Reisen an die Wand gehängt. Es fühlte sich schon so an, als wäre es ihr ganz persönlicher Raum, nicht einfach nur ein Büro, das sie während der Arbeitszeiten nutzte.

Nate steckte den Kopf herein. „Ich gehe mal schnell zu Malibu T & Coffee. Soll ich Ihnen etwas mitbringen?“

Nate, das hatte sie schnell gelernt, war in gewisser Hinsicht koffeinsüchtig. Erfreulicherweise hatten sie das Glück gehabt, dass direkt auf der anderen Seite der Straße ein Café lag. „Ich hätte sehr gern einen Americano, danke.“

Nachdem er zur Kaffeebeschaffung aufgebrochen war, richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Notizen auf ihrem Schreibtisch, die sie für Rose in einer E-Mail zusammenfassen wollte.

Kate hatte bereits das Unkraut in den Blumenbeeten gezupft und war dabei, den Boden für die Neubepflanzung vorzubereiten. Sie hatte gerade mit dem Blumenhändler gesprochen, als Liz am Morgen zum ersten Mal den Garten betreten hatte, und glücklich und lebendig gewirkt, offensichtlich ganz in ihrem Element.

Travis und Nate hatten die ganze Woche lang an der Einrichtung der Sicherheitskameras gearbeitet, um zu gewährleisten, dass das gesamte Gelände erfasst wurde und die Kameraufnahmen sicher waren. Das Letzte, was das Married in Malibu brauchte, war das Risiko gestohlenen Filmmaterials.

„Wenn es darum geht, die Sicherheit zu garantieren, traue ich mir selbst immer noch mehr zu als all diesen Kameras und Computern zusammen“, hatte Travis gebrummt.

Doch Nate hatte den Kopf geschüttelt. „Du kannst nicht überall gleichzeitig sein.“

„Wollen wir wetten?“

Grinsend hatte Liz die beiden damit allein gelassen. Dann war sie in die Küche gegangen, um nach Jenn zu sehen. Jenn hatte Testchargen für mehrstöckige Hochzeitstorten gebacken und Daniel hatte jeweils Fotos davon geschossen, wie sie aus dem Ofen kamen.

„Die besten Bilder stellen wir auf die Website“, hatte er erklärt.

Liz konnte nicht anders, als über die Tatsache zu lächeln, dass er bei einem halben Dutzend Räume am Veranstaltungsort ausgerechnet in der Küche bei Jenn angefangen hatte, Fotos zu schießen. War Liz die Einzige, die bemerkte, dass es zwischen ihnen funkte?

Sie hatte nie die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass es eine Romanze am Arbeitsplatz geben könnte – insbesondere, wenn sie die Mitarbeiter, die dabei waren, sich ineinander zu verlieben, leiten musste. Aber eigentlich störte es sie überhaupt nicht. Wo Daniel und Jenn doch beide so nette Menschen waren und sie nur das Beste für sie wollte.

Ein Besuch bei Margaret war der letzte Punkt auf Lizs Tagesordnung. Zurückgezogen in einem Büro, das einst ein Gästezimmer des Hotels gewesen war, hatte Margaret einen Großteil der Wände mit Bildern und edlen Stoffresten behängt – ein zur Perfektion gebrachtes Moodboard.

„Wie geht es Ihnen?“, fragte Liz sie.

„Alles bestens“, antwortete Margaret schnell, als wäre sie besorgt, das Falsche zu sagen.

„Sie wissen, dass Sie immer zu mir kommen können, wenn Sie etwas brauchen, oder?“ Als Margaret einfach nur nickte, ohne etwas zu sagen, fuhr Liz fort: „Ich weiß, wie sehr Sie sich darum bemüht haben, dass über das Married in Malibu gesprochen wird, Margaret.“

„Ich habe meinen Freunden davon erzählt und sie ihren Freunden.“ Margaret schüttelte den Kopf und sah wieder besorgt aus. „Ich weiß, das scheint nicht viel zu sein. Wie gerne würde ich von mehr berichten können.“

„Das hört sich doch großartig an“, versicherte ihr Liz. Wenn man bedachte, wie viel Geld und gute Beziehungen Margarets Familie und ihr soziales Umfeld hatte, waren die Einträge in ihrem Adressbuch genau die Art von Kunden, die das neue Geschäft brauchte.

Alles in allem, dachte Liz, während sie die Notizen für Rose zu Ende abtippte, war es eine sehr positive erste Woche gewesen. Jetzt musste sie nur dafür sorgen, dass sie diesen Start so gut wie möglich nutzten.

Nachdem sie die E-Mail an Rose abgeschickt hatte, freute sie sich zu sehen, dass schon einige Anfragen in ihren Posteingang gerieselt waren. Liz wusste nicht, ob der Grund die Assoziation mit dem Rose Chalet war, Margarets Mund-zu-Mund-Propaganda in der Oberschicht von L.A. oder ihre eigenen Anstrengungen, um Werbung für das Unternehmen zu machen – aber ganz offensichtlich begannen die Leute, sie zur Kenntnis zu nehmen.

Was sie jedoch trotzdem dringend brauchten, war eine atemberaubende Hochzeit, um dem Married in Malibu auf die Sprünge zu helfen. Wenn sie doch nur die Hochzeit eines Hollywood-Stars ausrichten könnten, der gewillt war, den neuen Veranstaltern eine Chance zu geben und ihnen seinen großen Tag in die Hände zu legen, dann würde das den ganz großen Unterschied machen.

Liz verbrachte einige Minuten damit, auf die E-Mails zu antworten und hoffte, dass wenigstens eine dieser Anfragen tatsächlich in eine Buchung münden würde. Außerdem hatte sie ihre Fühler ausgestreckt und ihr Bestes getan, um immer über alle Promi-News informiert zu sein, wobei ihre Aufmerksamkeit auf die Verlobungen der großen Stars gerichtet war, in der Hoffnung, wenigstens einer davon würde perfekt zum Married in Malibu passen.

„Wer hätte gedacht, dass meine Arbeit jemals darin bestehen würde, Klatschseiten über VIPs zu lesen?“, murmelte Liz mit einem leisen Lachen und griff zu genau der Art von Zeitschriften voller Paparazzi-Fotos, vor denen sie die Hochzeiten ihrer Kunden abschirmen wollten.

Amber und Robert planen große Hochzeit im French Château verkündete die Schlagzeile über einem Foto des Filmsternchens Amber Blakely und ihres Verlobten Robert Wakefield, die zusammen auf einem roten Teppich standen. Der Artikel deutete darauf hin, dass die beiden sich für eine Hochzeit in einem südfranzösischen Château in Privathand entschieden hatten.

Hätte das Married in Malibu doch bloß schon vor ein paar Monaten eröffnet, als Amber und Robert sich verlobt hatten! Das wäre nicht nur die perfekte erste Hochzeit für das Married in Malibu gewesen, sondern es hätte auch tatsächlich die Chance auf eine Buchung bestanden, da Liz und Amber einst ein sehr enges Verhältnis gehabt hatten.

Genauer gesagt hatte Liz ein sehr enges Verhältnis mit Ambers Onkel gehabt. So eng, wie es zwischen zwei Menschen nur möglich war. Liz war nicht überrascht, ein Bild von Jason Lomax in der Story über die anstehende Hochzeit seiner Nichte zu sehen. Er selbst war als Schriftsteller von Thriller-Bestsellern berühmt, doch sie vermutete, dass sein Gesicht hauptsächlich deshalb abgebildet wurde, weil er ein markantes Kinn hatte und ein kernig gut aussehender Typ in Top-Form war, obwohl er einen Beruf ausübte, für den er stundenlang vor einer Tastatur sitzen musste. Oft wurde darüber gescherzt, dass seine Romane sich noch besser verkaufen lassen würden, wenn ein Foto von ihm auf dem Umschlag wäre.

„Was bedeutet, dass es wahrscheinlich gut ist, dass das Married in Malibu noch nicht eröffnet war, als Amber und Robert sich verlobt haben“, sagte sich Liz. Denn wenn es etwas gab, das bei Liz Herzrasen verursachte, dann war es der Gedanke, Jason wiederzusehen. Besonders nach so langer Zeit.

Ein Klopfen an der Bürotür riss Liz aus ihren Tagträumen. „Ich komme“, sagte Liz und stand auf, um Nate hereinzulassen, der sicherlich die Hände voller Kaffeetassen für das gesamte Team hatte. „Warten Sie einen Augenblick!“

Aber als Liz an der Tür ankam und an der Klinke zog, stand sie einem Geist gegenüber.

Anders konnte man es nicht sagen. Anders konnte man nicht beschreiben, wie es sich anfühlte, als Jason Lomax beiläufig „Hallo Liz“ sagte, als wären seit ihrem letzten Treffen zehn Stunden und nicht zehn Jahre verstrichen.

Kapitel 2

Jason wusste, dass er ein Risiko damit einging, an diesem Tag ins Married in Malibu zu gehen. Ein großes Risiko für sein eigenes Glück und potentiell auch für das seiner Nichte. Doch das Married in Malibu bot seiner Ansicht nach auch die beste Chance darauf, dass Amber zu guter Letzt glücklich und zufrieden sein würde.

Und dafür hätte er alles getan.

Er hatte Amber aufgenommen, als seine Schwester den Kampf gegen den Alkohol vor acht Jahren verloren hatte. Jason hatte sein Bestes getan, um seine Schwester mit all ihren Problemen zu lieben, doch trotzdem war es niederschmetternd für ihn, dass Maxine für eine so wundervolle Tochter wie Amber nie dagewesen war. Er war fest entschlossen, seiner Nichte alles zu geben, was sie sich wünschte, auch wenn er sich immer noch damit abmühte, seinen eigenen Traum, das Thriller-Schreiben, zu verwirklichen. Er hatte mit der Zeit vieles lernen müssen und sein Bestes getan, um in den manchmal schwierigen Zeiten der High School und des Colleges für sie da zu sein. Gott sei Dank hatte Amber sich erstaunlich gut entwickelt. Sie war zwar erst dreiundzwanzig, doch sie hatte bereits eine Reihe von erfolgreichen Filmrollen gespielt und war ein aufsteigender Stern am Starhimmel. Tatsächlich ging dieser Aufstieg so schnell vonstatten, dass ihre Verlobung mit Robert überall in der Presse war.

Einen besseren Mann hätte Jason sich für seine Nichte nicht wünschen können. Robert war fünf Jahre älter als Amber, durch und durch beständig und arbeitete nicht in der Unterhaltungsbranche, sondern als Finanzanalyst. Leider war Amber so berühmt geworden, dass es nicht einfach war, eine Hochzeit zu organisieren. Obwohl es bis zur Eheschließung, die sie in dem französischen Château geplant hatten, noch sechs Monate hin war, gingen jeden Tag neue Nachrichten durch die Klatschpresse. Spekuliert wurde über jedes kleinste Detail: darüber, wer wohl eingeladen werden würde und wer nicht, welche Designermarke Amber tragen würde, und sogar über Geschmacksrichtung und Stil der Torte, die sie den Gästen servieren würden.

„Es wird mir alles zu viel“, hatte Amber ihm gestanden, als sie ihn ein paar Abende zuvor vom Set ihres letzten Films in Prag über Skype angerufen hatte. „Wenn mir nicht gerade die Wedding Planner vom Château den Bauch mit Fragen löchern, dann wollen mich die Medien ausquetschen. Ich habe langsam das Gefühl, dass mich das behindert. Bei meiner Arbeit und bei meiner Beziehung zu Robert.“ Amber hatte geklungen, als wäre sie am liebsten in Tränen ausgebrochen. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass einige andere Schauspieler auf dem Set denken, dass ich nichts weiter als ein nichtssagender Möchtegern-Star bin, der nur auf den Ruhm aus ist, aber ich schwöre, ich versuche ganz und gar nicht, meine Hochzeit allen vor die Nase zu halten. Und Robert genauso wenig, auch wenn selbst seine Finanzkunden jetzt schon Fragen stellen. Wenn ich Robert einfach morgen heiraten könnte, würde ich es tun. Auch wenn es bedeutet, nach Las Vegas zu fahren und sich von einem als Elvis verkleideten Typen trauen zu lassen. Ich möchte Robert nicht verlieren, nur weil alles so verrückt geworden ist.“

Jason wusste nur allzu gut, wie sehr es schmerzte, wenn in der Liebe etwas schief lief. Er wusste auch, dass es vollkommen gleichgültig war, wie viel Erfolg man in seinem restlichen Leben hatte, wenn sich alles leer anfühlte, weil die Person, die man geliebt hatte, weg war. In dem Moment, in dem er Amber sagen hörte: „Ich möchte Robert nicht verlieren“, hatte er sich geschworen, dass er alles Nötige tun würde, um seiner Nichte bei ihrer Hochzeit zu helfen.

Absolut alles.

„Lasst euch nicht von Elvis trauen“, hatte Jason gesagt. „Ich werde mir etwas viel Besseres für Robert und dich einfallen lassen, was euch den ganzen Stress von den Schultern nehmen wird.“

„Aber du hast doch deine Bücher. Dein nächster Roman …“

„Der ist nicht im Geringsten so wichtig, wie dich glücklich zu sehen.“

Kaum hatte er sich abgemeldet, hatte Jason das Romanmanuskript auch schon zur Seite gelegt, um eine Hochzeitslocation zu finden, der es möglich sein würde, ihnen einen Platz anzubieten, sobald Amber die Filmarbeiten der nächsten Wochen beendet hatte – und die die Eheschließung auch vor der Presse würde geheim halten können.

Der Haken war, dass Jason sich trotz dieser Einschränkungen immer noch eine perfekte Hochzeit für Amber wünschte. Sie hatte das Château deshalb gewählt, weil sie einen magischen Tag für sich selbst und Robert haben wollte. Das Problem war, dass es nicht mehr um sie beide ging, die sich ihre gegenseitige Liebe erklären würden, sondern es war inzwischen ein riesiger Medienrummel geworden.

Als Jason eine diskrete – und anonyme – Suche nach exklusiven Hochzeitslocations mit ausgezeichnetem Ruf angestellt hatte, war immer wieder das Rose Chalet in San Francisco erschienen. Unglücklicherweise war der Veranstaltungsort in Nordkalifornien zu weit von Los Angeles entfernt, als dass er Amber wirklich das Gefühl hätte geben können, zu Hause zu sein, und die Logistik, die ein acht Autostunden entfernter Ort mit sich brachte, wäre für die Medien ein Wink mit dem Zaunpfahl gewesen. Es schien ihm also zu schön um wahr zu sein, als er hörte, dass die Eigentümer vom Rose Chalet bald eine weitere Hochzeitslocation in Malibu eröffnen würden.

Besonders als er herausfand, dass Liz Wilkinson sie leiten würde.

Zehn Jahre zuvor hatten Jason und Liz kurz vor der Hochzeit und einem gemeinsamen Leben gestanden. Bis sie ihn aus heiterem Himmel verlassen hatte … und dann ganz aus seinem Leben verschwunden war. In den folgenden Tagen, Wochen, Monaten hatte er gehofft, sie würde ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren – oder ihm zumindest den Grund erklären. Aber sie hatte ihre Meinung nicht geändert. Und sie war nicht zurückgekehrt.

Jason hatte sein gebrochenes Herz in seine Bücher einfließen lassen. Auf allen Helden in seinen Büchern lastete ein dunkler Schatten, der nie von ihnen zu weichen schien, auch wenn sie das größte Übel bezwungen hatten, das die Welt zu bieten hatte. Kritiker und Leser gleichermaßen konnten nicht genug von seinen düsteren Romanhelden bekommen, auch wenn keiner von ihnen auch nur den blassesten Schimmer hatte, woher diese Verbitterung kam.

Liz verloren zu haben. Das war der Grund.

Jetzt, wo er der Frau, die er einst geliebt hatte, zum ersten Mal seit zehn Jahren von Angesicht zu Angesicht gegenüber stand, musste er jedes Quäntchen Selbstkontrolle aufbringen, um sie nicht anzustarren. Sein Herz zog sich zusammen, so schön war sie. Sogar noch schöner als vor zehn Jahren.

Doch noch schwerer war es, sich vorzustellen, dass es ihre Arbeit war, die Träume von Paaren wahr werden zu lassen, wo sie seine eigenen so abrupt hatte platzen lassen. Damals, vor vielen Jahren, hatte sie seine Anrufe nicht beantwortet und später, als er anfing, mit seinen Büchern berühmt zu werden, hatte sie sich auch nicht bei ihm gemeldet. Wäre es nicht für seine Nichte gewesen, hätte er sich niemals in die Lage begeben, Liz um Hilfe zu bitten. Doch für das Glück seiner Nichte hätte er alles getan.

Sogar alte Dämonen bezwingen … und bei seiner Ex auf nett machen.

Bevor Liz ihm die Tür vor der Nase zuschlagen konnte, trat er genau in dem Moment in ihr Büro, als sie fragte: „Was machst du denn hier?“

Er hatte damit gerechnet, dass das Wiedersehen mit Liz Zorn in ihm auslösen würde. Auch Schmerz. Aber er war nicht auf den überwältigenden Drang vorbereitet, sie an sich zu ziehen und in seinen Armen zu halten. Er steckte die Hände in die Tasche, um zu verhindern, dass er aus Versehen genau das tat, und sagte dann so gleichgültig, wie er nur konnte: „Ich bin hier, um eine Hochzeit zu buchen.“

Die Gebäude vom Married in Malibu waren natürlich noch nicht für den Betrieb geöffnet, aber das bestätigte nur die Informationen, die er bereits gesammelt hatte. Im gleichen Augenblick, in dem er angekommen war, hatte sein Bauch ihm gesagt, dass die Location in Strandlage mit ihrer geschützten Sandbucht, den üppigen Gärten und dem klassischen Gebäude mit Meerblick der perfekte Ort für Ambers Hochzeit sein würde.

Liz war bei seiner Buchungsanfrage für die Hochzeit etwas blass geworden, hatte sich aber so schnell wieder erholt, dass Jason es wahrscheinlich gar nicht bemerkt hätte, wenn er sie nicht so gut gekannt hätte. Zumindest hatte er geglaubt, sie gut zu kennen, bis sie an jenem Abend aus seinem Leben verschwunden war.

„Ich gratuliere“, sagte sie und deutete ihm an, sich auf das Sofa ihrem Schreibtisch gegenüber niederzulassen. Ihr Ton war vollkommen geschäftsmäßig doch es gelang ihm, ein leichtes, emotionsgeladenes Zittern herauszuhören. „An welches Datum hattet ihr denn gedacht, du und deine Verlobte?“

„Ich bin nicht derjenige, der heiratet“, erklärte Jason. „Es geht um Amber. Meine Nichte, erinnerst du dich?“

„Ja“, sagte sie und klang dabei weitaus erleichterter als sie wahrscheinlich wollte. „Natürlich erinnere ich mich an sie.“

Warum, fragte sich Jason plötzlich, schien Liz so erleichtert, dass er nicht heiratete, wo sie doch diejenige gewesen war, die ihn vor zehn Jahren hatte sitzen lassen.

* * *

„Wie schön, dass du für Amber das Married in Malibu gewählt hast“, sagte Liz und bemühte sich, einen ganz und gar professionellen Blick aufzusetzen. Eine fast unmögliche Aufgabe, da ihr Herz schneller raste als je zuvor … und sie von einem unglaublich starken Verlangen nach diesem Mann, der einst ihr gehört hatte, gepackt wurde. „Aber ich dachte, sie hätte bereits geplant, in einem französischen Château zu heiraten?“

Jason hob eine Augenbraue. „Liest du jetzt Klatschseiten?“

Erst vor wenigen Minuten hatte Liz sich eine so große Hochzeit wie die von Amber und Robert gewünscht. Es stimmte wirklich: Achte auf deine Wünsche!

Wäre Jason nur genauso überrascht gewesen, sie zu sehen, wie sie es gewesen war, wäre es vielleicht okay gewesen. Nein, das war eine Lüge. Es wäre nicht okay gewesen, aber es wäre immer noch besser gewesen, als die einzige zu sein, die schockiert dastand, während er hereinkam, als wäre nichts gewesen. Diese Kombination konnte nur eines bedeuten: Er hatte gewusst, dass sie hier arbeitete, bevor er aufgetaucht war. Während sie keinerlei Warnung erhalten hatte.

Andererseits hatte sie ihn aber auch nicht gerade gewarnt, bevor sie mit ihm Schluss gemacht hatte, oder? Wenn es doch nur eine andere Lösung gegeben hätte …

Sie verdrängte die schmerzvollen Erinnerungen so gut es ging und setzte sich auf die andere Seite des Sofas, sodass nur ein freies Platzkissen als Pufferzone zwischen ihnen blieb. „Ich bin in der Hochzeitsbranche tätig“, antwortete sie mit einer, wie sie hoffte, festen Stimme. „Natürlich muss ich von einer der größten Hochzeiten des Jahres gehört haben.“ Immer noch stark damit beschäftigt, ihren Kopf davon abzuhalten, sich weiter zu drehen, nachdem sie zur schockierenden Erkenntnis gelangt war, dass Jason direkt vor ihr saß, fragte sie: „Gibt es Probleme mit dem Château? Denn ausgehend von dem, was ich gelesen habe, muss es ein bezaubernder Ort zum Heiraten sein.“

„Das ist genau das Problem: Die ganze Welt hat von ihrer Hochzeit gelesen.“ Als plötzlich sein Beschützerinstinkt wach wurde, ging seine tiefe Sorge um seine Nichte Liz unter die Haut. „Sie spekulieren. Sie erfinden Geschichten über Amber und ihren Verlobten Robert, die nicht wahr sind. Sie erstellen gefälschte Gästelisten und sagen dann, sie brüskiere andere Schauspieler, mit denen sie noch nie geredet hat.“ Jason schüttelte den Kopf. „Es ist nicht mehr das, was Amber will. Jetzt, wo es in der Presse so groß und wichtig geworden ist. Es ist, als wäre jedes neue Gerücht Goldstaub und sie alle Goldjäger, die sich darum streiten, wer zuerst den Anspruch darauf erheben kann.“

Offensichtlich hasste Jason die Einmischung der Paparazzi in das Leben seiner Nichte. Aber war das nicht auch verständlich, wenn Amber ihm doch immer so wichtig gewesen war, als wäre sie seine eigene Tochter? Das letzte Mal, als Liz sie gesehen hatte, war sie ein süßes Mädchen gewesen, gerade einmal im Teenager-Alter. Auch ein wenig traurig, angesichts der Probleme mit Ambers Mutter, an die sich Liz erinnern konnte. Und trotzdem war Liz bis ins Mark erschüttert gewesen, als sie in einem Zeitschrif­teninterview gelesen hatte, dass Ambers Mutter vor acht Jahren verschieden war – und dass Jason das Mädchen aufgenommen hatte. Schon immer war er ein guter Mensch gewesen. Ein Mann, der so gut war und so viel verdient hatte, dass es Liz fast umgebracht hätte, ihn zu verlassen – aber sie war felsenfest überzeugt davon, dass es nur einen Weg gab, um sicherzustellen, dass er seine Träume verwirklichen würde, und zwar, ihn freizugeben.

Erneut musste sie ihre gesamte Selbstkontrolle aufbringen, um sich von den schmerzhaften Erinnerungen zu lösen, als sie sagte: „Es tut mir leid zu hören, dass Amber und ihr Verlobter so viele Probleme mit ihrer Hochzeit haben. Und es tut mir auch sehr leid, dass deine Schwester von euch gegangen ist.“ Liz war kurz davor gewesen, sich bei Jason zu melden, als sie von der Tragödie gelesen hatte. Endlich konnte sie ihm sagen, wie leid ihr sein Verlust tat.

Schmerz flammte ihn Jasons Augen auf. „Es war eine schwere Zeit, aber wir haben es geschafft.“ Liz versuchte sich zu überzeugen, dass sie das leise Echo ohne dich nur in ihrem Kopf gehört hatte.

„Wenn Amber also keine große Hochzeit in Frankreich mehr will, was will sie dann?“

Jason antwortete nicht direkt, als ob er erst einmal alles in seinem Kopf sortieren wollte. Sie erinnerte sich daran, wie er immer alles im Voraus hatte planen wollen, als würde er die Ereignisse der Welt erst schreiben, bevor sie geschahen. Manchmal schien es, als hätte er ein ganzes Gespräch in Gedanken geführt, bevor er ein Wort sagte. Das Problem daran war, wenn die Geschichte vom Plan abwich … und zu guter Letzt nichts so ausging, wie es zu erwarten war.

„Es gibt drei Dinge, die ihr wichtig sind“, sagte Jason schließlich. „Zunächst einmal der Stil der Hochzeit: Amber hat mir gesagt, dass es ihnen jetzt schlicht und einfach nur noch darum geht zu heiraten, wo und wie sei inzwischen gleichgültig. Aber ich weiß, dass sie das nur aus Frustration sagt. Zu ihrer Hochzeit hat sie einen ganz besonderen Tag verdient.“

„Wie jeder“, stimmte Liz zu. Obwohl es in Wahrheit viele Menschen gab, die sich für eine Nichte – oder sogar eine Tochter – nicht annähernd so viel ins Zeug gelegt hätten. Erneut spürte sie, wie sich etwas in ihrer Brust zusammenzog, so liebevoll war er. „Sag mir, was du mit besonders meinst. Ich will sichergehen, dass ich mir die Hochzeit genauso vorstelle wie du.“

Jason schien eine Luftgestalt mit den Fingern einfangen zu wollen. Auch daran erinnerte sich Liz: die Art, wie er mit den Händen durch die Luft fuhr, wenn er versuchte, eine Idee in Worte zu fassen.

„Wenn ich einen Tipp abgeben darf …“, wagte sie sich zu mutmaßen, „so wie ich Amber in Erinnerung habe, würde ich sagen: schlicht, aber elegant. Schön, aber nicht übertrieben.“

„Ganz genau! Klassisch, aber nicht zu schwer mit alten Traditionen beladen.“

Fast hätte er ihr ein Lächeln geschenkt, und es war schmerzhaft zu sehen, wie er diesen Impuls unterdrückte. Denn offensichtlich glaubte er, dass sie sich vor zehn Jahren von ihm hatte trennen wollen. Damals musste sie ihn das glauben lassen, doch nichts hätte der Wahrheit ferner sein können.

„Eines der größten Probleme mit dem aktuellen Hochzeitsplan ist, wie kompliziert alles geworden ist. Nicht nur wegen dem Druck der Medien, sondern auch, weil das Château verlangt, dass sich Amber und Robert mit tausend kleinen Details beschäftigen, und das geht ihr bei ihrem aktuellen Filmdreh ganz schön auf die Nerven. Ich würde mir wünschen, dass deine Mitarbeiter alle Einzelheiten selbst in die Hand nehmen, ohne sie alle dreißig Sekunden mit Anrufen oder Nachrichten zu löchern.“

Liz konnte sich gar nicht vorstellen, wie es sein musste, für eine Rolle als Schauspielerin Leib und Seele zu geben, während man gleichzeitig alle Details einer riesigen Hochzeit abstimmen und sich jedes Mal, wenn man einen Fuß vor die Tür setzte, vor der Presse abschirmen musste. „Natürlich können wir das.“

„Gut.“ Er sah jetzt wesentlich entspannter aus als in dem Moment, in dem er hereingekommen war, schien sich aber noch immer nicht ganz wohl in seiner Haut zu fühlen. Wie konnten sie sich auch fühlen, wo so viel Ungesagtes zwischen ihnen stand? „Ich möchte, dass sich ihre Hochzeit wie etwas Besonders anfühlt, weil es ihr großer Tag ist, nicht wegen der VIPs, die kommen, oder weil der Wein besonders teuer ist. Aber gleichzeitig ist es wichtig, dass Ambers engste Freunde da sind, auch die berühmten, und ich möchte, dass sie nur das Beste bekommen.“

„Du hast keine hohen Erwartungen, was?“, murmelte sie leise. Aber schließlich stand das Married in Malibu doch genau dafür, oder? Hochzeiten für hochrangige Kunden mit extrem hohen Ansprüchen auszurichten. „Alle hier wissen nur zu gut, dass das Drumherum eine außerordentliche Bedeutung hat, aber dass das Wichtigste von allem ist, dass Amber und Robert sich für immer das Ja-Wort geben werden.“

Jason schaute ihr direkt in die Augen. „Du hast immer verstanden, was ich sagen wollte, Liz. Auch wenn es die anderen nicht getan haben.“

Ihr stockte der Atem und die plötzliche Erwähnung der Vergangenheit brachte sie ins Schwanken. Besonders deshalb, weil sie tatsächlich normalerweise gewusst hatte, was er sagen wollte. In vielerlei Hinsicht hatte sie das Gefühl gehabt, ihn besser zu kennen als sich selbst. Bis sie herausgefunden hatte, dass er drauf und dran war, für sie auf eine riesige Chance zu verzichten. Ihn zu verlassen, war die schwerste Entscheidung ihres Lebens gewesen, aber sie hatte felsenfest geglaubt, dass es die einzige Möglichkeit war, um seinem Erfolg und seinem Glück nicht im Weg zu stehen.

„Ich denke, es wird sehr hilfreich sein, dass du Amber kennst“, fügte er hinzu, während sie noch immer neben der Spur war.

„Ich habe sie zehn Jahre lang nicht gesehen“, sagte Liz. Erst als die Worte ihre Lippen verlassen hatten, wurde ihr bewusst, dass die Erwähnung, wie lange ihre Trennung zurücklag, die alten Wunden noch mehr aufreißen würde.

„Stimmt“, räumte er mit einer Stimme ein, die auf einmal rau klang und von dem gleichen Gefühl erfüllt war, dass sie verspürte, „aber ihr beiden hattet damals doch ein enges Verhältnis zueinander. Sie hat mit dir sogar über Jungs geredet, kann ich mich erinnern.“

Amber hatte mit einer anderen Frau über ihre aufkeimenden Gefühle sprechen wollen und sich offensichtlich nicht wohl dabei gefühlt, das mit ihrer eigenen Mutter zu tun. „Du weißt, wie sehr ich Amber mochte, aber sie als Kind oder als Erwachsene zu kennen, sind zwei verschiedene Dinge. Man kann ja nicht einfach wieder da anknüpfen, wo man aufgehört hat.“

„Du hast recht, es ist viel Zeit vergangen.“ Sein Blick bohrte sich weiter in sie und sie konnte einen Schauer kaum unterdrücken. „Natürlich müsstest du wieder Kontakt zu Amber aufnehmen. Sie ist in Prag, also müssen wir das über Skype machen.“

Oh Gott … Sie konnte kaum noch atmen, so nah wie er neben ihr saß. Und sie konnte sich nur schwer zurückhalten, um nicht damit herauszuplatzen, wie leid es ihr tat, dass sie ihn verletzt hatte, auch wenn für ihn zu guter Letzt alles gut gelaufen war, genauso wie sie gehofft hatte.

Während sie sich vorsichtig von der Couch erhob und sich auf viel zu wackeligen Beinen hinter ihrem Schreibtisch in Sicherheit brachte, sagte sie: „Keine Frage, dass das Married in Malibu eine wunderschöne Hochzeit für Amber ausrichten kann.“ Sie konnte diese Chance nicht in den Wind schießen, wenn es doch genau die prominente Hollywood-Hochzeit war, die das Married in Malibu so dringend benötigte. Auch nicht, wenn die Tatsache, Jason wieder zu sehen, ihr das Gefühl gab, völlig aus den Fugen zu geraten. „Aber du sagtest, dass drei Dinge wichtig sind.“

„Der zweite Punkt ist einfach. Alles muss völlig privat bleiben.“

„Ich habe bereits mit unseren Mitarbeitern darüber gesprochen, dass sie bei allen Eheschließungen Geheimhaltungsve­reinbarungen unterzeichnen müssen.“

„Auch im Château haben sie Verträge unterschrieben. Das reicht nicht.“ Er stand auf und begann, durch ihr Büro zu schreiten, von einer Wand zur anderen, offensichtlich in Aufregung wegen der Lage seiner Nichte. „Die Paparazzi haben es trotzdem herausgefunden und dann folgte ein Bild aufs andere, eine Geschichte auf die nächste.“

Ein Glück, dass sie sich hinter den Schreibtisch gestellt hatte. Ansonsten hätte sie nicht anders gekonnt als ihre Hände auf seine zu legen und ihm zu versichern, dass alles gut gehen würde. Aber wie konnte sie so etwas sagen, wenn sie sich gar nichts mehr sicher war?

Nicht mehr, seitdem er sie all ihrer Sinne beraubt hatte, als er in ihr Büro getreten war.

„Travis Houston, unser Sicherheitsexperte, hat unglaubliche Erfahrungen, wenn es darum geht, die Privatsphäre und Sicherheit berühmter Leute zu schützen. Außerdem ist Malibu Ambers Zuhause und das bedeutet, dass es nicht so viel Aufmerksamkeit erregen wird wie wenn sie irgendwo anders hinreist.“

„Das hört sich ja alles gut an“, sagte Jason. „Aber du musst mir versprechen, dass du gemeinsam mit deinen Mitarbeitern alles Notwendige tun wirst, um diese Hochzeit geheim zu halten.“

„Das verspreche ich dir nicht nur, Jason. Ich garantiere dir, dass ich persönlich dafür sorge.“ Selbst wenn das bedeutet, die Tore selbst rund um die Uhr zu bewachen. „Gut, und was ist der dritte Punkt, der Amber wichtig ist?“

Die Art, wie Jason sie ansah, verriet Liz, dass er sich den größten Gefallen als letzten aufgehoben hatte. „Sie muss in zwei Wochen stattfinden.“

„Zwei Wochen?“ Liz konnte nicht verhindern, dass ihre Augenbrauen in die Höhe schossen. „Wir hatten geplant, frühstens in drei Wochen zu eröffnen.“

„Das ist die perfekte Location für Ambers Hochzeit“, wiederholte Jason und sie konnte sehen, wie entschlossen er war, sie dazu zu bringen, Ja zu sagen. Genau so wie vor zehn Jahren, als er entschlossen war, sie zu heiraten …

Nein. Daran konnte sie jetzt nicht denken. Sie musste sich auf das Married in Malibu konzentrieren und darauf, dass Ambers Hochzeit das ganz große Los für das neue Geschäft von Rose und RJ sein würde. Die beste Art, um zu starten, wenn sie es hinkriegen würden. Die Frage blieb nur, ob sie es hinkriegen würden. Nichts konnte besser für das Married in Malibu sein als eine erfolgreiche Hochzeit für Amber. Die andere Seite der Medaille war: Nichts konnte schlimmer sein, als wenn es schief lief.

„Zwei Wochen sind wirklich knapp. Ich muss mit meinen Mitarbeitern darüber sprechen, mal sehen, was die denken.“

„Sag nicht Nein, nur wegen dem, was früher zwischen uns passiert ist, Liz. Hier geht es um Amber, nicht um mich.“

Liz zwang sich dazu, tief einzuatmen, bevor sie, so ruhig sie konnte, sagte: „Ob das Married in Malibu sich dazu bereit erklärt, diese Hochzeit auszurichten, hängt einzig und allein davon ab, ob wir es uns zutrauen – und zwar mit tadellosem Ergebnis in so kurzer Zeit. Das hat rein gar nichts damit zu tun, welche Beziehung du und ich früher hatten.“

Natürlich musste sie versuchen, sie beide davon zu überzeugen, dass sie außerordentlich professionell sein konnte, komme was wolle. Und doch hörte es sich sogar in ihren eigenen Ohren gelogen an. Vielleicht weil es so vieles gab, das seit zehn Jahren ungeklärt zwischen ihnen stand.

Oder vielleicht war es auch nur, dass sie nach fünfzehn Minuten mit Jason nicht länger abstreiten konnte, dass alles, was sie einst für ihn gefühlt hatte – und sich gezwungen hatte, aufzugeben – jetzt zurück an die Oberfläche trat.

Kapitel 3

Liz verbrachte einige Minuten damit, ihren Kopf frei zu bekommen, nachdem Jason gegangen war. Aber die Wahrheit war, dass kein noch so tiefer Atemzug ihr dabei helfen würde, sich nicht so zu fühlen, als wäre gerade eine Bombe in ihr explodiert.

Sie erinnerte sich noch an den Abend, an dem sie sich begegnet waren, als wäre es gestern gewesen. Sie hatte auf einer Hollywood-Party Würstchen im Schlafrock für eine Catering-Firma serviert und als ihre Augen sich trafen und er seine Fingerspitzen über ihre streichen ließ, hatte es sofort gefunkt. Es war das Stärkste, was sie je in ihrem Leben verspürt hatte. Stärker als alles, was sie sich zwischen Mann und Frau hätte vorstellen können.

In den folgenden Wochen hatten sie sich Hals über Kopf ineinander verliebt. Sie hatte ihn nur anzuschauen brauchen, um sich vollkommen verloren zu fühlen. Als gäbe es auf der ganzen Welt nichts weiter als sie beide. Als wäre das einzige, was zählte, in den Armen des anderen davongetragen zu werden.

Aber das hatte schließlich nicht gestimmt, oder?

Ein Vogel, der vor ihrem Fenster zwitscherte, holte sie wieder zurück in die Gegenwart. In der es nur eines gab, mit dem sie alles noch schlimmer machen konnte: Dem Married in Malibu die Chance auf eine große Hochzeit zu vermasseln.

Sie straffte die Schultern und begab sich in ihr Büro, um die Hochzeit mit ihren Mitarbeitern zu besprechen. Zuerst fand sie Travis, der gerade eine Sicherheitskammer verkabelte. „Wenn wir eine riesige Chance auf eine Hochzeit in zwei Wochen hätten … Meinen Sie, wir könnten die Sicherheit gewährleisten?“

Liz fand es beruhigend, dass er nicht automatisch Ja sagte. Sie wünschte sich, dass diejenigen, die für sie arbeiteten, die Wahrheit sagten, und nicht nur das, was sie dachten, dass sie hören wollte.

„Ja“, sagte Travis schließlich. „Ich müsste mich mit den Sicherheitsteams der Kunden und der Gäste abstimmen und wir müssen noch einige Löcher vor Ort stopfen, aber wie müssten es schaffen.“

„Okay, dann treffen wir uns in etwa zehn Minuten im großen Saal.“

Als Nächstes begab sie sich zu Kate, die gerade Unkraut von einem der Wege entfernte, die durch den Garten verliefen. „Kate, wenn wir in zwei Wochen eine wichtige Hochzeit hier veranstalten würden, würden Sie das hinbekommen?“

„Wir müssten als Dekoration Blumen von auswärts benutzen“, sagte Kate. „Aber das wäre vielleicht ohnehin der Fall gewesen. Ich würde nicht sagen, dass wir die Hochzeit in zwei Wochen im Garten abhalten können, aber wenn ich fast ausschließlich einjährige Pflanzen verwende, kann ich ihn wahrscheinlich so gestalten, dass er durch das Fenster hindurch üppig und schön aussieht.“

„Das würde gehen. Es geht ohnehin nicht um eine Hochzeit im Freien.“

„Wer ist es?“

„Das erzähle ich Ihnen in zehn Minuten drinnen.“

In Nates Büro fand sie dann Nate und Daniel, die dabei waren, Änderungen an den Fotos auf der Website vorzunehmen. „Ein wichtiger Kunde möchte in zwei Wochen eine Hochzeit abhalten. Ich weiß, das ist eine Woche früher als geplant, aber Sie zwei schaffen das doch, oder?“

Nate begann, die Aufgaben an seinen Fingern abzuzählen. „Abgesehen davon, dass wir die restlichen Computersysteme mit der Security koordinieren müssen, fehlt uns noch das Routing zur Bucht, um das gesamte Grundstück mit der Funkverbindung abzudecken und auch noch ein Dutzend kleine Reparaturarbeiten warten auf uns. Aber mit genug Kaffee ist alles möglich.“

„Ich hatte gehofft, dass Sie das sagen würden.“ Sie richtete den Blick fragend auf Daniel.

„Ich bin bei allem dabei, was getan werden muss, Boss.“

Liz bat sie, im Veranstaltungssaal auf sie zu warten, womit nur noch Jenn und Margaret übrig blieben. Jenn nahm gerade ein Tablett Pralinen aus dem Gefrierschrank, als Liz eintraf. „Es sieht danach aus, dass wir unseren ersten Kunden haben und die Hochzeit in zwei Wochen stattfinden muss. Ist das genug Zeit?“

Jenn sah einen Moment lang leicht geschockt aus, erholte sich aber schnell. „Ich muss so schnell wie möglich das Menü durchsprechen und Kellner auftreiben …“

„Ich kümmere mich schon um das Personal“, sagte Liz. „Konzentrieren Sie sich nur auf das Essen. Wir treffen uns alle im Saal, um darüber zu diskutieren.“

Margaret war die Letzte. Liz fand sie in dem Zimmer, das sie in den Ankleidebereich für die Bräute verwandelten. „Können Sie zu den anderen in den Saal herunterkommen?“ Sie kam direkt auf den Punkt. „Wir haben eine Hochzeit. In zwei Wochen.“

„Zwei Wochen? Um so viel zu planen?“

„Sie haben bisher auch Feste in kürzerer Zeit organisiert, oder? Und dieses Mal sind Sie nicht allein.“

Margaret holte Luft. „Ja, Sie haben recht. Ich komme sofort.“

Liz machte einen Abstecher zu ihrem Büro, um einen Stapel Geheimhaltungsve­reinbarungen mitzunehmen. Dann begab sie sich in den großen Saal, wo die anderen ein paar Stühle an den Rand der Bühne gerückt hatten, um sie als Tische zu benutzen. Liz teilte die Dokumente aus und während sie darauf wartete, dass sie unterschrieben wurden, hatte sie einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken, wie wichtig diese Hochzeit für das Married in Malibu sein konnte. Sie wusste, dass sie das Richtige tat, egal was zwischen ihr und Jason geschehen war. Sie würde sich nur sehr am Riemen reißen müssen, um ihre Selbstbeherrschung nicht zu verlieren, wenn er in der Nähe war … auch wenn sie nie eine Spur von Selbstbeherrschung gehabt hatte, als sie noch miteinander ausgingen.

Als alle ihre Unterschrift geleistet hatten, eröffnete sie ihnen: „Es geht um die Hochzeit von Amber Blakely und Robert Wakefield.“

Ihr überraschtes – und aufgeregtes – Murmeln machte deutlich, dass die anderen sehr genau verstanden hatten, was für eine große Sache das war.

„Amber Blakely ist ganz groß“, sagte Jenn.

„Ich dachte, sie heiratet in Frankreich“, warf Nate ein. Als er die Blicke der anderen bemerkte, fügte er hinzu: „Was denn? Mein Job ist es, den ganzen Tag im Internet zu sein, wo der Hollywood-Klatsch zu Hause ist.“

„Ich glaube, unsere Reaktion bezieht sich eher darauf, dass du in jedem Augenblick auf dem neusten Stand bist“, erwiderte Travis mit einem Lächeln.

„Ich habe nichts davon gehört, dass sie darüber nachdenken, ihre Pläne zu ändern“, meldete sich Margaret zu Wort. Die Annahme, dass sie davon gehört hätte, war nicht im Geringsten arrogant, denn Margaret und ihre Familie waren so eng mit der gesellschaftlichen Szene in L.A. verflochten, dass es enger gar nicht ging.

Liz wollte sie alle in die Details einweihen, spürte aber auch, dass sie Acht geben musste, wie viel sie ihnen schon jetzt enthüllte. Sie waren ihr Team und sie vertraute ihnen, doch das bedeutete nicht, dass sie jede schwierige Einzelheit aus ihrer Vergangenheit breittreten musste.

„Ambers Onkel ist vorhin zu mir gekommen. Er hat mir erklärt, dass Amber das Gefühl habe, ihre aktuellen Hochzeitspläne seien außer Kontrolle geraten, also versucht er hier in der Nähe, so schnell wie möglich eine neue Hochzeit für sie auf die Beine zu stellen und dabei alles topsecret zu halten. Wenn Sie noch nichts davon gehört haben, Margaret, dann heißt das, dass es ihm bisher gelungen ist, das Geheimnis zu wahren.“

„Ist Ambers Onkel nicht selbst berühmt?“, fragte Travis.

„Jason Lomax ist ein Bestsellerautor von Thrillern“, bestätigte Liz.

„Seine Bücher sind großartig“, sagten Daniel und Jenn wie aus einem Mund, und grinsten sich dann an, sodass zwischen ihnen wieder die Funken sprühten.

„Das könnte schwierig werden“, sagte Travis stirnrunzelnd. „Er meint vielleicht, dass es unauffällig ist, wenn er herkommt, um alles für seine Nicht zu arrangieren, aber seine Berühmtheit ist immer noch ein potentielles Sicherheitsrisiko.“

„Ich stimme Ihnen zu, dass wir aufpassen müssen“, sagte Liz. „Aber bevor ich formal einwillige, Ambers und Roberts Hochzeit auszurichten, will ich sicher sein, dass Sie alle mit an Bord sind.“

Sie war überrascht, wie sehr sie sich wünschte, dass bei dieser Hochzeit alles klappte. Nicht nur, weil es die perfekte Hochzeit war, um dem Married in Malibu einen Namen zu geben oder weil es Ambers Hochzeit war und Liz das Gefühl hatte, wenn jemand das Richtige für das Mädchen tun konnte, mit dem sie einst so vertraut war, dann sie. Sondern auch, weil sie beweisen wollte, dass Jason und sie zusammenarbeiten konnten, ohne dass das ein Problem darstellte. Sie waren beide erwachsen. Beide hatten ihr Leben weitergelebt. Auch wenn das Feuer zwischen ihnen noch nicht erloschen war, wollte sie beweisen, dass sie beide das hier schaffen würden. Dass sie selbst es schaffen würde.

Als alle nickten, sagte sie: „Okay, ich werde mich um alle näheren Details kümmern, sobald ich kann. Jetzt machen Sie sich erst mal wieder an die Arbeit, damit wir den Laden eröffnen können. Ich weiß, alles in zwei Wochen zu organisieren, ist ein bisschen viel verlangt, aber wenn jemand das zustande bringen kann, dann wir. Und zwar mit Stil.“

Liz kehrte in ihr Büro zurück und bereitete sich im Geiste schon hektisch auf alles Anstehende vor. Doch zunächst einmal musste sie Rose anrufen. Und sie musste ihrem Boss alles erzählen.

Rose hob sofort ab. „Hi Liz. Läuft alles gut bei Ihnen?“

Liz beschloss, mit den guten Botschaften zu beginnen. „Ich habe spannende Neuigkeiten: Wir stehen kurz davor, die Buchung für die Hochzeit von Amber Blakely und Robert Wakefield anzunehmen! Ihr Onkel ist heute Morgen zu mir gekommen und hat uns darum gebeten, das Fest in zwei Wochen zu organisieren. Ich habe gerade das gesamte Personal einberufen und alle sind sich einig, dass wir das zustande bringen können.“

„Wow. Das ist ja wirklich beeindruckend, Liz.“ Rose klang, als könne sie kaum glauben, dass so etwas Großes dem Married in Malibu so schnell in den Schoß gefallen war. „Wie haben sie von uns gehört?“

Liz holte tief Luft. „Ich kenne Ambers Onkel, Jason Lomax. Und obwohl ich niemals geglaubt hätte, dass meine Vergangenheit ein Problem darstellen würde, muss ich bei dieser Hochzeit sagen …“

„Was ist los?“, frage Rose.

Es war nicht einfach, die richtigen Worte zu finden, also versuchte Liz, die Informationen so schnell wie möglich loszuwerden. Keine Details über ihre Gefühle, nur Tatsachen. „Vor zehn Jahren waren Jason und ich verlobt. Wir haben uns getrennt …“ Nein, diesen Teil musste sie nicht ganz enthüllen. „Genauer gesagt, habe ich ihn ein paar Wochen vor unserer Hochzeit verlassen und seitdem habe ich nicht mehr mit ihm geredet.“

„Das hört sich ganz schön hart an“, sagte Rose mitfühlend. „Glauben Sie, Sie schaffen es, die Hochzeit seiner Nichte auszurichten?“

„Natürlich“, antwortete Liz ohne Umschweife. „Ehrlich gesagt, habe ich erwartet, dass Sie mich feuern, wenn ich Ihnen von meiner Vergangenheit erzähle.“ Das sagte sie nur halb im Scherz. „Ich meine, angesichts der Tatsache, dass ich meinen Verlobten direkt vor der Hochzeit habe sitzen lassen, bin ich nicht unbedingt die passendste Person, um die Eheschließungen anderer Leute zu planen, oder?“

„Ich werde Sie ganz gewiss nicht feuern“, beruhigte sie Rose. „Ich bin sicher, Sie hatten gute Gründe für das, was Sie getan haben.“ Es war erstaunlich, wie schwer die Last war, die Liz von den Schultern fiel, als sie das hörte. „Trotzdem bin ich froh, dass Sie mir davon erzählt haben, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es sein kann, Liebe und Beziehungen aus dem Berufsleben herauszuhalten.“ Sie lachte. „Sehen Sie nur mich und RJ an: Wir haben jahrelang zusammengearbeitet, bis wir schließlich den Gefühlen, die wir füreinander hatten, nachgaben.“

Es tat gut, Rose so entspannt zu hören, denn dadurch war es leichter zu glauben, dass sich alles zum Guten wenden konnte.

„Ich bin überzeugt, dass zwischen Jason und mir alles gut laufen wird“, wiederholte Liz – eher, weil sie nicht wollte, dass Rose dachte, sie wäre dazu nicht fähig, als weil sie sich dessen wirklich sicher war. „Er wünscht sich wirklich, dass Amber im Married in Malibu heiratet und ich weiß, er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um dafür zu sorgen, dass sie einen perfekten Tag hat.“

„Ich denke, es ist sehr tapfer von Ihnen, das zu übernehmen, weil die Arbeit mit einem Ex-Freund wahrscheinlich härter ist als mit einem Fremden“, sagte Rose mit sanfter Stimme. „Ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich jederzeit einen Flieger nehmen kann, um Ihnen zu helfen, falls Sie mich brauchen. Ich meine es ernst, Liz. Wenn Ihnen das zu viel wird, oder wenn es zu schwierig ist, mit einer so komplexen Situation fertig zu werden, rufen Sie mich an und ich bin sofort da.“

Es war wirklich ein nettes Angebot, aber Liz wollte Rose beweisen, dass sie mit allem, was sich ihr in den Weg stellte, fertig wurde. Ganz bestimmt konnte sie nicht gleich bei der ersten Hochzeit zu ihr laufen.

„Ich packe das“, sagte Liz noch einmal. „Das ist alles schon lange her. Ich wollte Sie nur der Offenheit wegen darüber in Kenntnis setzen.“