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Einer meiner Lieblingsplätze auf dieser schönen Erde ist in jedem Falle Sankt Wolfgang im Salzkammergut. In dieser kleinen Österreichischen Gemeinde verbringt unsere Familie schon seit 25 Jahren den Sommerurlaub. Und natürlich ist in all der Zeit auch reichlich viel passiert. Ein paar schöne Begebenheiten aus dieser ebenso schönen Zeit habe ich in diesem Buch zusammengetragen und nehme Euch mit in eine Welt voller Badespaß am glasklaren Wolfgangsee, Erholung auf einer alten rot-weiß gestreiften Holzliege, Wanderungen durch die atemberaubende Berglandschaft, kunstvoller Stadtausflüge und lustiger Sportereignisse. Und natürlich darf auch eine Entdeckungstour durch den großen Garten unserer tollen Pension nicht fehlen. Vor allem aber würde es mich freuen, wenn Ihr beim Lesen Spaß habt und diese schöne Zeit ebenso genießt, wie wir es tun, Jahr für Jahr, an diesem einzigartigen Ort in den Alpen.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1: Vorwort
Kapitel 2: Der See ruft
Kapitel 3: Die Pension am Bach
Kapitel 4: Ein Sommertag
Kapitel 5: Über den Dächern der Welt
Kapitel 6: Tischtennisturnier
Kapitel 7: Stadtspaziergang
Kapitel 8: Flaute
Kapitel 9: Eine Kugel Eis
Kapitel 10: Abschiedsessen
Impressum
Die Berge waren schon immer meine große Liebe. Weite Täler mit bunten Wiesen und sattgrünen Wäldern, kristallklare Bäche, die in ebenso kristallklare Seen fließen, kleine Dörfer mit uralten Häusern, in denen Menschen leben, die Tradition und Gastfreundschaft im Herzen tragen, und ein beispielloses Gefühl der Freiheit, wenn man einen Berg bestiegen hat und sich fühlt, als sei man auf dem Dach der Welt.
Ich sag’s ja – meine große Liebe. Und wie es eine große Liebe so an sich hat, macht sie einen glücklich, wenn man auch nur an sie denkt.
In meinem speziellen Fall meine ich mit Bergen im Übrigen die Alpen, und mit den Alpen Österreich, und mit Österreich das Salzkammergut. Und in dem Salzkammergut, da liegt ein See, der so schön ist, dass es mich immer und immer wieder dort hinzieht – der Wolfgangsee.
Vor sage und schreibe 25 Jahren hat meine Familie zum allerersten Mal den Sommerurlaub am Wolfgangsee verbracht. Fünfundzwanzig Sommer sind seitdem vergangen, und doch hat sich in meinem Herzen kaum etwas verändert. Ja, auch jetzt gerade, wo ich in meinem gemütlichen Arbeitszimmer sitze und am Nikolaustag mit diesem Buch beginne, denke ich mit Freuden an den nächsten Sommer.
Man könnte meinen, dass nach all der Zeit alles getan und alles gesehen ist, aber genau darum geht es ja auch. Mir zumindest. Ich mag das Unveränderte sehr. Ich mag es, an einen Ort zurückzukehren und ihn so vorzufinden, wie ich ihn verlassen habe. In all seiner Schönheit. In all seiner Pracht. Und für mich ist dieser Ort Sankt Wolfgang.
Dort liegt unsere kleine Pension, die wir immer wieder besuchen. Ein wahrhaft idyllisches Plätzchen. Und wie es sich für ein solch wahrhaft idyllisches Plätzchen gehört, wird es von einer äußerst liebevollen Familie geführt. Und in den letzten 25 Jahren haben sich Wirte zu Freunden entwickelt, und aus dem Urlaub in einer Pension wurde ein Besuch in einem zweiten Zuhause.
Ich kenne hier jeden Winkel, jeden Zentimeter, jeden Grashalm und jeden Baum. Ich habe hier meine Lieblingsplätze, ob im Garten, auf dem Balkon, am Steg, am Bach, oder hoch oben auf der Alm. Ich habe hier meinen geregelten Tagesablauf, der mit einer morgendlichen Runde durch den erwachenden Ort beginnt, dicht gefolgt von einem beherzten Sprung in diesen wunderbaren See. Und ich habe hier natürlich die Menschen, die mir über die Jahre ans Herz gewachsen sind. Ob Gäste der Pension, unsere Wirtsfamilie, die nette alte Bäckerin in dem kleinen Tal unweit entfernt, oder das fleißige Ehepaar, das jeden Sommer oben auf der Alm verbringt.
Alles hier gehört zusammen, und zusammen ist hier alles, was mein Herz begehrt.
In diesem Buch will ich Euch von alldem erzählen und Euch mitnehmen in diese wunderbare Welt, die ich schon seit so vielen Jahren immer und immer wieder besuche.
In diesem Buch erzähle ich Euch von meinem Sommerurlaub.
Als ich meine Augen öffne, ist es noch vollkommen dunkel draußen. Und absolut still. Ich schalte meine kleine Nachttischlampe an und schaue auf die Uhr. 3.15 Uhr. Halb so wild. Der Wecker hätte mich sowieso in fünfzehn Minuten aus dem Schlaf geholt. Nur das wahrscheinlich weniger sanft. Ein breites Grinsen legt sich über mein Gesicht. Von Müdigkeit keine Spur. Denn heute ist es endlich wieder so weit. Der Tag der Tage.
Gemütlich ziehe ich mir den Morgenmantel über, gehe die paar Stufen unsere hölzerne Wendeltreppe hinauf und auf direktem Wege in die Küche. Hier steht er. Hier ist er zu Hause. Hier ist: mein Kaffee.
Aufmerksam höre ich dem aufgekochten Wasser zu, wie es, durch den frisch gemahlenen Kaffee und den Kaffeefilter, hinab in meine Tasse tröpfelt, und bereite nebenher schon mal die Milch vor, die anschließend das Kunstwerk abrundet. Morgenritual? Definitiv.
Dann folgt eine letzte Runde durch unseren kleinen Garten, von dem ich Euch bereits in einem anderen Buch erzählt habe. Alles OK hier? Alles OK.
Auf der rot gepflasterten Auffahrt steht unser Urlaubsauto. Ich hatte es schon gestern Abend mit allen nur erdenklichen Koffern, Taschen, Tüten, Beuteln, Körben und sonstigem Schnickschnack wie ein Tetris-Puzzle beladen. Wahrscheinlich werden wir mal wieder die Hälfte all dieser Sachen nicht auch nur ein einziges Mal benutzen, aber – wer weiß?
Ab unter die Dusche, rein in die bequemen Reiseklamotten, los geht’s!
Warum denn bloß so früh, fragt Ihr Euch sicherlich? Eine berechtigte Frage. Nun, zuerst einmal sind hier bald allesamt Frühaufsteher. Darüber hinaus ist unsere Lieblingsreisezeit die letzte Juli- und die erste Augustwoche. Und eben damit sind wir mitnichten allein. Gestern erst warnte der ADAC im Radio vor dem „Reisewochenende des Jahres“, und deshalb fahren wir jetzt auch schon auf die Autobahn. Uhrzeit? 4.10 Uhr.
Die Route führt uns, wie immer, über Dresden, Hof und Regensburg Richtung Passau. Kurz vor Passau fahren wir dann endlich von der Autobahn ab, auf die Schnellstraße bis nach Simbach am Inn, und überqueren dort die Grenze zu Österreich. Dann geht es per Landstraße bis zum Mondsee, über die Scharflinger Höhe, bis, letztendlich, Ihr ahnt es schon, zum Wolfgangsee.
Ob das die schnellste Route ist? Nein. Definitiv, nein. Aber es ist halt die Route, die wir immer nehmen, und deshalb die richtige.
Nur leider dauert es alles etwas länger als diese letzten paar Sätze, und so zeigt das Navigationssystem stolze 8 Stunden Fahrtzeit an. Ohne Pause. Naja, hat nicht einmal jemand gesagt: Der Weg ist das Ziel?
Und währenddessen wir einen Kilometer nach dem anderen hinter uns bringen, schmieden wir schon fleißig Pläne für all das, was wir erleben, wiedersehen, besuchen und unbedingt machen müssen. Vieles davon ist, wie gesagt, schon oft getan. Aber genau darin liegt auch der Reiz. Für mich zumindest.
Haaaaaalt. Zwischenstopp. Pause.
Nach ein paar Stunden Fahrt sind die Augen müde, der Magen knurrt, und die Beine lechzen nach Bewegung. Kurz nachdem wir die Autobahn endlich verlassen haben, kommen wir auch schon an unseren altbekannten „Rastplatz“. Eigentlich mehr ein netter Fleck, den wir mal durch Zufall entdeckt hatten, aber für heute nennen wir ihn einfach mal: Rastplatz. … Noch ein paar hundert Meter geradeaus. Gleich müssten wir ihn sehen können … Hier! Jetzt noch eben hinter der alten Bushaltestelle rechts abbiegen und beim Maisfeld links auf den Feldweg. Da wären wir. Der Löschteich.
Der Löschteich? Ja, der Löschteich. Erklärung gefällig? Bitte sehr.
Auf einer schönen, weitläufigen Wiese, gleich am Fuße eines kleinen Bayerischen Berges, liegt mittendrin ein klitzekleines Wasserreservoir, das früher einmal für das ebenso schöne, nur einen Steinwurf entfernt liegende Landhaus als Sicherheit gegen mögliche Feuer diente. Zusammengefasst in einem Wort: Löschteich.
Um den Teich herum steht ein alter Holzzaun, an dem Teich steht eine junge Trauerweide, und in den Teich führt ein kleiner und wackeliger Steg. Und alles zusammen, ist halt – unser altbekannter Rastplatz.
Jetzt aber – ein Picknick!
Die Tischdecke (was im Grunde ein kariertes Handtuch ist) wird großzügig ausgebreitet, und darauf platziert wird das fantastische Mittagessen (das im Grunde aus belegten Broten, festgekochten Eiern, ein paar Würstchen und einer Flasche Mineralwasser besteht), und dazu gibt es reichlich Obst (einen Apfel). Und zum Nachtisch? Einen Kaffee? Ja, bitte!
Schon mal ein besseres Mittagsmahl gesehen? Wohl kaum.
Gespeist, gestärkt, geruht, gestreckt.
Weiter geht’s.
Eine gute Stunde später sehe ich dann zum ersten Mal wieder, weit hinten in der Ferne, einen alten Bekannten alles überragen, was um ihn herum liegt. Seine markante Form verrät ihn nämlich schon, auch wenn man noch eine gute Autostunde vom Ziel entfernt ist: den Schafberg.
Was an ihm so besonders ist? Nun, er liegt, genau wie mein geliebter Ort, an dem geliebten See – dem Wolfgangsee. Und da wollen wir ja schließlich hin.
Dann geht alles Schlag auf Schlag. Denn gleich passieren wir den Mondsee. Ein ebenfalls sehr schöner und kristallklarer See, gleich im Nachbartal unseres Wolfgangsees. An ihm führt eine dynamische Schnellstraße entlang, die uns auf direktem Wege zur Scharflinger Höhe führt, die den Pass zwischen dem Mondsee-Tal und dem Wolfgangsee-Tal bildet.
(Wenn man genau hinhört, kann man mein Herz jetzt schon deutlicher pochen hören.)
Und dann ist es plötzlich wieder so weit. Als wäre ich nie weggewesen. Als hätte ich grad nur etwas im Nachbartal eingekauft. Da ist er! In seiner ganzen Pracht. In seiner vollkommenen Schönheit. Genau, wie ich ihn in Erinnerung habe. Der Wolfgangsee.
Sein Wasser schimmert in der Sommersonne, eine Handvoll Segelboote fährt Regatta, die Berge drumherum sind grün und stattlich, und der Himmel blau und wolkenlos. Das Thermometer zeigt 27°C. Perfekt? Perfekt!
Nur ein paar wenige Minuten später sehe ich dann auch endlich wieder diesen wunderbaren Ort, der mich ebenso begrüßt, als wäre ich nie weggewesen: Sankt Wolfgang.
Als mich vor ein paar Jahren einmal ein Freund hierherbrachte, fuhren wir mit dem Auto auf das Grundstück, und das Erste, was aus seinem Mund kam, war: „Mein Gott, ist das aber schön hier!“ Und dem muss ich unverändert zustimmen.
Auf dem Grundstück stehen zwei stattliche Häuser. Eine Villa aus Stein und ein typisch österreichisches Landhaus. Beide beherbergen die Gäste, die es Jahr für Jahr immer wieder hierherzieht, und auch die, die dieses Juwel grad neu entdecken. Beide Häuser haben viele Balkone, und alle Balkone haben Blumenschmuck. Geranien natürlich.
Drumherum liegt der großzügige Garten, der zum Entspannen, zum Entdecken, zum gemütlichen Beisammensein und sogar zum Sport einlädt.
Er ist aufgeteilt in den oberen und in den unteren Garten. Oben findet der ruhesuchende Gast ein paar gemütliche Sitzgelegenheiten und ein paar Liegen, währenddessen unten eine kleine Streuobstwiese, ein Gemüsegarten, ein Pizzaofen, eine Wäscheleine, ein großer Komposthaufen und ein Geräteschuppen sind.
Soweit alles klar? Nun gut.
Kommen wir zu den Besonderheiten: Oben ist nämlich nicht nur Ruhe, sondern auch Sport, und unten ist nicht nur allerlei, sondern auch der Zugang zum Bach. Oben ist im Grunde recht leicht zu beschreiben, denn oben liegt die Tischtennisplatte. Sport, Tischtennis, erledigt.
Unten aber, da liegt der Zugang zu einer kleinen, malerischen Welt. Zu einem verwunschenen Ort, der im Sommer, wenn es so richtig heiß ist, eine willkommene Abkühlung für Jung und Alt ist, und durch den man, über Stock und Stein, einen Abenteuerspaziergang bis nach ganz unten zum See machen kann, in den der Bach schließlich mündet.